Mein geheimes Tagebuch: März - Juli 1943

Buchseite und Rezensionen zu 'Mein geheimes Tagebuch: März - Juli 1943' von Klaartje Zwarte-Walvisch

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Am 22. März 1943 dringen „Judenjäger“ in das Amsterdamer Haus von Klaartje de Zwarte-Walvisch ein. Während sie auf ihren Mann warten, vertreibt sich einer von ihnen mit Klavierspiel die Zeit. Die Hölle beginnt langsam. Die Registrierung erweist sich als Internierung, und der neue Wohnort ist in Wirklichkeit ein Konzentrationslager. Das erst vor wenigen Jahren entdeckte Tagebuch der jungen Jüdin Klaartje de Zwarte-Walvisch ist in mehrfacher Hinsicht ein Wunder: Sie kann fast täglich protokollieren, was sie erlebt, ohne entdeckt zu werden. Kurz bevor sie den Zug in ein Vernichtungslager besteigt, übergibt sie das Tagebuch heimlich einem Verwandten, dem gegen alle Wahrscheinlichkeit die Flucht gelingt. Mehr als sechzig Jahre nach Kriegsende werden die Hefte in seinem Nachlass entdeckt. Ein Wunder sind die Aufzeichnungen aber vor allem, weil es kein zweites Zeugnis gibt, das so furchtlos und unbefangen, so wütend und fassungslos und zugleich mit so viel Witz und Ironie schildert, welches Schicksal die niederländischen Juden zu erleiden hatten.

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Format:Kindle Edition
Seiten:202
Verlag: C.H.Beck
EAN:
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Pici: Erinnerungen an die Ghettos

Buchseite und Rezensionen zu 'Pici: Erinnerungen an die Ghettos' von Robert Scheer
4.5
4.5 von 5 (2 Bewertungen)

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2014 reist der wahldeutsche Autor Robert Scheer nach Israel, um dort seine Großmutter Elisabeth Scheer, genannt Pici, über ihre Kindheit und Jugend zu befragen. Pici feiert in dem Jahr ihren 90. Geburtstag. Ihrem Enkel gegenüber gibt Pici Auskunft, wie sich in den 1940er Jahren durch den Nationalsozialismus die Lage für die jüdische Bevölkerung in Ungarn verschlechterte. Sie berichtet über ihre furchtbaren Erlebnisse in den Ghettos Carei und Satu Mare, im Konzentrationslager Auschwitz, im berüchtigten Außenlager Walldorf, im Konzentrationslager Ravensbrück und im mecklenburgischen Rechlin, bis sie 1945 im mecklenburgischen Malchow befreit wurde. Pici`s Eltern, ihre Schwestern, ihr Bruder, ihr Schwager und ihre kleine Nichte wurden im Holocaust ermordet. Pici`s detailreichen Erinnerungen machen es den Leserinnen und Lesern leicht, sich das Leben in der damaligen Zeit vorzustellen, in der es Alltag und Familie gab, später dann Unmenschlichkeit und Vernichtung und nur vereinzelt auch Mitgefühl und Solidarität. Pici stirbt 2015 mit 91 Jahren.

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Format:Taschenbuch
Seiten:228
Verlag: MARTA PRESS
EAN:9783944442402
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Rezensionen zu "Pici: Erinnerungen an die Ghettos"

  1. 4
    27. Sep 2017 

    Ein persönliches Mahnmal...

    Robert Scheer liebte seine Großmutter. Dies ist an und für sich nichts Besonderes, doch eigentlich ist es ein Wunder, dass es den Autor überhaupt gibt. Denn eigentlich hätte seine Großmutter Pici nicht überleben, nicht heiraten und keine Familie gründen dürfen. Denn dies war der Plan von Hitler und seinen Schergen. Doch als einzige ihrer weitverzweigten jüdischen Familie überlebte Pici ("die Kleine") seinerzeit die Gräuel des Holocaust.

    "Die Weisen sagen, das Ziel des Lebens sei das Leben selbst. Dem folgend habe ich das Ziel erreicht. Denn ich lebe noch." (S. 56)

    Zum 90. Geburtstag seiner Großmutter beschloss Robert Scheer, diese nach ihren Erlebnissen zu befragen, damit ihr Zeugnis bewahrt bleibt. Und wo Pici jahrzehntelang geschwiegen hat, öffnete sie sich ihrem Enkel gegenüber und gab Auskunft über helle und dunkle Jahre ihrer Vergangenheit.

    Die ersten zwei Drittel des Buches erzählen von Picis Familie und ihrer Kindheit in Rumänien. Dort wohnte die Familie ungarischer Juden und lebte vom Holzhandel des Vaters. Arm, kinderreich, aber zufrieden, so wie viele andere Menschen der kleinen rumänischen Stadt auch. Als etwas langatmig habe ich diese Schilderungen zeitweise empfunden, aber andererseits als durchaus legitim - holte sich Pici auf diese Art noch einmal alle Mitglieder iher großen Familie in ihre Erinnerung zurück, alle in den Jahren des Holocaust ums Leben gekommen.

    Die schlimmen Erlebnisse Picis nach dem Verlust ihrer Heimat in den 40er Jahren nach der Machtergreifung Hitlers nehmen entsprechend etwa ein Drittel des Buches ein. Die Vertreibung ihrer Familie aus der kleinen rumänischen Stadt, die Erfahrungen im Ghetto, die Deportationen in verschiedene Konzentrationslager, die Kälte, die Hitze, der Hunger, die Unmenschlichkeit, die Angst, die Krankheiten, das Trauma, der Tod - Dinge, über die es sicher auch nach 70 Jahren noch schwerfallen dürfte zu sprechen.

    Was mich bei der Lektüre verblüffte, waren die großen Erinnerungslücken Picis, die viele schreckliche Erlebnisse und Details ausgeblendet zu haben scheint.

    "Und auch für die folgenden Zeiten gibt es solche kleinen Momente, die völlig in meinem Gedächtnis fehlen, aber nicht so, dass ich sie nach Jahren vergessen hatte, sondern so, als hätten sie nichts mit mir zu tun gehabt. Vielleicht, weil mein Verstand dies alles nicht nachvollziehen konnte und von sich wegschob..." (S. 90)

    Entsprechend rudimentär erscheinen denn auch teilweise die Erinnerungen, Spotlights der Schrecken, wobei die Schilderungen selbst nahezu nüchtern erscheinen. Dennoch kommt das Grauen beim Leser an, die Bilder lassen sich ncht verdrängen, die Unfassbarkeit der Erinnerungen bricht sich Bahn. Zahlreiche in den Text integrierte Fotos (viele aus dem Privatbesitz des Autors) unterstreichen das Geschriebene, geben dem Erzählten ein Gesicht und verankern das Grauen in der Realität.

    Der Schreibstil ist einfach, erinnert zeitweise an einen ungeübten Schulaufsatz. Doch vieles ist in wörtlicher Rede wiedergegeben und dokumentiert so eher das Gespräch zwischen dem Enkel und seiner Großmutter Pici als dass es literarisch aufgearbeitet ist. Dieses Stilmittel der wörtlichen Rede unterstreicht in meinen Augen die Authentizität der Erzählung.

    Neben den bereits erwähnten Fotos gibt es - vor allem in dem vielseitigen Anhang - auch zahlreiche Kopien von alten Briefen, Dokumenten und Listen, die die Erinnerungen Picis in Raum und Zeit des Holocaust verankern. Hier hätte ich mir eine bessere Qualität der Darstellung gewünscht, denn viele der genannten Quellen waren durch eine blasse und verschwommene Kopie für mich tatsächlich kaum leserlich, was ich wirklich bedauerlich fand.

    Robert Scheer hat mit diesem Buch nicht nur seiner geliebten Großmutter ein Denkmal gesetzt, sondern mit Picis Erinnerungen auch ein persönliches Mahnmal geschaffen. Ein Buch 'Gegen das Vergessen', das sehr persönliche Einblicke gewährt.

    © Parden

  1. Pici vom Mädchen zur starken, tapferen Frau

    Elisabeth Scheer genannt Pici wurde 1924 in Carei, einer kleinen Stadt im heutigen Nordwesten Rumäniens liegend, nahe der ungarischen Grenze, geboren. Die vierte Tochter eines Holzhändlers, ein Bruder sollte später noch folgen, verlebte ihre ersten Jahre als eine äußerst strebsame Schülerin, die das Lernen über alles liebte. Schon früh begannen Beschimpfungen gegen Juden auszubrechen, im Jahre 1934 dann musste Pici die deutsche Schule verlassen und stattdessen die staatliche, rumänische Schule besuchen. Um auf dem von ihr gewohnten Bildungslevel zu bleiben, musste das Mädchen die rumänische Sprache lernen und sich den Stoff ihrer neuen Schulklasse schnell aneignen. Sie war so sehr damit beschäftigt, dass sie die Weltenlage um sich herum gar nicht mitbekam. Das sollte sich bald ändern, eine traurige Zeit begann ...

    Der Autor Robert Scheer hat 2014 den 90. Geburtstag seiner Großmutter zum Anlass genommen, sich ihre Lebensgeschichte erzählen zu lassen. Er hat die Gespräche auf Tonband mitgeschnitten und sie frei erzählen lassen, nur manchmal hat er einfühlsam Stichworte eingeworfen, um ihre Gedanken wieder in die Bahn zu bringen. Beim Lesen wird mir deutlich, dass Frau Scheer noch hätte viel mehr erzählen können und noch weitaus mehr Geschichten aus ihrem Leben hätte erzählen können. Schön fand ich auch die Episoden, wenn der Großsohn mit der Großmutter über Situationen und politische Lagen diskutiert hat. Für mich als Leserin fühlte es sich dann an, als wäre ich zum Kaffee eingeladen und könnte der Konversation lauschen. Somit ist das Buch ein wichtiges Stück Zeitgeschichte, es zeigt den Lebensweg der Elisabeth Scheer beginnend von ihrer frühen Kindheit, in der es abstoßender weise bereits die ersten Beschimpfungen gab, über das wohl schlimmste Kapitel der Menschheit, dem Holocaust, den Elisabeth Scheer überlebt hat. Elisabeth und Robert Scheer lassen uns Leser dankenswerter Weise teilhaben an einem unglaublichen und unvorstellbaren Schicksal, dessen Bewältigung und ihrem eigenen Stück Familiengeschichte.

    Von Herzen gerne vergebe ich dem Buch seine wohlverdienten fünf von fünf möglichen Sternen und wünsche ihm, dass es noch viele, viele Leser findet, optimal wäre die Aufnahme in die Lektüreliste deutscher Schulen, um das Vergessen dieses bitteren Abschnittes der Geschichte zu stoppen und ein Wiederholen zu verhindern. Unbedingt empfehlen möchte ich das Buch allen Lesern, die sich mit der persönlichen Geschichte von Elisabeth Scheer auseinandersetzen möchten, einer starken, tapferen Frau mit dem Herzen auf dem rechten Fleck.

 

Mein Bericht an die Welt

Buchseite und Rezensionen zu 'Mein Bericht an die Welt' von Jan Karski

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Dass Jan Karski, eine der zentralen Figuren des polnischen Widerstands, die Alliierten schon 1942/43 mit der Realität des Holocaust konfrontierte, hat ihm in Israel einen Platz unter den »Gerechten« eingetragen. Sein Lebensbericht »Story of a Secret State«, 1944 unmittelbar unter dem Eindruck der Ereignisse geschrieben, wurde in den USA zu einem Sensationserfolg. Danach schienen Autor und Buch verschollen, bis Claude Lanzmann den herausragenden Zeitzeugen für seinen Film »Shoah« interviewte. Heute wird Jan Karski neu entdeckt, und erstmals liegen seine außergewöhnlichen Memoiren auf Deutsch vor – ein Dokument allerersten Ranges, Zeitgeschichte, die sich wie ein Kriminalroman liest. Als Hitler Polen überfällt, flieht der junge Offizier mit der zerschlagenen Armee gen Osten – und läuft den Sowjets in die Arme, die ihn an die Deutschen ausliefern. Damit beginnt die abenteuerliche Odyssee Karskis durch ein Europa in Krieg und Aufruhr. In tollkühner Flucht schlägt er sich zur polnischen Untergrundbewegung durch, wird rasch mit wichtigen Missionen betraut. Jüdische Partisanen schleusen ihn heimlich ins Warschauer Ghetto und ein Konzentrationslager, wo er Augenzeuge der Judenvernichtung wird. Karski gerät in die Fänge der Gestapo, wird gefoltert, flieht erneut. Seine wichtigste Mission als Kurier für den Widerstand führt ihn schließlich 1942 quer durch Nazi-Deutschland nach England und Amerika, um Anthony Eden und Roosevelt persönlich Bericht zu erstatten. Jan Karski, »Botschafter des Holocaust aus eigener Anschauung« (Spiegel) und ein mitreißender Erzähler, legt Zeugnis ab – »ein wertvolles, tief erschütterndes historisches Dokument« (Arte), »ein außerordentlicher Schicksalsbericht, der nichts von seiner Kraft eingebüßt hat« (Le Figaro littéraire).

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Autor:
Format:Kindle Edition
Seiten:448
EAN:
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Dank meiner Mutter

Buchseite und Rezensionen zu 'Dank meiner Mutter' von Schoschana Rabinovici

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Format:Taschenbuch
Seiten:288
EAN:9783596154210
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Carl-Hans Graf von Hardenberg. Ein deutsches Schicksal

Buchseite und Rezensionen zu 'Carl-Hans Graf von Hardenberg. Ein deutsches Schicksal' von Günter Agde

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Autor:
Format:Broschiert
Seiten:292
EAN:9783746680071
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Als Kanada in Auschwitz lag

Buchseite und Rezensionen zu 'Als Kanada in Auschwitz lag' von Rudolf Vrba

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Lesern von "Als Kanada in Auschwitz lag" gefiel auch

Autor:
Format:Taschenbuch
Seiten:0
Verlag: Piper
EAN:9783492226943
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Die Ukraine im Zangengriff der NATO

Buchseite und Rezensionen zu 'Die Ukraine im Zangengriff der NATO' von Brigitte Queck

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Format:Broschiert
Seiten:180
EAN:9783889752314
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Die Alien-Connection

Buchseite und Rezensionen zu 'Die Alien-Connection' von Wolfgang Schwerdt

Inhaltsangabe zu "Die Alien-Connection"

Bissig, satirisch, humorig. Die Alien-Connection ist eine Sammlung von Kommentaren zu politischen Ereignissen der letzten zwei Jahre. Da geht es um HartzIV, um die Affaire Guttenberg um E10 oder um die "Energiewende". Unter dem Titel "Restrisiko" - einem Highlight dieses Buches - wohnt der Leser einer Fernsehdiskussion zum Thema Kernenergie bei, die als Groteske die politische Kultur unseres Landes der letzten Jahre und mit dem überraschenden Ende ihre durchaus denkbaren Konsequenzen veranschaulicht. Das ganze hochpolitisch, hochkritisch und oft genug hochsatirisch. Für den Zynismus, der dem einen oder anderen Kommentar innewohnt, trägt der Autor dieses Buches keine Verantwortung.

Umfang: 116.000 Zeichen

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Format:Kindle Edition
Seiten:130
Verlag:
EAN:
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Die Schwarzbärflotte

Buchseite und Rezensionen zu 'Die Schwarzbärflotte' von Wolfgang Schwerdt

Inhaltsangabe zu "Die Schwarzbärflotte"

Schiffskatzen sind seit der Antike fester Bestandteil der Mannschaften. Über das persönliche Verhältnis der Seeleute zu ihren Schiffskatzen weiß man allerdings bis zur Neuzeit nur wenig. Erst seit den Entdeckungsfahrten der Naturforscher des 18./19. jahrhunderts werden einzelne Schiffskatzen auch namentlich genannt.
Bewusst habe ich in diesem Büchlein die verhältnismäßig weit verbreiteten Geschichten der eindrucksvollen Katzenhelden wie Trim, Oskar oder Simon weggelassen. Die finden Sie in anderen meiner Publikationen. Dafür treffen Sie hier unter anderem den Fischkater Puddles, Vielzehenkatzen oder Sie erleben mit, wie die ersten Katzen ihre Pfoten auf Neuseeland setzten.
Dieses Buch widmet sich vor allem den wahren Geschichten der meist namenlosen Schiffskatzen vergangener Jahrhunderte. Da geht es um das Schicksal schiffbrüchiger Katzen, um Katzen auf Forschungsreise und nicht zuletzt um die besonderen Gefahren, die den Katzen der Schwarzbärflotte (was es damit auf sich hat, erfahren Sie natürlich auch) drohten.
Am Ende schließlich gibt es als Leseprobe noch einen Auszug aus dem ersten Teil der Rotbartsaga, einem historischen Katzenroman aus meiner Feder, die das Leben des fiktiven legendären Schiffskaters Rotbart im Dienste der holländischen Handelskompanien des 17. Jahrhunderts beschreibt.

Umfang 34 Normbuchseiten

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Format:Kindle Edition
Seiten:68
Verlag:
EAN:
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Korrespondenz Napoleons - Band I: 1795-1798

Buchseite und Rezensionen zu 'Korrespondenz Napoleons - Band I: 1795-1798' von Napoleon Bonaparte

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Mitte des 19. Jahrhunderts wurde eine französische Kommission beauftragt die politische, militärische und administrative Korrespondenz von Napoleon Bonaparte herauszugeben. Diese Kommissionlegte einen außergewöhnlichen Eifer und Tüchtigkeit an den Tag gelegt. Sie hat alle Archive und Bibliotheken Frankreichs durchsuchen lassen. Sie hat alle Familien des Reichs, welche mit Napoleon I. in irgendeiner Verbindung standen, alle auswärtigen Regierungen und alle Personen, die in der Lage sein konnten, ihr Mitteilungen zu machen, gebeten, ihr die ihnen zugänglichen Briefe und Aktenstücke zukommen zu lassen. So ist die Masse der mitgeteilten Briefe, Berichte, Notizen usw. außerordentlich groß; die Bände in französischer Sprache enthalten nicht weniger als 18.880 Stücke, deren erstes vom 4. Brumaire im Jahr II. der Republik, und deren letztes vom 30. Juni 1812 ist.

Diese Übersetzung von Heinrich Kurz aus dem Jahr 1868 enthält nur einen Teil der zahlreichen Briefe Berichte, Notizen, Befehle, Proklamatinen usw., die in der offiziellen Sammlung enthalten sind. Es sind, abgesehen von den an sich bedeutungslosen Stücken, auch alle diejenigen ausgeschieden worden, welche rein militärischer Natur sind, besonders die zahlreichen Befehle und Weisungen, die Napoleon unmittelbar vor einer Schlacht oder nach einer solchen an die Generäle usw. erließ, da dieselben nur für militärische Interessierte von Bedeutung sind, für den nichtmilitärischen Leser aber keinen Wert haben, weil er ihre Bedeutsamkeit nicht zu erfassen vermag, dagegen wurden Napoleons Berichte über seine militärischen Operationen, insbesondere die über die vorgefallenen Schlachten, über seine diplomatischen Verhandlungen u. dgl. aufgenommen, weil diese allgemein historisches Interesse haben. Ebenso wurden diejenigen Stücke ausgelassen, die nur Wiederholungen früher ausgesprochener Gedanken oder erteilter Befehle usw. enthalten, was übrigens die Kommission auch vom einundzwanzigsten Band an getan hat, um den Umfang der Sammlung nicht unnötigerweise allzu sehr anwachsen zu lassen.

Der hier erstmals als E-Book vorliegende erste Band, enthält eine Auswahl seiner Korrespondenz aus den Jahren 1795 bis 1798. Der Schwerpunkt dieses Bandes bildet sein Feldzug als Obergeneral in Italien. Beim diesem Feldzug standen Napoleon in Norditalien österreichische und sardinisch-piemontesische Truppen von zusammen etwa 70.000 Mann gegenüber. Die konservativen Feldherren der Gegner mit ihren inzwischen längst überholten Kriegstechniken wurden schlichtweg überrannt. Zunächst wurden die beiden Armeen der Gegner in einer Reihe von Schlachten voneinander getrennt. Nachdem König Viktor Amadeus III. von Sardinien nach der Niederlage bei Mondovì um Frieden gebeten hatte, wandte sich Napoleon den Österreichern zu und besiegte auch sie.

Diskussionen zu "Mein geheimes Tagebuch: März - Juli 1943"

Format:Kindle Edition
Seiten:780
EAN:
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