Fünf

Buchseite und Rezensionen zu 'Fünf' von Ursula Poznanski
5
5 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Fünf"

Buch

Format:Broschiert
Seiten:384
Verlag: Wunderlich
EAN:9783805250313
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Rezensionen zu "Fünf"

  1. Thanks for the hunt!

    Mir war schon vor diesem Buch vage bekannt, was Geocaching ist: eine Art Schnitzeljagd, bei der die Teilnehmer nach Koordinaten und Hinweisen versteckte Behälter (die "Caches") suchen, die sich unter Wurzeln, in Höhlen, in der Telefonzelle, hinter dem Stromkasten oder überhaupt überall verbergen können. Harmloser Spaß für die ganze Familie, oder?

    Die Idee, das zur Grundlage eines Thrillers zu machen, fand ich wahnsinnig originell! Hier ist es der Täter, der die Ermittler zu einer blutigen Variante dieses Spiels einlädt - in den Caches, die er sie suchen lässt, finden sie abgeschnittene Körperteile.

    Ich konnte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen, denn es liest sich unglaublich unterhaltsam und spannend. Der Täter ist den Ermittlern scheinbar immer einen Schritt voraus, und ein Opfer nach dem anderen wird zum makaberen Cache-Inhalt... "TFTH" hinterlässt der Mörder immer wieder höhnisch - ein typischer Geocachingbegriff, "Thanks for the hunt" ("Danke für die Jagd").

    Und das Ende... Mein Gott, dieses Ende! Das habe ich wirklich NICHT kommen sehen, und ich habe erstmal laut "WAAAaaaas?!" gerufen. Genial, absolut genial. Ich liebe es, wenn mich ein Thriller eiskalt erwischt und ich total falsch liege mit meinen Vermutungen! (Wenn die Auflösung ein Cache wäre, dann aber einer mit Schwierigkeit 5. Mindestens.)

    Mir hat auch gut gefallen, dass man viel über Geocaching erfährt. Die Autorin, die selber Geocacherin ist, beschreibt es so ansprechend und interessant, dass ich mir nach den ersten ~200 Seiten tatsächlich ein GPS-Gerät gekauft und meine ersten Caches gesucht habe... (Nein, ich möchte natürlich keine Leichenteile finden! Schlüsselanhänger und Anstecker reichen mir vollkommen.)

    Auch die Charaktere haben mir sehr gut gefallen.

    Beatrice Kaspary ist eine Ermittlerin, die sehr intuitiv und kreativ an die Dinge herangeht und damit gute Erfolge erzielt - blöd nur, dass ihr sexistischer Chef sie für total unfähig hält, weil sie eine Frau ist... (Seine liebste Beleidigung gegenüber den männlichen Ermittlerin ist "Seien Sie doch kein Mädchen!") Was habe ich diesen Chef gehasst - manchmal würde man doch am liebsten ins Buch greifen und einen Charakter erwürgen, oder?

    Naja, jedenfalls hat Beatrice viel um die Ohren. Abgesehen von ihrem Chef gibt es da nämlich noch ihren Ex-Mann, der Telefonterror betreibt, um ihr immer wieder hasserfüllt zu erzählen, was für eine Rabenmutter sie doch ist, weil die beiden gemeinsamen Kinder während Mordermittlungen bei der Oma wohnen... Außerdem erinnert dieser Fall sie mehr und mehr an etwas Schreckliches in ihrer Vergangenheit.

    Beatrice war mir sehr sympathisch und ich habe wirklich mit ihr mitgefühlt, weil sie so unter Druck steht und die Menschen um sie herum es ihr noch schwerer machen.

    Ihren Kollgen Florin Wenniger mochte ich auch direkt. Er denkt ganz anders als Beatrice, aber die beiden ergänzen sich gerade deswegen prima. Hoch angerechnet habe ich ihm, dass er sie gegenüber dem Chef immer wieder verteidigt und lobt und überhaupt immer sein Bestes tut, sie zu entlasten!

    Von diesem Ermittlerteam muss ich auf jeden Fall noch mehr lesen.

    Auch am Schreibstil habe ich absolut nichts zu meckern. Wunderbar geschrieben, da folgen die Seiten nur so!

    TFTC, Frau Poznanski!

    Fazit:
    Aus einem harmlosen Freizeitvergnügen wird blutiger Ernst: ein Mörder schickt die Ermittler auf eine perfide Schnitzeljagd, bei der als "Preise" abgetrennte Körperteile winken... Geocaching einmal anders!

    Das Buch hat mich rundum begeistert! Ich fand es originell und spannend, und das Ermittlerteam gefiel mir sehr gut - da freue ich mich schon auf die nächsten Bände.

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Letzter Applaus: Ein Altaussee-Krimi

Buchseite und Rezensionen zu 'Letzter Applaus: Ein Altaussee-Krimi' von Herbert Dutzler

Inhaltsangabe zu "Letzter Applaus: Ein Altaussee-Krimi"

Format:Taschenbuch
Seiten:408
Verlag: Haymon Verlag
EAN:9783709978207
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Es wird Tote geben. Kriminalroman

Buchseite und Rezensionen zu 'Es wird Tote geben. Kriminalroman' von Georg Haderer
4
4 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Es wird Tote geben. Kriminalroman"

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:328
Verlag: Haymon Verlag
EAN:9783709970492
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Rezensionen zu "Es wird Tote geben. Kriminalroman"

  1. 4
    15. Aug 2015 

    Fifi-TV

    In der Provinz will er eigentlich zur Ruhe kommen, nach dem letzten Fall in Wien glaubt Major Schäfer, das auch nötig zu haben. So ganz gefällt ihm die ländliche Stille dennoch nicht. Als er während eines abendlichen Spaziergangs beinahe hautnah miterleben muss wie ein junges Mädchen vom Zug überrollt wird und ihr nicht mehr helfen kann, übernimmt er die Ermittlungen in dieser Selbsttötung. Das deutsche Filmteam, das in der Gegend einen Krimi drehen will und dazu seine Expertise erbittet, lässt ihn eher kalt.

    Ein Selbstmord wie aus dem Nichts, ein junges Mädchen, er Pubertät noch nicht ganz entwachsen, aber nicht depressiv. Wieso landet sie auf den Gleisen? Schäfer, der sich in vorherigen Fällen als pressetauglicher Ermittler hervorgetan hat, folgt seinem Instinkt. Er beginnt, im Umfeld des Mädchens Fragen zu stellen. Nur selten gestört von der Frau, die schon seit zehn Jahren auf der Suche nach ihrem ist und darüber ihren Verstand aber nicht ihre Stimme verloren hat. Am wenigsten gestört von der alten Katze, die in seinem Garten auftaucht und sich mit dem Raben anfreundet. Major Schäfer schleudert durch sein Leben und durch den Fall, gezeichnet von seiner Arbeit und seiner Einsamkeit. Und doch folgt er seinem untrüglichen Instinkt und setzt sich auf die Spur, die die Erklärung bringen soll, weshalb ein Mädchen tot ist.

    Wiener Schmäh aufs Land verpflanzt, vielleicht sollte man die vorherigen Bände der Reihe um Major Schäfer kennen, um zu verstehen, wieso er in der Provinz gelandet ist. Unabhängig davon aber steigt man hier in einen nervenaufreibenden Fall ein, der einen vor das Rätsel stellt, was manchmal in der menschlichen Seele vorgeht, wenn eben einer tot ist. So wie man selbst es nicht fassen kann, steht auch der Major davor und weiß manchmal keinen anderen Rat als sich ein Glas Wein einzuschenken. Spannend wie es sich für einen Krimi gehört, schräg wie es Kommissare hin und wieder so an sich haben. Die Namen des Major Schäfer und seines Erfinders sollte man sich merken.

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Schwarzkopf

Buchseite und Rezensionen zu 'Schwarzkopf' von Richard K. Breuer
4
4 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Schwarzkopf"

Um Investoren und Politiker für das Remake zum Film Der dritte Mann zu gewinnen, reist der äußerst erfolgreiche Hollywood-Autor Harald Schwarzkopf in seine Geburtsstadt Wien, an seiner Seite das durchgeknallte Regie-Wunderkind Ernesto Ostwaldo. Nach dem überraschenden Unfalltod seines alten Freundes Otto Sittich machen sich die beiden daran, die Hintergründe dieses Unfalls aufzuklären, stolpern dabei über den Schlitzer von Wien und lösen in nur 5 Tagen und 4 Nächten eine Katastrophe nach der anderen aus. Schlussendlich steht sogar dem österreichischen Bundeskanzler Schuhnagel und Innenminister Bitterlich das Wasser bis zum Hals - im wahrsten Sinne des Wortes …

Format:Broschiert
Seiten:304
EAN:9783950249866
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Rezensionen zu "Schwarzkopf"

  1. 4
    26. Jul 2015 

    Nenn mich nicht Schwarzi!

    Ein Remake von „Der dritte Mann“ soll gedreht werden, deshalb kommt der Autor Harald Schwarzkopf zusammen mit dem jugendlichen Regisseur Ernesto Ostwaldo nach Wien. Schon am Flughafen gibt es Schwierigkeiten. Schwarzkopf als Jugendlicher von Österreich nach Amerika ausgewandert gerät in eine seltsame Situation nach der anderen. So wird er zum Beispiel mit einem Bediensteten des Lost-and-Found Schalters verwechselt. Sein Kumpel Ernesto versucht inzwischen, den Koffer mit den Pillen loszuwerden, die er zur Selbstversorgung aus den Staaten mitgebracht hat. Auch das will nicht so recht gelingen. Die beiden Hollywood-Chaoten kommen mit Mühe durch den Zoll, um dann eine Katastrophe nach der nächsten auszulösen. Wenigstens brauchen sie kein Hotelzimmer, die Übernachtung in der Arrestzelle für Prominente ist ihnen sicher.

    Wie ein Drehbuch geschrieben ist dieser Krimi, Regieanweisungen und Dialoge wechseln sich ab. Den einzelnen Kapiteln sind kurze Zeitungsausschnitte vorangestellt. Die Handlung erinnert in gewissen Zügen durchaus an die des Films „Der dritte Mann“ wie sich mit der freundlichen Hilfe Wikipedias feststellen lässt. Eine genauere Kenntnis des Films würde den Reiz der Handlung dieses Romans sicher noch erhöhen, wie auch Ernesto des Öfteren feststellt. Die schnellen Szenenwechseln und die teilweise irrwitzigen Ereignisse und Dialoge gepaart mit absichtlichen Wiederholungen lassen dieses skurrile Werk zu einem echten Lesevergnügen werden, wobei das kleine Glossar der wienerischen Begriffe zu Beginn für den norddeutschen Flachlandtiroler wahrhaft hilfreich ist. Unter den zahlreichen running Gags die durchaus intelligente Geschichte auszumachen, fordert die geneigte Aufmerksamkeit des Lesers, die der Autor durch die witzige Art leicht gewinnt.

    Ein ein lesenswertes fast-Remake des Kino-Klassikers „Der dritte Mann“. Ein etwas anderes Buch, zu dem man im Takt des „Harry Lime Themes“ schwingen kann.

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Herzgrab: Thriller

Buchseite und Rezensionen zu 'Herzgrab: Thriller' von Andreas Gruber

Inhaltsangabe zu "Herzgrab: Thriller"

Wenn Liebe zur Obsession wird und Rache zum blutigen Wahn ...


Die junge Wiener Privatdetektivin Elena Gerink hat den Ruf, bisher noch jede vermisste Person gefunden zu haben. Doch die Suche nach dem verschwundenen weltbekannten Maler Salvatore Del Vecchio gestaltet sich schwieriger als gedacht. Als überraschend ein letztes Gemälde von ihm auftaucht, weist ihr das den Weg in die drückende Schwüle der Toskana. In Florenz trifft Elena auf ihren Ex-Mann Peter Gerink, der als Spezialist des Bundeskriminalamts nach einer in Italien verschwundenen Österreicherin sucht. Schon bald erkennen sie, dass die Ereignisse zusammenhängen – auf eine derart perfide und blutige Art und Weise, dass Elena und Peter dem Fall auch gemeinsam kaum gewachsen scheinen ...


Format:Taschenbuch
Seiten:544
EAN:9783442480173
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Österreichische Küche

Buchseite und Rezensionen zu 'Österreichische Küche' von Bernie Rieder
5
5 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Österreichische Küche"

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:440
EAN:9783991001270
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Rezensionen zu "Österreichische Küche"

  1. Oesterreichische Schmankerl-Küche

    Bernie Rieder, geboren 1975 im Burgenland, lernte bei den Spitzenköchen Reinhard Gerer in Wien sowie Roland Trettl und Eckart Witzigmann im Salzburger Hangar-7. Seine erste Stelle als Chefkoch trat er mit 21 in der ”Eselmühl” in St. Margarethen (Burgenland) an. In Wien kochte er im ”Graf Hunyady” und von 2006–2009 im ”Das Turm”, aktuell im Restaurant Österreicher im MAK. Er ist ein bekannter Koch und Kochbuchautor. Seit 2012 vertreibt die Brauerei "Rieder Bier" aus Ried im Innkreis eine von ihm entworfene Weißbier-Kreation. 2008 präsentierte Rieder im ORF seine eigene TV-Show "Wild Cooking".
    In seinem neuen Koch-Buch ”Österreichische Küche – reloaded” präsentiert Bernie Rieder nun tradionelle, österreichische Gerichte in modern interpretierten Variationsmöglichkeiten. Zu finden sind eigene Kapitel für Vorspeisen, Suppen, Salate, Gemüse, Knödel, Nockerl und Nudeln, Fisch, Hendl, Reis, Fleisch, Erdäpfel. Und auch die Naschkätzchen wurden bedacht mit einem eigenen Kapitel voll herrlicher Schmarrn-Kreationen. Wo einem bereits beim Lesen der Rezepte das Wasser im Munde zusammen läuft. Das Kochbuch bietet alles, was das Herz begehrt, es ist fast schon ein Grundlagen-Kochbuch, das jeder Hobbykoch zu Hause haben sollte.
    Mein persönlicher Favorit unter all den leckeren Rezepten ist der Gratinierte Schinkenfleckerl mit Parmesan, ein wunderbares, schmackhaftes und leicht nachzukochendes Rezept, wahre Hausmannskost, eben ein Schmankerl.
    Ganz klarer Pluspunkt: auch das Hochdeutsch sprechende Publikum wurde bedacht mit einer Übersetzungstabelle ”Österreichisch - Deutsch” im Anhang des Buches. Denn einige wenige Begriffe nur waren selbst mir als großer Österreich-Fan nicht geläufig so z.B. ”Karfiol”, den wir im Deutschen ”Blumenkohl” nennen.

    Gerne empfehle ich dieses hervorragend aufgemachte Kochbuch weiter, das sich im Hardcover-Format mit zahlreichen Farbfotografien, darunter Food-Fotos, aber auch private Fotos präsentiert, so dass der Leser ein wahres Schmuckstück in den Händen hält. Ich vergebe dem Koch-Buch 5 von 5 möglichen Sternen.

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Wiener Totenlieder

Buchseite und Rezensionen zu 'Wiener Totenlieder' von Theresa Prammer
4.65
4.7 von 5 (3 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Wiener Totenlieder"

Ein Tenor wird mit seinem Kostüm ermordet, eine Soubrette unter einem Kulissenteil begraben und eine Sopranistin vergiftet. Und das am weltberühmten Wiener Opernhaus. Die Polizei ist machtlos und bittet Kaufhausdetektivin Carlotta Fiore um Hilfe. Die ist nicht nur gescheiterte Opernsängerin, sondern auch die Tochter der weltberühmten Sopranistin Maria Fiore. Eigentlich wollte Lotta die Welt von egozentrischen, hyperventilierenden Künstlern für immer hinter sich lassen. Sie hasst alles, was damit zusammenhängt. Aber so richtig spannend ist die Arbeit im Kaufhaus auch nicht. Also lässt sie sich als Statistin in die Oper einschleusen. Ihr zur Seite steht Konrad Fürst, ein ehemaliger Kriminalkommissar, der sich als Clown durchschlägt, seit vor langer Zeit seine kleine Tochter verschwunden ist. Doch der Mörder lässt sich nicht aufhalten – sein nächstes Ziel: Lotta Fiore.

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:384
EAN:9783547712094
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Rezensionen zu "Wiener Totenlieder"

  1. 4
    01. Apr 2016 

    Mordsoper

    Für eine Opernkarriere hat es nicht gereicht, deshalb arbeitet die Tochter der verstorbenen Operndiva als Kaufhausdetektivin. Also, auch deshalb, weil es mit der Ausbildung bei der Polizei nicht geklappt hat. Carlotta, die lieber Lotta heißt, fällt daher aus allen Wolken, als Hannes Fischer sie um Mitarbeit an einem Fall bittet. Wegen ihrer Kontakte zur Oper so sie dort eine Statistenrolle übernehmen. Gleichzeitig soll der Ex-Polizist Konrad Fürst eingeschleust werden, um die Ermittlungen voranzutreiben. Zwar ist es so ziemlich das Letzte, wovon Lotta träumt, aber nachdem bereits das zweite Ensemblemitglied umgekommen ist, willigt sie doch in das Angebot ein.

    Oftmals nicht ganz bei der Sache, in ihre eigenen Probleme verstrickt, taucht Lotta schneller wieder in die Welt der Oper ein als ihr lieb ist. Die ehemaligen Kollegen der Mutter erkennen sie natürlich und damit wird die Erinnerung an ihre Kindheit geweckt. Die alten Alpträume drängen sich ins Gedächtnis zurück. Doch auch ihr gemeinsamer Einsatz mit Konrad Fürst kann weitere Opfer nicht verhindern. Es muss ein Insider sein, der gute Kenntnisse der Szene hat. Was kann nur ein Motiv sein, Menschen, die eher als Nebendarsteller fungieren, auf offener Bühne zu töten.

    Vielleicht fragt man sich, ob ein lang gehegter Groll wirklich zu solchen Auswirkungen führen kann und ob es solche Zufälle geben kann. Nichtsdestotrotz fühlt man sich in die sympathischen Protagonisten hinein, verdreht zwar manchmal die Augen, wenn die Handlungen etwas abwegig erscheinen, ist aber in jeder Minute der Lektüre mit jeder Faser dabei. In die Zerrissenheit Lottas kann man sich bestens hineinfühlen. Man bebt förmlich mit ihr, wenn ihr innerlicher Vulkan auszubrechen droht, man wünscht, sie möge den Knoten in ihrem Herzen lösen können. Genauso möchte man Konrad in seiner Suche unterstützen. Dabei lässt man sich in die Welt der exzentrischen Operndarsteller entführen und erhält amüsante und witzige Einblicke in eine Szene, die sich selbst vermutlich sehr ernst nimmt.

    Ein spritzig spannendes Debüt.

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  1. Mord in der Oper

    Makabre Todesfälle in der Wiener Oper beherrschen Presse und Publikum, meist sind es mittelmäßige Künstler die auf der Bühne zu Tode kommen, jedes Mal ist der Mord geradezu theaterreif inszeniert.
    Carlotta Fiore und Konrad Fürst sind beide vom Schicksal gezeichnet. Lotta versucht ihr verpfuschtes Leben mit Alkohol und zunehmend gefährlicheren One Night Stands zu betäuben. Zu engeren Bindungen scheint sie nicht mehr fähig. Konrad, ein Expolizist, wurde durch das Verschwinden seiner Tochter aus der Bahn geworfen. Er fühlte sich von seinen damaligen Kollegen im Stich gelassen und der Zorn auf den Exkollegen Heinz lodert auch nach 23 Jahren ungebrochen in ihm. Die Beiden werden von Hannes Fischer, einem weiteren früheren Kollegen überredet, sich als Privatermittler in die Wiener Oper einschleußen zu lassen. Lotta ist dafür prädestiniert, war doch ihre Mutter die gefeierte Operndiva Maria Fiore, sie selbst hat leider nie den Sprung auf die Bühne geschafft, ihr Talent reichte nicht. Besonders kompliziert ist diese Bitte, da Hannes und Lotta eine Beziehung hatten, die er nicht vergessen kann, aber da sie keine Nähe zulassen konnte, endete das Verhältnis katastrophal.
    Zwischen den Kapiteln begleiten wir ein kleines Mädchen, das durch nächtliche Alpträume gequält wird.
    Eine etwas morbide Spannung durchzieht das Buch, die Opernwelt mit Eifersüchteleien, Exzentrik und Geltungsdrang ist die eine Seite, die psychologisch dichte Schilderung der Hauptpersonen Lotta, Konrad und Hannes die andere. Beides führt dazu, dass mich das Buch sofort in Bann geschlagen hat. Die Episoden um das träumende Kind halten die Spannung ebenfalls hoch, spürt man doch sofort, dass diese kindlichen Alpträume Lotta betreffen.
    Die Autorin versteht es die Spannung von der ersten Seite an hoch zu halten, es gibt keine Längen oder überflüssige Nebenstränge, die Opernatmosphäre ist lebendig geschildert, hier merkt man, dass Theresa Prammer vom Fach ist. Ein toller Krimi, ich hoffe es wird bald weitere Bücher der Autorin geben.

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  1. Mord in der Opernwelt

    Der Tenor Wilhelm Neumann wird während der Premiere auf der Bühne ermordet, er kann gerade noch den Beginn der Rolle des Monostatos in Mozarts Zauberflöte schmettern und das auch noch besser als jemals zuvor, dann bricht er tot zusammen. Wollte jemand die Premiere des Stückes verhindern oder ist jemand anderes scharf auf die Rolle des Monostatos? Da es nicht bei diesem einen Mord an der Oper bleibt, zieht die Polizei die Privatdetektivin Lotta Fiore hinzu. Sie soll im Mordfall an der Oper undercover ermitteln, verfügt sie doch über eine abgebrochene Opernausbildung und ist zudem die Tochter der berühmten Sopranistin Maria Fiore. Ihr zur Seite gestellt wird der ehemalige Kriminalkommissar Konrad Fürst, der sich seit dem Verschwinden seiner Tochter als Clown über Wasser hält.

    Die Autorin Theresa Prammer schafft es in brillanter Weise die Atmosphäre ihrer Schauplätze lebendig werden zu lassen und baut gleich zu Beginn eine unglaubliche und atemberaubende Spannung auf, die sie bis zum Schluss aufrecht erhalten kann. Die Charaktere sind kantig und liebenswert zugleich. Dadurch dass ihre beiden Hauptfiguren, Lotta und Konrad, ein durchaus als schwierig zu bezeichnendes Vorleben besitzen, also ihre Ecken und Kanten haben, kommen sie richtig authentisch rüber.

    Die Mordaufklärung und die Geschehnisse an der Oper werden in den Kapiteln des Buches abgewechselt mit kurzen Passagen über ein kleines Mädchen, auch hier schafft Theresa Prammer eine Spannung und Geheimnisse aufzubauen, die bis zum Ende des Buches aufrecht erhalten werden und die den Leser fesseln.
    Das Buch ist wunderhübsch eingebunden, der Schutzumschlag gefällt mir ausgesprochen gut, er zeigt eines der bekanntesten Wahrzeichen Wiens: das Riesenrad im Prater. Der Hintergrund signalisiert das Licht eines Sonnenauf- oder -unterganges in seinen herrlichen Farben.
    Die Kapitelüberschriften haben fast ausschließlich alle einen Bezug zur Musik, was ich als sehr stimmig zur Atmosphäre in der Opernwelt empfinde.
    Außerordentlich beeindruckt bin ich von der Story und dem rasanten Erzähltempo der Autorin.
    Besonders schön ist auch die Taktik von Theresa Prammer, den Mörder und sein Motiv über lange Zeit geheim zu halten. Ein Thriller in einem ungewöhnlichen Ambiente, dem ich 5 von 5 Sternen vergebe und den ich von Herzen gerne weiter empfehlen möchte.

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Jedermanntod: Kriminalroman

Buchseite und Rezensionen zu 'Jedermanntod: Kriminalroman' von Manfred Baumann

Inhaltsangabe zu "Jedermanntod: Kriminalroman"

Baumann, Manfred: Jedermanntod. Kriminalroman. 1. Auflage. Meßkirch, Gmeiner 2010. 8°. 372 Seiten. Kartoniert. Leicht schiefgelesen. Sonst gut erhalten. (= Gmeiner Original =).

Format:Broschiert
Seiten:372
Verlag: Gmeiner, A
EAN:9783839210895
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Die Engelsmühle

Buchseite und Rezensionen zu 'Die Engelsmühle' von Andreas Gruber

Inhaltsangabe zu "Die Engelsmühle"

In einer Villa am Stadtrand Wiens wird der pensionierte Arzt Abel Ostrovsky brutal gefoltert und ermordet. Vor seinem Tod konnte er noch ein Videoband verstecken. Auf der Suche nach diesem Film zieht der Killer eine blutige Spur durch die Stadt. Dem Privatdetektiv Peter Hogart, mit Nachforschungen in dem Fall betraut, gelingt es, das Video zu finden. Von dem Film erhofft er sich einen entscheidenden Hinweis auf den Mörder. Doch die rätselhafte kurze Schwarz-Weiß-Sequenz, die über den Bildschirm flimmert, gibt Hogart nur noch weitere Rätsel auf. Deren Lösung scheint in der Vergangenheit zu liegen – und in einer verlassenen Mühle vor den Toren der Stadt ...


Format:Broschiert
Seiten:272
Verlag: Festa Verlag
EAN:9783865520807
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Stimmen

Buchseite und Rezensionen zu 'Stimmen' von Ursula Poznanski
3
3 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Stimmen"

Format:Audio CD
Seiten:0
Verlag: Argon Verlag
EAN:9783839813829
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Rezensionen zu "Stimmen"

  1. 3
    03. Apr 2015 

    Mord in der Psychiatrie...

    Beatrice Kaspary und Florin Wenninger werden in ihrem dritten Fall an einen ungewöhnlichen Tatort gerufen. Im Behandlungsraum einer Psychiatrie liegt ein junger Arzt, ermordet, mit einer Stahlschiene im Hals - und auf seiner Brust sind kunstvoll bunte Plastikmesser drapiert. Die Befragung der Personen auf der Station gestaltet sich mehr als schwierig: die Ärzte und das Pflegepersonal sind eher schweigsam, die Patienten so gestört, dass die Antworten eher mystisch klingen.
    Beatrice Kaspary fällt vor allem Jasmin Matheis ins Auge, die kein Wort spricht, seit man sie gefunden hat. Sie scheint mehr mitzubekommen, als sie glauben machen will und als sie zu äußern imstande ist. Als es zu weiteren Toten auf der Station kommt, ist klar, dass Jasmin in irgendeiner Weise in die Vorfälle involviert ist. Aber wie? Und wie soll es Beatrice Kaspary gelingen, zu ihr Kontakt aufzunehmen?

    Ein interessantes Setting hat Ursula Poznanski hier geschaffen. Die Psychiatrie als Tatort, mit dem man im Allgemeinen wenig zu tun hat, düster und undurchschaubar mit Patienten, die sich ungewohnt und unberechenbar verhalten und auf ungewöhnliche Art kommunizieren.
    Doch leider blieb hier für mich alles eher ein wenig blass. Manche der Patienten wirkten ganz interessant, spielten aber letztlich kaum eine Rolle und wurden in der Person nicht näher vertieft. Ebenso das Personal der Psychiatrie, Ärzte und Pfleger. Stets nur ein kurzer Blick auf eine Person, das musste hier genügen.

    Aber selbst die Figuren, die eine gewichtige Rolle spielen, weisen wenig Profil auf. Beatrice Kaspary zeigt Engagement und bezüglich der Patienten durchaus auch Einfühlungsvermögen, ansonsten aber bleibt sie eher blass. Wie in den vorherigen Bänden auch ist sie alleinerziehend und hat Ärger mit ihrem Exmann, muss versuchen, Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen, ohne von schlechtem Gewissen aufgefressen zu werden - aber die Schilderung wirkte auf mich eher ermüdend, angestrengt - nicht unbedingt belastend. Selbst die Gefühle zu ihrem Kollegen Florin Wenniger spielen hier keine wesentliche Rolle, das Geschehen zwischen den beiden wird kurz angerissen, bleibt aber durch eine wenig intensive Schilderung eher nebensächlich.

    Der Thriller als solcher ist gut inszeniert, bleibt mir aber auch hier zu sehr an der Oberfläche. Täter und Motiv waren am Ende durchaus überraschend, aber irgendwie wurde alles nur so 'abgehakt', den ermordeten Personen zu wenig Raum gegeben. Dazu wikten einige blauäugige Anfängerfehler von Beatrice Kaspary auf mich verblüffend und gaben dem ganzen eher einen konstruierten Anstrich. Ich bin mir nicht sicher, ob die Kürzung des Hörbuchs der Geschichte gut getan hat.

    Dazu kommt, dass mir Andrea Sawatzki als Sprecherin leider nicht so gut gefallen hat wie vielen anderen der Hörrunde bei Lovelybooks. Ich kenne die Schauspielerin v.a. als Tatortfigur Charlotte Sänger - und mochte diese seinerzeit überhaupt nicht. Beim Einlesen dieses Hörbuchs hatte ich nun ständig diese Tatortkommissarin vor Augen, wobei ich mir bei 'Fünf', dem ersten Roman der Reihe um Beatrice Kaspary, ein ganz anderes Bild gemacht hatte. Das passte für mich nicht zusammen. Dazu fand ich den Vortrag von Andrea Sawatzki häufig recht leblos, wodurch auch die Figuren farblos wurden, und selbst an eigentlich spannenden Stellen überkam mich eher eine Art Gleichgültigkeit. Das fand ich schade.

    Insgesamt hatte ich mir mehr erwartet von dem neuesten Thriller von Ursula Poznanski, vor allem weil mir der erste Band der Reihe wirklich gut gefallen hat. Doch auch wenn meine Erwartungen nicht alle erfüllt wurden, war das Hören unterhaltsam.

    © Parden

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