Und morgen du

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Rezensionen zu "Und morgen du"

  1. Opfer ohne Gesicht

    Am Anfang quittierte ich mit einem tiefen Stoßseufzer, dass Fabian Risk mal wieder ein brillianter Ermittler mit berufsbedingten Eheproblemen ist. Das liest man ja immer wieder, in unzähligen Krimis und Thrillern! Später stellte ich fest, dass er noch ein anderes Klischee bedient: er ist der besessene Einzelkämpfer, der alle Regeln bricht, um den Fall zu lösen, ohne Rücksicht auf die eigene Karriere. Und das macht er oft noch nicht einmal gut.

    Ja, ich hatte mit Fabian Risk so meine Probleme. Vor allem, weil ich nicht nachvollziehen konnte, warum er eigentlich alles im Alleingang angeht! Hinter ihm steht ein motiviertes, fähiges Team, und oft hätte er nur kurz mal zum Handy greifen müssen, um seine Chefin wissen zu lassen, was er herausgefunden hat und was er jetzt vorhat. Einmal kostet seine Eigenmächtigkeit sogar eine unschuldige Person das Leben, und das nimmt ihn weit weniger mit, als es sollte.

    Sympathisch war er mir ohnehin nicht sonderlich. In seiner Schulzeit fehlte ihm anscheinend jegliche Zivilcourage; er schaute einfach weg, während ein anderer Schüler immer wieder auf brutalste Art und Weise gemobbt und gequält wurde. Und auch als Erwachsener schaut er weg, wenn sein eigener Sohn ganz offensichtlich unglücklich ist, weil er immer zu beschäftigt mit seiner Arbeit ist. (Wenn man mit dem Sohn vier Tage lang alleine ist, sollte man dann nicht wenigstens einmal in sein Zimmer gehen und kurz gucken, ob es ihm gut geht, statt ihm nur SMS zu schreiben?)

    Heißt das jetzt, ich fand das Buch schlecht? Jein.

    Zum einen gefielen mir viele der anderen Charaktere gut, wie zum Beispiel die schwedische Polizistin Dunja, die sich mit einem sexistischen Ekel von Chef rumschlagen muss, obwohl sie eigentlich eine richtig gute Ermittlerin ist.

    Und zum anderen fand ich die Geschichte an sich ziemlich originell. Ein Serienkiller, der seine Opfer ihrer (in seinen Augen) gerechten Strafe zuführt: einem brutalen Schläger amputiert er die Hände, einer Lästerzunge reißt er eben diese heraus... Und die Art und Weise, wie er das tut, ist manchmal auf kranke Art und Weise geradezu genial - sozusagen der MacGyver der Serienmörder. Da ist alles bis ins Kleinste durchdacht und inszeniert.

    Die Geschichte wartet auf mit vielen unerwarteten Wendungen. Besonders mit einer ganz bestimmten Sache hat der Autor mich nach Strich und Faden reingelegt - gegen Ende musste ich auf einmal feststellen, dass ich da völlig falsch gelegen hatte! Die Auflösung des Falles war dann auch eine ganz andere, als ich erwartet hatte. Deswegen blieb das Buch für mich auch durchgehend spannend, und ich fieberte, trotz aller Vorbehalte, mit Fabian Risk mit.

    Allerdings war ich mir am Ende ziemlich sicher, dass das im realen Leben niemals so hätte passieren können. Nicht nur, dass der Mörder manchmal geradezu unmenschliche Fähigkeiten an den Tag legt und ein Hauptquartier hat wie ein astreiner Superschurke, aber seine Taten beruhen auf etwas, das ich nicht wirklich glauben konnte. Ohne jetzt schon zu viel zu verraten: mein immer wiederkehrender Gedanke war "Wirklich? Niemand? Nicht einer?"

    Den Schreibstil würde ich als solide bezeichnen. Er ist klar und gut strukturiert, und er liest sich gut und flüssig runter.

    Fazit:
    Auch, wenn ich die Hauptfigur nicht mochte und gegen Ende manches unglaubwürdig fand, ist die Geschichte an sich in meinen Augen doch spannend und originell, die Wendungen (überwiegend) völlig unerwartet und der Schreibstil wirklich nicht schlecht.

    Das Buch schafft es nicht auf die Liste meiner Lieblingsbücher, ich werde die Reihe aber wohl weiterlesen.

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Meereshass - Die Toten vom Ostseegrund

Buchseite und Rezensionen zu 'Meereshass - Die Toten vom Ostseegrund' von Silas Wolf
5
5 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Meereshass - Die Toten vom Ostseegrund"

Autor:
Format:Kindle Ausgabe
Seiten:234
Verlag:
EAN:
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Rezensionen zu "Meereshass - Die Toten vom Ostseegrund"

  1. Ein Regionalkrimi der mich begeisterte

    Dieser Regonalkrimi mit seinen 49 Kapiteln spielt sich an in Travemünde und Umgebung ab. Der Dialekt ist öfters vorhanden und der Inhalt des Buches beinhaltet sehr viel Lokalkolorit. Die Story erzählt dabei aus den unterschiedlichen Perspektiven der Protagonisten die für mich persönlich authentisch dargestellt sind. Die Atmosphäre ist meiner Meinung nach eher dichter und ruhig und der Schreibstil ist leicht und bildhaft zu lesen. Ich war schon im ersten Kapitel sofort mitten im Geschehen da mich die Story gleich angesprochen hatte. Der Autor lässt zwischendurch auch immer mal wieder geschichtliches zu oder über Travemünde einfließen was ich interessant fand. Hauptkommissar Sönke Petersen und Oberkommissar Hauke Barsch sind ein tolles Team. Ich habe die zwei gleich in mein Herz geschlossen. Immer wieder musste ich über Hauke Barsch lächeln und schmunzeln und so bekam die Story einen heiteren Touch. Der Krimi geht auch in Sönke Petersens Privatleben hinein und da wird es durchaus schon mal romantisch. Dies hält sich mit den Ermittlungen sehr gut im Gleichgewicht und so wird die Story spannend und aufregend zu lesen. Die Story ließ mich nicht los und zog mich mehr und mehr in ihren Bann so dass ich immer weiterlesen musste. Es gibt einige Szenen bei denen ich ich die Luft unbewusst anhielt und hinterher durchatmen musste. Meiner Meinung nach ist die Story sehr kurzweilig und sehr unterhaltsam geschrieben. Zum Ende hin wird die Story für mich persönlich sehr dramatisch und bewegend. Ich hätte nach dem Ende am liebsten weitergelesen und so hoffe ich dass ich noch mehr von dem Dreamteam Petersen und Barsch lesen darf.
    Diese Story hat alles was einen perfekten Regionalkrimi ausmacht: eine fesselnde, spannende und aufregende Story mit viel Lokalkolorit. Dies ist der erste Band dieser Reihe. Er ist in sich abgeschlossen.
    Dieses Buch zählt zu meinen Lesehighlights und vergebe daher sehr gerne fünf Sterne.

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Die gute Schwester: Thriller

Buchseite und Rezensionen zu 'Die gute Schwester: Thriller' von Sarah Bonner
4
4 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Die gute Schwester: Thriller"

Als Megan auf dem Handy ihres Mannes Chris ein Foto ihrer Zwillingsschwester Leah entdeckt, vermutet sie sofort eine neue, perfide Bosheit ihrer Schwester. Sie beschließt, Leah nach Jahren des Schweigens zu konfrontieren. Doch das Treffen endet mit einem schrecklichen Streit – und einem Mord. In Panik fasst Megan einen Plan: Wenn niemand weiß, dass Leah tot ist, wird es auch keine Ermittlungen geben – schließlich gleichen die beiden sich aufs Haar. Megan beginnt, ein Doppelleben zu führen. Sie taucht in Leahs luxuriöses Leben ein und sieht so die Chance, ihrer toxischen Ehe zu entfliehen. Doch Leahs Intrigen reichen tief – und auch Chris weiß mehr, als Megan ahnen kann …

Autor:
Format:Taschenbuch
Seiten:448
EAN:9783442493296
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Rezensionen zu "Die gute Schwester: Thriller"

  1. Wie begeht man den perfekten Mord

    Megan und Leah sind Zwillinge, die sich seit ihrer Kindheit nicht wirklich verstehen. Als Megan ein Foto von Leah auf dem Handy ihres Mannes Chris findet, stellt sie Leah zur Rede. Die Situation eskaliert und es passiert ein Mord. Megan gerät in Panik und lässt die Leiche verschwinden um ab sofort auch Leah's Leben zu leben.
    Mir hat der Schreibstil super gefallen. Fesselnd erzählt Sarah Bonner über die toxischen Beziehungen ihrer Protagonisten und ihre perfiden Spiele. Die Charaktere waren mir nicht sonderlich sympathisch, aber ich denke, dies war auch so von der Autorin gewollt.
    Die Geschichte beginnt aus Sicht von Megan und dümpelte irgendwann leicht vor sich hin, doch dann kam, bähm, der große Knall und die Perspektive wechselte zu Chris. Einmal angefangen, konnte ich kaum wieder aufhören zu lesen, denn die Geschichte entwickelte aufgrund zahlreicher unerwarteter Wendungen einen regelrechten Sog.
    Die teilweise psychopatischen Handlungen waren manchmal teilweise zu offensichtlich, da hätte ich es besser gefunden, wenn das Ganze ein bisschen suptiler beschrieben worden wäre. Zum Ende hin war dann leider ein wenig die Luft raus, deshalb vergebe ich keine 5 Sterne.

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Letzter Aufruf für die Lebenden

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Rezensionen zu "Letzter Aufruf für die Lebenden"

  1. 3
    10. Dez 2023 

    Beschöre

    Davon träumt wahrscheinlich kein Bankangestellter. Charlie Colquitt, der sein Studiengeld mit einem Bankjob aufbessert, gerät an einem sowieso schon schlechten Morgen in einen Banküberfall. Nachdem der Räuber Charlies Chefin erschossen hat, sieht Charlie sein letztes Stündlein gekommen. Warum der Gangster ihn als Geisel mitnimmt, ist ihm schleierhaft, aber Charlie hängt am Leben. Sheriff Tommy Lang hat auch schon bessere Zeiten gesehen. Seine Ehe ist kaputt, nur noch zu seiner Tochter hat er manchmal Kontakt. Seine Depressionen ertränkt er im Alkohol. Und die Ermittlungen in diesem Banküberfall wird auf die Staatspolizei oder die Bundespolizei übernehmen.

    Dieser Roman scheint wirklich wie ein letzter Aufruf zu sein. Es fängt schon damit an, dass sich der Gangster nicht an die Regeln hält und meint, er kommt damit durch. Er weiß aber, dass ihm nicht nur die Polizei auf die Spur kommen wird. Charlie Colquitt, die Geisel, ist in seinem normalen Leben eine eigenartige Persönlichkeit. Richtigen Kontakt hat er nur zu seiner Mutter Lucy, Freunde sind nicht zu finden, dafür interessiert er sich für Raketen und er möchte nach seinem Studium als Ingenieur für die Nasa arbeiten. Mit seiner Chefin Niesha hat er sich eigentlich ganz gut verstanden. Sie hatte sich gerade verlobt und nun ist sie tot.

    Dass in diesem Roman ein Weihnachtswunder beschworen wird, lässt sich wahrlich nicht behaupten. Sehr hard boiled kommt die Handlung daher und es fängt schon am Anfang mit dem sinnlosen Sterben an. Nach fragt sich gleich, wieso Charlie den Überfall zunächst mal überlebt. Der Polizist Lang ist auch ein gebrochener Mensch, jedoch ein gewiefter, seinen Instinkten folgender Ermittler. Seiner Ortskenntnis und dem Gefühl für die Menschen im Süden der USA, hat die überörtliche Behörde zwar ihre Technik entgegenzusetzen, aber manchmal reicht das nicht. Es wird etwas viel gestorben und auf grausame und brutale Art. Einzig für Charlie erhofft man ein gewisses gutes Ende. Der Autor schont die Leser und Leserinnen nicht, irgendwie muss man das Buch ertragen. Dennoch fesselt die Geschichte mit ihren präzisen Charakterzeichnungen und der ausgeklügelten Handlung.

    3,5 Sterne

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Lange Nacht (Darktown 3): Kriminalroman

Buchseite und Rezensionen zu 'Lange Nacht (Darktown 3): Kriminalroman' von Thomas Mullen
4
4 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Lange Nacht (Darktown 3): Kriminalroman"

Format:Taschenbuch
Seiten:448
EAN:9783832166106
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Rezensionen zu "Lange Nacht (Darktown 3): Kriminalroman"

  1. 4
    02. Apr 2023 

    Der Herausgeber

    1956: Arthur Bishop hat sich als Herausgeber einer der wenigen von Schwarzen produzierten Tageszeitungen einen Namen gemacht. Er ist gesellschaftlich anerkannt und führt eine glückliche Ehe. Der ehemalige Polizist Tommy Smith hat bei der Zeitung einen Job gefunden. Eines Abends arbeitet Smith länger und schläft am Schreibtisch ein. Durch seltsame Geräusche geweckt, eilt er ins Büro des Chefs und findet Arthur Bishop angeschossen auf dem Boden. Der Täter ist entkommen. Nachdem Smith die Cops informiert hat, gerät er selbst in Verdacht. Er ist am Tatort und er ist schwarz, das reicht zunächst dazu, dass Smith in Gewahrsam genommen wird.

    Im dritten Band der Darktown Reihe trifft Tommy Smith in seiner neuen Tätigkeit als Reporter auf seine alten Kollegen vom ersten Revier, in dem schwarze Polizisten arbeiten. Um sich selbst von dem Verdacht zu befreien, er habe etwas mit dem Tod seines Chefs zu tun, beginnt Smith Nachforschungen anzustellen. Seine alten Schnüfflerqualitäten hat er nicht verloren. Gegen die vorgefassten Meinungen der weißen Cops anzukämpfen, erweist sich als schwierig, obwohl Hinweise gefunden werden, die die Unschuld Smiths und weiterer Verdächtiger beweisen. Hatte Bishop eine geheime Agenda, mit der sich in Gefahr gebracht hat?

    Auch mit dem abschließenden Band der Darktown Reihe zeichnet der Autor ein Bild der Gesellschaft in den Südstaaten der USA der 1950er. Noch ist nicht viel vorangegangen, nach wie vor sind die Rassen weitgehend getrennt und nur wenige haben gelernt, dass ihre schwarzen Mitbürger genau solche Menschen sind wie sie selbst. Wie schwierig ist es, gegen die alt hergebrachte Gesellschaft zu bestehen und etwas aufzurütteln. Bis heute sind die Ressentiments der Weißen nicht ausgeräumt. Anhand der spannenden und komplexen Mordermittlungen bekommt man einen Eindruck wie es wohl gewesen sein mag. Immer mehr Schichten werden entfernt, bis man zum Kern des Rätsels kommt. Es ist aus hiesiger Sicht erschreckend, mit was einige versuchen durchzukommen. Da bedarf es der Hartnäckigkeit der schwarzen Polizisten und ihres ehemaligen Kollegen Tommy Smith, damit die Wahrheit ans Licht kommt. Zum Schluss bedauert man, dass diese packende Reihe beendet ist.

    4,5 Sterne

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Darktown (Darktown 1): Kriminalroman

Buchseite und Rezensionen zu 'Darktown (Darktown 1): Kriminalroman' von Thomas Mullen
4.5
4.5 von 5 (2 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Darktown (Darktown 1): Kriminalroman"

Format:Taschenbuch
Seiten:494
EAN:9783832165048
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Rezensionen zu "Darktown (Darktown 1): Kriminalroman"

  1. Separate but equal

    Bereits im Jahr 1865 wurde in den USA die Sklaverei aufgehoben, doch erst 1948 schaffte Truman die Rassentrennung in den Streitkräften ab. Aber es dauerte auch dann noch Jahre bis 1964, bis auch im zivilen Bereich die Rassentrennung aufgehoben wird.
    In Atlanta werden 1948 die ersten acht Black Police Officers eingesetzt. Doch das bedeutet nicht, dass sie die gleichen Aufgaben und Rechte wie ihre weißen Kollegen haben. Im Gegenteil: Sie müssen seitens der Weißen wie der Schwarzen Demütigungen hinnehmen. Es ist schwer zu ertragen, was diese Männer Tag für Tag hinnehmen müssen. Sie dürfen nur in einem begrenzten Raum Streife gehen, bekommen eine eigens für sie eingerichtete Wache, dürfen keine Weißen verhaften und müssen selbst im Privatleben besondere Regeln einhalten. Aber auch die farbige Bevölkerung ist ihnen gegenüber misstrauisch.
    Als eine junge schwarze Frau ermordet und auf einer Müllhalde entsorgt wird, scheint niemand an der Klärung des Mordes Interesse zu haben. Die weißen versuchen die Sache zu vertuschen und die schwarzen Polizisten haben nicht die Berechtigung Ermittlungen anzustellen.
    Das Buch liest sich gut und die Geschichte ist ziemlich bedrückend. Es ist ein Krimi, aber auch ein politisches Buch. Die Rassentrennung ist zwar aufgehoben, aber immer noch gibt es einen starken Rassismus in den USA.
    Lucius Boggs und Tommy Smith, zwei Cops der neuen Einheit, wollen nicht, dass der Mordfall ungeklärt bleibt und machen sich daher auf die Suche nach der Wahrheit, womit sie ihren Job riskieren. Es wird gefährlich für sie.
    Alle Charaktere sind sehr gut und vielschichtig ausgearbeitet. Der rassistische Dunlow ist korrupt und gewalttätig, ein absolut unsympathischer Mensch. Dagegen konnte ich die zwiespältigen Gefühle von Rakestraw gut nachvollziehen.
    Es ist ein komplexer Roman, erschreckend und realistisch. Meine absolute Leseempfehlung.

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  1. 4
    13. Jun 2021 

    Die Ersten

    Auf Drängen der Politik werden im Atlanta des Jahres 1948 erstmals schwarze Polizisten eingesetzt. Sie patrouillieren nur in ihren eigenen Wohnbezirken und wenn wirklich mal Maßnahmen ergriffen werden müssen, sind sie gehalten, die weißen Polizisten hinzu zu rufen. Außerdem ist ihre Wache nicht im Polizeipräsidium, sondern im YMCA und die weißen behandeln sie nicht wie Kollegen, sondern eher wie Hilfsarbeiter, die kaum wahrgenommen werden. Nicht einmal die Bewohner der Viertel bringen ihnen am Anfang Respekt entgegen. Eines Tages wird eine junge Schwarze tot aufgefunden und die Mitglieder der schwarzen Einheit Boggs und Smith wollen trotz aller Hindernisse alles tun, um den Fall zu lösen.

    In diesem ersten Band einer Trilogie bekommt man einen Einblick in eine spannende geschichtliche Zeit. Es gibt erste Zeichen, dass die Rassentrennung in den USA aufgebrochen wird. Dies allerdings geschieht gegen große Widerstände, denn Diejenigen, die die Positionen innehaben, wollen nicht davon lassen. Gerade auch in der Polizei tun die Alteingessenen alles, um die vermeintliche Konkurrenz zu schikanieren und zu drangsalieren. Manchmal gehen sie förmlich über Leichen. Nur wenige der weißen Polizisten haben überhaupt nur den Ansatz einer akzeptablen Einstellung. Hin und wieder müssen sie zähneknirschend eingestehen, dass ihre ungeliebten und nicht anerkannten Kollegen doch ordentliche Arbeit leisten.

    Es ist sehr gut, wenn man mal batsch vor den Kopf geknallt bekommt, wie sich Weiße manchmal so benehmen. Gewalttätig, wenig lernfähig, dumm. Ist das nun ein Zeichen für die amerikanische Polizei oder sind wir alle so? Ist es heute besser? Wahrscheinlich muss sich jeder fragen, ob er sich immer ordentlich benimmt. Eine ehrliche Antwort müsste nein lauten. Im hier vorliegenden Roman wird diese wachrüttelnde Thematik noch in einen spannenden Kriminalfall verpackt, der ebenso davon lebt, dass Schwarze nicht genauso behandelt werden wie die Weißen. Die Trägheit der weißen Polizisten in dem Mordfall an einer farbigen Frau auch nur zu ermitteln, die Untersuchung auch noch zu verfälschen, dass ist schon starker Tobak. Und anstatt, dass sie froh sind, dass die neue Einheit ihnen die Arbeit abnimmt, werden deren Nachforschungen auch noch behindert. Beim Lesen vermag man sich ein wenig in diese Welt hineinzuversetzen, obwohl man dies so richtig wohl nie schaffen wird. Ein packender Krimi, der zum Nachdenken anregt.

    4,5 Sterne

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Der Mentor

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Rezensionen zu "Der Mentor"

  1. Ein fesselnder Thriller mit Regionalbezug

    Inhalt: Heidelberg: Ein Bergrutsch legt Grausiges frei: Zwei mit Messern traktierte Frauenleichen, denen zudem die Zahlen I und III in den Nacken geritzt worden sind. Trotz umfangreicher Suche bleibt die Nummer II verschwunden. Die Leichen sind nicht alt, alles deutet auf einen Serienmörder hin, sodass aus München die Fallanalytikerin Nova Winter angefordert wird, um dem Heidelberger Kommissar Jakob Krohn zur Seite zu stehen. Schnell wird klar: Die Spur führt in das studentische Milieu der alten Universitätsstadt…

    Persönliche Meinung: „Der Mentor“ ist ein Thriller von Svenja Diel. Erzählt wird der Thriller aus mehreren unterschiedlichen personalen Perspektiven. So werden neben den Sichtweisen von Nova und Jakob, die beide die Ankerpunkte bilden, auch die Perspektiven von Täter- und Opferfigur(en) eingenommen. Einerseits erhält man dadurch einen facettenreichen Blick auf den Fall, andererseits gewinnt die Handlung durch die Perspektivwechsel ein rasantes, aber trotzdem stimmiges Tempo (zusätzlich wird das Tempo noch durch die eher kurzen Kapitel erhöht). Ansonsten möchte ich zur Handlung gar nicht zu viel spoilern. Nur: Sie ist fesselnd, gespickt mit falschen Fährten und besitzt ein sehr überraschendes Ende (das gilt besonders für die Täterfrage, mit deren Auflösung ich – trotz aller beim Lesen angestellten Theorien – überhaupt nicht gerechnet hatte). Neben dem eigentlichen Fall und der Täterfrage sorgen auch die beiden ermittelnden Protagonisten für Spannung: Beide besitzen eine Vergangenheit, die nicht gerade unbeschwert war, wobei insbesondere Novas Vergangenheit tragisch und brisant für den aktuellen Fall ist. Der Schreibstil von Svenja Diel ist anschaulich, flüssig zu lesen und ebenso fesselnd wie die Handlung des Thrillers. Insgesamt ist „Der Mentor“ ein spannender Thriller mit Regionalbezug, der mit falschen Fährten, einer klug konstruierten Handlung und einem überraschenden Ende auftrumpft.

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  1. Der Heidelberger Schlächter

    Durch einen Erdrutsch in einem Waldstück bei Heidelberg wurden zwei weibliche Leichen freigelegt. Eine weitere wurde symbolträchtig drapiert in einem Baum gefunden. Alle wurden auf grausame Weise erstochen und die römischen Zahlen I, III und IV in den Nacken geritzt. Doch wo ist die Nr. II? Der Heidelberger Kommissar Jakob Krohn erbittet Hilfe für diesen komplexen Fall bei der Fallanalytikerin Nova Winter. Doch diese ermittelt eigentlich lieber im Alleingang. Können die beiden trotzdem das abgrundtief Böse entlarven?
    Was für ein Thriller-Debüt. Der Plot ist teuflisch gut, hat mich bis zum Ende gepackt und nicht mehr losgelassen. Mit einem unfassbar hohem Erzähltempo wird man von Kapitel zu Kapitel gejagt. Achtung, manche Beschreibungen der Handlungen und Geschehnisse sind doch recht heftig und nichts für schwache Nerven.
    In diesem Buch stehen hauptsächlich die Ermittlungen von Jakob und Nova im Vordergrund. Die beiden interessanten Charaktere wurden sehr gut ausgearbeitet und gut in Szene gesetzt, auch ohne viel aus ihrer Vergangenheit oder dem privaten Umfeld zu erfahren.
    Mit mehreren brillanten Twists und verheißungsvollen falschen Fährten, konnte mich die Autorin bis zum Schluss auf der Suche nach dem Mentor im Dunkeln tappen lassen. Dieser meisterhafte Thriller ist absolut süchtig machend und ich hoffe auf weitere Bücher der Autorin.

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  1. spannend bis zum Ende

    Herbstzeit ist für mich Thrillerzeit. Was gibt es auch schöneres als entspannt auf dem Sofa zu liegen, wenn es draußen dunkel ist, und einen Thriller zu lesen. Diesen hier konnte ich auf jeden Fall nicht aus der Hand legen. Das Cover ist recht schlicht wie es meist bei Thrillern so ist. Ich mochte es sehr, dass man das Cover auch mit den Fingern spüren kann. Auf jeden Fall sehr passend. Mit dem Schreibstil kam ich super klar. Auch die kurzen Kapitel finde ich toll. Da kommt schnell Fahrt und Spannung auf. Sodass es für mich ein Pageturner durch und durch war. Als Leser bleibt man recht lange im Dunkeln, wer der Täter ist. Zumindest ging es mir so, dass ich die Story nicht so recht durchschauen konnte. Somit konnte mich die Auflösung dann doch überraschen. Alles in allem ist es ein spannender Thriller, den ich nur weiter empfehlen kann. 5 von 5 Sternen

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  1. Tolle Wendungen

    Der Thriller spielt zum größten Teil in der Universitätsstadt Heidelberg. Nach einem Unwetter werden Leichenteile gefunden und die Jagd beginnt.
    Auf der Seite der Ermittler findet der Leser Jakob Krohn, der nach dem Tod seiner Frau alleinerziehend ist, Yeliz Demir, die eher den ruhigen, besonnenen Part im Figurenensemble übernimmt, und die Münchner Sonderermittlerin Nova Winter. Mit Nova habe ich mich sehr schwer getan, zum einen ist sie eine schwierige Persönlichkeit mit einigen Ecken, Kanten und Geheimnissen. Zum anderen fand ich ihre Figur (zu Beginn des Buches) als Super - Recognizer sehr an Marit Rauch Iversen ( Anne Nordby) angelehnt. Im Laufe des Buches wird es besser, da ihre Inselbegabung nicht mehr so sehr thematisiert wird.
    Die Handlung ist spannend und durch die kurzen Kapitel sehr gut zu lesen. Als Leser ist man immer auf Augenhöhe mit den Ermittlern und rätselt fieberhaft mit.
    Der Sprachstil ist wunderbar ausgewogen, knallhart, wenn es um den Ermittlungspart geht und durchaus emotional, wenn es um das Privatleben der Ermittler geht. Der Thriller hat einige explizit blutige Szenen, die ich persönlich sehr mag und die ich in diesem Buch passend finde.
    Etwas ungeschickt fand ich die Namensgebung der Haupt- und Nebenprotagonisten Magnus und Marius, hier hätte ein Stefan oder Michael den Lesefluss deutlich erleichtert. Außerdem gibt es in diesem Buch einige kleine Ungereimtheiten, die den Lesefluss absolut nicht stören, nur ein paar Fragen offen lassen.( z.B. hätte Nova als Super - Recognizerin einen der ( Haupt - ) Täter schon nach der Hälfte des Buches auf einem Foto erkennen müssen) und durch eine routinemäßige Überprüfung einiger Personalien wäre der Täter auch viel schneller erfasst worden. Außerdem fand ich einige Passagen nicht rund genug ausgearbeitet, z.B. den Hintergrund des Täters, das Motiv, gerade diese Personen auszuwählen... aber mehr möchte ich nicht verraten, um nicht zu viel zu verraten. Auch die Motivation der Gruppe wird gegen Ende überhaupt nicht deutlich, was mich wirklich sehr am Motiv zweifeln lässt.
    Trotz dieser kleinen Kritikpunkte ist das Buch sehr zu empfehlen, besonders für Leser, die Bücher von Chris Carter, oder Chris Meyer mögen.

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  1. Spannend bis zum Schluss

    Als es heftig regnet, werden in einem Wald bei Heidelberg zwei Frauenleichen freigelegt. Sie wurden bestialisch ermordet und mit den römischen Ziffern „I“ und „III“ im Nacken markiert. Ganz offensichtlich fehlt die „II“. Es wird schwierig für Kommissar Jakob Krohn und sein Team, denn Tatortfotos tauchen im Netz auf. Verstärkung gibt es von einer Sondereinheit des LKA München. Spuren führen zu einem studentischen Geheimbund. Der Täter hat sein grausames Werk noch nicht beendet und den Ermittlern läuft die Zeit davon.
    Es ist ein sehr blutiger und grausamer Thriller, also nichts für schwache Nerven, der mir aber sehr gut gefallen hat. Der Schreibstil ist flüssig zu lesen und kurze Kapitel sorgen für Tempo und Spannung.
    Kommissar Jakob Krohn hat in seinem Berufsleben schon einiges gesehen, doch dieser Fall ist besonders grausam und brutal. Er erhofft sich durch die Zusammenarbeit mit der Fallanalytikerin Nova Winter, dass sie den Täter schnell schnappen. Aber Nova Winter ist eine Einzelkämpferin, die auf ihr Bauchgefühl hört und sich damit in Gefahr bringt. Die Ermittler haben ihre Vorgeschichte und ihre Eigenheiten und waren mir nicht auf Anhieb sympathisch, dennoch haben sie mir als Ermittlerteam gefallen.
    Der Mentor ist eine Person, die unerbittlich im Hintergrund die Fäden zieht. Wenn er befiehlt, müssen die Jäger seine Anordnungen befolgen und er akzeptiert keine Zweifel oder Schwäche.
    Manchmal dachte ich, die Lösung zu haben, doch immer wieder wurden Zweifel geweckt und erst am Ende löst sich alles schlüssig auf. So blieb es bis zum Schluss wirklich sehr spannend.
    Ein spannender und lesenswerter Thriller.

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  1. Spannend bis zum Schluss

    Als es heftig regnet, werden in einem Wald bei Heidelberg zwei Frauenleichen freigelegt. Sie wurden bestialisch ermordet und mit den römischen Ziffern „I“ und „III“ im Nacken markiert. Ganz offensichtlich fehlt die „II“. Es wird schwierig für Kommissar Jakob Krohn und sein Team, denn Tatortfotos tauchen im Netz auf. Verstärkung gibt es von einer Sondereinheit des LKA München. Spuren führen zu einem studentischen Geheimbund. Der Täter hat sein grausames Werk noch nicht beendet und den Ermittlern läuft die Zeit davon.
    Es ist ein sehr blutiger und grausamer Thriller, also nichts für schwache Nerven, der mir aber sehr gut gefallen hat. Der Schreibstil ist flüssig zu lesen und kurze Kapitel sorgen für Tempo und Spannung.
    Kommissar Jakob Krohn hat in seinem Berufsleben schon einiges gesehen, doch dieser Fall ist besonders grausam und brutal. Er erhofft sich durch die Zusammenarbeit mit der Fallanalytikerin Nova Winter, dass sie den Täter schnell schnappen. Aber Nova Winter ist eine Einzelkämpferin, die auf ihr Bauchgefühl hört und sich damit in Gefahr bringt. Die Ermittler haben ihre Vorgeschichte und ihre Eigenheiten und waren mir nicht auf Anhieb sympathisch, dennoch haben sie mir als Ermittlerteam gefallen.
    Der Mentor ist eine Person, die unerbittlich im Hintergrund die Fäden zieht. Wenn er befiehlt, müssen die Jäger seine Anordnungen befolgen und er akzeptiert keine Zweifel oder Schwäche.
    Manchmal dachte ich, die Lösung zu haben, doch immer wieder wurden Zweifel geweckt und erst am Ende löst sich alles schlüssig auf. So blieb es bis zum Schluss wirklich sehr spannend.
    Ein spannender und lesenswerter Thriller.

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  1. Brutal und Grausam

    - Blutig und Grausam -

    Der Mentor - (Achtung: Triggerwarung - der Inhalt kann für manchen Leser verstörend wirken)

    Der wahre Schock-Thriller von Svenja Diel wurde am 19.Oktober 2023 auf dem deutschen Buchmarkt veröffentlicht.

    Die deutsche Autorin lebt und arbeitet in Köln. Ich habe vorher von ihr noch keine Bücher gelesen. So ist es klar, dass ich wirklich gespannt war. Zudem der Thriller mit besonderer Grausamkeit und Thrill beworben wurde.

    Zum Inhalt:
    Es regnet, besser es gießt aus Eimern. Deutschland, Heidelberg. Das Wasser hat Leichen an die Oberfläche gebracht. Ihr Anblick lässt den erfahrenen Kommissar Jakob Krohn erschaudern. Mit der Unterstütung durch eine Sondereinheit des LKA München sollen seine Ermittlungen weiter gefächert werden. Die nun hinzukommende Fallanalytikerin Nova Winter ist über die "erzwungene" Zusammenarbeit alles andere als erfreut.
    Gemeinsam wagen sie den Blick in das wirklich Böse.
    Das Cover zeigt wenig aber ist dadurch noch so ausdrucksvoller:
    Ein schneidendes Messer, die hierdurch entstandene Wunde und erreicht damit garantiert die kleinen "Horrornerven" in meinem Gehirn.
    Es verspricht womöglich perfide, böse Lese-Unterhaltung...

    Mein Eindruck von diesem Thriller

    Aufbau, Personen, Spannung, Horror und Finale

    Der Schreibstil liest sich toll. In wenigen Minuten bin ich komplett von der Geschichte eingenommen und will mit dem Lesen nicht mehr aufhören. Allerdings stelle ich auch fest, dass die Story wirklich grausam ist und ich diese nicht an jedem Tag verdauen wollen würde.
    Dieser Stoff ist mit Nervenkitzel und Schockmomenten sehr gekonnt ausstaffiert.

    Zusammenfassung
    Der Thriller hat mich wirklich sehr beeindruckt. Die Erzählung ist so spannend, dass ich das Buch nicht zur Seite legen mochte.

    Es gibt jedoch Grund für eine Warnung an zukünftige Leser*innen:
    diese Thriller Kost ist nicht leicht verdaulich und kann auf sensible Menschen durchaus verstörend wirken.

    Fazit:
    Ein Thriller, der seinem Genre gerecht wird und garantiert für spannende Nervenkitzel- Lesezeiten, steht.

    Ich vergebe uneingeschränkte 5*Lesesterne verbunden mit einer absoluten Empfehlung an die Freunde des Thriller-Genre.

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Kurz vor Mitternacht

Buchseite und Rezensionen zu 'Kurz vor Mitternacht' von Agatha Christie

Inhaltsangabe zu "Kurz vor Mitternacht"

Format:Taschenbuch
Seiten:256
Verlag: Atlantik
EAN:9783455002263
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Stunde um Stunde

Buchseite und Rezensionen zu 'Stunde um Stunde' von Thomas Wörtche
4.65
4.7 von 5 (3 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Stunde um Stunde"

Die junge Tilly Delaney ist vor zwei Jahren auf mysteriöse Weise verschwunden. Die Polizei von Los Angeles hat ihren Fall inzwischen längst zu den Akten gelegt. Aus Verzweiflung über die Untätigkeit des LAPD dringen Tillys Eltern, in das forensische Labor der Strafverfolgungsbehörden ein und stellen ein Ultimatum: Findet endlich unsere Tochter, oder wir werden Stunde um Stunde alle Beweise für andere ungeklärte Fälle vernichten. Detective Charlie Hoskins ist seit fünf Jahren undercover in einer mörderischen Motorradgang. Sollte das Labor brennen, verliert er alles, wofür er gearbeitet hat. Lynette Lamb war Polizeibeamtin ‒ bis sie vor ihrem ersten Einsatz in LA gefeuert wurde. Herauszufinden, was mit Tilly passiert ist, ist ihre einzige Chance, wieder in den Beruf einzusteigen, auf den sie sich ihr ganzes Leben lang vorbereitet hat. Hoskins und Lamb haben nicht viel Zeit, um diesen cold case zu lösen, denn die Situation droht völlig außer Kontrolle zu geraten …

Format:Broschiert
Seiten:475
EAN:9783518473580
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Rezensionen zu "Stunde um Stunde"

  1. Die Zeit läuft

    Die kleine Tilly verschwand vor zwei Jahren. Ihre Eltern Elsie und Ryan haben das Gefühl, dass die Polizei nicht gründliche genug nach ihr gesucht hat. Aus Verzweiflung dringen die beiden deshalb in das forensische Labor der Strafverfolgungsbehörde von Los Angeles ein und drohen die dort gelagerten Beweise Stunde um Stunde zu vernichten. Unter anderem befinden sich dort auch Proben, die in Zusammenhang mit einer brutalen Motorradgang stehen. Der seit fünf Jahren dort Undercover tätige Detektive Charlie Hoskins hat Angst diese auf riskante Weise eingesammelten Proben zu verlieren. Deshalb macht er sich zusammen mit der Polizeianwärterin Lynette Lamp auf den Weg um Tilly zu finden. Ein gefährlicher Wettlauf gegen die Zeit beginnt.

    Eine spannende Handlung mit mehreren unvorhersehbaren Wendungen macht diese Story zu einem nervenzerreißenden und unterhaltsamen Thriller. Durch mehrere Perspektivwechsel mit gut gesetzten Cliffhangern ist das Buch kaum aus der Hand zu legen.

    Die Charaktere wirken lebendig und wurden gut beschrieben. Besonders Charlie und Lynette entwickeln sich überraschend zu einem eingespielten Team. Die Dialoge wechseln zwischen dramatisch und humorvoll. Allerdings war mir die Sprache an manchen Stellen zu schnodderig. Auch manche Szenen empfand ich als zu übertrieben, sodass ich für dieses unterhaltsame Buch leider nicht die volle Punktzahl vergeben kann.

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  1. Unter Zeitdruck

    Es ist bereits zwei Jahre her, dass Tilly Delaney auf mysteriöse Weise verschwand. Die Polizei hat die Suche aufgegeben und den Fall zu den Akten gelegt, doch die Eltern wollen sich damit nicht abfinden. Die Polizei soll ihre Tochter finden und um das zu erreichen, sind sie in das forensische Labor der Strafverfolgungsbehörden eingedrungen, haben Geiseln genommen und drohen damit, alle Beweise für andere ungeklärte Fälle zu vernichten. Detective Charlie Hoskins ist seit Jahren undercover tätig und seine erzielten Ergebnisse würden mitvernichtet, daher hat er ein Interesse daran, den Fall Tilly aufzuklären. Auch die Polizistin Lynette Lamb ist daran interessiert. Sie hat ihren Job verloren, weil etwas schiefgelaufen ist, aber sie will unbedingt zurück in den Polizeidienst. Hoskins und Lamb bleibt nicht viel Zeit, um den Fall zu lösen.
    Es ist ein sehr spannender Thriller. Der Schreibstil ist packend und lässt sich gut lesen. Unterschiedliche Handlungsstränge sorgen dafür, dass man einen umfassenden Einblick in die Geschichte bekommt, allerdings gibt es zwischendurch immer wieder größere Sprünge.
    Jeder, der Kinder hat, kann wohl nachvollziehen, dass die Eltern sich nicht abfinden wollen. Sie greifen zu drastischen Mitteln, damit ihre Tochter gefunden wird. Aber auch die Polizei hat es nicht leicht. Wenn sie das Laber stürmen würden, gerieten die Geiseln in Gefahr. Außerdem würden die eingelagerten Beweismittel vernichtet.
    Die beiden Ermittler sind ein tolles Team. Hoskins ist schon lange dabei und hat während seiner Dienstzeit schon viel gesehen, daher hat er seine eigene Sichtweise auf die Fälle. Lamb hat alles dafür getan, diesen Beruf zu ergreifen und wird dann gleich wieder entlassen. Beide haben also ein großes Interesse daran, in diesem cold case erfolgreich zu sein.
    Mir hat der spannende Thriller sehr gut gefallen.

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  1. 5
    23. Nov 2023 

    Action, Spannung, Witz

    „Stunde um Stunde“ verbrennen die Eltern von Tilly Delaney ein weiteres unwiederbringliches Beweismittel im Labor des LAPD, während sie dessen Manager sowie den Wachmann und eine schwangere Journalistin als Geisel festhalten. Sie wollen, dass nach ihrer vermissten Tochter Tilly gesucht wird, denn sie vermuten Ermittlungsfehler bei ihrem Verschwinden vor zwei Jahren.

    Charlie „Hoss“ Hoskins, aufgeflogener Undercover Agent, ist gerade erst dem Mordversuch seiner Bikergang entkommen und versucht, Tilly entgegen der Anweisung seiner Chefin zu finden. Gegen seinen Willen begleitet wird er dabei von der Frau, die sein Auffliegen verursacht hat, geschasster Cop-Frischling Lynette Lamb. Beider Chefin Saskia will das Geiseldrama entschärfen und ihre Karriere bei der LAPD retten – und muss erkennen, dass sie nicht beides haben kann. Soweit die explosive Ausgangslage dieses Thrillers, der diese Bezeichnung redlich verdient.

    Schon auf der ersten Seite sind wir mitten im dramatischen Geschehen. Wir erleben mit, wie Mina, leidenschaftliche Schwimmerin und D-Jane, den schwer verletzten Charlie aus dem Wasser zieht. Nicht nur deshalb spüren beide eine magnetische Verbindung – und verlieren sich sofort wieder aus den Augen.
    Werden die beiden sich wiedersehen? Ist Tilly wirklich ertrunken? Werden ihre Eltern die Geiselnahme überleben? Gelingt es Charlie, den Auftragsmördern seiner Gang zu entkommen? Und kann Lynette Saskia davon überzeugen, sie wieder als Cop einzustellen?

    Fox´ neuer Thriller braucht 475 Seiten, um einen einzigen Tag zu schildern. Keine davon ist langweilig. Immer, wenn man zu wissen glaubt, wie es weiter geht, kommt eine Wendung, die so überraschend wie schlüssig ist. Ja, es gibt eine Menge Blut und Gewalt in diesem Roman, aber das ist niemals Selbstzweck, sondern dramaturgisch nachvollziehbar. Und es gibt unglaublich originelle Charaktere und jede Menge knackige Dialoge. Lamb zum Beispiel macht ihrem Namen alle Ehre – sie ist empathisch und nah am Wasser gebaut. Charlies alter Kumpel Surge ist ständig grundlos begeistert und ebenso tatkräftig – eine zeitweilig kritische Kombination. Wenn Fox beide Charaktere in eine Szene packt, ist das zum Niederknien komisch. Nicht minder witzig wird es, wenn Charlie mit seiner großen Schwester zusammentrifft – warum, wird hier nicht gespoilert, denn ich war darob mindestens so von den Socken wie Lynette Lamb. Fox hat ein Händchen für schräge, aber psychologisch absolut glaubwürdige Figuren. Ich mag auch ihre unprätentiöse, präzise Schreibe – man muss für die Spannung nicht auf handwerkliches Können verzichten.

    Es gibt auch kritische Töne im Roman, etwa zur Schlamperei im Dienst und zum Zusammenhalt der Polizisten um jeden Preis, auch um den der Moral; oder zu Politgezerre und Karrierismus von Polizeifunktionär:innen. Das aber bleibt angenehm im Hintergrund - Fox hat mit „Stunde um Stunde“ einen handlungsbetonten Cop-Krimi hingelegt, dessen Action von der ersten bis zur letzten Seite fesselt. Setting, Charaktere, Plot, Dialoge – dieser Pageturner macht einfach Spaß. Empfehlung!

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Wer keine Grenzen kennt (Libby Whitman 18)

Buchseite und Rezensionen zu 'Wer keine Grenzen kennt (Libby Whitman 18)' von Dania Dicken
5
5 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Wer keine Grenzen kennt (Libby Whitman 18)"

Autor:
Format:Kindle Ausgabe
Seiten:306
Verlag:
EAN:
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Rezensionen zu "Wer keine Grenzen kennt (Libby Whitman 18)"

  1. Boshaftigkeit kennt keine Grenzen

    "Das Erste, Nächste, Verbreitetste, Unausweichliche, womit man zu tun hat, ist die menschliche Gemeinheit." (Richard von Schaukal)
    Wegen eines Leichenfundes in einem Müllcontainer in London, der gleichzeitig brutal gefoltert wurde, wird die BAU aus Quantico um Hilfe angefragt. Julies Mutter Andrea Thornton bittet ihre Tochter zusammen mit Libby bei den Ermittlungen zum Tod eines Amerikaners behilflich zu sein. Merkwürdig ist nur, dass sie über diesen Toten kaum etwas herausfinden. Warum hat man ihn vor seinem Tod so grauenvoll gefoltert? Eine Reise nach London soll den beiden Gewissheit verschaffen und der Metropolitan Police zu einem Weiterkommen in diesem Mordfall. Als sie herausfinden, dass Martin Sharp ein falscher Name ist und er bei der CIA tätig war, wird der Fall immer skurriler. Wer könnte ihn getötet haben? Jaroslaw Sidorow ein brutaler russischer Kriegsverbrecher und Mörder, hinter dem die CIA schon länger her ist oder jemand ganz anderes? Je mehr Libby und Julie herausfinden, desto gefährlicher wird es für sie.

    Meine Meinung:
    Diesmal ermitteln unsere zwei FBI Agentinnen in England. Ein Amtsgesuch von Julies Mutter, die sie bittet, im Tod eines Amerikaners behilflich zu sein. Natürlich ist Julie hocherfreut. Endlich mal die Gelegenheit, wieder in ihre Heimat zu kommen. Owen hingegen ist eher beunruhigt, dass seine Frau tausende von Meilen weit weg ist. Was, wenn ihr etwas zustößt, dann kann man nicht mal eben kurzfristig dort hinfliegen. Dass diese Vorahnung vielleicht bald Realität werden könnte, ahnen sie da noch nicht. Auch im Privatleben der beiden Freundinnen und ihrer Familie gibt es neue Überraschungen und Zwischenfälle. Doch am meisten Probleme macht ihnen der Fall aus England, den dort kommen sie gleich zu Beginn nicht weiter. Erst als sie herausfinden, dass sie es mit einem CIA-Agenten zu tun haben, wird ihr Interesse geweckt. Sonderbar ist nur, dass die CIA jegliche Zusammenarbeit ablehnt. Bei diesem Fall erkennt man sehr gut, wie viel Erfahrung inzwischen Julie und Libby gesammelt haben. Spannend und ganz aktuell finde ich die Zusammenhänge zu dem russischen Kriegsverbrecher Jaroslaw Siderow und die gute Zusammenarbeit mit den englischen Kollegen. Allen voran gefällt mir besonders DI Melanie Davies von der London MP, die wirklich einen ausgezeichneten Job macht und sich gut vorab informiert. Überaus eigenwillig benimmt sich hingegen Michael Hammond, der Organisationsleiter der CIA. Im Übrigen sind die weiteren Charaktere ebenfalls gut durchdacht und ausgearbeitet. Beeindruckt hat mich zudem Libby Tätigkeit bei den FBI-Rekruten. Wie schon ihre Mutter Sadie Whitman kann sie ihnen vieles weitergeben, was sie erlebt hat. Außerdem gefällt mir, wie sie ganz in ihrer Mutterrolle aufgeht. Deshalb ist es vorteilhaft, diese Thriller-Reihe kontinuierlich zu lesen. Zwar sind die Fälle fast immer abgeschlossen, jedoch im Privatleben der Ermittler gibt es stetige Veränderungen. Da die Autorin unlängst selbst einen schweren Schicksalsschlag hatte, war es sicher nicht leicht dieses Buch zu schreiben. Deshalb Hochachtung von mir für diesen aufschlussreich und spannenden Fall, der mich wieder einmal in den Bann gezogen hat. Deshalb erneut 5 von 5 Sterne.

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