Was wir verschweigen

Buchseite und Rezensionen zu 'Was wir verschweigen' von Arttu Tuominen
3
3 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Was wir verschweigen"

Format:Taschenbuch
Seiten:416
Verlag: Lübbe
EAN:9783404188505
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Rezensionen zu "Was wir verschweigen"

  1. 3
    11. Feb 2024 

    Finnischer Mord

    In einer finnischen Kleinstadt wird in einem Wochenendhaus ein angetrunkener Mann erstochen. Da alle in dem Haus betrunken waren, weiß keiner richtig, was passiert ist. Nur kurz nach der Tat wird ein weiterer Betrunkener im Wald gefunden, dessen Kleidung blutbefleckt ist. Es scheint ein einfacher Fall zu sein. Allerdings fehlt die Tatwaffe. Kommissar Jari Paloviita hat vertretungsweise die Leitung seiner Abteilung übernommen. Sein eigentlicher Partner Oksman übernimmt die Außenermittlungen gemeinsam mit der Kollegin Linda. Paloviita ist froh über den vermeintlich einfachen Fall. Jedenfalls so lange bis er erfährt, wer der Verdächtige ist.

    In diesem ersten Fall für Jari Paloviita und sein Team muss sich der Kommissar mit seiner eigenen Vergangenheit befassen. Das kommt recht unerwartet. Schließlich hat er sich gerade erst in seiner Leitungsposition eingefunden. Und er ist unsicher wie er mit dieser Sache umgehen soll. Seine Kollegen Oksman und Linda sind gewiefte Ermittler und doch erweisen sich die Nachforschungen als schwierige Aufgabe. Das fängt schon mit dem regnerischen Wetter an, durch den die Umgebung des Tatorts nicht verwüstet, aber doch ziemlich zermatscht ist. Tja, dann der Täter. Er ist wohl ebenso ein Trunkenbold wie das Opfer und er behauptet, keine Erinnerung an die Tatzeit zu haben.

    So leicht ist es nicht, die Karriereleiter zu erklimmen. Schon garnicht, wenn man einiges für sich behalt. Langsam entwickelt sich der Fall, der erst gar keiner zu sein scheint. Ein Fall, der so klar ist. Auch als Leser fragt man sich, wie sich Spannung entwickeln soll, wenn man den Mörder schon nach den ersten Seiten kennt. Nun, es geht. Auch wenn die Vergangenheit vielleicht ein wenig zu ausführlich dargestellt wird, enthüllt sich eine fesselnde Geschichte. Ein gewisses Manko ist die problembehaftetheit der Polizisten. Da hat einfach jeder seine Probleme und zwar größere als man bei normalen Arbeitskollegen erwarten würde. Das kann einem gefallen oder nicht. Gut dargestellt ist, wie so etwas zu so was führt. Die Kindheitserlebnisse prägen und wirken lange bis in die Gegenwart. Trotz kleiner Kritikpunkte ein lesenswerter Kriminalroman und ein Reihenstart, der durchaus weiter verfolgt werden kann.

    3,5 Sterne

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Albtraumland

Buchseite und Rezensionen zu 'Albtraumland' von Gabi Kreher
5
5 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Albtraumland"

Autor:
Format:Taschenbuch
Seiten:548
Verlag: Hybrid Verlag
EAN:9783967412314
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Rezensionen zu "Albtraumland"

  1. Ein ergreifender Romancethriller

    Dieser Romancethriller umfasst 52 Kapitel und die Atmosphäre ist dicht und kompakt. Die Story wird aus Sichtweise von Madlen erzählt die mir gleich sympathisch war. Der Schreibstil ist leicht, sehr bildhaft und eher ruhig. Dieser Thriller ist von Beginn an erschütternd, aufwühlend, anderseits ergreifend und berührend. Es ist eine Familiengeschichte die mich persönlich zutiefst bewegt hat. Beim lesen brodelten die verschiedensten Gefühle in mir hoch. Zu Beginn jeden Kapitels kam es mir so vor als ob ich Madlens Tagebucheinträge las. Dies macht meiner Meinung nach das Buch zu etwas besonderem. Es wäre kein Romancethriller wenn nicht die Liebe eine große Rolle mitspielen würde. Da knistert und prickelt es von Zeit zu Zeit sehr. Für mich persönlich zogen sich diese Passagen oder Szenen leider etwas in die Länge. Ich fand dass dieses Thema ein guter Kontrast zu den erbärmlichen Verhältnisse innerhalb von Madlens Familie ist. Diese Story ist zeitweise nichts für schwache Nerven. Auch ich musste mehrmals durchatmen oder ich hielt unbewusst den Atem an. Gerade nach dem ersten Drittel wurde die Story immer fesselnder und spannender. Der Leser merkt wie sich das ganze innerhalb der Familie hochschaukelt denn es gibt kontinuierliche Steigerungen. So musste ich unbedingt wissen wie es mit der Story weitergeht. Sie wird sehr emotional und für mich persönlich sehr bewegend denn ich litt mit Madlen mit. Das Nachwort hat mich zutiefst erschüttert, mich sprachlos gemacht und mich sehr nachdenklich werden lassen. An dieses Buch werde ich bestimmt noch lange denken. Dieser gefühlvoll geschriebene Romancethriller ist meiner Meinung nach sehr fesselnd, spannend und aufregend zu lesen zudem hat er mich sehr gut unterhalten. Dieser Thriller zählt zu meinen Lesehighlights und vergebe daher sehr gerne fünf Sterne.

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Tote zahlen mehr

Buchseite und Rezensionen zu 'Tote zahlen mehr' von Bodo Steinberg
5
5 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Tote zahlen mehr"

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:404
Verlag: net-Verlag
EAN:9783957203960
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Rezensionen zu "Tote zahlen mehr"

  1. Ein böses Spiel um Geld und Macht

    Dieser Krimi umfasst 10 Kapitel und spielt sich überwiegend in Berlin ab. Die Story wird aus der Sichtweise von Kriminalhauptkommissar Dieter Seitz in seiner zeitweise lockeren Art und Weise erzählt. Die Protagonisten im allgemeinen sind sehr authentisch dargestellt. Der Schreibstil ist manchmal nicht ganz so leicht aber sehr bildhaft zu lesen. Ich muss zugeben dass ich zu Beginn dann doch skeptisch war diesen Krimi zu lesen. Aber schon auf den ersten Seiten wurde ich positiv überrascht. Ob Drogen, Prostitution, Mord, Waffenhandel oder Erpressung - in diesem Krimi steht die mafiöse Clankriminalität im Vordergrund. Daher wurde die Story für mich persönlich spannend und fesselnd zu lesen. Dieses Buch zog mich in seinen Bann und quasi in die Berliner Unterwelt. Nach ca. dem ersten Drittel erhöht sich die Spannung sprunghaft denn da geht die Story auch in das Privatleben von Dieter Seitz hinein. Aber der Krimi wird nicht nur aufregend sondern ich durfte ab und zu auch mal schmunzeln. So wird das Buch meiner Meinung nach abwechslungsreich und kurzweilig zu lesen. Zeitweise kam mir dieser Krimi fast schon wie ein Agententhriller vor. Gerade auch dann als sich die Handlung auf der Krim abspielte. Da wurde die Story hochspannend und für mich persönlich fast schon atemraubend. Zudem wird die Story actionreich und ab da konnte ich den Krimi kaum noch aus der Hand legen. Im letzten Drittel wird die Story emotional, bewegend und für mich persönlich erschütternd. Aber ich war auch erstaunt wie abgebrüht manche Menschen sein können. Am liebsten hätte ich dieses Buch an einem Stück durchgelesen was leider an der Seitenzahl scheiterte. Die Story hat alles was einen perfekten Krimi ausmacht. Er hat mich auf alle Fälle positiv überrascht und es hat mich gefreut ihn lesen zu dürfen. Dieser herausragende und fast schon opulente Krimi, der mich zeitweise an einen Thriller erinnert hat, hat mich vollkommen überzeugt. Er zählt zu meinen Lesehighlights und vergebe daher sehr gerne fünf Sterne.

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Unter Raubtieren: Roman (Lenos Polar)

Buchseite und Rezensionen zu 'Unter Raubtieren: Roman (Lenos Polar)' von Colin Niel
4
4 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Unter Raubtieren: Roman (Lenos Polar)"

Autor:
Format:Kindle Ausgabe
Seiten:350
Verlag: Lenos Verlag
EAN:
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Rezensionen zu "Unter Raubtieren: Roman (Lenos Polar)"

  1. Jäger, Gejagte und umgekehrt

    Im Béarn - das ist in Südfrankreich gleich östlich vom Baskenland - sollen Bären angesiedelt werden. In den Zentralpyrenäen gibt es schon welche, nun will die Region auch ihre eigenen haben; aus Slowenien sollen sie kommen. In der Bevölkerung gibt es eine breite Front dagegen. Martin, einer der Naturpark-Ranger, will unbedingt wieder Bären im Béarn. Seine Hündin hat er nach einer bereits in einer Treibjagd "versehentlich" erschossenen Bärin namens Cannelle benannt; ihr Junges könnte noch leben - Martin hat die Hoffnung noch nicht aufgegeben, "Cannellito" wiederzufinden. Obwohl er eigentlich allgemein die Hoffnung für die Natur in den Pyrenäen aufgegeben hat: Martin ist fanatischer Naturschützer, besonders Jäger sind ihm verhasst; und das in einer Gegend, in der Kompromisse mit Einheimischen unabdingbar sind.

    Apolline, genannt, Apo, ist ein stilles Mädchen aus reichen Hause, Studentin. (Eine iherer entfernteren Nichten ist übrigens Maribé mit dem gepimpten Busen, die wir bereits aus "Nur die Tiere" kennen.) Apos Leidenschaft ist die Jagd. Das Jägergen hat sie vom Papa, im Gegensatz zu diesem ist sie aber introvertiert, postet keine Trophäenfotos auf Instagram oder Facebook und ist am liebsten allein in der Natur unterwegs. Ihr Papa nennt sie scherzhaft "Legolas": Apo jagt mit einem Hightech-Bogen. Kleinere Jagden, zum Beispiel auf Gazellen in Südafrika, hat sie bereits erfolgreich absolviert.

    Schauplatzwechsel nach Namibia: Komuti ist ein junger Mann vom Volk der Himba. Gemeinsam mit seinem Vater versorgt er eine große Ziegenherde, der ganze Besitz der Familie. Eine Dürreperiode zwingt die Familie dazu, die Herde in eine entlegene Weide zu treiben. Hier werden fast alle Ziegen, an die hundert Tiere, in wenigen Nächten von einem einzelnen männlichen Löwen gerissen. Der gleiche Löwe bedroht auch die Herden anderer Himbafamilien. Wie in einer solchen Situation üblich, bitten die Himba darum, dass der Löwe offiziell zum Abschuss freigegeben wird. Eine solche Jagdfreigabe, die es nur in Ausnahmefällen gibt, kann dem Staat Namibia viel Geld einbringen, weil Großwildjäger aus aller Welt viel Geld dafür bieten. Apos Papa sichert sich die Jagd als Geschenk für sie (und bezahlt dafür eine fünfstellige Summe!). Was der junge Himba Komuti als krasses Unrecht empfindet: Seine Herde ist es, die der Löwe tötete. Er sollte diesen Löwen zur Strecke bringen dürfen.

    In überaus kunstvoller Weise strickt Colin Niel seine Geschichte auf zwei Zeitebenen, die nur wenige Wochen auseinander liegen. Im März geht Apo auf Löwenjagd in Namibia - im April entdeckt Martin auf Instagram ein Foto der jungen Bogenschützin mit einem leblos scheinenden Löwen zu ihren Füßen. Seine ganze verzweifelte Wut auf alle Jäger konzentriert sich auf die junge Frau. Schnell hat er herausgefunden, wo sie lebt, und beginnt sie zu belauern wie ein Jäger seine Beute. So sind es letztlich zwei Jagden, die hier parallel erzählt werden. Der Autor versteht es ausgezeichnet, Spannung aufzubauen, und an großartigen Naturschilderungen mangelt es nicht. Speziell die Szenen in den Pyrenäen, in denen gerade der letzte tückische Frühlingsschnee gefallen ist, sind von einer plastischen Wucht, die ihresgleichen sucht.

    Wie schon in "Nur die Tiere" haben wir es auch in "Unter Raubtieren" mit einer mehrsträngigen Erzählweise zu tun, bei der die Ereignisse unter sehr verschiedenen Gesichtswinkeln beleuchtet werden. Die Wirkung der beiden Bücher auf mich persönlich war sehr unterschiedlich. In "Nur die Tiere" war ich anfangs sehr angetan von den überzeugenden Charakter- und Landschaftsschilderungen, bis im letzten Viertel die Geschichte in eine merkwürdig groteske Kulmination gipfelte. Mit "Unter Raubtieren" ging es mir umgekehrt: Im ersten Drittel erscheinen die Charaktere recht plakativ, manchmal borniert; sobald die Geschichte Fahrt aufgenommen hat, entwickelt sich eine düstere, dramatische Tragödie mit der Folgerichtigkeit einer Lawine, die zu Tal rollt. Den Ausgang kann man auf den letzten Metern ahnen - was dem Entsetzen keinen Abbruch tut.

    In meinem Lesetagebuch habe ich zu "Nur die Tiere" vermerkt, dass man bei vier (oder waren es gar fünf?) verschiedenen Perspektiven aus extrem unterschiedlichen Milieus nicht erwarten könne, dass alle authentisch erscheinen. Mit "Unter Raubtieren" erging es mir ebenso. Ein in meinen Augen völlig entbehrlicher Bericht aus dem Kopf des gejagten Löwen wäre besser entfallen - weit anschaulicher ist übrigens ein ähnlicher, sehr viel kürzerer Bericht aus dem Kopf eines Bären, der einen kurzen Auftritt hat. Dazu kommt die bereits erwähnte Schwierigkeit mit den Charakteren: Apo bleibt eine geheimnisvolle Figur, obwohl lange Passagen aus ihrer Sicht geschildert werden; Martin tritt als ziemlich plumper Fanatiker auf, der erst in der zweiten Hälfte nach und nach "gebrochen" wird. Ich konnte mich nicht recht zur Höchstwertung durchringen - gebe vier von fünf möglichen Punkten, lieber wäre mir fünf von möglichen sechs. Leseempfehlung trotzdem!

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Der Stich: Thriller

Buchseite und Rezensionen zu 'Der Stich: Thriller' von Thilo Winter
4
4 von 5 (2 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Der Stich: Thriller"

Autor:
Format:Broschiert
Seiten:432
Verlag: Lübbe
EAN:9783757700041
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Rezensionen zu "Der Stich: Thriller"

  1. Gelungener Cocktail

    Der gelungene Cocktail: Fiktion-Wissenschat-Realität-Emotionen

    Am 26. Januar 2024 war es dann endlich soweit:
    Der Luebbe Verlag veröffentlichte den 2. Umwelt-Thriller von Thilo Winter.

    Ich hatte den ersten Thriller - Der Riss - förmlich verschlungen und den Neuen sehnsüchtig erwartet.

    Der Schriftsteller hat eine sorgfältig aufgebaute Wissensbasis, welche er für seine Romane, gekonnt & versiert zu nutzen weiß.
    Nach seinem Studium der Ur-& Frühgeschichte hat sich der Wissenschaftsjournalist auf spannende Forschungsprojekte im Rahmen der Meeres- & Klimaforschung spezialisiert.

    Zum Inhalt:
    Alles beginnt in einem Gerichtssaal auf den Keys - Florida/USA.
    Quito Mantezza wollte sich auf sein Studium, ermöglicht durch ein Stipendium, der Erforschung von gentechnisch veränderten Moskitos, widmen. Der Traum starb nachdem das Stipendium widerrufen wurde.
    Heute klagt er dagegen. Sicher hatte er mit vielen, möglichen Geschehen während der Verhandlung gerechnet, aber nicht mit dem Tod seines Anwalts, vor Gericht.
    Was hat den plötzlichen Tod verursacht und warum bricht auch die RIchterin bewusstlos zusammen?
    Quito will dem Ursprung der Katasstrophe unbedingt auf den Grund gehen und löst dadurch eine Kaskade lebensgefährlicher Vorfälle, aus.
    Wer steckt dahinter? Sind es die Moskitos? Fragen über Fragen und wenig Zeit für Antwortsuche...

    Das Cover ist wunderbar plakativ und geradeaus.
    Mücken tanzen auf dem Titel ( Der Stich)
    Herrlich, hier wird geradzu der Wegweiser zum wichtigsten inhaltlichen Player, dem Betrachter vor Augen geführt. Sehr gut gelungen.

    Hier mein persönlicher Eindruck

    Aufbau, Protagonisten, Spannung, Logik und Finale:
    Gleich zu Beginn geschehen Dinge, die mein Weiterlesen geradezu fordern. Keine Zeit um zu warten.
    Es gelang Thilo Winter durch seine Erzählweise meine Erwartungen immer mehr zu schüren.
    Insgesamt ist das Buch in relativ kurze Kapitel unterteilt. Hierdurch werden dem Lesefluss und Spannungserhöhung durchaus Hilfestellung geleistet.
    Die Protagonisten wurden gezielt platziert und gut entwickelt. Schnell ist mir klar, welcher Player meine Sympathie hat und wen ich absolut nicht mag.
    Ich erkenne, dass ich definitiv "Seiten beziehe" und Erwartungen an die Hauptprotagonisten hege.
    Es gelang dem Autor, mich einige Male zu verunsichern.
    Würde mein Favorit eine "falsche Entscheidung" treffen um seinen Vorteil dadurch zu sichern?
    Das Spiel mit meinen Emotionen und Erwartungen maximierte den Lesespass.
    Über etwas 2/3 des Romans werden immer neue und zum Teil auch einzigartige Erzählstränge platziert.
    In Kombination mit den eben erwähnten hervorgerufenen Sympathien und Antipathien sind auch mein Spannungslevel & Spekulationen angestiegen.
    Ich war nun aktiv dabei und mit jeder Seite war ich mehr auf die Auflösung dieses Falls gespannt.
    Im letzten Buchdrittel wurden die Erzählstränge nun zusammengeführt. Hier kam es zu einigen Enttäuschungen. Hatte der Schriftsteller doch so sorgfältig & mannigfaltig viele Fährten gelegt, wurden einige nun sehr knapp abgehandelt und andere verloren sich. Das hat meine Lesefreude einen Dämpfer versetzt.
    Ich möchte jedoch nicht versäumen, darauf hinzuweisen, dass die finalen Abschnitte sehr temporeich und spannend erzählt werden. Ich bemerke wie ich Parallelen zwischen diesem Show down und Action-Filmen ziehe. Es geht so richtig zur Sache und ganz zum Schluss wird der Leser aufgefordert, den letzten Gedanken des Schriftstellers in Eigeninitiative zu Ende zu bringen.

    Zusammenfassung

    Positive Eindrücke:
    +++Dieser Umwelt-Thriller befasst sich wissenschaftlich fundiert und nachprüfbar, mit den Auswirkungen der Genetik, Forschung und Wissenschaft auf uns und unsere Umwelt.
    +++Der brandaktuelle Story-Rahmen ist sehr überzeugend und nimmt sich vieler Themen unserer Gesellschaft, an.
    Deren Auswirkungen und Gefahren werden sehr spannend und mit dem ein oder anderem Gänsehaut-Moment, erzählt.
    +++Es ist ihm gelungen seine Protagonisten individuell und sehr realistisch zu skizzieren & weiterzuentwickeln.
    +++Der Leser wird aktiv in die Tätersuche und dessen Motivlage mit einbezogen.
    +++ Spannender, rasanter - finale Show-Down, der jeden Actionfreund mitzureißen versteht.
    +++ Der Thriller ist ohne Vorkenntnis lesbar und wird seine Leser sicher begeistern und wohl auch ängstigen?! :)

    Kleine Mankos:
    --- Einige der eingestreuten Erzählstränge verlaufen ins Leere oder werden nur unvollständig aufgelöst.
    --- Die Handlung wurde nach dem stetigen, tiefgreifenden Aufbau zu hastig zu Ende gebracht.

    Fazit:
    Ein insgesamt sehr gelungener, spannender sowie hochaktueller Umwelt-Thriller.
    Ich vergebe sehr gute 4*Lesesterne für das Gesamtkonzept und den spannenden und den Lesespass.

    Eine klare Leseempfehlung für Leser, die die Grenzen zwischen Realität, Wissenschaft und Fiktion gerne fließend und spannend serviert bekommen.

    ISDN: 978-3757700041
    Seitenzahl: 432
    Formate: elektr. Paperback und Hörbuch

    Ich bedanke mich beim Verlag für das Leseexemplar und ein wirklich spannendes Leseerlebnis

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  1. Unterhaltsam und spannend, aber mit einigen Schwächen

    Quito Mantezza ist der Firma DNArtists auf die Füße getreten, als er das Wasser aus den Brutbehältern gelassen hat, um zu verhindern, dass Freilandversuche nicht vorhersehbare Schäden verursachen. Daraufhin hat man ihm sein Stipendium gestrichen, was er nun vor Gericht einklagen will. Doch dann passiert Furchtbares. Sein Anwalt bricht tot zusammen und die Richterin wird ohnmächtig. Eine Panik bricht aus. Vor dem Gericht begegnet Quito der illegalen Einwanderin Inéz und rettet sie vor ihren Verfolgern. Während die Behörden noch herumrätseln, woran immer mehr Menschen erkranken und sterben, versucht Quito herauszufinden, was die Ursache ist.
    Dieser Thriller lässt sich sehr flüssig lesen. Auch wenn es einige Ungereimtheiten in dieser Geschichte gibt und so manches Klischee bedient wird, so wurde ich doch gut unterhalten. Die Geschichte ist spannend. Das Nachwort gibt einige Informationen zum Thema Mücken und Forschung und bringt einen zum Nachdenken.
    Die Geschichte beginnt mit der Flucht einiger Menschen von Kuba in die USA mit einem Boot, das man eigentlich nicht so bezeichnen kann, denn es besteht aus ein paar Latten und Styropor.
    Der Biologiestudent Quito, Sohn des örtlichen Polizeichefs, kann nicht begreifen, wie man genmanipulierte Mücken aussetzen kann, ohne eine Ahnung zu haben, wie die Folgen sind. Natürlich will man etwas Gutes damit erreichen, doch in erster Linie geht es der DNArtists und damit vor allem der eiskalten Chefin Madeleine Shepherd um Profit. Sie versucht mit allen Mitteln, ihr Ziel zu erreichen und geht dabei ziemlich rücksichtslos vor. Quito hat sich mit einem starken Gegner angelegt und bringt nicht nur sich, sondern auch seine Familie und Inéz damit in Gefahr. Wird er die Ausbreitung der neuen Seuche verhindern können?
    Es sind drastische Mittel notwendig, um zu verhindern, dass sich die Seuche von den Keys aufs Festland ausbreitet und Deputy Chief Roberto Mantezza muss immer wieder über seinen Schatten springen und sich dabei auch noch mit seinem Kollegen Randy Ferris auseinandersetzen.
    Dass am Ende, was dann recht flott abgehandelt wird, der durchgeknallte Veteran Darryl Sloker fast zum Helden wird, war mir dann doch etwas zu viel.
    Trotz einiger Schwachstellen hat es Spaß gemacht, diesen spannenden Thriller zu lesen.

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Funkloch

Buchseite und Rezensionen zu 'Funkloch' von Garry Disher

Inhaltsangabe zu "Funkloch"

Autor:
Format:Kindle Ausgabe
Seiten:419
Verlag: Unionsverlag
EAN:
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Yellowface: Rebecca F. Kuang

Buchseite und Rezensionen zu 'Yellowface: Rebecca F. Kuang' von Rebecca F Kuang
5
5 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Yellowface: Rebecca F. Kuang"

Format:Taschenbuch
Seiten:323
EAN:9780008532789
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Rezensionen zu "Yellowface: Rebecca F. Kuang"

  1. Brilliant und überzeugend

    „The night I watch Athena Liu die, we’re celebrating her TV deal with Netflix.“ (Zitat Seite 1)

    Inhalt
    Mit dem oben zitierten Satz beginnt dieser Roman. June Hayward und Athena Liu, zwei jungen Autorinnen, sind seit der Collegezeit befreundet. Im Gegensatz zu June, die immer noch vom großen Durchbruch träumt, wurde bereits der erste Roman von Athena ein gefeierter Bestseller und Athena ist seither eine in den Medien präsente, sehr erfolgreiche Autorin. Eines Abends, genau genommen ist es Mitternacht, feiern sie in Athenas Appartement, als diese bei einem plötzlichen Unfall stirbt. Kurz darauf präsentiert June das Manuskript für ihren neuesten Roman „The Last Front“, eine Geschichte über chinesische Arbeiter im Ersten Weltkrieg, und nicht nur ihr Agent ist sofort begeistert. Doch bald entstehen in den sozialen Medien brisante Diskussionen, nicht nur darüber, ob June, die den Roman unter ihren Vornamen Juniper Song veröffentlicht, als weiße Frau ohne chinesische Wurzeln einen Roman über ein Thema aus der chinesischen Geschichte schreiben darf. Noch könnte June einige Dinge richtigstellen, doch andererseits hat sie nun endlich den Erfolg, der ihr ihrer Meinung nach zusteht.

    Thema und Genre
    In diesem Roman geht es um Literatur, die vielen Aspekte der Literaturszene und der Social Media, um den kreativen Schreibprozess und die brisante Frage, wer worüber schreiben darf, um Identität und kulturelle Aneignung. Themen sind Erfolg, Eifersucht, Wahrheit und die erste Lüge, der immer mehr Lügen folgen.

    Erzählform und Sprache
    Rebecca F. Kuang wählt eine moderne Form des Erzählens. Einerseits lässt sie June selbst als Ich-Erzählerin ihre Geschichte schildern, was klar ist, denn nur June kann wissen, was wirklich vorgefallen ist. Vermutungen, wie verlässlich June als Erzählerin ist, ob sie den Ablauf dieses besonderen Abends, als alles begann, wirklich so beschreibt, wie es tatsächlich stattgefunden hat, bleiben uns Lesern überlassen. Was jedoch diese bekannte und oft verwendete Erzählperspektive in diesem Roman auszeichnet, sind Junes Gedanken und Meinungen zu den vielen auftretenden Konflikten und Themen, die sie mit uns teilt, ihre Erfahrungen mit dem Literaturbetrieb und den omnipräsenten Usern der Social Media, aber auch ihre Schuldgefühle und Ängste. Gleichzeitig wendet June sich in ihren Überlegungen und auch Erklärungen der Hintergründe an uns Leser als imaginäre Gesprächspartner, und sucht durch ihre Argumente nach einer Bestätigung für ihre Entscheidungen. Dies führt dazu, dass man mit June mitempfindet, ihre Schuldgefühle und zunehmende Bedrängnis intensiv miterlebt. Obwohl sie als Figur nicht sehr sympathisch ist und ich ihrem lockeren Umgang mit geistigem Eigentum nicht zustimmen kann, habe ich bald gehofft, dass sie einen Ausweg aus ihren immer dichteren Verstrickungen und Probleme findet, gleichzeitig neugierig, was sie als nächstes tun wird.
    Ich habe das englische Original gelesen und so auch die eindrückliche, sehr gut zu lesende Sprache genossen. Die deutsche Übersetzung trägt ebenfalls den Titel Yellowface und erscheint am 29. Februar 2024 im Eichborn Verlag.

    Fazit
    Eine facettenreiche, intensive Geschichte, spannend wie ein Kriminalroman, beklemmend durch unergründliche Vorfälle, ein überzeugendes Leseerlebnis.

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Liebe meine Farben (EDITION 211

Buchseite und Rezensionen zu 'Liebe meine Farben (EDITION 211' von Georg Brun
4
4 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Liebe meine Farben (EDITION 211"

Autor:
Format:Taschenbuch
Seiten:312
EAN:9783956692000
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Rezensionen zu "Liebe meine Farben (EDITION 211"

  1. Finanzskandal, Geldwäsche und Kunstfälschungen

    Dieser Regonalkrimi beinhaltet 13 Kapitel und spielt sich überwiegend in Lindau am Bodensee ab. Dieses Buch beginnt einige Monate später wo das Vorgängerbuch aufgehört hat. Die Story wird aus den unterschiedlichen Sichtweisen der Protagonisten erzählt die ich zum Teil vom ersten Band her kenne. Der bildhafte Schreibstil war für mich nicht ganz so leicht zu lesen und ich muss gestehen dass ich zu Beginn etwas Schwierigkeiten hatte in das Buch hinein zu kommen. Dies lag daran dass die Story mehrere Handlungsstränge beinhaltet in die ich mich erst einmal hineinversetzen musste. Die Handlungsstränge verbinden sich mit der Zeit zu einem. Nach dem ersten Drittel nahm die Story an Fahrt auf und so wurde der Krimi für mich persönlich spannender zu lesen. In dieser Story geht es in die Welt der Finanzen bei der es auch Verbindungen in die Schweiz gibt. Spannend fand ich auch das Konkurrenzdenken innerhalb der Kriminalpolizei. Nach der Hälfte des Buches steigert sich die Spannung nochmals und die Story liest sich meiner Meinung nach kurzweilig da sie aufregend wird. Im Vordergrund steht die spannende Spurensuche mit einem herausragenden Nathan Weiß. Dies ist der zweite Band einer bisher zweiteiligen Reihe. Er ist in sich abgeschlossen. Der Leser braucht nicht unbedingt das Vorgängerbuch zu kennen da es zwischendurch immer mal wieder kleinere Rückblenden gibt. Dieser aktuelle und zeitgemäße Regionalkrimi hat mich persönlich überzeugt obwohl mir der erste Band besser gefiel. Deshalb vergebe ich gerne vier Sterne.

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Was nicht vergessen wurde. Ihr Geheimnis kann nicht für immer begraben bleiben

Buchseite und Rezensionen zu 'Was nicht vergessen wurde. Ihr Geheimnis kann nicht für immer begraben bleiben' von Lisa Jewell
4
4 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Was nicht vergessen wurde. Ihr Geheimnis kann nicht für immer begraben bleiben"

Lesern von "Was nicht vergessen wurde. Ihr Geheimnis kann nicht für immer begraben bleiben" gefiel auch

Autor:
Format:Kindle Ausgabe
Seiten:458
EAN:
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Rezensionen zu "Was nicht vergessen wurde. Ihr Geheimnis kann nicht für immer begraben bleiben"

  1. eine schräge Familie

    Bei diesem Buch hat mich das Cover und die Inhaltsangabe angesprochen und erst dann habe ich gemerkt, dass es sich um eine Fortsetzung handelt. Der Einstieg in das Buch war etwas schwierig, da ich keine Vorkenntnisse hatte, aber das hat sich schnell gelegt, da die Autorin es gut versteht, die Zusammenhänge, die man wissen muss, in die Geschichte einzubauen. Vielleicht war es ein Vorteil, den ersten Band nicht zu kennen. Für mich war hier alles neu und dementsprechend spannend.
    Die früheren Verhältnisse der Familie werden nur kurz angerissen, lassen aber keinen Zweifel daran, dass es kein schönes Leben war. Es tummeln sich sehr viele Personen in diesem Buch und da viele auch verschiedene Namen benutzen, war es sehr oft schwierig, der Handlung zu folgen. Dennoch ist das Hörbuch wunderbar gelesen, Stimme und Betonung passen perfekt und ich finde die Umsetzung rundum gelungen.

    Auch die verschiedenen Erzählperspektiven tragen zur Spannung bei, jede Hauptperson hat etwas bis sehr viel zu verbergen. Eine weitere Perspektive ist die des Detectives, der versucht den Mord aufzuklären und somit etwas Außenperspektive in das Buch bringt. Von dieser Perspektive hätte ich mir etwas mehr gewünscht, um die Zusammenhänge etwas spannender und aus der Außenperspektive zu erfahren. Alle anderen Charaktere sind sehr gut aufeinander abgestimmt und handeln zwar pathlogisch, aber dennoch irgendwie nachvollziehbar.
    Der rote Faden war für mich vor allem die Suche nach Finn, die sich durch die ganze Geschichte zieht und die Hauptfigur Henry ins rechte Licht rückt. Hier bleibt mir nur zu sagen, dass eine solche Ansammlung von psychopathisch veranlagten Charakteren schon ziemlich heftig ist. Ich konnte mich zu keinem Zeitpunkt mit einem von ihnen anfreunden. Und leider hatte ich das Gefühl, dass durch die Fülle der Figuren die Charakterisierung immer etwas unvollständig blieb. Das mag aber auch daran liegen, dass ich den ersten Teil nicht kenne.
    Das Ende ließ mich ratlos zurück. Ja, es wird alles aufgeklärt, aber nicht zur Zufriedenheit meines Gerechtigkeit suchenden Leserherzens. Das fand ich schon erschreckend. Und ein bisschen schade für die Krimihandlung.
    Das Buch zeigt auf perfide Art und Weise, was man mit Verdrängung alles erreichen kann, wie weit sie gehen kann, wie lebensverändernd manche Entscheidungen sein können und wie verworren und krank manche Familienkonstellationen sein können.

    Fazit: Gut zu lesen, ohne den ersten Teil zu kennen, aber mir waren es zu viele Personen und Zusammenhänge, und auch wenn sich am Ende alles zusammenfügt, hätte man Rachels Teil vielleicht etwas kürzer halten können.
    Vier ziemlich psychotische Sterne für ein etwas anderes Buch.

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Ein notwendiger Tod (Ein Fall für Selma Falck)

Buchseite und Rezensionen zu 'Ein notwendiger Tod (Ein Fall für Selma Falck)' von Anne Holt

Inhaltsangabe zu "Ein notwendiger Tod (Ein Fall für Selma Falck)"

Autor:
Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:448
EAN:9783855351244
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