Handel der Gefühle
(Hier folgt die Burteilung der Hörbuch-Variante)
Die Boardtür wird geschlossen. Ich bin dabei. Die Tür geschlossen harre ich den Ereignissen auf diesem Flug...
Mit *Absturz* ist nun der 2. Roman von T.J.Newman auf dem deutschen Markt erhältlich.
Ich kannte die Autorin nicht, wollte diesen Roman jedoch unbedingt kennenlernen. Die Meisten von uns haben schon einmal eine Flugreise unternommen, dieser persönliche Hintergrund entfachte meine Neugier umso mehr.
T.J.Newman hat in ihrer beruflichen Laufbahn als Flugbegleiterin vielfache Insider -Einblicke als andere.
Mi tihrem ersten Roman *Flug 416* startete sie ihre Autoren- Karriere und das erfolgreich.
Deutsche Sprecher: Uwe Teschner und Michaela Gaertner.
Das Titelbild zeigt eine Boing aus der Vogelperspektive, da der Titel sich nach unten visuell "zieht" ergibt sich ein klares Bild von der, zu erwartenden Geschichte.
Mein persönlicher Eindruck
Als ich auf das Buch aufmerksam wurde, sah ich, dass es auch ein Hörbuch davon gibt. Das hat mich in diesem Fall noch neugieriger werden lassen als die geschriebene Variante.
Ich durfte das Hörbuch vorab testen.
Die Story & Ausarbeitung:
DIe Geschicht beginnt sofort. Ohne große erzählerischen Umschweife, befinde ich mich auf dem fatalen Flug. Gemeinsam mit den anderen Passagieren und den Flugbegleitern.
Ich lerne meine "Mitpassagiere" Stück für Stück kennen.
Der Sprecher vermag meine entstehende Anspannung durch seine Stimmlage und Tempo zu beeinflussen.
Ich tauche tief in die Story ein & meine reale Umgebung verschwindet.
Die weibliche Sprecherin stößt zu der Erzählung hinzu und auch sie kann mich durch ihr Können komplett überzeugen.
Der Story-Aufbau wurde in der gesprochenen Erzählung ausgezeichnet umgesetzt.
Es ergeben sich 2 Erzählperspektiven.
Eine, in der ich gemeinsam mit den Passagieren den Absturz und die Folgezeit erlebe & die der Rettung, die von außen eingeleitet wird.
Die menschlichen Stärken & Schwächen in dieser Extremsituation, - für beide Seiten - wurden sehr gut herausgearbeitet.
Es gibt einen 3. Erzählpfad über die Interaktion 2-er Menschen, die durch ihre Koordination die Rettung ermöglichen sollen.
Dieser Teil der Geschichte, beschäftigt sich hauptsächlich mit ihrer persönlichen zwischenmenschlichen Beziehung. Für mich war dieser Teil der Story "zu gewollt" und auch ablenkend. Ich hätte darauf gut verzichten können. Sind doch die Geschehen an sich, schon adrenalinpushend und von großem Momentum.
Zusammenfassung:
Die Story ist mitreißend und gut strukturiert wiedergegeben worden. Die Sprecher zeigen ihre Fähigkeiten und konnten mich nicht nur sehr gut unterhalten sondern wirklich überzeugen.
- Als ob ich dabei gewesen wäre.-
Fazit:
Dieses Hörbuch hat es in sich. Sehr gute, spannend-mitreißende Unterhaltung und Angst-auslösende Momente. Ich habe die fast 9 Stunden Hörzeit wirklich als gelungene Unterhaltung erlebt.
Dieses Hörbuch kann ich absolut überzeugt empfehlen und vergebe 4,5* Bewertungssterne.
Ich hoffe noch andere Erzählungen dieser Autorin in der Zukunft lesen oder/& hören zu können.
ASIN: B0CST5YF6M:
Veralg: Ronin Verlag
Veröffentlichung: 1. April 2024
Hördauer: knapp 9 Stunden
Kurzmeinung: Hat Spaß gemacht!
Will und Chris leben auf Hawaii, haben Eheprobleme und lassen sich scheiden. Die jüngste Tochter Shannon bleibt bei der Mutter, die Erstgeborene haben die Eltern vor einigen Jahren durch einen Unfall verloren, kein Wunder, dass der Vater klammert, wie die elfjährige Shannon und inzwischen Exfrau Chris meinen. Streit entbrennt darüber, ob Will seine Tochter auf einem Flug zu einem Feriencamp allein fliegen lassen soll oder nicht. Will setzt sich durch. Zum Glück. Dass es als normal gilt, 11jährige Kinder alleine in einen Flieger zu setzen, ist typisch amerikanisch. Kein Mensch bei uns würde überhaupt auf den Gedanken kommen, eine Elfjährige alleine in einen Flieger steigen zu lassen, es sei denn, es läge eine absolute Notsituation vor.
Die Notsituation lässt nicht lange auf sich warten. Kurz nach dem Start wird die Maschine zu einer Notlandung gezwungen. Irgendwo brennt es, die Maschine lässt sich nicht mehr steuern. Es ist überraschend, mit wie wenig Technikgequatsche die Leserschaft behelligt wird, und dass das Geschehen trotzdem glaubwürdig wirkt. Die Maschine muss notlanden und zwar auf dem Wasser. Es geht zunächst alles gut, aber dann sinkt die Maschine!
Der Kommentar und das Leseerlebnis:
Es ist erfrischend, dass man als Leser nicht durch Technikkram erschlagen wird, trotzdem gibt es genug Fachvokabular, so dass der Anschein gewahrt bleibt. Die Rettungsaktion ist durchweg spannend. Die Charaktere sind lebhaft. Die Querelen zwischen herbeieilendem Militär und der Industrietaucherin Chris, ja, die Chris, die mit Will einst verheiratet war, genau die, Zufälle gibts – wirken authentisch und erhöhen die Spannung. Gegen Ende wird es softer und auch ein wenig sentimental/kitschig, das sei verziehen. Der Leser braucht sein HappyEnd.
Fazit: Insgesamt ein Lesespaß mit zwei Sprechern, die ihre Sache im Prinzip gut machen, manchmal überziehen. Meine Lieblingssprecher sind sie nicht, aber das ist ja sehr subjektiv.
Kategorie: Spannungsliteratur/Hörbuch
Sprecher: Michaela Gaertner, Uve Teschner
Ronin Hörverlag am 01.04.2024
»Ich werde sie mit ins Grab nehmen.« Die alte Dame unter- strich mit dem Glas in der Hand die Endgültigkeit ihrer Aussage und verschüttete dabei den Portwein. »Es ist testamentarisch verfügt.« (S. 5)
Der Roman beginnt mysteriös. Eine Tasche mit ins Grab nehmen? In welchen Zusammenhang steht die Tasche mit dem blauen Salamander? Es wird nicht nur die Erinnerung sein.
Rizzi versucht einen Pfirsich zu pflücken, zum Glück fällt er nicht von der Leiter.
Später entdeckt er die Leiche von Rosalinda im Beichtstuhl.
Ein Fall für Rizzi.
Spannend mit viel Humor wird der neue Fall von Rizzi auf Capri erzählt. Mit dem Blick aufs Meer entsteht ein südländisches Flair einer lebendig gestalteten Kulisse. Dazu vervollständigen Klüngelei, Korruption, viel Emotion die Atmosphäre und ein Geruch nach Kräutern und Knoblauch lassen die Sinne bei einem Glas Wein entschweben.
»Ich kann dir die Tagliatelle empfehlen. Von Papà zubereitet. Dazu gibt`s eine leichte Zitronen-Basilikum-Soße.« (S. 158)
Das Cover ist ansprechend gestaltet. Das Bild mit einer Frau im roten Badeanzug im türkisblauen Wasser auf dem Rücken schwimmend, läßt die Sehnsucht nach Meer, Sonne und Urlaub aufkommen.
Luca Ventura ist ein Pseudonym. Der Autor lebt am Golf von Neapel. Dort entstehen seine Geschichten um den Ermittler Enrico Rizzi und Ermittlerin Antonia Cirillo.
„Der blaue Salamander" ist sein fünfter Rom dieser Serie.
Fazit:
Der Autor schreibt einen spannenden Krimi lebendig und bildhaft mit einer spannenden Handlung und führt die Leser und Leserinnen in das Flair Capris hinein.
„Rizzi beendete das Gespräch, und während er beschleunigte, brach die Sonne wieder hervor, und das Meer begann wieder in tausend Blau- Türkistönen zu glitzern und zu glänzen.“ (S. 330)
»Ich werde sie mit ins Grab nehmen.« Die alte Dame unter- strich mit dem Glas in der Hand die Endgültigkeit ihrer Aussage und verschüttete dabei den Portwein. »Es ist testamentarisch verfügt.« (S. 5)
Der Roman beginnt mysteriös. Eine Tasche mit ins Grab nehmen? In welchen Zusammenhang steht die Tasche mit dem blauen Salamander? Es wird nicht nur die Erinnerung sein.
Rizzi versucht einen Pfirsich zu pflücken, zum Glück fällt er nicht von der Leiter.
Später entdeckt er die Leiche von Rosalinda im Beichtstuhl.
Ein Fall für Rizzi.
Spannend mit viel Humor wird der neue Fall von Rizzi auf Capri erzählt. Mit dem Blick aufs Meer entsteht ein südländisches Flair einer lebendig gestalteten Kulisse. Dazu vervollständigen Klüngelei, Korruption, viel Emotion die Atmosphäre und ein Geruch nach Kräutern und Knoblauch lassen die Sinne bei einem Glas Wein entschweben.
»Ich kann dir die Tagliatelle empfehlen. Von Papà zubereitet. Dazu gibt`s eine leichte Zitronen-Basilikum-Soße.« (S. 158)
Das Cover ist ansprechend gestaltet. Das Bild mit einer Frau im roten Badeanzug im türkisblauen Wasser auf dem Rücken schwimmend, läßt die Sehnsucht nach Meer, Sonne und Urlaub aufkommen.
Luca Ventura ist ein Pseudonym. Der Autor lebt am Golf von Neapel. Dort entstehen seine Geschichten um den Ermittler Enrico Rizzi und Ermittlerin Antonia Cirillo.
„Der blaue Salamander" ist sein fünfter Rom dieser Serie.
Fazit:
Der Autor schreibt einen spannenden Krimi lebendig und bildhaft mit einer spannenden Handlung und führt die Leser und Leserinnen in das Flair Capris hinein.
„Rizzi beendete das Gespräch, und während er beschleunigte, brach die Sonne wieder hervor, und das Meer begann wieder in tausend Blau- Türkistönen zu glitzern und zu glänzen.“ (S. 330)
Gemeinsam mit ihrer Mutter lebte sei in einem Trailerpark. Viel zu früh starb die geliebte Mutter an Krebs. Inzwischen hat sich einiges geändert in Evie Porters Leben. Sie hat einen Freund, um den sie beneidet wird. Sie will zu ihm ziehen. Während einer Party will sie sich vor Ryans hippen Freunden beweisen. Etwas, etwas sehr, aus dem Konzept kommt Evie als sie eine Frau als Lucca Marino vorstellt. Die Fremde sieht ihr überraschen ähnlich und irgendwie läuft sie mit Evies Namen rum. Niemand darf wissen, dass Evie garnicht Evie ist.
Aus der Not heraus hat Evie begonnen sich durchs Leben zu mogeln. Oft hat sie Glück oder auch mal Hilfe, denn das Schlimmste wäre es erwischt zu werden. Endlich scheint alles nach Wunsch zu laufen und es winkt ein sorgloses Leben. Tja, und dann taucht Lucca Marino auf. Evie sollte doch Lucca Marino sein. Was hat das zu bedeuten? Zu allem Unglück stirbt die falsche Lucca Marino bei einem vermeintlichen Unfall. Und Evie Porter bekommt es langsam mit der Angst zu tun. Sollte sie selbst das Opfer sein? Wer könnte ein Interesse daran haben? Sie möchte sich Ryan anvertrauen. Doch sei kann ihm einfach nicht alles sagen.
Evie ist noch nicht einmal dreißig und sie hat schon einiges erlebt. Das merkt man beim Lesen gleich. Und je mehr Facetten, die man von ihr kennenlernt, desto mehr Respekt bekommt man vor ihrer Intelligenz und ihrer Durchsetzungskraft. Das wird eine gewisse Weile nicht so klar. Erst wenn man merkt wie gewitzt Evie eigentlich ist, gewinnt sie an Profil und die Lektüre fängt an richtig Spaß zu machen. Auch wenn man eine solche Geschichte im wirklichen Leben nicht für möglich hält, funktioniert sie als fiktionale Story eben gut. Eine starke Frau geht ihren Weg. Man sorgt sich mit ihr, ob sie es schaffen wird, alle Hindernisse aus dem Weg zu räumen. Die echten Clous können nicht verraten werden. Die müssen Leser und Leserinnen selbst entdecken. Es kann mit gutem Gewissen gesagt werden, man wird gepackt. Der tolle Vortrag von Marina Gärtner trägt ein Übriges dazu bei, dass Evie Porters Geschichte lebendig wird.
Lucca Marino ist eine Trickbetrügerin, die diesen Namen schon lange nicht mehr verwendet hat, da sie unter immer neuen Namen auftritt. Sie arbeitet für einen ihr unbekannten Mann namens Mr. Smith. Der hat sie auf Ryan angesetzt. Als Evie Porter will sie bald bei Ryan einziehen, doch was der über Evie weiß, ist alles erlogen. Dann trifft sie bei einer Party eine Frau, die sich als Lucca Marino vorstellt. Am nächsten Tag ist die Frau tot und für Evie wird es gefährlich.
Dieser Thriller ist packend und unblutig. Es dauert ein wenig, bis die Handlung Fahrt aufnimmt, aber dann kann man nicht mehr aufhören zu lesen. Immer wieder gibt es Rückblenden in die Vergangenheit, bei der wir Evie erleben können, wie sie ihre Aufträge unter verschiedenen Namen ausführt.
Evie ist eigentlich eine sympathische Person, auch wenn sie betrügt und lügt. Das macht sie sehr gut und perfekt geplant. Sie soll Ryan Informationen entlocken, aber ihr fehlt da ein wenig die professionelle Distanz, denn sie mag ihn. Aber auch Ryan hat etwas zu verbergen. Er ist schwer verliebt in Evie und ich mochte auch ihn. Nachdem die falsche Lucca Marino tot ist, wird Evie klar, dass Mr. Smith ein böses Spiel mit ihr treibt und nur seine eigenen Interessen verfolgt. Sie muss besser sein als er.
Diese Geschichte ist wirklich wendungsreich und hat mich immer wieder verwirrt. Auch das Ende hat mich auch verblüfft.
Ein spannender Psychothriller, der mir gut gefallen hat.
Geduldig beim Aufbau belohnt zum Schluss
Am 1. März 2024 veröffentlichte der Knaur Verlag folgenden Roman:
Wer zuerst lügt
Autorin:
Ashley Elston ist eine amerikanische Schriftstellerin, die hauptsächlich für ihre Jugendromane bekannt ist. In ihrer Heimat konnte sie schon viele Leser überzeugen und hat viele Auszeichnungen in Empfang nehmen können.
Mit diesem Roman präsentiert sie ihren ersten Thriller im Adult-Segment.
Das Cover ist nicht außergewöhnlich kreiert worden. Es zeigt dem Betrachter das gespiegelte Halbprofil einer Frau. Mein Interesse hat es nicht geweckt. Hierfür waren dann der Klappentext und die Bloggerbeiträge ausschlaggebend.
Zum Inhalt:
Evie Porter ist eine junge Frau mit einem wahren Glücksgriff. Sie hat einen charmanten Freund in Ryan gefunden und plant mir ihm gemeinsam in eine tolle Südstaatenvilla zu ziehen. Auf einer Party wird ihr Lucca Porter vorgestellt.
Evie ist entsetzt. Was läuft hier? Lucca Marino ist Evie's Name und diesen hat sie in langer Zeit nicht mehr benutzt!? Wer steckt hinter dieser Begegnung. Warum ist Lucca dann am nächsten Tag tot? Für die Profi-Betrügerin Eve beginnt eine gefährliche Zeit.
Aufbau, Protagonisten, Spannung, Momentum, Finale
Für den strukturellen Aufbau muss der Leser etwas Geduld aufbringen. Die Geschichte wird auf zwei Zeitschienen erzählt. Diese korrelieren insbesondere während der ersten Buchhälfte nur selten. Aufgrund dessen musste ich mich schon sehr auf das Gelesene konzentrieren. Oft hatte ich nach einer Lesepause den Eindruck etwas "überlesen" zu haben und musste einige Seiten zurückblättern, um das zu kontrollieren.
Mein Lesefluss wurde hierdurch sehr entschleunigt.
Insgesamt hat das mein Leseenthusiasmus geschmälert.
Protagonisten: Evie wurde als besonders sympathische Akteurin beworben. Dieser Meinung kann ich mich nicht anschließen. Ich konnte keine bis nur schwer, eine Verbindung zu ihr aufbauen und empfand sie als schlecht "greifbar". (Vielleicht spiegelt das aber auch den Betrug in ihrer gespielten Person)
Insgesamt konnte ich weder zu Evie noch für einen anderen der Charaktere eine emotionale Bindung aufbauen.
Auf echte Spannung musste ich warten. Da die Geschichte aus vielen ausgelegten Puzzleteilchen besteht und es bis zur 2. Buchhälfte dauerte, bevor diese anfingen, ein Gesamtbild zu ergeben. Es war definitiv geduldiges Dranbleiben angesagt.
Zusammenfassung:
Eine ungewöhnliche Geschichte, die den geduldigen Leser sicher, mit einer Wundertüte finaler Wendungen und Twist, belohnen kann & wird.
Fazit:
Ich kann dieses Buch jedem empfehlen, der auch mal den Aufbau einer Story abwarten kann und einfach weiterliest.
Von mir gibt es gute 3,5 Lesesterne & bin gespannt, was andere Leser über ihre Leseerfahrung zu berichten werden.
Seitenzahl: 400
Formate: elektr., CD, Hörbuch und Paperback
"Heilige: Geschlechtslose Monstren der Tugendhaftigkeit. Als Vorbilder sind sie weitgehend ungeeignet." (Erhard Schümmelfeder)
Ein brutaler Mord an einem Polizisten vor den Toren des Kölner Doms erschüttert die Polizei und die Bewohner Kölns. Ganz nach dem Bildnis eines Heiligen wird Sebastian Scharnek von sechs Pfeilen einer Armbrust durchlöchert und getötet. Kurz zuvor erhielt im Revier er einen Anruf, der in zum Dom gelockt hat. Es ist also eine geplante Tat gewesen und kein zufälliger Mord. Am Tatort selbst finden die Ermittler das Bild des Hl. Sebastian, der genauso wie das Opfer mit Pfeilen durchlöchert wurde. Doch warum hat man den Polizisten ausgerechnet so getötet? Dies beschäftigt Hauptkommissar Malcom Millowitsch und sein Team. In verschiedene Städten geschehen weitere Morde, die jedes Mal ein anderes Heiligenbild vorweist. Als sie endlich die Zusammenhänge erkennen, ist es schon fast zu spät, um den Täter aufzuhalten, der einen perfiden Racheplan geschmiedet hat.
Meine Meinung:
Ein eindrucksvolles Cover weist auf den Inhalt dieses Krimis hin. Weniger geht es hier zwar um diese christlichen Heiligen, sondern sie stehen alle für eine niederträchtige, perfide Tat eines ausgeklügelten Racheplans. Faszinierend ist, dass es die hinten allesamt aufgelisteten Heiligen und ihre Bilder wirklich gab. Der Schreibstil ist angenehm, locker, spannend und sehr detailliert. Der aufregende Plot beginnt mit einer Rückblende, bei der ich besonders wegen der Brutalität fassungslos bin. Deshalb kann ich irgendwie nachvollziehen, dass sein Opfer diese Tat nie vergessen konnte. Zwar ahnt man dadurch schon recht frühzeitig, was das Motiv des Täters ist, doch das tut diesem Krimi keinen Abbruch. Im Gegenteil, ich bin bei jedem weiteren Opfer gespannt, was sich der Täter dieses Mal hat einfallen lassen. Trotz der Grausamkeit des Mörders darf bei den Ermittlern nicht der Humor fehlen. Ich glaube, nur so kann man diesen Beruf ausüben, ohne zu zermürben. Mit Malcolm Millowitsch hat er obendrein einen starken Ermittler geformt, von dem ich gerne weitere Krimis lesen würde. Seine sympathische, kollegiale Art zieht sich hier durchs gesamte Buch. Mit Rosa hat er eine warmherzige, intelligente und lebenslustige Partnerin gefunden. Schade nur, dass man ihre Kennenlernphase nicht wirklich miterlebt und mir dadurch ihre Partnerschaft etwas zu schnell und überstürzt vorkommt. Trotzdem finde ich, dass die beiden sehr gut zusammenpassen. Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass sie später sogar zusammenarbeiten, wenn Rosa ihr Studium beendet hat und in der Pathologie arbeitet. Selbst in diesem Krimi bleibt unter den Polizisten der Neid nicht aus, besonders wenn einer von ihnen das Gefühl hat, er wurde bei seiner Beförderung umgangen. Doch auch in dieser Situation bleibt Millowitsch respektvoll und beherrscht, bis irgendwann dann doch auch sein Geduldsfaden reißt. Speziell seine Teambesprechungen haben es mir angetan, die hier sehr ausführlich dargestellt werden. Hier spürt man sofort, dass der Autor selbst Polizeihauptkommissar ist und genau weiß, wie solche Ermittlungsarbeiten ablaufen. Der Name Millowitsch passt zu Köln natürlich wie die Faust aufs Auge. Überrascht war ich hingegen eher von dem englischen Vornamen, den er gewählt hat. Meiner Ansicht nach passt der nicht so richtig zum Nachnamen. Mit seinem Kollegen Ansgar, seinem Freund Christian und dem Täter selbst kommen im Buch noch weitere interessante Charaktere zum Tragen. Jetzt hoffe ich auf einen weiteren Fall und gebe für dieses Buch 5 von 5 Sterne.
Vor zwanzig Jahren geschah in der englischen idyllischen Stadt Haddley ein unfassbarer Mord. Scheinbar grundlos wurde der ältere Bruder von Ben Harper von zwei Klassenkameradinnen getötet. Heute ist Ben ein bekannter Journalist und soll einen Artikel über den Selbstmord seiner Mutter schreiben. Als er auf Ungereimtheiten trifft und sich dadurch neue Hinweise auf den Mord an seinen Bruder ergeben, macht er sich mit der Polizistin Dani Cash auf die Suche nach Spuren.
Die Story wird erzählt aus Sicht von Ben als Ich-Erzähler. Aufgeteilt in zwölf Abschnitte mit relativ kurzen Kapiteln lässt er uns teilhaben an Geheimnissen die dort nach und nach ans Tageslicht kommen. Wie der Titel des Buches schon sagt, scheint niemand in Haddley die Wahrheit zu sagen.
Obwohl der Thriller wirklich vielversprechend begann und einige packende und brutale Szenen parat hatte, fehlte mir im weiteren Verlauf das Verständnis für die teilweise überzogenen und unglaubwürdigen Handlungen. Viele Charaktere erschweren den Durchblick, hinzu kommt noch, dass der Autor sich in unwichtigen Hintergrundinformationen verliert.
So blieb die Story für mich leider ehr seicht und konnte mich nicht besonders fesseln. Ich werde die Reihe um Ben Harper wohl nicht weiterverfolgen.
Ein Hubschrauber stürzt über Island nicht weit von Reykjavik entfernt ab. Eine Zeugin überlebt. Da es sich um Sabotage handelt, kommen Sophie Schelling und ihre norwegische Geheimdiensteinheit E 39 ins Spiel. Ihre Ermittlungen führen sie auch nach Grönland, wo es gefährlich für sie wird. Denn in der Arktis gibt es nicht nur wertvolle Rohstoffe, hinter denen die Großmächte her sind, sondern auch die Altlasten der Vergangenheit. Der Klimawandel sorgt dafür, dass die Zeit drängt.
Obwohl der Autor Michael Lüders bereits eine Reihe von Büchern geschrieben hat und dies der dritte Band der Sophie-Schelling-Reihe ist, hatte ich bisher noch kein Buch des Autors gelesen. Doch dieser Thriller hat mir so gut gefallen, dass es bestimmt nicht das letzte Buch von Michael Lüders ist. Der Schreibstil ist wirklich packend und gut zu lesen.
Diese fiktive Geschichte basiert auf einer wahren historischen Begebenheit. Im Jahr 1968 stürzte ein amerikanischer Bomber mit vier Wasserstoffbomben über Grönland ab. Doch wo die Bomben geblieben sind, ließ sich nicht feststellen.
Die Charaktere sind authentisch und individuell dargestellt. Sophie Schelling mochte ich ganz besonders. Sie und ihr Team wollen aufklären, was geschehen ist und ahnen nicht, welche Gefahr ihnen droht. Die Mächtigen wollen verhindern, dass die alte Sache noch an die Öffentlichkeit gebracht wird. Daher arbeitet eine dubiose Firma bereits an einem streng geheimen Auftrag. Der Gegner, mit dem Schelling und ihre Kollegen es tun haben, ist skrupellos.
Da viele nach der Vorherrschaft in der Arktis streben, ist das Thema aktuell und brisant. Mich hat dieser spannende und fesselnde Thriller sehr gut unterhalten. Empfehlung!
Meine anfängliche Skepsis endete in Begeisterung
„Na prima, dachte er, wenn ichs mir recht überlege, äuft das doch so: Ich bring das Leben anderer Leute in Ordnung, krieg aber mein eigenes nicht in den Griff.“ (Zitat Seite 50)
Inhalt
Es ist Frühling 1989 in Havanna und einer der typischen Frühlingsstürme wirbelt den Staub durch die Straßen. Einen Tag nach dem Aschermittwoch wird Lissette Núñez Delgado in ihrer Wohnung tot aufgefunden, es war ein brutaler Mord. Die Gymnasiallehrerin für Chemie war nur vierundzwanzig Jahre alt geworden. Die ersten Spuren führen den Ermittler, Teniente Mario Conde, genau in jenes Gymnasium, in dem auch er vor Jahren seine Oberstufenzeit verbracht hatte. Der Fall ist heikel, denn neben Alkohol ist auch Marihuana im Spiel und bald wird El Condo und seinem Teampartner Sargento Manuel „Manolo“ Palacios klar, dass Spuren auf einen professionellen Drogenhandel hinweisen. Obwohl im Lauf der Ermittlungen langsam einige Fakten zusammenführen, passt für Conde irgend etwas einfach nicht, auch wenn er es zunächst nicht erfassen kann.
Thema und Genre
Die Serie um den Ermittler Mario Conde spielt in Havanna und es steht nicht der Kriminalfall im Mittelpunkt, sondern es geht um die politische Situation Kubas 1989, Korruption, Überwachung, Drogenhandel, Kleinkriminalität und das bunte Leben der unterschiedlichen Menschen in der Stadt Havanna, eine Stadt mit einer bewegten Vergangenheit und unendlich vielen Facetten. Es geht um Männerleben, Freundschaft, Liebe, Einsamkeit und um Literatur.
Charaktere
Als Junge träumte der Teniente Mario Conde davon, Schriftsteller zu werden und dieser Traum ist geblieben, eines Tages wird er den Polizeidienst verlassen und wieder schreiben. Er gilt als verbissen, intelligent und zu effizient für den Polizeidienst. Persönlich ist er pessimistisch, melancholisch, hat Macho-Allüren und liebt guten Rum, wenn erhältlich, sehr guten, starken Kaffee, wenn verfügbar, und in stillen Stunden träumt er davon, endlich die Liebe fürs Leben zu finden.
Erzählform und Sprache
Die Recherchen und Ermittlungen sind in den Tagesablauf von Mario Conde eingebettet, er teilt mit uns seine Liebe zu Havanna, zum Meer, zu Kuba und seine Erinnerungen. Wir beobachten ihn in seinem winzigen Büro im dritten Stock, das er wegen der Aussicht liebt, und das er sich mit Sargento Manolo teilt. Mit dem dünnen Carlos verbindet ihn eine enge Freundschaft fürs Leben, andere Freunde besucht El Condo, wenn er Tipps für seine Ermittlungen braucht. Diese sehr spezielle Figur El Condo hätte beinahe dazu geführt, dass ich nach etwa achtzig Seiten die Lektüre abgebrochen und das Buch zurück ins Regal gestellt hätte. Auch an die Sprache, literarisch, philosophisch, bildintensiv in den Schilderungen, in den Dialogen und speziellen Szenen jedoch umgangssprachlich, hart bis ins Vulgäre, musste ich mich gewöhnen. Doch dann plötzlich war ich im Sog der Geschichte, der Themenvielfalt und auch der Figuren dieses Romans, El Condo, frisch in die attraktive Saxofonspielerin Karina verliebt, eingeschlossen.
Eine Bemerkung zur Reihenfolge der Bücher des Havanna-Quartetts: ich habe mit dem Frühling begonnen, ohne zuvor nachzulesen, doch diese Serie beginnt mit dem Winter und endet mit dem Herbst. Da es insgesamt um die Ereignisse nur eines Jahres geht und jeder Fall in sich abgeschlossen ist, sehe ich kein Problem in der geänderten Reihenfolge. Zur Zeit lese ich den Sommer, werde den Winter anschließen und zuletzt dann den Herbst lesen, da dieser doch einen gewissen Abschluss bildet.
Fazit
Ein intensiver Kuba-Roman mit vielen Facetten, offen, direkt, realistisch, auch sprachlich teilweise eine Herausforderung und gleichzeitig ein packendes Leseerlebnis.
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