Die Masken der Sexualität
Was habe ich da nur gerade gelesen? Der Roman "Die nicht sterben" von Dana Grigorcea ist ungewöhnlich, außergewöhnlich, rätselhaft, mysteriös, politisch, blutig, satirisch ..... und einiges mehr. Er ist also vieles, aber eines ganz sicher nicht: langweilig ... auf gar keinen Fall!
Die Autorin Dana Grigorcea wurde in Rumänien geboren und in Rumänien spielt auch ihr Roman - genauer gesagt in der Walachei. Die Walachei grenzt an Transsilvanien, und ist die Rede von Transsilvanien denkt man sofort an Graf Dracula, der dort ein Schlösschen hatte und eigentlich ein Fürst war, nämlich Fürst Vlad III, auch als "der Pfähler" bekannt.
Und die Aura des, vor ca. 700 Jahren lebenden legendären Adeligen ist auch heute noch in diesem Landstrich zu spüren - genauso wie in dem Roman "Die nicht sterben". Der vielsagende Titel dieses Romanes erweckt Assoziationen, die man mit unsterblichen Vampiren in Verbindung bringt. Alles in allem versetzt uns die Autorin an ein Setting, das den Mythos Dracula förmlich "atmet".
„Nun will ich Ihnen aber die blutrünstige Geschichte erzählen, die sich in B. zugetragen hat; ich rufe ihn als Zeugen auf, meinen Vorfahren Vlad den Pfähler, dessen Blut in meinen Adern fließt."
Ich-erzählende Protagonistin dieses Romans ist eine Kunststudentin, die den Sommer bei ihrer Großtante "Mamamargot" im rumänische B. verbringt, wie jeden Sommer seit sie denken kann. In der Kindheit der Protagonistin war die Sommerresidenz von Margot zur Zeit Ceaucescus vom Staat enteignet. Die Großtante mietet sich daher in das eigene Anwesen ein, um hier den Urlaub in vertrauter Umgebung verbringen zu können. Margot gehört der höheren Gesellschaft an und scharrt einen großen Freundeskreis aus Adeligen, Künstler, Intellektuellen um sich. Diese Freunde geben sich in Margots Sommerresidenz quasi die Klinke in die Hand und gemeinsam frönt man dem Laissez-faire.
Nach dem Sturz des Diktators Ceaucescu und dem damit verbundenen politischen Umbruch geht das Anwesen wieder in Margots Besitz über. Der Ort verändert sich. Die Menschen ziehen aus der abgelegenen Gegend weg. Die Häuser verfallen. Das Dorf scheint auszusterben.
Mit dem Namen Dracula verbinden sich Mythen und Geschichten, deren Faszination sich keiner entziehen kann. Was die politischen Oberen dieses Ortes für sich ausschlachten und somit dem wirtschaftlichen Niedergang dieser Gegend entgegenwirken wollen. Tourismus muss her.
„Ansonsten schlenderten die Touristen umher und schauten sich nach einem möglichen Dracula oder nach Vampiren um; und sie legten dabei eine ungewöhnliche Bereitschaft an den Tag, alles hier bizarr zu finden, primitiv und abstoßend. Wie bestellt kamen die wenigen Bauern aus ihren Häusern hervor und liefen mit grimmigen Mienen umher, lebendige Beweise für ihre vermeintliche Andersartigkeit."
Doch nicht nur die Touristen lassen sich von den Geschichten um Dracula vereinnahmen. Auch die Ich-Erzählerin verfällt dem Bann des Mythos. Doch ist es nur ein Mythos? Denn irgendetwas geschieht in der Gegend und mit der Ich-Erzählerin - Dinge, die sich nicht mit dem gesunden Menschenverstand erklären lassen.
In Dana Grigorceas Roman treffen Aberglauben und Tradition auf das moderne Leben und seine "Errungenschaften". Dieses Aufeinanderprallen von Archaismus und Fortschritt ist schon sehr krass. Ein Bild das dies mehr als verdeutlicht ist sicherlich ein Moment, wenn mit Handys bewaffnete Touristen über uralte Gräber trampeln, auf der Suche nach einem Hintergrundmotiv für das ultimative Selfie. Dabei entsteht beim Lesen ein merkwürdiges Unbehagen, das nicht durch die Respektlosigkeit gegenüber der Geschichtsträchtigkeit entsteht, sondern eher durch drohende Konsequenzen auf diese Respektlosigkeiten. Man wartet voller Spannung auf das, was da kommen könnte – selbst wenn sich dies nicht mit Logik und Verstand erklären ließe.
„Ich erinnere mich an viele Details, die ich aber mit den späteren Berichten aus den Medien vermischen mag, wobei mir das persönlich Erlebte rückblickend unwirklich erscheint. Ich habe mit mir gehadert. Ist mein Vorsatz, bei der Wahrheit zu bleiben, überhaupt einzuhalten, wenn sich die Erinnerung bruchstückhaft darstellt?"
Die Autorin setzt dabei auf die Vorstellungskraft des Lesers. Denn sie lässt vieles im Ungewissen, wobei Unausgesprochenes und Andeutungen eine ganz eigene Wirkung erzielen, die durch einen poetischen Sprachstil voller Farbenpracht und kraftvoller Bilder noch verstärkt wird.
Ein ungewöhnlicher und rätselhafter Roman! Leseempfehlung!
© Renie
„Nun aber will mir scheinen, dass gerade das Gegenteil stimmt, dass also jegliche Reihenfolge einen Sinn ergibt, da es nicht um Ursache und Wirkung geht, sondern nur um eines: Schicksal.“ (Zitat Seite 59)
Inhalt
Eine junge Künstlerin aus Bukarest kehrt nach Abschluss ihres Masterstudiums in Paris in ihre Heimat zurück. Sie besucht ihre Großtante Margot, die sie Mamargot nennt, in der Kleinstadt B., wo sie mit ihrer Familie alle Sommerferien ihrer Kindheit verbracht hatte. Damals war die Villa nur gemietet, nach 1989 wurde das Anwesen an ihre Großtante zurückgegeben. Hier erhofft sich die junge Malerin mehr Inspirationen für ihre Bilder, als an allen anderen Orten der Welt. Doch B. hat sich in den Jahren ihrer Abwesenheit verändert, viele Menschen sind weggezogen, die Häuser dem Verfall überlassen. Als in der Gruft ihrer Familie das Grab von Vlad Țepeș, besser bekannt als Dracula, entdeckt wird, kehrt die Vergangenheit zurück. Die junge Künstlerin beschließt, die Geschichte des nach Gerechtigkeit und absoluter Ehrlichkeit strebenden, aber auch sehr grausamen Fürsten zu erzählen. Doch plötzlich bekommt der alte rumänische Ausspruch in Bezug auf die Korruption und gesellschaftlichen Zustände im Land „Wo bist du, Țepeș Herr?“ eine völlig neue Dimension.
Thema und Genre
Dieser Roman mit Elementen der klassischen Schauerliteratur ist eine sehr moderne, gleichzeitig aber archaische, atmosphärisch dichte Version einer Vampirgeschichte, verbunden mit der Geschichte Rumäniens und der Menschen in ihren teilweise verlassenen Dörfern.
Charaktere
Die einzelnen Figuren sind sehr genau beobachtet, die Eigenschaften wurden bewusst gewählt. Die Künstlerin, Ich-Erzählerin, kehrt voll Schwung und Vorfreude zurück nach B., fühlt in sich schon die Bilder, die sie malen wird, zu denen sie der B. der Ort ihrer Kindheit, inspiriert. Doch es sind völlig andere Eindrücke, die sie prägen und verändern.
Handlung und Schreibstil
Die junge Malerin schildert die Geschichte als Ich-Erzählerin. Wir erfahren Details über das Leben einer gut situierten Bukarester Familie während der sorglosen Zeit der Sommerfrische in B. im Kreis vieler Freunde. Gleichzeitig schildert sie die aktuellen Ereignisse, unterbrochen durch die Geschichte des berühmten Fürsten Vlad Țepeș, sein Leben, seine politischen und menschlichen Motive in Fakten und Fiktion, verbunden mit den vielen Legenden um Dracula und Vampire. Die facettenreiche Sprache beschreibt einfühlsam und bildhaft die Figuren und die Schönheit der Landschaft, schildert die Geschichte des berühmten Woiwoden packend, realistisch und die Erlebnisse der Ich-Erzählerin intensiv, dicht, beklemmend, mystisch und sehr spannend.
Fazit
Eine großartig zu lesende Mischung aus moderner, zeit- und gesellschaftskritischer Interpretation der bekannten Legenden und Geschichte von Vlad III. Drăculea und einem klassischen Schauerroman aus der Blütezeit der Schauerliteratur zu Beginn des 19. Jahrhunderts.
Was habe ich da nur gerade gelesen? Der Roman "Die nicht sterben" von Dana Grigorcea ist ungewöhnlich, außergewöhnlich, rätselhaft, mysteriös, politisch, blutig, satirisch ..... und einiges mehr. Er ist also vieles, aber eines ganz sicher nicht: langweilig ... auf gar keinen Fall!
Die Autorin Dana Grigorcea wurde in Rumänien geboren und in Rumänien spielt auch ihr Roman - genauer gesagt in der Walachei. Die Walachei grenzt an Transsilvanien, und ist die Rede von Transsilvanien denkt man sofort an Graf Dracula, der dort ein Schlösschen hatte und eigentlich ein Fürst war, nämlich Fürst Vlad III, auch als "der Pfähler" bekannt.
Und die Aura des, vor ca. 700 Jahren lebenden legendären Adeligen ist auch heute noch in diesem Landstrich zu spüren - genauso wie in dem Roman "Die nicht sterben". Der vielsagende Titel dieses Romanes erweckt Assoziationen, die man mit unsterblichen Vampiren in Verbindung bringt. Alles in allem versetzt uns die Autorin an ein Setting, das den Mythos Dracula förmlich "atmet".
„Nun will ich Ihnen aber die blutrünstige Geschichte erzählen, die sich in B. zugetragen hat; ich rufe ihn als Zeugen auf, meinen Vorfahren Vlad den Pfähler, dessen Blut in meinen Adern fließt."
Ich-erzählende Protagonistin dieses Romans ist eine Kunststudentin, die den Sommer bei ihrer Großtante "Mamamargot" im rumänische B. verbringt, wie jeden Sommer seit sie denken kann. In der Kindheit der Protagonistin war die Sommerresidenz von Margot zur Zeit Ceaucescus vom Staat enteignet. Die Großtante mietet sich daher in das eigene Anwesen ein, um hier den Urlaub in vertrauter Umgebung verbringen zu können. Margot gehört der höheren Gesellschaft an und scharrt einen großen Freundeskreis aus Adeligen, Künstler, Intellektuellen um sich. Diese Freunde geben sich in Margots Sommerresidenz quasi die Klinke in die Hand und gemeinsam frönt man dem Laissez-faire.
Nach dem Sturz des Diktators Ceaucescu und dem damit verbundenen politischen Umbruch geht das Anwesen wieder in Margots Besitz über. Der Ort verändert sich. Die Menschen ziehen aus der abgelegenen Gegend weg. Die Häuser verfallen. Das Dorf scheint auszusterben.
Mit dem Namen Dracula verbinden sich Mythen und Geschichten, deren Faszination sich keiner entziehen kann. Was die politischen Oberen dieses Ortes für sich ausschlachten und somit dem wirtschaftlichen Niedergang dieser Gegend entgegenwirken wollen. Tourismus muss her.
„Ansonsten schlenderten die Touristen umher und schauten sich nach einem möglichen Dracula oder nach Vampiren um; und sie legten dabei eine ungewöhnliche Bereitschaft an den Tag, alles hier bizarr zu finden, primitiv und abstoßend. Wie bestellt kamen die wenigen Bauern aus ihren Häusern hervor und liefen mit grimmigen Mienen umher, lebendige Beweise für ihre vermeintliche Andersartigkeit."
Doch nicht nur die Touristen lassen sich von den Geschichten um Dracula vereinnahmen. Auch die Ich-Erzählerin verfällt dem Bann des Mythos. Doch ist es nur ein Mythos? Denn irgendetwas geschieht in der Gegend und mit der Ich-Erzählerin - Dinge, die sich nicht mit dem gesunden Menschenverstand erklären lassen.
In Dana Grigorceas Roman treffen Aberglauben und Tradition auf das moderne Leben und seine "Errungenschaften". Dieses Aufeinanderprallen von Archaismus und Fortschritt ist schon sehr krass. Ein Bild das dies mehr als verdeutlicht ist sicherlich ein Moment, wenn mit Handys bewaffnete Touristen über uralte Gräber trampeln, auf der Suche nach einem Hintergrundmotiv für das ultimative Selfie. Dabei entsteht beim Lesen ein merkwürdiges Unbehagen, das nicht durch die Respektlosigkeit gegenüber der Geschichtsträchtigkeit entsteht, sondern eher durch drohende Konsequenzen auf diese Respektlosigkeiten. Man wartet voller Spannung auf das, was da kommen könnte – selbst wenn sich dies nicht mit Logik und Verstand erklären ließe.
„Ich erinnere mich an viele Details, die ich aber mit den späteren Berichten aus den Medien vermischen mag, wobei mir das persönlich Erlebte rückblickend unwirklich erscheint. Ich habe mit mir gehadert. Ist mein Vorsatz, bei der Wahrheit zu bleiben, überhaupt einzuhalten, wenn sich die Erinnerung bruchstückhaft darstellt?"
Die Autorin setzt dabei auf die Vorstellungskraft des Lesers. Denn sie lässt vieles im Ungewissen, wobei Unausgesprochenes und Andeutungen eine ganz eigene Wirkung erzielen, die durch einen poetischen Sprachstil voller Farbenpracht und kraftvoller Bilder noch verstärkt wird.
Ein ungewöhnlicher und rätselhafter Roman! Leseempfehlung!
© Renie
Das Buch „Die geheimnisvolle Nähe von Mensch und Tier“ von Immanuel Birmelin behandelt die Ähnlichkeiten von Mensch und Tier. Dabei widmet sich der Auto der Reihe nach verschiedenen „als typisch Menschlich“ bezeichneten Merkmalen, wie zB. Das empfinden von Trauer und Schmerz oder die Weitergabe von Wissen.
Das Cover fand ich wenig spannend, obwohl mir das Bild mit dem Delfin sehr gut gefallen hat. Gerade Meerestiere sind für mich am weitesten weg und damit auch am interessantesten.
Der Autor vermittelt in seinem Buch sehr viel Wissen in Form von Experimenten und offiziellen Studien, aber auch persönliche Erfahrung von Bekannten, seinen Reisen oder seinen eigenen Haustieren. Schön fand ich, dass ich das ein oder andere bei meiner eigenen Katze beobachten konnte.
Sprachlich hätte das Buch für mich noch etwas kurzweiliger geschrieben sein können. An einigen Stellen fand ich die Formulierungen nicht so gelungen und unnötig ausschweifend.
Alles in allem fand ich das Buch lesenswert und finde es toll, dass zu so einem wichtigen Thema ein Buch verfasst wurde.
Als ich gelesen habe, dass 97% aller Frauen mit sich und ihrem Körper unzufrieden sind bzw. sich nicht so mögen, wie sie sind, war ich erst mal leicht geschockt ... und danach einfach nur traurig. Dieses wahrlich frustrierende Umfrageergebnis ist vor allem für die Schönheits- und Modeindustrie optimal, denn unzufriedene Frauen kaufen und konsumieren einfach eher jeden noch so unsinnigen Quatsch, der auf irgendeine Art und Weise hilfreich sein könnte, um die eigene verhasste Optik zu verändern.
Aber ich schweife ab ... im Grunde geht es in diesem Buch ja vor allem darum, dass Paula, die Autorin, uns verstehen lassen will, dass die Liebe zu sich selbst (und damit meine ich nicht die narzisstische Liebe), also sich selbst gut zu finden mit allem, was man hat oder auch nicht hat, der einzige Lösungsweg ist, um ein wirklich unbekümmertes Leben ohne Abhängigkeit von anderen Menschen zu führen. Denn du bist es, mit dem du den Rest deines Lebens, Tag für Tag, verbringen musst und da ist es auf alle Fälle ratsam, eine gute Beziehung zu sich selbst zu haben, ansonsten wird Unzufriedenheit an der Tagesordnung sein.
~ Selbstliebe ist dieser Funken in uns, der uns jeden Tag sagen sollte, dass wir schon in Ordnung sind, wie wir sind, dass unsere Körper okay sind und wir uns nicht bis zum Zerbrechen verbiegen sollten, damit wir das Gefühl haben, liebenswert zu sein. ~
(S. 10)
Paula Lambert hat einen ziemlich leichten, lockeren Schreibstil, aber was mir vor allem gut gefallen hat, war der frech-witzige Ton im Geschriebenen. Die Autorin spricht uns Leser(innen) direkt an und das macht das Leseerlebnis gleich noch viel spannender, weil sich das Ganze dadurch viel aufmerksamer und fesselnder lesen lässt.
Das Selbstbewusstsein von Paula spricht aus jeder einzelnen Zeile in diesem Buch und das hat eine wahnsinnig motivierende und aufbauende Wirkung auf den Leser. Man will am liebsten auch auf der Stelle eine solche Sicht auf sich selbst haben und man wird durch das Geschriebene so weit gebracht, an sich zu arbeiten. Damit das funktioniert, hat Paula auch immer wieder kleine Selbstliebe-Übungen parat, die das eigene Selbstbild verbessern sollen. Unter der Überschrift »Finde dich gut-Effekt« sind dann immer wieder diese kleinen Selbstliebe-Übungen zu finden und ich bin der Ansicht, dass diese nicht schwer umzusetzen sind. Wenn man wirklich an seinem Selbstbild arbeiten will, dann nimmt man sich eben ein Blatt Papier, notiert sich die Übungen und hat sie zur ständigen Erinnerung bei sich. Das ist man sich selbst schuldig, denn: Du liebst dich nicht genug, wenn dir die Verbesserung deiner Beziehung zu dir selbst nicht ausreichend wichtig ist, um dir die Zeit dafür zu nehmen!
~ Menschen, die mit sich selber klarkommen, sind einfach absolut unwiderstehlich, das ist eine Wahrheit, die ewige Gültigkeit besitzt. ~
(S. 220)
Mir hat dieses Sachbuch/der Ratgeber/Paulas Lebenshilfe-Buch außerordentlich gut gefallen. Ich habe durch das Lesen ein paar wichtige Erkenntnisse erlangt und einige Dinge darin hatten für mich eine solche Wichtigkeit, sodass ich mir viel aus dem Buch mitnehmen konnte.
»Finde dich gut, sonst findet dich keiner« möchte ich gerne jedem Menschen ans Herz legen, der mit sich selbst auf irgendeine Weise unzufrieden ist oder auch einfach nur ein wenig den Kontakt zu sich selbst verloren hat. Bei mir hat dieses Buch auf alle Fälle seine gewünschte Wirkung erzielt. Danke, Paula! ;)
Paula Lambert
Finde dich gut, sonst findet dich keiner
HEYNE
Autor: Paula Lambert, geboren 1974, hat an der Axel Springer Akademie in Berlin ihr Handwerk gelernt. Sie war Redakteurin bei Die Welt und arbeitete als freie Autorin u.a. für Geo, Die Zeit, mare und Emotion. 1999 wurde sie mit dem Axel-Springer-Preis ausgezeichnet. Sie ist Deutschlands bekannteste Beziehungsratgeberin, hatte 12 Jahre lang eine Kolumne in der GQ und ist durch ihre TV-Sendungen "Im Bett mit Paula" (ZDF kultur) und "Paula kommt" (Sixx) einem großen Publikum bekannt. 2014 startete sie die erfolgreiche Kampagne gegen den weiblichen Optimierungswahn, #Paulaliebtdich. Paula Lambert lebt in Berlin. (Quelle:HEYNE)
Anmerkung: Aufgrund der Tatsache, dass es sich bei dem Buch um eines aus dem Bereich “Sachbuch” handelt, gibt es an dieser Stelle nicht wie üblich, eine Inhaltsangabe. Das Buch folgt keiner Story, welche zusammengefasst werden könnte.
Das Buch besteht aus 27 einzelnen Kapiteln, die in 5 größere Bereiche eingeteilt sind. Die Themenüberschriften sind in einem anderen Format gedruckt, wie die restlichen Überschriften sowie der Text. Somit weiß der Leser immer, wann ein neuer Bereich beginnt. In den Kapiteln selbst finden wir noch weitere Zwischenüberschriften. So finden wir zum Ende eines jeden Kapitels einen Abschnitt der Finde dich gut-Effekt genannt wird. In diesem Abschnitt findet sich das wichtigste des Kapitels, kurz zusammengefasst. Also das, was der Leser mitnehmen und umsetzen sollte. Ansonsten sind die Kapitel meist so aufgebaut, dass Paula etwas aus Ihren Erfahrungen bzw. Leben erzählt. Dies hat den Vorteil, dass das Buch sehr authentisch wirkt, da die Autorin weiß, worüber Sie schreibt. Auch der Leser selbst hat eine Rolle in dem Buch. An einigen Stellen kommen nämlich diese selbst zu Wort, in Form von Briefen ihrer eigenen Erfahrungen. Leider gibt es dann aber doch noch einen kleinen Negativpunkt, denn das Buch scheint sich fast ausschließlich an Frauen zu wenden. Dies scheint angesichts der Tatsache das eine Frau das Buch verfasst hat auch logisch, trotzdem wäre ein wenig mehr Mann nicht schlecht gewesen (alternativ vielleichtt die Anmerkung das es mehr für Frauen ist).
Das Buch lässt sich, trotz der sehr eng beschriebenen Seiten, schnell und flüssig lesen und eignet sich, dank der relativ vielen Absätze gut, um Zwischendurch gelesen zu werden.
Cover: Das Cover ist im Hintergrund völlig weiß gehalten. Auf der Vorderseite sehen wir die Autorin selbst, weshalb dort der weiße Hintergrund mit der Kleidung überdeckt wird. Das Bild geht dabei fast über die ganze Vorderseite. Die Autorenangabe ist in Rot gehalten, der Titel in Weiß. Beides hebt sich damit gut vom Hintergrund ab. Gehen wir auf die Rückseite des Covers, so ist diese völlig weiß gehalten. Der Klappentext ist hier ebenfalls in Rot geschrieben. Außerdem finden wir auf dem Cover einen kleinen Aufkleber mit der Zusatzangabe des Senders SIXX.
Fazit: Wer einen gut strukturierten Ratgeber für wenig Geld sucht, kann mit dem Buch nicht viel falsch machen. Aber auch für all die Fans von Paula Lambert ist dieses Buch sicherlich zu empfehlen, denn man erhält viel Einblick in das Leben der Autorin selbst. Über die Wirkung des Buches kann ich nicht viel berichten und da muss sich sicherlich jeder selbst ein Urteil drüber bilden. Von mir gibt es 4/5 Sterne.
Klappentext: Wer kennt sie nicht? Die Tage, an denen man in den Spiegel schaut und an allen Ecken und Enden etwas an sich auszusetzen findet: Zu dick? Zu dünn? Zu klein? Zu groß? Schluss damit! Die bekannte Sex- Expertin und Beziehungsberaterin Paula Lambert hat den Perfektionswahn satt. Selbstliebe statt Selbstzweifel ist ihre Devise! Denn wer mit sich selbst im Einklang ist, der ist auch für andere attraktiv und findet mühelos den richtigen Partner. So einfach ist das! (Quelle: HEYNE)
Autor: Paula Lambert
Titel: Finde dich gut, sonst findet dich keiner
Verlag: HEYNE
Genre: Sachbuch, Ratgeber
Seiten: 224
Preis: 8,99
ISBN: 978-3-453-60381-3
http://wurm200.blogspot.de/
Es gibt eine Literatur neben der Literatur, eine, die auf eigene Weise von dem spricht, was ist, was fehlt, was sein soll, und die aus allen Menschen Autoren macht: die Kontaktanzeige. Hier zeigen sich Menschen unverblümt, hier sagen sie, wie sie selbst sic h sehen oder gesehen werden möchten, hier entwickeln sie ihre Ideale eines geglückten Liebeslebens. Roger Willemsen hat lange und an entlegenen Publikationsorten recherchiert. In einer szenischen Lesung mit Anke Engelke denkt er laut über die unterschiedlichen Facetten der »Verpartnerungsprosa« nach und streift durch seine Funde.
Über 80 Millionen Deutsche haben allein im letzten Jahrzehnt eine Kontaktanzeige online gestellt. Fast jedes 5. Paar hat sich heutzutage im Internet kennengelernt. Um so dringender erschien Roger Willemsen daher die Aufgabe, sich einmal eingehender mit den Kontaktanzeigen zu befassen. Und - wenig verwunderlich - bei allen modernen Entwicklungen: die Sprache der Inserate ähnelt doch noch häufig der der Höhlenbewohner von einst.
Diese 85minütige Lesung ist kurzweilig inszeniert, dadurch dass sich Roger Willemsen und Anke Engelke abwechselnd und unterhaltsam laufend gegenseitig den Ball zuspielen. Highlights aus den Funden der Welt der Kontaktanzeigen werden untermalt durch nachdenkliche und dabei augenzwinkernde mögliche Interpretationen dieser ganz eigenen Schriftstücke - und Wissenswertes gibt es obendrein.
So erfährt der Hörer beispielsweise, dass die erste Kontaktanzeige am 19. Juli 1695 in einem Londoner Wochenblatt erschien - und für einen Eklat sorgte. "Ein Herr von etwa 30 Jahren mit ansehnlichem Besitz sucht eine junge Dame mit einem Vermögen von circa 3.000 Pfund." Nicht jedoch der Inserent war es, der im Kreuzfeuer der Kritik stand, sondern die verantwortlichen Redakteure, die ein solches Inserat zuließen. Erst 30 Jahre später gab eine Frau eine derartige Anzeige auf - diesmal allerdings mit Folgen für sie selbst. Sie wurde als Exzentrikerin verschrieen und in eine Nervenheilanstalt eingewiesen. Etwa 120 Jahre später, am 30. Januar 1956, gab es erstmals eine andere Form der Kontaktanzeige. Die Eltern einer gerade einmal erwachsenen Tochter, die an 'Veiztanz' erkrankt war, boten diese meistbietend möglichst einem 40-50 jährigen Arzt als Ehefrau an, wenn dieser sich nur ausreichend um sie kümmere...
Wirklich neu sind die Kontaktanzeigen also nicht. Nur das Internet sorgte als moderne Form der Verbreitung dafür, dass auch diese Schriftstücke eine Art Globalisierung erfuhren. Der Lesung ist anzumerken, dass sowohl Anke Engelke als auch Roger Willemsen deutlich Spaß an dem Vortrag hatten. Sehr positiv empfand ich dabei, dass sich die Sprecher zwischendurch zwar durchaus lustig machen über die Inhalte der Kontaktanzeigen, dabei aber auch nachdenkliche Töne einbringen und manchmal nahezu anrühren.
Viel weniger 'Klamauk' wird hier also geboten, als ich anfangs erwartete.
Aber ein paar skurrile Fundstücke seien hier dennoch weitergegeben: So
sprach jemand nahezu lyrisch in seiner Kontaktanzeige von der
Durchwanderung 'der grünen Auen des Kamasutras', bei einem zweiten schien es auf einen letzten Versuch hinauszulaufen 'Bin Rentner, 72, und suche jemanden, der das Leben genauso satt hat wie ich.' und ein dritter meinte
metaphorisch: 'Hänsel sucht Gretel - die Hexe hatte ich schon...'
Eine angenehm zu hörende Lesung um ein Phänomen der heutigen Zeit, die Unterhaltsames ebenso bietet wie Wissenswertes. Kein Muss, aber durchaus nett für zwischendurch!
© Parden
Klappentext
"Du musst nicht perfekt sein für die perfekte Liebe" - der vielleicht wichtigste Satz aus Nicks neuem "Real-Life"-Buch.
"Ich habe ein unverschämt gutes Leben - auch ohne Arme und Beine", sagt Nick Vujicic, 32 und strahlt seine hübsche Frau und sein Söhnchen an.
"Es ist passiert, was ich nie für möglich gehalten hätte. Ich dachte, dass in dieser Welt die Liebe doch immer wieder an Grenzen stößt. Und ich war mir sicher, dass keine Frau einen Mann heiraten wollte, der so offensichtlich unvollkommen ist wie ich."
In seiner Kindheit in Australien konnte Nick nicht verstehen, warum Gott es zugelassen hatte, dass er ohne Arme und Beine zur Welt kam. Zur selben Zeit wuchs in Mexiko ein Mädchen auf, das erleben musste, wie ihre Familie zerbrach. Und dann trafen Nick und Kanae sich in Kalifornien. Bevor sie ein ein Paar wurden und heirateten, mussten sie durch die Irrungen und Wirrungen einer romantischen Komödie hindurchsteuern.
"Uns wurde klar", erzählen sie im Rückblick, "dass Gott - der letztlich hinter jeder guten Ehe steckt - sogar unsere entmutigenden und schmerzhaften Erfahrungen benutzt hatte, um uns aufeinander vorzubereiten ... und auf die Liebe unseres Lebens!"
Der Autor
Nick Vujicic (sprich: Wu-Ji-Tschitsch) wurde 1982 in Brisbane (Australien) geboren. Die genaue medizinische Ursache für das Fehlen seiner Arme und Beine ist nicht bekannt. Als Kind litt er stark unter den Hänseleien und dem Mobbing durch Gleichaltrige. Nicht zuletzt deshalb unternahm er als Kind einen Suizidversuch in der Badewanne. Dann aber entschied er sich für das Leben. Nach Abschluss der Schule machte er zwei Bachelors: in Buchhaltung und Finanzplanung. Nick schreibt mit dem Zeh seines kleinen linken Fußes 43 Wörter pro Minute auf dem Computer.
Er begann als Motivationsredner aufzutreten und ist heute in weiten Teilen der Welt ein gefragter Sprecher bei Managern ebenso wie bei Schülern oder Randgruppen.
Meine Meinung
Story
Das Buch ist wider erwartend nicht so sehr auf Nicks Behinderung fixiert, sondern spiegelt eher das Leben und die Hürden wider, die eine kleine, normale, Familie hat. Nick und Kanae sind sehr gläubig und ziehen aus ihrem Glauben viel Kraft. Als Leser kam man sogar den ein oder anderen Tip selber nutzen. Nick, , der ja mit der Behinderung geboren wurde, kennt es ja nicht anders. Von daher steht für ihn die Behinderung nicht im Mittelpunkt, sondern das Glück seiner kleinen Familie. Das Buch kann vielen Menschen, egal ob behindert oder nicht, neuen Mut zusprechen und ihnen neue Hoffnung geben.
Schreibstil
Das Buch wird aus der Sicht von Nick un Kanae geschildert, was ich sehr gut und abwechslungsreich fand. Der Schreibstil ist leicht und flüssig zu lesen. Einmal begonnen kann man ds Buch nicht aus der Hand legen.
Charaktere
Das Buch hat zwei sehr starke und gläubige Charaktere, Nick und Kanae. Jeder der beiden ist für sich eine starke Persönlichkeit und zusammen sind sie ein fast unschlagbares Team. Sie wurden beide sehr gut dargestellt, so dass sie sehr gut zur Geltung kamen.
Mein Fazit
Ein Buch über das Leben, die Liebe und die Kraft und den Mut, mit einer Behinderung ein fast normales Leben zu führen. Einmal begonnen möchte man das Buch nicht mehr aus der Hand legen.
Zudem kann man sich als Leser noch den in oder anderen Tip zu nutzen machen.
Ich vergebe volle vier von fünf Sternen und eine Leseempfehlung.
Eine facettenreiche, moderne Interpretation
„Nun aber will mir scheinen, dass gerade das Gegenteil stimmt, dass also jegliche Reihenfolge einen Sinn ergibt, da es nicht um Ursache und Wirkung geht, sondern nur um eines: Schicksal.“ (Zitat Seite 59)
Inhalt
Eine junge Künstlerin aus Bukarest kehrt nach Abschluss ihres Masterstudiums in Paris in ihre Heimat zurück. Sie besucht ihre Großtante Margot, die sie Mamargot nennt, in der Kleinstadt B., wo sie mit ihrer Familie alle Sommerferien ihrer Kindheit verbracht hatte. Damals war die Villa nur gemietet, nach 1989 wurde das Anwesen an ihre Großtante zurückgegeben. Hier erhofft sich die junge Malerin mehr Inspirationen für ihre Bilder, als an allen anderen Orten der Welt. Doch B. hat sich in den Jahren ihrer Abwesenheit verändert, viele Menschen sind weggezogen, die Häuser dem Verfall überlassen. Als in der Gruft ihrer Familie das Grab von Vlad Țepeș, besser bekannt als Dracula, entdeckt wird, kehrt die Vergangenheit zurück. Die junge Künstlerin beschließt, die Geschichte des nach Gerechtigkeit und absoluter Ehrlichkeit strebenden, aber auch sehr grausamen Fürsten zu erzählen. Doch plötzlich bekommt der alte rumänische Ausspruch in Bezug auf die Korruption und gesellschaftlichen Zustände im Land „Wo bist du, Țepeș Herr?“ eine völlig neue Dimension.
Thema und Genre
Dieser Roman mit Elementen der klassischen Schauerliteratur ist eine sehr moderne, gleichzeitig aber archaische, atmosphärisch dichte Version einer Vampirgeschichte, verbunden mit der Geschichte Rumäniens und der Menschen in ihren teilweise verlassenen Dörfern.
Charaktere
Die einzelnen Figuren sind sehr genau beobachtet, die Eigenschaften wurden bewusst gewählt. Die Künstlerin, Ich-Erzählerin, kehrt voll Schwung und Vorfreude zurück nach B., fühlt in sich schon die Bilder, die sie malen wird, zu denen sie der B. der Ort ihrer Kindheit, inspiriert. Doch es sind völlig andere Eindrücke, die sie prägen und verändern.
Handlung und Schreibstil
Die junge Malerin schildert die Geschichte als Ich-Erzählerin. Wir erfahren Details über das Leben einer gut situierten Bukarester Familie während der sorglosen Zeit der Sommerfrische in B. im Kreis vieler Freunde. Gleichzeitig schildert sie die aktuellen Ereignisse, unterbrochen durch die Geschichte des berühmten Fürsten Vlad Țepeș, sein Leben, seine politischen und menschlichen Motive in Fakten und Fiktion, verbunden mit den vielen Legenden um Dracula und Vampire. Die facettenreiche Sprache beschreibt einfühlsam und bildhaft die Figuren und die Schönheit der Landschaft, schildert die Geschichte des berühmten Woiwoden packend, realistisch und die Erlebnisse der Ich-Erzählerin intensiv, dicht, beklemmend, mystisch und sehr spannend.
Fazit
Eine großartig zu lesende Mischung aus moderner, zeit- und gesellschaftskritischer Interpretation der bekannten Legenden und Geschichte von Vlad III. Drăculea und einem klassischen Schauerroman aus der Blütezeit der Schauerliteratur zu Beginn des 19. Jahrhunderts.