Sturmrot

Buchseite und Rezensionen zu 'Sturmrot' von Tove Alsterdal
4.2
4.2 von 5 (5 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Sturmrot"

Olof Hagström fährt an der malerischen Nordküste Schwedens entlang, als er einem Impuls folgt und in die Kleinstadt abbiegt, in der er aufgewachsen ist. Und in der er seit über zwanzig Jahren nicht mehr war. Vor dem Haus seiner Kindheit überfällt ihn Unruhe. Er findet den Schlüssel, der noch immer unter dem vertrauten Stein liegt. Im Haus erwarten ihn ein panischer Hund, schrecklicher Gestank und Wasser, das sich auf dem Boden sammelt. Im Badezimmer findet er seinen Vater, den er seit fast zwei Jahrzehnten nicht gesprochen hat. Tot. Erstochen mit einem Jagdmesser. Polizistin Eira Sjödin hat Stockholm verlassen und ist in die nordschwedische Region Ådalen zurückgekehrt, um sich um ihre demente Mutter zu kümmern. Als Eira den Tod eines älteren Mannes untersuchen soll, werden die Albträume ihrer Kindheit wieder wach. Sie war erst neun, als der damals vierzehnjährige Olof Hagström gestand, ein Mädchen namens Lina Stavred vergewaltigt und ermordet zu haben. Zu jung, um verurteilt zu werden, wurde Olof in einem Jugendheim untergebracht und nie wieder in der Stadt gesehen. Bis jetzt. Eira Sjödin macht sich auf die Suche nach dem Mörder, die sie zurück zum Fall Lina führt. Und zu Ereignissen in der Vergangenheit und in der Gegenwart, die die Stadt bis ins Mark erschüttern. Inspiriert von realen historischen Fällen, die das Vergewaltigungsgesetz und den Umgang der Polizei mit verdächtigen Kindern veränderten, ist «Sturmrot» ein unerbittlich spannender und großartig geschriebener Kriminalroman über Schuld und Erinnerung.

Format:Kindle Ausgabe
Seiten:0
EAN:
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Rezensionen zu "Sturmrot"

  1. Wenn die Vergangenheit ans Tageslicht kommt

    Olof Hagström will nach 20 Jahren seinen Vater besuchen und findet ihn erstochen in der Badewanne. Er wird sofort verdächtigt, denn er ist kein unbeschriebenes Blatt. Damals hat er gestanden Lina Stavred vergewaltigt und ermordet zu haben, doch ihre Leiche wurde nie gefunden. Die Polizistin Eira Sjödin, die in ihre Heimat Kramfors an die schwedische Küste zurückgekehrt ist, um sich um ihre demenzkranke Mutter zu kümmern, übernimmt zum ersten Mal die Ermittlungen zu einem Mordfall und wird gleich auch mit ihrer Vergangenheit konfrontiert.
    Sturmrot ist der Auftakt einer schwedischen Krimi-Trilogie um die Ermittlerin Eira Sjödin. Der Krimi braucht anfangs ein bisschen um in Fahrt zu kommen, aber der Schreibstil ist sofort fesselnd. Die Autorin hat die Handlungen geschickt konzipiert und eine emotionsgeladene Story geschaffen. Die Beschreibungen der Natur und Umgebung sind wunderschön, aber hinter der Fassade lauert mit heruntergekommenen Häusern und verkorksten Existenzen eine hoffnungslose, düstere Kleinstadt-Atmosphäre.
    Tove Alsterdal hat ihre Protagonisten mit viel Charakter ausgestattet. Allen voran Eira die mit ihrer familiären Situation und ihrer demenzkranken Mutter etwas überfordert scheint, trotzdem aber einfühlsam und manchmal auch sehr energisch und selbstbewusst agiert.
    Die Verflechtungen der Gegenwart und der Vergangenheit nehmen hier großen Raum ein, dadurch verliert der Krimi etwas an Spannung. Manche Wendungen haben mich allerdings sehr überrascht und ich wollte unbedingt wissen, was in der Vergangenheit passiert ist.

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  1. Sympathische Ermittlerin

    Bei ,,Sturmrot“ handelt es sich um den ersten Band einer Trilogie um die junge und noch unerfahrene Ermittlerin Eira Sjödin.
    Eira Sjödin hat sich aus Stockholm in ihre nordschwedische Heimatregion Ådalen versetzen lassen, um sich um ihre an Demenz erkrankte Mutter kümmern zu können. Bisher hatte sie nur mit kleineren kriminellen Delikten zu tun.
    Doch dann wird ein alter Mann ermordet in seinem Badezimmer aufgefunden – ausgerechnet von seinem eigenen Sohn, Olof Hagström, der sein Elternhaus seit über 20 Jahren nicht mehr betreten hat. Im Alter von 14 Jahren hatte Olof gestanden, die Jugendliche Lina Stavred vergewaltigt und ermordet zu haben. Damals wurde er in einem Jugendheim untergebracht und seither nicht mehr in der Gegend gesehen. Eira Sjödin war zum Zeitpunkt des damaligen Geschehens 9 Jahre alt. Nun soll sie den Mord an dem alten Hagström aufklären, was die Albträume ihrer Kindheit wieder aufleben lässt. Bei ihren Ermittlungen stößt Eira auf Zusammenhänge zu dem Fall um Lina und ihr fallen so einige Ungereimtheiten auf. Als dann auf Olof Hagström noch ein Brandanschlag verübt wird, vermutet Eira, dass der wahre Täter von damals noch nicht gefasst wurde. Dazu muss sie in die Vergangenheit der Dorfbewohner und auch ihrer eigenen Familie tief graben, was nicht jedem passt.
    Der Krimi besticht weniger durch atemlose Spannung oder viel Action, sondern eher durch schlüssige Konstruktion, viel Reflexion und soliden, aber eher allmählichen Spannungsaufbau. Mit Eira Sjödin ist der Autorin eine sympathische, junge Ermittlerfigur gelungen, von der man gerne noch mehr lesen möchte.

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  1. Auf ewig schuldig?

    Dieser Kriminalroman wurde mir empfohlen und da ich noch nie einen Schwedenkrimi gelesen habe, wurde es jetzt langsam Zeit.

    Mir gefiel in erster Linie das recht einsame, ländliche Setting, da man sich so besser vorstellen kann, dass eine Leiche spurlos verschwinden und ein Täter ungesehen agieren kann.

    Ermittlerin Eira Sjödin mochte ich schon alleine deswegen, weil sie Datingprobleme hat wie jeder durchschnittliche 30jährige Single in Europa und liebevoll ihre demente Mutter pflegt. Ihre Ruhe, wie sie an Dinge herangeht, hat mich beeindruckt, da ich das komplette Gegenteil bin.

    Der zu klärende Kriminalfall ist vor allem deswegen spannend, weil sie als Ermittlerin in gewisser Weise mit drin steckt, da sie sowohl das Opfer als auch mögliche Verdächtige und die ganze Hintergrundgeschichte dazu kennt, weil sie im Ort des Verbrechens aufgewachsen ist.

    Das Hin und Her zwischen den einzelnen Akteuren und was sie so treiben sorgt für Spannung. Es braucht ein wenig eh man alle Zusammenhänge versteht und wer zu wem gehört und in welcher Beziehung sie stehen, aber das hat mich nicht gestört. Es muss nicht immer alles auf den ersten Blick ersichtlich sein zu Beginn.

    Ich mochte, dass die Ermittlungen auch in die Vergangenheit führen und ich war doch erschrocken wie die Polizeiarbeit damals ablief.

    Die Erkenntnisse, die sich im Verlauf der Geschichte ergeben, haben mich zum Großteil sehr überrascht. Das hat die Autorin gekonnt in Szene gesetzt, dass sie den Leser auf die falsche Fährte führt.

    Das Ende war nachvollziehbar und alles andere als konstruiert. Für mich blieben ein paar Fragen offen, aber da es sich um den ersten Band einer Trilogie handelt, kommt da später sicher mehr. Lust auf die Fortsetzungen habe ich in jedem Fall auch.

    Fazit: Spannender erster Fall mit toller Ermittlerin. Da spreche ich sehr gern eine Leseempfehlung aus.

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  1. Was geschah damals wirklich?

    Die blutige Aufmachung und dass es sich um einen nordischen Krimi handelt, hat mich neugierig werden lassen. Ich bekam mehr als ich erwartet habe.

    In der Geschichte geht es um Polizistin Eira, die seit Kurzem bei der örtlichen Polizei ihrer Heimat arbeitet, wo einst ein Mädchen getötet wurde und dessen Leiche verschwand. Nun ist der Vater des Mörders tot. Was ist los in dem verschlafenen Örtchen? Hat Olof etwa wieder gemordet?

    Das Besondere des Kriminalromans ist, dass der Fokus auf den Figuren und auf der Ermittlungsarbeit liegt und nicht auf dem tatsächlichen Fall. Der Leser wechselt zwischen diversen Figuren und deren Handeln, so dass sich erst nach und nach Spannung aufbaut und erst ab der Mitte des Buches richtig hoch ist, was mir aber gut gefallen hat.

    Eira als Figur passt in die Welt und ist nicht der typische nordische Polizist mit massiven Alkoholproblemen oder Depressionen, wie es oft der Fall in solchen Romanen ist, sondern eine echte Sympathieträgerin. Mir gefiel sehr, dass sie sich trotz des harten Jobs auch noch um ihre demente Mutter kümmert. Ihr Liebesleben, welches nicht so richtig existiert, passt in die heutige Zeit von Datingapps und Co.

    Die Beschreibung der Gegend fand ich sehr ansprechend. Auch wenn es klang als wäre dort der Hund begraben, so hat man da bestimmt seine Ruhe, wenn nicht gerade Mordfälle passieren.

    Die Nebenfiguren wie Eiras Bruder, ihre Mutter, ihr Kollege August, Chef G.G. und Co sind soweit beschrieben, dass man sie einordnen kann und mehr über sie erfahren möchte, das Meiste weiß man aber wirklich über Eira, so dass noch Potential bleibt für die anderen beiden Bände der Trilogie.

    Der Schreibstil der Autorin ist fesselnd und mir gefiel die teils bildhafte Sprache.

    Das Lüften der Geheimnisse zum Schluss gab den richtigen Kick und hat mir gut gefallen. Einiges hatte ich zwar bereits geahnt, aber über vieles war ich dann doch sehr überrascht. In jedem Fall schlüssig und nachvollziehbar dargestellt das Ende.

    Fazit: Unterhaltsam, spannend, fesselnd. Was will man mehr? Gern spreche ich eine Empfehlung aus. Ich freue mich auf die nächsten Bände.

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  1. Idylle täuscht

    Die Autorin war mir bisher nicht geläufig. Aber Skandinavien hat inzwischen zahlreiche Autoren und Autorinnen, die sich einen Namen gemacht haben. So auch die 62 jährige Tove Alsterdal. Zu ihren Auszeichnungen zählt auch ein im Jahr 2014 erhaltener Krimipreis. Der Rohwohlt Polaris Verlag hat ihr neuestes Werk herausgebracht.

    Sturmrot ist der Auftakt einer Krimi-Reihe um die Polizistin Eira Sjödin, die in ihre Heimat zurück gekehrt ist. Nicht der Liebe wegen, sondern wegen ihrer demenzkranken Mutter, der sie nicht sich selbst überlassen möchte. So ist es ein Spagat für sie, berufliches und privates zu vereinbaren. Von ihrem unsteten Bruder kann sie da nicht viel Hilfe erwarten.

    Handlung:

    Olof Hagström kommt aus beruflichen Gründen zufällig an seinem Heimatort vorbei und entschließt sich spontan abzubiegen und zu schauen, was sich an seinem Elternhaus verändert hat, nach 23 Jahren. Er hat als 14 jähriger ein Verbrechen an einer 16 jährigen gestanden. Allerdings wurde keine Leiche gefunden. Sein Vater hatte ihn damals verstoßen. Ausgerechnet ihn findet er im überschwemmten Haus ermordet auf. Was liegt deshalb Nahe, Olof für den Mörder zu halten. Nachdem es dann doch nicht so einfach ist den Fall schnell aufzuklären, müssen die Polizisten in Kleinarbeit alle Zeugen und Nachbarn befragen. Ganz bestimmte Menschen möchten ihn als Sündenbock sehen. Warum ist es so, fragt sich dann auch Eira. Dabei stößt sie auf einige Ungereimtheiten und sucht noch mal in den alten Akten nach Hinweisen. Da sie dort aufgewachsen ist und noch ein Kind war, weckt es erst Recht ihre Neugier. Sie stößt dann auf Dinge, die sie lieber nicht gewusst hätte. Ein einziges Lügengeflecht macht sich breit.

    Fazit:

    Mir hat der skandinavische Krimi an sich gut gefallen, es gab allerdings einige Längen und zu viel privates um Eira, was den Ermittlungsfluss zu sehr unterbrochen hat. Vielleicht hat die Autorin in dem Auftakt das beabsichtigt. Der Schluss kam dann recht zügig und hatte kein wirklich zufriedenstellendes Ende für mich. Da muss man dann im 2. Teil gespannt sein, wie es sich weiter entwickelt. Der Schreibstil ist auch recht flüssig und lässt sich gut lesen. Ich werde mir die Fortsetzung auf jeden Fall zulegen. Denn der Plot klingt außerordentlich spannend. Hoffe, die Autorin hat noch ordentlich Phantasie und kriminelles reingelegt.

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Sturmrot

Buchseite und Rezensionen zu 'Sturmrot' von Tove Alsterdal
4.2
4.2 von 5 (5 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Sturmrot"

Olof Hagström fährt an der malerischen Nordküste Schwedens entlang, als er einem Impuls folgt und in die Kleinstadt abbiegt, in der er aufgewachsen ist. Und in der er seit über zwanzig Jahren nicht mehr war. Vor dem Haus seiner Kindheit überfällt ihn Unruhe. Er findet den Schlüssel, der noch immer unter dem vertrauten Stein liegt. Im Haus erwarten ihn ein panischer Hund, schrecklicher Gestank und Wasser, das sich auf dem Boden sammelt. Im Badezimmer findet er seinen Vater, den er seit fast zwei Jahrzehnten nicht gesprochen hat. Tot. Erstochen mit einem Jagdmesser. Polizistin Eira Sjödin hat Stockholm verlassen und ist in die nordschwedische Region Ådalen zurückgekehrt, um sich um ihre demente Mutter zu kümmern. Als Eira den Tod eines älteren Mannes untersuchen soll, werden die Albträume ihrer Kindheit wieder wach. Sie war erst neun, als der damals vierzehnjährige Olof Hagström gestand, ein Mädchen namens Lina Stavred vergewaltigt und ermordet zu haben. Zu jung, um verurteilt zu werden, wurde Olof in einem Jugendheim untergebracht und nie wieder in der Stadt gesehen. Bis jetzt. Eira Sjödin macht sich auf die Suche nach dem Mörder, die sie zurück zum Fall Lina führt. Und zu Ereignissen in der Vergangenheit und in der Gegenwart, die die Stadt bis ins Mark erschüttern. Inspiriert von realen historischen Fällen, die das Vergewaltigungsgesetz und den Umgang der Polizei mit verdächtigen Kindern veränderten, ist «Sturmrot» ein unerbittlich spannender und großartig geschriebener Kriminalroman über Schuld und Erinnerung.

Format:Broschiert
Seiten:480
EAN:9783499007682
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Rezensionen zu "Sturmrot"

  1. Wenn die Vergangenheit ans Tageslicht kommt

    Olof Hagström will nach 20 Jahren seinen Vater besuchen und findet ihn erstochen in der Badewanne. Er wird sofort verdächtigt, denn er ist kein unbeschriebenes Blatt. Damals hat er gestanden Lina Stavred vergewaltigt und ermordet zu haben, doch ihre Leiche wurde nie gefunden. Die Polizistin Eira Sjödin, die in ihre Heimat Kramfors an die schwedische Küste zurückgekehrt ist, um sich um ihre demenzkranke Mutter zu kümmern, übernimmt zum ersten Mal die Ermittlungen zu einem Mordfall und wird gleich auch mit ihrer Vergangenheit konfrontiert.
    Sturmrot ist der Auftakt einer schwedischen Krimi-Trilogie um die Ermittlerin Eira Sjödin. Der Krimi braucht anfangs ein bisschen um in Fahrt zu kommen, aber der Schreibstil ist sofort fesselnd. Die Autorin hat die Handlungen geschickt konzipiert und eine emotionsgeladene Story geschaffen. Die Beschreibungen der Natur und Umgebung sind wunderschön, aber hinter der Fassade lauert mit heruntergekommenen Häusern und verkorksten Existenzen eine hoffnungslose, düstere Kleinstadt-Atmosphäre.
    Tove Alsterdal hat ihre Protagonisten mit viel Charakter ausgestattet. Allen voran Eira die mit ihrer familiären Situation und ihrer demenzkranken Mutter etwas überfordert scheint, trotzdem aber einfühlsam und manchmal auch sehr energisch und selbstbewusst agiert.
    Die Verflechtungen der Gegenwart und der Vergangenheit nehmen hier großen Raum ein, dadurch verliert der Krimi etwas an Spannung. Manche Wendungen haben mich allerdings sehr überrascht und ich wollte unbedingt wissen, was in der Vergangenheit passiert ist.

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  1. Sympathische Ermittlerin

    Bei ,,Sturmrot“ handelt es sich um den ersten Band einer Trilogie um die junge und noch unerfahrene Ermittlerin Eira Sjödin.
    Eira Sjödin hat sich aus Stockholm in ihre nordschwedische Heimatregion Ådalen versetzen lassen, um sich um ihre an Demenz erkrankte Mutter kümmern zu können. Bisher hatte sie nur mit kleineren kriminellen Delikten zu tun.
    Doch dann wird ein alter Mann ermordet in seinem Badezimmer aufgefunden – ausgerechnet von seinem eigenen Sohn, Olof Hagström, der sein Elternhaus seit über 20 Jahren nicht mehr betreten hat. Im Alter von 14 Jahren hatte Olof gestanden, die Jugendliche Lina Stavred vergewaltigt und ermordet zu haben. Damals wurde er in einem Jugendheim untergebracht und seither nicht mehr in der Gegend gesehen. Eira Sjödin war zum Zeitpunkt des damaligen Geschehens 9 Jahre alt. Nun soll sie den Mord an dem alten Hagström aufklären, was die Albträume ihrer Kindheit wieder aufleben lässt. Bei ihren Ermittlungen stößt Eira auf Zusammenhänge zu dem Fall um Lina und ihr fallen so einige Ungereimtheiten auf. Als dann auf Olof Hagström noch ein Brandanschlag verübt wird, vermutet Eira, dass der wahre Täter von damals noch nicht gefasst wurde. Dazu muss sie in die Vergangenheit der Dorfbewohner und auch ihrer eigenen Familie tief graben, was nicht jedem passt.
    Der Krimi besticht weniger durch atemlose Spannung oder viel Action, sondern eher durch schlüssige Konstruktion, viel Reflexion und soliden, aber eher allmählichen Spannungsaufbau. Mit Eira Sjödin ist der Autorin eine sympathische, junge Ermittlerfigur gelungen, von der man gerne noch mehr lesen möchte.

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  1. Auf ewig schuldig?

    Dieser Kriminalroman wurde mir empfohlen und da ich noch nie einen Schwedenkrimi gelesen habe, wurde es jetzt langsam Zeit.

    Mir gefiel in erster Linie das recht einsame, ländliche Setting, da man sich so besser vorstellen kann, dass eine Leiche spurlos verschwinden und ein Täter ungesehen agieren kann.

    Ermittlerin Eira Sjödin mochte ich schon alleine deswegen, weil sie Datingprobleme hat wie jeder durchschnittliche 30jährige Single in Europa und liebevoll ihre demente Mutter pflegt. Ihre Ruhe, wie sie an Dinge herangeht, hat mich beeindruckt, da ich das komplette Gegenteil bin.

    Der zu klärende Kriminalfall ist vor allem deswegen spannend, weil sie als Ermittlerin in gewisser Weise mit drin steckt, da sie sowohl das Opfer als auch mögliche Verdächtige und die ganze Hintergrundgeschichte dazu kennt, weil sie im Ort des Verbrechens aufgewachsen ist.

    Das Hin und Her zwischen den einzelnen Akteuren und was sie so treiben sorgt für Spannung. Es braucht ein wenig eh man alle Zusammenhänge versteht und wer zu wem gehört und in welcher Beziehung sie stehen, aber das hat mich nicht gestört. Es muss nicht immer alles auf den ersten Blick ersichtlich sein zu Beginn.

    Ich mochte, dass die Ermittlungen auch in die Vergangenheit führen und ich war doch erschrocken wie die Polizeiarbeit damals ablief.

    Die Erkenntnisse, die sich im Verlauf der Geschichte ergeben, haben mich zum Großteil sehr überrascht. Das hat die Autorin gekonnt in Szene gesetzt, dass sie den Leser auf die falsche Fährte führt.

    Das Ende war nachvollziehbar und alles andere als konstruiert. Für mich blieben ein paar Fragen offen, aber da es sich um den ersten Band einer Trilogie handelt, kommt da später sicher mehr. Lust auf die Fortsetzungen habe ich in jedem Fall auch.

    Fazit: Spannender erster Fall mit toller Ermittlerin. Da spreche ich sehr gern eine Leseempfehlung aus.

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  1. Was geschah damals wirklich?

    Die blutige Aufmachung und dass es sich um einen nordischen Krimi handelt, hat mich neugierig werden lassen. Ich bekam mehr als ich erwartet habe.

    In der Geschichte geht es um Polizistin Eira, die seit Kurzem bei der örtlichen Polizei ihrer Heimat arbeitet, wo einst ein Mädchen getötet wurde und dessen Leiche verschwand. Nun ist der Vater des Mörders tot. Was ist los in dem verschlafenen Örtchen? Hat Olof etwa wieder gemordet?

    Das Besondere des Kriminalromans ist, dass der Fokus auf den Figuren und auf der Ermittlungsarbeit liegt und nicht auf dem tatsächlichen Fall. Der Leser wechselt zwischen diversen Figuren und deren Handeln, so dass sich erst nach und nach Spannung aufbaut und erst ab der Mitte des Buches richtig hoch ist, was mir aber gut gefallen hat.

    Eira als Figur passt in die Welt und ist nicht der typische nordische Polizist mit massiven Alkoholproblemen oder Depressionen, wie es oft der Fall in solchen Romanen ist, sondern eine echte Sympathieträgerin. Mir gefiel sehr, dass sie sich trotz des harten Jobs auch noch um ihre demente Mutter kümmert. Ihr Liebesleben, welches nicht so richtig existiert, passt in die heutige Zeit von Datingapps und Co.

    Die Beschreibung der Gegend fand ich sehr ansprechend. Auch wenn es klang als wäre dort der Hund begraben, so hat man da bestimmt seine Ruhe, wenn nicht gerade Mordfälle passieren.

    Die Nebenfiguren wie Eiras Bruder, ihre Mutter, ihr Kollege August, Chef G.G. und Co sind soweit beschrieben, dass man sie einordnen kann und mehr über sie erfahren möchte, das Meiste weiß man aber wirklich über Eira, so dass noch Potential bleibt für die anderen beiden Bände der Trilogie.

    Der Schreibstil der Autorin ist fesselnd und mir gefiel die teils bildhafte Sprache.

    Das Lüften der Geheimnisse zum Schluss gab den richtigen Kick und hat mir gut gefallen. Einiges hatte ich zwar bereits geahnt, aber über vieles war ich dann doch sehr überrascht. In jedem Fall schlüssig und nachvollziehbar dargestellt das Ende.

    Fazit: Unterhaltsam, spannend, fesselnd. Was will man mehr? Gern spreche ich eine Empfehlung aus. Ich freue mich auf die nächsten Bände.

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  1. Idylle täuscht

    Die Autorin war mir bisher nicht geläufig. Aber Skandinavien hat inzwischen zahlreiche Autoren und Autorinnen, die sich einen Namen gemacht haben. So auch die 62 jährige Tove Alsterdal. Zu ihren Auszeichnungen zählt auch ein im Jahr 2014 erhaltener Krimipreis. Der Rohwohlt Polaris Verlag hat ihr neuestes Werk herausgebracht.

    Sturmrot ist der Auftakt einer Krimi-Reihe um die Polizistin Eira Sjödin, die in ihre Heimat zurück gekehrt ist. Nicht der Liebe wegen, sondern wegen ihrer demenzkranken Mutter, der sie nicht sich selbst überlassen möchte. So ist es ein Spagat für sie, berufliches und privates zu vereinbaren. Von ihrem unsteten Bruder kann sie da nicht viel Hilfe erwarten.

    Handlung:

    Olof Hagström kommt aus beruflichen Gründen zufällig an seinem Heimatort vorbei und entschließt sich spontan abzubiegen und zu schauen, was sich an seinem Elternhaus verändert hat, nach 23 Jahren. Er hat als 14 jähriger ein Verbrechen an einer 16 jährigen gestanden. Allerdings wurde keine Leiche gefunden. Sein Vater hatte ihn damals verstoßen. Ausgerechnet ihn findet er im überschwemmten Haus ermordet auf. Was liegt deshalb Nahe, Olof für den Mörder zu halten. Nachdem es dann doch nicht so einfach ist den Fall schnell aufzuklären, müssen die Polizisten in Kleinarbeit alle Zeugen und Nachbarn befragen. Ganz bestimmte Menschen möchten ihn als Sündenbock sehen. Warum ist es so, fragt sich dann auch Eira. Dabei stößt sie auf einige Ungereimtheiten und sucht noch mal in den alten Akten nach Hinweisen. Da sie dort aufgewachsen ist und noch ein Kind war, weckt es erst Recht ihre Neugier. Sie stößt dann auf Dinge, die sie lieber nicht gewusst hätte. Ein einziges Lügengeflecht macht sich breit.

    Fazit:

    Mir hat der skandinavische Krimi an sich gut gefallen, es gab allerdings einige Längen und zu viel privates um Eira, was den Ermittlungsfluss zu sehr unterbrochen hat. Vielleicht hat die Autorin in dem Auftakt das beabsichtigt. Der Schluss kam dann recht zügig und hatte kein wirklich zufriedenstellendes Ende für mich. Da muss man dann im 2. Teil gespannt sein, wie es sich weiter entwickelt. Der Schreibstil ist auch recht flüssig und lässt sich gut lesen. Ich werde mir die Fortsetzung auf jeden Fall zulegen. Denn der Plot klingt außerordentlich spannend. Hoffe, die Autorin hat noch ordentlich Phantasie und kriminelles reingelegt.

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Die Nacht des Propheten

Buchseite und Rezensionen zu 'Die Nacht des Propheten' von Håkan Östlundh

Inhaltsangabe zu "Die Nacht des Propheten"

Eine Jacht vor Cannes. Ein Mann springt von Bord. Dann setzt eine Explosion das Meer in Flammen. Elias Krantz ist in letzter Sekunde den Männern entkommen, die er stellen sollte. Dabei hat er alles verloren: seine Familie, seinen Job beim schwedischen Geheimdienst, die Frau, die er liebt. Sein Wissen um die Machenschaften der schwedischen Regierung und des skrupellosen Unternehmers Eric Hands machen ihn von allen Seiten zum Gejagten. Einzig bei seiner Vertrauten, der Diplomatin Ylva Grey, findet er Hilfe. Doch Elias weiß: Wenn er für Gerechtigkeit sorgen will, muss er noch einmal zum Rächer werden – selbst wenn es ihm den Tod bringt …

Format:Taschenbuch
Seiten:528
EAN:9783442490295
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Dunkelschnee

Buchseite und Rezensionen zu 'Dunkelschnee' von Samuel Bjørk
4
4 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Dunkelschnee"

Auf einem Feld in Schweden entdeckt ein Bauer die Leichen von zwei elfjährigen Jungen, zwischen ihnen ein erlegter weißer Hase. Im Tagebuch eines der Kinder findet sich ein rätselhafter Eintrag: »Morgen kommt der Mond. Ich habe Angst vor dem Wolf.« Acht Jahre später werden auf einem Feld bei Oslo erneut zwei tote Jungen gefunden. Kommissar Holger Munch, frisch befördert zum Leiter einer neuen Ermittlungseinheit, holt die junge Polizeischülerin Mia Krüger ins Team, die an der Akademie durch ihren Spürsinn hervorsticht. Auf den Tatortfotos entdeckt sie ein Detail, das unfassbar Böses verheißt. Und dann verschwinden zwei weitere Jungen …

Format:Broschiert
Seiten:560
EAN:9783442492855
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Rezensionen zu "Dunkelschnee"

  1. Düster und spannend

    Auf einem Feld bei Oslo werden die Leichen von zwei elfjährigen Jungen entdeckt. Zwischen den Jungen liegt ein Rotfuchs. Acht Jahre zuvor hat es bereits einen ähnlichen Fall in Schweden gegeben, bei dem zwischen den Leichen von zwei Elfjährigen ein weißer Hase lag. Kommissar Holger Munch ist mit seinem Team für die Ermittlung zuständig. Er holt die Polizeischülerin Mia Krüger ins Team, die aufgefallen ist, weil sie Dinge sieht, die anderen entgangen sind. Auch nun entdeckt sie etwas, dass den Polizisten Sorge bereitet.
    Für mich war es das erste Buch aus der Reihe um Kommissar Munch. Ich mag die etwas düstere Atmosphäre von Skandinavien-Thrillern, die sich auch in dieser Geschichte zeigt.
    Ich habe ein wenig gebraucht, um mit dem Schreibstil zurecht zu kommen. Erzählt wird die Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven. Die Handlungsstränge scheinen zunächst nichts miteinander zu tun zu haben, doch so nach und nach ergibt sich ein Bild.
    Die Charaktere sind gut gezeichnet. Munch hat eine neue Abteilung übernommen und sich sehr unterschiedliche Personen ins Team geholt. Alle haben ihre Ecken und Kanten, sind aber gute Polizisten. Für mich allerdings blieb Munch zu blass. Mia zeigt schnell, dass sie zu den Ermittlungen ihren Teil beisteuern kann. Dabei hat sie aber auch mit ihren persönlichen Problemen zu kämpfen. Der Part um die zwölfjährige Lydia, die ein ungewöhnliches Leben hat, bringt noch einen ganz anderen Aspekt in die Geschichte.
    Die Ermittlungen bringen Ergebnisse, die sich aber oft als falsche Fährte erweisen. Der Täter scheint minutiös geplant zu haben und der Polizei immer einen Schritt voraus zu sein.
    Mich hat dieser spannende Thriller gut unterhalten.

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Blutland

Buchseite und Rezensionen zu 'Blutland' von Kim Faber
4
4 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Blutland"

Martin Juncker ist gerade zur Kopenhagener Polizei zurückgekehrt, da entbrennt in der dänischen Hauptstadt ein Kampf zwischen Neonazis und Rechtsradikalen auf der einen Seite und autonomen Gruppen und Einwandererbanden auf der anderen. Dabei wird ein Neonazi erstochen, und Junckers frühere Partnerin Signe Kristiansen übernimmt die Untersuchung des Mordes. Kurz darauf wird die Leiche einer Frau in einem Naturschutzgebiet gefunden: erdrosselt und sexuell missbraucht. Martin ermittelt in diesem Fall, und zum ersten Mal seit langer Zeit arbeitet er wieder mit Signe zusammen. Denn die beiden vermuten, dass die Taten von demselben Mann verübt wurden – einem eiskalten Killer, der es vermag, auch die erfahrensten Polizisten auf die falsche Fährte zu locken.

Autor:
Format:Broschiert
Seiten:560
EAN:9783764507312
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Rezensionen zu "Blutland"

  1. 4
    22. Mai 2022 

    Gänsehaut

    Endlich können Martin Juncker und Signe Kristiansen wieder zusammenarbeiten. Signe ist nach ihrer Versetzung in den Streifendienst wieder zurück bei der Kriminalpolizei. Bei einem Aufeinanderprallen von Rechtsradikalen mit Autonomen und Clans kommt einer der Rechten zu Tode. Signe hofft diesen Fall gemeinsam mit Juncker übernehmen zu können. Dieser jedoch wird an den Fundort einer Frauenleiche gerufen, die grausam umgebracht wurde. Umso erstaunter sind die Ermittler als der Verdacht für beide Taten auf den selben bereits polizeibekannten, aber noch nie verurteilten Mann fällt. Haben sie schon die Lösung gefunden? Der Verdächtige bestreitet vehement, etwas Unrechtes getan zu haben.

    In ihrem dritten Fall können Signe und Martin endlich wieder ihre Kräfte bündeln. Doch Signe ist innerlich immer noch mit einer Sache beschäftigt, die sie nicht überwinden kann. Sie bemüht sich allerdings, dass ihre Arbeit dadurch nicht beeinträchtigt wird. Auch Martin erzählt seiner Kollegin nicht alles. Dass seine anstehende Scheidung ihn belastet, ist allerdings kein Geheimnis. Dennoch suchen Juncker und seine Kollegen fieberhaft nach Beweisen. Die Familie des Verdächtigen verweigert sich, soweit sie kann. Müssen die Beamten vielleicht umdenken und einen anderen Ansatz finden?

    Das Autorenduo nimmt sich beim dritten Auftritt von Juncker und Kristiansen ein brisantes Thema vor. Es geht um Missbrauch, Vergewaltigung und eigenartige sexuelle Vorlieben. Manchmal ist dann die Lektüre nicht leicht zu ertragen. Spannend wie Signe und Martin es schaffen, sich durch ihre Fälle zu wühlen. Auch wenn der eine Strang möglicherweise ein wenig vernachlässigt erscheint, so ist der andere doch sehr fesselnd und überraschend. Man stellt sich die Frage, wie es so kommen kann. Eine richtige Antwort kann auch die Profilerin nicht geben und so müssen die Ermittler in erster Linie den oder die Täter finden und ihrer gerechten Strafe zuführen. Gebannt verfolgt man sie auf ihrem Weg dorthin. Als möglicher Abschluss der Reihe macht dieser Thriller eine wirklich gute Figur.

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Todeshauch

Buchseite und Rezensionen zu 'Todeshauch' von Arnaldur Indriðason

Inhaltsangabe zu "Todeshauch"

In einer Baugrube am Stadtrand von Reykjavík werden menschliche Knochen gefunden. Wer ist der Tote, der hier verscharrt wurde? Wurde er lebendig begraben? Erlendur und seine Kollegen von der Kripo Reykjavík werden mit grausamen Details konfrontiert. Stück für Stück rollen sie Ereignisse aus der Vergangenheit auf und bringen Licht in eine menschliche Tragödie, die bis in die Gegenwart hineinreicht. Während Erlendur mit Schrecknissen früherer Zeiten beschäftigt ist, kämpft seine Tochter Eva Lind auf der Intensivstation um ihr Leben ... Todeshauch wurde mit dem Nordischen Preis für Kriminalliteratur 2003 ausgezeichnet!

Format:Broschiert
Seiten:368
Verlag: Lübbe
EAN:9783404185559
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Wisting und der Tag der Vermissten

Buchseite und Rezensionen zu 'Wisting und der Tag der Vermissten' von Jørn Lier Horst
4.75
4.8 von 5 (4 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Wisting und der Tag der Vermissten"

Seit 24 Jahren hat Kommissar William Wisting ein Ritual: Am Jahrestag des Verschwindens von Katharina Haugen nimmt er sich die Fallakten erneut vor. Dieser Cold Case lässt ihm einfach keine Ruhe. Jedes Jahr trifft er zudem Martin Haugen, den Ehemann der Vermissten und damaligen Hauptverdächtigen, dem nie eine Schuld nachgewiesen werden konnte. Doch dieses Jahr sind zwei Dinge anders: Aus Oslo reist Adrian Stiller an, der in einem anderen Fall über die Fingerabdrücke von Martin Haugen gestolpert ist. Und als Wisting Haugen wie immer treffen will, ist dieser spurlos verschwunden.

Format:Kindle Ausgabe
Seiten:464
EAN:
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Rezensionen zu "Wisting und der Tag der Vermissten"

  1. Alles mit Bedacht

    Vor 24 Jahren verschwand Katharina Haugen n einem Tag im Oktober spurlos. Jedes Jahr, wenn sich der Tag ihres Verschwindens jährt, durchforstet Kommissar William Wisting die Fallakten. Jedes Jahr besucht er Katharinas Ehemann Martin, zu dem der Polizist ein Vertrauensverhältnis aufgebaut hat. Doch heuer ist etwas anders. Martin Haugen selbst ist nicht auffindbar und aus Oslo reist Adrian Stiller, ein Ermittler der Sondereinheit für Cold Cases reist an. Und er hat Neuigkeiten, die Martin mit einem anderen sehr lange zurückliegenden Fall verbindet.
    Jørn Lier Horst ist ein ganz großer Kriminalschriftsteller in Norwegen, seine Krimireihe über William Wisting hat dort Kultcharakter. „Wisting und der Tag der Vermissten ist eigentlich schon der 12. Band aus einer ganzen Serie, von der auf Deutsch zu vor sogar (leider unbeachtet) sechs Bände veröffentlicht wurden. Es ist aber auch der Auftakt der „Cold Case“ Reihe. William Wisting ist nicht mehr der Jüngste, er ist verwitwet, verbringt gerne seine Freizeit mit seiner Tochter Line und dem Enkelkind Amalie. Wisting ist bei allem, was er tut sehr bedacht. Er hat ein ganz besonderes Berufsverständnis, philosophiert über Schuld und Gerechtigkeit. Es ist nicht die Gewalt, die sein Beruf mit sich bringt, die ihn fasziniert, sondern, dass er Dinge zu einem Abschluss bringen kann. Und so wie William Wisting ist auch das Buch bedächtig, fernab von exzessiver Gewalt und dunkler Melancholie. Der Autor lotet menschliche Abgründe aus ohne zu verstören. Für mich, auch wenn das Jahr 2019 jetzt schon fast zu ende ist, noch eines der Highlights dieses Jahres!

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  1. Ein rundum gelungener Krimi

    Vor 24 Jahren verschwand Katharina Haugen spurlos. Seitdem lässt dieser Fall den Kommissar William Wisting nicht los und er nimmt sich an jedem Jahrestag des Verschwindens die Fallakte erneut vor. Außerdem trifft er sich jedes Jahr mit Martin Haugen, dem Ehemann der Vermissten, der damals auch der Hauptverdächtige war. Doch dieses Jahr ist alles anders, denn die Fingerabdrücke von Martin Haugen tauchen in einem anderen Fall auf und er selbst ist spurlos verschwunden. 

    Als Krimiliebhaberin hat mich dieses Buch sofort angesprochen und ich war sehr gespannt darauf. 
    Ich kam sofort in die Geschichte rein und konnte der Handlung gespannt folgen. Das Buch ließ sich sehr angenehm und flüssig lesen und ich hatte es zügig fertig. 
    William Wisting fand ich sofort sympathisch. Er war bereits älter, verwitwet und hatte Kinder und eine Enkelin. Also ein normaler Charakter. Zudem gab es interessante Einblicke in sein Privatleben, die ihn als Hauptprotagonisten einer Reihe prima abrundeten. Auch seine ruhige und besonnene Art fand ich sehr angenehm, so dass ich ihn bei den Ermittlungen gerne begleitet habe. 
    An diesem Buch gefiel mir sehr, dass der Fall nicht künstlich aufgepuscht wurde, sondern eher ruhiger erzählt wurde und dann immer mehr Fahrt aufnahm. Dennoch war die Spannung bei mir durchgängig vorhanden und ich war stets neugierig, wie es weitergeht. Auch dass Wistings Tochter, die als Journalistin arbeitete, in die Ermittlungen involviert wurde, fand ich stimmig. 

    Ein rundum gelungener Krimi, der Lust auf die weiteren Cold-Cases-Bände um Wisting macht. Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

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  1. Dem Täter auf der Spur

    "Schlimm ist es, einen geliebten Menschen zu vermissen, von dem man nicht weiß, was ihm zugestoßen ist."
    24 Jahre ist es her, das Katharina Haugen spurlos verschwunden ist. Wie jedes Jahr lässt Kommissar William Wisting dieser ungelöste Fall nicht los. Nach wie vor ist er der Überzeugung, dass Katharina nicht mehr am Leben ist, nur wie und warum musste sie sterben? Wie jedes Jahr nimmt er sich erneut die Akten des Falls vor, um neue Erkenntnisse zu bekommen. In all den Jahren hat er sich mit Katharinas Mann Martin Haugen angefreundet und trifft sich immer um dieselbe Zeit mit ihm. Doch diesmal ist Martin nicht zu Hause und Wisting macht sich Sorgen, nachdem er ihn mehrmals nicht antrifft und er nicht ans Handy geht. Wenige Tage darauf taucht der Ermittler der europäischen Cold-Case-Unit Adrian Stiller bei ihnen auf. Stiller berichtet, dass man bei einem älteren Entführungsfall Martin Haugens Fingerabdrücke gefunden hat und man deshalb Wistings Hilfe benötigt, um näheres über Haugen herauszubekommen. Doch wie will er ihnen helfen, wenn er nicht weiß, wo und was mit Haugen ist?

    Meine Meinung:
    Der Klappentext und insbesondere das Wissen, das dieses Buch durch eine wahre Begebenheit inspiriert wurde, hat mich neugierig gemacht. Ebenso wie das Jørn Lier Horst selbst leitender Kriminalbeamte in Norwegen gewesen ist, bevor er Autor wurde. Der Schreibstil ist interessant, aufschlussreich und spannend, wobei die Schreibweise eher einem Aufzählen an Ereignissen erinnert. Trotzdem hat mich dieses Buch gepackt und in den Bann gezogen, weil es viele Einblicke in die wirkliche Polizeiarbeit gab. Ich hatte das Gefühl, ständig mitten bei den Ermittlungen dabei zu sein. Und trotzdem man den Täter recht früh kannte, hat es riesigen Spaß gemacht mitzuraten und zu erleben. Ob es ums Pläne schmieden ging, wie man den Täter nervös machen kann oder man die Presse benutzt um einen Täter zum Überführen. Jedes diese Details war für mich recht stimmig und ich konnte mir gut vorstellen, das es durchaus Wirklichkeit so abläuft. Mit William Wisting hat der Autor hier einen sehr angenehmen, warmherzigen, jedoch durchaus engagierten Ermittler erschaffen. In seinem Privatleben ist er ein zuvorkommender, liebevoller Großvater und Vater, der sich gerne um seine Enkelin Amalie kümmert. Tochter Line, die freie Journalistin ist und wie ihr Vater sich sehr für ihren Beruf einsetzt, bekommt hier die große Chance aktuell durch Artikel und einen Podcast zu berichten. Allerdings kommt dadurch Wisting in die Bredouille, sodass er sie teilweise belügen muss. Mit Sohn Thomas ist die Familie Wisting komplett. Selbst wenn sich Vater und Sohn wenig sehen hatte ich den Eindruck, dass sie sich gut verstehen, zudem ist er ein liebevoller Onkel. Bei Adrian Stiller war ich zunächst skeptisch, seine etwas eigenartige und ungestüme Herangehensweise an den Fall hat mich manchmal etwas misstrauisch gemacht. Dazu noch seine eigenartigen Schlafprobleme und das Aufputschen mit Koffeinpulver, das für mich etwas eigenartig war. Doch zum Glück wurde er von Mal zu Mal etwas offener und sympathischer. Ich merkte einfach, dass es seine Art war, Fälle zu bearbeiten und lösen. Selbst wenn hier nicht alles so abläuft, wie bei uns in Deutschland hatte ich das Gefühl, das viel Wahres an der Arbeit der Kripo dahintersteckt. Und trotzdem die Spannung recht unblutig ablief, konnte mich das Buch begeistern. Für mich war es bisher mein bester Kriminalfall aus Norwegen, den ich hier unbedingt empfehlen möchte und der 5 von 5 Sterne bekommt.

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  1. Den Autor muss man sich merken

    Jedes Jahr nimmt sich William Wisting einige Kartons mit den Unterlagen zum Vermisstenfall Katharina Haugen vor. Er konnte diesen Fall nie auflösen und er fühlt sich für ihn wie ein Stachel an, der immer wieder in die Haut bohrt. Zum Ehemann Martin Haugen, der auch als Verdächtiger galt, hat er im Lauf der Jahre ein besonderes, fast freundschaftliches Verhältnis aufgebaut, obwohl sich Wisting sicher ist, dass Haugen etwas vor ihm verbirgt. Man sieht sich hin und wieder und der Jahrestag des Verschwindens von Katharina hat sich als Treffen eingebürgert.

    Doch dieses Jahr kommt eine neue Dynamik in den Fall. Adrian Stiller, ein junger, sehr ehrgeiziger Kommissar, der eine EU Einheit zu Cold Cases leitet, hat eine neue Spur entdeckt. Fingerabdrücke aus einem nie geklärten Entführungsfall, die erst jetzt im Rahmen der fortschreitenden Technik Martin Haugen zugeordnet werden können. Stiller bezieht auch die Presse mit ein, ganz gezielt wählt er Wistings Tochter Line aus, die freiberufliche Journalistin arbeitet.

    Ein Krimi, der eigentlich ganz unspektakulär daher kommt, aber einen unglaublichen Sog entwickelt. Die Polizeiarbeit wird in ihrer Kleinteiligkeit durchaus realistisch geschildert, ist aber dabei überhaupt nie langatmig. Eine besondere Faszination übten die Protagonisten auf mich aus. Der Autor hat zwei ganz gegensätzliche Ermittler beschrieben. Wisting, als älterer, abgeklärter Ermittler, der sich in seine Gegenüber hineinversetzen kann und auch auf kleinste Regungen in Mimik und Sprache achtet und deuten kann. Stiller ist eher das Gegenteil, ein auf Erfolg geeichter Ermittler, der mit Manipulation und Provokation zu seinem Ziel kommen möchte. Das sind zwei Generationen und zwei Charaktere mit ganz unterschiedlichen Ansätzen.

    Der Leser lernt die Protagonisten aus verschiedenen Perspektiven kennen und kommt deshalb auch dem Geschehen sehr nah. Besonders intensiv empfand ich die Gespräche zwischen Wisting und Haugen, die um das Verschwinden Katharinas kreisen und in den vieles unausgesprochen bleibt, aber jeder Satz, jede Geste eine ganz besondere Bedeutung haben.

    Das Buch entspricht genau den Erwartungen, die ich an einen intelligenten Krimi habe und hat mir deshalb auch ausgesprochen gut gefallen. Dass ich schon sehr früh ahnte, wohin Wisting Martin Haugen steuerte, war das Ende keine Überraschung, aber völlig schlüssig gelöst.

    Das ist ein Autor, den ich im Auge behalten werde und auf dessen andere Bücher ich schon sehr gespannt bin.

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Wisting und die Stunde der Wahrheit

Buchseite und Rezensionen zu 'Wisting und die Stunde der Wahrheit' von Jørn Lier Horst

Inhaltsangabe zu "Wisting und die Stunde der Wahrheit"

Es ist das Jahr 1983. William Wisting, gerade Vater von Zwillingen geworden, ist ein ehrgeiziger junger Streifenpolizist und träumt davon, eines Tages als Ermittler bei der Mordkommission zu arbeiten. Während einer Nachtschicht verfolgt er einen Bankräuber, doch diesem gelingt die Flucht. Erfahrenere Kollegen übernehmen den Fall, Wisting soll sich lieber mit einem von Kugeln zerfetzten Oldtimer in einer baufälligen, vergessenen Scheune befassen. Wisting stürzt sich in die Ermittlungen – und bis auf diesen begabten Streifenpolizisten ahnt niemand, dass die beiden Fälle zusammenhängen.

Format:Broschiert
Seiten:272
Verlag: Piper
EAN:9783492063104
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Oxen. Noctis: Thriller

Buchseite und Rezensionen zu 'Oxen. Noctis: Thriller' von Jens Henrik Jensen
4.65
4.7 von 5 (3 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Oxen. Noctis: Thriller"

Alles könnte gut werden: Flashbacks und Albträume quälen Niels Oxen seltener und er denkt darüber nach, was ihm in seinem Leben fehlt: Beziehungen. Und Liebe. Da bittet Ex-PET-Chef Mossmann ihn um Unterstützung. In einer verlassenen Kiesgrube sind die Leichen ermordeter Veteranen gefunden worden. Bedroht das Land ein Sniper? Unachtsam geworden, wird Oxen verschleppt – und dort, wo er erwacht, gibt es nur Dunkelheit …

Format:Broschiert
Seiten:576
EAN:9783423263245
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Rezensionen zu "Oxen. Noctis: Thriller"

  1. Was für eine verdorbene Welt

    Als sieben Kriegsveteranen mit psychischen Problemen durch die Hand eines Heckenschützen sterben, wird Nils Oxen vom Ex-Chef des dänischen Geheimdienstes um Hilfe gebeten. Auf der Suche nach Spuren begibt sich Oxen in tödliche Gefahr.
    Durch einen sehr anschaulichen Schreibstil ist man als Leser sofort mitten im Geschehen. Unterschiedliche Handlungsstränge verknüpfen sich mehr und mehr zu einer im letzten Drittel des Buches mega spannenden Story.
    Nils Oxen, Margarethe Franck und der mittlerweile pensionierte PET-Chef Axel Mossmann, sind mir bereits aus den vier Vorgängerbänden sehr gut bekannt. Hinzugekommen ist die junge und sehr engagierte Sally Finnsen, die auf der Suche nach ihrem verschollenen Bruder die Wege der drei Hauptprotagonisten kreuzt. Auch dieser Charakter wurde lebendig und authentisch dargestellt und war mir auf Anhieb sympathisch.
    Leider hatte die Story in der Mitte ein paar Längen. Nachdem sich eine Geheimdienst-Ermittlung an die nächste reihte, habe ich doch ein paar Seiten quergelesen. Doch zum Ende hin entwirren sich die unterschiedlichen Spuren und das Ganze gipfelt in ungeahnten menschlichen Abgründen.
    Fans von brutalen und knallharten Szenen kommen bei diesem Thriller voll auf ihre Kosten.

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  1. spannend

    Auch diesen Band empfand ich beim Lesen oftmals als düster. Trostlos, hoffnungslos und verzweifelt. Das sind so die Worte , die mir spontan einfallen, wenn ich über die Hauptcharaktere nachdenke. Geplagt fiele mir auch ein. Wobei der Autor es geschickt versteht, alle Personen trotzdem nahbar und irgendwie auch sympathisch wirken zu lassen.

    Der Schreibstil ist wie gewohnt spannend, holt den Leser sehr schnell ab und nimmt ihn mit in die kalten, finsteren Zwischenwelten Dänemarks. Verschwörung und Heiterkeit direkt nebeneinander, für Uneingeweihte nicht zu erkennen oder zu verstehen. Unvorstellbar für normale Leser, dass solche Parallelwelten in denen sich solche Gräueltaten ereignen tatsächlich existieren. Hier ist es dann mit dem Einfühlungsvermögen des Lesers in die Protagonisten nicht mehr sehr weit her (Gott sei Dank, will man auch nicht, wirklich nie nicht erleben), in diesem Buch entsteht die Spannung durch die Handlung, die Rätsel die gelöst werden müssen und den Schauder, der einem beim Lesen über den Rücken rinnt und flüstert" Pass gut auf dich auf, decke dich gut zu..........".
    Die gesamte Handlung ist zwar gut durchdacht, oft war es mir einen Hauch zu brutal und ein wenig zu geheimdienstlastig. Manchmalbin ich nicht so ganz mit der Handlung mitgekommen, allerdings klärt sich am Ende alles auf. Wer die Oxen-Trilogie gemocht hat , der wird auch durch diesen Band gut unterhalten werden.

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  1. Wieder ein gelungener Oxen Thriller

    Ich habe diesen fünften Band der Oxen Serie lange erwartet. Und wurde nicht enttäuscht. Manchmal lässt in Serien die Spannung nach, wenn man immer neue Abenteuer erfinden muss, geht man oft auch einen einfachen Weg und wiederholt sich. Oder der Leser kennt die sich wiederholenden Eigenschaften und Handlungweisen der Hauptpersonen und langweilt sich.
    Nicht bei Oxen. Schon auf den ersten Seiten bestätigt sich, dass es wieder ein sehr spannenden Buch ist. Vieles handelt auch davon die sogenannte echte Welt der Scharfschützen oder Soldaten darzustellen. So wird beschrieben, ein Scharfschütze arbeitet in der Realität nicht allein, er hat immer einen "Mitarbeiter". Solche Dinge kann man als Leser nicht verifizieren, aber im Buch wird die Story dadurch "lebensechter". Oxen ist auch nicht der typische Überheld, sondern auf der persönlichen Ebene muss er sehr an sich arbeiten. Gleichzeitig funktioniert er als Jäger bei sehr speziellen Einsätzen.
    Von der ersten bis zur letzen Seite ein gelungener Thriller.

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Todesfall: Ein Agnes-Tveit-Krimi

Buchseite und Rezensionen zu 'Todesfall: Ein Agnes-Tveit-Krimi' von Randi Fuglehaug
3.35
3.4 von 5 (3 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Todesfall: Ein Agnes-Tveit-Krimi"

Ein entsetzter Schrei und eine Frau, die mit gewaltiger Wucht auf den Boden prallt – für eine Sekunde steht die Welt still. Zwischen schneebedeckten Bergen, plätschernden Flüssen und spiegelglatten Seen findet alljährlich in Norwegens Westen ein großes Sportfestival statt. Agnes Tveit, ehemalige Starreporterin aus Oslo, ist hautnah mit dabei, als sich der Fallschirm einer der vier Springerinnen nicht öffnet. Vor den Augen hunderter Zuschauer stürzt die junge Frau, Mutter zweier Kinder, in den Tod. Ein tragischer Unglücksfall?

Format:Broschiert
Seiten:400
EAN:9783596705566
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Rezensionen zu "Todesfall: Ein Agnes-Tveit-Krimi"

  1. 3
    25. Jul 2022 

    Nach dem Absturz

    Ein Absturz beim Fallschirmspringen schockiert die zahlreichen Zuschauer des Sportfestivals in Voss im Westen des Norwegens. Eine junge Frau, Mutter zweier kleinen Kinder, überlebt den Sturz in die Tiefe nicht. Da der Fallschirm der Springerin sich nicht automatisch beim Sprung geöffnet hat und man nicht unbedingt von einem tragischen Unglücksfall ausgehen konnte, beginnt die örtliche Polizei den Fall zu untersuchen.
    Auch die Journalistin Agnes Tveit, die das Todesopfer seit ihrer Jugend kannte, recherchiert für die Lokalzeitung in dem Fall.

    Mit einem Schockerlebnis – einen tragischen Todesfall am ersten Tag der Extremsportwoche – beginnt der spannende Krimi von Randi Fuglehaug. Das Todesopfer ist eine der vier Formationsspringerinnen, die seit ihrer Schulzeit miteinander befreundet waren. Das rätselhafte Unglück und einige bereits am Anfang angedeutete Konflikte, sowohl im Leben der verunglückten Frau wie auch im scheinbar idyllischen Ort, haben mich auf eine super spannende Story neugierig gemacht.

    Doch die darauffolgenden Seiten des Buches sind alles anderes als hochspannend. Es folgt eine langatmige Erzählung über Privatprobleme von Agnes. Die Journalistin, die vorher in Oslo ihre Erfolge gefeiert hat, ist mit ihrem aktuellen Job bei der Lokalzeitung unzufrieden. Auch ihre Ehe mit dem Chirurgen Frederik leidet unter ihren beruflichen Problemen und dem unerfüllten Kinderwunsch. Die Ermittlungen, die sie zum größten Teil auf eigene Faust durchführt, sind nicht immer interessant und nachvollziehbar. Agnes Tveit, meistens frustriert und unsympathisch, konnte mich als ermittelnde Journalistin und die Hauptfigur der neuen Krimi-Reihe nicht überzeugen.

    Die Ermittlungen selbst ziehen sich ins Unendliche, die Ereignisse sind verwirrend und nicht immer leicht zuzuordnen, genauso wie die vielen darin verwickelten Personen. Das Ende des Buches ist ähnlich wie sein Anfang: überraschend und ergreifend.
    Fazit: ein interessanter Kriminalfall, anstrengende Ermittlerin, verzwickte Schicksale.

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  1. Durchschnittlicher Krimi aus Norwegen

    Der norwegische Ort Voss steht einmal im Jahr im Mittelpunkt des Extremsports. Die Journalistin Agnes Tveit hat die Aufgabe über dieses Event zu berichten und ist vor Ort, als eine Fallschirmspringerin direkt vor ihren Augen in den Tod stürzt. Es stellt sich heraus, dass es sich hier um einen Mordfall handelt und Agnes beginnt zu ermitteln. Jedoch werden ihr schnell Steine in den Weg gelegt.
    Bei "Todesfall" handelt es sich um das Debut der Autorin Randi Fuglehaug. Der Schreibstil ist ganz angenehm zu lesen, jedoch konnte mich die Story nicht besonders fesseln. Besonders zu Anfang war die Handlung sehr zäh und bei der Gesamtbetrachtung fehlte leider die Spannung.
    Auch die Charaktere sind meiner Meinung nach ziemlich flach geblieben, so habe ich zu den Protagonisten keinen wirklichen Zugang gefunden. Die Ermittlungen von Agnes waren gut beschrieben, allerdings waren viele, auch wiederholte Informationen zu ihrem Privatleben eher unnötig.
    Es handelt sich hierbei ja um ein Erstlingswerk und a mir der Schreibstil gefallen hat und ich skandinavische Krimis und Thriller sehr mag, gebe ich dem zweiten Teil, der nächstes Jahr im April erscheinen soll, vielleicht noch eine Chance. Hierfür hat es leider nur für 3 Sterne gereicht.

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  1. Viele Verdächtige und dunkle Geheimnisse

    Im norwegischen Voss findet alljährlich ein großes Sportfestival statt. Alle sind erschrocken, als eine Fallschirmspringerin vor ihren Augen abstürzt. Auch die Journalistin Agnes Tveit ist vor Ort, da sie von Oslo wieder in ihren Heimatort zurückgekehrt ist. Als sich dann herausstellt, dass der Fallschirm sabotiert wurde, ist Agnes Interesse geweckt, zumal sie die abgestürzte Veslemøy Liland von früher kannte. Bei ihren Recherchen stellt sie fest, dass es in ihrem idyllischen Heimatort gar nicht so idyllisch ist, denn es gibt Dinge aus der Vergangenheit, die nicht ans Tageslicht kommen sollen.
    Der Schreibstil lässt sich gut und flüssig lesen, auch wenn es einem die Namen anfangs nicht ganz leicht machen. Auch wenn dieser Absturz ziemlich dramatisch ist, geht es anfangs doch recht gemächlich zu in diesem Krimi. Verdächtig sind viele, nicht zuletzt der Ehemann der abgestürzten Frau.
    Leider habe ich mich mit den Personen etwas schwergetan, denn ich kam eigentlich niemandem richtig nahe. Agnes Tveit und ihr Mann sind in den kleinen Ort Voss gekommen, weil sie eine Familie gründen wollen. Doch Agnes fühlt sich in ihrer früheren und jetzigen Heimat nicht richtig wohl. Mit ihrer Art ging sie mir oft auf die Nerven. Teamarbeit ist nicht so ihres und auch ihre Recherchen finde ich nicht wirklich überzeugend. Der Polizist Viktor Vormedal ist ein langjähriger Freund von Agnes und er versorgt sie mit Informationen.
    Nach einem etwas zähen Anfang wurde es dann doch noch spannend und es blieb lange verborgen, wer hinter dem Anschlag steckt. Ganz überzeugt bin ich nicht.

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