Inhaltsangabe zu "Der Koran"
Botschaft der Liebe. Botschaft des Hasses. Lesung. 360 Min.
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Anders als das Neue Testament der Christen sind im Koran nicht wenige sich inhaltlich widersprechende Passagen zu finden. Das rührt vom wechselhaften Leben Mohameds her, der viele Jahre als friedlicher Prediger und viele Jahre als Kriegsherr in unterschiedlicher Weise seine Botschaft vertrat. Hamed Abdel-Samad, Bestsellerautor und einer der international bekanntesten Islam-Kritiker, stellt in diesem wichtigen Buch zentrale Koran-Passagen im Urtext vor, leitet diese ein und kommentiert sie mit Blick auf Entstehungsumstände und Rezeption und macht so an konkreten Textauszügen dar, warum sich friedliebende Muslime ebenso auf den Wortlaut des Korans stützen wie dies gewalttätige Islamisten tun. Etwa zwei Drittel der Lesung bestehen aus Koranauszügen, ein Drittel aus Kommentaren.
Oberste Devise: ja nicht auffallen!
Das Wissen um die eigenen Wurzeln ist wichtig! Sehr wichtig sogar! Und zwar für die eigene Identität und für das Selbstbewusstsein! Aber was ist, wenn derjenige - mit den wichtigen Informationen - keine Auskunft geben kann, einfach, weil es für ihn zu schmerzhaft wäre?! Und weil er Angst hat vor politischen Konsequenzen?
Renshu wächst die ersten vier Jahre seines Lebens in einer begüterten Großfamilie in Changsa (Provinz Hunan) auf. Doch als der chin.-jap. Krieg 1938 auch seine Heimatstadt erreicht, muss er mit seiner Mutter Meilin und der Familie seines Onkels fliehen. Nach 10 Jahren Flucht (mit sehr eindrücklich geschriebenen Szenen!) und immer wieder erforderlichen Neuanfängen landen Meilin und Renshu, inzwischen nur noch zu zweit, in Taiwan. (Für das Nachvollziehen dieser Odyssee empfehle ich eine Landkarte!)
Renshu lernt fleißig, studiert und sein (wiedergefundener) Onkel macht es auch möglich, dass er 1960 in USA weiterstudieren und promovieren kann. Er heiratet Rachel, eine US-Amerikanerin und sie bekommen ihre Tochter Lily.
Für Rachel und noch mehr für Lily ist es sehr schwer, dass Renshu (der sich inzwischen Henry nennt) nie von seiner Vergangenheit spricht. Auch im sicheren New Mexico geht er keine Verbindungen mit anderen Chinesen ein - er hat Angst, dass dadurch seine Mutter (in Taiwan) Repressalien erleiden könnte.
Mich begeisterte nicht nur das Kennenlernen der chinesischen geschichtlichen Ereignisse, sondern auch die wunderschönen Geschichten / Sagen (z.B. von den zwei Mönchen), die Meilin anhand einer chinesischen Bildrolle ihrem Sohn immer wieder erzählt, und die voller Weisheit stecken! Sie berührten mich sehr! Ich befürchtete auf Grund des Titels und des Covers einen kitschigen Roman - weit gefehlt! Erst später erschloss sich mir der Bezug auf eine alte chin. Sage.
Ich empfehle dieses Buch all denjenigen, die Interesse an China haben: an seiner Vergangenheit (und wie sich das alles auf einzelne Menschen auswirkt), an der typischen Kulinarik oder der Kalligraphie. Ich genoss jede Zeile dieses Buches und bedaure, dass ich nicht mehr als 5 Sterne geben kann!