Zwischen den Palästen
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Die Reise des Ibn Fattuma
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Zwei Schwalben in Paris
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Rezensionen zu "Zwei Schwalben in Paris"
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Leseempfehlung!
!ein Lesehighlight 2022!
Klappentext:
„In zehn fabelhaften Geschichten erzählt der beliebte Bestsellerautor und Glücksspezialist François Lelord von Mensch und Tier. Und er offenbart uns, dass unser Umgang mit der Natur nicht nur unseren Fortbestand sichert, sondern auch der Schlüssel zu unserem Glück ist. Auf seine lebenskluge und humorvolle Art lässt er Hunde, Schwalben und Schuppentiere zu Wort kommen. Inspiriert vom großen Dichter Jean de la Fontaine hat Lelord mit seinen ökologisch-psychologischen Geschichten eine zeitgemäße Form der Fabel entwickelt. Darin hat er stets unsere menschliche Wesensart, unser Streben nach einem guten Leben und unseren Umgang mit der Welt, in der wir leben, im Blick.Das perfekte Geschenkbuch: bibliophil ausgestattet und liebevoll illustriert.“
Ach was war das für ein Lesegenuss! In diesem Buch finden wir Leser unterschiedliche Geschichten in einem feinen Stil, mit der nötigen Eleganz der Sprache und eben offenen oder auch versteckten kleinen und großen Weisheiten, Metaphern, den Dingen zwischen den Zeilen eben die es eben ausmachen. Egal ob die Geschichte rund um den Präsidentenhund oder die Geschichte der zwei Muttersöhnchen - sie sind alle zeitlos und geschmackvoll.
Fazit hier: Ein wunderschönes Buch mit besonderen Geschichten die man entweder selbst genießen kann oder welches man auch gern verschenken kann. Ich vergebe hier gern 5 Sterne mit einer klaren Leseempfehlung!
A Song of Wraiths and Ruin. Die Spiele von Solstasia
Inhaltsangabe zu "A Song of Wraiths and Ruin. Die Spiele von Solstasia"
Alle zehn Jahre findet im Königreich Sonande das berühmte Solstasia-Turnier statt, bei dem alle Nationen des Reiches zusammenkommen, um dem Wettstreit der Champions beizuwohnen. Doch für die junge Königin Karina geht es um viel mehr: Um ihre Mutter wiederbeleben zu können, braucht sie das Herz eines Königs. Daher bietet Karina dem Gewinner des Festes ihre Hand an… Zur gleichen Zeit kommt Malik mit seinen beiden Schwestern in die Hauptstadt Ziran, voller Hoffnung auf ein neues Leben fern von Krieg und Gewalt. Malik freut sich auf die Festlichkeiten rund um Solstasia – bis ein rachsüchtiger Geist seine kleine Schwester Nadia entführt und einen furchtbaren Preis für ihr Leben verlangt: den Tod von Königin Karina. Für Malik gibt es nur eine Chance, Karina nahe genug zu kommen, um sie zu töten: Er muss das Solstasia-Turnier gewinnen …Lesern von "A Song of Wraiths and Ruin. Die Spiele von Solstasia" gefiel auch
Rezensionen zu "A Song of Wraiths and Ruin. Die Spiele von Solstasia"
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Packender Fantasyroman mit interessantem Setting
"A Song of Wraiths and Ruin. Die Spiele von Solstasia" ist der erste Band der "Reich der Sonade"-Reihe von Roseanne A. Brown. Im Fokus stehen Malik und Karina, die immer im Wechsel ihre Seite der Geschichte erzählen. Karinas Mutter wird ermordet, so dass die junge Prinzessin kurz vor den alle 10 Jahre stattfindenden Solstasia-Turnier zur Königin wird. Um ihre Mutter wiederzubeleben braucht sie das Herz eines Königs, so dass sie kurzerhand ihre Hand als Turnierpreis anbietet. Malik hingegen kommt mit seinen Schwestern aus anderen Gründen in die Hauptstadt Ziran. Um seine Schwester aus den Fängen eines Geistes zu befreien, soll er die Prinzessin ermorden. Wie kommt man leichter an die Prinzessin, als beim Turnier?
Brown hat mich mit ihrer Geschichte schnell in ihren Bann gezogen. Die leicht afrikanisch angehauchten Namen und das Setting waren erfrischend anders. Auch hat mir gefallen, dass die Geschichte mehr zu bieten hatte, als lediglich einen Mann und eine Frau, die sich eigentlich umbringen wollen. Brown versteht es weitere Handlungsstränge und magische Elemente geschickt in die Hauptstory einzubinden. Die Protagonisten Malik und Karina sind beide auf ihre Art sympathisch und man bekommt beim Lesen einen guten Eindruck was ihre Persönlichkeit ausmacht - ohne dass es zu ausschweifend wird. Auch der Schreibstil von Brown ist sehr ausgewogen. Die Handlung entwickelt sich weitestgehend flüssig und man bekommt trotzdem die nötige tiefe, ohne dass man seitenweise Beschreibungen der Umgebung lesen muss.
Etwas mehr Drive hätte ich mir beim Start der Geschichte gewünscht. Ich fand die Lesezeit bis zum ersten Zusammentreffen zwischen Malik und Karina doch etwas zu lang, so dass ich insbesondere zu Beginn ein paar Schwierigkeiten hatte in die Geschichte zu finden.
Alles in allem aber ein super Reihenstart und ich werde die Serie gerne weiterlesen.
In all deinen Farben
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Rezensionen zu "In all deinen Farben"
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Lesenswerte Neuinterpretationen Geschichten der Mythologie...
Bolu Babalola hat die schönsten Liebesgeschichten der Mythologie mit unglaublicher Frische und Lebendigkeit neu erzählt. Sie konzentriert sich auf die magischen Volksmärchen Westafrikas und erfindet auch griechische Mythen, alte Legenden aus dem Nahen Osten und Geschichten aus Ländern neu, die in unserer Welt nicht mehr existieren. Die Frauen in ihren Love Stories sind kämpferische Verfechterinnen ihrer Leidenschaft, verlieren aber nie den Blick darauf, dass die wichtigste Liebe von allen die Selbstliebe ist. Während in der Mythologie Frauen oft die Opfer männlicher Begierde sind, geben bei Bolu Babalola immer die Frauen den Ton an und nehmen ihr Schicksal selbst in die Hand. In all deinen Farben wechselt aufregend Perspektiven, Kontinente und Stile, durchschreitet Grenzen von Zeit und Raum – und feiert die Romantik in all ihren Formen. (Klappentext)
13 Geschichten präsentiert dieser Band, dessen farbenfrohes Cover definitiv ein Hingucker ist. Liebesgeschichten? Mythologie? Beides Dinge, mit denen ich mich eher selten befasse, aber die Neuinterpretation reizte mich dann doch. Wie schafft man es, mythische Figuren aus den vergangenen Jahrhunderten in die moderne Zeit zu transportieren? Noch dazu, wie die Autorin in ihrem Nachwort verrät, stets mit einer starken Frauenfigur, die in der Lage und willens ist, eigene Entscheidungen zu treffen? Wenn meine Erinnerung mich nicht trügt, geht es in der Mythologie sehr oft um männliche Figuren, die letztlich auch die Entscheidungsgewalt haben.
Osun, Scheherazade, Psyche, Attem, Yaa, Siya, Nofretete, Naleli, Zhinü, Thisbe, Tiara, Orin, Alagomeji. Das sind die Frauenfiguren, die den 13 Geschichten ihren jeweiligen Namen geben. Mir sagten immerhin Scheherazade, Nofretete und Psyche etwas, und ich habe gemerkt, dass ich beim Lesen ihrer von Bolu Babalola neuinterpretierten Geschichten aufmerksamer und interessierter war als bei den anderen Storys, eben weil mir die ursprüngliche Erzählung bekannt war. Was hatte sich verändert? Nun, bis auf die Namen und einige grundsätzliche Züge der Geschichte so ziemlich alles. Das geht vermutlich auch nicht anders, will man die Erzählung glaubwürdig in die heutige Zeit transportieren.
Liebesgeschichten - hier in diesem Buch sind sie nicht zwangsläufig mit dem trypischerweise erwarteten Happy End versehen, jedenfalls nicht für jede:n. Eine Geschichte rief am Ende sogar eine Gänsehaut bei mir hervor. Die letzten drei Erzählungen sind keine Anleihen an die klassische Mythologie mehr, sondern stammen rein aus der Feder der Autorin. Zumindest bei der allerletzten Geschichte werden dann auch persönliche Bezüge deutlich, denn diese erzählt von der Liebesgeschichte von Mama und Papa Babalola.
Um wirklich honorieren zu können, wie kreativ die Neufassung der Erzählungen der Mythologie geraten ist, müsste man wohl konsequent die jeweilige Originalfassung kennen. Gerade mit der afrikanischen Mythologie kenne ich mich jedoch gar nicht aus, und viele der Figuren stammen ursprünglich aus der Tradition afrikanischer Länder. Ich fand es trotzdem spannend, auch in diesen Kulturbereich einen kleinen Einblick zu erhalten, und auch ohne das Wissen um die Originalfassung konnten mich die meisten der Geschichten gut unterhalten und z.T. auch überraschen.
Alles in allem eine ansprechende Sammlung von Kurzgeschichten, die ich allen, die dieses Format mögen und auch positiv eingesellt sind gegenüber starken Frauen und ein wenig Emotionen, wirklich empfehlen kann.
Ein interessanter Blick über den Tellerrand...
© Parden
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"You had me at Hello!"
Liebe Bolu Babalola, „You had me at Hello”! Wer dem Charme von “In all deinen Farben“ nicht erliegt, hat kein Herz. Ich persönlich freue mich sehr, dass es mal solch einen Band mit schönen Rom-Com-Geschichten gibt! Dieses Buch macht viel richtig und wenig verkehrt und bietet unbeschwertes Leservergnügen. Es ist genau die Art von Leseglück, die es einfach zwischen all den (natürlich auch zu Recht gelobten und gelesenen) Romanen über dysfunktionale Familien, Klimawandel, Krebs, Demenz und Tod, Krieg, Weltuntergang, Vernachlässigung, Scheidung, prekäre Lebensverhältnisse, Armut, Heimatverlust, Intrige, Betrug und Gewalt auch mal braucht! Davon gibt es viel zu wenig – zumindest wenn man nach guter und fröhlicher Unterhaltung mit einem gewissen Anspruch sucht und nicht gleich in die Untiefen der ganz seichten Gewässer abtauchen möchte, bei denen man sich dann auch gleich noch sprachlich und stilistisch ärgern darf.
Bolu Babalola liefert gehobene, anspruchsvolle RomCom-Geschichten, die dadurch, dass einige in Mythen verankert sind, gleich auch noch in gewisser Weise einen Bildungsauftrag erfüllen. Sie stattet ihre Heldinnen mit viel Empowerment aus und beherrscht die Genre-Klaviatur perfekt. Ich habe es genossen, dass ich mit Spannung und einem wohligen Bauchgefühl verfolgen konnte, wie Heldin und Held zusammenfinden. Zwar wusste ich natürlich, dass es immer gut ausgehen wird (das MUSS bei einer RomCom ja auch so sein), aber das sorgt gerade für den Harmonieeffekt, den man beim Lesen erfährt. Die Spannung entsteht hier dadurch, dass man letztlich nicht genau weiß, wie das Happy End erreicht werden kann. Bei den Mythen-Geschichten ist außerdem der Abgleich mit der eigenen Kenntnis (wenn vorhanden) über die Ursprungshandlung sehr interessant, aus dem Grund hätte ich mir zur Einordnung grundsätzlich einen umfassenden Verweis auf die verschiedenen Kulturkreisen entnommenen Urtexte gewünscht.
Sprachlich machen die Geschichten ebenfalls viel Freude, bis auf die Tatsache, dass das „Funkeln in den Augen“, die „zuckenden Mundwinkel“ und das „Flattern im Bauch“ sowie Variationen davon vielleicht drei bis acht Mal zu oft bemüht werden – nicht in einer Geschichte, sondern auf den ganzen Band gesehen. Motivisch war mir der Bezug auf das die Stories verbindende „Gesehen werden“ ebenfalls zu deutlich und zu häufig – es hat mich in der Frequenz tatsächlich ein wenig genervt und unterstrich die im Handlungsablauf gegebene Ähnlichkeit zwischen einigen Geschichten noch zusätzlich. Ich hätte mir auch da ein bisschen mehr Variation gewünscht.
Und: die Geschichten sind zu kurz. Jede davon (bis auf die letzte, die mir, weil sie nicht der Chick-Lit-Rom-Com-Formel entspricht, auch am wenigsten zugesagt hat), hätte das Potenzial für einen ganzen Roman gehabt, denn alle bieten wunderbare RomCom im Miniaturformat.
Also „ Give Love a Chance“!
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Frauen von heute
Es sind alte Geschichten und Sagen, denen die Autorin ganz neue Kleider überstreift. Mal moderner, mal fast sagenhaft. Oft machen die jungen Frauen ihren Weg. Mitunter leben sie in gefährlichen Zeiten, manchmal sind sie privilegiert, manchmal sehen sie sich selbst mit Makeln behaftet. Doch wie in der Jugend so häufig, machen sie eine Zeit der Veränderung durch. Eine Zeit, in der ihnen Gefahren begegnen können oder auch die Liebe.
Die meisten der hier vorliegenden Stories basieren auf bereits vorhandenen Geschichten, doch auch ein paar komplett selbst komponierte Kurzgeschichten kredenzt die Autorin den Leserinnen und Lesern. Es ist schon eine coole Mischung, mit etlichen ansprechenden Erzählungen mit Wurzeln aus der großen Teilen der Welt. Wenn allerdings manche Originale nicht so bekannt sind, kommt der Wiedererkennungseffekt ein wenig abhanden, der sonst dazu beitragen kann, die Abwandlung noch besser zu würdigen. Doch auch unabhängig davon, zeichnen die Kurzgeschichten häufig starke junge Frauen, die schnell Sympathie erwecken. Mitunter sind es Teenager mit der süßen ersten Liebe, mitunter kämpferische Amazonen, die doch auch eine empfindsame Seite haben oder auch gestandene Frauen, die sich doch nach einer verlorenen Liebe sehnen. In der Welt dieser Geschichten muss man sich erst etwas zurechtfinden, doch dann kann man den zuversichtlichen und positiven Tonfall richtig genießen.
Ein echter Hingucker ist das Zuversicht und Frechheit ausstrahlende farbenfrohe Cover. Es weckt den Gedanken, das will unbedingt in mein Regal.
3,5 Sterne
Children of Virtue and Vengeance
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Die Schlacht
Zélie und Amari konnten die Magie befreien. Doch so wie es manchmal ist mit den Geistern, die man ruft. Sie bekamen mehr als sie erfragt haben. Die Magie kam auch zu Amaris Mutter. Auch Amaris Bruder Inan kann Magie wirken. So einfach wird es nicht werden, zu einem friedlichen Leben zu finden. Ein erster Schritt soll sein, dass Amari den Thron besteigen will, um ihr Volk zu überzeugen, dass eine Co-Existenz mit den Maden durchaus erstrebenswert sein kann. Doch die Orisha wollen Rache. Auch Zélie und Amari sind nicht immer einig wie sie ihr gemeinsames Ziel erreichen sollen.
Bei diesem Roman handelt es sich um den zweiten Band der Children of Blood and Bone Trilogie. Nach dem hoffnungsvollen Ende des vorherigen Bandes finden die Heldinnen Zélie und Amari hier ungeahnte Schwierigkeiten. Anstelle eines friedlichen Miteinanders erleben sie die neue Wehrhaftigkeit der Orisha. Ihre Pläne werden zunächst durchkreuzt. Sie müssen sich neu aufstellen und überlegen, wie sie das Ziel eines geeinten Volkes erreichen dennoch erreichen können. Dabei ist ihnen ihre unterschiedliche Herkunft deutlich anzumerken. Die beiden jungen Frauen gehen schweren Herzens auf Schlachten zu, die ihnen viel abverlangen werden.
In diesem zweiten Band wird dem Leser einiges an Kriegs- und Kampfhandlungen zugemutet. Es geht brutal zu. Die Schilderungen gehen zur Sache, es fließt Blut. Und nicht nur das der Feinde. Auch unter Freunden sind Verluste zu beklagen und Opfer zu bringen. Zum Glück rundet sich die Geschichte, so dass Vieles schließlich eine Sinnhaftigkeit erhält, an die man kaum noch geglaubt hat. Auch wenn die Brutalitäten doch etwas mannigfaltig sind, ist der Roman doch spannend und die verschlungene Geschichte der Magie fesselt. Wie bei einem zweiten Teil nicht anders zu erwarten, ist das Ende offen. Der Autorin ist damit ein Knall gelungen, der tatsächlich große Neugier weckt auf das, was von dem dritten Teil zu erwarten ist.
3,5 Sterne
Children of Blood and Bone: Goldener Zorn
Inhaltsangabe zu "Children of Blood and Bone: Goldener Zorn"
Goldener ZornGebundenes Buch
Sie töteten meine Mutter.
Sie raubten uns die Magie.
Sie zwangen uns in den Staub.
Jetzt erheben wir uns.
Zélies Welt war einst voller Magie. Flammentänzer spielten mit dem Feuer, Geistwandler schufen schillernde Träume, und Seelenfänger wie Zélies Mutter wachten über Leben und Tod. Bis zu der Nacht, als ihre Kräfte versiegten und der machthungrige König von Orïsha jeden einzelnen Magier töten ließ. Die Blutnacht beraubte Zélie ihrer Mutter und nahm einem ganzen Volk die Hoffnung.
Jetzt hat Zélie eine einzige Chance, die Magie nach Orïsha zurückzuholen. Ihre Mission führt sie über dunkle Pfade, wo rachedurstige Geister lauern, und durch glühende Wüsten, die ihr alles abverlangen. Dabei muss sie ihren Feinden immer einen Schritt voraus sein. Besonders dem Kronprinzen, der mit allen Mitteln verhindern will, dass die Magie je wieder zurückkehrt ...
Der internationale Bestseller! Große Kinoverfilmung bereits in Arbeit bei Fox 2000 ("Twilight", "Das Schicksal ist ein mieser Verräter")
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Rückkehr der Magie
Nachdem die Magie mit blutiger Gewalt aus der Welt verbannt wurde, bleibt den Nachkommen der Magier nur noch ein Dasein in der einfachsten Schicht. Nicht mehr die Magie hilft ihnen, mit Händen und Füßen müssen sie sich mitunter verteidigen. Um die Steuern bezahlen zu können, reist Zélie mit ihrem Bruder in die Stadt. Dort retten sie ein Mädchen aus großer Gefahr, um wenig später mit Entsetzen festzustellen, dass es sich um Prinzessin Amari handelt. Diese ist mit den grausamen Taten ihres Vaters nicht mehr einverstanden, seit dieser ihre Zofe, die gleichzeitig ihre Freundin war, umgebracht hat. Außerdem geht das Gerücht, die Magie könnte sich wieder den Weg in die Welt bahnen.
Mit ihren treuen und neuen Gefährten macht sich Zélie auf die Suche nach der Magie, nach der guten Sache. Angeblich hat die Magie die erste Familie des Königs getötet, so dass dieser einen Grund sah, brutal Rache zu nehmen. Doch war das wirklich der Fall? Würde es vielleicht einen anderen Weg geben? Zélie ist in einer Zwickmühle. Soll sie die Magie mit aller Macht herbeisehnen, um dann von ihr vereinnahmt zu werden und selbst Grausamkeiten auszuüben? Oder wäre eine friedlichere Lösung möglich? Es erscheint ihr so, dass zur Beseitigung der Übermacht der Adligen zunächst der Weg des Kampfes zu wählen ist.
Die junge Autorin hat es spannendes Werk geschaffen, in dem jedoch mit Grausamkeiten und Brutalitäten nicht gegeizt wird. Da es sich um den ersten Band einer geplanten Trilogie handelt, können nicht alle Rätsel gelöst werden. Ob und wie sich die Geschichte abrundet, wird man wahrscheinlich erst am Schluss beurteilen können. Doch der Kampf der Unterdrücken gegen ihre Peiniger ist beeindruckend dargestellt. Auch dass Kämpfe immer mit Verlusten einhergehen wird ausdrücklich klargemacht. Freund und Feind sind wie im wirklichen Leben nicht immer genau zu unterscheiden, wodurch Entscheidungen beeinflusst werden, mit deren Folgen es zu leben gilt.
Tomi Adeyemi hat viele Ansätze in ihrem Buch verarbeitet, wobei fraglich ist, ob der normale Leser genug Hintergrundwissen besitzen wird, um alles deuten zu können. Allerdings ist positiv hervorzuheben, dass der Held eine Heldin ist, die stolz auf ihre schwarze Hautfarbe ist und auch sein kann. Schon allein dadurch sticht dieser Roman hervor, man würde sich mehr davon wünschen.
Doppelmoral und Tyrannei in einer ägyptischen Familie
Opulente Familiengeschichte, Gesellschaftsporträt mit tiefen Einblicken in Frauenfeindlichkeit, Heuchelei, Verlogenheit und Doppelmoral
Ich habe es mit Faszination gelesen, aber auch mit Abscheu und Unverständnis für die Handlungsweise einiger Personen.
Der Roman spielt in Ägypten zur Zeit des britischen Protektorats und der langsam aufkommenden Unabhängigkeitsbestrebungen, die zunehmend Unruhen verursachen.
Wir tauchen tief in das Leben einer Familie ein, deren Oberhaupt, der Kaufmann Herr Abd al-Gawwad ein tyrannisches Regiment führt. Er unterdrückt seine Ehefrau Amina, behandelt sie wie eine Dienerin, herrscht als Despot über seine Kinder, die vor ihm zittern, obwohl Jasin und Fahmi schon erwachsen sind, lässt kein gutes Haar am kleinen Kamal und schreibt seinen beiden Töchtern vor, wie sie zu denken und zu handeln haben. Alle haben Angst vor ihm, aber – mir unverständlicherweise – lieben und respektieren ihren Vater auch.
Er geht aus dem Haus in sein Geschäft, doch wen sehen wir da? Ist das noch Herr Abd al-Gawwad, dieser liebenswürdige, fröhliche Mensch, der immer einen Scherz auf den Lippen hat und beliebt bei Kunden und Freunden ist? Mehr noch: er geht jeden Abend aus, trinkt oft bis zum Vollrausch und legt das Verbot des Korans nach seinem Gutdünken aus. Als ob das nicht schlimm genug wäre, hat er auch ständig eine Geliebte und giert danach, beliebt und anerkannt zu sein.
Da fragt sich der Leser, ob es sich bei ihm um eine gespaltene Persönlichkeit handelt oder ob der Autor Machfus vielleicht gerade durch Übertreibung etwas kritisieren will, was er explizit nicht ausdrücken darf. Jedenfalls klaffen die beiden Welten so auseinander, dass man es kaum glauben kann. Herr Achmed hat anscheinend überhaupt keine Einsicht in sein eigenes widersprüchliches Verhalten und rechtfertigt es mit schönen Worten, redet sich etwas ein und glaubt selbst daran. Er ist ein eitler Gockel, der sich für den stärksten, geistreichsten und feschesten Mann hält.
Seine devote Ehefrau Amina – die bezeichnenderweise immer nur mit Vornamen genannt wird - ist ihm untertänigst zu Diensten und wagt es nicht, aufzumucken. Anfangs hielt ich sie für eine Lebenskünstlerin, die sich mit den unabänderlichen Gegebenheiten abgefunden hat und das Beste aus ihrem Leben macht. Doch nach und nach legt Machfus die Verdrängungsmechanismen offen und mir wurde Amina mit ihrer Unterwürfigkeit zunehmend unsympathischer, zumal es auch Gegenmodelle gibt.
Wir erfahren im Weiteren eine Menge über die fünf Kinder, ihr Verhalten und ihren weiteren Lebensweg, ebenso gewinnt man ein interessantes Bild über dieses Viertel von Kairo. Das wird in weiteren zwei Bänden fortgesetzt, denn dies ist der erste Teil einer Trilogie.
Auch wenn ich einige Personen abscheulich finde, ist es großartig, wie Nagib Machfus die Familienmitglieder charakterisiert und wie er ihr Umfeld beschreibt, diese uns fremde, orientalisch anmutende Welt. Ein endgültiges Urteil über diese so heuchlerische Welt, über eine Gesellschaft, wo Doppelmoral so weit verbreitet scheint, möchte ich noch nicht fällen, bevor ich nicht noch mehr von Machfus gelesen habe. Ich vermute aber, dass er durch die extreme Darstellung dieses Familienvaters Kritik an der Unterdrückung der Frauen und der heuchlerischen Gesellschaft mit Doppelmoral üben möchte, das aber nicht allzu offen tun will.
Auch hier fällt die Sprache auf: opulent, reichhaltig, manchmal vielleicht ein wenig zu blumig, orientalisch anmutend eben. Im Ganzen ist es ein empfehlenswertes, gut zu lesendes Buch. Ich werde auf jeden Fall Band 2 lesen.