Gold Fools (Green Integer, Band 80)
Es herrscht eisiger Winter in Wyoming und Sheriff Walt Longmire staunt nicht schlecht als er sie wie der alte Geo von einem Fahrzeug durch die Kälte geschleift wird. Geo scheint echt mehrere Leben zu haben. Vielleicht ist es das Leben auf seinem Schrottplatz, dass ihn so widerstandsfähig macht. Zum Schmunzeln, wenn Geo nicht nur Tage später tatsächlich tot wäre. Nun müssen Walt und seine Hilfssheriffs Vic und Sancho in einem echten Verbrechen ermitteln. Sancho leidet noch unter einer Verletzung, die er im Dienst erlitten hat. Und Vic ist eben Vic. Der Gedanke, dass Walts Tochter Cady heiraten wird, ist für ihn auch noch gewöhnungsbedürftig.
Ein Schrottplatz im Mittelpunkt der Untersuchungen. In seinem sechsten Fall muss sich Sheriff Walt Longmire auf unbekannte Terrain wagen. Nicht nur die Inhaberfamilie erweist sich als seltsam. Auch die Wachhunde Sundance und Butch sind schwer einzuschätzen. Wäre Geo nicht gestorben, hätte sich die ganze Sache als lustig erweisen können, aber so? Pikant ist die Erkenntnis, dass Geo möglicherweise ein Verhältnis mit der Nachbarin Betty Dobbs hatte, deren Sohn unbedingt will, dass der Schrottplatz geschlossen wird. Und irgendwie hängt alles zusammen. Manchmal ist Walt dennoch abgelenkt von dem Gedanken an die Hochzeit, die Walts bester Freund Henry Standing Bear organisieren soll.
Die Romane aus der Reihe um Sheriff Walt Longmire haben einfach einen gewissen Charme und Witz. Man denke nur an die Schlittenfahrt des alten Mannes hinter seinem eigenen Auto. Nur ist der dann leider tot und es entspinnt sich eine spannende Story mit der typischen Walt-Knorrigkeit. Und doch bleibt Walt liebenswert sympathisch, wenn er wegen der Arbeit seine Gesundheit vernachlässigt, wenn er versucht; Sancho bei der Stange zu halten oder wenn er Vic zu einem Haus verhilft. Die Reihe hat was und es ist sehr schade, dass sie allem Anschein nach nicht komplett übersetzt ist. Walt Longmire ist immer eine Lesereise wert.
Sein Kumpel Sandy, der Sheriff des Nachbarcountys, bittet Sheriff Walt Longmire, ihm eine Gefangene abzunehmen. Mary Barsad soll ihren Mann mit sechs Schüssen in den Kopf getötet haben. Doch Walt hat das Gefühl, da ist irgendetwas faul. Mary wurde mit der Waffe in der Hand gefunden. Die Farm ist abgebrannt und einige Pferde sind umgekommen. Zuvor ist ihre Lieblingsstute verschwunden. Mary hätte ein Motiv. Aber sie macht keine klare Aussage zu den Geschehnissen. Deshalb ermittelt Walt verdeckt. Er gibt sich als Versicherungsvertreter aus, der die Brandursache klären soll. Schnell stößt Longmire auf Ungereimtheiten, denen er nachgehen muss.
Im fünften Band um Sheriff Walt Longmire glaubt Walt nicht an das Geständnis der offensichtlichen Täterin. Doch Mary verteidigt sich nicht. Sie ist so erstarrt, dass sie vor den Geschworenen wohl schlechte Karten haben wird. Gemeinsam mit Dog (seinem Hund) mietet sich Longmire im Motel des Nachbarortes ein. Dort lernt er die junge Juana und ihren Sohn Benjamin kennen, die ihm das Zimmer verschafft. Ihr Chef will eigentlich nicht vermieten, angeblich funktioniert das Bad nicht. Auch eine Art, mit den Leuten ins Gespräch zu kommen. Bald macht sich Walt auf zur Farm der Barsads, vielleicht sind in den Ruinen doch noch Spuren zu finden.
Diese Mischung aus Western und Kriminalroman hat einfach was. In diesem Roman läuft die Handlung über knapp zwei Wochen, zum einen von der Ankunft der Gefangenen in Longmires Gefängnis und zum anderen während seiner Ermittlung bei den Barsads. Die knappen und prägnanten Beschreibungen lassen die Landschaft Wyomings vor einem erstehen. Wenn man die TV-Serie kennt, meint man Walt mit Dog durch die Gegend gehen zu sehen. Seine ruhige und doch intelligente Art, mit der er sich nicht so schnell was vormachen lässt. Manchmal merken die Menschen garnicht, wie er ihnen Informationen entlockt. Dabei hat er Humor und erweckt Vertrauen. Und doch bracht er manchmal Hilfe. Dass dieser Fall für ihn selbst gefährlich werden könnte, denkt er nicht. Wie man sich da doch täuschen kann. Spannend und mit einer überraschenden Auflösung ist dies ein toller Krimi aus einer Reihe, die gerne weiterempfohlen wird.
"In der Welt habt ihr Angst; aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden." (Joh. 16,33)
Texas 1892:
Die als Waise aufgewachsene Penelope erhält bei der Schauspielerin Narcissa LaBelle eine Anstellung. Mit ihr und einer Schauspieltruppe bereisen sie das Land. Um nicht bei den Männern aufzufallen, versteckt sich Penelope unter einfachen, farblosen Kleidern. Doch dann passiert eines Tages doch ein Missgeschick, bei dem Penelope durch ihre Schönheit die Aufmerksamkeit von Mr. Billings erlangt. In Madame LaBelles Eifersucht beschließt sie, Penelope von ihrem Helfer töten zu lassen. Doch statt sie zu töten, setzt Mr. Hunt sie in der Wildnis aus, wo sie wenig später durch Zufall vom Texas Ranger Titus Kingsley gerettet wird. Kurzerhand bringt er die schwache junge Frau zu seinem Großvater auf die Diamond D Ranch. Umgeben von sieben freundlichen Großvätern wird Penelope wieder aufgepäppelt und kann sich wieder am Leben freuen. Noch ahnt sie nicht, dass ihre Widersacherin auf der Suche nach ihr ist.
Meine Meinung:
Das strahlende Cover mit dem gelben Rock passt gut zum Inhalt der Geschichte. Es ist eine schwere Zeit, in der Penelope lebt, besonders wenn man als Waisenkind aufgewachsen ist und keinerlei Familie hat. Die Arbeit bei Madame LaBelle ist sicher nicht das, was Penelope erwartet hat. Doch sie ist froh, überhaupt eine Anstellung zu haben. Niemand ahnt, dass Madame LaBelle neben ihrer Schauspielerei über noch weitere Talente verfügt, um dabei reiche Verehrer auszunehmen. Penelope hingegen versucht ihre Schönheit unter einfachen Kleidern zu verbergen, um ja nicht bei den Männern aufzufallen. Wäre da nicht dieser eine Moment, als sie dem netten Texas Ranger mit seinem verletzten Hund begegnet. Doch dann ist sie Schneiderin Mildred beim Ändern eines Kleides für die Madame behilflich und das Unheil nimmt seinen Lauf. Der warmherzige Liebesroman spielt mitten mit Wilden Westen und hat Ähnlichkeiten mit dem Märchen "Schneewittchen und die sieben Zwerge"von den Gebrüdern Grimm. Nur diesmal sind es keine sieben Zwerge, sondern sieben freundliche Großväter, die ihren Lebensabend auf der Diamond D Ranch fristen. Titus Großvater, der nach einem schweren Schicksalsschlag seinen Doktorberuf an den Nagel gehängt hat, erwirbt diese Ranch für seinen Lebensabend. Er konnte ja nicht ahnen, dass immer mehr ehemalige Viehtreiber eine Bleibe bei ihm suchen, bis das Haus mit sieben Personen voll war. Inzwischen hat jeder einzelne dieser Großväter, der seine ganz eigene Geschichte mitbringt, seinen individuellen Job auf der Ranch. Da ist so eine junge Schönheit wie Penelope, ein wirklicher Sonnenstrahl und eine Überraschung für diese Männer. Während Ranger Titus seiner Arbeit nachgeht und eine Diebesserie aufklären soll, ahnt er nicht, in welcher Gefahr die Großväter und vor allem Penelope schweben. Die individuellen, unterschiedlichen Charaktere der Großväter sind hier sehr gut ausgearbeitet. Zusammen mit der zurückhaltenden, lebenslustigen und freundlichen Penelope ergibt es eine geniale Gemeinschaft. Nicht nur das Setting gefällt mir, sondern außerdem der Glaube, der für viele der Großväter genauso so wichtig ist wie für Penelope und Titus. Gleichwohl schwärmt sie für den fürsorglichen, kühnen Ranger, dessen Herz für Tiere schlägt und gleichzeitig so verschlossen gegenüber Frauen ist. Madame LaBelle dagegen ist eine eifersüchtige, frustrierte, falsche Schlange, die Männer um den Finger wickelt oder ausnutzt. Wer gerne einmal Schneewittchen in einem neuen Kostüm mitten im Wilden Westen erleben möchte, der ist bei diesem Buch goldrichtig. Die Herzlichkeit Penelopes und dieser besonderen Großväter hat es mir besonders angetan und erzählt dieses alte Märchen ganz neue Weise und von mir gibt es dafür 5 von 5 Sterne.
Daheim in Wyoming geht alles seinen Gang und so macht sich Sheriff Walter Longmire mit seinem Freund Henry Standing Bear auf den Weg nach Philadelphia. Dort organisiert Henry eine Ausstellung und Walt will endlich seine Tochter Cady besuchen, die bei einer renommierten Anwaltskanzlei arbeitet. Als Anwältin ist es für Cady selbstverständlich, dass die Arbeitszeichen lang sind. Doch noch bevor sie ihren Vater treffen kann, wird sie mit schweren Verletzungen am Fuß einer Treppe gefunden. Walt und Henry eilen ins Krankenhaus. Doch ohnmächtig müssen sie zusehen, wie Cady in den OP gerollt wird.
In diesem dritten Band der Reihe verlässt Walt sein heimatliches County. Was eigentlich ein fröhlicher Ausflug werden soll, bei der er seinen möglichen Schwiegersohn kennenlernen kann, endet in einer Katastrophe. Seine geliebte Tochter Cady liegt als Comapatientin auf der Intensivstation und es ist nicht klar, ob sie es schaffen wird. Obwohl es nicht sein Zuständigkeitsbereich ist, kann Walt nicht anders als mit den Nachforschungen zu beginnen. Hilfe hat er dabei natürlich von Henry und der Familie von seiner Deputy Victoria Moretti. Walt kann sich einfach nicht vorstellen, wer seiner Tochter etwas antun sollte. Doch dann erfährt er, dass Cadys Freund sich vor dem Ereignis mit ihr getroffen hat.
Man hält bei diesem Buch gleich zu Anfang den Atem an. Das kann man Walt Longmire doch nicht antun, seine Tochter in Gefahr zu bringen. Welch ein spannender Fall sich dann entwickelt, ist wirklich lesenswert. Auch in einer fremden Umgebung entwickelt sich das leibgewonnene Longmire Universum. Seine Crew aus Wyoming steht ihm zur Seite, teils in Philadelphia teils daheim, wo die Gedanken bei ihm und Cady sind. Neben den Wachen im Krankenhaus, ist es für Walt schon eine willkommene Ablenkung, der Sache auf den Grund zu gehen. Ein tolles Buch aus einer empfehlenswerten Reihe, von der man sich wünschen würde, sie fände auch in Deutschland die angemessene Beachtung.
Manche mögen sie und andere lieben sie. Die schwarzen Löcher der Frontalpräsentation und des non verbalen Verkaufens. Die geneigten Kunden der profillosen Kettenbuchenhandlungen werden mit der Nase im Eingangsbereich der Altpapierhandlungen auf die Titel der Verlage mit dem grössten Werbebudget gestossen und die Werbung suggeriert, Du kannst hier kein Geld versenken, sind diese Titel doch auf dem steinigen Weg des "Bestseller werdens".
Tatort Trier und auf dem Cover der Hinweis "Suhrkamp" und "Thomas Wörtche" können aber auch in das Gesicht eines zynischen Misanthropen den Anflug eines Lächelns eines Lächelns zaubern, den Weg zur Kasse finden lassen und das Personal an der Kasse ratlos zurück lassen, ob der Aussage: "das hätte ich hier so bei Ihnen (Thalia) nicht erwartet, einen Suhrkamptitel als Stapelware im Eingangsbereich präsentiert. Offen bleibt mthin die Frage, ob ein Auszubildener im Bestellsystem sich einfach um eine oder zwei Nullen bei der Bestellung ertan hat?
Es ist unangemssen und nicht zielführend eine Rezension mit dem Hinweis auf ein anderen Titel zu eröffnen und den Leser mit dem Hinweis auf einen Titel alleine zu lassen, der er/sie vermutlich nicht gelesen hat, hat da dieser Titel nur peripher die Kriterien erfüllt, die an "wirkliche wertvolle Literatur" angelegt werden.
Möglicherweise auch ein sinnfreies Wortspiel, suggeriert der Titel im Titel der Rezension möglicherweise einen Hinweis auf Handwerker, deren Profession darin besteht Lebewesen aller Art den Garaus zu machen, diese zu zerteilen und teilweise roh am Stück oder auch zerwirkt, gekocht, geräuchert in der Kühltheke oder am Haken in einem gefliesten Ladenlokal dem geneigten Kunden zu präsentieren, die möglicherweise eine Verkehrsader kreuzen könnten. Könnte aber auch ein Hinweis auf ein immer weniger wertgeschätztes Handwerk sein, das im Zeitalter der Blisterpacks, Einweggrills und Sonderangebote ein wenig aus der Zeit gefallen scheinen könnte.
Diejenigen, die "Wer mit dem Wolf tanzt" als laangweilig empfunden haben und sich über eine romantisierende Darstellung einer indigenenen Bevölkerungsgruppe echauffieren konnte, da die Lebensgrundlage dieser Native Amerians auf der Ausrottung eines Wiederkäuers bestand (Bison/Buffalo) und in einer Szene der Protagonist in einem Tipi als "Deckhengst" beim Austausch von Körperflüssigkeiten in einem interkulturelen Kontext "missbraucht wurde" müssen möglicherweise ganz tapfer sein.
"Die tausend Verbrechen des Ming Tsu" ist historisch nach Butchers Crossing angesiedelt. Dort wo früher die Büffelherden ihre Bahnen durch die Prärie zogen und Gebirge über Pässe bezwangen, herrscht annähernd gähnende Leere. Die weissen Amerikaner erobern die "New Frontier" und die Planwagentrecks, die und wunderbare Western mit John Wayne in der Hauptrolle bescherten, sind schon längst im gelobten Land angekommen. Das Reisen und der Landesausbau (der Ausdruck möge mir verziehen werden, bezieht sich doch dieser auf Mitteleuropa im 11. und 12. Jahrhundert) schreitet fort und der Bau von Eisenbahnen ist eine der Grundlagen der Erschliessung dieser Gebiete.
Die Lücke, das Nicht-Beschäftigen-Wollen mit der Frage: "Wo kamen eigentlich die "Hopp Sings" [Bonanza] her?" und wird in diesem Krimi gescjhlossen. Protagonist dieses Titels ist ein ehemaliger "Kuli" / Vertragsarbeiter, der sich nicht mit seinen Arbeitsbedingungen abfinden wollte und selbstwirksam tätig wird, dadurch, dass er diejenigen, die ihn kujonierten und seine Freunde malträtierten kunstgerecht vom Diesseits ind Jenseits befördert und so den chinesischen Charon gibt
Zunächst mag es ungewohnt erscheinen, so wie sich einige Zuschauer von "Dango Unchained", ob es eines als Farbigem zu lesendem Protagonisten verwundert die Augen rieben und sich an Audrey Murphy oder John Wayne sehnten.
Dieser Titel ist athmophärisch sehr beklemmend, er hat etwas von einem klaustrophobischem Kammerspiel, welches auf jeder Seite den Beweis der These antritt, dass der Mensch die Hölle des Menschen ist. Unser "Held" beschreibt in seiner Biografie, den langsamen Prozess des Ankommens in einer neuen fremden Gesellschaft, die in dem Versuch münden die Tochter eines WASP zu ehelichen, mit dieser durchzubrennen. Dies misslingt, er kommt nur knapp mit dem Leben davon.
Er ist ein Überlbender, er hat schlussendlich die Arbeit an der Bahn, deren Gleise durch einen Ozean aus Blut derjenigen verlaufen, die diese Schwellen verlegt haben, überlebt und sich die Namen derjenigen gemerkt, die sich an Blut, Schweiss und Leben der vermeintlich rechtlosen Kulis bereichert haben. Es hat etwas von Cusack, dem Schweigsamen, etwas von einem Antihelden, der sich aufmacht, seine Bucketlist der Schinder, Ausbeuter, Rassisten und Arschlöcher abzuarbeiten. Abzuarbeiten endet in diesem Fall mit dem Exitus derjenigen, die ihn zusammengeschlagen mit gebrochenen Knochen irgendwo im Nirgendwo zurück gelassen haben, da er diese eine Kugel nicht wert sei.
Es ist ein sparsamer Roman, wenig Personal keine ausufernden Schilderungen über die Zweige der Mamutbäume die sich im Wind wiegen, den Wind der nach dem langen Winter in den Rockies über das frische grüne Gras streicht und die Pfiffe der Murmeltiere, die nach dem Winterschlaf auf den Felsen in der Sonne liegen und dösen. Diejenigen die auf der Suche nach bukolischen Landschaften sind, werden hier definitiv entäuscht werden.
Die Sprache des Romans wirkt fokussiert, keine Schnörkel, wenig unnützes, knackige Sätze die die Handlung vorantreiben. Mit der ersten eiet ist eigentlich schon klar, dieses Buch ist die belletristische Umsetzung des "Wiegenlied vom Totschlag". Unser Held macht sich auf die Reise, so woe Odysseus oder Herakles, Frodo Beutlin oder Indiana Jones. Die Prüfungen sind die Plätze, an denen er auf Menschen trifft die leichtfertiger das Kopfgeld einstreichen möchen, welches auf den Kopf unseres Helden ausgesetzt ist. Msste das Kopfgeld ausgezahlt werden, wäre die Heldenreise hier zu Ende und das Buch aus. Das gelobte Land ist in unserem Fall die Stadt Rheno. Aus Opportunitätsgründen beschliesst er zusammen mit einer Freakshow zu reisen, die er "beschützt" und die ihn zwischen den Schaustellern untertauschen lässt, die nicht auffindbar werden lässt. Jeder Ausbruch aus dem Wanderzirkus kostet ein Arschloch das Leben und wir lernen viel über die eichweite von Kutschen und die besonderen Bedürfnisse von Pferden hinisichtlich Wasser- und Nahrungsversorgung. Die Charaktere der Freakshow sind nur ordegründig Zirkusschauspieler. So reist er mit einem blinden chinesichen Seher, einer Zigeunerin (ja sie kriegen sich - die Connaiseure der "Stellen" werden hier bitterlich enttäuscht werden, da sich hier keine schwitzigen Körper im Vollmond rhythmisch aneinander reiben und hier auch kein Raum für Metaphern besteht, weder für die Blumenwiesen von Shangrila oder die Hengstparade der Carmaguer) und einem Zirkusdirektor, der totkrank die Situation für sich dadurch auflöst, dass er sich dem unvermeidlichen beugt und dem Sämann/Schnitter gelassen entgegen tritt. Dieser Titel bringt Spass, bezaubert durch seine Reduktion auf das Wesentliche, erleichtert das Herz des Lesers durch den Mangel an überflüssigem Tinnef und jedesmal bevor man sich an den "Ersten Menschen" von amus erinnert fühlen könnte, wird ein Revolver fertig geladen und ein Misanthrop beisst ins Gras. HiHo!
Cady heiratet
Walt Longmire hat eigentlich weder Zeit noch den Kopf fürs Arbeiten. Mit Henry Standing Bear ist er mit Reservat, um Cadys Hochzeitslocation klarzumachen. Aber es kommt wie es kommen muss. Die eigentliche Buchung wird von den Vertragspartnern storniert. Auf der Suche nach einem Ersatz landen Walt und Henry auf einer Ebene mit einer grandiosen Aussicht. Leider müssen sie mit ansehen, wie eine junge Frau einen steilen Abhang hinabstürzt. Die junge Frau stirbt. Dog findet ihren kleinen Sohn, der glücklicherweise überlebt hat. Und Walt wird erstmal von der leitenden Polizistin des Reservats verhaftet. Es könnte also besser laufen.
In seinem achten Fall ermittelt Sheriff Walt Longmire man könnte sagen gegen seinen Willen. Gut, dass Cady erst in ein paar Tagen ankommt. Bis dahin wird sich des mit dem Ort der Feier und worum er sich sonst noch kümmern soll schon regeln. Bei der Betrachtung der Leiche der gestürzten Frau ergeben sich Anzeichen, dass sie nicht freiwillig gesprungen ist. Für Walt ist es wichtig, dass die Verstorbene zu ihrem Recht kommt und der Täter seiner Strafe zugeführt wird. Vorher muss er mit der zuständigen Polizistin Lolo Long ins Reihe kommen und die Handschellen loswerden, mit denen sie wedelt.
Dieser Band der Walt Longmire Reihe glänzt mit seinem hintersinnigen Humor. Es ist lustig, wenn mit den Hochzeitsvorbereitungen so viel schiefgeht oder Walt sich mit Lolo Long auseinandersetzen muss und dabei jederzeit in Gefahr ist im Gefängnis zu enden. Sie macht ihm häufiger mal klar, dass er in ihrem Revier nichts zu sagen hat und sich an ihre Regeln zu halten hat. Aber Walt kann nicht einfach ein Privatmann sein, wenn es um eine tote junge Frau geht, die alles tat, um ihr Baby zu retten. Mal wieder ein Krimi, der sich wie von selbst wegliest. Die Ermittlungen sind dabei spannend und verzwickter als man zunächst meint. Und wenn Cady schließlich auch vor Ort ist, wird es noch richtig anheimelnd familiär. Schön. Und ein paar Bände gibt es noch.
4,5 Sterne