Frida Kahlo: Ein leidenschaftliches Leben

Buchseite und Rezensionen zu 'Frida Kahlo: Ein leidenschaftliches Leben' von Hayden Herrera
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Inhaltsangabe zu "Frida Kahlo: Ein leidenschaftliches Leben"

Format:Taschenbuch
Seiten:416
EAN:9783596180370
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Bei Nacht und Nebel

Buchseite und Rezensionen zu 'Bei Nacht und Nebel' von Benjamin Vogel
3
3 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Bei Nacht und Nebel"

Benjamin Vogel erfindet seit etwa 10 Jahren per Kartographie, mathematischer Konstruktion und Malerei Gebirgslandschaften. Sein neuer Katalog zeigt die 18-teilige Werkreihe "Bei Nacht und Nebel" inklusive ihrer kartographischen und konstruktiven Entstehung. Der Katalog wird durch einen einleitenden Text von Ralph Güth vervollständigt.

Format:Kindle Edition
Seiten:64
EAN:
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Rezensionen zu "Bei Nacht und Nebel"

  1. 3
    11. Nov 2017 

    Wer den Berg ruft...

    Benjamin Vogel erfindet seit etwa 10 Jahren per Kartographie, mathematischer Konstruktion und Malerei Gebirgslandschaften. Sein neues Buch zeigt die 18-teilige Werkreihe "Bei Nacht und Nebel" inklusive ihrer kartographischen und konstruktiven Entstehung.

    Der Leser erhält hier einen guten Einblick in das Vorgehen des Benjamin Vogel, der die Gewohnheit aus Kindertagen, seine eigenen neuen Welten zu zeichnen - Schatzinseln, geheimnisvolle Wüsten - nun als Erwachsener perfektioniert hat. Dabei gilt seine große Leidenschaft den Bergen, und er beweist, dass diese auch im Flachland durchaus vorstellbar sind...

    "Was haben wir nicht alles schon aus der Berg- oder Winterwelt hier im Rheinland und Ruhrgebiet erlebt und gesehen: Skihallen bei Oberhausen, Langlaufweltcup in Gelsenkirchen und Düsseldorf, Oktoberfeste aller Orten. Doch in Benjamin Vogels Konzept geht es nicht um eine Eventisierung der alpinen Welt in der Kunst. Seine Kunst ist ein kartographisches Spiel mit der Möglichkeit..."

    Benjamin Vogel malt also nicht einfach drauflos, wie man vielleicht denken könnte. Vielmehr entwirft er zunächst maßstabsgetreue Landkarten einer realistisch modellierten Landschaft, ausgehend von der Wirklichkeit (Geologie, Klima und Nutzung durch den Menschen). Mit Hilfe mathematischer Anwendungen (Strahlensatz und Tangensfunktion) entwirft er diese neuen Karten, danach ein zeichnerisch erarbeitetes und schließlich ein gemaltes Panorama. Diese Darstellungen sehen dann letztlich nicht selten so real aus wie Fotografien, die noch dazu besondere Stimmungen ausstrahlen.

    Nach den eingängigen Erläuterungen vorweg folgen dann die Bilder selbst, von den Karten über die Zeichnungen bis hin zum gemalten Panorama, so dass man die Entstehung der Bilder nachverfolgen kann. Leider ist in der eBook-Version meist das jeweilige Gemälde derart dunkel geraten (eben 'Bei Nacht und Nebel', dazu noch Öl auf Leindwand), dass man die Umrisse teilweise nur noch erahnen kann. Das ist ein klarer Minuspunkt.

    Ansonsten ist ersichtlich, dass Benjamin Vogel eine ganz eigene Kunstform erschaffen hat, die mir jedenfalls bislang so nicht begegnet ist. Interessant!

    © Parden

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Briefe und Selbstzeugnisse (Kunst-Monografien)

Buchseite und Rezensionen zu 'Briefe und Selbstzeugnisse (Kunst-Monografien)' von Paul Gauguin
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Inhaltsangabe zu "Briefe und Selbstzeugnisse (Kunst-Monografien)"

Autor:
Format:Broschiert
Seiten:288
EAN:9783881324045
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Frauen, die lesen, sind gefährlich. Lesende Frauen in Malerei und Fotografie

Buchseite und Rezensionen zu 'Frauen, die lesen, sind gefährlich. Lesende Frauen in Malerei und Fotografie' von Stefan Bollmann
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Inhaltsangabe zu "Frauen, die lesen, sind gefährlich. Lesende Frauen in Malerei und Fotografie"

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:160
Verlag: Sandmann
EAN:9783938045060
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Romeo oder Julia: Roman

Buchseite und Rezensionen zu 'Romeo oder Julia: Roman' von Gerhard Falkner
3
3 von 5 (2 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Romeo oder Julia: Roman"

Kurt Prinzhorn ist zu einem Schriftstellertreffen nach Innsbruck eingeladen, wo ihm Merkwürdiges widerfährt: Jemand muss während seiner Abwesenheit ein ausgiebiges Schaumbad in der Wanne seines Hotelzimmers genommen und dort bewusst Spuren hinterlassen haben. Die Chipkartenschließanlage der Tür zeigt jedoch kein fremdes Eindringen an. Als nächstes verschwindet der Schlüsselbund des zunehmend ratlosen Autors. Während einer Moskau-Reise wenige Tage später kommt es zu neuen Unerklärlichkeiten, und auch in Madrid, wo Prinzhorn einer früheren Geliebten wiederbegegnet, reißt die Kette seltsamer Geschehnisse nicht ab – bis ihm durch Zufall das Puzzle der Erinnerung zu einem Bild zusammenfällt, das ihn weit in die eigene Biographie zurückführt. Am nächsten Morgen klingelt die Polizei an der Tür seiner Berliner Wohnung, denn unter dem Fenster von Prinzhorns Zimmer in Madrid wurde eine tote Frau gefunden.

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:272
Verlag: Berlin Verlag
EAN:9783827013583
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Rezensionen zu "Romeo oder Julia: Roman"

  1. Schnittlauchdschungel und Orte ohne Eigenschaften

    Zum Zeitpunkt, da ich diese Rezension schreibe, ist "Romeo oder Julia" für den Deutschen Buchpreis nominiert und hat es bereits auf die Shortlist geschafft, ist also eines von sechs Büchern, die in die engere Auswahl aufgenommen wurden.

    Obwohl ich normalerweise nicht davor zurückscheue, meine Meinung ehrlich zu äußern und gegebenenfalls auch negative Rezensionen zu schreiben, fällt mir das bei Büchern, die Preisträger oder zumindest Preisanwärter sind, schwer. Menschen, die ohne Zweifel belesener sind als ich, die mehr von Literatur und vom Literaturbetrieb verstehen, haben das Buch für auszeichnungswürdig befunden. Wer bin ich also, dem zu widersprechen?

    Die einfachste Antwort: ich bin eine Buchbloggerin, vor allem aber bin ich eine Leserin, die sich von diesem Buch herb enttäuscht fühlt. Die Prämisse klingt originell und vielversprechend, eine Mischung aus Krimi, Einblicken in den Literaturbetrieb und möglicherweise einem Hauch Drama. Tatsächlich verrät der Klappentext jedoch schon fast alles, was in diesem Buch passiert – die Handlung erschien mir etwas dürftig für 272 Seiten.

    Natürlich gibt es Bücher, die nicht durch ihre Handlung bestechen, sondern durch andere Eigenschaften, wie unvergessliche Charaktere, atemberaubende Sprachgewalt oder die Art und Weise, wie sie den Leser aus seiner Komfortzone zerren und ihn zwingen, die Welt oder sich selbst in einem neuen Licht zu sehen. Von "Romeo oder Julia" fühlte ich mich indes selten bestochen, sondern über lange Passagen sogar gelangweilt.

    Das Krimi-Element der Geschichte, das für Spannung hätte sorgen können, läuft in meinen Augen halbherzig nebenher und stößt auch kein sonderliches Charakterwachstum an. Ab und zu passiert etwas, das sich Protagonist Kurt nicht erklären kann, was ihn zunehmend beunruhigt, aber richtig dramatisch ist das alles nicht – jedenfalls bis zum Schluss, wenn sich das Rätsel rasant aufklärt und auch schon wieder vorbei ist, bevor Kurt und der Leser Zeit haben, daraus mehr zu ziehen als vage Bestürzung. Einen Teil der Auflösung hatte ich mir tatsächlich schon gedacht, denn der wird nach etwa einem Drittel des Buches angedeutet.

    "Obwohl ich Kurt heiße, bin ich Schriftsteller. Allerdings bin ich weit davon entfernt, mir auf dieses Tatsache etwas einzubilden."
    (Zitat)

    Kurt Prinzhorn ist einer, der in seinen jungen, 'selig vernebelten' Jahren aus einem literarischen Rausch heraus schrieb, das Schreiben inzwischen aber als eine 'Art von gehobenem Selbstmord' empfindet. Dementsprechend lesen sich die Geschehnisse, durch seine Augen gesehen, oft wie eine Satire auf den Literaturbetrieb: selbstverliebte Schriftsteller unterhalten sich wodkatrunken über Nichtigkeiten und würzen diese Belanglosigkeit mit einer Vielzahl von (meist offensichtlichen) Anspielungen auf Literatur, Film und Kunst.

    "Ich öffnete den Wein. Der Kork seufzte wie meine aus dem nassen Lehm gezogenen Arbeitsschuhe auf der Baustelle im Ort ohne Eigenschaften."
    (Zitat)

    Mal ist das clever und unterhaltsam, mit wunderbar verunglückten Metaphern und schwülstigen Sätzen seitens Kurt, der vielleicht doch nicht so weit davon entfernt ist, sich auf seinen Genius etwas einzubilden. Auch gibt es durchaus einige Passagen, in denen ihm dann doch Momente der Sprachpoesie glücken – und manchmal fand ich es schwer, zu unterscheiden, wo das eine aufhörte und das andere anfing.

    Dann wiederum fühlte ich mich, als würde Kurt mir, der Leserin, ausführlich von den Freuden einer bereits vergangenen Party erzählen, zu der ohnehin nur Schriftsteller eingeladen waren. Manchmal ist das so mit Literatur über Literatur.

    »Hab ich dir eigentlich gesagt, dass mich deine schnittlauchgrünen Augen jedes Mal begeistern, wenn ich dich ansehe?« »Meine wasgrünen?« »Sie sind wirklich sehr schön«, sagte ich, »wie ein tiefer Blick in den Dschungel.«
    (Zitat)

    Keiner der Charaktere ging mir wirklich nahe, sogar Kurt blieb mir bis zum bitteren Ende fremd. Denn der steht in steter Distanz zu sich selbst – als würde er, der sich über seinen Status als Schriftsteller definiert, seine Gedanken dem eigenen Lektorat unterwerfen. Als Leser sieht man daher weniger sein wahres Ich als sein konstruiertes Selbstbild.

    Fazit:
    "Romeo oder Julia" hat es auf die Shortlist des Deutschen Buchpreises geschafft, dementsprechend hoch waren meine Erwartungen – wurden jedoch bitter enttäuscht. Die Handlung erschien mir blutarm und unnötig aufgebauscht, und auch zahlreiche literarische Anspielungen und ein augenzwinkernder Blick auf die Banalitäten des Literaturbetriebs konnten mich nicht für das Buch erwärmen. Ich habe nicht das Gefühl, dass es mich zum Nachdenken angeregt oder in irgendeiner Form bewegt hat.

    Da es aber von einer Jury ausgewählt wurde, deren Mitglieder unumstritten Experten für Literatur sind, muss ich mich fragen: Habe ich das Buch einfach nicht verstanden? Oder ist es womöglich Literatur nur für Literaten?

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  1. 4
    08. Sep 2017 

    Innsbruck - Moskau

    Innsbruck, Moskau, Madrid und Berlin - das sind die Stationen, an denen sich der Schriftsteller Kurt Prinzhorn im Verlauf der Handlung aufhält. Während eines Autorentreffens in Innsbruck wird in seinem Hotelzimmer eingebrochen. Prinzhorn zeigt die Sache an, doch so recht glaubt man ihm nicht. Wer sollte bei einem Einbruch nichts von Wert stehlen, dafür aber lange schwarze Haare in der Badewanne zurücklassen. Erst später stellt sich heraus, dass doch einige Dinge abhanden gekommen sind. Dennoch ergibt das Ganze keinen Sinn und Prinzhorn konzentriert sich auf das Beisammensein mit den anderen Autoren. Doch immer wieder fühlt er sich beobachtet.

    Ein urig-unheimliche Geschichte entspinnt sich zwischen Kurt Prinzhorn und dem unbekannten Täter oder der Täterin. Wie ein dunkler Schatten umweht die vermeintliche Bedrohung das reale Leben des Autors. So ganz geht es ihm nie aus den Gedanken, auch wenn er mit völlig anderen Lebenswirklichkeiten beschäftigt ist. Es nagt an ihm, wer kann etwas gegen ihn haben? Es muss jemand sein, der vieles über ihn weiß, der seine Wege ebenso kennt wie seine Pläne. Wird das Gefühl des Beobachtetwerdens etwa zur Obsession? Spielt es sich in seinen Gedanken ab oder ist es wahr? Heischt er nach Aufmerksamkeit oder bedarf er tatsächlich des Schutzes von Freunden? Kann er sich noch alleine auf die Straße wagen? Vielleicht sollte er es einfach auf eine Konfrontation ankommen lassen.

    So recht wird nicht unbedingt klar, was Gerhard Falkner mit seinem Kabinettstückchen bezweckt. Aber die Phantasie des Lesers wird auf jeden Fall angeregt. Wie würde man sich selbst fühlen, wenn man sein Hotelzimmer betritt, es verändert vorfindet und alle bestreiten trotz offensichtlicher Anzeichen, dass ein Fremder das Zimmer betreten haben kann. Wie wäre es, wenn man anfängt, sich bei jedem zweiten Schritt umzudrehen, weil man befürchtet verfolgt oder beobachtet zu werden, wenn man immer mehr nach hinten lauscht? Kann man dann noch im wirklichen Leben sein, kann man das Unheimliche für eine Weile vergessen? Oder geht es nicht darum, geht es mehr um das Leben im hier und jetzt? Muss man sich durch etwas stören lassen, das eigentlich eher eine Kleinigkeit zu sein scheint? Sicher werden Handlung und Erzählweise auf jeden Leser anders wirken und unterschiedliche Gedanken auslösen, doch unbeeindruckt wird vermutlich keiner bleiben.

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Dora und der Minotaurus: Roman

Buchseite und Rezensionen zu 'Dora und der Minotaurus: Roman' von Slavenka Drakulic
5
5 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Dora und der Minotaurus: Roman"

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:236
Verlag: Aufbau Verlag
EAN:9783351036430
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Rezensionen zu "Dora und der Minotaurus: Roman"

  1. Dora Maar und Pablo Picasso

    Wenn der Name Dora Maar fällt, denken alle ganz automatisch an Pablo Picasso. Das ist die Tragödie im Leben der französisch-argentinischen Künstlerin.
    Die Autorin beginnt mit einem raffinierten Kunstgriff, sie lässt ein unbekanntes Tagebuch der Fotografin und Surrealistin auftauchen und damit Dora Maar selbst zu Wort kommen. Ihre Kindheit in Argentinien, die enge Beziehung zum Vater und später ihre Zeit in Paris, als sie als surrealistische Fotografin Erfolge feiert. Nicht nur künstlerisch wagt sie Grenzüberschreitung, auch als Frau lotet sie ihre Grenzen aus, erforscht ihre Sexualität. Sie ist befreundet mit Breton, Bataille, Lacan und wird Teil der bewegten Pariser Kunstszene. Bis sie auf Pablo Picasso trifft, der ihr Leben erschüttert. Als Geliebte und Muse teilt sie 8 Jahre sein Leben, sehr schwierige Jahre, denn Picasso ist ein Egomane, der völlige Selbstaufgabe verlangt. Er kränkt sie mit offensichtlicher Untreue sei, missachtet ihr eigenes Talent, bis Doras eigene künstlerische Betätigung fast versiegt.
    Das Bild „Dora und der Minotaurus“, das auch titelgebend für den Roman wird, ist symptomatisch. Eine Frau, unterlegen und verschlungen von einer Bestie, die in der Unterwerfung auch Lust empfindet. Dora fesselt Picasso durch ihre besondere Ausstrahlung, sie wird für ihn Muse und eine ganze Reihe von Bildern dokumentiert die besondere Beziehung, die für Dora Maar auch nach Ende der Liaison lebensbestimmend wird. Sie findet danach nicht mehr zu ihrer künstlerischen Kraft zurück, kämpft mit Depressionen und zieht sich in eine selbstgewählte Isolation zurück.
    Der Roman hat mich fasziniert, der Autorin gelingt es einfühlsam, die Persönlichkeit Dora Maars darzustellen, ihre Unsicherheit und Einsamkeit zu beschreiben, die Dora hinter einer undurchdringlichen Maske aus Unnahbarkeit und Arroganz versteckte. Ein außergewöhnliches Portrait einer außergewöhnlichen Frau, die einen hohen Preis für ihre Liebe zu Picasso zahlte. Ich werde zukünftig Picassos Bilder seiner Muse mit anderen Augen sehen.

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Mord in der Provence: Kriminalroman

Buchseite und Rezensionen zu 'Mord in der Provence: Kriminalroman' von Sandra Åslund
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4 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Mord in der Provence: Kriminalroman"

Atmosphärisch und spannend zugleich: Hannah Richter ermittelt in ihrem ersten Fall


Die junge Kommissarin Hannah Richter wird im Rahmen eines Austauschprogramms nach Vaison-la-Romaine, in ein idyllisches Touristenstädtchen in der Provence, versetzt. Damit geht ein Traum für sie in Erfüllung, denn hier kann Hannah neben der Arbeit ihrer Leidenschaft für die römische Geschichte nachgehen. Als ein Toter im römischen Theater in Orange gefunden wird, ist ihr Fachwissen gefragt. Allem Anschein nach handelt es sich um einen Selbstmord, doch Hannah entdeckt Hinweise, die auf einen Mord hindeuten. Da ihre ortsansässigen Kollegen, allen voran ihr Vorgesetzter Claude-Jean Bernard, ihre Beobachtungen jedoch als Hirngespinste abtun, beginnt Hannah, auf eigene Faust zu ermitteln. Und macht schon bald eine grausige Entdeckung …


Von Vorablesern empfohlen:


Ein atmosphärisch perfekt inszenierter Krimi, der ganz nebenbei noch Geschichtswissen vermittelt und Lust auf eine Reise in die Provence macht. (jehe)


Spannend zu lesen, mit vielen kulturellen Eindrücken und gut beschriebenen Personen. (lealesemaus)


Bildreich geschriebener Krimi in toller Umgebung! (r.blume)

Format:Kindle Edition
Seiten:352
Verlag: Midnight
EAN:
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Rezensionen zu "Mord in der Provence: Kriminalroman"

  1. 4
    30. Okt 2016 

    Arbeitsurlaub

    Die Kölner Polizistin Hannah Richter wird über die EU in ein kleines Örtchen in Süd-Frankreich namens Vaison-la-Romaine entsandt. Sie soll im Rahmen eines Austauschprogramms für einige Monate die dortige Polizei unterstützen. Hannah ist begeistert, kann sie hier doch ihre Arbeit mit dem Studium der römischen Vergangenheit des Ortes kombinieren. Eine Art Arbeitsurlaub, was könnte sich Hannah besseres wünschen. Ein kleiner Tropfen nur trübt das Glück, ihr Chef Bernard scheint nicht viel von Frauen im Polizeidienst zu halten und lässt auch keine Gelegenheit aus, dass klar zu machen. Als im nahegelegenen Amphitheater eine Leiche entdeckt gelangt Hannah eher zufällig an den Tatort und findet einige Indizien, die vermuten lassen, dass hier nachgeholfen wurde. Für ihren Chef ist jedoch klar, der Mann hat Selbstmord begangen, und Hannah soll sich wie ihr aufgetragen wurde gefälligst den Taschendieben widmen.

    Eingebettet in wunderbar beschriebene Landschaftsbilder und Darstellungen alltäglicher Szenen auf Märkten und Gassen im Süden Frankreichs, entwickelt sich vor des Lesers Augen ein oder gar mehrere Mordfälle. Und Hannas darf zum einen in ihrer Position zum anderen aber auch, weil es der strenge Chef verboten hat, nicht wirklich in die Ermittlungen einsteigen. Es lässt ihr keine Ruhe und so beginnt sie in ihrer Freizeit Nachforschungen anzustellen und Leute zu befragen. Eher zufällig schließt sie dabei Bekanntschaften, die sie als hilfreich erweisen könnten. Und sei es nur, dass sie ab und zu einen Ratschlag des fortschrittlicheren aber leider pensionierten ehemaligen Polizeichefs einholen kann.

    Bei der Lektüre bekommt man wahrlich Lust auf eine Reise in die Provence, die Beschreibungen von Land und Leuten sind so lebhaft und Sympathie erweckend, dass der Gedanke an einen künftigen Sommerurlaub wirklich nicht mehr fern ist. Vielleicht durfte oder darf man selbst einmal erleben, wie es ist in einer Urlaubsgegend zu arbeiten. Tatsächlich fühlt man sich in schöner Umgebung und bei bestem Wetter ein wenig so als seien Urlaub und Arbeit gleichzeitig zu haben. Und so beflügelt geht auch Hannah an ihren Job heran, ein Todesfall, der ihr keine Ruhe lässt, dessen Geheimnis sie unbedingt lüften will. Gleichzeitig beschwingt erkundet sie auch die Umgebung nach Sehenswürdigkeiten und trifft Menschen, die ihr gewogen sind. Ein kniffliger Fall, der nichts wünschen übrig lässt, angesiedelt in einer liebevoll beschriebenen Umgebung, die zum Verweilen einlädt.

    Hoffentlich kann Hannah Richter auf ihrer nächsten Station in Frankreich einen ähnlich fesselnden Fall lösen und gleichzeitig den Kontakt zu den lieb gewonnenen Freunden behalten.

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Mein Leben mit Franz Marc

Buchseite und Rezensionen zu 'Mein Leben mit Franz Marc' von Maria Marc
5
5 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Mein Leben mit Franz Marc"

Eine Entdeckung: Die Memoiren der Maria Marc


Sie war Wegbegleiterin und Ehefrau des bedeutenden Expressionisten Franz Marc, kaum mehr als ein einziges Jahrzehnt der engen Verbundenheit war dem Paar vergönnt. Der Blaue-Reiter-Maler starb 1916 auf dem Schlachtfeld vor Verdun. Viel später auf die Zeit an seiner Seite zurückblickend, brachte Maria Marc ihre Erinnerungen – oft ungeschönt ehrlich – zu Papier. Hier werden sie erstmals veröffentlicht: ein eindrückliches Dokument von großer persönlicher und künstlerischer Kraft.


1905 lernte die Malerin Maria Franck den Kollegen Franz Marc kennen. Ab 1913 waren sie ein Ehepaar. Maria Marcs Aufzeichnungen rücken den Künstler Franz Marc und seine Persönlichkeit ins Rampenlicht. Sie verschweigen weder seinen Hang zur Melancholie noch seine Selbstzweifel, die ihn dazu trieben, zahlreiche seiner frühen Werke eigenhändig zu zerstören. Eindringlich, aber auch amüsant berichtet die Gefährtin von Liebes- und Heiratsdingen, von der eigenen damit verbundenen Verzweiflung, von Aufbruchstimmungen und maßgeblichen Freundschaften auf dem Weg in die Epoche des Blauen Reiters, von ihrem Leben im Krieg und von ihrer Witwenschaft.


Die Herausgeberin Brigitte Roßbeck macht die handschriftlich verfassten Erinnerungen Maria Marcs in dieser Lesefassung erstmals der Öffentlichkeit zugänglich.


Autor:
Format:Kindle Edition
Seiten:193
EAN:
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Rezensionen zu "Mein Leben mit Franz Marc"

  1. 5
    16. Mai 2016 

    Nach meinem Geschmack eine sehr tiefsinnige Biografie

    Eine Buchbesprechung zur o. g. Lektüre

    Manche Bücher stimmen mich ein wenig schwermütig und dieses Buch zählt dazu.

    Die Biografie machte mich sehr nachdenklich. Der Lesefluss wurde durch bemerkenswerte Episoden zwischen Maria und Franz Marc recht häufig unterbrochen. Ein dünnes Büchelchen, wofür ich aber trotzdem im Verhältnis viel Zeit benötigt habe.

    In dem Buch habe ich jede Menge Zettelchen zwischen den Buchseiten kleben, eine so reiche Biografie, dank der Herausgeberin Brigitte Roßbeck, die das Material, Maria Marcs handschriftliche Erinnerungen, zusammengetragen und als Buch herausgebracht hat. Viele Fotos und Bleistiftzeichnungen sind den Texten zusätzlich unterlegt ... Aber das Buch hegt keinen wissenschaftlichen Anspruch, trotzdem fand ich es sehr spannend, auch wirkte es sehr authentisch auf mich und sehr menschlich dargestellt. Aber so verhielt sich das Leben der beiden Menschen zwischen Maria und Franz.

    Ich beziehe mich hier hauptsächlich auf die Beziehungskonstellation, die Franz Marc mit seinen Mitmenschen und den Frauen hatte.

    Franz Marc, ein so herzensguter Mensch, der von dem Ersten Weltkrieg hinweggerafft wurde, als er noch nicht mal vierzig Jahre zählte. Sein Tod hatte für mich etwas Absurdes. Mir ist Franz Marc nicht unbekannt, ich hatte schon in meiner Schulzeit mit ihm zu tun gehabt, siehe letztes Posting im Label Buchvorstellung. Trotzdem stimmt mich sein Tod aufs Neue betroffen. Nie wieder Krieg, kann ich nur sagen. Nieder mit den Waffen. Weg mit den Fabriken, die diese herstellen. Der Krieg zerstört nicht nur den Körper des Menschen, sondern auch dessen Ideale, mit denen er geistig und seelisch die Welt bereichert hat. Wie viel hätte Franz Marc noch mit seiner Kunst nicht nur als Expressionist der Welt geben können, wäre er nicht so früh gestorben? Vielleicht wäre er ohne den Krieg ein Greis geworden.

    Franz Marc war es nicht nur wichtig, ein guter Künstler zu werden, nein, er war auch bestrebt, ein guter Mensch zu sein:

    Zitat
    "Dies war wohl die Aufgabe seines Lebens, die ihm das Schicksal stellte." Seite 18.

    Ein Künstlerpaar waren sie, Maria und Franz, wobei sie beide noch sehr jung waren, und Maria sich noch in ihrer Ausbildung befand, als sie Franz in München kennenlernte. Sie haben sich beide recht schnell zueinander hingezogen gefühlt. Maria Franck besuchte nach der höheren Mädchenschule in Berlin eine Kunstschule ...

    … Doch die Liebesheirat musste noch lange auf sich warten. Außerdem war Franz Marc noch mit anderen Frauen verbandelt. Er durchlebte eine Affäre mit der verheirateten Annette Simon, die sehr schwer erkrankte, und sie deshalb die Bindung zu Franz beendete. Äußerlich. Innerlich hatte Franz viel Zeit benötigt, von Simon loszukommen. Zu Maria fühlte er sich eher seelisch verbunden. Die Liebe zu ihr musste erst noch aufgehen und wachsen ...

    Auch von Maria Franck forderte das Schicksal seinen Tribut. Erst musste sie sich geduldig zeigen, als Franz emotional nicht so leicht von Annette loskam. Doch als die Affäre dann schließlich geendet hatte, lernte er die viel ältere Malerin Marie Schnür kennen, die einen unehelichen Sohn besaß, den sie vor der Gesellschaft versteckt hielt. Franz Marc hatte Mitleid mit ihr, vielmehr mit dem kleinen Kind, und heiratete sie, damit Schnür ihren Sohn zu sich nehmen konnte. Ich versuchte mich in Maria Franck hineinzuversetzen, die entsetzlich litt, ihr aber nichts anderes übrigblieb, diesen Ehebund geduldig zu ertragen. Dies waren Szenen, die mich lange beschäftigt haben. Was war Franz Marc doch für ein Mensch? War er altruistisch eingestellt? Marie Schnür, die ein recht unausgeglichenes Innenleben führte, nahm schließlich das Kind nach der Heirat doch nicht zu sich, aus Angst, es nun öffentlich bekennen zu müssen.
    Welchen Sinn hatte diese Ehe, nachdem Schnür ihr Kind weiterhin ablehnte? Diese Frage stellte sich Maria Franck.
    Eine weitere Geduldsprobe, der Maria ausgeliefert war.

    Es zogen viele Jahre ins Land, bis Franz Marc rechtlich gesehen von Schnür loskam, damit Maria und Franz neu heiraten konnten. Franz hielt es nicht lange mit Schnür aus und wollte sich nach einem Jahr wieder scheiden lassen. Schnür legte ihm Steine in den Weg. Franz Marc wurde des Ehebruchs bezichtigt, und musste, als er Maria heiraten wollte, vor dem Gericht immer wieder ein Dispens einfordern ...

    Doch bis zu dieser Zeit gab Franz Marc Maria immer wieder zu verstehen, dass er auch zu ihr gehören würde. Anders hätte Maria diese Treue und diese Geduld nicht aufbringen können …

    In den ersten hundert Seiten beschreibt die Biografin sehr intensiv Marias Beziehung mit Franz. Auf den weiteren Seiten erfährt man recht viel über die Kunst Franz Marcs, und auch die Bekanntschaft mit anderen Künstlern, die er sich so sehr gewünscht hat. Er lebte zuvor ein sehr einsames Leben und sehnte sich nach einem Kreis Gleichgesinnter, mit denen er sich geistig und seelisch weiter entwickeln konnte. Die Brüder August und Helmuth Macke, Paul Cézanne, Paul Klee, u. a. traten schließlich in sein und Marias Leben, von deren Bekanntschaft sie sich beide sehr bereichert gefühlt haben. Mit Wassily Kadinski gründete er die Redaktionsgemeinschaft Der blaue Reiter.

    Mir persönlich haben Franz Marcs Tierbilder sehr gefallen. Er konnte sich ziemlich gut in die Tiere hineinfühlen, nachdem er die Anatomie dazu ausreichend studiert und erfasst hat. Er malte alle Arten von Tieren.

    Beide Menschen, Maria und Franz Marc, haben mir mit ihrer Geduld zum Leben, die Art, mit ihrem Schicksal fertigzuwerden, sehr imponiert.

    Mein Fazit?

    Ich habe nur wenige Zettelchen bearbeitet, um nicht zu viel zu verraten. Für mich waren die Beziehungen Franz Marcs, die er geknüpft hat, sehr interessant ...

    "Das Herz droht mir manchmal zu zerspringen", wie es im Untertitel heißt, konnte ich sehr gut nachvollziehen, was Maria Franck an der Seite von Franz Marc durchmachen musste, auch dann noch, als die Ehe 1911 zwischen ihnen beiden lang ersehnt endlich geschlossen werden konnte, als der Krieg ihr den Mann ein paar Jahre später wieder wegnahm, und sie ihr Dasein als Witwe fristen musste, wenn sie nicht neu heiraten wollte. Nur kurze Jahre, die sie glücklich an Franz Marcs Seite als Ehefrau verbringen konnte. Eine echte Herausforderung, diese Form von Trauer und Verlust zu überwinden …

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