Accabadora
Im Palast nebenan ist die älteste Tochter, Caterina, endlich nach Hause gekehrt. Der Conte stellt zu seinem eigenen Befremden fest, dass er sich plötzlich mit Heiratsgedanken trägt und sich verliebt hat. Doch Caterinas Vater hat andere Pläne; sie wird die Frau des jüngeren Bruders des Conte. Während der Conte sich damit tröstet, dass er Andrea und sein künstlerisches Talent fördert, verlieben sich Caterina und ihr Cicisbeo unsterblich ineinander -- aber ihr Glück ist nicht von langer Dauer. Denn als der Conte dies erfährt, weiß er etwas dagegen zu unternehmen....
Ein nettes Buch, das sich vor allem durch eine schöne, dem Sujet, der gezeigten Gesellschaftsschicht und der Zeit angepassten Sprache auszeichnet. Die Geschichte selbst holpert hin und wieder; die Herkunft Andreas, sein angeblich so außergewöhnliches Talent -- und dabei seine Unfähigkeit, zu erkennen, woher er eigentlich ist -- passen irgendwie nicht richtig zusammen. Auch seine Bindung an den Conte erscheint ziemlich an den Haaren herbeigezogen. Wirklich wunderbar beschrieben sind jedoch die Bilder, und Andreas Ausführungen zu dem, was er vor sich sieht -- vor allem die Beschreibungen dessen, was er gemalt hatte, als er schon im Gefängnis saß.... Insgesamt gute Unterhaltung, die aber nicht unbedingt ein zweites Mal gelesen werden muss. --Daniela Ecker
Kurze Anmerkung zu Beginn: Ich habe das Hörbuch gehört. Es wurde vom Autor persönlich gelesen und seine angenehme Stimme und seine gelassene aber gefühlvolle Art zu sprechen waren ein ganz besonderer Genuss.
Es geht um die große Liebe, es geht um intensive Gefühle, aber keine Sorge! Zu keinem Zeitpunkt wird uns eine kitschige Schmonzette präsentiert. Und das ist m. E. große Literatur.
Hier geht es nicht um Not und Elend, auch nicht um schwierige Entwicklungsbedingungen oder politische, ökologische, gesellschaftskritische oder sozial brisante Themen und Probleme.
Es geht einfach nur um zwei Menschen, die mit beiden Füßen im Leben stehen und die große Liebe füreinander entdecken.
Hanns-Joseph Ortheil ist ein meisterhafter Unterhaltungsroman gelungen.
Mit wunderschönen Worten und einer ruhigen, sinnlichen und poetischen Sprache erzählt er uns, wie der Münchner Fernsehjournalist Giovanni nach Italien reist, um in dem Küstenstädtchen San Benedetto Eindrücke für eine Reportage über das Meer zu sammeln.
Ganz unaufgeregt erzählt uns der Ich-Erzähler Giovanni dann, wie er Franca, die Direktorin des meeresbiologischen Instituts kennen- und lieben lernt, wie sich deren Beziehung entwickelt und welche Hürden es zu überwinden gilt.
Interessant ist, dass der Autor dem Protagonisten Giovanni dabei zwei Stimmen gibt. Einmal diejenige des Mannes, dem das alles geschieht und dann noch diejenige des Schreibenden, der immer sein Notizbuch dabei hat, um seine Gedanken in Worte zu fassen, um sich zu sortieren und damit Unsicherheit und Nervosität in den Griff zu bekommen.
Das war mein erster Roman von Hanns-Joseph Ortheil - und ganz sicher nicht der letzte!
Die Wurzeln der Familie
Nach einem Schwächeanfall liegt der hochbetagte Großvater von Johanna Silcredi im Krankenhaus. Bernhard Silcredi hat eine Bitte an seine Enkelin, er will endlich erfahren, wer sein Vater war. Die Mutter hat sich immer ausgeschwiegen. Die Wurzeln der Famile Silcredi liegen in Triest. So reist Johanna nach Italien, der einstige Familienbesitz ist längst in eine Frühstückspension umgewandelt worden und Johanna unternimmt diese Reise auch, weil sie just an ihrem Geburtstag von ihrem Freund verlassen wurde.
In dieser Pension trifft sie Charlotte von Uhlrich, eine alte Dame, die zu einer Beerdigung angereist ist. Auch die Uhlrichs haben alte Verbindungen nach Triest und es scheint, als ob auch Charlotte Vergangenes ergründen will.
Zwei Zeitebenen verbindet Beate Maxian in ihrem wunderschönen Familienroman. Die Geschichte der Familien Silcredi und Uhlrich Anfang des 20. Jahrhunderts und die Gegenwart, in der Johanna nach der Trennung einen Neuanfang will.
Ich bin immer wieder begeistert, wie farbig die Autorin die Geschichte lebendig werden lässt. Triest, die große Handelsmetropole in der Zeit vor dem ersten Weltkrieg ersteht vor meinen Augen. Mit Johanna kann ich durch die Straßen der Stadt streifen, die Atmosphäre der Kaffeehäuser schnuppern und die vergangene Größe der Stadt ahnen. Stimmungsvolle Beschreibungen sind die Stärke von Beate Maxian. Das spürt man ganz besonders, wenn sie über die Umbrüche während und nach dem ersten Weltkrieg beschreibt. Eine neue Zeit bricht an, die besonders für Afra von Silcredi, Bernhards Mutter bedeutsam sind. Johanna erfährt viel über ihre Ahnin und dadurch auch ein wenig über sich selbst. Damit wird auch die Handlung der Gegenwart zu einer spannenden Lektüre und ich habe auch Johannas „Neustart“ sehr genossen.
Beate Maxian schafft es mit jedem ihrer Romane mich zu fesseln. Ich mag ihren Schreibstil, der viel Esprit hat und immer auch Wiener Charme aufblitzen lässt. Wenn sie ihre Protagonistin einmal ganz spontan „bist deppert“ ausrufen lässt, muss ich schmunzeln. Sehr feinsinnig verwebt sie Familiengeschichten mit Historie. Ihre Figuren gestaltet sie so lebensecht, dass ich sie wie echte Personen vor Augen habe, sie sind immer absolut stimmig in ihrer Zeit. Ihr gelingt es wirklich mich von Anfang an zu fesseln. Das hat sich bei jedem ihrer Romane für mich bestätigt.
Wer sich mit Anspruch unterhalten will, für den sind Beate Maxians Büchern immer die erste Wahl.
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