Marco Polo: Bis ans Ende der Welt: Roman

Buchseite und Rezensionen zu 'Marco Polo: Bis ans Ende der Welt: Roman' von Plaschka, Oliver

Inhaltsangabe zu "Marco Polo: Bis ans Ende der Welt: Roman"

Format:Broschiert
Seiten:864
Verlag: Droemer/Knaur
EAN:9783426304952
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Belmonte: Eine deutsch-italienische Familiensaga

Buchseite und Rezensionen zu 'Belmonte: Eine deutsch-italienische Familiensaga' von Riepp, Antonia
4.35
4.4 von 5 (3 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Belmonte: Eine deutsch-italienische Familiensaga"

Format:Broschiert
Seiten:496
Verlag:
EAN:9783492062015
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Rezensionen zu "Belmonte: Eine deutsch-italienische Familiensaga"

  1. Nonna e Nipotina

    Klappentext:
    „Als ihre Großmutter Franca überraschend stirbt, erbt Simona, italienisch-deutsches Gastarbeiterkind in der dritten Generation, deren Elternhaus in den italienischen Marken, von dessen Existenz sie bis dahin nichts wusste. Die junge Landschaftsgärtnerin aus dem Allgäu macht sich auf in das ferne Belmonte, ein verträumtes, mittelalterliches Dorf auf einem Hügel, in dem die Zeit stehen geblieben zu sein scheint. Dort findet sie auf Kassetten Francas Lebensbeichte. Stück für Stück und Geschichte für Geschichte folgt Simona den Spuren ihrer Vorfahren in ein verlassenes Kloster, zu einem ehemals feudalen Gutshof und dessen menschenscheuem Besitzer, bis sie am Ende eine erschreckende Wahrheit enthüllt.“

    Antonia Riepp hat mich mit diesem Roman nach Italien und ins Allgäu entführt. In ihrem Roman „Belmonte“ dürfen wir Simona unheimlich nah kennenlernen und mit ihr mitfühlen. Riepp benutz dabei klare und unverschnörkelte Worte und genau dieser Stil passt hervorragend zu Simona. Ihre Geschichte ist keine leichte und sie musste sich immer durchs Leben kämpfen, da ihr imaginärer Stempel als „Gastarbeiterkind“ doch tief sitzt. Durch den Tot von Nonna Franca und dem damit verbunden Erbe erleben wir Leser den roten Faden der Geschichte. Aber generell ist hier anzumerken, dass das Leben der Damen einen sehr großen und festen Kern der Story bildet. Beide sind/waren extrem starke Frauen mit enormen Selbstbewusstsein, aber das ist in der spielenden Zeit auch nicht leicht zu vertreten. Dafür war die Zeit einfach noch nicht reif. Riepp erzeugt hier ein sehr authentisches und äußerst atmosphärisches Lesegefühl und wir Leser verwurzeln regelrecht mit den Damen. Riepp hat aber noch etwas ganz besonderes für den Leser vorbereitet: das Ende. Das Ende der Story war so unverhofft, so plötzlich und so überhaupt nicht typisch für die Protagonistin, das man wirklich erstaunt und geflasht zurück bleibt. Das deutsch-italienische Flair ist hier wirklich perfekt umgesetzt! 5 von 5 Sterne!

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  1. 4
    21. Jul 2020 

    Plötzlich Italien

    Gerade hat Simona, die Garten- und Landschaftsbau studiert hat, ihren Job verloren und sie fragt sich, wie sie ihr Leben weiterführen möchte. Ihre Großmutter Franca ist ihr in allen Lebenslagen eine Stütze. Doch nun verstirbt sie plötzlich und kann Simona nicht mehr helfen. Eigentlich. Überraschend vererbt Franca ihrer Enkelin ein Haus in Belmonte. Von diesem Haus hat Simona nicht einmal etwas gewusst. Natürlich wusste sie, dass Franca aus Italien stammte, aber sie glaubte, ihre Großmutter habe keinen großen Bezug mehr dorthin. Eigentlich will Simona das Haus verkaufen, aber zumindest ansehen will sie es sich. Und vielleicht die unbekannte Familie entdecken.

    Es geht nicht nur um Simona. Francas ungewöhnliche Vergangenheit spielt eine wichtige Rolle und auch die ihrer Mutter. Überhaupt Mütter und Töchter. Was bringt sie dazu so oder so zu handeln. Manchmal neigt die Welt und auch die Verwandtschaft dazu, vorschnell zu urteilen. Hinter irgendwelchen lapidaren Worten können sich wahre Schicksale verbergen. Und um die Kinder zu schonen, wird häufig das Wichtige verschwiegen. Was wird Simona herausfinden? Wird Francas Wunsch in Erfüllung gehen?

    Der Autorin ist hier ein wirklich herzerwärmender Familienroman gelungen. Ausgehend vom zweiten Weltkrieg bis in die Gegenwart erzählt sie die Geschichte von Simonas Familie. Dabei sind die Frauen, von denen erzählt wird, durchweg sympathisch. Sie alle haben einiges durchgemacht und sind sich dabei treu geblieben. Starke Frauen, die etwas wagen, die zu träumen wagen. Nicht immer ist ihnen das Glück hold, doch sie versuchen immer das Beste daraus zu machen. Die italienische Gabe zur Improvisation kommt ihnen dabei zugute. Auch wenn der Roman einige etwas sehr beschreibende Passagen enthält, fesselt diese spannende Familiengeschichte. Die unbekannten Seiten der Vorfahren zu entdecken, ist nicht nur für Simona spannend, sondern auch für den Leser. Auch im wahren Leben kann man sagen, kennt man die Eltern, kennt man auch sich selbst besser. Angekündigt ist dieser Roman als erster Teil einer Reihe und gerade weil Simonas Geschichte auserzählt wirkt, ist man neugierig wie die Autorin an den nächsten Teil herangehen wird.

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  1. Familiengeheimnisse zwischen Vergangenheit und Gegenwart

    „Ihren ersten Kaffee trank sie auf der Steinbank neben dem Kücheneingang im Schatten des Moro und beobachtete eine Eidechse, die sich auf dem Mäuerchen der Terrasse sonnte.“ (Zitat Pos. 952)

    Inhalt
    Simona, demnächst dreißig Jahre alt, hat Landschaftsgärtnerei studiert und ist in Kempten im Allgäu freiberuflich tätig. An dem Tag, an dem sie ihren Job verliert, stirbt auch ihre Großmutter, Nonna Franca, bei der sie aufgewachsen ist. Simona wusste nicht, dass Franca ein Haus in der Region Marche in Mittelitalien besaß. Dieses Haus in Belmonte ist das renovierte Elternhaus von Franca, mit einem wunderbaren Obst- und Gemüsegarten, das Simona nun erbt. Da sie ohnedies auch Abstand von ihrem Lebensgefährten Sebastian braucht, fährt sie nach Italien. Als sie mehrere Kuverts ohne Absender erhält, auf denen ihre Großmutter ihr Leben erzählt, beginnt sie nachzuforschen.

    Thema und Genre
    Im Mittelpunkt dieses deutsch-italienischen Familienromans stehen die Frauen. Themen sind Familie und ihr Zusammenhalt, die eigenen Wurzeln, Heimat und Auswanderer, eine noch ursprüngliche italienische Gegend und die Liebe. Es geht auch um schwierige Mutter-Tochter-Beziehungen, die sich durch vier Generationen ziehen.

    Charaktere
    Teresa und ihre Freundin Marta, Franca und ihre Freundin Irma, Marina und ihre Tochter Simona: unterschiedliche Frauen, deren Leben durch vergangene Ereignisse geprägt ist. Es sind einprägsame Figuren und die sympathisch gestalteten Charaktere stehen im Mittelpunkt dieser Geschichte.

    Handlung und Schreibstil
    Die Familiengeschichte wird in zwei Handlungssträngen erzählt, Simona in der Jetztzeit, unterbrochen immer wieder durch Teresas und Francas Geschichte in der Vergangenheit. Franca erzählt ihr Leben in der Ich-Form. Jedes Kapitel ist mit Zeit- und Namensangabe versehen, das macht die Handlung übersichtlich. Italienisches Flair erhält der Roman vor allem durch die Charaktere und die Schilderungen des Alltags in Belmonte. Denn obwohl auch Landschaft und Natur beschrieben werden, fehlte mir beim Lesen etwas von diesem lebendigen, typischen Italien der Marche, wie ich es kenne. Überraschende Wendungen sorgen für Spannung, allerdings trifft Simona im Laufe der Handlung eine Entscheidung, die für mich im Zusammenhang mit dem Charakter dieser Figur und Details der Ausgangssituation nicht stimmig und nicht nachvollziehbar ist.

    Fazit
    Ein Generationenroman mit starken Frauen, der von Ereignissen und Schicksalen erzählt, die ein Leben völlig verändern können. Ernste, traurige Erfahrungen wechseln mit humorvollen Episoden ab und Mut, Hoffnung und Liebe machen dieses Buch zu einer angenehmen Lektüre für entspannte Lesestunden.

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Geheime Quellen

Buchseite und Rezensionen zu 'Geheime Quellen' von Leon, Donna
5
5 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Geheime Quellen"

Autor:
Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:320
Verlag:
EAN:9783257070996
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Rezensionen zu "Geheime Quellen"

  1. Etwas anders als die Vorgänger-Romane

    Plätscherten die letzten Brunetti-Romane Donna Leons lange vor sich hin, bevor sich so etwas wie ein Fall entwickelte, so kommt die Autorin dieses Mal schnell zur Sache. Der Commissario und seine Kollegin Griffoni werden in Hospiz gebeten, wo ihnen eine todkranke Frau offenbart, dass ihr kurz zuvor verstorbener Mann nicht das Opfer eines Motoradunfalls gewesen sei, sondern das eines Mordes. Zudem spricht sie von von schmutzigem Geld, das dieser vor seinem Tod erworben habe. Brunetti verspricht der Sterbenden, alles zu tun, um die Wahrheit ans Licht zu bringen. Doch die Faktenlage erweist sich als äußerst dünn, Brunnetti und Griffoni ermitteln mit tatkräftiger Unterstützung der ephemeren Senora Elletra und ihrer Computerkenntnisse und stoßen dabei auf Unregelmäßigkeiten bei Messungen von Wasserqualität, von denen der Ermordete offensichtlich Kenntnis hatte. Doch ist das ein ausreichendes Mordmotiv? Am Ende muss Brunetti einen teuflischen Deal eingehen, um es auf trumpisch zu sagen, der ihm zwar den Mörder liefert, aber ein vielleicht viel schlimmeres Täter Verbrechen ungeahndet bleiben lässt.

    Wie gesagt, anders als die Vorgänger nimmt dieser Roman rasch an Fahrt auf. Dennoch muss der geneigte Leser nicht auf die üblichen Gedanken Brunettis (oder Donna Leons) über den Zustand der italienischen Gesellschaft verzichten, ebenso wenig auf die Darstellung des wohltuend harmonischen Familienlebens der Brunettis. Lediglich das Essen kommt dieses Mal etwa kurz, aber wer vermisst das schon?

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Geheime Quellen

Buchseite und Rezensionen zu 'Geheime Quellen' von Leon, Donna
5
5 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Geheime Quellen"

Autor:
Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:320
Verlag:
EAN:9783257070996
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Rezensionen zu "Geheime Quellen"

  1. Etwas anders als die Vorgänger-Romane

    Plätscherten die letzten Brunetti-Romane Donna Leons lange vor sich hin, bevor sich so etwas wie ein Fall entwickelte, so kommt die Autorin dieses Mal schnell zur Sache. Der Commissario und seine Kollegin Griffoni werden in Hospiz gebeten, wo ihnen eine todkranke Frau offenbart, dass ihr kurz zuvor verstorbener Mann nicht das Opfer eines Motoradunfalls gewesen sei, sondern das eines Mordes. Zudem spricht sie von von schmutzigem Geld, das dieser vor seinem Tod erworben habe. Brunetti verspricht der Sterbenden, alles zu tun, um die Wahrheit ans Licht zu bringen. Doch die Faktenlage erweist sich als äußerst dünn, Brunnetti und Griffoni ermitteln mit tatkräftiger Unterstützung der ephemeren Senora Elletra und ihrer Computerkenntnisse und stoßen dabei auf Unregelmäßigkeiten bei Messungen von Wasserqualität, von denen der Ermordete offensichtlich Kenntnis hatte. Doch ist das ein ausreichendes Mordmotiv? Am Ende muss Brunetti einen teuflischen Deal eingehen, um es auf trumpisch zu sagen, der ihm zwar den Mörder liefert, aber ein vielleicht viel schlimmeres Täter Verbrechen ungeahndet bleiben lässt.

    Wie gesagt, anders als die Vorgänger nimmt dieser Roman rasch an Fahrt auf. Dennoch muss der geneigte Leser nicht auf die üblichen Gedanken Brunettis (oder Donna Leons) über den Zustand der italienischen Gesellschaft verzichten, ebenso wenig auf die Darstellung des wohltuend harmonischen Familienlebens der Brunettis. Lediglich das Essen kommt dieses Mal etwa kurz, aber wer vermisst das schon?

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Mitten im August: Der Capri-Krimi

Buchseite und Rezensionen zu 'Mitten im August: Der Capri-Krimi' von Ventura, Luca
4
4 von 5 (2 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Mitten im August: Der Capri-Krimi"

Format:Broschiert
Seiten:336
Verlag:
EAN:9783257300765
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Rezensionen zu "Mitten im August: Der Capri-Krimi"

  1. Eine tolle Atmosphäre

    Der Inselpolizist Enrico Rizzi führt auf Capri eigentlich ein ruhiges Leben, denn er hat es nur mit kleineren Delikten zu tun. Doch dann wird mitten im August ein Toter an den felsigen Strand gespült. Für Rizzi ist es der erste Mordfall, den er aufklären muss.

    Das tolle Cover dieses Capri-Krimis aus dem Diogenes-Verlag hat mich sofort angesprochen. Auch die Beschreibung machte mich neugierig, und dass es sich um den Auftakt einer neuen Krimireihe handelte.
    Der Schreibstil war sehr angenehm und flüssig zu lesen. Ich bin nicht ins Stocken geraten, sondern konnte das Buch zügig fertig lesen. Sehr schön empfand ich die Beschreibungen der Umgebung und der Insel, das hätte ich toll vor Augen. Eine anschauliche Atmosphäre.
    Enrico Rizzi hat mir als Ermittler prima gefallen und ich hatte Freude, ihn bei seinem ersten Mordfall zu begleiten. Er wurde gut beschrieben und es gab auch passende Einblicke in sein Privatleben. Dadurch wurde er für mich zu einer präsenten Person, von der ich sehr gerne mehr lesen möchte.
    Der Fall war interessant und ich habe mich gefragt, was dahintersteckt. Auch ein aktuelles und wichtiges Thema findet einen passenden Platz in der Geschichte. Die Spannung baute sich jedoch erst allmählich, zum Ende hin auf. Statt eines reißerischen Krimis gab es hier viel Atmosphäre, nachvollziehbare Ermittlungsarbeit und einen sympathischen Polizisten. Das Ende bot eine kleine Überraschung und war insgesamt rund und schlüssig.

    Mir hat dieser atmosphärische Krimi gut gefallen und ich möchte gerne mehr von Rizzi lesen. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

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  1. Schöner Urlaubskrimi

    Mit „Mitten im August“ von Luca Ventura kommt ein neuer Krimischauplatz bei Diogenes dazu. Die malerische Insel Capri ist die Heimat von Polizist Rizzi. Ein bodenständiger und sympathischer Charakter, der sehr mit der Landschaft verbunden ist. In seiner Freizeit hilft er seinem Vater auf dem bäuerlichen Anwesen und versucht ihn vom naturnahen Anbau zu überzeugen.

    Auch beruflich ist er herausgefordert. In einem Boot, das vor der Küste treibt, wird die von Stichwunden gezeichnete Leiche eines jungen Mannes gefunden. Es ist Jack Milani, Sohn eines Industriellen aus dem Norden, der sich als Straßenmusiker sein Geld verdiente. Jack spielte Hits von Cat Stevens und gab sich ganz als Lebenskünstler und Späthippie. Die junge Sofie, Studentin der Ozeanografie verliebt sich ihn und sie verbringen schöne Monate im Süden. Aber nun ist Jack tot und Sofie verschwunden. Sie ist ebenfalls tot oder ist sie vielleicht die Mörderin?

    Zwar übernimmt die Mordkommission in Neapel als übergeordnete Behörde die Ermittlungen, aber Rizzi ist damit nicht zufrieden, zu oberflächlich laufen die Untersuchungen für seinen Geschmack und er lässt nicht locker.

    Mit so einer malerischen Location ist bei einem Urlaubskrimi schon die halbe Miete drin und die Figur des Ermittlers Rizzi ist ebenfalls passend entworfen. Ein junger, ehrgeiziger Mann, der sich Gedanken um die Umwelt macht und auch sich auch beruflich nicht nur auf die einfachsten Lösungen verlässt. Ihm zur Seite steht Antonia Cirillo eine Frau, die nach privaten Problemen in den Süden strafversetzt wurde. Natürlich darf auch nicht der polternde und dümmliche Vorgesetzte nicht fehlen, der sich allein um die gute Presse und den Tourismus sorgt und ansonsten unsinnige Befehle erteilt. Hier rutscht die ansonsten ganz gut komponierte Geschichte ein wenig ins Klischeehafte ab.

    Ökologie und Umweltgedanken spielen nicht nur bei Rizzis bäuerlichen Aktivitäten eine Rolle, auch über die Meeresverschmutzung macht sich der Autor Gedanken und lässt sie in die Handlung einfließen. Das ist ein aktueller und interessanter Ansatz.

    Insgesamt passt der Krimi perfekt ins Genre der Bücher, die an malerischen Orten spielen und ein wenig Land und Leute als perfekten Hintergrund portraitieren, für mich selbst nenne ich sie „Urlaubskrimis“. Allerdings kann Luca Ventura – ich nehme an, es ist ein Pseudonym, das Authentizität vermitteln soll – keine neuen Akzente in diesem Genre setzen.

    Aber spannende und entspannende Stunden bietet der schön gestaltete Krimi auf jeden Fall und ich könnte mir weitere Folgen durchaus vorstellen. Entwicklungspotential ist jedenfalls da.

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Only you – Alles beginnt in Rom: Roman

Buchseite und Rezensionen zu 'Only you – Alles beginnt in Rom: Roman' von Eberlen, Kate
3
3 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Only you – Alles beginnt in Rom: Roman"

Format:Broschiert
Seiten:496
Verlag:
EAN:9783453292390
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Rezensionen zu "Only you – Alles beginnt in Rom: Roman"

  1. Liebesgeschichte mit dramatischer Vergangenheit

    „Only You“ von Kate Eberlen behandelt die Liebesgeschichte der Protagonisten Alf und Letty. Beide könnten unterschiedlicher nicht sein: Alf ist extrovertiert und lebt in den Tag hinein und Letty ist ruhig und reserviert. Beide aus unterschiedlichen Gründen nach Rom geflüchtet und lernen sich in einem Englischkurs kennen. Neben der Sprache verbindet die beiden die Liebe zum Tanz (und auch noch das ein oder andere mehr, wie sich herausstellt).

    Das Cover ist ganz hübsch anzusehen und sehr ansprechend für Liebhaber von Liebesromanen. Das Buch ist in 3 Teile geteilt: Gegenwart – Vergangenheit – Gegenwart. Die Kapitel befassen sich immer im Wechsel mit Letty und Alf. Im 3. Teil kommt auch noch Lettys Mutter Frances dazu. Die Erzählperspektive ist allerdings in 3. Person, weshalb bei mir eine gewisse Distanz zu den Protagonisten entstanden ist. Insbesondere die Gefühle werden durch die „Berichterstattung“ nicht gut transportiert.
    Hinzukommt, dass der Spannungsbogen im Buch sehr langsam in Fahrt kommt, was dazu geführt hat, dass ich mich in den ersten 100 Seiten wirklich schwergetan habe. Angezogen hat die Spannung in dem Abschnitt Vergangenheit, da dort viele aufgeworfene Fragen geklärt wurden und man auch ein Gefühl für das Verhalten der Protagonisten entwickeln konnte. Manche Erkenntnisse kamen auch wirklich überraschend. Im Laufe des Abschnitts kamen auch unerwartete Verflechtungen zwischen der Vergangenheit von Alf und Letty auf, was mich echt gefesselt hat. Beim Ende und letzten Teil bin ich wieder indifferent. Für mich wurde das Ende zu Klischeehaft gelöst und wesentliche Schmerzpunkte nicht mehr weiterverfolgt. Schlecht hat es mir zwar nicht gefallen, aber meine Erwartungshaltung nach dem spannenden Mittelteil wurde nicht erfüllt.

    Alles in allem ist das Buch ganz nett für Liebesroman-Fans, transportiert für mich aber leider zu wenig Emotionen. Von mir 2,5/5 Sternen.

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Der freie Hund

Buchseite und Rezensionen zu 'Der freie Hund' von Schorlau, Wolfgang
4.2
4.2 von 5 (5 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Der freie Hund"

Format:Broschiert
Seiten:336
Verlag:
EAN:9783462052459
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Rezensionen zu "Der freie Hund"

  1. Ein spannender, aktueller, charmanter Pageturner

    „Werde ein guter Polizist in Venedig. Einem guten Polizisten kann man einen Versetzungsantrag nicht abschlagen.“ (Zitat Seite 43)

    Inhalt
    Commissario Antonio Morello wurde gerade aus Cefalù in Sizilien nach Venedig versetzt. Durch seine allzu intensiven Ermittlungen im Bereich des illegalen Kunsthandels ist er an die Spitze der Todesliste der sizilianischen Mafia gerückt. Morello wollte die Ermittlungen zu Ende führen, vermisst Sizilien und hasst Venedig aus Überzeugung von der ersten Minute an. An seinem ersten Arbeitstag, es ist ein Mittwoch, kommt er auf dem Weg zu seinem neuen Arbeitsplatz an einer Studentenkundgebung gegen die Kreuzfahrtschiffe vorbei und hört kurz dem Hauptredner zu. Früh am nächsten Morgen ein Anruf seines Stellvertreters: ein Toter, durch Messerstiche ermordet. Morello erkennt den Toten, es ist der junge Mann, der auf der Protestkundgebung gesprochen hatte. Ging es um die Studenteninitiative, oder um persönliche Motive? Der Ermordete ist der Sohn einer sehr einflussreichen, angesehenen venezianischen Familie und hatte nach Aussage seines Vaters keine Feinde. Doch rasch stößt Commissario Morello auf Zusammenhänge, die seine Ermittlungen in eine völlig andere Richtung lenken. „Il cane senza padrone“, der freie Hund, nennt man ihn in Sizilien, weil er sich bei seinen Ermittlungen niemals und von niemandem an die Leine nehmen lässt. Venedig ist nicht Sizilien, informiert ihn sein Vorgesetzter, Venedig braucht keinen „freien Hund“, oder doch?

    Thema und Genre
    In diesem Kriminalroman, der in Venedig spielt, geht es natürlich auch um Venedig, Massentourismus als wichtige Einnahmequelle und die Gefahren für die Substanz und die Lebensualität der Lagungenstadt durch gigantische Kreuzfahrtschiffe. Weitere brisante Themen sind die Verflechung von Politik und Wirtschaft, Korruption, die Macht der Mafia und der internationalen Kunstmarkt.

    Charaktere
    Antonio Morello, der Sizilianer in Venedig, vermisst seine Heimatstadt Cefalù, aber auch er kann sich dem besonderen Zauber Venedigs nicht lange entziehen. Er ist ein brillanter, hartnäckiger Ermittler, der gewohnt ist, besonders auf die leisen Töne zu hören und seiner Intuition zu folgen. Das Team, das er übernimmt, ist geprägt von den Vorurteilen Norditaliens gegenüber Süditalien und nun hat ein Süditaliener plötzlich die Position inne, auf die andere gehofft hatten. Einige Figuren in diesem Kriminalroman sind sehr sympathisch, andere weniger, jede hat ihre Eigenheiten und eines haben sie gemeinsam: sie sind absolut glaubhaft, authentisch und sehr italienisch.

    Handlung und Schreibstil
    Der straffe Handlungszeitraum, der nur etwas mehr als zwei Wochen beträgt, sorgt für zusätzliche Spannung. Die Geschichte ist packend und interessant, die Themen sind nach wie vor aktuell. Der besondere Charme dieses Kriminalromans liegt in den sich langsam ergebenden, sehr spannenden Zusammenhängen in diesem Mordfall und der gelungenen Mischung aus Recherche und aktionbetonten Einsätzen. Die italienischen Eigenheiten, geschildert mit einem Augenzwinkern und Humor, lockern die Handlung auf und dies alles wird verbunden durch einen liebevollen, aber dennoch nicht verklärten Blick auf die auf die einmalige Stadt Venedig mit ihren großartigen Palazzi und Kirchen, vor allem aber mit ihren kleinen, versteckten Plätzen, Wegen und Brücken.

    Fazit
    Ein interessanter, spannender, facettenreicher Kriminalroman, Beginn einer Serie um den sympathischen Commissario Antonio Morello und sein Team. Doch die heimliche Hauptprotagonistin ist die Stadt Venedig, La Serenissima, deren Zauber sich auch der Sizilianer Morello „Venedig stinkt, ist schmutzig, laut, unfreundlich“ bald nicht mehr entziehen kann.

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  1. Ein Hund ohne Herr

    Nachdem Commissario Antonio Morello in seiner sizilianischen Heimat korrupte Politiker hinter Gitter gebracht und die Mafia gegen sich aufgebracht hat, wird er nach Venedig versetzt. Zu seinem Schutz soll diese Anweisung sein, denn die Cosa Nostra tötet ihre Feinde angeblich nur auf Sizilien. Doch Morello empfindet Venedig als Strafe und Zumutung. Er hasst das Glockengebimmel vor seinen Fenstern, die Touristen, die schmutzigen Kanäle. Auch die venezianischen Kollegen, denen er aus heiterem Himmel vorgesetzt wird, sind über seine Ankunft nicht sehr erfreut. Doch dann wird Francesco Grittieri, Spross einer reichen Familie, ermordet aufgefunden. Der junge Mann war Mitglied einer Aktivistengruppe gegen Kreuzfahrtschiffe in Venedig. Commissario Morello macht sich mit seinen Ermittlungen nicht gerade beliebt bei den „angesehenen Bürgern“, den Beamten der Hafenbehörde und dem eigenen Questore.
    Antonio Morello ist „Der freie Hund“. Der deutsche Autor zahlreicher Politikkrimi Wolfgang Schorlau und der italienische Schauspieler und Drehbuchautor und Claudio Ciaoli haben sich für diesen Kriminalroman zu einem perfekten Team zusammengefunden. Es ist ein aktuelles und hochpolitisches Thema. Klimawandel und Kreuzfahrtschiffe tragen Jahr für Jahr zur Unterspülung der Lagune bei. Venedig versinkt nicht nur wörtlich, es steht auch knietief im Sumpf von Korruption und mafiösen Machenschaften, zumindest in dieser Geschichte…. Auch wenn das Politiker und führende Beamte der „schönsten Stadt Italiens“ nicht wahr haben wollen. Da braucht es jemanden wie Antonio Morello „il cane senza padrone“, den Hund ohne Herrn. Mit seiner Sturheit verbeißt er sich in so manchen Knochen, wenn er sich nicht gerade einen von vielen espresso doppio zu Gemüte führt. Morello ist geradlinig, integer, mit einem ausgeprägten Gerechtigkeitssinn und Augenmaß. Dass Hunde, die bellen nicht beißen, trifft auf Morello nicht zu. Schimpfen kann er wie ein zweiter, aber er ist auch durchaus bereit, den Kampf gegen das organisierte Verbrechen aufzunehmen. So bereitete es ihm fast Vergnügen sich mit den Mächtigen der Stadt anzulegen. Denn viel hat Morello nicht zu verlieren. Seine Abneigung gegen Venedig verliert er allerdings allmählich, als er die Kooperationsbereitschaft einer Kollegin bemerkt. Und weil er ihm seine neue Nachbarin ein Venedig abseits des Massentourismus zeigt. So erhält der Leser neben einer komplexen und spannenden Kriminalhandlung eine literarische Stadtführung und darüber hinaus auch noch eine aufschlussreiche Abhandlung der jüngeren Geschichte Italiens von Garibaldi über Andreotti bis zu Berlusconi und Salvini. Wie es zu eigenartigen Wählerstimmen kommt und warum Süditaliener in Venedig nicht gerne gesehen werden.
    Weil Freundschaft durch den Magen geht, und weil es in italienischen Krimis scheinbar nicht fehlen darf, wird auch reichlich gegessen (und vorher ausgiebig gekocht) und getrunken. Das muss wohl so sein.
    „Dich krieg ich auch noch!“, knurrt Morello, als er den Fall abgeschlossen hat und trotzdem nicht alle Bonzen Handschellen tragen. Das lässt auf eine Fortsetzung hoffen!

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  1. Der freie Hund beißt wieder zu

    Antonio Morello gelang in Sizilien ein Schlag gegen die Mafia. Danach hatte er die Wahl zwischen einem bewachten Leben in einer Kaserne oder die Versetzung ans andere Ende Italiens. Venedig gefällt ihm nicht, die Menschenmassen, die stinkenden Kanäle, die Vorurteile, die ihm an seiner Dienststelle entgegen gebracht werden, aber da muss er durch.
    Gleich sein erster Fall hat es in sich, ein Student wurde erstochen. Er hat sich vehement gegen die Gefährdung der Lagunenstadt durch die Kreuzfahrtriesen ausgesprochen. Francesco Grittieri stammte aus einer vermögenden Familie und wie weit deren Einfluss reicht, erkennt Morello schon daran, dass der Questore die Freigabe der Leiche an die Familie verfügte, bevor eine pathologische Untersuchung erfolgen konnte. Aber der Commissario hat nicht umsonst den Namen „Der freie Hund“, Weisungen haben Morello noch nie aufgehalten, wenn er Verflechtungen zwischen Politik und Mafia vermutete.
    Der Krimi ist ohne Zweifel spannend. Er greift auch ganz aktuelle Probleme auf, wie die Kreuzfahrtschiffe, die die Luft verpesten und die Stadt mit Tagestouristen überschwemmen. Wie der immer weniger werdende Wohnraum, der alt eingesessene Venezianer ins Umland zwingt und die steigenden Preise überall. Das macht den Plot aktuell.
    Geschrieben ist der Roman sehr flott, fast würde ich sagen: zu gefällig. Kurze Sätze und viele Dialoge machen das Lesen wirklich einfach. Manchmal ist es mir fast mit Klischee überfrachtet. Der junge Taschendieb, der durch Morello geläutert und anschließend für ihn durchs Feuer geht, ist schon nah am Kitsch. Die sympathische Nachbarin, die in Morello wieder Gefühle weckt und ihn den Tod seiner Frau leichter werden lässt, bedient die Romantik.
    Dass für die taffe und wehrhafte Kollegin, die nicht grade wie eine Elfe gebaut ist, der Name Anna Klotze gewählt wurde, finde ich etwas unpassend. Im Gegensatz dazu lese ich den Namen der Journalistin, die Morello für sich einnehmen kann, als eine kleine Geste an die Journalistin Petra Reski, die auch im Nachwort erwähnt wird.
    Kleine eingestreute italienische Redewendungen, Grüße und Flüche sorgen für das Ambiente, genauso wie die abgedruckten Songtexte, die Morello ganz besonders gern hört.
    Das alles ist nicht neu und originell, aber gut gemacht und im Ergebnis ein unterhaltsamer Venedig-Krimi, der wohl der Auftakt einer Reihe sein wird. Der freie Hund wird also wieder beißen.

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  1. 4
    05. Mär 2020 

    Mafiamord in Venedig

    Bereits die Dengler-Romane von Wolfgang Schorlau haben mir sehr gut gefallen. Exzellent recherchiert und spannend bis zur letzten Seite. Genau das hat meine Erwartungen an „Der freie Hund“ sehr hochgestellt. Claudio Caiolo hat sich mit Wolfgang Schorlau zusammengeschlossen und ein tollen Team gebildet. Meine hohen Erwartungen an diesen Roman haben diese beiden nicht enttäuscht.

    Antonio Morello ist ein sizilianischer Polizist der gegen Verbrechen und Korruption kämpft. Dabei schreckt er auch nicht vor der Mafia zurück. Doch das hat Konsequenzen die sein Leben beeinflussen, denn er hat es geschafft dass er auf der Schwarzen Liste der Mafia steht und so wird er vom Jäger zum Gejagten.
    Zu seiner eigenen Sicherheit wird er nach Venedig versetzt. Das passt ihm gar nicht in den Kram und er will auf keinen Fall dort bleiben. Alles an Venedig widert ihn an.
    Da ihm erstmal nichts andere übrig bleibt, nimmt er einen Fall an in dem es um einen Mord an einem jungen Studenten geht. Je mehr Morello in den Fall verstrickt wird, umso deutlicher wird eine Verbindung zur Mafia. Und auch die Politik mischt ordentlich mit. Hier sieht Morello seine Chance. Er gibt alles um den hinterhältigen Machenschaften der Mafia das Handwerk zu legen. Auch wenn er dabei sein eigenes Leben aufs Spiel setzt und gegen viel Widerstand ankämpfen muss.
    Hinzu kommen verführerische Nachbarinnen, persönliche Schicksale und die große Last und Wichtigkeit der Kreuzfahrtindustrie und des Tourismus für Venedig. Man erfährt viel über Morellos Hintergrundgeschichte und seine persönlichen Laster.

    Wolfgang Schorlau und Claudio Caiolo haben es geschafft einen wunderbar rasanten Krimi vor der anschaulichen Kulisse Venedigs zu schreiben. Der Schreibstil fesselte mich direkt und auch die guten Hintergrundinformationen machten alles sehr anschaulich. Zu jeder Zeit konnte ich mir die Szenen sehr gut vorstellen und den Dialogen folgen. Die Charaktere sind sehr gut beschrieben, ebenso wie die Handlungsplätze. Ich hatte teilweise das Gefühl direkt vor Ort zu sein.

    Ich freue mich schon auf weitere Bände von dem Autorenduo.

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  1. 4
    13. Feb 2020 

    Der Zugereiste

    Commissario Antonio Morello aus Sizilien hat den Kampf gegen die Mafia aufgenommen. Seinen Fall hat er gelöst, allerdings ist seine Sicherheit gefährdet. Deshalb wird er ins ruhigere Venedig versetzt. Dort ist er noch nicht ganz angekommen als er den jungen Taschendieb Claudio auf frischer Tat ertappt. Auf der Flucht kommt der junge Mann nicht weit. Morelli schnappt den Dieb, auch wenn er dafür in den nächsten Kanal springen muss. Und so ist seine Ankunft an der neuen Dienststelle derangiert, aber irgendwie auch spektakulär.

    Das neue Autorengespann Wolfgang Schorlau und Claudio Caiolo legt hier seinen ersten Kriminalroman vor. Schorlau ist bekannt von seinen Dengler-Krimis und Caiolo hat in verschiedenen Produktionen als Schauspieler mitgewirkt. Gemeinsam schicken sie ihren Kommissar auf einen vermeintlich ruhigeren Posten nach Venedig. Doch auch diese schöne Stadt ist vor Verbrechen nicht gefeit. Schon bald nachdem Morello mitbekommen hat, dass er seinen einheimischen Kollegen vor die Nase gesetzt wurde, wird ein junges Mitglied einer Protestorganisation tot aufgefunden. Der junge Mann hat sich dafür eingesetzt, die vielen großen Kreuzfahrtschiffe aus der Stadt zu verbannen.

    Nicht ganz leicht macht es sich Antonio Morello in seinem neuen Betätigungsfeld und nicht ganz leicht hat er es. Schließlich ist es im Kollegenkreis nicht ganz einfach, wenn sich vielleicht ein anderer Hoffnung auf eine Beförderung gemacht hat. Und Antonio will eigentlich am liebsten wieder zurück. Doch bald schon entwickelt sich ein spannender und brisanter Fall. Je näher man Antonio Morello kennenlernt, desto sympathischer wird er. Wie es so ist unter Neuen, tut sich das Team zunächst etwas schwer, was wohl nicht nur in Romanen so ist, sondern auch im richtigen Leben. Solch eine Situation ist wahrscheinlich für die Meisten gut nachvollziehbar. Dies haben die Autoren gut getroffen und sie scheuen sich nicht, unliebsame Wahrheiten auszusprechen. Eine unserer liebsten Touristenidyllen wird vom Verbrechen nicht verschont. Zum Glück kommt bei aller Brisanz auch der Humor nicht zu kurz. Und auch ein besonderer Blick auf die Architekturschönheiten Venedigs eröffnet sich dem Leser.

    Dieser erste Teil einer neuen Reihe um Commissario Morello ist zwar nicht ganz so bissig wie Schorlaus Dengler, aber seine Leichtigkeit besticht und inhaltlich ist der Roman spannend und lehrreich.

    Italienische Ausdrücke werden meistens direkt übersetzt. Das Wort, welches gefühlt am häufigsten im Roman vorkommt, erfährt keine Übersetzung, dafür hat es einen eigenen Wikipedia Eintrag.

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Das kleine Licht

Buchseite und Rezensionen zu 'Das kleine Licht' von Moresco, Antonio
3
3 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Das kleine Licht"

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:160
Verlag:
EAN:9783902711908
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Rezensionen zu "Das kleine Licht"

  1. 3
    15. Apr 2020 

    Faszination und Ratlosigkeit

    Ich kenne niemanden, der die Geschichte "Der kleine Prinz" von Antoine de St. Exupéry nicht mag. Spätestens bei dem Satz "Zeichne mir ein Schaf" bekommen die meisten einen verklärten Gesichtsausdruck vor lauter Rührung. Daher sind Titel und Buchbeschreibung von Antonio Morescos Roman "Das kleine Licht" für mich ein echter Marketing-Coup. Denn jedem, der von "Der kleine Prinz" angefixt wurde, wird auch dieses Buch ins Auge stechen. Titel und Buchbeschreibung sorgen dafür.
    In "Das kleine Licht" lebt ein namenloser Ich-Erzähler in völliger Einsamkeit in einem verlassenen Bergdorf. Nachts beobachtet er auf der anderen Seite des Tals ein einzelnes Licht, dass jede Nacht zur selben Zeit angeht und die ganze Nacht brennt. Tagsüber erkennt der Mann auf die Entfernung, dass das Licht aus einer einzelnen Hütte inmitten der Wälder am gegenüberliegenden Berghang kommen muss. Den Mann, der die Einsamkeit gesucht und nicht erwartet hat, dass außer ihm menschliches Leben in den Bergwäldern existiert, lässt das Geheimnis um das Licht nicht los. Irgendwann macht er sich auf den Weg zu dieser Hütte. Er findet einen kleinen Jungen, der hier allein lebt und jede Nacht dieses Licht anzündet.

    "Kein einziges Anzeichen menschlichen Lebens.
    Erst als das Dunkel noch dicher wird und die ersten Sterne hell werden, scheint auf der anderen Seite der engen, steil abfallenden Schlucht auf einem flacheren, wie ein Sattel mitten in die Wälder eingegrabenen Stück des Bergzugs gegenüber jede Nacht, jede Nacht und immer zur gleichen Zeit unversehens ein kleines Licht auf."

    An dieser Stelle endet jedoch die Ähnlichkeit zu "Der kleine Prinz". Denn ein Autor eines Kalibers von Antonio Moresco schreibt nun mal keinen Abklatsch. Und das ist gut so.

    Der Roman erinnert an eine Dystopie. Wir erleben Zerstörung und Verfall. Die Orte sind verlassen, die Natur holt sich ihren Platz zurück. Die wenigen Menschen, mit denen der Ich-Erzähler in Berührung kommt, sind verwahrlost und scheinen ums Überleben zu kämpfen. Die Landschaft wird von Erdstößen heimgesucht. Unzählige Fragen tauchen auf, auf die es keine Antwort gibt: wer ist der Ich-Erzähler? Warum lebt er hier? Was ist die Ursache für den Verfall seiner Umgebung?
    Und natürlich stellt sich die Frage, wie der kleine Junge in die einsame Hütte gekommen ist, ob sich jemand um ihn kümmert, und wie er allein zurechtkommt.

    Gemeinsam mit dem Ich-Erzähler begibt man sich auf die Suche nach Antworten. Und dabei zieht man gedankliche Kreise, die sich zunächst um den kleinen Jungen in seiner Hütte drehen, aber dann immer größer werden und sich schließlich mit dem menschlichen Sein auseinandersetzen. Nun muss man wissen, dass der Autor in seiner Heimat und darüber hinaus bekannt dafür ist, sich in seinen Büchern, mit existenziellen Fragen zu beschäftigen. In "Das kleine Licht" thematisiert er den Kreislauf des Lebens, wobei Moresco die Grenzen zwischen Leben und Tod verschwimmen lässt. Das hört sich kompliziert, vielleicht abgehoben an. Aber wenn man Moresco liest, muss man sich darüber im Klaren sein, dass der Autor seine Leser zu gedanklichen Höchstleistungen herausfordert. Versüßt wird der gedankliche Kraftakt durch Morescos mikroskopische Sprache. Dabei lässt er Bilder entstehen, die an Präzision nicht zu überbieten sind und tatsächlich an einen Blick durch ein Vergrößerungsglas erinnern.

    "Unentwegt sterben sie und entstehen sie neu und sterben sie wieder, jedes Ding in seinem eigenen Kreis des erschaffenen Schmerzes. Ihre Pflanzenzellen fahren fort, schweigend und verzweifelt zu kämpfen und sich zu vermehren und sich zu vervielfältigen, und so werden sie es weiterhin tun, auch wenn es die Menschen nicht mehr geben wird, wenn sie vom Angesicht dieses kleinen, in den Galaxien verlorenen Planeten verschwunden sein werden, es wird nur noch diese Drangsal der Zellen geben, die kämpfen und sich fortpflanzen, solange noch ein wenig Licht von unserem kleinen Stern ausgehen wird."

    Fazit:
    Es ist nicht einfach, diesen Roman zu beschreiben. Die Geschichte wird mich durch ihre Rätselhaftigkeit noch eine Weile beschäftigen. Am Ende schwanke ich zwischen Ratlosigkeit und Faszination über die Einzigartigkeit dieser Geschichte. Denn eines ist sicher. Etwas Vergleichbares habe ich bisher noch nicht gelesen.

    © Renie

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