Harte Jahre: Roman

Buchseite und Rezensionen zu 'Harte Jahre: Roman' von Vargas Llosa, Mario

Inhaltsangabe zu "Harte Jahre: Roman"

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:411
Verlag:
EAN:9783518429303
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Wolfszeit

Buchseite und Rezensionen zu 'Wolfszeit' von Harald Jähner
5
5 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Wolfszeit"

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:480
EAN:9783737100137
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Rezensionen zu "Wolfszeit"

  1. Überzeugende Darstellung der ersten Dekade im Nachkriegsdeutschl

    Das Buch handelt vom Hunger, nicht nur dem physischen, sondern auch dem nach Neuorientierung nach dem Zerfall alter Werte. Nach der Niederlage im Zweiten Weltkrieg und dem Zusammenbruch der nationalsozialistischen Herrschaft spürten die Deutschen erstmals tatsächlich Hunger, denn bis fast zuletzt funktionierte das Auspressen der besetzten Länder, das es ermöglichte, dass die Deutschen selbst in den Kriegsjahren einen relativ hohen Lebensstandard beibehalten konnten. Die Folgen des von ihnen verursachten Krieges wurden erst ab der sogenannten Stunde Null, die tatsächlich keine war, deutlich. Lebensmittelknappheit, Wohnraum- und Brennstoffknappheit, all dies prägte das Leben der Überlebenden. Harald Jähner zeigt in "Wolfszeit" die Überlebensstrategien auf, die die deutsche Gesellschaft in der ersten Dekade nach dem Krieg entwickelte. Dazu gehörten unter anderem das bekannte Hamstern ebenso wie der Mantel des Schweigens, der über die nationalsozialistischen Untaten gebreitet wurde. Von da bis zur Selbstsicht, selbst verführte Opfer des Nationalsozialismus zu sein, war es dann nur noch ein kleiner Schritt. Und das bereits fünf Jahre nach dem Holocaust ein rechtsgerichteter Politiker darüber nachsinnt, ob Hitler den richtigen Weg gewählt hat, das "Judenproblem" zu beseitigen, passt da nur gut ins Gesamtbild.

    Die bekannten Probleme wurden durch die Millionen von Geflüchteten,Vertriebenen und displaced Persons verschärft, wobei sich schnell zeigt, das die im Nationalsozialismus verherrlichte Volksgemeinschaft eine Chimäre war. Mitgefühl mit den ehemaligen Opfern? Fehlanzeige. Mit den mittelos gewordenen Bewohnern der ehemaligen Ostgebiete? Dito. Wie schon Brecht festgestellt hatte, "Erst kommt das Fressen, dann die Moral". Futterneid und religiöse Vorurteile bestimmten zunächst die gegenseitige Sicht, langfristig führte die erzwungene Gemeinsamkeit aber etwas, was die Deutschen lange Zeit zuvor nicht geschafft hatten, nämlich das Überwinden landsmannschaftlicher und damit oft verbundener religiöser Vorbehalte.

    All dies und noch viel mehr anschaulich zu beschreiben, ist das Verdienst Harald Jähners. "Der Neubeginn - neu gesehen" ist zwar ein etwas übertriebener Verkaufsslogan im Klappentext, denn für den Historiker wirklich bahnbrechend neu ist nichts des Dargestellten, aber es handelt sich tatsächlich um eine "eindrucksvolle Gesamtschau".

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Aus Verantwortung

Buchseite und Rezensionen zu 'Aus Verantwortung' von Karl Graf Stauffenberg
5
5 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Aus Verantwortung"

Lesern von "Aus Verantwortung" gefiel auch

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:176
Verlag:
EAN:9783957682116
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Rezensionen zu "Aus Verantwortung"

  1. Aus Verantwortung

    Aus Verantwortung
    Was der moderne Liberalismus mit dem 20. Juli 1944 zu tun hat

    Der Autor Karl Schenk Graf von Stauffenberg ist der Enkel des Hitler-Attentäters Oberst Claus Schenk Graf von Stauffenberg – der Untertitel nimmt also Bezug auf dieses geschichtliche Ereignis.

    In dem vorliegenden Erstlingswerk geht es aber primär nicht um eine Darstellung der geschichtlichen Ereignisse, die in das Attentat auf Adolf Hitler am 20. Juli 1944 durch Oberst Graf Stauffenberg mündeten, vielmehr versucht der Autor, aus der Handlung seines Großvater Claus Schenk Graf von Stauffenberg moralische Prämissen auch für sein eigenes politisches Denken und Handeln abzuleiten – dies ist ihm gelungen, denke ich!

    Wer sich für die historische Person Oberst Claus Schenk Graf von Stauffenberg sowie den historischen Kontext interessiert, dem sei die Biographie des bekannten Historikers Peter Hoffmann empfohlen, die auch aktuell im Buchhandel erhältlich ist; das vorliegende Werk des Enkels, Karl Graf Stauffenberg, erfüllt dahingehende Erwartungen nicht, erhebt aber auch gar nicht diesen Anspruch.

    Das hier zur Diskussion stehende Buch von Karl Graf Stauffenberg kann als politisches Bekenntnis zum Liberalismus und zu unserem Rechtsstaat unter deutlichem Bezug auf die Erfahrungen des 20. Juli 1944 gewertet werden und stellt die persönlichen Schlußfolgerungen des Enkels des Hitler-Attentäters, Karl Graf Stauffenberg, für unsere Gegenwart dar.

    „Aus Verantwortung“ läßt sich sehr flüssig lesen, weil es in Form eines Interviews daherkommt: Der Gesprächspartner Stauffenbergs ist der bekannte Journalist Armin Fuhrer, der hier durch umfassende historische Kenntnisse überzeugen kann – das Buch ist daher auch ein wenig ein Streifzug durch die jüngere deutsche Geschichte.

    Im Teil 1, „Erbe und Verpflichtung“, schildert Karl Graf Stauffenberg sein eigenes Leben als Enkel des berühmten Hitler-Attentäters: Seine Kindheit war, wie Karl Graf Stauffenberg sehr freimütig und offen schildert, keineswegs nur eine Erfolgsgeschichte, er litt und leidet seit seiner späten Jugend aufgrund zweier sehr traumatischen persönlichen Erlebnisse unter Depressionen, die das fast zwangsläufige Resultat dieser Ereignisse waren und sind.
    Die Offenheit, mit der er über eines dieser Ereignissse berichtet, die wohl die meisten Menschen in einem solchen Buch, das ja auch ein wenig eine sehr politische Kampfschrift für den Liberalismus und gegen jede Form des Extremismus ist, nötigt mir persönlich höchsten Respekt ab: Ich hätte mir das nicht getraut!

    Aber diese Offenheit und Ehrlichkeit, manchmal an der Grenze zur Naivität, macht das Lesen dieses Erstlingswerkes von Karl Graf Stauffenberg so erfrischend spannend!

    Im Teil 2 schildert der Autor seinen Weg in die Politik – er ist früh der FDP beigetreten, aber erst vor einigen Jahren wirklich politisch aktiv geworden, dies mündete in eine Kandidatur für den bayerischen Landtag im Jahr 2018.
    Hier setzt der Autor sich, teilweise auch polemisch, aber immer argumentativ mit seinen Mitbewerbern anderer Parteien auseinander, dabei akzentuiert er seine politische Position sehr deutlich: da tritt der Politiker, der Karl Graf Stauffenberg auch ist, sehr deutlich hervor.

    Besonders das Kapitel „Jagd ist gelebter Naturschutz“ zeigt, daß Karl Graf Stauffenberg ein wenig auch in der Tradition und entsprechender Sozialisation seiner adeligen Grundbesitzer-Vorfahren lebt: Hier wird besonders deutlich, daß er seine Positionen mit Herzblut vertritt, auch wenn dies politisch gar nicht sehr opportun sein mag!
    In dieser Hinsicht teile ich persönlich seine Positionen zu Jagd und Naturschutz, sie sind argumentativ und nachvollziehbar und vor allem Erfahrungsbasiert – daran mangelt es leider bei vielen modernen Zeitgenossen aus dem grünen Spektrum gelegentlich…

    Alles in allem: Ein sehr flüssig zu lesendes Buch, daß klar politisch Stellung bezieht zu Fragen der Gegenwart aus der Sicht eines Liberalen und Kontroversen mit dem gegenwärtigen Mainstream nicht scheut, und das uns, auch dank der geschickten Fragestellung durch den Journalisten Armin Fuhrer, das Verständnis für die menschliche und politische Seite des Enkels des Hitler-Attentäters sehr erleichtert.

    Ein kleiner Wermuths-Tropfen ist der recht hohe Preis des Buches, eine Taschenbuch-Version wäre vielleicht sinnvoller gewesen, da der Autor sich sicher eine möglichst große Verbreitung wünschen müßte!
    Trotzdem: Klare Kaufempfehlung!

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Briefe an Obama: Das Porträt einer Nation

Buchseite und Rezensionen zu 'Briefe an Obama: Das Porträt einer Nation' von Jeanne Marie Laskas
4
4 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Briefe an Obama: Das Porträt einer Nation"

Das Porträt einer Nation
Gebundenes Buch
Zeitgeschichte in Briefen

Was tut ein US-Präsident, wenn er wissen will, wie es um sein Land steht? Er liest. Während seiner Amtszeit gingen täglich Zehntausende Briefe im Oval Office ein. Jeden Abend las Barack Obama zehn ausgewählte Schreiben, einige beantwortete er persönlich. Zu Wort kommen Obama-Anhänger ebenso wie politische Gegner, vom Schulkind bis zum Kriegsveteranen. Was sie bewegt: die Folgen der Finanzkrise, die geplante Gesundheitsreform, soziale Gerechtigkeit, Bildungschancen und Start-up-Ideen, das Schicksal der Soldaten im Auslandseinsatz oder schlicht Schulaufgaben. "Briefe an Obama" spiegelt die Lage der Nation in einer Zeit großen Wandels.

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:544
EAN:9783442315161
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Rezensionen zu "Briefe an Obama: Das Porträt einer Nation"

  1. 4
    10. Apr 2021 

    Interessante Lektüre

    Das Buch schildert die Arbeit der Kommunikationsabteilung, die es unter Präsident Obama im Weißen Haus gab.
    Hundertausende E-Mails und Briefe wurden hier während seiner Amtszeit bearbeitet.

    10 ausgewählte Zuschriften erhielt er täglich abends zum Lesen.

    Die Autorin schildert sowohl die Abläufe und auch die Ansprüche an das Kommunikationsteam, diese Zuschriften nicht nur mengenmäßig, sondern auch emotional zu bewältigen. Vielfach schildern BürgerInnen persönliche Schicksale, Hoffnungen und Wünsche oder äußern sich auch kritisch bis aggressiv.

    Zahlreiche Beispielbriefe und -E-Mails sind abgedruckt. Ebenso finden sich Beispiele von Antworten, die es vom Weißen Haus darauf gab.

    Die Autorin hat dazu SchreiberInnen der Briefe besucht und Hintergründe für Zuschriften ebenso erfahren wie auch die Reaktion darauf, das sie tatsächlich eine Antwort des Präsidenten erhielten.

    Auch Obama wird zu dem Prozedere in dem Buch befragt, so dass man auch lesen kann, warum er täglich ausgewählte Briefe (keineswegs nur mit positivem Inhalt!) lesen wollte.

    Wer sich ein wenig für us-amerikanische Politik interessiert, dürfte die Lektüre durchaus mögen. Ich habe das Buch nicht in einem Rutsch gelesen. Es eignet sich, immer wieder einmal Etappen zu lesen. Bei mir lag es auf dem Wohnzimmertisch und nach Lust und Laune las ich so immer wieder 20-50 Seiten. So kann sich das Gelesene inhaltlich auch setzen.

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21 Lektionen für das 21. Jahrhundert

Buchseite und Rezensionen zu '21 Lektionen für das 21. Jahrhundert' von Yuval Noah Harari

Inhaltsangabe zu "21 Lektionen für das 21. Jahrhundert"

Gebundenes Buch
In "Eine kurze Geschichte der Menschheit" erzählte er vom Aufstieg des Homo Sapiens zum Herrn der Welt. In "Homo Deus" ging es um die Zukunft unserer Spezies. Mit seinem neuen Buch schaut Yuval Noah Harari, einer der aufregendsten Denker der Gegenwart, nun auf das Hier und Jetzt und stellt die drängenden Fragen unserer Zeit. Warum ist die liberale Demokratie in der Krise? Ist Gott zurück? Soll Europa offen bleiben für Zuwanderer? Kann der Nationalismus eine Antwort geben auf Klimawandel und soziale Ungleichheit? Was sollen wir unseren Kindern beibringen? Und können wir die Welt überhaupt noch verstehen, die wir erschaffen haben?
Yuval Noah Harari hat Millionen Leser auf der ganzen Welt in seinen Bann geschlagen. In seinem neuen Buch lädt er dazu ein, über Werte, Bedeutung und persönliches Engagement in einer Zeit voller Lärm und Ungewissheit nachzudenken. In einer Welt, die überschwemmt wird mit bedeutungslosen Informationen, ist Klarheit Macht. Doch Milliarden von uns können sich kaum den Luxus leisten, sich mit den drängenden Fragen der Gegenwart zu beschäftigen, weil wir Dringenderes zu erledigen haben. Leider gewährt die Geschichte keinen Rabatt. Wenn über die Zukunft der Menschheit in unserer Abwesenheit entschieden wird, weil wir zu sehr damit beschäftigt sind, unsere Kinder zu ernähren und mit Kleidung zu versorgen, werden wir und sie dennoch nicht von den Folgen verschont bleiben. Dieses Buch versorgt die Menschen nicht mit Kleidung oder Nahrung. Aber es kann helfen, die Dinge ein wenig klarer zu sehen, und damit das globale Spielfeld etwas einebnen. Wenn es auch nur ein paar mehr von uns in die Lage versetzt, sich an der Diskussion über die Zukunft unserer Spezies zu beteiligen, so hat es seine Aufgabe erfüllt.

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:459
Verlag: C.H.Beck
EAN:9783406727788
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Geplünderte Demokratie

Buchseite und Rezensionen zu 'Geplünderte Demokratie' von Thomas Rietzschel

Inhaltsangabe zu "Geplünderte Demokratie"

Etwas ist faul im freien Europa. Lange wollte es niemand bemerken, jetzt ist es nicht zu übersehen: Die Demokratie verkommt zum Kuhhandel. Herrschaftlich agiert eine politische Kaste, der es nur um den Selbsterhalt geht. Der Steuerzahler unterhält sie aus Gewohnheit, nicht weil er sich viel von ihr erwarten würde. Das Volk darf den Politikern zusehen und dann für die Schäden aufkommen. In seinem neuen Buch beschreibt Thomas Rietzschel Zustände, vor denen wir gern die Augen verschließen. Er macht diejenigen namhaft, die sie verursachen. Ihr Widerpart sind die Bürger, die für die Demokratie auf die Straße gehen. Historisch fundiert und mit kritischer Schärfe analysiert Rietzschel Europa am Vorabend einer Revolution.

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:192
EAN:9783552056756
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