Eine Weihnachtsgeschichte

Buchseite und Rezensionen zu 'Eine Weihnachtsgeschichte' von Charles Dickens
4
4 von 5 (2 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Eine Weihnachtsgeschichte"

Ebenezer Scrooge ist ein stadtbekannter Geizhals. Für seine Mitmenschen hat er kein Herz und auch Weihnachten verbringt er lieber allein, als mit seinem Neffen und dessen Familie zu feiern. Doch in der Nacht erhält er Besuch von den drei Geistern der vergangenen, der gegenwärtigen und der zukünftigen Weihnacht. Sie führen Scrooge seine verlorene Kindheit, sein verfehltes Leben und seinen einsamen Tod vor Augen, und Scrooge muss erkennen, wozu seine Hartherzigkeit ihn getrieben hat … Mit »Eine Weihnachtsgeschichte« schuf Charles Dickens ein Plädoyer für mehr Nächstenliebe und zeigt noch heute Kindern wie Erwachsenen gleichermaßen die Bedeutung des Weihnachtsfestes.

Format:Taschenbuch
Seiten:144
EAN:9783328109204
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Rezensionen zu "Eine Weihnachtsgeschichte"

  1. 4
    03. Jan 2021 

    Schöne Ausgabe des Klassikers...

    Auch heute noch zieht die Weihnachtsgeschichte von Charles Dickens aus dem Jahre 1843 Kinder und Erwachsene gleichermaßen in den Bann. Der Geschäftsmann Ebenezer Scrooge wird am Heiligen Abend vom Geist der vergangenen, der gegenwärtigen und der zukünftigen Weihnacht besucht. Jeder Geist zeigt ihm, was Geiz und Hartherzigkeit in seinem Leben angerichtet haben. Der einst herzlose alte Mann wandelt sich nach seiner wundersamen Zeitreise in einen großzügigen Unterstützer der Armen. Der Weihnachtsklassiker wird von den wunderschönen Illustrationen von Eric Kincaid stimmungsvoll untermalt.

    Dies ist eine liebevoll gestaltete und mit Illustrationen untermalte Ausgabe des Klassikers unter den Weihnachtsgeschichten. Tatsächlich hat Dickens dieses durchaus auch sozialkritische Buch ausdrücklich für Kinder geschrieben, was mich etwas überrascht hat. Klar, die Verfilmungen - wer kennt sie nicht - sind durchaus kindgerecht. Aber dieses Buch hier ist für Kinder ab 8 Jahren, wie es der Verlag empfiehlt, doch wohl eher eine schwere Kost.

    Aus heutiger Sicht scheitern die jüngeren Kinder wohl an der altertümlichen Wortwahl sowie am teilweise recht gedrechselten Schreibstil. Selbst beim Vorlesen sind die Kinder sicherlich auf Erläuterungen angewiesen. Zu Zeiten von Charles Dickens dagegen könnte ich mir vorstellen, dass die Erzählung, so wie sie hier niedergeschrieben ist, doch auch einen gehörigen Gruseleffekt auf Kinder hatte. Denn die drei Geister der Weihnacht, die dem Geizhals Scrooge aufsuchen, sind schon recht gruselig beschrieben. Selbst der hartherzige Geschäftsmann bekommt hier schlotternde Knie.

    Für mich allerdings war diese Erzählung ein Lesevergnügen - samt altertümlicher Wortwahl und gedrechselter Sätze. Diese Geschichte, ob nun als Film oder als Buch, ist bestens geeignet, sich den eigentlichen Geist der Weihnacht wieder einmal in den Sinn zu rufen - und sich selbst in eine vorweihnachtliche Stimmung versetzen zu lassen.

    Ein Buch also, dass man ruhig alljährlich zur Hand nehmen kann. Meine Empfehlung!

    © Parden

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  1. 4
    01. Dez 2016 

    Tatsächlich ein Weihnachtskrimi

    Das Schöne an diesem Krimi ist es, dass Francis London diesen Fall tatsächlich in eine weihnachtliches Umfeld verlegt hat. Holmes ermittelt an Heiligabend und dem ersten Weihnachtsfeiertag. Weihnachten findet seinen sachlogischen Platz in der Handlung: Ein Mann wird des Mordes verdächtigt, er ist geflohen. Wie das nun so bei einem Krimis ist, der Detektiv hat den Verdacht, dass sich alles ganz anders abgespielt hat und nimmt seine Ermittlungen auf.
    Die Sherlock Holmes Geschichten von Francis London verneigen sich stets vor Arthur Conan Doyle, Struktur und Aufbau sind klassisch, die Wortwahl tendiert zum altmodischen. Für mich, als Fan des traditionellen, ist diese Darstellung ein Genuss und passt insbesondere zu der Weihnachtszeit.
    Die Spurensuche mit den dazugehörigen Dialogen ist Holmes-typisch brillant, Watson bewundert seinen Helden, dieser führt Watson mit der angemessenen Nachsicht durch den Fall und erklärt ihm die Zusammenhänge. Das alles ist wunderbar aufbereitet und wird den begeisterten Holmes-Leser erfreuen.
    Die weihnachtlichen Aspekte sind in der Tiefe der (ohne es ironisch zu meinen) zu Tränen rührenden Emotion aus der Perspektive von Dr. Watson dargestellt und aus seiner Erfahrung in Afghanistan und dem ersten Jahr, das er mit Holmes verbringen durfte, abgleitet. Auch hier: Sehr gelungen, gut in die Geschichte integriert, aber natürlich aus der Arthur Conan Doyle Sicht unüblich.
    Was ich an den Geschichten von Francis London sehr mag, ist, dass er keine abschweifenden und langweiligen Szenen beschreibt, durch die man sich durchkämpfen muss, bis endlich mal die Handlung weitergeht. Obwohl diese Geschichte für einen Holmes eher lang ist, hat sie keine erzählerischen Längen. Einige Szenen sind mir zu kurz und knackig geraten, da wäre doch ein bisschen mehr ausschweifen schön gewesen.
    Ein gutes Buch, das in mir die Weihnachtsstimmung geweckt hat!

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Die einzige Geschichte: Roman

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Die Zeit, die vor uns liegt

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Weihnachtswunder im kleinen Grandhotel

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Rezensionen zu "Weihnachtswunder im kleinen Grandhotel"

  1. Herzlich willkommen in der 24 Charming Street

    Kate Goodwin kommt nur durch einen Zufall in das Grand Hotel.Dort wird sie zu ihrem Erstaunen in der Weihnachts-Suite untergebracht die für einem Ehrengast reserviert war.Kate beschließt zu bleiben da sie sonst nicht weiß wo sie bleiben soll und bald schon kommt das Leben im beschaulich verschneiten Hotel durcheinander.Aber es gibt Hotelangestellte die dem eigenen Glück und den Träumen ein wenig nachhelfen.

    Der Schreibstil ist ruhig,bildhaft und zügig zu lesen.Die Protagonisten sind äußerst sympathisch dargestellt und passen hervorragend in diesen Roman hinein.Der Spannungsbogen verläuft dabei genau richtig.

    Fazit:Die Handlung spielt sich auf der Insel "Isle of skye" ab.Genauer gesagt in der "24 Charming Street ".Diese Adresse beherbergt ein kleines romantisches Nobelhotel.Der Roman beginnt am 22.Dezember und schon auf den ersten Seiten hatte ich das Gefühl angekommen zu sein.Die Geschichte hatte sofort ein weihnachtliches Feeling in mir ausgelöst.Das Hotel hält für den Leser unter anderem edle Kerzen,Zimtdüfte,Mistelzweige und viel weihnachtliche Musik bereit-man sollte es sich meiner Meinung nach am besten gemütlich machen und dieses Buch auf sich wirken lassen.Zu Beginn wurde ich mit den nicht allzu vielen Charakteren bekannt gemacht.So hatte ich einen sehr guten Überblick über das Geschehen.Meiner Ansicht nach ist es ein edler Roman bei dem eine dezente Spannung nicht zu kurz kommt.Aber auch der leichte Humor kommt zum Vorschein.Zuerst dachte ich dass der Roman eventuell kitschig oder sentimental auf mich wirken könnte aber das Gegenteil war der Fall trotz dass es im letzten Drittel auch romantisch zugeht.Dieser Roman ist der zweite Band einer bisher zweiteiligen Reihe.Er ist in sich abgeschlossen.Das Vorgängerbuch braucht der Leser meiner Meinung nach nicht unbedingt kennen auch ich bin problemlos in dieses Buch hinein gekommen ohne den erstenTeil zu kennen.Dieser Roman zählt auf jeden Fall zu meinen Lesehighlights und vergebe daher sehr gerne fünf Sterne.

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Sepharad

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Insomnia: Nachtgedanken

Buchseite und Rezensionen zu 'Insomnia: Nachtgedanken' von Ivo Andric

Inhaltsangabe zu "Insomnia: Nachtgedanken"

Autor:
Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:192
EAN:9783552059733
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Eroberung

Buchseite und Rezensionen zu 'Eroberung' von Laurent Binet
4
4 von 5 (2 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Eroberung"

Was, wenn in der Geschichte Europas zwei Dinge anders gelaufen wären? Erstens: Die Wikinger wären mit Pferden und eisernen Waffen bis nach Südamerika gesegelt. Zweitens: Kolumbus wäre nie aus Amerika zurückgekehrt. In diesem Fall erobern die Inkas Europa. Sie landen im 16. Jahrhundert in Portugal, besiegen Karl V. in Frankreich und die Anhänger der Inquisition in Spanien. In Deutschland helfen ihnen die Fugger, das viele Gold zu verteilen. Im Herzen von Paris wird eine Pyramide errichtet, in Wittenberg schlägt man nach Luthers Tod die „95 Thesen der Sonne“ an. Federschmuck ziert die Häupter der Europäer, auf den Feldern wächst Quinoa, Schafe sind heilig... Wie ginge es uns heute, fragt Binet, wären wir statt der kapitalistischen Ideologie den Lehren des Inkahäuptlings Atahualpa gefolgt? Eine mit sprühendem Witz geschriebene Alternativweltgeschichte, ein fulminantes Vexierspiel, ein brillanter Abenteuerroman. Laurent Binets Bücher sind internationale Bestseller, mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Die "Eroberung" Europas durch die Inkas wird in zwanzig Sprachen übersetzt und als Serie verfilmt.

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:384
EAN:9783498001865
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Rezensionen zu "Eroberung"

  1. 4
    05. Sep 2022 

    Spannende Alternativhistorie

    Dieser Roman berichtet im Stile verschiedener historischer Quellen von einer Alternativgeschichte, in welcher eine Vikingerin zunächst mit ihrer Gefolgschaft entlang der Küste von Nord-, Mittel- und nördliches Südamerika segelt, überall einmal anlegt und dann tiefgreifend die Geschichte der besuchten Völker beeinflusst. Als Kolumbus später über den Atlantik segelt, trifft er auf wehrhafte Völker, die ihm seine Heimreise verwehren. Und umgekehrt, Ende des 15., Anfang des 16. Jahrhunderts erobern die Inkas tatsächlich Westeuropa, bringen die uns bekannte Geschichte mächtig durcheinander und treffen auf viele historische Persönlichkeiten.

    Eine Stärke des Romans: Interessant erzählt und dabei trotzdem lehrreich sowohl bezogen auf die damaligen mittel- und südamerikanischen Völker als auch bezogen auf die europäische Geschichte. Durch mein erworbenes Schulwissen hatte ich bisher nie einen so guten Überblick, wer eigentlich von wem im 15./16. Jh. Zeitgenosse war. Auch die ganzen Verbandelungen von Religion und Staat waren mir nur als Fakten bekannt, aber bisher nicht wirklich greifbar. Obwohl der Roman eine andere Geschichte erzählt, steckt viel Wahres in ihm.

    Doch Obacht, man sollte sich nicht von den ersten Seiten des Buches abschrecken lassen. Diese sind im Stile alter nordischer Sagen geschrieben und wirken zunächst einmal sehr trocken. Das ändert sich hin zu einer lebhaften Erzählung mit dem ein oder anderen Überraschungsgast. Zum Ende hin hätte ich mir - wenn vielleicht auch im Schnelldurchlauf - eine kleine "Prognose" gewünscht, wie sich Europa und Mittel-/bzw. Südamerika über das 16.Jh. hinaus entwickelt hätten in dieser Alternativgeschichte. Wir verbringen zum Schluss sehr viel Zeit im Turm mit Michel de Montaigne, El Greco und Miguel de Cervantes, da hätte ich mir etwas mehr Ausblick auf die kommenden Jahrhunderte gewünscht.

    Aber gut, insgesamt handelt es sich hierbei um einen gelungenen Roman, der ein interessantes Gedankenexperiment durchspielt. Europa und die Welt (aber doch vor allem Europa) hätten definitiv so einiges von den Inkas lernen können. Eine empfehlenswerte Lektüre.

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  1. Irrwitzige Utopie

    Selten hat man Absurderes gelesen: Angenommen, ein paar abtrünnige Wikinger hätten einst Südamerika bereist, hätten hier und da ein bisschen gesiedelt und äußerst kampflustige Nachkommen hinterlassen, was könnte daraus entstehen? Und wenn sie dann noch Christopher Columbus von der Rückreise seiner Mission abhalten, dann wird es folgenschwer.

    Hier erobern die Inkas Europa und drehen den Spieß um, was eine hoch interessante alternative Geschichtsschreibung zur Folge hat. Da konvertiert doch Heinrich VIII einfach zu diesem neuen Sonnenglauben, wenn er die Scheidung nicht durchbekommt, Sonnenkönig Atahualpa lässt zu Wittenberg die „95 Thesen der Sonne“ anschlagen und wenn dieser Luther weiter Ärger macht, wird er beseitigt. Jahrzehntelange Glaubenskriege fallen aus, dafür kämpft man anderswo.

    Das ist schräg, neu und sehr originell, ein großer Spaß, den man vermutlich umso mehr genießt, je mehr Geschichtswissen man aufweisen kann. Ich fürchte, mir sind zahlreiche Feinheiten entgangen, aber das macht nichts, ich bin auch so höchst begeistert.
    Nur das Ende hätte ich mir anders gewünscht. Ich hatte mit einem großen Knall gerechnet, stattdessen verfolgt man die Irrwege des glücklosen Cervantes, mit dem ich nicht so viel anfangen konnte.

    Trotzdem ist dieses Buch eine toll erzählte Utopie, ein wundervoll gelesenes Hörbuch, ein großer Spaß und ein Mustread für Historiker.

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Butterblumenträume

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Rezensionen zu "Butterblumenträume"

  1. 3
    22. Nov 2020 

    Liebe und mehr...

    Maja Winter lebt mit ihrer Tochter in Überlingen am Bodensee. Sie ist mit dem Erben eines großen Weingutes liiert und beruflich erfolgreich. Alles läuft in geordneten Bahnen, doch wirklich glücklich ist sie nicht. Eines Tages entdeckt sie ein malerisches Haus am See und träumt davon, dort ein kleines Café zu eröffnen. Ihre neue Freundin, die alte und lebenskluge Nachbarin Frieda, ermuntert sie, ihren Traum zu verwirklichen. Als Maja schließlich ihren Job verliert und sich in den Gärtner des Hauses verliebt, wird ihr ganzes Leben auf den Kopf gestellt und sie steht vor der schwersten Entscheidung ihres Lebens…

    Das Cover weckt Sehnsüchte - jedenfalls bei mir. Nach Sonne, Farben, Unbeschwertheit und Träumen. Der Titel passt dazu, und auch wenn ich Liebes- oder Frauenromane eher selten lese, reizte mich dieser Roman. Letztlich bekam ich, was zu erwarten war - aber ich weiß jetzt auch wieder, weshalb dieses Genre nicht zu meinen Favoriten gehört...

    Da wären zum einen die Klischees, die hier so fleißig bedient werden. Vor allem die Rollenklischees. Maja Winter wird einerseits als toughe 39jährige alleinerziehende und mit beiden Beinen fest im Leben stehende Frau gezeichnet, andererseits ordnet sie sich selbstverständlich dem Mann an ihrer Seite unter, freut sich, wenn er als vielbeschäftiter Winzer und Betreiber eines erfolgreichen Weinguts überhaupt mal Zeit für sie hat, hört sich seine Belange an und äußert selbst kaum Wünsche, wird anhänglich wenn sie etwas getrunken hat und sorgt sich stets, ob ihr Aussehen zu den verschiedenen Anlässen passt.

    Überhaupt: Mode. Diesem Aspekt wird hier viel Raum gegeben. Ständig wird detailliert erläutert, welches Ensemble Maja trägt - oder ihre Tochter, ihre Mutter, die weiblichen und überheblichen Familienmitglieder ihres Freundes, ihre Freundinnen, ihr Freund... Ärgs, es war mir einfach zu viel. Ich muss nicht ständig auf dem Laufenden gehalten werden, welches Blüschen zu welchen Ohrringen, welche Tasche zu welchen Schuhen passt. Handlung und Charaktere sollten für mich im Vordergrund stehen. Aber hier werden tatsächlich Mode und Ansehen miteinander verknüpft. Beispiel gefällig?

    "Ich weiß schon, dass Nini sich benehmen kann. Ich wollte nur, dass sie besonders hübsch aussieht, damit ihr Marcus auf sie stolz sein kann..."

    Das geht für mich gar nicht. Etwa ein Viertel des Buches musste ich lesen, bis ich das Gefühl hatte, in der Geschichte anzukommen - oder eigentlich auch, bis die Geschichte wirklich anfing. Alles andere war ein oberflächlich-behäbiger Einstieg. Danach begann Maja sich zu entwickeln, auch einhergehend mit neuen Bekanntschaften. Diese Entwicklung hat mir letztlich gefallen, auch wenn sie recht vorhersehbar verlief. Das ist aber wohl dem Genre geschuldet und darf daher nicht überraschen.

    Maja findet ihr Traumhaus, eine neue Freundin, eine neue Liebe. Natürlich alles mit vielen Hindernissen und Umwegen, aber am (glücklichen) Ende besteht von Anfang an wohl kein Zweifel. Und das betrachte ich mal nicht als Spoiler, denn diese Romane sind nun einmal so aufgebaut...

    Das Ende fand ich dann wie erwartet, allerdings angesichts der zeitweise doch auch etwas langatmig anmutenden Erzählung (es gab doch für mein Empfinden einige Längen...) etwas überstürzt. Ich habe gesehen, dass es noch einen zweiten Teil gibt, aber das Ende hätte ich mir trotzdem etwas ausführlicher gewünscht.

    Alles in allem: Nett für zwischendurch, aber man darf sich an Klischees und einer vorhersehbaren Handlung nicht stören.

    © Parden

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Enriettas Vermächtnis: Roman

Buchseite und Rezensionen zu 'Enriettas Vermächtnis: Roman' von Sylvia Madsack
3.75
3.8 von 5 (4 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Enriettas Vermächtnis: Roman"

Wenn ein Erbe dunkle Geheimnisse ans Licht bringt. Alles beginnt mit einem Ende – mit dem Tod der hochbetagten Enrietta da Silva, einer weltweit geschätzten und wohlhabenden Autorin aus Buenos Aires. Kurz darauf sitzen in Zürich zwei Menschen vor Enriettas Testamentsvollstrecker: Emilio, ein konservativer Arzt aus Argentinien, und Jana, eine unkonventionelle Schauspielerin aus Salzburg und Ziehtochter der Verstorbenen. Überraschend kommen sich Emilio und Jana näher. Bis plötzlich Armando da Silva in Zürich auftaucht, Enriettas leiblicher Sohn – ein ungeliebtes, von ihr totgeschwiegenes Kind mit einer zwielichtigen ­Biografie. Er sei gekommen, um sein Erbe zu beanspruchen, sagt er, doch es geht ihm um sehr viel mehr. Denn Enriettas Vermächtnis birgt ein dunkles Geheimnis

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:304
Verlag:
EAN:9783865327499
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Rezensionen zu "Enriettas Vermächtnis: Roman"

  1. Seltsam belanglos

    Als die in Zürich lebende Schriftstellerin Enrietta da Silva mit 85 Jahren verstirbt, verblüfft sie mit ihrem Testament: Ihre Erben sind Emilio Volpe, ein Arzt aus Argentinien und Jana Horwarth, eine Salzburger Schauspielerin. Jana war eine Art Ziehtochter für die Verstorbene. Doch in welchem Verhältnis stand Emilio zu Enrietta? Nach und nach entlockt der Testamentsvollstrecker und Notar Andreas Leuthardt dem Argentinier das Geheimnis um Enriettas Geschichte, bevor diese aus Argentinien in die Schweiz emigrierte. Bis plötzlich Enriettas leiblicher Sohn Armando in Zürich erscheint und seinen Anteil am Erbe beansprucht.

    Die deutsche Autorin Sylvia Madsack hat mit „Enriettas Geheimnis“ eine Telenovela über Geheimnisse, Lebenslügen, Liebe und Geld vorgelegt. Leider blieben die Charaktere in meinen Augen hölzern und absolut unreflektiert. Enriettas Biografie erschien mir konturlos, die sich entspinnende Liebesgeschichte schmalzig. Wenn man den zeitlichen Ankern folgt, dann passt auch nicht alles zusammen. Vor allem Enriettas Darstellung als junge unbedarfte Studentin, die nach einem Fehltritt Unterstützung brauchte, schien mir seltsam, da Enrietta bei Armandos Geburt mindestens Mitte 30, wenn nicht 40 Jahre alt gewesen sein musste.

    Der Spannungsbogen flacht ab der Mitte der Geschichte ab und die Handlungen der ProtagonistInnen lesen sich wie aus der Luft gegriffen. Allzu kritisch hinterfragen sollte man diese Geschichte also nicht. So bleibt der Roman mir nur als seltsam belangloses Buch über Erbschaftsstreitigkeiten und Befindlichkeiten, mit Protagonisten, die mich nicht überzeugen konnten, in Erinnerung.

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  1. Enriettas Vermächtnis

    Die erfolgreiche Autorin Enrietta da Silva ist hochbetagt verstorben und nun sitzen die Erben vor dem Testamentsvollstrecker Dr. Andreas Leuthard. Die Erben, das sind: Dr. Emilio Volpe, ein Schönheitschirurg aus Argentinien, und die Schauspielerin Jana Horwarth aus Salzburg. Sowohl Jana als auch Emilio benötigen ein wenig Zeit, um die Sache zu überdenken. Während Emilio und Jana sich näherkommen, taucht unverhofft Armando da Silva in Zürich auf. Er ist der leibliche Sohn von Enrietta, die sich nie um ihn gekümmert und ihn verschwiegen hat. Nun will er seinen Anspruch anmelden, obwohl er selbst sehr reich ist, denn für ihn geht es um mehr.
    Ich hatte wohl zu viel erwartet, denn wirklich fesseln konnte mich dieser Roman nicht. Es gab einige Längen und oft hatte ich das Gefühl, dass sich die Autorin verzettelt hat.
    Keiner der Charaktere war mir wirklich sympathisch. Selbst als ich mehr über die Hintergründe für diese brodelnden Gefühle erfahren habe, hat sich das nicht geändert. Es wurde manches klarer, aber dennoch konnte ich einige Handlungsweisen nicht nachvollziehen. Emilio ist zielstrebig seinen Weg gegangen, aber glücklich geworden ist er wohl nicht. Als Armando in ihr Haus kommt, empfindet er dieses Baby als Störung. Er will nur Schlechtes in ihm sehen, denn schließlich wollte Enrietta ihn auch nicht. Armando fühlte sich unerwünscht und diese Verletzungen sind geblieben. Jana hat die Autorin erst sehr viel später kennengelernt und hat sich gut mit ihr verstanden. Aber Enrietta war nicht offen, sie hat nicht über die Vergangenheit reden wollen. Auch Testamentsvollstrecker Leuthard wusste nichts von Enriettas Geheimnis. Er ist viel zu sehr am Geschehen beteiligt.
    Jeder hat in der Geschichte seine eigenen Interessen und das bietet durchaus Konfliktpotenzial. Aber die Protagonisten agierten so, dass es für mich nicht immer verständlich und glaubwürdig war. Auch das Ende hat mich nicht überzeugt, denn es blieben für mich Fragen offen.

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  1. Ausdrucksstarke Geschichte

    Emilio reist von Argentinien nach Zürich, um das Erbe der bekannten Schriftstellerin Enrietta de Silva anzutreten. Dort trifft er auf Jana, die Ziehtochter Enriettas. Sofort entwickelt er Gefühle für sie, als dann aber der leibliche Sohn, Armado, auf der Bildfläche erscheint, ändert sich alles.

    Das Buch hat mich sofort in seinen Bann gezogen und ist in einer so ausdrucksstarken Sprache geschrieben, das ich es nicht aus der Hand legen konnte.Weder Spannung, noch Gefühl kommen hier zu kurz.Ich habe dem Ende entgegen gefiebert, da ich unbedingt wissen wollte wie alles ausgeht. Die bildliche Ausdrucksweise hat mich nachhaltig beeindruckt und man versinkt förmlich in dem Buch. Die Charaktere sind mit Leben gefüllt und man versteht sie von Seite zu Seite immer besser, auch wenn bis kurz vorm Ende nicht klar ist wer gut und wer böse ist. Der Spannungsfaden ist von der Autorin gut durch das gesamte Buch gezogen worden, so daß mir nicht an einer einzigen Stelle langweilig geworden ist oder ich nicht begeistert weiter lesen wollte. Eine klare Leseempfehlung!

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  1. Eine bizarre Konstellation

    Eine bizarre Konstellation

    Sylvia Madsacks Roman „Enriettas Vermächtnis“ spielt in der Gegenwart, allerdings gänzlich ohne Corona. Denn die Protagonisten halten sich überwiegend in Hotels, Restaurants und Cafés auf, die natürlich alle geöffnet haben und die ihre Gäste mit ihren zahlreichen Spezialitäten herzlich willkommen heißen. Überhaupt spielen Essen & Trinken eine große Rolle.

    Die Schauplätze des Romans sind Buenos Aires, Zürich und Salzburg. Besonders Salzburg und Umgebung wird so verheißungsvoll beschrieben, dass frau am liebsten sofort dorthin reisen möchte.

    Worum geht es nun? Enrietta da Silva aus Argentinien, die titelgebende Figur ist hochbetagt verstorben und hinterlässt ein großes Vermögen an Bargeld und Immobilien, die aber veräußert werden sollen. Laut Testament beerben sie hälftig eine jüngere ehemalige Schauspielerin aus Salzburg, Jana, und ein Arzt aus Argentinien, Emilio. Die beiden kannten sich zuvor nicht. Der Schweizer Jurist und Testamentsvollstrecker Andreas Leuthard erweist sich nicht nur als hochprofessionell, sondern auch als psychologisch sehr versiert.

    Als Jana und Emilio sich in der Kanzlei kennenlernen und später näher kommen, taucht Enriettas leiblicher Sohn auf, der im Testament nicht erwähnt wurde und von dem auch der Anwalt und Jana nichts wussten.

    Armando da Silva ist überaus attraktiv, gilt als vermögender Verbrecher und ihm stehen nach Schweizer Recht außerdem drei Viertel des Riesenerbes zu. Das also ist die Ausgangssituation dieser bizarren Geschichte, deren Handlung und Charaktere natürlich frei erfunden sind. So steht es hinten und wird wohl gerade deshalb nicht stimmen.

    Ich habe das Buch, was ich unbedingt haben wollte, innerhalb von vier Tagen verschlungen. Sehr untypisch für mich. Das Einzige, was mich gestört hat, ist, dass die Protagonisten sich sehr schnell sehr viel näher kommen, als es in der Realität sicher üblich ist.

    Das Cover, die Wahl der Farben samt Haptik dieses wunderbaren Buches empfinde ich als überaus gelungen. Schrift und Zeilenfall stehen im perfekten Verhältnis und auch das von mir immer sehr geschätzte Lesebändchen ist vorhanden.

    Fazit: Ja, ich bin neidisch auf die Protagonisten. Nicht weil sie viel Geld haben oder bald bekommen, sondern weil sie sich frei bewegen können, denn „Leben bedeutet, zu tun, nicht, zu unterlassen.“ (Seite 220) Viereinhalb Sterne.

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Die Tote in der Gracht

Buchseite und Rezensionen zu 'Die Tote in der Gracht' von Jan Jacobs
5
5 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Die Tote in der Gracht"

Autor:
Format:Taschenbuch
Seiten:368
EAN:9783426524909
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Rezensionen zu "Die Tote in der Gracht"

  1. Elfstedentocht

    Die Elfstedentocht – das berühmte Schlittschuhrennen auf den zugefrorenen Grachten gehört zur nationalen Identität Frieslands. Endlich scheint es nahezu 20 Jahre nach dem letzten Rennen 1997 wieder genügend Eis und Kälte zu geben. Mitten in den Vorbereitungen stürzt eine junge Journalistin von der Brücke in eine Gracht und ertrinkt. Auch die beiden hinzugeeilten Retter können nichts mehr ausrichten.

    Griet Gerritsen und Pieter de Vries nehmen den Unfall auf und bald schwant den erfahrenen Beamten, dass es nicht so eindeutig ist, wie der erste Anschein glauben machen möchte. Die Journalistin arbeitete an Story, mit der sie sich Feinde machte und die beiden Retter waren auch nicht unbedingt zufällig am Ort.

    Die Niederlande sind nicht allzu oft Schauplatz eines Kriminalromans und das reizte mich wieder am neuen Krimi von Jan Jacobs. Er mischt auf so unterhaltsame Weise niederländische Eigenheiten und Spracheinsprengsel in seine Geschichte, dass der Krimi auch auf dieser Ebene sehr gelungen ist. Von der Elfstedentocht hatte ich schon mal gehört, was für eine wichtige Rolle sie einnimmt war mir neu. Außerdem bietet das eisige Rennen auch einen aufregenden Hintergrund für die Ermittler, die statt einem zweideutigen Unfall nun noch Hinweise über ein altes, nie aufgeklärtes Verbrechen finden. Mir gefällt es, wenn ich im Buch auch ein gewisses Maß an privaten Verwicklungen und Empfindlichkeiten der Hauptfiguren erfahre, die die Protagonisten lebendig und konturiert erscheinen lässt, ohne dass das der Kriminalfall dabei in den Hintergrund gerät. Das gelingt dem Autor sehr gut. Dabei sind seine Ermittler keine tadellosen Helden, Menschliches ist ihnen nicht fremd und dazu gehören auch Versagen oder persönliche Defizite. Eben richtige Figuren mit Ecken und Kanten an denen man sich auch reiben kann.

    Ganz toll fand ich die Atmosphäre des winterlichen Hollands eingefangen, eisig draußen und doch mit holländischer Behaglichkeit drinnen, die sie auch einstellt, wenn Griet in ihrem Hausboot den Feierabend verbringt.

    Ein wirklich spannender Krimi und eine lohnenswerte Entdeckung, wenn man Jan Jacobs noch nicht kennt.

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