Das Haus am Meeresufer: Roman

Buchseite und Rezensionen zu 'Das Haus am Meeresufer: Roman' von Joséphine Nicolas

Inhaltsangabe zu "Das Haus am Meeresufer: Roman"

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:416
EAN:9783832182151
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Immer Ärger mit dem Nachwuchs

Buchseite und Rezensionen zu 'Immer Ärger mit dem Nachwuchs' von Brigitte Teufl-Heimhilcher
4
4 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Immer Ärger mit dem Nachwuchs"

Format:Kindle Ausgabe
Seiten:208
Verlag:
EAN:
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Rezensionen zu "Immer Ärger mit dem Nachwuchs"

  1. In Waldstetten ist so einiges los

    Judith ist schwanger. Obwohl es ein Wunschkind ist hat sie vor der Zukunft Angst. Ihre Freundin Gloria stimmt ihr zu - obwohl Glorias Mann auch gerne Kinder möchte sträubt sie sich denn ihr jetziges Leben ist turbulent und sie mag es so wie es ist.

    Der Schreibstil ist leicht und zügig zu lesen.Die Protagonisten sind sympathisch dargestellt und die Spannung baut sich während des lesens langsam auf.

    Fazit: Dieser Roman umfasst 29 Kapitel. Die Handlung spielt sich wieder in dem österreichischen Ort Waldstetten ab. Dialekt ist kaum vorhanden. Ich bin gut in die Story hinein gekommen weil ich die Vorgängerbücher kenne. Mit den einzelnen Familienkonstellationen hatte ich allerdings etwas Mühe auch weil viele Charaktere mitspielen. Da kam ich dann öfters durcheinander gerade auch zu Beginn. Die Story wird aus den unterschiedlichen Sichtweisen der einzelnen Protagonisten erzählt die meiste Zeit aber von Gloria. Die Themen in diesem Buch gehen vom Bedingungslosen Grundeinkommen über politische Projekte aber auch über Kinder und das Familienleben mit seinen Turbulenzen. Die Story ist sehr leicht zu lesen und ich musste auch ab und zu schmunzeln. In diesem Buch wird gestritten, geliebt, Freundschaft geschlossen und sich wieder versöhnt. Meiner Ansicht nach ähnelt die Story einem Familienroman mit mehreren Handlungssträngen. Wer solche Romane mag für denjenigen oder diejenige ist diese Geschichte rund um Waldstetten kurzweilig und unterhaltsam geschrieben. Dies ist der fünfte Band einer bisher fünfteiligen Reihe. Er ist in sich abgeschlossen aber der Leser sollte meiner Meinung nach die Vorgängerbücher kennen denn Rückblenden dazu gibt es kaum. Ich vergebe für diesen leichten Roman vier Sterne.

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The Book Woman of Troublesome Creek

Buchseite und Rezensionen zu 'The Book Woman of Troublesome Creek' von Kim Michele Richardson

Inhaltsangabe zu "The Book Woman of Troublesome Creek"

Format:Kindle Ausgabe
Seiten:313
EAN:
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Du springst, ich falle: Roman

Buchseite und Rezensionen zu 'Du springst, ich falle: Roman' von Maryam Madjidi

Inhaltsangabe zu "Du springst, ich falle: Roman"

„Maryam Madjidi verwandelt die Tragik des Lebens in glasklare Poesie.“ Julia Schoch. In diesem autobiographischen Debüt erzählt Maryam Madjidi von ihrer Kindheit im Iran, vom Kampf der Eltern für den Kommunismus und davon, wie sie ihr Spielzeug an die Kinder im Viertel verschenken musste. Heimlich vergrub sie die Lieblingssachen im Garten und steckte sie später in den Koffer für Frankreich. Hier sollte das neue Leben anfangen – ohne Kampf, ohne Gefängnis. Aber die kleine Maryam fühlt sich fremd, weil alles fehlt: die eigene Sprache, echte Freunde, die geliebte Großmutter. In Paris sind die Hände des Vaters plötzlich nutzlos, die Augen der Mutter müde. Als junge Frau fährt Maryam nach Teheran zurück, verliebt sich und bricht mit allem." Du springst, ich falle" gewann 2017 in Frankreich den Prix Goncourt für das beste Debüt des Jahres. Ein kraftvoller Roman über das, was unsere Zeit bestimmt – die Suche nach Identität und Heimat. Prix Goncourt du premier roman 2017. „Die reizvolle Mischung aus Phantasie und realistischen Szenen voller präziser Beobachtungen, Stimmen und Gesten bringt das pralle Leben zum Vorschein.“ Le Figaro. „Ein großartiges Debüt.“ L‘Express.

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:224
Verlag: Blumenbar
EAN:9783351050504
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Fünf Leben: Roman

Buchseite und Rezensionen zu 'Fünf Leben: Roman' von Jenny Tinghui Zhang
5
5 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Fünf Leben: Roman"

Die junge Daiyu muss die Heimat und die Zukunft, die sie sich erträumt hatte, aufgeben, als sie entführt und über den Ozean von China nach Amerika geschmuggelt wird. Über die folgenden Jahre muss sie sich beständig neu erfinden, um zu überleben. Von einer Kalligraphieschule in China über ein Bordell in San Francisco bis zu einem kleinen Laden, versteckt in den Bergen Idahos gelegen, versucht Daiyu verzweifelt, der Tragödie zu entkommen, die sie verfolgt. Aber dann geht eine Welle von Rassismus durchs Land, die sich gegen Einwanderer aus China richtet, und führt zu unsäglicher Gewalt und Lynchmorden. Daiyu muss all ihre Stärke aufbringen, sich zurückerinnern an alle Rollen, die sie schon ausgefüllt hat – um endlich ihren eigenen Namen und ihre Geschichte zurückzuerobern.

Format:Kindle Ausgabe
Seiten:449
Verlag: Ecco Verlag
EAN:
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Rezensionen zu "Fünf Leben: Roman"

  1. Heimat und Identität

    Autorin
    Jenny Tinghui Zhang

    Inhalt
    Der Roman „Fünf Leben“ beruht auf historischen Begebenheiten in den 1880er-Jahren in China und Amerika.

    Die junge chinesische Daiyu lebt mit ihren Eltern und ihrer Großmutter auf dem Land. An dem Tag, als ihre Eltern verhaftet wurden und verschwanden, verändert sich ihr Leben. Ihre Großmutter organisiert für Daiyu eine Mitfahrgelegenheit nach Zhifu, der Stadt, aus der ihre Familie stammt.

    „Dies ist die Geschichte eines Mädchens, das Zhifu hinten auf einem Wagen erreichte.“ (S. 29)

    Daiyu schlägt sich dort alleine durch, sie ändert ihr Aussehen in eine männliche Gestalt in der Hoffnung, Arbeit zu finden, aber ohne Erfolg. Nach einer langen, hoffnungslosen Zeit findet sie Zuflucht in einer Kalligraphieschule, als Junge getarnt. Sie ist dort zufrieden. Die Kalligraphieschule ist jedoch nur eine Station auf einer langen Reise. In Zhifu wird sie entführt und in den Westen Amerikas verschleppt, wird dort von Menschenhändlern verkauft, um in einem Bordell zu arbeiten. Sie kann flüchten und findet Unterschlupf in einem kleinen Laden, versteckt in den Bergen in Idaho.

    Doch dann beginnt eine Welle von Rassismus, die in antichinesischer Gewalt mündet. Chinesische Einwanderer sterben, werden gelyncht, verwundet und fliehen aus Angst aus ihren Häusern.

    Daiyu bleibt stark, immer in der Hoffnung, ihre Großmutter und ihre Eltern zu finden.

    Ihr Zuhause ist nicht Amerika.

    Sprache und Stil

    „Auf der Liste von Dingen, die ich verloren habe, füge ich mich selbst hinzu.“ (S. 341)

    Jenny Tinghui Zhang erzählt in ihrem Debütroman „Fünf Leben“ eine mitreißende Geschichte im Rahmen der historischen Realität des „Chinesischen Exclusions Acts“.

    Jenny Tinghui Zhang zeigt mit ihrer Protagonistin Daiyu eindringlich und eindrucksvoll die dunkle Seite der amerikanischen und auch chinesischen Geschichte auf. Sie versucht diese Zeit aufzuarbeiten, publik zu machen und die Welt an den Hass zu erinnern, der niemals in Vergessenheit geraten soll.

    Ein weiteres Thema handelt von Frauen in der traditionellen chinesischen Gesellschaft. Daiyus Mutter lehrt ihr, ihre Hände zu gebrauchen und von ihrem Vater lernt sie ihren Verstand einzusetzen. Sie hat Glück, dass ihre Eltern nicht der Tradition folgen, ihr die Füße zu brechen, damit sie mit kleinen Füßen heranwächst, um eine perfekte Ehefrau oder Konkubine für einen reichen Stadtmann zu werden.

    „Die ehrgeizigsten Familien in unserem Dorf brechen ihren Töchtern mit fünf die Füße. Es ist das beste Alter zum Füßebrechen. Mit fünf sind die Knochen noch nicht allzu verhärtet und das Mädchen ist alt genug, den Schmerz auszuhalten.“ (S. 22)

    Daiyu verwandelt sich nach dem Verschwinden ihrer Eltern in den Straßenjungen Feng. Feng sehnt sich zurück nach der familiären Geborgenheit. Doch Feng wird am helllichten Tag auf offener Straße entführt und in einer Kohlentonne nach San Francisco verschleppt. Hier muss sie schmerzlich erfahren, dass ihre Tarnung nutzlos ist. Sie ist kein Junge, sondern ein Mädchen, das an Männer verkauft werden kann. Auf ihrer weiteren Odyssee wird sie wieder zu einem Jungen. Als Jacob Li findet sie für eine Weile Ruhe und zu sich selbst.

    Stück für Stück legt sie ihre Maske ab, bis sie es schafft, sich selbst beim Namen zu nennen und endlich eine eigenständige, selbstbewusste Persönlichkeit wird. Sie ist zu einem Ai geworden. Ai ist das chinesische Zeichen für Liebe und wird genau wie im Englischen I - Ich ausgesprochen. Daiyu verkörpert das Selbstlose und findet zur selbstbestimmten Frau.

    Doch dem Gesetz ist es egal, ob Mann oder Frau, denn schon bald ist die Einreise mit dem „Chinese Exclusion Act“ auch Männern untersagt. Das Gesetz macht keine Unterschiede, es verfolgt einen chinesischen Mann oder eine chinesische Frau.

    Der Hass kann Menschen töten. Die Gegensätze, die Liebe und das Selbst, das Ich in Ai, sind manchmal schwer miteinander vereinbar.

    Der Roman besticht durch eine elegante Erzählweise und einen geschickten Aufbau der Protagonistin. Die Ich-Form führt dicht an das Geschehen heran, und trotz der fiktionalen Aspekte wird der Blick auf aktuelle und reale Ereignisse nicht verbaut.

    Fazit
    Jenny Tinghui Zhang nimmt den/die Leser*in mit in die Vergangenheit. Die Odyssee auf der Suche nach der eigenen Identität führt durch unterschiedliche Kultur- und Sprachräume. Heimat und Identität stellen die Fragen: Was ist mein Zuhause? Wer bin ich? Daiyu muss wie auf einem Seil die Balance halten, um nicht unterzugehen.

    „In der Kalligraphie wie im Leben wird nicht retuschiert, sagte Meister Wang oft. Wir müssen akzeptieren, dass das Geschehene nicht zu ändern ist.“ (S. 64)

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Die Kinder von Nebra: Historischer Roman

Buchseite und Rezensionen zu 'Die Kinder von Nebra: Historischer Roman' von Ulf Schiewe

Inhaltsangabe zu "Die Kinder von Nebra: Historischer Roman"

Autor:
Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:624
Verlag: Lübbe
EAN:9783785726754
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Hello Beautiful

Buchseite und Rezensionen zu 'Hello Beautiful' von Ann Napolitano

Inhaltsangabe zu "Hello Beautiful"

Format:Kindle Ausgabe
Seiten:388
Verlag: Penguin
EAN:
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Jane Eyre: Roman

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Die Hennakünstlerin

Buchseite und Rezensionen zu 'Die Hennakünstlerin' von Alka Joshi

Inhaltsangabe zu "Die Hennakünstlerin"

Autor:
Format:Taschenbuch
Seiten:448
Verlag: HarperCollins
EAN:9783749903900
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Zwischen Himmel und Erde

Buchseite und Rezensionen zu 'Zwischen Himmel und Erde' von Yara Rodrigues Fowler
3.25
3.3 von 5 (4 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Zwischen Himmel und Erde"

Ein fulminanter Roman über eine tiefe Freundschaft, über Familie, Liebe, Revolution und das politische Erwachen in einer Zeit der radikalen globalen Umbrüche. Es ist das schicksalhafte Jahr 2016, in dem Prince und George Michael sterben, die Menschen in Großbritannien mehrheitlich für den Brexit stimmen und, auf der anderen Seite der Welt, in Brasilien, ebenfalls Tausende auf die Straßen gehen, weil sie die Regierung in Frage stellen. In diesem Jahr zieht Catarina, frisch aus Brasilien eingetroffen, in Melissas Londoner Wohngemeinschaft. So unterschiedlich die beiden jungen Frauen in der Gegenwart sind, so verbunden sind sie in ihren Vergangenheiten. Mit Catarinas Einzug beginnen sich zwei Leben zu einer weltumspannenden Geschichte zu verflechten, die von Freundschaft, Liebe, Identität, Mut und dem Willen erzählt, die Welt zu einem besseren Ort zu machen.

Format:Kindle Ausgabe
Seiten:513
EAN:
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Rezensionen zu "Zwischen Himmel und Erde"

  1. Anspruchsvoll in Stil und Thematik - nicht immer gelungen

    Die beiden jungen Frauen Melissa und Catarina lernen sich 2016 in einer Londoner WG kennen. Zufällig beide mit brasilianischen Wurzeln. Schnell haben sie dadurch gemeinsame Gesprächsthemen und einen guten Draht zueinander. In einer unruhigen politischen Zeit in London (Brexit) sowie in der Heimat Brasilien (zu hinterfragende Amtsenthebung der Präsidentin Dilma Rousseff) setzen sich die beiden Frauen politisch und auch gesellschaftlich aktiv für eine bessere, tolerantere Welt ein. In Erzählungen aus der Vergangenheit erfahren wir einiges über Melissa und Catarina, noch intensiver jedoch ist der Blick auf die revolutionäre Familie von Catarina gerichtet.

    Dieser Roman ist politisch und gesellschaftlich sehr ambitioniert und gut recherchiert (siehe auch die interessanten Anmerkungen der Autorin zum Schluss). Viele Themen der heutigen Zeit greift die britisch-brasilianische Autorin auf. Ihr liegt (nicht nur politische) Aufklärung und Toleranz sehr am Herzen. Und das spüre ich als Leserin durchaus. Der Roman ist nahezu in allen Bereichen ein Fest der Diversität. Insbesondere sprachlich tobt sich die Autorin aus - verschiedenste Stilmittel wechseln sich ab. Es gibt Prosa-Abschnitte, die wunderbar erzählt werden. Es gibt lyrische Teile (portugiesisch und nicht immer übersetzt). Es gibt dann diese Abschnitte ohne ein einziges Satzzeichen, oder mit vielen Wortwiederholungen, oder mit nur einem Satz pro Seite. Und noch vieles mehr.

    Ich persönlich habe mich irgendwann nicht mehr gut zurecht gefunden. Anfangs bin ich noch fasziniert von den Themen und der sprachlichen Kreativität gewesen. Aufgrund des Hin - und Herspringens in den Erzählperspektiven und Stilistiken leidet aber meiner Meinung nach der Spannungsbogen ganz enorm und die eigentliche Handlung (Melissa und Catarina) zerfällt, Distanziertheit gegenüber den Protagonistinnen entsteht. Einige dieser Stilmittel haben mich mit der Zeit auch genervt, muss ich zugeben. Zumal ich nicht immer einen Sinn erkannt habe. Möglicherweise ist dieser Roman ZU anspruchsvoll für mich ;) Möglicherweise ist die Autorin hier aber auch ein bisschen übers Ziel hinaus geschossen.

    Fazit: Tolle und spannende Themen, teilweise superinteressant und in einiger Hinsicht wirklich ein schöner Roman. Dennoch mit dem faden Beigeschmack, dass die Romankomposition m.M.n. nicht sehr gut gelungen ist und dadurch streckenweise anstrengend, unverständlich und insgesamt nicht "rund". Ich liebe das wunderschöne Cover!!! Der Roman aber hat es nicht zu meinen Lieblingen geschafft.

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  1. Ein außergewöhnliches Buch! Absolut lesenswert!

    Klappentext:

    „Ein fulminanter Roman über eine tiefe Freundschaft, über Familie, Liebe, Revolution und das politische Erwachen in einer Zeit der radikalen globalen Umbrüche.

    Es ist das schicksalhafte Jahr 2016, in dem Prince und George Michael sterben, die Menschen in Großbritannien mehrheitlich für den Brexit stimmen und, auf der anderen Seite der Welt, in Brasilien, ebenfalls Tausende auf die Straßen gehen, weil sie die Regierung in Frage stellen. In diesem Jahr zieht Catarina, frisch aus Brasilien eingetroffen, in Melissas Londoner Wohngemeinschaft. So unterschiedlich die beiden jungen Frauen in der Gegenwart sind, so verbunden sind sie in ihren Vergangenheiten. Mit Catarinas Einzug beginnen sich zwei Leben zu einer weltumspannenden Geschichte zu verflechten, die von Freundschaft, Liebe, Identität, Mut und dem Willen erzählt, die Welt zu einem besseren Ort zu machen.“

    „Zwischen Himmel und Erde“ - ist einerseits der Titel dieses Buches aber auch ein Spruch, der sowohl religiöse Inhalte zeigen kann, aber auch spirituelle oder gar utopische Gedanken hervorrufen kann. Hier wird jeder seine eigene Sichtweise entwickeln und genau so ist es auch mit diesem Buch. Ich habe es beendet und das erste was mir in den Sinn kam war, wie unterschiedlich es wohl von der Leserschaft betrachtet werden könnte. Schaut man sich die aktuellen Rezensionen dazu an, scheine ich genau richtig damit zu liegen. Die Geschichte von Catarina und Melissa ist einerseits sehr dynamisch und voller Energie aber andererseits anders als andere Geschichten die man so (vermeintlich) aus diesem Genre meint zu kennen.

    Wie habe ich also dieses Buch erlebt? Ich muss klar sagen, es hat mir unheimlich gut gefallen. Allein die Atmosphäre und auch der Schreibstil nahmen mich regelrecht ein. Yara Rodrigues Fowler versucht viele Parts in die Geschichte einzuweben, viel anzusprechen und dann dennoch nicht den Leser überfordern zu wollen (es gelingt ihr zumeist!). Wir erleben nicht nur die Lebens- und Herkunftsgeschichte der beiden Damen sondern auch die Zeit damals anhand von Musik und Liedern, eine Art Zeitenrückblende nimmt uns in das Jahr 2016 mit und lässt auch uns Leser das Jahr nochmals neu erleben (das Gedankenkarussell nimmt automatisch Fahrt auf!). Die Geschichte der beiden scheint unterschiedlich und ja, wie eben zwischen Himmel und Erde, aber sie haben gleiche Wurzeln! In Brasilien liegt das Herz der beiden Damen und somit ist die Verbundenheit sofort da! Allein wie Yara Rodrigues Fowler hier auch sprachliche Einflüsse gekonnt mit eingewoben hat, war großartig! Das Buch hat enormes Flair und fesselte mich komplett! Melissa und Catarina entwickeln sich in dieser ganzen Zeit in der wir sie begleiten dürfen. Sie sammeln Lebenserfahrung, ihre politische Meinung reift heran und natürlich prägt sie die Zeit ebenso, die um sie herum ihren Lauf nimmt. Der Roman ist äußerst sphärisch, gar kunstvoll philosophisch und hat einen eigenen Takt. Es ist als Leser nicht einfach den Zeiten- und Ortswechsel immer reibungslos zu folgen, hier muss man konzentriert lesen, auch dass es keine Übersetzung der portugiesischen Zeilen gibt, ist vielleicht nicht für jeden optimal, aber ich mochte das! Was ich nicht weiß, schlage ich nach und somit musste ich mich intensiver als vielleicht nötig mit dem Buch und der Geschichte von Catarina und Melissa befassen.

    Wer offen durch die Welt geht (politische Interessen und eben auch die Beobachtung zur Entwicklung unserer Zeit sind hier schon von Vorteil) und Freude an außergewöhnlichen Schreibstilen hat, wird hier wunderbares erlesen können. Ich vergebe sehr gern 4 von 5 Sterne und bin gespannt was wir von Yara Rodrigues Fowler noch lesen dürfen!

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  1. 3
    29. Mai 2023 

    Unklar

    Das Buch dreht sich um Melissa und Catarina und ihre Familiengeschichte. Als Catarina aus Brasilien nach London zieht, trifft sie dort auf ihre neue Mitbewohnerin Melissa, die ebenso wie Catarina Wurzeln in Brasilien hat. Zuerst sehen wir, wie die beiden sich immer besser kennenlernen und den Konflikt um die brasilianische Präsidentin Dilma Rousseff von London aus erleben. Dann tauchen wir jedoch auch tiefer in ihre Familiengeschichten ab, die tief mit der Geschichte Brasiliens verwoben sind.

    Es fällt mir etwas schwer, das Buch zu beurteilen. Zum einen hat es Szenen und Sätze, die mir Tränen in die Augen getrieben haben. Es behandelt die brasilianische Geschichte sehr nachvollziehbar, weil man durch die Geschichte der zwei Familien auf sie schauen kann. Auch wie sie letztendlich miteinander verwoben sind, hat mich sehr beeindruckt.
    Es dreht sich um Antirassismus und Feminismus, sowie queere Rechte, was alles wichtige und interessante Themen sind.
    Zum anderen haben wir aber auch einen sehr irritierenden Schreibstil. Es ist geschrieben, als würde es jemand einfach so, wie es der Person in das Bewusstsein kommt, auf ein Blatt bringen. Ich finde es gut, wenn Bücher ihren Lesern auch zutrauen, bestimmte Zusammenhänge zu sehen und die Leser nicht übermäßig an die Hand nehmen, aber in diesem Buch waren manche Dinge vollkommen unverständlich, weil einfach der Kontext für bestimmte Sachen vollständig gefehlt hat.

    Das Buch war durchaus interessant, aber auch sehr kompliziert. Wen das nicht abschreckt, dem kann ich das Buch empfehlen. Allen anderen würde ich eher von dem Buch abraten.

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  1. 3
    13. Mai 2023 

    Schwestern

    In London will Catarina ihr Geschichtsstudium beenden. Die junge Brasilianerin hat ein Stipendium erhalten. In Melissas Wohngemeinschaft findet sie ein Zimmer. Obwohl Catarina glaubt, in Melissa eine Brasilianerin zu erkennen, reagiert diese sehr zurückhaltend und erklärt, sie sei in London geboren. Dennoch freunden die jungen Frauen sich an. Bei Demonstrationen für Toleranz können sie ihr ein gemeinsames Anliegen ausdrücken. Und irgendwann ist es soweit, dass sie sich gegenseitig öffnen und von ihren Familien erzählen. Noch so jung haben Catarina und Melissa doch schon einiges erlebt und tragen ihre Geschichten mit sich rum.

    Sie haben viele Schwestern, so hat Melissa drei Großmütter und Catarinas Mutter drei Schwestern. In ihrer WG leben sie ebenfalls zu dritt. Trotz einiger Ähnlichkeiten sind die Beiden sehr unterschiedlich. Die eher zurückhaltende ist Melissa, während Catarina offener durch die Welt geht. Sie hat schon angefangen, ihre Erfahrungen aus dem Studium zu nutzen, um selbst Einführungskurse zu geben. Ihr großer Wunsch ist es, in England bleiben zu können. Welche Pläne hat Melissa? Sie hat einen auskömmlichen Job und scheint keine großen Ambitionen zu haben. Doch ihre geheimen Gedanken verrät sie auch nicht jedem. In ihrer Vergangenheit liegen sie verborgen.

    Die unterschiedlichen Stilmittel, wie Zitate, einige Verse, die ein oder andere Wiederholung und eine ansprechende Prosa machen diesen Roman zu etwas Besonderem. Und das Cover ist richtig schön gestaltet und die leuchtenden Farben ziehen den Blick an. Allerdings fällt es schwer, eine Verbindung zu den handelnden Personen herzustellen. Vielleicht weiß diese Leserin über die Geschichte Brasiliens einfach nicht genug, um sich in die Story hineinversetzen zu können. Die klug aufgebaute Storyline und die ansprechende Wortwahl leiten einen dennoch durch den Roman. Die Lektüre beschließt man mit dem guten Gefühl, etwas gelernt zu haben und zudem ein echtes Schmuckstück ins Regal stellen zu können.

    3,5 Sterne

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