Tribut der Sünde

Buchseite und Rezensionen zu 'Tribut der Sünde' von Stolzenburg, Silvia
5
5 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Tribut der Sünde"

Stuttgart, 1513. Ein mörderisches Komplott zerstört die heile Welt der sechzehnjährigen Franziska Hochperger, Tochter eines wohlhabenden Weinhändlers. Die Bluttat lässt sie vaterlos, arm und entehrt zurück, gejagt von der Obrigkeit, die sie mundtot machen will. Auf der Suche nach Rache und Gerechtigkeit findet Franziska Unterschlupf bei ihrem Freund Jakob, der sich Aufständischen angeschlossen hat. Sie wollen sich gegen den verhassten Herzog von Württemberg zur Wehr setzen, dessen Prunksucht das einfache Volk an den Bettelstab bringt. Um den Verursacher ihres Leids zu überführen, wagt Franziska einen gefährlichen Schritt …

Format:Kindle Ausgabe
Seiten:365
Verlag:
EAN:
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Rezensionen zu "Tribut der Sünde"

  1. Ein faszinierender historischer Roman

    Stuttgart 1513: Durch ein mörderisches Komplott wird die heile Welt der 16-jährige Franziska Hochperger zerstört und sie ist plötzlich vaterlos und arm. Franziska findet Unterschlupf bei ihrem Freund Jakob, der sich Aufständischen angeschlossen hat. Um den Verursacher ihres Leids zu überführen, begibt Franziska sich in Gefahr.

    Ich kenne bereits einige Romane von Silvia Stolzenburg, dementsprechend gespannt war ich auf diesen historischen Roman. Und ich wurde nicht enttäuscht. 
    Das Buch ließ sich bestens lesen und ich war sofort in der Geschichte drin und total gefesselt. Die Beschreibungen der Personen und der Handlungsorte waren sehr anschaulich und bildhaft, so dass ich alles perfekt miterleben konnte. Ich fühlte mich richtig in die damalige Zeit versetzt.
    Die Charaktere wurden sehr gut beschrieben und ausgearbeitet. Franziska fand ich sehr sympathisch und ich konnte deshalb bestens mit ihr mitfiebern und mitfühlen.
    Die Story hat mich von Anfang an gefesselt. Die Spannung war sofort vorhanden und ich konnte hervorragend mitfiebern. Kann Franziska Gerechtigkeit üben? Bleibt sie unverletzt? Ich habe richtig mitgezittert. Damals waren Frauen einfach nichts wert und rechtlos, was mich sehr schockiert hat. Doch das hat Franziska sich nicht abgehalten, ihren Weg zu gehen. Besonders toll war, dass es sich um den Auftakt einer Reihe handelt, so dass ich mich bereits jetzt auf den zweiten Band freuen kann.

    Ein hervorragender und sehr atmosphärischer Roman, der mir sehr gut gefallen hat. Ich bin sehr gespannt auf die Fortsetzung. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen.

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Wer, wenn nicht wir

Buchseite und Rezensionen zu 'Wer, wenn nicht wir' von Leciejewski, Barbara
5
5 von 5 (2 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Wer, wenn nicht wir"

Format:Kindle Ausgabe
Seiten:318
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Rezensionen zu "Wer, wenn nicht wir"

  1. Ein wundervolles Buch

    Viola und Florian sind mehr als zwanzig Jahre verheiratet. Doch inzwischen gibt es nicht mehr viele Gemeinsamkeiten und kaum noch Berührungspunkte. Sie trennen sich in der Hoffnung, mit jemand anderem nochmal neu anfangen zu können. Allerdings gibt es eine letzte Hürden: einen längst gebuchten und bezahlten Luxusurlaub, den sie nicht stornieren können. Und so treten sie diesen Urlaub noch einmal gemeinsam an.

    Auf diese Geschichte habe ich mich sehr gefreut, weil ich bereits einige Bücher dieser wunderbaren Autorin kannte und sie mich alle sehr berührt hatten. Dies erhoffte ich mir also auch von diesem Buch.
    Das Buch ließ sich sehr leicht und flüssig lesen. Die Beschreibungen waren deutlich und ich konnte mir alles sehr gut vorstellen. Auch die Personen wurden lebendig und authentisch beschrieben. Ich konnte sowohl mit Viola als auch mit Florian prima mitfühlen, mich in sie hineinversetzen und ihre Handlungen und Gedanken nachvollziehen. 
    Die Geschichte hat mich unheimlich berührt, sie ging mitten ins Herz. Kann dieser vermeintlich letzte Urlaub für die beiden Protagonisten etwas Besonderes werden? Können sie vielleicht wieder zueinander finden? Es war unglaublich schön, die beiden zu begleiten und den Urlaub mit ihnen zusammen zu verbringen. Die Rückblicke auf die gemeinsame Vergangenheit war sehr schön und zeigte die Verbundenheit der beiden auf, aber auch, welche Fehler sie gemacht haben. Ich bin selbst viele Jahre verheiratet und konnte mich in so vielen Dingen und Gedanken selbst wiederfinden.

    Diese Geschichte hat mich sehr berührt, einfach ein wundervolles Buch! Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

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  1. Dieses Buch hat mich bewegt

    „Wer, wenn nicht wir“ von Barbara Leciejewski handelt von Viola und Florian, die sich nach 25 Jahren Ehe und zwei Kindern voneinander entfernt haben. Nach außen hin werden sie als das perfekte Vorzeige-Ehepaar wahrgenommen, aber innerlich leben beide aneinander vorbei. Kurzerhand entscheiden sie einvernehmlich sich zu trennen und Florian zieht aus. Aber was passiert nun mit dem gemeinsam gebuchten Luxus-Urlaub auf Rhodos?

    Wie das wunderschöne Cover schon vermuten lässt, handelt es sich hier um einen Liebesroman. Im Gegensatz zu einer klassischen Liebesgeschichte, wo sich zwei Menschen langsam kennenlernen und näherkommen, sind sich die beiden Protagonisten bereits sehr nah – immerhin haben sie zwei Kinder. Im ersten Teil des Buches wird die Trennung der beiden beschrieben. Die Autorin schafft es hervorragend, dass der Leser einen Einblick in die Gedankenwelt der beiden erhält. Schnell merkt man, dass nicht alles schwarz oder weiß ist, sondern auch in einer Beziehung Grautöne existieren. Der Umgang zwischen den beiden Protagonisten ist bemerkenswert und man merkt schnell, dass sie eine tiefe Verbindung haben, die sie aber zu schätzen verlernt haben.
    Im zweiten Teil des Buches befinden sich beide (unabhängig voneinander) auf Rhodes und der Zufall nimmt seinen Lauf. Ich hatte zwischenzeitlich den Eindruck, als wolle das Schicksaal die beiden wieder zusammenführen. Mit Witz und Charme erzählt die Autorin von den Ereignissen und Flirtversuchen auf Rhodos. Besonders interessant fand ich es, wenn die Protagonisten selbst zu der Erkenntnis kommen, Fehler gemacht zu haben und sie merken, was sie eigentlich an dem anderen hatten. An der ein oder anderen Stelle war ich zu Tränen gerührt.

    Am schönsten fand ich, dass man viele Themen die den beiden im Kopf rumgeistern bei sich selbst findet. Auch ich sollte vielleicht ab und an mal hinterfragen warum sich mein Partner verhält, wie er es eben tut. Ein bisschen mehr Verständnis schadet nie. Und zu schätzen was man an dem anderen hat, schaden sowieso nicht.

    Alles in allem fand ich das Buch wirklich klasse. Der Schreibstil liest sich super kurzweilig und egal ob Witz, Drama oder Emotion – das Buch liefert genau die richtige Mischung. Ich kann es absolut weiterempfehlen.

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Mohnschwestern

Buchseite und Rezensionen zu 'Mohnschwestern' von Einwohlt, Ilona
4
4 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Mohnschwestern"

Format:Kindle Ausgabe
Seiten:320
Verlag:
EAN:
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Rezensionen zu "Mohnschwestern"

  1. Eine junge Liebe zwischen Krieg und Widerstand

    "Widerstand ist kein Recht; er ist eine Pflicht, jedem Menschen mitgegeben." (Heinrich Böll)
    Darmstadt im Sommer 1943, ein Fallschirmjäger landet im Bohnenfeld von Lottes Elternhaus. Konnte sie ja nicht ahnen, dass sie sich kurz darauf wiedersehen würden. Jedoch Wilhelm gibt Lotte einiges an Rätseln auf, ständig verschwindet er wieder oder taucht einfach mal eben auf. Was hat er so geheimnisvolles vor ihr zu verbergen, dass sie sich sogar heimlich treffen müssen? Doch bei einer geheimen Verabredung kommt es zu einem Bombenangriff, der weitaus größere Ausmaße hatte wie sonst. Wilhelm versucht, Lotte noch in Sicherheit zu bringen, doch danach verlieren sich die beiden aus den Augen. Lediglich das Bild mit den Mohnblumen, das Wilhelm ihr einst geschenkt hat, kann sie noch retten. Doch was ist mit ihrer Mutter und Otto konnten sich die beiden rechtzeitig retten, bevor der Feuersturm über der Stadt losging?
    2018 entdeckt Hazel bei Mathilda der älteren Dame, der sie behilflich sein soll, ein magisch, bezauberndes Bild mit Mohnblumen. Wieso fasziniert sie dieses Bild so sehr und wie kommt es das Mathilda so viel über sie weiß?

    Meine Meinung:
    Das schöne Cover mit dem verliebten Pärchen aus der Vergangenheit, hat mich sofort in den Bann gezogen. Zudem machte mich der Klappentext mit einer Geschichte aus dem Krieg neugierig. Der Schreibstil locker, flüssig, unterhaltsam, emotional, jedoch ebenso etwas eigenwillig, dadurch das der zweite Handlungsstrang immer in die Geschichte von Lotte eindringt. Dadurch nimmt es mir ständig den Lesefluss der wunderschönen Liebes- und Lebensgeschichte um Lotte und Wilhelm. Zudem konnte ich mit Hazels Geschichte, die zu kurz gehalten wurde, leider nicht viel anfangen. Von meiner Seite aus hätte man diesen Handlungsstrang gut weglassen können, den mit Hazels Part bin ich nie richtig warm geworden. Was sicher an der Tiefe der Geschichte lag, da diese bis zum Ende recht geheimnisvoll ist und mir lang der Bezug zur Vergangenheit fehlte. Lotte dagegen lerne ich in diesem Buch sehr gut kennen. Zwar hatte ich mitunter einige Szenen, die für mich unrealistisch dargestellt wurden, wie z. B. was danach mit den Höhlenbewohnern passiert. Ebenso empfand ich die Charaktere zwar gut gewählt, jedoch kamen sie mir mitunter recht oft zu erwachsen vor. Besonders Lottes 10-jähriger Bruder Otto, der mit seinen Aktivitäten für mich nicht immer stimmig dargestellt wurde. Dabei ist die Kriegsgeschichte um Widerstand, Liebe, Geheimnisse, Krieg und ihre Folgen schon außerordentlich einfühlsam. Man erfährt hier nicht nur was die Deutschen ihren Opfern angetan haben, sondern ich erlebe hier junge Menschen, die sich gegen das Naziregime stellen. Zudem nimmt mich die Autorin mit in die Nacht des 11. September 1944 bei dem ein großer Bombenangriff nicht nur die Stadt Darmstadt in Schutt und Asche legte, sondern über zwölftausend Menschen ihr Leben ließen. Natürlich haben die Deutschen damals den Krieg begonnen, doch es wird oft vergessen, dass auch viele Unschuldige damals durch die Luftangriffe der Alliierten ihr Leben ließen. Umso beeindruckender wird es hier in diesem Buch dargestellt. Leider ging das Bild mit den Mohnblumen, für den Titel und Teile der Handlungen stehen größtenteils unter, weil man im Grunde gar nichts über dieses Bild erfährt. Was ich sehr schade fand, den ich hatte mir da doch mehr erhofft. Genauso hätte ich mir gewünscht, dass Hazels Geschichte nicht ständig in Lottes Geschehnisse eindringt, sondern sich an die Kapitel anhängt. Leider konnte ich auch keine schwesterliche Verbindung zwischen Lotte und Hazel aufbauen, die so von der Autorin gewollt war. Von daher bekommt das Buch, hauptsächlich wegen Lottes Part leider nur 3 1/2 von 5 Sterne.

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Mohnschwestern

Buchseite und Rezensionen zu 'Mohnschwestern' von Einwohlt, Ilona
4
4 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Mohnschwestern"

Format:Kindle Ausgabe
Seiten:320
Verlag:
EAN:
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Rezensionen zu "Mohnschwestern"

  1. Eine junge Liebe zwischen Krieg und Widerstand

    "Widerstand ist kein Recht; er ist eine Pflicht, jedem Menschen mitgegeben." (Heinrich Böll)
    Darmstadt im Sommer 1943, ein Fallschirmjäger landet im Bohnenfeld von Lottes Elternhaus. Konnte sie ja nicht ahnen, dass sie sich kurz darauf wiedersehen würden. Jedoch Wilhelm gibt Lotte einiges an Rätseln auf, ständig verschwindet er wieder oder taucht einfach mal eben auf. Was hat er so geheimnisvolles vor ihr zu verbergen, dass sie sich sogar heimlich treffen müssen? Doch bei einer geheimen Verabredung kommt es zu einem Bombenangriff, der weitaus größere Ausmaße hatte wie sonst. Wilhelm versucht, Lotte noch in Sicherheit zu bringen, doch danach verlieren sich die beiden aus den Augen. Lediglich das Bild mit den Mohnblumen, das Wilhelm ihr einst geschenkt hat, kann sie noch retten. Doch was ist mit ihrer Mutter und Otto konnten sich die beiden rechtzeitig retten, bevor der Feuersturm über der Stadt losging?
    2018 entdeckt Hazel bei Mathilda der älteren Dame, der sie behilflich sein soll, ein magisch, bezauberndes Bild mit Mohnblumen. Wieso fasziniert sie dieses Bild so sehr und wie kommt es das Mathilda so viel über sie weiß?

    Meine Meinung:
    Das schöne Cover mit dem verliebten Pärchen aus der Vergangenheit, hat mich sofort in den Bann gezogen. Zudem machte mich der Klappentext mit einer Geschichte aus dem Krieg neugierig. Der Schreibstil locker, flüssig, unterhaltsam, emotional, jedoch ebenso etwas eigenwillig, dadurch das der zweite Handlungsstrang immer in die Geschichte von Lotte eindringt. Dadurch nimmt es mir ständig den Lesefluss der wunderschönen Liebes- und Lebensgeschichte um Lotte und Wilhelm. Zudem konnte ich mit Hazels Geschichte, die zu kurz gehalten wurde, leider nicht viel anfangen. Von meiner Seite aus hätte man diesen Handlungsstrang gut weglassen können, den mit Hazels Part bin ich nie richtig warm geworden. Was sicher an der Tiefe der Geschichte lag, da diese bis zum Ende recht geheimnisvoll ist und mir lang der Bezug zur Vergangenheit fehlte. Lotte dagegen lerne ich in diesem Buch sehr gut kennen. Zwar hatte ich mitunter einige Szenen, die für mich unrealistisch dargestellt wurden, wie z. B. was danach mit den Höhlenbewohnern passiert. Ebenso empfand ich die Charaktere zwar gut gewählt, jedoch kamen sie mir mitunter recht oft zu erwachsen vor. Besonders Lottes 10-jähriger Bruder Otto, der mit seinen Aktivitäten für mich nicht immer stimmig dargestellt wurde. Dabei ist die Kriegsgeschichte um Widerstand, Liebe, Geheimnisse, Krieg und ihre Folgen schon außerordentlich einfühlsam. Man erfährt hier nicht nur was die Deutschen ihren Opfern angetan haben, sondern ich erlebe hier junge Menschen, die sich gegen das Naziregime stellen. Zudem nimmt mich die Autorin mit in die Nacht des 11. September 1944 bei dem ein großer Bombenangriff nicht nur die Stadt Darmstadt in Schutt und Asche legte, sondern über zwölftausend Menschen ihr Leben ließen. Natürlich haben die Deutschen damals den Krieg begonnen, doch es wird oft vergessen, dass auch viele Unschuldige damals durch die Luftangriffe der Alliierten ihr Leben ließen. Umso beeindruckender wird es hier in diesem Buch dargestellt. Leider ging das Bild mit den Mohnblumen, für den Titel und Teile der Handlungen stehen größtenteils unter, weil man im Grunde gar nichts über dieses Bild erfährt. Was ich sehr schade fand, den ich hatte mir da doch mehr erhofft. Genauso hätte ich mir gewünscht, dass Hazels Geschichte nicht ständig in Lottes Geschehnisse eindringt, sondern sich an die Kapitel anhängt. Leider konnte ich auch keine schwesterliche Verbindung zwischen Lotte und Hazel aufbauen, die so von der Autorin gewollt war. Von daher bekommt das Buch, hauptsächlich wegen Lottes Part leider nur 3 1/2 von 5 Sterne.

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Das Seehospital

Buchseite und Rezensionen zu 'Das Seehospital' von Glaesener, Helga
4
4 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Das Seehospital"

Format:Taschenbuch
Seiten:464
Verlag:
EAN:9783499274107
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Rezensionen zu "Das Seehospital"

  1. 4
    20. Apr 2020 

    Familiengeschichte mit ordentlich Konfliktpotential

    Der Tod ihres Großvaters zwingt Frida 1920 zur Rückkehr nach Amrum. Das Verhältnis zu ihrem Großvater war nach dem Tod ihres Vaters gut. Er unterstützte sie finanziell bei ihrem Ausbildung zur Krankenschwester in Hamburg. Als sie jedoch den Wunsch äußerte auch noch Medizin studieren zu wollen, was das des Guten zu viel. Die finanziellen Zuwendungen wurden eingestellt.

    Die Suche nach einem Testament erweist sich als schwierig. Zu groß ist die Angst ihrer Mutter, der Geschwister und vor allem des Stiefvaters ohne finanzielle Mittel dazustehen, ist zu groß. Aufgrund der Ungewissheit will Fridas Mutter die Kinder des Seehospitals, das ihr Großvater einst gegründet hatte, wieder nach Hamburg ins dortige Waisenhaus zurückschicken. Frida, die sich dort umgesehen hatte, weiß das wäre der sichere Tod der Kinder.

    Sie setzt gemeinsam mit ihren Geschwistern alles daran, das Seehospital für die Kinder zu erhalten. Die Schwierigkeiten, die dabei entstehen sind außerordentlich. Der Widerstand ihrer Mutter ist enorm. Auch der Stiefvater, der nach dem spontanen Fund des Testaments als Vollstrecker eingesetzt wurde, will die alte Villa um jeden Preis verkaufen. Die Schwestern sind sich auf jeden Fall einig, dass das alte Seehospital so wie es ist, erhalten bleiben soll. Ob ihnen das gelingt, lest selbst!

    Für Liebhaber von Familiengeschichten ist dieses Buch genau das Richtige. Gespickt mit ordentlich Konfliktpotential läuft hier anfänglich so einiges schief. Zwar gibt es hier nicht das riesige Familiengeheimnis das aufgedeckt werden will, sondern eher viel Ungerechtigkeit und Dramatik. Aber auch das ist lesenswert, denn schließlich hofft und will man ja, dass letztlich alles gut ausgeht.

    Ich fand dieses Buch wunderbar und empfehle es sehr gerne weiter.

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Schicksalssommer

Buchseite und Rezensionen zu 'Schicksalssommer' von Fehrenbach, Nelly
5
5 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Schicksalssommer"

Format:Taschenbuch
Seiten:299
Verlag:
EAN:9782919809097
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Rezensionen zu "Schicksalssommer"

  1. Auch nach Verlust gibt es wieder neues Leben

    "Ohne Schmerz gibt es keinen Trost – ohne Leiden keine Erlösung." (Cato)
    Der Verlust ihres kleinen Sohnes durch SIDS (Plötzlichen Kindstod), hat das Leben von Regina und Rudi völlig aus der Bahn geworfen. Nach der Trennung vergräbt sich Regina am liebsten in Bücher und wohnt bei Daniel ihrem besten Freund aus Jugendzeiten. Daniel hilft ihr so gut er kann, wieder zurück ins Leben zu finden. Als eines Tages im Nachbarhaus ein Architekt mit seinem Sohn einzieht, ist Regina sofort von ihm begeistert. Doch auch Ben hat mit Verlust und Trauer zu kämpfen, den er hat seine Frau Pauline verloren. Nun muss er schauen wie er alleine mit Tim den Alltag bewältigt. Regina und Tim freunden sich recht schnell an. Den nicht nur das er wie ihr Sohn heißt und fast genauso alt ist wie ihr Sohn jetzt wäre, ihrer beider Leidenschaft sind außerdem die Bücher. Doch kann Liebe diese Verluste überwinden und was ist, wenn weitere Schicksalsschläge dazukommen?

    Meine Meinung:
    Das bezaubernde Cover mit den fliegenden Federn weist nicht unbedingt auf einen solchen emotionalen Roman hin, gefällt mir aber trotzdem gut für diese Geschichte. Der Schreibstil ist einfühlsam, locker, flüssig und ich bin vom ersten Moment an gefesselt. Es geht um Menschen die mit Tod, Trauer und Verlust zu kämpfen haben und wie sie mit diesen Schicksalsschlägen umgehen. Reginas Verlust hat sie von ihrem Mann getrennt, was ja recht häufig vorkommt, das Paare durch Trauer sich auseinanderleben. Ben und Tim kämpfen ebenfalls mit dem Verlust der Frau und Mutter. Sehr gut hat die Autorin die einzelnen Charaktere dargestellt, wie sie mit ihrer Trauer umgehen, welche Stolpersteine sie noch zusätzlich in den Weg gelegt bekommen und wie im Besonderen das Schicksal noch weiter zuschlägt. Kann eine Liebe zusammenführen, wenn man von Trauer so gezeichnet ist, man vielleicht noch zudem eine unschöne Vergangenheit hat? Was passiert, wenn Schwiegereltern mit dem Verlust der Tochter nicht klarkommen? Und wie verkraftet so ein kleines Herz wie Tim den Verlust der Mutter? All diese Fragen werden in diesem Buch beantwortet und noch mehr. Ein Schicksalssommer ist sicher kein einfacher Roman, gerade weil es um so traurige Themen geht, doch ich finde auch solche Geschichten gehören zum Leben. Die Charaktere sind gut durchdacht, da ist der lebensfrohe, Travestiekünstler Daniel der sich scheut seine Identität seine Familie zu sagen. Regina ist erst ein wenig zurückhaltend, distanziert und nur bei Tim taut sie auf, doch im Laufe des Buches wird sie mir immer sympathischer. Ben versucht sein bestes ein guter Vater zu sein, schießt dabei jedoch manchmal über das Ziel hinaus und überfordert seinen Sohn. Natürlich meint er es nur gut, weil er den Bücherwurm Tim einfach etwas mehr der Natur nahebringen möchte. Am meisten macht Ben der Verlust seiner Frau Pauline zu schaffen, die er sehr geliebt hat und seine Vergangenheit. Tim finde ich von Anfang an sehr aufgeweckt und sympathisch, seine Liebe zu Büchern gefällt mir sehr gut und passt auch zu dem etwas zurückhaltenden, träumerischen Jungen. Alles in allem hat mich das Buch sehr gut unterhalten und emotional berührt, sodass an manchen Stellen auch bei mir Tränen flossen. Den der Sommer meint es wirklich nicht gut mit Ben und Tim, aber das könnt ihr ja dann alles im Buch nachlesen. Von mir gibt es jedenfalls eine Leseempfehlung und 5 von 5 Sterne für die gute Umsetzung eines solch traurigen Themas.

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Vor Rehen wird gewarnt

Buchseite und Rezensionen zu 'Vor Rehen wird gewarnt' von Vicki Baum
4
4 von 5 (3 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Vor Rehen wird gewarnt"

Autor:
Format:Audible Hörbuch
Seiten:0
Verlag:
EAN:
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Rezensionen zu "Vor Rehen wird gewarnt"

  1. fulminanter Roman mit einer intriganten Portagonistin

    Der Roman erzählt die Lebensgeschichte von Ann/Angelina Ambros die es meisterhaft versteht mit ihrem unschuldigen, zarten Äußeren ihre Umwelt und ihre Mitmenschen geschickt zu manipulieren und für ihre Zwecke zu missbrauchen.

    Beim Lesen fühlte ich mich des öfteren in einen alten Hollywoodstreifen versetzt, voller Glamour, Dramatik, Liebe, Leidenschaft, Intrigen und Leid, die Figuren sehr überzeichnet aber das ergab für mich erst den rechten Genuss.
    Vicki Baum erschuf mit Angelina den Charakter eines berechnenden Miststücks, egozentrisch und selbstsüchtig.
    Ihr zartes und schwaches Äußeres setzt sie gezielt ein um ihre Mitmenschen zu täuschen, sich gefügig zu machen und für Ihre Zwecke zu mißbrauchen.
    Diese Darstellung ist der Autorin absolut gelungen und trotz der übertriebenen und manchmal unrealistisch anmutenden Szenen blieb die Lesefreude durchgängig erhalten. Ja ich würde sogar sagen, dass die Überzeichnung den besonderen Reiz der Geschichte ausmacht.

    Für mich ein wunderbares kurzweiliges Lesevergnügen, das Lust auf mehr von Vicki Baum macht.

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  1. 4
    01. Feb 2021 

    Was für ein Miststück!

    “Vor Rehen wird gewarnt“ ist ein lange Zeit vergessener Roman der etwas vergessenen Autorin Vicky Baum, den der Arche-Verlag 2020 neu aufgelegt hat.
    Wir begegnen darin im ersten Teil zwei Damen aus guter Gesellschaftsschicht bei ihrer Zugfahrt von San Francisco an die Ostküste. Stiefmutter und Stieftochter sind zusammen auf Reisen und noch ist nicht zu erahnen, welch belastetes Verhältnis die beiden zueinander haben. Doch bald schon landet die Stiefmutter Ann oder auch Angelina genannt im Graben, gestürzt aus dem fahrenden Zug aber doch relativ unversehrt und munter. Triefend nass und verletzt ist es für sie und uns als Leser Zeit für einen Rückblick auf ihr Leben und so erfährt der Leser immer mehr über diese Angelina und schon bald ist klar: Hier verbirgt sich hinter gesellschaftlicher Stellung und Ehrbarkeit ein Charakter, der über Leichen geht und in allen Situationen des Lebens immer nur eines im Sinn hatte: sich selbst und das eigene Glück. Diesem Sinn ordnet Angelina alles unter, erwartet auch von anderen, dass sie genau diesem Lebenszweck - Angelinas Glück – huldigen und kennt keine Gnade, sollte jemand einmal nicht ganz in ihrem Sinne „ticken“. Die Opfer dieser Haltung sind vielfältig, Opfer pflastern sozusagen ihren Weg und doch behält Angelina immer und überall ein Gefühl bei, ganz im Sinne aller unterwegs zu sein.
    Der zweite Teil der Geschichte wird dann aus der Sicht eines ihrer Opfer geschildert, ihrer Stieftochter Joy, die ganz am Anfang des Romans zunächst als Täterin daherkommt, stößt sie Angelina doch aus dem Zug. Doch nicht erst in diesem zweiten Teil des Buches erhält der Leser den Eindruck, dass diese Tat notwendig und unausweichlich, quasi zwangsläufig geschah, als einzige Möglichkeit, weiteres durch Angelinas Handeln verursachtes Unglück zu verhindern.
    Dabei sind die Taten Angelinas meist unterschwellig und fein verpackt in ein üppiges gutbürgerliches Drumherum. Kleine Nadelstiche des Tratsches und des Ausplauderns von Geheimnissen an genau die falsche/richtige (?) Person zu genau dem falschen/richtigen (?) Zeitpunkt werden im Waffenarsenal Angelinas zu wirkungsvollen Werkzeugen der Zerstörung. So werden die Leben ihrer Schwester Maud, ihres Ehemannes Steven, ihrer Stieftochter Joy allein durch die Verbindung ihres Lebens mit dem von Angelina in Richtungen gelenkt, die für sie nur Unglück und Frustration bedeuten, während von außen und oberflächlich gesehen alles wunderbar funktioniert.
    Im dritten Teil des Buches kehrt der Leser dann wieder zurück zu Angelina und mit ihr zu einem Einblick in spätere Abschnitte ihres Lebens. Sie schleppt sich weg von der Unfallstelle; während sie von Joy und einem Tross von Polizei und Rettungswagen gesucht wird. Sie kann überleben und wird wohl auch diese Erfahrung ihres Lebens nicht dazu genutzt haben können, eine neue Einsicht und einen neuen Zugang zum Umgang mit ihren Mitmenschen gewonnen zu haben.
    Mein Fazit:
    Der Roman schafft es, den Charakter eines abgrundtiefen Miststücks zu entwerfen. Zwischendurch war ich als Leserin schon teilweise etwas gefrustet von diesem manchmal Zu-Viel an Bösartigkeit, aber es ist absolut überzeugend von der Autorin gestaltet und mit vielen interessanten Wendungen ausgestattet, so dass die Lesefreude bei mir bis zum Ende blieb und ich mit offenem Mund und immer wieder der Frage. Wie kann sie nur??? Bis zur letzten Seite mit dem Geschehen mitgefiebert habe. Gerne gebe ich 4 Sterne

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  1. Toll erzählte Seifenoper

    Bei diesem Buch besteht eine arge Diskrepanz zwischen Erzählweise und Erzähltem. Der Stil von Vicky Baum ist zum Niederknien, die Protagonistin dieses Dramas dagegen ist ein wandelndes Klischee, das personifizierte Böse, eine Femme fatale, deren Lebensgeschichte hier ausgerollt wird.

    Ann Ambrose war schon immer zart wie ein Reh, elfengleich schön und höchst sensibel und hat schon als Kind diese Eigenschaften als Waffen eingesetzt, um zu erreichen was sie wollte. Im hohen Alter ist sie eine Grande Dame und Meisterin der Manipulation, die ihre Tochter schikaniert, die eigentlich ihre Nichte ist. Nach und nach erfährt man, wie es dazu kam und landet mitten in der schönsten Seifenoper.

    Anfangs war ich sehr beeindruckt von diesem wunderbaren Text, den maliziösen Seitenhieben und der feinen Ironie, mit der er geschrieben ist. Das ist großes Kino.
    Und anfangs ist auch das Rätsel um diese beiden Frauen sehr spannend, bis man dann merkt, es ist eigentlich gar kein Rätsel. Diese Frau ist einfach böse, schlimm für ihre Tochter und jeden, der mit ihr zu tun hatte, aber durchsichtig wie jede egozentrische Diva und genau so uninteressant.

    Es bietet einen leicht gruseligen Thrill zu erfahren, was sie alles getan hat, aber irgendwann wird es einfach zu viel. Da geht jemand über Leichen, bekommt was er will und lernt nichts dazu, das ist vielleicht ungewöhnlich, aber nicht besonders interessant. Nach etwa der Hälfte des Buches hat mich nur noch der tolle Stil bei der Stange gehalten, aber immerhin tut er das. Das schön gelesene Hörbuch ist auch durchaus hörenswert, ändert aber nichts an der Geschichte.

    „Vor Rehen wird gewarnt“ ist vermutlich zu Recht ein eher unbekanntes Werk einer genialen Autorin und sollte das wohl auch bleiben. Lest was anderes, sie hat genug geschrieben.

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Ein Zimmer für sich allein (Gatsby)

Buchseite und Rezensionen zu 'Ein Zimmer für sich allein (Gatsby)' von Woolf, Virginia

Inhaltsangabe zu "Ein Zimmer für sich allein (Gatsby)"

Hätte Shakespeare eine Schwester gehabt, ebenso begabt wie er, wie wäre es ihr ergangen? Welche Widerstände mussten Jane Austen oder die Brontë-Schwestern überwinden? Im Oktober 1928 hielt Virginia Woolf zwei Vorträge am ersten Frauencollege Großbritanniens an der Universität Cambridge. Ob ihnen bewusst sei, fragte Woolf ihre Zuhörerinnen, dass sie vielleicht »das am häufigsten abgehandelte Tier des Universums« seien? Schließlich wurde Literatur über Frauen fast ausschließlich von Männern verfasst. Aus Woolfs Vorträgen entstand der Essay »Ein Zimmer für sich allein«, den sie ein Jahr später veröffentlichte. Zu Woolfs Lebzeiten bereits hochgelobt, wurde ihre Abhandlung über Frauen und Literatur zu einem der meistrezipierten und wegweisenden Texte der Frauenbewegung. Engagiert und poetisch, erfahrungssatt und ironisch analysiert Woolf Geschlechterdifferenzen und führt aus, was Frauen brauchen, um künstlerisch tätig zu sein, große Literatur zu produzieren: ein gewisses Maß an finanzieller, vor allem aber geistige Unabhängigkeit, im viktorianischen England symbolisiert durch ein eigenes Zimmer.

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:192
Verlag: Kampa Verlag
EAN:9783311220039
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Die Seebadvilla

Buchseite und Rezensionen zu 'Die Seebadvilla' von Freitag, Kathleen
4
4 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Die Seebadvilla"

Format:Kindle Ausgabe
Seiten:352
Verlag:
EAN:
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Rezensionen zu "Die Seebadvilla"

  1. Ein Familiengeheimnis – Usedom vor und nach der Wende

    „Tatsächlich glich ihre Familiengeschichte einem Puzzle, bei dem sie nur die Randstücke zusammensetzen konnte.“ (Zitat Pos. 186)

    Inhalt
    1992 führt Henriette (Henni) Faber seit über fünfunddreißig Jahren ein erfolgreiches Modeatelier in München. Ihre Tochter Caroline hilft ihr beim bevorstehenden Umzug in ein günstigeres Geschäftslokal. Dabei entdeckt sie eine alte Fotografie und das Schreiben eines Anwaltsbüros aus Greifswald, in dem es um die mögliche Rückübertragung einer Villa auf der Insel Usedom geht. Doch ihre Mutter will damit nichts zu tun haben, will nicht einmal darüber reden. Caroline aber will die Wahrheit wissen und besucht zuerst ihre Großmutter Grete in Berlin, anschließend fährt sie auf die Insel Usedom. Zu viele offene Fragen warten auf Antworten.

    Thema und Genre
    Dieser Familien- und Generationenroman spielt in den Nachkriegsjahren und nach der Wende. Es geht um die DDR, um die Aktion Rose, um Schweigen, um zu vergessen. Ein Thema sind auch die Liebe, Hoffnung und Mut zum Neubeginn.

    Charaktere
    Grete, Henni und Caroline, drei unterschiedliche Generationen einer Familie, aber jede ist auf ihre Art eine starke, mutige Frau. Sie alle sind durch Geheimnisse und Verschweigen wichtiger Familienereignisse geprägt. Generell sind die Charaktere dieses Romans klar in „gut“ und „böse“ eingeteilt, es fehlen die menschlichen Graubereiche, die den Figuren mehr Tiefe gegeben hätten.

    Handlung und Schreibstil
    Die Familiengeschichte wird in zwei Zeitsträngen erzählt, ein Teil der Ereignisse spielt in den Jahren 1952 und 1953, der aktuelle Teil spielt im Jahr 1992. Die einzelnen Hauptprotagonistinnen Grete, ihre beiden Töchter Henni (Henriette) und Lisbeth, und Henriettes Tochter Caroline stehen abwechselnd im Mittelpunkt eines Kapitels, die Zuordnung erfolgt durch die Jahresangabe und den Namen. Die Handlung ist nachvollziehbar, gut geschildert und ergänzende Beschreibungen des Lebens in Ahlbeck auf der Insel Usedom und der Natur bieten einerseits zeitgeschichtliche Informationen, lassen andererseits Inselfeeling aufkommen. Die Sprache entspricht dem Genre Unterhaltungsroman.

    Fazit
    Ein Familien- und Generationenroman mit zeitgeschichtlichem Hintergrund, der auf der Insel Usedom spielt. Eine spannende, interessante Handlung, leicht und unterhaltsam zu lesen, passend für den Strandkorb, Liegestuhl oder das Sofa.

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Die Frauen von Skagen

Buchseite und Rezensionen zu 'Die Frauen von Skagen' von Stina Lund
3.5
3.5 von 5 (2 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Die Frauen von Skagen"

Die legendäre Künstlerkolonie im dänischen Skagen - mit Malern wie Anna und Michael Ancher, Marie und Peder Severin Krøyer - bildet Hintergrund und Schauplatz des neuen Romans von Stina Lund («Preiselbeertage»). Vibeke soll in die Frankfurter Farbenfabrik ihres Vaters einsteigen - doch mehr noch als den Farben gehörte ihr Herz schon immer der Kunst. Gegen den Willen des Vaters geht sie ins dänische Skagen, um dort Malerei zu studieren. In dem Café, in dem sie arbeitet, entdeckt sie ein Bild, von dem sie glaubt, es sei ein unbekanntes Werk der von ihr verehrten Malerin Marie Krøyer. Zusammen mit dem charismatischen Besitzer Thore will sie mehr herausfinden.

Autor:
Format:Broschiert
Seiten:336
EAN:9783499291883
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Rezensionen zu "Die Frauen von Skagen"

  1. Licht und Farben

    Ende des 19. Jahrhunderts: Marie, Tochter aus gutbürgerlichem und wohlhabendem Haus, möchte Malerin werden. Sie bekommt Unterricht an einer Malschule. Immer an ihrer Seite ist ihre Gesellschafterin Asta. Sie kam als junges Mädchen in den Haushalt um als Spielgefährtin für Marie da zu sein. Ein ach so menschenfreundlicher Akt von Maries Eltern, denn Astas Mutter war die Köchin des Hauses, die bei der Explosion des Küchenherds schwer verletzt wurde. Um der nun arbeitsunfähigen und damit mittellosen Frau als Los zu erleichtern wurde eben Asta eingestellt, wobei nie vergessen wurde, Asta auf ihren Stand hinzuweisen. Ist es wirklich Freundschaft was die beiden jungen Mädchen verbindet? In der Malschule lernt Marie den berühmten dänischen Impressionisten Peder Krøyer kennen und wird bald darauf seine Frau.

    Immer an ihrer Seite, Marie – nun eher als Hausdame und Wirtschafterin, aber auch sie hegt Gefühle für Krøyer.

    Der zweite Handlungsstrang führt in die Gegenwart, Vibeke Weber möchte gerne Malerei studieren. Ihr Vater sähe sie aber gern in seinem Betrieb für Künstlerfarben. Doch Vibeke lässt nicht locker, ein Besuch in Dänemark, bei der berühmten Malerschule in Skagen, bestärkt sie in ihrem Wunsch.

    Und hier begegnen sich auch die beiden Handlungsstränge, auch Marie, die junge Ehefrau und Malerin lebte in Skagen.

    Das Titelbild – ein Ausschnitt des lichtdurchfluteten Gemäldes „Am Strand von Skagen“ von Michael Ancher, auch einem Mitglied der Skagener Malerschule – hat mich sofort in Bann gezogen. Ein Künstlerroman um eine junge Malerin, die immer im Schatten ihres berühmten und übermächtigen Mannes stand, das klang sehr verheißungsvoll.

    Der historische Teil des angenehm und unterhaltsam geschriebenen Romans war ein besonderes Lesevergnügen. Ich habe viel über die nordischen Impressionisten erfahren und wurde neugierig auf ihre Werke.

    Hier sind auch die Figuren – allesamt nah an ihren echten Biografien – sehr gelungen. Ein wenig enttäuschend, sowohl von den Personen, wie auch den Ereignissen, fand ich den aktuellen Erzählstrang. Vibeke blieb einfach nur blass. Vielleicht empfand ich auch deshalb das letzte Drittel des Buches schwächer. Es bleibt durchgehend ein flüssig und anregend geschriebenes Buch, aber nach der Beschreibung und dem Beginn, hatte ich mir mehr erwartet. Besonders die Liebesverwicklungen von Vibeke in Skagen sind mir einfach flach gewesen.

    Ein kleiner Wermutstropfen war auch, dass der Weg eines Bildes, das Vibeke im Kavehus in Skagen entdeckte und eigentlich der Auslöser für ihren Aufenthalt und ihre Bekanntschaft mit Thore war, so gar nicht mehr thematisiert wurde.

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  1. Ein lebendiger Künstlerroman

    „Mir ist, als könnte das Licht jedes Geheimnis aufdecken. Ja, als wäre es gar nicht möglich, in Skagen Geheimnisse zu haben.“ (Zitat Seite 77)

    Inhalt
    1887 ist Marie Triepke zwanzig Jahre alt und will unbedingt Malerin werden. Schließlich stimmen die Eltern zu. 1888 reist Marie mit ihrer gleichaltrigen Gesellschafterin Asta nach Paris, wo sie den Maler Peder Severin „Søren“ Krøyer wiedersieht, den sie 1889 heiratet. 1891 ziehen sie nach Skagen, eine Künstlerkolonie am Meer. Wird Marie, inzwischen Mutter, nun endlich wieder malen können?
    2018 ist Vibeke Weber zweiundzwanzig Jahre alt und nach einem abgeschlossenen Management-Studium soll sie die Farbenfabrik ihres Vaters übernehmen. Doch sie will endlich Malerei studieren. Auf den Spuren der Malerin Marie Krøyer reist sie mit ihrer Mutter nach Skagen, verliebt sich sofort in das besondere, strahlende Licht und wird an der dortigen Kunstschule aufgenommen. Neben dem Studium arbeitet sie im Skagens Kavehus, wo ein unsigniertes Bild hängt, das die Familie Krøyer zeigt. Hat sie ein bisher unbekanntes Bild von Marie Krøyer entdeckt?

    Thema und Genre
    Dieser Roman handelt von der berühmten dänischen Künstlerkolonie in Skagen, wo sich im späten 19. Jahrhundert Künstler trafen, die ihren eigenen Stil der realistisch-naturalistischen Freiluftmalerei entwickelten, der später auch vom französischen Impressionismus beeinflusst wurde. Ein wichtiges Thema sind die Schwierigkeiten und Probleme, die Frauen auf ihrem Weg als Künstlerin überwinden müssen. Es geht auch um Freundschaft, Familie und Liebe.

    Charaktere
    Marie, Tochter aus gutem Hause, will kein gesellschaftlich bequemes Leben führen, sie will die Kunst zu ihrem Beruf machen. Von ihrer Ehe mit dem erfolgreichen, deutlich älteren Søren Krøyer erhofft sie sich Inspiration, Unterstützung und Freiheit.
    Asta, aus armen Verhältnissen, ist auf den Verdienst als Maries Gesellschafterin angewiesen und manipuliert diese.
    Obwohl Vibeke eine moderne junge Frau des 21. Jahrhunderts ist, fehlt ihr die Sicherheit, ihre eigenen Wünsche konsequent durchzusetzen, weder gegenüber ihrem Vater, noch gegenüber einem aufdringlichen Mitstudenten. Dies dient sicher der Handlung, ist aber nicht immer stimmig.

    Handlung und Schreibstil
    Die Geschichte wird abwechselnd auf zwei Ebenen erzählt, das Leben von Marie Krøyer zwischen 1883 und 1940, und Vibekes Erlebnisse in Skagen 2018. Großartig sind die lebendigen Schilderungen des Lebens der bekannten dänischen Künstler in Skagen, gekonnt verbindet die Autorin die bekannten Fakten mit der fiktiven Geschichte ihres Romans. Für die Charaktere hätte ich mir mehr Stärke gewünscht, die starken, intensiven Bilder von Marie Krøyer passen für mich nicht ganz zum Bild, das die Autorin von ihr zeigt.

    Fazit
    Ein interessanter Roman über das Leben der bekannten dänischen Skagen-Maler. Sehr gut recherchiert, lässt er die Künstlerkolonie lebendig werden und macht Lust, sich näher mit dieser Künstlergruppe zu beschäftigen.

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