Die Rezepte meines Vaters

Buchseite und Rezensionen zu 'Die Rezepte meines Vaters' von Jacky Durand
5
5 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Die Rezepte meines Vaters"

Monsieur Henri ist ein unvergleichlicher Koch, einer von denen, der die Geschmacksnerven seiner Gäste mit ganz wenigen Mitteln erfreuen kann. Er leitet "Le Relais Fleuri", ein unprätentiöses Bistro im Osten Frankreichs, das den Gästen noch alles geben kann, was sie sich wünschen - zumindest auf dem Teller. Aber eins steht für Henri fest: "Le Relais" wird schließen, wenn er mal nicht mehr sein wird. Unter keinen Umständen soll sein Sohn Julien es übernehmen. Als Henri unheilbar erkrankt, verbringt Julien viele Stunden am Sterbebett seines Vaters. Er hält seine Hand und versucht, sein kulinarische Erbe in Erinnerung zu rufen. Bald hat Julien einen einzigen Wunsch: das Rezeptbuch zu finden, in das sein Vater seine Küchentricks notiert hat. Doch während er sucht, stößt er auf ein anderes Geheimnis, eines aus seiner Familie.

Autor:
Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:208
EAN:9783463000084
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Rezensionen zu "Die Rezepte meines Vaters"

  1. 5
    23. Nov 2020 

    Ein tiefgründiger Leckerbissen mit überraschenden Wendungen!

    Eine berührende Familiengeschichte.
    Eine ergreifende Geschichte über eine Vater-Sohn-Beziehung.
    Eine erstaunliche Coming-of-Age Geschichte.
    Ein bewegender Entwicklungsroman.

    So könnte man das Buch „Die Rezepte meines Vaters“ einordnen.

    Zu Beginn des Romans, der in Frankreich spielt, sitzt der erwachsene, ca. 1960 geborene, Ich-Erzähler Julien, am Krankenhausbett seines Vaters in der Palliativstation.

    Seit sechs Monaten liegt Henri dort. Vor drei Wochen ist er ins Koma gefallen.
    Der Tod scheint unmittelbar bevorzustehen.

    Julien schwelgt in Erinnerungen und erzählt seinem Vater aus seinem Leben.
    Er erinnert sich an viele Episoden und gemeinsame Erlebnisse im „Le Relais fleuri“, dem Bistro seines Vaters, das er jetzt am Laufen hält.

    Dabei wird immer klarer, dass wir es mit einer schwierigen Vater-Sohn-Beziehung zu tun haben.

    Julien konnte seinen Vater, den kühlen, wortkargen und unnahbaren Küchenchef wohl trotz aller Bemühungen emotional nicht erreichen.

    Es resultierte ein distanziertes Verhältnis, das von Seiten des Sohnes einerseits von Bewunderung, tiefer Zuneignung und großer Sehnsucht nach Liebe und Anerkennung sowie andererseits von Wut und manchmal sogar Hass geprägt war.

    Eine eindrückliche Aussage des Sohnes, die diese traurige Tatsache bestätigt, ist: „Ich mag es, wenn du mit mir meckerst. Das heißt, dass du dich für mich interessierst.“ (S. 68)

    Es macht großen Spaß, über die Gedanken und Erinnerungen des Ich-Erzählers in die Welt des Kochens einzutauchen.
    Julien erinnert sich an die Spezialitäten und Lieblingsrezepte seines Vaters Henri, einem außergewöhnlichen und leidenschaftlichen Koch, es fallen ihm Szenen aus der Küche ein und er erzählt feinfühlig und warmherzig Anekdoten aus seiner Kindheit und Jugend im Bistro, das im Erdgeschoss des Elternhauses untergebracht ist.

    Wir lernen Julien, seine Biographie, seinen Alltag, seine Innenwelt und seine Bezugspersonen auf diese Weise immer besser kennen.

    Obwohl das Setting ernst, bedrückend und traurig ist und obwohl ein Hauch von Sehnsucht und Wehmut über der Geschichte schwebt, ist es keineswegs deprimierend, den Roman zu lesen.

    Wenn man von pochierten Eiern mit Pfifferlingen und Zitronentarte liest, läuft einem das Wasser im Mund zusammen, wenn man sich mit Hilfe von Juliens gedanklicher Beschreibung vorstellt, wie Königinpastete zubereitet wird, bekommt man Lust aufs Kochen, es ist amüsant, zu lesen, dass der Sohn nicht selten Rotwein, Schinken im Heumantel, Käse und andere Delikatessen ins Krankenzimmer geschmuggelt hat, um seinem Vater eine kleine Freude zu bereiten und es ist rührend, zu beobachten, wie der Sohn seinen Vater mit einem Duftwasser einreibt, obwohl dessen Motto während seiner Berufstätigkeit war: „Ein Koch benutzt kein Duftwasser. Das verdirbt ihm die Nase und die Geschmackszellen.“ (S. 11)

    Daneben gibt es auch Momente, in denen man ziemlich wütend auf den ungeduldigen, barschen und ziemlich kaltherzigen Vater wird.
    Er war dem Sohn, der von Kindesbeinen an selbst leidenschaftlich am Kochen interessiert war und nach drei zermürbenden Jahren an der technischen Fachoberschule und einem Studium der Literaturwissenschaften inzwischen Vaters Bistro über Wasser hält, ein ziemlich schlechter Lehrmeister.

    Stop! Darauf sollte ich vielleicht differenzierter eingehen.
    Julien hat Talent und Begeisterung von seinem Vater „geerbt“ und unglaublich viel von seinem Vater gelernt, weil der ihn mithelfen, über die Schulter schauen und ausprobieren ließ, aber er hat ihm kein einziges Rezept erklärt und sich strikt geweigert, ihm seine Kochgeheimnisse anzuvertrauen oder sein Rezeptbuch zu vererben.
    Und nicht nur das!
    „In einem Anfall kalter Wut“ (S. 16) hat der Vater wohl eines Tages beschlossen, seine Rezeptsammlung verschwinden zu lassen.
    Nicht selten fragt der Sohn sich nun, wo der Vater „das verfluchte Rezeptbuch“ (S. 18) versteckt haben könnte.

    Julien erzählt trotz der spürbaren Einsamkeit und Wehmut zackig und lebendig. Man saust regelrecht durch das Buch, weil man neugierig auf diese Vater-Sohn-Beziehung und auf alles andere drum herum ist.

    Schon recht bald erfährt man, dass Juliens Mutter Hélène eine Französischlehrerin ist, die ihre Nase ständig in Bücher steckt und man bekommt den Eindruck, dass Henri seine Partnerin, die er unter allen Umständen von der Küche fernhaften will, aufrichtig liebt und äußerst gern mit Champagner und Austern verwöhnt.

    Etwas verblüfft lese ich, dass die Beziehung zwischen Vater und Sohn einst recht gut gewesen zu sein scheint.
    Julien erinnert sich an viele Episoden mit seinem Vater, in denen man ihr Verhältnis unschwer als unbeschwert und den Vater ohne weiteres als liebevoll und geduldig beschreiben kann.

    Eines Tages schenkt Hélène Henri ein Notizbuch, in das hinein sie seine Rezepte, die er ihr diktieren soll, schreiben möchte.
    Von Diktat zu Diktat entfernen sich die beiden voneinander.
    Sie, die einst so liebevoll und neckisch miteinander umgegangen sind, entfremden sich mehr und mehr.

    Was ist da passiert?
    Haben die Rezeptsammlung und der dadurch eingeleitete Prozess etwas damit zu tun, dass Henri und seine Beziehung zu seinem Sohn Julien sich so zum Nachteil verändert hat?
    Und wo ist das Rezeptbuch, bei dem es um weit mehr als nur um Rezepte geht?

    All das werde ich natürlich nicht erzählen.
    Aber so viel verrate ich noch:
    Es macht große Freude, Julien durch seine Kindheit und Jugend zu begleiten und darüber hinaus seine Familie, Freunde und Bekannte kennenzulernen.
    Unaufgeregt, aber zügig und flott, feinfühlig und psychologisch stimmig und nachvollziehbar beschreibt Jacky Durand die inneren Prozesse und Handlungen seiner Protagonisten.
    Ich war voll dabei und mitten drin.
    Einige unvorhergesehene Wendungen überraschen den Leser ganz plötzlich und machen das Werk auf diese Weise zusätzlich zu einem Schmankerl.

    Ich empfehle diesen besonderen und berührenden Roman, der schon gut beginnt und immer besser wird, äußerst gerne weiter.

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Zara und Zoë - Tödliche Zwillinge: Thriller

Buchseite und Rezensionen zu 'Zara und Zoë - Tödliche Zwillinge: Thriller' von Alexander Oetker
4
4 von 5 (2 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Zara und Zoë - Tödliche Zwillinge: Thriller"

Ein Terror-Anschlag erschüttert San Sebastián. Das Ziel: die Sommerakademie von Friedensnobelpreisträgerin Ashrami Rafiki. Die Opfer: über 1.500 junge Frauen aus aller Welt. Mit dieser schrecklichen Vorahnung schreckt Terror-Profilerin Zara von Hardenberg aus einem Alptraum hoch. Die beste Profilerin von Europol kann sich jedes Detail merken, entdeckt jeden noch so kleinen Hinweis und ahnt die nächsten Schritte ihrer Gegner voraus – doch sie kann keine Regeln brechen. Und um einen solchen schrecklichen Anschlag zu verhindern, werden legale Mittel nicht ausreichen. Zara sieht sich gezwungen, erneut ihre Zwillingsschwester Zoë um Hilfe zu bitten. Denn die Profi-Killerin der korsischen Mafia schert sich nicht um Regeln und Gesetze und kennt nur eine einzige Grenze: sich selbst. Also müssen sie wieder die Rollen tauschen, um den Terror zu stoppen und einen Fall zu lösen, der sie tief in ihre eigene Familiengeschichte führen wird.

Format:Broschiert
Seiten:336
EAN:9783426307670
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Rezensionen zu "Zara und Zoë - Tödliche Zwillinge: Thriller"

  1. Actionreicher Thriller

    Kommissarin Zara von Hardenberg ahnt, dass ein schwerer terroristischer Anschlag bevorsteht. Sie ahnt aber auch, dass sie mit den ihr zur Verfügung stehenden Mitteln nichts ausrichten kann. Also muss sie mal wieder ihre Zwillingsschwester Zoë, die um Hilfe bitten. Zoë, die Auftragskillerin der korsischen Mafia, muss sich nicht um Gesetze und Regeln kümmern und kann ganz anders vorgehen.
    Der Vorgängerband „Zara und Zoë - Rache in Marseille“ ist irgendwie an mir vorbeigegangen, daher kannte ich die ungleichen Zwillinge noch nicht. Zara und Zoë haben Gemeinsamkeiten, wie ihr gutes Aussehen und ihre Intelligenz. Aber Zara kann einfach keine Regeln brechen, selbst wenn sie damit Schreckliches verhindern könnte. Diese Skrupel kennt Zoë nicht; sie ist eiskalt und skrupellos. Wieder muss Zara ihre ungeliebte Schwester bitten, ihr zu helfen. Dafür tauschen sie die Rollen. Wir erfahren auch mehr über die Familiengeschichte der beiden, so dass man nachvollziehen kann, warum die beiden verfeindet sind.
    Der Schreibstil des Autors Alexander Oetker ist gut und flüssig zu lesen, das hat er schon mit seinen Frankreich-Krimis bewiesen, die ich auch gerne gelesen habe. Aber mit Zara und Zoë geht es um Einiges actionreicher und rasanter zu. Viele Perspektivwechsel und eine Reihe von Handlungsorten sorgen für Abwechslung. Der Zeitdruck ist enorm, denn die Zwillinge müssen diesen terroristischen Anschlag verhindern. Dabei begibt sie Zara in Gefahr und Zoë kennt sowieso nur ihre eigenen Regeln und arbeitet auch mit illegalen und brutalen Mitteln.
    Ich mag solche rasanten Thriller und dieser hat mich von Anfang an gefesselt.

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  1. 3
    20. Nov 2020 

    Das Restaurant

    Die ungleichen Zwillingsschwestern Zara und Zoë müssen einen gemeinsamen Weg finden. Zara von Hardenberg, die bei einer geheimen europäischen Polizeieinheit arbeitet, fürchtet, es könne ein Anschlag drohen. Doch sie selbst sieht sich nicht in der Lage, harte Maßnahmen zu ergreifen. Die einzige Möglichkeit scheint zu sein, mit ihrer Schwester die Rolle zu tauschen. Diese ist die Fürstin, eine Patin der korsischen Mafia und wesentlich weniger skrupellos. Doch Zara muss einfach ausnutzten, dass kaum jemand weiß, dass sie eine Zwillingsschwester hat. Doch wie wird sich Zara in Zoës Haut behaupten?

    Nachdem sich die Schwestern im ersten Band der Reihe erst wieder gefunden hatten, wird ihre Beziehung im zweiten Band auf eine Probe gestellt. Der Rollentausch ist alles anders als einfach, schließlich bewegen die beiden Frauen sich in sehr unterschiedlichen Umgebungen, allerdings unter Menschen, die alles andere als dumm sind. So leicht kann die Täuschung nicht gelingen. Und doch, ein Anschlag muss einfach verhindert werden. Zu viele Menschenleben stehen auf dem Spiel. Letztendlich begeben sich Beide in Gefahr und es steht keinesfalls fest, dass sie erfolgreich sein werden.

    Während im ersten Band sehr schön beschrieben ist, wie sich die Schwestern wieder annähern und gleichzeitig für Zara ein Fall zu lösen ist, entsteht im zweiten Band etwas der Eindruck, dass die innere Linie fehlt. Beruhend auf einem Albtraum, wird eine Maschinerie in Gang gesetzt, die sehr ungewöhnlich ist. Wie Erkenntnisse zustande kommen, bleibt hin und wieder im Ungewissen. Auch wie eng Vertraute sich von den Schwestern narren lassen, ist manchmal schwer nachzuvollziehen. Einige Fragen werden nicht immer einleuchtend erklärt und einige Ereignisse erscheinen unnötig. Vielleicht sind das Ansätze für einen Folgeband, aber dadurch wird diesem Roman der Zusammenhalt genommen. Und ob die Schwestern in dieser Richtung weitergehen müssen, nun ja. Dieser szenische Thriller ist zwar nicht ganz so packend wie der erste Band, aber doch rasant und spannend geschrieben.

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Frankreich True Crime Wahre Verbrechen – Echte Kriminalfälle

Buchseite und Rezensionen zu 'Frankreich True Crime Wahre Verbrechen – Echte Kriminalfälle' von Adrian Langenscheid
5
5 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Frankreich True Crime Wahre Verbrechen – Echte Kriminalfälle"

Deutschlands erfolggekrönter True Crime-Bestsellerautor Adrian Langenscheid entfesselt, im fünften Band seiner True Crime-Buchreihe erneut herzklopfendes Suchtlesen. Es ist ein atemberaubendes, zutiefst erschütterndes Portrait menschlicher Abgründe, das gerade wegen der kühlen, sachlich-neutralen Schilderung gewaltige Emotionen weckt. Frei von jeglicher Sensationsgier werden in achtzehn True Crime-Kurzgeschichten einige der spektakulärsten französischen Kriminalfälle der letzten Jahrzehnte nacherzählt. Eine ergreifende Sammlung von Berichten über Mord, Totschlag, Entführung, Missbrauch, Betrug, Verrat und Diebstahl, die den Leser an die Grenzen des Erträglichen führen. Es sind Straftaten, in die "Menschen wie Du und Ich" verwickelt sind; Menschen, deren Leben aufgrund tragischer Umstände von einem Tag auf den anderen nicht mehr das ist, was es zuvor war. Mit Sachverstand und exzellentem Kopfkino integriert der True Crime-Experte die wichtigsten Einsichten aus Gerichtsverhandlungen, Akten, psychologischen Gutachten, Verhören und Ermittlungsprotokolle in seine elektrisierenden Erzählungen.

Format:Taschenbuch
Seiten:286
Verlag:
EAN:9798561463457
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Rezensionen zu "Frankreich True Crime Wahre Verbrechen – Echte Kriminalfälle"

  1. Frankreichs wahre Verbrechen informativ aufgearbeitet

    "True Crime sind keine erfundenen Geschichten, sie sind die grausame Realität. Ein erschütterndes Portrait dessen, wozu Menschen fähig sind." (Buchauszug)
    Im fünften Band der True Crime Reihe entführen verschiedene Autor die Leser nach Frankreich. Wieder einmal hat Adrian Langscheid eine bemerkenswerte, erschütternde und erschreckende Sammlung von achtzehn realen Kriminalfällen zusammengestellt. Sie haben in der Vergangenheit sowohl der Gegenwart im Land für großes Aufsehen und Erschütterung gesorgt. Es sind Ereignisse, die Menschen und Familien für immer verändert haben. Straftaten, die einfach unfassbar sind, wenn man sie liest. Man mag es kaum glauben, dass diese unmenschlichen Taten wirklich geschehen sind. Brutalen Morde, Betrug, Missbrauch, Menschen, die auf einmal verschwunden sind, bis hin zum eiskalten Serienmörder, all dies findet sich in diesem Buch. Erneut tauchen wir ein in die brutale Welt der wahren Verbrechen Frankreichs!

    Meine Meinung:
    Das Cover passt mit der Fahne Frankreichs wieder sehr gut zur Reihe. Adrian Langscheid inzwischen ein erfolgreicher True Crime-Bestsellerautor, hat hier diese Kriminalfälle mit seinem Autorenteam zusammengetragen. Sachlich, kompetent, ausführlich und prägnant wurden die einzelnen Kurzgeschichten recherchiert, zusammengetragen und hier lebhaft dargestellt. Sodass ich als Leser mich gut in die einzelnen Situationen hineinversetzen konnte. Dieses Mal widmet sich der Autor den Verbrechen Frankreichs. Ein Land, das sonst eher für seine elegante Sprache und dem guten Essen steht. Doch auch dort wurden und werden noch immer schrecklich Gräueltaten begangen, die mich wirklich betroffen gemacht und erschüttert haben.Besonders durch die Vorstellung, dass die Taten und Täter hier wirklich real und nicht fiktiv sind. Extrem betroffen gemacht haben mich erneut die Fälle, bei denen Kinder und Jugendliche die Opfer waren. Einige dieser Fälle sind sogar so bekannt, dass ich sie als verfilmte Dokumentationen bei YouTube gefunden habe. Wie zum Beispiel:
    "Eine Grube im Wald", bei der man die 17-jährige Marie-Jeanne Meyer auf brutalste Weise ermordet hat. Interessant war außerdem "Die Spritze", der Mord an seiner 14-jährigen Tochter Kalinka hat den Vater nie zur Ruhe kommen lassen, sodass er sogar zu drastischen Mitteln greift. Die Geschichte von "Hélène", dürfte vielen Leser bekannt sein. Es geht um das Attentat im Bataclan, bei dem viele Menschen in einem brutalen Blutbad ums Leben kamen. Unter anderem auch Hélène, die eigentlich nur ein schönes Konzert erleben wollte. Erschüttert hat mich die Geschichte "Ich will Leben", die von dem jahrelangen Martyrium der kleinen Lydia handelt. Ich konnte es kaum fassen, dass sie dieses ganze Leid wirklich überlebt hat. In "Der Samtblick", geht es um den deutschen Serienmörder Eugen Weidmann, der in Frankreich sein Unwesen trieb und am 17. Juni 1939 als letzter Verbrecher Frankreichs öffentlich hingerichtet wurde. Diese und noch viele weitere interessante Kriminalfälle befinden sich in dieser Sammlung. Es muss wieder eine enorme Arbeit gewesen sein, diese vielen Fälle zusammenzutragen, den die meisten von ihnen findet man nur in französischer Sprache. Für mich war es wieder einmal ein interessantes, informatives Buch, das mich in vielen Fällen betroffen gemacht hat. Ich freue mich auf weitere Bücher dieser Reihe, gebe 5 von 5 Sterne und eine Leseempfehlung.

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Sieben Jahre: Roman

Buchseite und Rezensionen zu 'Sieben Jahre: Roman' von Peter Stamm

Inhaltsangabe zu "Sieben Jahre: Roman"

Autor:
Format:Taschenbuch
Seiten:304
EAN:9783596173846
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Die Leute von Nr. 37: Roman

Buchseite und Rezensionen zu 'Die Leute von Nr. 37: Roman' von Fran Cooper

Inhaltsangabe zu "Die Leute von Nr. 37: Roman"

Autor:
Format:Taschenbuch
Seiten:352
Verlag:
EAN:9783453438965
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Der Hase mit den Bernsteinaugen

Buchseite und Rezensionen zu 'Der Hase mit den Bernsteinaugen' von Edmund de Waal

Inhaltsangabe zu "Der Hase mit den Bernsteinaugen"

Format:Taschenbuch
Seiten:352
EAN:9783423142120
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Kind aller Länder: Roman

Buchseite und Rezensionen zu 'Kind aller Länder: Roman' von Irmgard Keun
5
5 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Kind aller Länder: Roman"

Autor:
Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:224
EAN:9783462048971
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Rezensionen zu "Kind aller Länder: Roman"

  1. Eine Flüchtlingsgeschichte

    Kurzmeinung: Eines der schönsten Erzählung, die ich gehört habe. Was haben Kinder für ungewöhnliche Sichtweisen in ihrer Unbedarftheit. Die Beobachtungsgabe von Kully ist allerdings unbeschreiblich phantasievoll. Diese Autorin sollte ein versierter Leser unbedingt kennen.

    Kully ist 10 Jahre alt und heimatlos. Ihr Vater ist Schriftsteller und aus Deutschland geflohen, er ist recht leichtsinnig im Umgang mit Geld und ein Charmeur, der sich mehr Geld zum Überleben leiht, als er zurückzahlen kann. Kully und ihre Eltern leben hauptsächlich in Hotels und sind gezwungen häufig das Land zu wechseln. Deshalb kennt sich Kully auch mit Wechselkursen und Länderwährungen besser aus, als
    mit Geschichte über Könige und Feldherren. Sie lernt schnell, wie man mit einer Mahlzeit am Tag auskommen muss und kann mehrere Sprachen sprechen.

    Irmgard Keun (1905-1982) kannte das häufige Umziehen von Stadt zu Stadt schon aus ihrer eigenen Kindheit. Ihre Schauspielkarriere verlief mäßig und so kam sie dann zum Schreiben. Sie umgab sich schon früh mit Schriftstellern und heiratete dann auch einen Regiesseur und Autor. Mit 2 Romanen feierte sie großen Erfolg. Das kunstseidene Mädchen und ihr Erstlingswerk Gilgi, eine von uns. Obwohl sie keine Jüdin war, wurden ihre Bücher 1933/34 beschlagnahmt und sie ging 2 Jahre später ins Exil erst nach Ostende (Belgien) und später in die Niederlande. Zu ihrem Freundeskreis gehörten u.a. Egon Erwin Kisch, Stefan Zweig und Heinrich Mann. Joseph Rot wurde einer ihrer Liebhaber. Genau dieser Joseph Rot ist wohl die Person, die Kullys Vater darstellt. Im Abspann des Hörbuchs referieren ein Literaturkritiker Weidermann und ein Moderator von einem Radiosender über Irmgard Keun und auch ihrer Beziehung zu Joseph Roth. Das alleine ist schon interessant und hörenswert, nachdem man dieses Buch gehört hat.

    Ich kann es nur jedem Leser wärmstens empfehlen. Auf jeden Fall werde ich dieses Hörbuch bei Gelegenheit noch einmal hören.

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Couscous mit Zimt (Debütromane in der FVA)

Buchseite und Rezensionen zu 'Couscous mit Zimt (Debütromane in der FVA)' von Elsa Koester
3
3 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Couscous mit Zimt (Debütromane in der FVA)"

Autor:
Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:448
Verlag:
EAN:9783627002787
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Rezensionen zu "Couscous mit Zimt (Debütromane in der FVA)"

  1. 3
    03. Okt 2020 

    Alles andere als trivial

    Romane mit schmackhaften Titeln wie "Der Duft von Apfeltarte, "Ein Sommer voller Himbeereis" oder "Koriandergrün und Safranrot" assoziieren appetitliche Geschichten voller Leichtigkeit. Nicht selten sind diese Bücher der Trivialliteratur zuzuordnen.
    Daher war ich sehr erstaunt, im Programm der Frankfurter Verlagsanstalten, also einem Verlag, den ich als Garant für anspruchsvolle Literatur kennen- und schätzen gelernt habe, den Titel "Couscous mit Zimt" zu entdecken. Diese Diskrepanz zwischen "verdächtigem" Romantitel und renommiertem literarischem Ruf des Verlags hat mich neugierig gemacht, weshalb ich meine Vorbehalte mutig über Bord geworfen habe. Und jetzt, nachdem ich diesen Roman gelesen habe, steht fest: Trivial ist der Roman "Couscous mit Zimt" von Ella Koester ganz sicher nicht.

    Worum es geht:
    Der Roman erzählt die Geschichte der Frauen der Familie Bellanger, etwa von den 50er/60er Jahren bis in die Gegenwart.

    1. Generation: Lucille, eine Französin, die mit ihrer Familie lange Jahre in in der französischen Kolonie Tunesien gelebt hat und nach der Unabhängigkeit dieses Landes wieder nach Paris zurückgeht und hier bis zu ihrem Tod im hohen Alter von 105 Jahren leben wird. Lucille wird von der Familie "Mamie" genannt.

    2. Generation: Solange und Marie, Töchter von Lucille, die Mädchen sind in Tunesien geboren und haben hier die ersten Jahre ihres Lebens verbracht. Insbesondere Marie wird Tunesien ihr Leben lang als ihre Heimat ansehen.

    3. Generation: Lisa, Tochter von Marie, ist in Deutschland geboren und aufgewachsen. Mittlerweile ist sie Anfang 30. Sie hat eine enge Bindung zu ihrer Mutter Marie, die ihr viele Geschichten über ihre Kindheit sowie ihrer Familie erzählt. Über die Jahre hatte Lisa durch wenige Besuche in Frankreich nur sporadischen Kontakt zu ihrer französischen Großmutter Lucille.

    "Lisa hat nicht an den Geruch gedacht, denn natürlich, die Wohnung riecht nach Piment, Paprika und Zimt, gemischt mit abgestandenem Zigarettenqualm und modrigem Moschus, nach alter Frau in ungewaschenem Hauskleid mit Blümchenmuster. Natürlich, die Wohnung riecht nach Mamie."

    Lisa soll nun die Wohnung ihrer Großmutter in Paris aufzulösen. Vor einiger Zeit ist diese im hohen Alter von 105 Jahren gestorben und hat diese Wohnung ihren beiden Töchtern Solange (Lisas Tante, die in der Nähe von Paris lebt) und Marie (Lisas Mutter) hinterlassen. Tante Solange hat sich nach dem Tod von Lucille sofort von ihrer Schwester auszahlen lassen. Daher ist die Pariser Wohnung nun in Maries alleinigem Besitz. Doch sie hat sich nie um diese Wohnung gekümmert. Nun ist sie selbst verstorben und hat ihrer Tochter Lisa die Aufgabe der Wohnungsauflösung in Paris überlassen.

    Lisa reist also nach Paris. Hier wird sie mit Erinnerungen konfrontiert, die sowohl schön aber auch schmerzhaft sind. Die Frauen der Familie Bellanger waren und sind keine einfachen Menschen. Es ist offensichtlich dass das Familienleben bei jeder Generation Wunden hinterlassen hat.

    Betrachtet man die ersten Kapitel dieses Romans, mag man jedoch zunächst nicht glauben, welche Konflikte die Frauen der Familie Bellanger austragen mussten.

    "Versteht das denn niemand, dass eine Frau es satthat, immer wieder wie ein Elefant durch die Gegend zu laufen, über neun Monate, um dann schon wieder jemanden an der Brust hängen zu haben, erst an der Brust und dann am Rockzipfel, über Jahre und Jahre? Wo gibt es das denn bitte sonst in der Natur, alle Tiere werden schneller selbstständig, einfach alle, nur diese kleinen Gören von Menschen nicht!"

    Der Einstieg in diesen Roman beginnt mit einem Kapitel, in dem die hochbetagte Lucille auf ihr Leben zurückblickt. Dabei präsentiert sie sich als eine Person, die zeitlebens ihre Frau gestanden hat, die selbstbewusst war und das Leben geliebt hat. Im Gegensatz zu vielen Frauen ihrer Generation hing ihr Lebensglück nicht vom Muttersein ab. Diese Einstellung macht sie sehr sympathisch. Trotzdem will man ihr die offen zur Schau gestellte Abneigung gegenüber Kindern nicht so recht abnehmen. Lucille scheint diesbezüglich Witze zu machen, die den Leser fröhlich einstimmen und ihn auf eine falsche Fährte locken. Nach diesem Einstieg in den Roman rechnet man mit einer Familiengeschichte, in deren Mittelpunkt ein entspanntes und liebevolles Miteinander zwischen einer Mutter und ihren Töchtern steht. So wie sich Lucille dem Leser präsentiert hat, wird sie in dieser Familie zwar den Ton angeben. Doch da man sie als liebevolle Matriarchin einschätzt, gesteht man ihr dies gerne zu.
    Später wird sich dann herausstellen, dass der erste Eindruck nicht der richtige ist.

    Die Erzählperspektive wechselt zwischen den Frauen der Familie Bellanger, maßgeblich kommen hier Enkelin Lisa und ihre Mutter Marie zu Wort. Die Perspektive von Lisa bewegt sich in der Gegenwart, unterbrochen von ihren Erinnerungen an die wenigen Besuche bei ihrer Großmutter sowie an die letzten Jahre mit ihrer Mutter Marie, die ihr Leben lang unter dem Einfluss ihrer Mutter Lucille zu leiden hatte. Maries Erinnerungen hingegen konzentrieren sich auf ihre Kindheit in Tunesien und das Erwachsenwerden in Paris. Im Mittelpunkt steht dabei der Einfluss von Lucille, den diese ihr Leben lang auf Marie hatte.

    Dabei wird von Lucille ein völlig anderes Bild gezeigt, als jenes aus dem ersten Kapitel. Schenkt man den Erinnerungen von Marie Glauben, wundert man sich nicht, warum Marie ihr Leben lang mit psychischen Problemen zu kämpfen hatte. Denn mit einer Mutter wie Lucille war es schwierig, als Tochter zu bestehen.

    "Sie war eine Lügnerin, hat sie gesagt. Lisa hat sie nicht verteidigt. Solange hat ihre Mutter angegriffen, und sie hat nichts gesagt. Weil sie sich nicht ganz sicher war. Vielleicht stimmt es ja. Lisas Mutter hat oft gelogen. Wenn sie getrunken hat, und sie hat oft getrunken oder Geschichten verdreht, und vielleicht hat sie diese Geschichte verdreht, fragen kann Lisa sie jedenfalls nicht mehr."

    Es fällt nicht leicht, in diesem Roman Partei zu ergreifen. Denn auch Tante Solange gibt ihre Einschätzung über Mutter Lucille zum Besten. Zwar hat sie ihre Mutter als schwierig und eigenwillig in Erinnerung, hat aber dennoch eine völlig andere Sichtweise als ihre Schwester Marie, was die Mutter-Töchter-Beziehungen angeht. Die Wahrheit über Lucille und ihrem Verhältnis zu ihren Töchtern scheint also im Auge des Betrachters zu liegen.

    Diese Thematik des Mutter-Tochter-Konflikts, in der die Autorin mit unterschiedlichen Sichtweisen spielt, hat mir ausgesprochen gut gefallen.

    Für mich hätte das konfliktgeladene Zusammenspiel der starken Frauencharaktere ausreichend Potenzial für einen herausragenden Roman gehabt. Doch die Autorin wollte scheinbar mehr, weswegen sie weitere unterschiedliche Themen in diesem Roman verpackt hat.

    Einzig das Thema "Pieds Noirs" scheint für dass Zusammenspiel der Frauen Bellanger eine Rolle zu spielen. Unter "Pieds Noirs" versteht man französische Auswanderer, die in den damaligen Kolonien Tunesien, Marokko oder Algerien gelebt haben und später nach Frankreich zurückkehren mussten, so auch die Familie Bellanger. Durch die Unabhängigkeit der arabischen Länder in den 60ern, waren die französischen Kolonialisten nicht mehr erwünscht. Die Rückkehr nach Frankreich glich also einer Flucht. Und damals wie heute stoßen Flüchtlinge in der Gesellschaft auf Ablehnung.

    "Ich frage mich, was das soll, Rückkehrer. Ich jedenfalls bin nicht zurückgekehrt, wenn du mich fragst, ich bin in Tunesien aufgewachsen, ich kannte gar nichts anderes, ..., ich bin in Tunesien geboren, und ich habe mich auch nie dazu entschieden, Tunesien zu verlassen und nach Frankreich zu gehen. Verschleppt wurde ich, meine Mutter hat mich aus meinem Heimatland nach Frankreich verschleppt."

    Die Autorin schlägt einen Bogen zur heutigen Situation arabisch-stämmiger Flüchtlinge, mit der Lisa während ihres Aufenthalts in Paris konfrontiert wird. Diese Ähnlichkeit zwischen den sogenannten Pieds-Noirs-Familien und der heutigen Flüchtlingssituation lassen das Einbinden dieser Thematik in die Handlung also durchaus rechtfertigen.

    An dieser Stelle hätte die Autorin einen Schlussstrich ziehen sollen.
    Doch indem sie weitere gesellschaftspolitische und historische Themen aufgreift, welche die Handlung um die Frauen begleiten, lässt sie den Roman insgesamt überfrachtet erscheinen. Hier wäre weniger mehr gewesen.

    Mein Fazit:
    Der Roman "Couscous mit Zimt" erzählt eine Familiengeschichte über 3 Generationen. Die Handlung wird dabei von den Konflikten, welche die weiblichen starken Charaktere zeitlebens geprägt haben, dominiert. Dieser Part des Romans hat mich gefesselt. Darüberhinaus greift die Autorin in ihrem Roman weitere gesellschaftskritische Themen auf, die für mich leider des Guten zuviel waren. Dieser Themen-Overflow hat meiner Begeisterung am Ende einen Dämpfer verpasst.

    © Renie

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Bel-Ami: Roman

Buchseite und Rezensionen zu 'Bel-Ami: Roman' von Guy de Maupassant

Inhaltsangabe zu "Bel-Ami: Roman"

Format:Taschenbuch
Seiten:416
Verlag: Dtv
EAN:9783423140102
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14: Roman

Buchseite und Rezensionen zu '14: Roman' von Jean Echenoz

Inhaltsangabe zu "14: Roman"

Autor:
Format:Taschenbuch
Seiten:128
Verlag:
EAN:9783833310195
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