Lügen in Zeiten des Krieges. Roman

Das Wissen um die eigenen Wurzeln ist wichtig! Sehr wichtig sogar! Und zwar für die eigene Identität und für das Selbstbewusstsein! Aber was ist, wenn derjenige - mit den wichtigen Informationen - keine Auskunft geben kann, einfach, weil es für ihn zu schmerzhaft wäre?! Und weil er Angst hat vor politischen Konsequenzen?
Renshu wächst die ersten vier Jahre seines Lebens in einer begüterten Großfamilie in Changsa (Provinz Hunan) auf. Doch als der chin.-jap. Krieg 1938 auch seine Heimatstadt erreicht, muss er mit seiner Mutter Meilin und der Familie seines Onkels fliehen. Nach 10 Jahren Flucht (mit sehr eindrücklich geschriebenen Szenen!) und immer wieder erforderlichen Neuanfängen landen Meilin und Renshu, inzwischen nur noch zu zweit, in Taiwan. (Für das Nachvollziehen dieser Odyssee empfehle ich eine Landkarte!)
Renshu lernt fleißig, studiert und sein (wiedergefundener) Onkel macht es auch möglich, dass er 1960 in USA weiterstudieren und promovieren kann. Er heiratet Rachel, eine US-Amerikanerin und sie bekommen ihre Tochter Lily.
Für Rachel und noch mehr für Lily ist es sehr schwer, dass Renshu (der sich inzwischen Henry nennt) nie von seiner Vergangenheit spricht. Auch im sicheren New Mexico geht er keine Verbindungen mit anderen Chinesen ein - er hat Angst, dass dadurch seine Mutter (in Taiwan) Repressalien erleiden könnte.
Mich begeisterte nicht nur das Kennenlernen der chinesischen geschichtlichen Ereignisse, sondern auch die wunderschönen Geschichten / Sagen (z.B. von den zwei Mönchen), die Meilin anhand einer chinesischen Bildrolle ihrem Sohn immer wieder erzählt, und die voller Weisheit stecken! Sie berührten mich sehr! Ich befürchtete auf Grund des Titels und des Covers einen kitschigen Roman - weit gefehlt! Erst später erschloss sich mir der Bezug auf eine alte chin. Sage.
Ich empfehle dieses Buch all denjenigen, die Interesse an China haben: an seiner Vergangenheit (und wie sich das alles auf einzelne Menschen auswirkt), an der typischen Kulinarik oder der Kalligraphie. Ich genoss jede Zeile dieses Buches und bedaure, dass ich nicht mehr als 5 Sterne geben kann!
Nachdem mir der erste Band der Reihe "Lonely Heart" nur so mittel gefiel, aber sehr viele mir von diesem Titel vorgeschwärmt haben, habe ich es nochmal gewagt einen Roman von Mona Kasten zu lesen. Wahrscheinlich muss man in der richtigen Stimmung sein, denn hier fühlte ich mich etwas wohler.
Nach dem völligen Kontaktabbruch treffen Rosie und Adam endlich aufeinander und das im echten Leben und nicht via sozialer Medien oder dem Handy, was ich eh besser und echter finde.
Die Liebesgeschichte entwickelt sich enorm langsam. Viele mag das vielleicht stören, aber ich habe es in der gehetzten Zeit, die aktuell herrscht und der Druck, der auf beiden lastet dann doch sehr verstanden, dass sie nach allem was war nichts überstürzen. So etwas hätte ich auch nur zu gern.
Gut gefiel mir zudem, dass sich beide gegenseitig Halt geben, auch wenn ich es jetzt nicht gebraucht hätte, dass Adam die Rolle des Beschützers einnimmt, denn im echten Leben gibt es diese heldenhaften, starken Männer, von denen viele junge Frauen träumen, einfach nicht.
Dass sich Adams Angst vor Berührungen in Luft aufgelöst hat, fand ich etwas plötzlich. Allerdings habe ich es mir damit erklärt, dass vielleicht die Therapie geholfen hat. Da ich so etwas noch nicht erlebt habe, fällt es mir schwer das genau beurteilen zu können.
Fazit: Wer den Herzschmerz und leichte Kost sucht, der bekommt dies auch. Mehr dann aber auch nicht. Romance halt.
Wieder wird der Magier Harry Dresden von Detective Murphy zu einem Mordfall gerufen. Knapp außerhalb Chicagos. Murphy erklärt, das mit der Zuständigkeit sei geregelt. Wirklich? Sie haben gerade genug Zeit, den Fundort zu begehen, da erscheint eine Delegation des FBI und vorbei ist es mit der Zuständigkeit und dem Auftrag. Eigentlich. Denn die Zeichen stehen auf noch mehr Morde und Harry Dresden will unbedingt verhindern, was er verhindern kann. In welche Gefahr er sich begibt, kann er nicht ahnen. Er kann nur hoffen, dass das mühsam wieder hergestellte Vertrauen zwischen ihm und Karrin Murphy erhalten bleibt.
In seinem zweiten Auftritt muss sich Harry Dresden mit einer Gefahr auseinandersetzen, mit der er nie gerechnet hätte. Magische Wesen, ja. er ist einiges gewöhnt. Doch mit Werwölfen hat er nicht gerechnet. Die grausame Art wie sie ihre Opfer töten zerrt auch an Dresdens Nerven. Müssen jetzt alle vier Wochen Menschen den Aufgang des Vollmonds mit ihrem Leben bezahlen? Oder steckt hinter dem Ganzen ein Plan? Eine vage Spur tut sich auf, die Dresden in die Welt der unterschiedlichen Legenden von Werwölfen führt. Und so ganz nebenbei taucht auch der zwielichtige Geschäftsmann John Marcone mit seinen zwielichtigen Angeboten wieder auf.
Wenn man die ursprünglichen Ausgaben der Harry Dresden Reihe verpasst hat, kann man sich nun auf die schön gestalteten Neuausgaben freuen. In diesem zweiten Band geht es manchmal etwas brutal zu. Es muss einem eben klar sein, dass Werwölfe mit ihren opfern nicht zimperlich umgehen. Spannend geht es trotzdem zu, denn ganz schön verwickelt sind die Handlungsstränge und man muss aufmerksam sein, um Gut und Böse auseinanderzuhalten. Geprägt wird die Story auch weiterhin durch die Frage, inwieweit Dresden und Murphy einander trauen können. Kann sie als Polizistin sich darauf verlassen, dass er ihr zur Seite steht? Und kann er als Magier jede Information preisgeben, auch wenn es gefährlich werden könnte? Daraus ergibt sich etwas Magnetisches, dass die Reihe trägt.
Der Roman war mir bereits auf der Frankfurter Buchmesse aufgefallen und nachdem mich der Autor mit "Stella" bereits sehr begeistern konnte, war es nur eine Frage der Zeit eh ich zu diesem Titel greife.
In der Geschichte geht es um Molly, deren Vater seit Jahren im Gefängnis sitzt und an dem nun die Todesstrafe vollzogen werden soll. Molly glaubt fest an die Unschuld ihres Vaters und begibt sich auf Spurensuche. Wird es ihr gelingen ihren Vater den Fängen der Justiz zu entreißen? Und viel wichtiger: Wer war es?
Das Besondere hier sind ganz klar die Protagonisten, die alles andere als Everybody's Darling sind, denn sie sind doch jetzt anstrengend und sehr speziell. Carvers Tochter übersteht den Tag meist nur unter Medikamenteneinfluss und auch die Rosendales kommen nicht ohne die Wirkung von Alkohol oder Drogen aus. Man kann ihr Handeln nicht immer verstehen und dennoch spürt man unter der Oberfläche den Schmerz, den sie in sich tragen und der sie beschäftigt. Während die einen bereits jemanden verloren haben, steht Molly kurz davor den wichtigsten Menschen in ihrem Leben zu verlieren.
Würger gelingt es ein realistisches Bild der Amerikaner aufzuzeigen, wo in erster Linie Wohlstand und der Schein nach außen zählen. Im Innen kann man ja völlig verkorkst sein, solange es keiner merkt. Die ausführliche Recherche spürt man auf jeder Seite.
Auch die Waffenlobby wird thematisiert und ich bin sehr froh, dass unsere Waffengesetze deutlich andere sind.
Und die Frage bleibt: Rettet man einen Menschen, den man nicht retten kann, um seinen Seelenfrieden zu erlangen?
Einziges Manko: Viel zu schnell ausgelesen, ich wäre gern noch etwas länger bei Molly geblieben.
Fazit: Einfühlsam und berührend. Es lohnt sich zu kämpfen und auch dieses Buch zu lesen. Von mir eine klare Leseempfehlung!
Mutti ist die Beste!!!!
Mitunter gibt es Romane, deren Kladdentexte reisserischer und blutrünstiger sind, als das was sich im Buchblock zwischen dem Einband verbirgt.
Zynisch gesagt haben wir es hier mit einem Entwicklungsroman zu tun. Ein junger Man kommt aus sozial schwierigen Verhältnissen, in denen Gewalt zu seinen frühen Alltagserfahrungen gehört.
Die Beziehung der Eltern ist durch Alkohol überzeichent und der Protagonist hat so nicht die Möglchkeit positiv besetzte soziale Strukturen, Rückhalt, Wäre und ein zuverlässiges Netzwerk zu erfahren.
Die Vaterschaft ist ungeklärt, so dass sich hieraus weitere Handlungsstränge im Buh ergeben.
Mit einer der Gründe für die permanenten Grenzüberschreitungen ist die schwierige Vater-Sohn-Beziehung. Der Vater ist nicht der leibliche Vater. Dieser erfährt dies zu einem ungeeigneten Zeitpunkt und wird gegenüber der Mutter gewalttätig. Er wird im Zuge eines Raubüberfalls von den eigenen Komplizen erschossen.
Die Mutter reagiert auf diese Situation mit einer allgemeinen Vermeidungsstrategie. Dies äussert sich in einigen Umzügen. Die negativen Erfahrungen der Muter werden auf den eigenen Sohn projeziert, so dass dieser früh Gewalterfahrungen macht.
Final reagiert der Sohn auf diese Situation, indem er seine Mutter erwürgt, den Leichnam in einen Ofen verbringt. Als er aufgefunden wird, nagt er gerade an den Überresten seiner eigenen Mutter.
Dies ist die Ausgangssituation des Romans. Durch die gezielte Nutzung von vermeintlichen Grenzüberschreitungen gelingt es dem Autor seine Leser in den Bann zu ziehen.
Hierdurch enstehen mitunter Längen.
Abschliessend lässt sich der Roamn s beschreiben, dass es sich hier um ein solides Stück "Noir"-Literatur handelt, in dem ein Täter gejagt wird und und immer wieder Rückblenden als Mittel genutzt werden um das vielfältige Beziehungsgeflecht zwischen einem aufstrebendem konserativen Politiker, einem zurückgezogenem Schwerkriminellem und einem Reporter und dessen Redaktion im Widerstreit mit der Polizei zu erläutern.
Der Leser kann sich also auf ein klassisches Stück "Blutgrätsche" freuen, sollte hier auch nichts anderes erwarten und wird somit auch nicht enttäuscht werden.
Romy, die Eisprinzessin
Schon einmal hatte schon vor Jahren einen Unfall und seitdem betreibt sie ihr Eiskunstlaufen nicht mehr als Einzelperson sondern gemeinsam mit Dan nimmt sie am Paarlauf teil. An ihrer Uni wird auch Eishockey angeboten und zwischen den Eiskunstläufern und den Eishockeyspielern herrscht eine gewisse Rivalität. Doch irgendwann wird der Bogen überspannt, weil Romy durch einen sogenannten Streich stürzt und sich verletzt. Einer der Hockeyspieler Jack genannt Frost wird dazu verdonnert, gemeinsam mit Romy zu trainieren, die wieder Sicherheit auf dem Eis finden will. Zu Beginn haben sich die Beiden nicht viel zu sagen, doch nach und nach ändert sich das.
Eine Verbindung zwischen Eiskunstlauf und Eishockey, was für eine schöne Idee. Durch die Aktion der Trainer, die eigentlich als Strafe gedacht war, kommt Romy zum ersten Mal mit den Eishockeyspielern zusammen. Während die Eiskunstläufer doch eher Individualsportler sind, treten die Eishockeyspieler mehr als Teamplayer auf. Das gefällt Romy überraschend gut. Auch dass durchaus Interesse am Eiskunstlauf zeigt, findet Romy sympathisch. Kein Wunder, dass sich Beide gut verstehen. Romys Trainingspartner Dan, der seit kurzem ihr Ex-Freund ist, spart manchmal nicht mit Kritik. Kein Wunder, dass Romy die Leichtigkeit, die sie während der Zeit mit Jack verspürt, sehr zu schätzen weiß.
Das neue Traumpaar Romy und Jack, wobei Romy trotz ihres zarten Äußeren eine starke Persönlichkeit besitzt und Jack trotz seiner etwas raubeinigen Sportart sehr empfindsam sein kann. Toll beschrieben sind die gemeinsamen Trainingsstunden, wenn sich Romy und Jack gegenseitig ihre Sportarten näher bringen und erklären und sich dabei auch persönlich näher kommen. Dan wirkt dagegen recht karrierebestimmt und von oben herab. Auch wenn der Schluss nachher etwas schnell und unspektakulär kommt und für Leser älterer Semester vielleicht etwas zu viel auf political correctness geachtet wird, liest man diesen Sportroman sehr gerne, weil man sich diese Trainingsstunden sehr gut vorstellen kann und es Freude bereitet, zu lesen wie sich diese beiden finden.
3,5 Sterne
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