Nichts, was uns passiert: Roman

Buchseite und Rezensionen zu 'Nichts, was uns passiert: Roman' von Bettina Wilpert
5
5 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Nichts, was uns passiert: Roman"

Leipzig. Sommer. Universität, Fußball-WM und Volksküche. Gute Freunde. Eine Geburtstagsfeier. Anna sagt, sie wurde vergewaltigt. Jonas sagt, es war einvernehmlicher Geschlechtsverkehr. Aussage steht gegen Aussage. Nach zwei Monaten nah an der Verzweiflung zeigt Anna Jonas schließlich an, doch im Freundeskreis hängt bald das Wort "Falschbeschuldigung" in der Luft. Jonas' und Annas Glaubwürdigkeit und ihre Freundschaften werden aufs Spiel gesetzt.
Der Roman "nichts, was uns passiert" thematisiert, welchen Einfluss eine Vergewaltigung auf Opfer, Täter und das Umfeld hat und wie eine Gesellschaft mit sexueller Gewalt umgeht.

Format:Taschenbuch
Seiten:176
Verlag: btb Verlag
EAN:9783442718900
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Rezensionen zu "Nichts, was uns passiert: Roman"

  1. (K)ein klarer Fall

    Alles ganz einfach. Ganz offensichtlich. Eine Frau beschuldigt einen Mann der Vergewaltigung, er streitet den Vorwurf ab. Einer lügt, einer sagt die Wahrheit. Kein Raum für Grauzonen.

    Gar nicht einfach. Kein bisschen offensichtlich. Es war (viel) Alkohol im Spiel, beide hatten zu einem früheren Zeitpunkt einvernehmlichen Sex. Und keiner von beiden lügt.

    Bettina Wilpert nähert sich der Problematik feinfühlig, ohne dem Leser ein Urteil aufzuzwingen.

    Das Buch gibt Annas Perspektive genauso viel Raum wie Jonas’ Perspektive. Ihre Stimme wertfrei zuzulassen, schmälert nicht seine Wahrnehmung des Geschehens, und umgekehrt. Zwei Wahrheiten mit nur wenig Überschneidung, und dennoch sind beide Wahrheiten subjektiv gesehen valide und unumstößlich.

    Auch im Zeitalter von #metoo ist das Thema nicht weniger schwierig.

    Vergewaltigung als schwarz-weißes Narrativ funktioniert hier nicht, würde weder Anna noch Jonas gerecht werden. Beide werden großartig charakterisiert, komplex und glaubhaft, und entziehen sich daher jeglicher Simplifizierung.

    Nachdem Anna Jonas anzeigt, bekommt das Geschehen eine Eigendynamik, die beide schädigt und traumatisiert. Anna muss jedoch mit einer mehrfachen Belastung leben – sie wurde vergewaltigt, auch wenn Jonas das ehrlich nicht so empfindet, und muss sich dafür immer wieder rechtfertigen. Victim Shaming, wie es im echten Leben leider dauernd passiert.

    Denn das Urteil fällen die anderen.

    Es gibt die Verurteiler, die Jonas in die Rolle des Monsters drängen oder Anna in die Rolle der hinterhältigen Fehl-Anschuldigerin. Es gibt die Unterstützer, die ihre Unterstützung geradezu aggressiv aufdrängen. Das Umfeld ergreift Partei, ohne darum gebeten worden zu sein.

    Der Schreibstil passt perfekt zur Geschichte: er ist subtil, unaufgeregt, eher schlicht und schnörkellos, und dennoch kann man die Emotionen der Charaktere gut nachvollziehen. Ein namenloser Erzähler tauscht sich in Gesprächen mit den direkt oder indirekt beteiligten Personen aus. Es gibt viele Blickwinkel, viele Stimmen, die hadern, zweifeln, nach einem Sinn suchen – und das Geschehene doch oft nur zur Unterstreichung der eigenen Meinung instrumentalisieren.

    FAZIT

    Bettina Wilpert schildert in ihrem Roman die Geschichte einer Vergewaltigung, bei der sich der Täter keiner Schuld bewusst ist. Aber macht das für das Opfer und sein erlittenes Trauma einen Unterschied? Als Anna Jonas bei der Polizei anzeigt, beginnt für beide ein Spießrutenlauf.

    Im Zeitalter von #metoo verändert sich nach und nach das öffentliche Bewusstsein, was das Thema Vergewaltigung und die damit einhergehenden Problematiken angeht. Dennoch ist dieser Prozess noch lange nicht abgeschlossen, und deswegen sind Bücher wie dieses immer noch wichtig.

    Dabei verzichtet die Autorin auf plumpe Schwarzweißmalerei. Komplexe Konzepte wie Schuld oder Unschuld, Wahrheit oder Lüge bleiben manchmal fließend, und dennoch wird nichts verharmlost.

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Morddurst: Thriller

Buchseite und Rezensionen zu 'Morddurst: Thriller ' von Frederic Hecker
5
5 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Morddurst: Thriller "

Frankfurt am Main: Einem inhaftierten Serienmörder gelingt die spektakuläre Flucht aus dem Hochsicherheitstrakt. Von Kriminalhauptkommissar Joachim Fuchs und der Fallanalystin Lara Schuhmann gejagt, zieht der entflohene Killer eine blutige Spur durch die Stadt. Fuchs und Schuhmann sind ihm dicht auf den Fersen, als das Unfassbare geschieht: Jemand aus ihrem nächsten Umfeld wird brutal ermordet. Und alles deutet auf einen grausamen Racheakt hin …

Format:Taschenbuch
Seiten:624
EAN:9783734111327
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Rezensionen zu "Morddurst: Thriller "

  1. Aderlass-Mörder auf der Flucht

    "Es heißt doch, dass alles im Leben aus einem bestimmten Grund passiert. Manchmal würde ich gerne wissen, was der Grund war." (Pinterest)
    Der berühmte Serienmörder Richard Dorn, bekannt als Aderlass-Mörder, findet er einen Weg, um aus dem Hochsicherheitstrakt zu fliehen. Für Kommissar Joachim Fuchs und Fallanalytikerin Lara Schuhmann ist es ein Schock, haben sie ihn doch lang genug gejagt und dabei fast ihr Leben verloren. Auf der Suche nach ihm treffen sie auf weitere Opfer Dorns. Jedes Mal scheint er einen Augenblick schneller zu sein als sie. Doch dann gibt es ein weiteres Opfer im Privatleben der Ermittler. Nun ist klar, sie müssen sich in ihn hineinversetzen, um ihn schnell zu finden.

    Meine Meinung:
    Im dritten Band geht es um die Flucht von Aderlass-Mörder Richard Dorn, den ich in "Totenblass" näher kennenlernen durfte. Der Mörder von jungen Medizinerinnen sollte eigentlich lebenslang hinter Gittern schmoren, wenn es nach Fuchs und Schuhmann geht. Den die Suche nach ihm hätten sie fast mit dem Leben bezahlt. Angestachelt durch Liebesbriefe von vielen Verehrerinnen, hat es ihm ein Brief besonders angetan. Jetzt muss er nur noch diese eine Frau kennenlernen, weshalb er seine Flucht plant. In diesem Buch wartet auf uns ein alter Bekannter, der vor allem durch seine brillanten Maskeraden in verschiedene Rollen schlüpfen und dadurch kaum zu fassen ist. Sein Katz und Maus Spiel mit der Polizei wartet mit einigen Wendungen und Herausforderungen auf den Leser. Der größte Schock allerdings wartet auf die Ermittler, als ein weiteres Opfer in ihrem privaten Umfeld tot aufgefunden wird. Im ersten Augenblick erscheint es Dorns Handschrift zu sein, doch ist er wirklich der Täter? Der über 600 Seiten dicke Thriller ist schon eine Herausforderung. Besonders dafür, dass ich den eigentlichen Täter schon kenne. Mitunter empfand ich einige Szenen etwas zu detailliert und langatmig, weshalb meiner Ansicht nach etwas die Spannung verloren geht. Hier hätte man einiges kürzen können, damit man den Leser nicht durch Wiederholungen oder Langeweile verliert. Trotzdem fand ich die Idee mit dem Ausbruch gut, außerdem brilliert der Autor wieder mit seinem medizinischen Fachwissen, ohne dass man dabei erschlagen wird. Fuchs und Schuhmann haben mir dabei wieder außerordentlich gut gefallen, obwohl ich gerne mehr Lara als Fallanalytikerin erleben würde. Inzwischen merkt man bei ihnen die gute Zusammenarbeit, Harmonie und Verbundenheit. Eigentlich benötigt man keine Vorkenntnisse, doch wer mehr über Richard Dorn erfahren will, dem empfehle ich Band 1 oder generell die ganze Reihe zu lesen. Ich freue mich auf weitere Fälle und gebe dem Buch 4 1/2 von 5 Sterne.

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Die Tochter des Kommunisten: Roman

Buchseite und Rezensionen zu 'Die Tochter des Kommunisten: Roman' von Aroa Moreno Durán

Inhaltsangabe zu "Die Tochter des Kommunisten: Roman"

Lesern von "Die Tochter des Kommunisten: Roman" gefiel auch

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:176
Verlag: btb Verlag
EAN:9783442759040
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Die Ungleichzeitigen

Buchseite und Rezensionen zu 'Die Ungleichzeitigen' von Philipp Brotz
3
3 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Die Ungleichzeitigen"

Format:Kindle Ausgabe
Seiten:301
Verlag: 8 Grad
EAN:
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Rezensionen zu "Die Ungleichzeitigen"

  1. 3
    17. Apr 2023 

    Bei mir blieb die Begeisterung leider aus...

    Hagen, Anfang dreißig und ewiger Student, ist in Berlin gescheitert und mit den Eltern verkracht. Als diese tödlich verunglücken, kehrt er in sein Schwarzwälder Heimatdorf zurück, um an sein früheres Leben anzuknüpfen. Doch bestürzt stellt er fest, dass nichts mehr beim Alten ist: Im Dorf hat man ihn vergessen, der Wald seiner Kindheit soll Flüchtlingsunterkünften weichen. Hagen beginnt einen aussichtslosen Kampf um das Verlorene und gegen das Fremde, bis er in der Jesidin Adana auf eine Frau trifft, die genau wie er entwurzelt zu sein scheint.»Dass ein Vogel den Baumstamm kopfüber hinablaufen konnte, davon hatte sie noch nie gehört. Das wolle sie auch können, flüsterte sie. Alle Wege rückwärtsgehen. Rückwärts in der Zeit.« (Klappentext)

    Es sei dem Autor von Herzen gegönnt, dass sein Buch im Rahmen der Leserunde insgesamt auf große Begeisterung gestoßen ist. Ich kann mich dieser Begeisterung leider nicht anschließen, da mein Leseerlebnis kein rundes war, mich vieles gestört hat, allen voran der Hauptcharakter.

    Hagen durchläuft im Verlauf der Erzählung zwar eine Entwicklung, doch bis zum Schluss ging er mir richtiggehend auf die Nerven, wirkte in seiner Art auf mich als Charakter auch kaum vorstellbar. Hagen mit seinen mehr als 30 Jahren wirkt wie ein naiv-trotziger Jugendlicher, der keine Pläne für sein Leben hat, der nicht weiß was er eigentlich will, der dringende Ratschläge in den Wind schießt und spontane Entscheidungen trifft, deren Konsequenzen ihn anschließend wieder in tiefe Verzweiflung stürzen. Keine Ausbildung, kein Beruf, nicht einmal das Bestreben, Geld zu verdienen - warum? Keine Ideen, keine Ziele, keine Hoffnung im Leben... Das freundlichste, was mir zu dem Charakter einfällt, ist: naiv.

    Seit über 10 Jahren hatte Hagen keinen Kontakt mehr zu seinen Eltern, zieht nach deren Tod aber zurück ins Elternhaus und will wie in einem Museum dort das Alte bewahren. Dafür gibt er viel Geld aus, entwickelt skurrile Pläne rund um die 14jährige Katze, die mich schaudern ließen, und wehrt sich gegen alles, was die Bewahrung der Zustände von früher stört, wozu auch die Atmosphäre im Dorf gehört. Dort bahnen sich jedoch Veränderungen an, die Hagen nicht gutheißen kann. Verantwortlich macht er dafür die Fremden, die Einzug gehalten haben in dem kleinen Ort. Flüchtlinge, für die ein Teil des Waldes seiner Kindheit gerodet werden muss, damit dort Container aufgestellt werden können - etwas, das Hagen einfach nicht zulassen kann. Die Wahl der Mittel erscheint dann - skurril, fragwürdig, wenig vorstellbar. Für mich.

    Als Gegenpol erscheint dann die Jesidin Adana, zu der sich Hagen schnell hingezogen fühlt. Diese erlebt eine andere Art von Entwurzelung als die, die Hagen verspürt, und trotz der traumatischen Erlebnisse wendet sich Adana der Zukunft positiver zu als Hagen. Der Autor widmet einen langen Abschnitt der Schilderung der prekären Situation der Jesiden und gibt mit Adana einer ansonsten schnell vergessenen Schlagzeile in den Nachrichten über den Völkermord an den Jesiden ein Gesicht. Einzelne Szenen werden hier sehr eindrücklich geschildert, was verstörend ist und betroffen macht.

    "Ein Entwicklungsroman über Heimatverlust, Selbstfindung und Toleranz" - so bezeichnet die Verlagsbeschreibung dieses Buch. Weg von der Verteufelung des Fremden und hin zu einer Annäherung, das ist für mich die Kernaussage der Erzählung. Dass Ernst Bloch hier bei dem Roman Pate steht als Philosoph der Hoffnung mit seinem Utopie-Gedanken erscheint dann auch irgendwie passend. Tatsächlich wirkt die ganze Erzählung ein wenig wie um diesen Gedanken herum komponiert. Ausgehend von dem Gedanken, wie ein Miteinander positiv gestaltet werden könnte, das die Angst vor dem Fremden besiegt. Manche Entwicklungen und Lösungen erscheinen dann auch in der Tat utopisch.

    An manchen Stellen kam die Philsophie für mein Empfinden aber ein wenig "wie mit dem Holzhammer" um die Ecke. So z.B. bei der Schilderung einer Tandem-Fahrt. "Hagen stellte sich vor, wie sie beide auf dem Tandem aussehen mussten. (...) Sie verhöhnten den Betrachter in seinem Bedürfnis, die Menschheit für eine individuelle und selbstbestimmte Spezies zu halten." Solche Passagen wirkten auf mich zu drüber und in der Ausdrucksweise zu gestelzt. Ansonsten gab es aber auch durchaus schönsprachige Sätze, die mir gut gefallen haben.

    Lesen ist immer ein individuelles Erlebnis. Ich wurde einfach nicht warm mit Hagens Charakter, die philosophischen Anklänge wirkten stellenweise zu gewollt und zu konstruiert auf mich, und trotz wichtiger Botschaften und Denkanstöße konnte mich der Roman einfach nicht wirklich abholen. Ich wäre gerne begeisteter gewesen...

    © Parden

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Der Zirkel. Sie wollen dich. Sie finden dich.

Buchseite und Rezensionen zu 'Der Zirkel. Sie wollen dich. Sie finden dich.' von Leon Sachs
3
3 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Der Zirkel. Sie wollen dich. Sie finden dich."

Autor:
Format:Broschiert
Seiten:464
EAN:9783328107552
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Rezensionen zu "Der Zirkel. Sie wollen dich. Sie finden dich."

  1. 3
    06. Mär 2023 

    Der erste Fall von Johanna Böhm und Rasmus Falk

    Cover:
    ----------------
    Das Cover ist recht schlicht, passt aber zum Thema des Buches und die düstere und rudimentäre Gestaltung mit dem Kreuz wie bei einer Wahl, machen neugierig.

    Inhalt:
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    "Die Wolfsangel. Der versteckte Tod. Man hängte sie an einen Baum, bedeckte sie mit Aas und wartete, bis der Wolf kam und in die Höhe sprang, um sich das Aas zu schnappen. Das Tier würde an der Angel hängen bleiben und elendig verrecken. Er war eine solche Wolfsangel. Er war der Tod, den niemand kommen sah. Er hielt sich verborgen, und die Sterbenden verstanden erst, wenn es zu spät war. Wenn sie überhaupt verstanden." (S. 69)

    Es gibt drei Todesfälle in drei unterschiedlichen Ländern. Scheinbar nicht zusammenhängend und doch ahnen die neue Polizeianwärterin Johanna Böhm und der ehemalige Geheimdienstmitarbeiter Rasmus Falk, dass diese Morde zusammenhängen. Und die Vergangenheit Johannas spielt dabei eine zentrale Rolle. Beide misstrauen sich anfangs, doch ihnen bleibt keine Wahl, als zusammenzuhalten, wenn sie Deutschland vor einer rechtsextremen Katastrophe bewahren wollen.

    Mein Eindruck:
    ----------------
    Der Anfang war recht schleppend. Es wird viel Zeit darauf verwendet, die Personen und ihre Alltagshandlungen zu beschreiben, wodurch die Spannung bei mir erst mal nicht aufkommen wollte. Dennoch war ich neugierig, da viele scheinbar nicht zusammenhängende Handlungsstränge aufgemacht wurden, deren Kontext ich verstehen wollte. Im Laufe der Geschichte nimmt die Spannung zu, was vor allem daran liegt, dass sie aus vielen Perspektiven abwechselnd erzählt wird und die Kapitelenden meistens eine Art Cliffhanger haben, sodass man getriggert wird, immer weiter zu lesen.
    Die behandelten Themen des im Hintergrund an die Macht strebenden Rechtsextremismus und das Thema Manipulation von Wahlen sind aktuell und daher spannend. Doch die Aufbereitung in diesem Roman gefiel mir nur stellenweise. Der Plot hat besonders ab der zweiten Hälfte viele überraschende Wendungen zu bieten und man weiß bis fast zum Ende nicht, wem man vertrauen kann und wem nicht. Was mich nicht überzeugen konnte, waren die teilweise naiven Handlungen von Johanna und Rasmus, die sich oft in falscher Sicherheit glaubten, um dann doch in eine Falle zu gehen. Manchmal waren die Beschreibungen sehr stark beschreibend, fast langweilig, dann wieder fügten sich recht pathetische Stellen in den Text ein, was sich für mich nicht zu einem einheitlichen Stil fügen wollte. Ich konnte mit den Charakteren nicht warm werden, sie blieben bis zum Ende für mich nicht emotional greifbar, was auch an den eher gestelzt wirkenden Dialogen lag. Das Ende an sich war logisch zwar nachvollziehbar, aber es war für mich zu plakativ, klang zu zwanghaft nach Happy End.
    Am Ende gibt der Autor in einem Nachwort noch ein wenig Einblick in seine Recherchen, bei denen auch Institutionen für (IT-)Sicherheit, Geheimdienste und Verfassungsschutz einbezogen wurden. Dennoch habe ich meine Zweifel, ob das Ende tatsächlich realistisch ist.
    Dieser Roman ist für mich schwer zu bewerten. Einerseits interessantes, aktuelles Thema. Durch die abwechselnden Perspektiven und Cliffhanger am Kapitelende wird man zum Weiterlesen animiert. Andererseits oft plakativ handelnde Charaktere mit gestelzten Dialogen, die für mich das Ganze emotional schwer greifbar machten. Ich bin unsicher, ob ich dem Folgeband eine Chance geben werde.

    Fazit:
    ----------------
    Rechtsextremismus und Wahlmanipulation als spannender Hintergrund eines leider nur mittelmäßig geschriebenen Thrillers

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Glückskind: Roman

Buchseite und Rezensionen zu 'Glückskind: Roman' von Steven Uhly

Inhaltsangabe zu "Glückskind: Roman"

Autor:
Format:Taschenbuch
Seiten:288
Verlag: btb Verlag
EAN:9783442746125
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Zwischen Welten: Roman

Buchseite und Rezensionen zu 'Zwischen Welten: Roman' von Juli Zeh
4.5
4.5 von 5 (2 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Zwischen Welten: Roman"

Zwanzig Jahre sind vergangen: Als sich Stefan und Theresa zufällig in Hamburg über den Weg laufen, endet ihr erstes Wiedersehen in einem Desaster. Zu Studienzeiten waren sie wie eine Familie füreinander, heute sind kaum noch Gemeinsamkeiten übrig. Stefan hat Karriere bei Deutschlands größter Wochenzeitung DER BOTE gemacht, Theresa den Bauernhof ihres Vaters in Brandenburg übernommen. Aus den unterschiedlichen Lebensentwürfen sind gegensätzliche Haltungen geworden. Stefan versucht bei seiner Zeitung, durch engagierte journalistische Projekte den Klimawandel zu bekämpfen. Theresa steht mit ihrem Bio-Milchhof vor Herausforderungen, die sie an den Rand ihrer Kraft bringen. Die beiden beschließen, noch einmal von vorne anzufangen, sich per E-Mail und WhatsApp gegenseitig aus ihren Welten zu erzählen. Doch während sie einander näherkommen, geraten sie immer wieder in einen hitzigen Schlagabtausch um polarisierende Fragen wie Klimapolitik, Gendersprache und Rassismusvorwürfe. Ist heute wirklich jeder und jede gezwungen, eine Seite zu wählen? Oder gibt es noch Gemeinsamkeiten zwischen den Welten? Und können Freundschaft und Liebe die Kluft überbrücken?

Autor:
Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:448
EAN:9783630877419
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Rezensionen zu "Zwischen Welten: Roman"

  1. Vom digitalen Kannibalismus

    In „Zwischen Welten“ von Juli Zeh und Simon Urban lesen wir einen digitalen Briefwechsel zwischen dem systemkonformen, mainstream-gerichteten Pseudo-Journalisten Stefan und der stetig auf Krawall gebürsteten Bäuerin Theresa. Deren Positionen könnten unterschiedlicher nicht sein und dennoch reicht die alte Freundschaft aus Studentenzeiten fast über 444 Seiten. Bis Theresa die Nase endgültig voll hat und nicht mehr antwortet.

    Ich habe – sage und schreibe – 17 Klebchen (Page-Marker) im Buch verteilt, weil ich die Zitate so spannend fand oder auch etwas nicht wusste, was es nachzuschlagen galt.

    Dieser Briefroman liest sich sehr flüssig, was angesichts seiner Form schon erstaunlich ist. Wenn auch die zahlreichen Gendersternchen von Stefan genauso zermürbend sind, wie seine Weltanschauung, obwohl er doch gerade als Journalist alle Seiten im Blickfeld haben sollte. Hat er aber nicht. Theresas Seite ist aus meiner Sicht nachvollziehbar, auch ihre ungeheure Wut auf die deutsche Bürokratie, die offensichtlich die Bauern besonders hart trifft. (Ich gehe davon aus, dass punktgenau recherchiert ist.) Einzig ihren Hang zur E-Mobilität begreife ich nicht, es wird öfters erwähnt, dass Basti, Theresas Ehemann, von einer E-Auto-Werkstatt träumt.

    Theresa, die Vollblutbäuerin, liebt ihre Kühe, obwohl der Hof unrentabel ist. „Bei einer Auflösung des Hofs hätte man sie (die Kühe) alle geschlachtet. Man hätte ihre Masse, ihre Wärme und ihre Freundlichkeit restlos ausgelöscht.“ (S. 32)

    Manchmal hat sogar Stefan kleine Erleuchtungen: „Wie sehr die politischen Bedingungen eure Familiengeschichte mitbestimmt haben, das finde ich tragisch.“ (S. 41) Oder hier: „Ich saß in Rosi’s Bar und schaute mir an, wie alle permanent mit ihren Smartphones zugange waren. Überall strahlende Devices in der Nacht. Darüber die bleichen Geistergesichter im Displaylicht, erstarrt in Ehrfurcht vor der unendlichen Verfügbarkeit von allem und jedem.“ (S. 68)

    Theresa lernt eine junge Frau kennen, Eva, die Tochter des Nachbarn und Bauern Lars. Eva: „Der Staat macht uns systematisch kaputt.“ (S. 110) Oder später sagt Eva: „Dass Politik heutzutage nur noch Verarsche sei und dass ich (gemeint ist hier Theresa) endlich rauskommen müsse aus meiner Komfortzone.“ (S. 205) Theresas Vater zerbrach „an der grinsenden Heuchelei der BRD.“ (S. 226) Und dann wieder Eva: „Das Volk will nicht gendern, es will keine Cancel Culture, keine Lastenfahrräder und keine Pseudoskandale um kulturelle Aneignung …“ (S. 268)

    Theresa erwähnt auf Seite 303 den Paragraphen 314 des Strafgesetzbuchs: „Wer Gegenstände, die zum öffentlichen Verkauf oder Verbrauch bestimmt sind, vergiftet oder ihnen gesundheitsschädliche Stoffe beimischt, wird mit Freiheitsstrafe von einem Jahr bis zu zehn Jahren bestraft.“ Darauf möge sich nun ein Jeder seinen eigenen Reim machen. Und auf Seite 325 schreibt sie an Stefan: „Das System ist ein Witz, über den niemand mehr lacht. Es ist höchste Zeit, aus der Reihe zu tanzen. Kein Schaf in der Herde mehr zu sein. Erstaunliche Erkenntnis: Die Angst verschwindet, sobald man das Heer der Konformisten verlässt. Kaum streift man das Kostüm des Untertanen ab, kehrt Seelenfrieden ein.“ Später, auf Seite 346 schreibt sie: „Kein Vorgang in Deutschland ohne ein Maximum an Papierkram. Geboren werden, sterben oder abbrennen – Hauptsache, ein paar neue Aktenordner werden voll.“

    Auf Seite 359 schreibt Theresa: „Während ich hier sitze und meine Kühe betrachte, die so friedlich zurückschauen, so vertrauensvoll, so tapfer, so unglaublich bereit, mir (und überhaupt allen Menschen) zu dienen, und die deshalb Anspruch darauf haben, respektvoll und gut behandelt, ja: geliebt zu werden – dann spüre ich mehr denn je, was meine Aufgabe ist.“

    Ich glaube, ich habe noch nie bei einer Rezension so viele Zitate erwähnt, aber hier war es einfach nötig.

    Fazit: Ich mochte das Buch sehr und es war wirklich flüssig zu lesen und das trotz des Briefwechsels. Es wurde sehr kontrovers diskutiert, bzw. geschrieben und gerade das vermisse ich in der heutigen Zeit der Meinungsunfreiheit. ****

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  1. Team Tessa oder Team Stefan?

    Vor zwanzig Jahren lebten die beiden Studenten Theresa und Stefan in einer WG in Münster zusammen und studierten beide Germanistik. Sie waren wie Bruder und Schwester füreinander, bis Theresa in einer „Nacht und Nebel“ Aktion auszog. Sie kehrte zurück nach Brandenburg zu ihrer Familie und führte nach dem Tod ihres Vaters den Landwirtschaftsbetrieb weiter. Von Stefan richtig verabschiedet hatte Theresa sich nie. Erst zwanzig Jahre später treffen sich die beiden in Hamburg bei einer Fahrt in der U-Bahn wieder. Das kurze Treffen der beiden endet allerdings in einem Streit. Zu unterschiedlich die jetzigen Lebensumstände, zu unterschiedlich sind ihre Sichtweisen. Doch die Bio-Milchbäuerin und der Kulturjournalist bleiben dennoch in Kontakt und tauschen sich von nun an per Mail und Nachrichtendiensten sowohl über ihr berufliches und privates Leben als auch über die gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen des Landes aus. Wird ihre alte Freundschaft diese kontroversen Diskussionen aushalten?

    Die beiden Autoren Juli Zeh und Simon Urban haben den Roman so konzipiert, dass sich die beiden Hauptprotagonisten ausschließlich über ihre E-Mails bzw. Handynachrichten austauschen. Darin diskutieren die beiden hochaktuelle und brisante gesellschaftspolitische Themen. Es geht um die Genderthematik, die Klimakrise, den Ukrainekrieg, aber auch darum wie Politiker mit Bürgern umgehen, die in Eigeninitiative Verbesserungsvorschläge für bestehende Missstände vor Ort erarbeiten und darum, weshalb sich Teile der Bevölkerung von der Politik allein gelassen fühlen. Der „Briefaustausch“ der beiden Mittvierziger behandelt aber auch aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen, wie z.B. die Macht der sozialen Medien oder die vorherrschende Debattenkultur, die es möglicherweise gar nicht mehr gibt.
    Die beiden Protagonisten stehen an sich für den Titel des Buches. Ihr „Schlagabtausch“ bewegt sich auch im übertragenen Sinn zwischen den Welten. Sie stehen für Großstadt und Landleben, für Ost und West, für Politikverdrossenheit und Aktivismus, für Familie und Singlehaushalt, für Frau und Mann.
    Die schriftlichen Debatten von Theresa und Stefan werden temporeich und schonungslos geführt. Sie nehmen dabei kein „Blatt“ vor dem Mund. Das muss nicht nur der jeweils andere von ihnen aushalten können, sondern auch der/ die Leser*innen. Ihre unterschiedlichen Sichtweisen, beleuchten verschiedene Aspekte des jeweiligen Themas. Dies ermöglicht dem/der Leser*in, sich selbst eine Meinung zu der jeweiligen Sachlage zu bilden. Eine Meinung, mit der man in die nächste Diskussion mit seinen/ ihren Mitmenschen starten kann. Denn darum geht es ja, selbst eine Meinung angemessen vertreten, aber auch andere Meinungen anhören und aushalten zu können.

    Fazit:
    Eine gesellschaftskritische Auseinandersetzung mit brisanten, hochaktuellen Themen mit dem Appell zur freien Meinungsäußerung!

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Achtsam morden am Rande der Welt

Buchseite und Rezensionen zu 'Achtsam morden am Rande der Welt' von Karsten Dusse
4
4 von 5 (2 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Achtsam morden am Rande der Welt"

Format:Audio CD
Seiten:0
EAN:9783837155273
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Rezensionen zu "Achtsam morden am Rande der Welt"

  1. 4
    21. Jan 2023 

    Achtsames Pilgern schützt vor Leichen nicht...

    Finde dich selbst. Bevor es ein anderer tut.Um der Midlifecrisis zu entgehen, begibt sich Björn Diemel auf Anraten seines Therapeuten auf Pilgerreise. Schnell stellt sich als Erkenntnis auf dem Jakobsweg heraus, dass Björns Leben die Mitte bereits längst überschritten haben könnte: Ein unbekannter Mitpilger versucht, ihn zu töten.Während bei den scheiternden Anschlägen auf ihn ein Pilger nach dem anderen seinen Lebensweg verlässt, versucht Björn ganz achtsam, sich seiner Haut zu wehren. Seine Pilger-Fragen nach Leben, Tod und Erfüllung bekommen plötzlich eine sehr praxisnahe Relevanz. (Klappentext)

    Björn Diemel steht als erfahrener Anwalt auch im dritten Band der Achtsamkeitsreihe wieder im Mittelpunkt des Geschehens. Nach einer missglückten Geburtstagsfeier, bei der keine:r der Anwesenden wusste, dass er Geburtstag hatte, rät ihm sein Achtsamkeits-Therapeut Joschka Breitner (herrlich, die Dialoge!) dazu, sich ans Pilgern zu begeben. Ganz klassisch auf dem Jakobsweg, mit einem klaren äußeren Ziel und einem selbstgewählten inneren Ziel. Björn freundet sich allmählich mit der Idee an und marschiert schließlich im Juli los, nachdem er beruflich wie privat alles geregelt hat. "Wer bin ich?" und "Was will ich eigentlich?" sind die Fragen, mit denen er sich auf seinen wochenlangen Weg beschäftigen will, Pilgertagebuch inklusive. Wäre doch gelacht, wenn er der drohenden Midlifecrisis kein Schnippchen schlagen könnte.

    Dumm nur, dass es auf dem Pilgerweg plötzlich ziemlich gefährlich zu werden droht. Nacheinander sterben einige Mitpilger:innen gleich neben ihm, und Björn beschleicht zunehmend der Verdacht, dass diese Anschläge eigentlich ihm gegolten haben könnten. Aber weshalb? Der Racheakt eines indirekt von ihm gedemütigten Chinesen? Oder steckt doch etwas ganz anderes dahinter? Doch egal, welche Finten Björn auch schlägt - der Attentäter kommt immer näher. Nur gut, dass Björn bereits gelernt hat, die Achtsamkeitsregeln auch praktisch anzuwenden...

    Wieder präsentiert Karsten Dusse hier eine unterhaltsame Mischung aus Krimi, Satire und Humor - und glücklicherweise mochte ich Band drei wieder lieber als den Vorgänger. Der Autor nimmt diesmal vor allem die Skurrilitäten herrlich auf die Schüppe, die einem auf dem Pilgerweg so begegnen können, ohne dabei zu leugnen, dass diese Art von Meditation durchaus der Selbstfindung dienen kann. Der Anwalt Björn Diemel hat halt seine ganz eigene Auslegung von Achtsamkeit, das ist ja auch das Besondere an dieser Reihe. Und entbehrt tatsächlich einer gewissen Logik nicht. Dass hier Zufall und Glück auch eine große Rolle spielen, sei mal dahin gestellt. Das Ende bot jedenfalls eine richtig große Überraschung.

    Der Autor selbst liest die ungekürzte Hörbuchfassung (7 Stunden und 26 Minuten) und macht seine Sache richtig gut. Autorenlesungen gelingen nicht immer, hier aber schon.

    Ich freue mich, dass Band vier bereits herausgekommen ist. Das Hörbuch muss sicher nicht lange auf mich warten...

    © Parden

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  1. 4
    06. Aug 2022 

    Selbstfindung

    Dem selbstständigen Anwalt Björn Diemel geht es eigentlich gut. Seine größte Freude ist seine kleine Tochter. Es stört in nicht so sehr, dass seine Ex-Frau einen neuen Freund hat. Nur die Feier zu seinem 45sten Geburtstag war ein ziemliches Fiasko. Also sucht Diemal mal wieder seinen Achtsamkeitsberater Joschka Breitner auf. Der rät ihm, in der Mitte des Lebens mal über dasselbige nachzudenken. Auch solle er überdenken, was er vom Leben möchte. Eine gute Möglichkeit böte eine Pilgerfahrt. Björn, der davon keine Ahnung hat, lässt sich auf das Abenteuer ein. Er will den Jakobsweg durchwandern und zu sich selbst finden.

    Ob noch mehr Tote auf sein Konto gehen werden, dass ist nicht die Frage, die sich Björn Diemel bei seinem dritten Auftritt stellt. Dieses Mal ist es nicht seine Ex-Frau, die ihn zu seinem Therapeuten schickt. Er geht von alleine hin und er macht sich auf zum Jakobsweg. Die Pilgerreise ist eine ganz neue Erfahrung, zu deren Beginn er einen freundlichen älteren Herrn, mit dem er sich sofort gut versteht. Das Pilgern erweist sich als nicht so einsam, wie es sich Björn vorgestellt hat. Dennoch schafft es Diemel, seinen Gedanken nachzuspüren und einigen unerwarteten Ereignissen auszuweichen.

    Dass Björn Diemes diesmal nicht nur die gewohnten Gedankenpfade, sondern tatsächlich auch das Land verlässt, gibt dem Roman eine neue Frische bei einem wiederum ähnlichen Muster. Vielleicht sollte man selbst auch mal die Lösung auf sich zukommen lassen. Wie sich Diemel hier wieder aus eigentlich unmöglichen Situationen herauswindet, ist schon stark. Dass dabei der Sinn des Lebens und die Nachschau in der Mitte des eigenen Daseins nicht zu kurz kommen, gibt ein zusätzliches Plus. Vielleicht ist der Gedanke an einen Pilgerweg nicht so abwegig, man muss ja keine Toten an den Hacken haben, um mal über das Leben nachzudenken. Was ist Diemel erschließt, ist manchmal schon erstaunlich und am Ende gänzlich unerwartet.

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Da wo sonst das Gehirn ist: Roman

Buchseite und Rezensionen zu 'Da wo sonst das Gehirn ist: Roman' von Sebastian Stuertz

Inhaltsangabe zu "Da wo sonst das Gehirn ist: Roman"

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:352
Verlag: btb Verlag
EAN:9783442759484
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Das Schloss: Roman (Manesse Bibliothek, Band 8)

Buchseite und Rezensionen zu 'Das Schloss: Roman (Manesse Bibliothek, Band 8)' von Franz Kafka

Inhaltsangabe zu "Das Schloss: Roman (Manesse Bibliothek, Band 8)"

Autor:
Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:608
EAN:9783717524588
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Seiten