AERA 1 - Die Rückkehr der Götter: Opfergaben

Buchseite und Rezensionen zu 'AERA 1 - Die Rückkehr der Götter: Opfergaben' von Markus Heitz
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3 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "AERA 1 - Die Rückkehr der Götter: Opfergaben"

»Opfergaben« – Teil 1 von AERA – Die Rückkehr der Götter: Das große Dark-Fiction-eSerial des Meisters der Phantastik! Es geschah. Von einem Tag auf den nächsten waren sie wieder da: Götter. Und zwar die alten Götter. Jene, welche die Bibel mit »Du sollst neben mir keine anderen Götter haben« meinte – und deren Existenz die Heilige Schrift der Christen niemals in Abrede stellte. Interpol-Ermittler Malleus Bourreau ist Atheist geblieben in einer Welt, in der es vor Göttern nur so wimmelt. Und er ist gut in seinem Job, denn er hat keinen Respekt. Nicht vor Menschen und nicht vor Göttern. Sein aktueller Fall fordert ihn allerdings: Wertvolle Artefakte aus den verschiedensten Kulturen sind verschwunden, und die Diebe gehen dabei buchstäblich über Leichen. Wie hängen die Gegenstände zusammen? »Opfergaben« ist der erste Teil des zehnteiligen eSerials »AERA – die Rückkehr der Götter« von Markus Heitz: Malleus Bourreau muss zum einen den Mord an einem Souvenirhändler in Treva (Hamburg) lösen und kommt dabei einem weiteren Rätsel auf die Spur: Was hat es mit der verschwundenen Unbekannten aus der Bretagne auf sich? Die Hinweise führen über Umwege nach Lettland. Und auch der Souvenirhändler hat ein weiteres Geheimnis hinterlassen.

Autor:
Format:Kindle Edition
Seiten:175
Verlag: Knaur eBook
EAN:
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Rezensionen zu "AERA 1 - Die Rückkehr der Götter: Opfergaben"

  1. 3
    02. Okt 2018 

    Göttliche Ermittlungen...

    Interpol-Ermittler Malleus Bourreau ist Atheist geblieben in einer Welt, in der es vor Göttern nur so wimmelt. Und er ist gut in seinem Job, denn er hat keinen Respekt. Nicht vor Menschen und nicht vor Göttern. Sein aktueller Fall fordert ihn allerdings: Wertvolle Artefakte aus den verschiedensten Kulturen sind verschwunden und die Diebe gehen dabei buchstäblich über Leichen. Wie hängen die Gegenstände zusammen?

    Malleus Bourreau muss zum einen einen Mord an einem Souvenirhändler in Treva (Hamburg) lösen und kommt dabei einem weiteren Rätsel auf die Spur: Was hat es mit der verschwundenen Unbekannten aus der Bretagne auf sich? Die Hinweise führen über Umwege nach Lettland. Und auch der Souvenirhändler hat ein weiteres Geheimnis hinterlassen.

    Gerade einmal 175 Seiten hat dieser erste Band des eSerials - was alleine schon Hinweis genug ist, dass es sich unabhängig vom vorangestellten Prolog in erster Linie wohl um eine Einführung handeln soll. Die Person sowie die Arbeitsweise des Interpol-Ermittlers Malleus Bourreau steht hier im Mittelpunkt, und tatsächlich erhält man von ihm einen recht intensiven Eindruck.

    Er ermittelt in Fällen, in denen die seit 2012 wiedererschienenen Gottheiten eine Rolle spielen (sollen) - woran Malleus Bourreau grundsätzlich nicht glaubt. Denn er glaubt an nichts. Schon gar nicht an Götter, denn er ist Atheist. Trotz der doch so offensichtlichen Präsenz der durchaus zahlreich zu nennenden Gottheiten auf der Erde gelingt es dem Ermittler auch tatsächlich, in seinen Fällen Spuren und Indizien anderweitig zu interpretieren und die entsprechenden Nachweise zu liefern. Darum ist er so gefragt. Denn er ist einer der Besten.

    "Tja, so ist das, wenn Glaube auf Wissen trifft: Eines davon bleibt auf der Strecke."

    Seine Arbeit erledigt Bourreau gewissenhaft, ihn kann keine Situation überraschen, und als wehrhaft erweist er sich dank technisch hochwertiger Ausrüstung (Science-Fiction!) ebenfalls. Zudem hat er noch einen Verfolger im Nacken, von dem er jedoch nichts weiß. Dieser Verfolger meldet sich zwischendurch - meist etwas gelangweilt - zu Wort und schildert, wie er im Hintergrund dafür sorgt, dass Bourreau tatsächlich nichts geschieht. So fliegen gerne einmal ein paar Kugeln mehr durch die Gegend, doch der Ermittler registriert dies offensichtlich nicht.

    "Mir gefällt mein neues Dasein. Er gehört mir, mir ganz alleine. Ich bin mit ihm unterwegs, solange es mir gefällt. Und wenn es mir nicht mehr gefällt ... nun, ich bin ein sehr guter Schütze. Niemand darf ihm etwas antun. Niemand außer mir."

    Wer der Verfolger ist? Keine Ahnung. Der gibt sich nicht zu erkennen. Ein Schatten? Eine Gottheit? Ein - was weiß ich... Das wird sich sicher noch herausstellen. Bourreau jedenfalls ist ein einsamer Mann, ein lonesome Cowboy, der am liebsten allein ermittelt und der seit dem Tod seiner Frau und seiner Tochter auch keine Familie mehr besitzt. Eine durchaus interessante Figur, jedoch (noch) ohne große Tiefen.

    Ohne große Spannung verläuft leider die Ermittlung selbst. Das Setting an sich ist interessant, auch wenn hier nahezu infaltionär mit Namen von Gottheiten um sich geworfen wird, die ich größtenteils noch nicht einmal kenne. Doch die Geschichte selbst plätschert meist unspektakulär vor sich hin und gestaltet sich phasenweise unangenehm langatmig. Selbst die actionlastigen Szenen sind nicht sonderlich spannend, weil sie einfach nur beschreibend geschildert sind, emotionslos und sachlich, ohne Zweifel aufkommen zu lassen, wie die Situation ausgehen wird. Superheldmäßig eben - und mit heimlicher Unterstützung durch den ominösen Verfolger Bourreaus.

    Alles in allem also kein mitreißender Auftakt. Da die Erzählung aber mit einem fiesen Cliffhanger endet, werde ich auch dem zweiten Band noch eine Chance geben. Allerdings bin ich mir derzeit noch nicht sicher, ob ich standhaft genug für die komplette Reihe bin...

    © Parden

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AERA - Wie alles begann: Prolog

Buchseite und Rezensionen zu 'AERA - Wie alles begann: Prolog' von Markus Heitz
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3 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "AERA - Wie alles begann: Prolog"

AERA - Die Rückkehr der Götter: Das große Dark Fiction- eSerial des Meisters der Phantastik!
Es geschah. Von einem Tag auf den nächsten waren sie wieder da: Götter. Und zwar die alten Götter. Jene, welche die Bibel mit »Du sollst neben mir keine anderen Götter haben« meinte – und deren Existenz die Heilige Schrift der Christen niemals in Abrede stellte. Interpol-Ermittler Malleus Bourreau ist Atheist geblieben in einer Welt, in der es vor Göttern nur so wimmelt. Und er ist gut in seinem Job, denn er hat keinen Respekt. Nicht vor Menschen und nicht vor Göttern. Sein aktueller Fall fordert ihn allerdings: Wertvolle Artefakte aus den verschiedensten Kulturen sind verschwunden, und die Diebe gehen dabei buchstäblich über Leichen. Wie hängen die Gegenstände zusammen? Das Prequel zu »AERA – Die Rückkehr der Götter« beschreibt, wie die Götter am 21. Dezember 2012 auf die Erde zurückgekommen sind und wie sich die Welt seitdem bis zum Start von AERA im Jahre 2019 verändert hat …

Autor:
Format:Kindle Edition
Seiten:79
Verlag: Knaur eBook
EAN:
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Rezensionen zu "AERA - Wie alles begann: Prolog"

  1. 3
    02. Okt 2018 

    Aus Glauben wurde Wissen...

    Es geschah. Von einem Tag auf den nächsten waren sie wieder da: Götter. Und zwar die alten Götter. Jene, welche die Bibel mit »Du sollst neben mir keine anderen Götter haben« meinte – und deren Existenz die Heilige Schrift der Christen niemals in Abrede stellte. Interpol-Ermittler Malleus Bourreau ist Atheist geblieben in einer Welt, in der es vor Göttern nur so wimmelt. Und er ist gut in seinem Job, denn er hat keinen Respekt. Nicht vor Menschen und nicht vor Göttern.

    Der gerade einmal 79seitige Prolog bietet dem Leser als Einführung in das Geschehen im Wesentlichen eine Zusammenfassung der gravierendsten Veränderungen von 2012 bis 2019, dem Jahr, in dem die eigentliche Reihe beginnt. 2012 kamen die Götter auf die Erde, namenlose wie alte bekannte Götter, allerdings ohne die großen Drei. Christen, Moslems und Juden warten bislang vergeblich auf Allah, Gott und Jahwe - womit die einst mächtigsten Religionen der Welt auf 'Sekten ohne Gott' reduziert und die Anhänger verlacht und verspottet wurden .

    Eine Übertrittswelle von den großen Religionen zu den alten Gottheiten war die Folge. Ägyptens Präsident beispielsweise bezeichnet sich seither als Prä-Pharao, und nach der Rückkehr des großen Geistes erstarkten die Indianer in Amerika zusehends und forderten eine Beteiligung an der Regierung der USA. Christliche, moslemische und jüdische Machthaber waren jedoch nicht bereit, ihre Vormachtstellung einfach so aufzugeben - und so kam es zu kriegerischen Unruhen, die sich über weite Teile Europas erstreckten.

    Regierungen wurden hinweggefegt oder passten sich an. Die Machtverhältnisse in Europa veränderten sich. So erlangte beispielsweise Griechenland eine wirtschaftliche Vormachtstellung, weil es eines der Länder war, die die Götter akzeptierten und nicht bekämpften. Die Menschen verstanden zusehends, dass die Götter da und zudem real waren. Aus Glaube wurde Wissen...

    Mit zunehmender Akzeptanz der zurückgekehrten Entitäten kehrte weltweit wieder Ruhe ein. Auch erste Halbgötter erschienen als leibliche Frucht der Vereinigung von Göttern und Menschen. Etwaige Aufstände wurden von den Gottheiten mit Verderben und Vernichtung beantwortet, doch 2019 war deutlich: die Welt wird wieder ruhiger. Die Gottheiten sind inzwischen Normalität und bringen sich mehr ins Leben der Menschen ein, die neue AERA stabilisiert sich.

    In Form einer Broschüre präsentiert sich die Zusammenfassung der Ereignisse seit dem Wiederauftauchen der Gottheiten bis ins Jahr 2019. Recht schräg klingt diese Einführung in die Reihe - ein wenig fühlte ich mich dabei an den Stil von Christopher Moore erinnert - und macht durchaus neugierig auf mehr. Deshalb versuche ich mich demnächst mal an dem 1. Band des eSerials.

    © Parden

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NSA - Nationales Sicherheits-Amt

Buchseite und Rezensionen zu 'NSA - Nationales Sicherheits-Amt' von Andreas Eschbach
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5 von 5 (2 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "NSA - Nationales Sicherheits-Amt"

Weimar 1942: Die Programmiererin Helene arbeitet im NSA, dem Nationalen-Sicherheitsamt, und entwickelt dort Komputer-Programme, mit deren Hilfe alle Bürger überwacht werden. Erst als die Liebe ihres Lebens Fahnenflucht begeht und untertauchen muss, widersetzt Helene sich. Dabei muss sie nicht nur gegen das Regime kämpfen, sondern auch gegen ihren Vorgesetzten Lettke, der die perfekte Überwachungstechnik des Staates für ganz eigene Zwecke benutzt und dabei zunehmend jede Grenze überschreitet ...

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:800
EAN:9783785726259
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Rezensionen zu "NSA - Nationales Sicherheits-Amt"

  1. NSA im Dritten Reich

    Nein, unbekannt war mir Andreas Eschbach natürlich nicht. Die Romane über die Erbschaft einer BILLION DOLLAR oder wie es einen KÖNIG VON DEUTSCHLAND geben sollte, hatte ich vor Jahren gelesen. Unterdessen aber wurde ich, fast zwanghaft, auf einen Titel aufmerksam, der verschiedene Dinge zu verbinden schien. Die National Security Agency in einem knallroten Einband mit schwarzem Rand, irgendwie verbunden mit dem Dritten Reich. Ja: „nsa“ heißt bei Andreas Eschbach plötzlich Nationales Sicherheitsamt und die Ähnlichkeiten scheinen auf der Hand zu liegen.

    Man stelle sich vor, die Entwicklung der „Computerbranche“ wäre nach Charles Babbage und seiner Difference Engine (1822) und der folgenden Analytic Engine sowie der von Ada Lovelace entwickelten ersten „Computersprache“ schneller und anders verlaufen. Das ist der Ansatz des Autors und so gibt es seit dem ersten Weltkrieg ein sogenanntes NSA in Deutschland mit Sitz in Weimar. Der Autor erzählt von dieser Entwicklung, schon das ist sehr interessant. Inzwischen, wir schreiben das Jahr 1942, ist die „Rechenwelt“ aufgeteilt: Männer stellen die Fragen, entwickeln Probleme und suchen nach Lösungen – Frauen programmieren die entsprechenden Abfragen mittels der SAS, der „Strukturierten Abfragesprache“, heute bekannt in Gestalt der SQL. Im übrigen gibt es das Weltnetz, die nationalen Foren, Mobiltelefone, Elektropost, bargeldlose Zahlungen per Geldkarte oder Telefon. Nichts bleibt mehr geheim oder privat. Eine schiere Unmenge an Daten wird in riesigen Datensilos aufbewahrt.

    Die programmierenden Damen nennt man "Programmstrickerinnen" und die Abfragen zwangsläufig Strickmuster, die Herren sind sich dazu zu fein. Besonders gut im „Stricken“ ist Helene, die einst einen Wettbewerb gewann und dann ein Angebot des NSA erhielt. Ihre erstellten Abfragen sind hervorragend und so trägt sie zur zukünftigen totalen Überwachung der Reichsbürger bei.

    Eines Tages entdeckt sie die „Weiße Rose“. Doch kommen Hans und Sophie Scholl nicht unter das Fallbeil, sie werden „gerettet“, denn sie werden kurz nach dem ersten Flugblatt aufgespürt, was "nur" Gefängnis bedeutet. Doch eines Tages sagt sich Reichsleiter SS Himmler an. Das Programm, welches ihn interessiert, „entdeckt“, beruhend auf der Abfrage nach verbrauchten Kalorien durch Lebensmitteleinkauf zusätzliches Esser: In Amsterdam, eine Familie Frank. Die Abfragen stammen von Helene.

    So wird das Buch immer ernster, die Geschichte immer gnadenloser, die Überwachung perfekter. Helenes erste große Liebe, ein Deserteur, versteckt im Hof einer Freundin, wäre schnell entdeckt, wenn Helene nicht anfangen würde, Fragen und Tabellen zu manipulieren. Sie „besorgt“ sich Zugangsberechtigungen für die höheren SS-Daten und das Unheil nimmt seinen Lauf...

    * * *

    Einerseits passiert letztlich alles folgerichtig, auch wenn das Ende absurd erscheint. Es erscheint aber auch deshalb absurd, weil die unermesslichen Datenmengen, die verarbeitet werden müssten, mit Tabellenabfagen (SQL / SAS) kaum zu bewältigen sein sollten. Eschbach spricht dies sogar an, wenn er Helene darüber sinnieren lässt, dass manche Tabellen für gleiche Daten unterschiedliche Spaltennamen verwenden. Wer sich ein klein wenig damit auskennt, weiß um das Problem der entstehenden Redundanzen; allumfassende Abfragen sind schwierig und irgendwo müsste es eine Zentralstelle zur Bereinigung geben. Als die SS das NSA übernimmt, scheint sich dies (unerwähnt) zu bestätigen. Etwas naiv erscheint einem dann unsere sympathische „Programmstrickerin“, wenn sie nicht begreift, dass trotz ständiger Löschung ihrer verbotenen Abfragen alles an irgendeinem Ort eine Spur hinterlässt.

    Womit wir wieder bei der Gegenwart wären...

    * * *

    Das erschütternde Ende habe ich so nicht erwartet. Es ist in vielerlei Hinsicht extrem und unvorstellbar. Oder eben auch nicht, denn die Konsequenzen unseres Handelns im Netz sind uns letztlich kaum bewusst. Ober der (nervende) Datenschutz da hilft?

    Nehmen wir die spannende Geschichte von Andreas Eschbach als Warnung an. Nicht mehr unvorstellbar, was das Dritte Reich aus dieser Datenfülle gemacht hätte, möge es auch heute (noch) utopisch erscheinen.

    © KaratekaDD

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  1. Er sieht alles...

    Von Andreas Eschbach habe ich bisher ausschließlich Jugendbücher gelesen, die mir richtig gut gefielen. Bei dem vorliegenden Buch war es einfach das Thema, was mich aufmerksam werden ließ. Meine Erwartungen waren groß, wurden jedoch um Längen übertroffen.

    Ehrlich gesagt bin ich nach der Lektüre immer noch sprachlos und völlig geflasht, daher fällt es mir fast schon schwer hier die richtigen Worte zu finden.

    In der Geschichte geht es um die Programmiererin Helene, die im Amt für Nationale Sicherheit arbeitet. Dieses Amt überwacht jeden Bürger. Doch dann verliebt sich Helene in den Falschen, einen Deserteur, dessen Leben in Gefahr ist. Für welchen Weg wird sie sich entscheiden? Für die Liebe oder dafür eine treue Deutsche zu sein?

    Das Besondere an dem Setting des Buches ist wohl, dass wir hier in eine reale Vergangenheit eintauchen, die mit Fiktion verwoben ist, denn hier gibt es bereits Smartphones und Computer.

    Richtig gut gefallen hat mir, dass sich der Autor auch sprachlich in dieser Zeit anders bewegt, denn aus Büro wird Bureau, aus Telefon wird Telephon, aus Computer wird Komputer usw.

    Im Mittelpunkt der Handlung stehen die Protagonisten Eugen Lettke und Helene Bodenkamp. Beide arbeiten sie im Nationalen Sicherheitsamt, sie als Programmierin, er als Analyst und Computerspezialist. Wir lernen beide Figuren als Kinder und Jugendliche kennen und erleben erst später wie sie in die Arbeitswelt eintreten.

    Besonders Eugen hat mir immer wieder eine Gänsehaut verschafft, denn er ist eine dunkle Persönlichkeit wie sie im Buche steht. Er ist der Sohn eines Kriegshelden und begibt sich nach einem Ereignis aus seiner Jugend auf einen persönlichen Rachefeldzug, wodurch uns als Leser erst bewusst wird, was für Auswirkungen es hat mittels Smartphone unter Dauerüberwachung zu stehen. Lettke war mir von der ersten Seite an unsympathisch und ich habe ihm so manches Mal die Pest an den Hals gewünscht. Er ist einfach die perfekte Figur, an der man sich aufreiben, sprich darüber aufregen kann. Seine Entwicklung war schlichtweg dem Bösen entgegen.

    Helene hingegen mochte ich direkt gern, einfach weil ich mich sofort mit ihr identifizieren konnte, weil wir so unglaublich viel gemeinsam haben. Ihre ständigen Selbstzweifel mögen den ein oder anderen Leser lästig sein, ich hingegen empfand es als absolut realistisch. Zudem macht Helene im Verlauf der Geschichte eine unglaubliche Verwandlung durch von der naiven Programmstrickerin, die schlicht nur Befehle ausführt bis hin zur kleinen Rebellin. Alle Höhen und Tiefen, die Helene nehmen muss, lassen einem als Leser das Herz höher schlagen. Auch ihre kleine Liebelei zu einem Fahnenflüchtigen hat mein Herz tief berührt.

    Alle Nebenfiguren sind ebenfalls gut gezeichnet und bieten für jeden Leser Persönlichkeiten, denen man sich nahe fühlt. Mein Highlight hier war ganz klar Cäcilia Schmettenberg.

    Richtig gut fand ich, dass auch zahlreiche real existierende Persönlichkeiten wie die Geschwister Scholl und ähnliche ihre Auftritte im Buch haben.

    Zum Ende des Romans hin zieht die Spannung nochmal richtig an und man kann einfach nicht mehr aufhören mit der Lektüre eh dann am Ende der ganz große Knall kommt und man als Leser nur denkt: Bitte was? Ich habe das Buch abends um 22 Uhr beendet und konnte danach nicht mehr schlafen, weil mir danach so viele Fragen durch den Kopf gingen.

    Selten hat es eine Geschichte geschafft mich so sehr zu fesseln und dass ich auch wenn ich mal nicht gelesen habe dauernd an die Handlung und die Figuren denken musste. Auch passiert es mir eher selten, dass ich dauernd über meine aktuelle Lektüre reden muss. Als Leser bekommt man Liebe, Intrigen, jede Menge Gänsehautmomente und vor allem ordentlich Stoff zum Nachdenken.

    Fazit: Ein Buch das seinesgleichen sucht und sehr deutlisch macht, was das digitale Zeitalter für einen parat hält. Ich kann nur eine klare Leseempfehlung aussprechen, da es mich restlos begeistert hat. Für mich ein Must- Read im Lesejahr 2018 und mein neues Lieblingsbuch. Absolute Spitzenklasse!

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NSA - Nationales Sicherheits-Amt

Buchseite und Rezensionen zu 'NSA - Nationales Sicherheits-Amt' von Andreas Eschbach
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5 von 5 (2 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "NSA - Nationales Sicherheits-Amt"

Weimar 1942: Die Programmiererin Helene arbeitet im NSA, dem Nationalen-Sicherheitsamt, und entwickelt dort Komputer-Programme, mit deren Hilfe alle Bürger überwacht werden. Erst als die Liebe ihres Lebens Fahnenflucht begeht und untertauchen muss, widersetzt Helene sich. Dabei muss sie nicht nur gegen das Regime kämpfen, sondern auch gegen ihren Vorgesetzten Lettke, der die perfekte Überwachungstechnik des Staates für ganz eigene Zwecke benutzt und dabei zunehmend jede Grenze überschreitet ...

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:800
EAN:9783785726259
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Rezensionen zu "NSA - Nationales Sicherheits-Amt"

  1. NSA im Dritten Reich

    Nein, unbekannt war mir Andreas Eschbach natürlich nicht. Die Romane über die Erbschaft einer BILLION DOLLAR oder wie es einen KÖNIG VON DEUTSCHLAND geben sollte, hatte ich vor Jahren gelesen. Unterdessen aber wurde ich, fast zwanghaft, auf einen Titel aufmerksam, der verschiedene Dinge zu verbinden schien. Die National Security Agency in einem knallroten Einband mit schwarzem Rand, irgendwie verbunden mit dem Dritten Reich. Ja: „nsa“ heißt bei Andreas Eschbach plötzlich Nationales Sicherheitsamt und die Ähnlichkeiten scheinen auf der Hand zu liegen.

    Man stelle sich vor, die Entwicklung der „Computerbranche“ wäre nach Charles Babbage und seiner Difference Engine (1822) und der folgenden Analytic Engine sowie der von Ada Lovelace entwickelten ersten „Computersprache“ schneller und anders verlaufen. Das ist der Ansatz des Autors und so gibt es seit dem ersten Weltkrieg ein sogenanntes NSA in Deutschland mit Sitz in Weimar. Der Autor erzählt von dieser Entwicklung, schon das ist sehr interessant. Inzwischen, wir schreiben das Jahr 1942, ist die „Rechenwelt“ aufgeteilt: Männer stellen die Fragen, entwickeln Probleme und suchen nach Lösungen – Frauen programmieren die entsprechenden Abfragen mittels der SAS, der „Strukturierten Abfragesprache“, heute bekannt in Gestalt der SQL. Im übrigen gibt es das Weltnetz, die nationalen Foren, Mobiltelefone, Elektropost, bargeldlose Zahlungen per Geldkarte oder Telefon. Nichts bleibt mehr geheim oder privat. Eine schiere Unmenge an Daten wird in riesigen Datensilos aufbewahrt.

    Die programmierenden Damen nennt man "Programmstrickerinnen" und die Abfragen zwangsläufig Strickmuster, die Herren sind sich dazu zu fein. Besonders gut im „Stricken“ ist Helene, die einst einen Wettbewerb gewann und dann ein Angebot des NSA erhielt. Ihre erstellten Abfragen sind hervorragend und so trägt sie zur zukünftigen totalen Überwachung der Reichsbürger bei.

    Eines Tages entdeckt sie die „Weiße Rose“. Doch kommen Hans und Sophie Scholl nicht unter das Fallbeil, sie werden „gerettet“, denn sie werden kurz nach dem ersten Flugblatt aufgespürt, was "nur" Gefängnis bedeutet. Doch eines Tages sagt sich Reichsleiter SS Himmler an. Das Programm, welches ihn interessiert, „entdeckt“, beruhend auf der Abfrage nach verbrauchten Kalorien durch Lebensmitteleinkauf zusätzliches Esser: In Amsterdam, eine Familie Frank. Die Abfragen stammen von Helene.

    So wird das Buch immer ernster, die Geschichte immer gnadenloser, die Überwachung perfekter. Helenes erste große Liebe, ein Deserteur, versteckt im Hof einer Freundin, wäre schnell entdeckt, wenn Helene nicht anfangen würde, Fragen und Tabellen zu manipulieren. Sie „besorgt“ sich Zugangsberechtigungen für die höheren SS-Daten und das Unheil nimmt seinen Lauf...

    * * *

    Einerseits passiert letztlich alles folgerichtig, auch wenn das Ende absurd erscheint. Es erscheint aber auch deshalb absurd, weil die unermesslichen Datenmengen, die verarbeitet werden müssten, mit Tabellenabfagen (SQL / SAS) kaum zu bewältigen sein sollten. Eschbach spricht dies sogar an, wenn er Helene darüber sinnieren lässt, dass manche Tabellen für gleiche Daten unterschiedliche Spaltennamen verwenden. Wer sich ein klein wenig damit auskennt, weiß um das Problem der entstehenden Redundanzen; allumfassende Abfragen sind schwierig und irgendwo müsste es eine Zentralstelle zur Bereinigung geben. Als die SS das NSA übernimmt, scheint sich dies (unerwähnt) zu bestätigen. Etwas naiv erscheint einem dann unsere sympathische „Programmstrickerin“, wenn sie nicht begreift, dass trotz ständiger Löschung ihrer verbotenen Abfragen alles an irgendeinem Ort eine Spur hinterlässt.

    Womit wir wieder bei der Gegenwart wären...

    * * *

    Das erschütternde Ende habe ich so nicht erwartet. Es ist in vielerlei Hinsicht extrem und unvorstellbar. Oder eben auch nicht, denn die Konsequenzen unseres Handelns im Netz sind uns letztlich kaum bewusst. Ober der (nervende) Datenschutz da hilft?

    Nehmen wir die spannende Geschichte von Andreas Eschbach als Warnung an. Nicht mehr unvorstellbar, was das Dritte Reich aus dieser Datenfülle gemacht hätte, möge es auch heute (noch) utopisch erscheinen.

    © KaratekaDD

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  1. Er sieht alles...

    Von Andreas Eschbach habe ich bisher ausschließlich Jugendbücher gelesen, die mir richtig gut gefielen. Bei dem vorliegenden Buch war es einfach das Thema, was mich aufmerksam werden ließ. Meine Erwartungen waren groß, wurden jedoch um Längen übertroffen.

    Ehrlich gesagt bin ich nach der Lektüre immer noch sprachlos und völlig geflasht, daher fällt es mir fast schon schwer hier die richtigen Worte zu finden.

    In der Geschichte geht es um die Programmiererin Helene, die im Amt für Nationale Sicherheit arbeitet. Dieses Amt überwacht jeden Bürger. Doch dann verliebt sich Helene in den Falschen, einen Deserteur, dessen Leben in Gefahr ist. Für welchen Weg wird sie sich entscheiden? Für die Liebe oder dafür eine treue Deutsche zu sein?

    Das Besondere an dem Setting des Buches ist wohl, dass wir hier in eine reale Vergangenheit eintauchen, die mit Fiktion verwoben ist, denn hier gibt es bereits Smartphones und Computer.

    Richtig gut gefallen hat mir, dass sich der Autor auch sprachlich in dieser Zeit anders bewegt, denn aus Büro wird Bureau, aus Telefon wird Telephon, aus Computer wird Komputer usw.

    Im Mittelpunkt der Handlung stehen die Protagonisten Eugen Lettke und Helene Bodenkamp. Beide arbeiten sie im Nationalen Sicherheitsamt, sie als Programmierin, er als Analyst und Computerspezialist. Wir lernen beide Figuren als Kinder und Jugendliche kennen und erleben erst später wie sie in die Arbeitswelt eintreten.

    Besonders Eugen hat mir immer wieder eine Gänsehaut verschafft, denn er ist eine dunkle Persönlichkeit wie sie im Buche steht. Er ist der Sohn eines Kriegshelden und begibt sich nach einem Ereignis aus seiner Jugend auf einen persönlichen Rachefeldzug, wodurch uns als Leser erst bewusst wird, was für Auswirkungen es hat mittels Smartphone unter Dauerüberwachung zu stehen. Lettke war mir von der ersten Seite an unsympathisch und ich habe ihm so manches Mal die Pest an den Hals gewünscht. Er ist einfach die perfekte Figur, an der man sich aufreiben, sprich darüber aufregen kann. Seine Entwicklung war schlichtweg dem Bösen entgegen.

    Helene hingegen mochte ich direkt gern, einfach weil ich mich sofort mit ihr identifizieren konnte, weil wir so unglaublich viel gemeinsam haben. Ihre ständigen Selbstzweifel mögen den ein oder anderen Leser lästig sein, ich hingegen empfand es als absolut realistisch. Zudem macht Helene im Verlauf der Geschichte eine unglaubliche Verwandlung durch von der naiven Programmstrickerin, die schlicht nur Befehle ausführt bis hin zur kleinen Rebellin. Alle Höhen und Tiefen, die Helene nehmen muss, lassen einem als Leser das Herz höher schlagen. Auch ihre kleine Liebelei zu einem Fahnenflüchtigen hat mein Herz tief berührt.

    Alle Nebenfiguren sind ebenfalls gut gezeichnet und bieten für jeden Leser Persönlichkeiten, denen man sich nahe fühlt. Mein Highlight hier war ganz klar Cäcilia Schmettenberg.

    Richtig gut fand ich, dass auch zahlreiche real existierende Persönlichkeiten wie die Geschwister Scholl und ähnliche ihre Auftritte im Buch haben.

    Zum Ende des Romans hin zieht die Spannung nochmal richtig an und man kann einfach nicht mehr aufhören mit der Lektüre eh dann am Ende der ganz große Knall kommt und man als Leser nur denkt: Bitte was? Ich habe das Buch abends um 22 Uhr beendet und konnte danach nicht mehr schlafen, weil mir danach so viele Fragen durch den Kopf gingen.

    Selten hat es eine Geschichte geschafft mich so sehr zu fesseln und dass ich auch wenn ich mal nicht gelesen habe dauernd an die Handlung und die Figuren denken musste. Auch passiert es mir eher selten, dass ich dauernd über meine aktuelle Lektüre reden muss. Als Leser bekommt man Liebe, Intrigen, jede Menge Gänsehautmomente und vor allem ordentlich Stoff zum Nachdenken.

    Fazit: Ein Buch das seinesgleichen sucht und sehr deutlisch macht, was das digitale Zeitalter für einen parat hält. Ich kann nur eine klare Leseempfehlung aussprechen, da es mich restlos begeistert hat. Für mich ein Must- Read im Lesejahr 2018 und mein neues Lieblingsbuch. Absolute Spitzenklasse!

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DOORS - Der Beginn

Buchseite und Rezensionen zu 'DOORS - Der Beginn' von Markus Heitz
5
5 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "DOORS - Der Beginn"

Ein neues, actiongeladenes Mystery-Abenteuer von SPIEGEL-Bestseller-Autor Markus Heitz.

Lies jetzt die kostenlose 80-seitige Pilotfolge "DOORS - Der Beginn" und bereite dich auf eine spannende Reise vor.
Am Ende der Pilotfolge wirst du vor die Wahl gestellt: drei Türen, drei Bücher - durch welche Tür sollen die Helden treten?
Greife zu dem DOORS-Band deiner Wahl und erfahre, was hinter den Symbolen steckt.

"DOORS X - Dämmerung", "DOORS ? - Kolonie" und "DOORS ! - Blutfeld" - drei Romane, drei parallele und eigenständige Geschichten, drei Möglichkeiten. Es liegt in deiner Hand.

Du möchtest einen kurzen Blick hinter die Türen werfen? Dann verraten wir dir hier schon etwas über die Welten:

DOORS - Der Beginn

Der schwerreiche Vater der vermissten Anna-Lena van Dam schickt ein sechsköpfiges Team aus, um seine Tochter zu finden – darunter einen Ex-Militär, eine Höhlenkletterin und einen Parapsychologen. Jeder der sechs ist ein Experte auf seinem Gebiet, jeder von ihnen hat etwas zu verbergen. Und keiner von ihnen wird das gigantische Höhlensystem unter dem Anwesen der van Dams unverändert verlassen.

Denn in der Dunkelheit entdeckt das Team geheimnisvolle Türen, und muss sich dahinter auf Pfade jenseits aller Wissenschaft und Vernunft einlassen, um Anna-Lena zu retten.

DOORS ? - Kolonie
...führt Sie mitten in die 40er Jahre. Doch in dieser Zeitlinie hat Nazi-Deutschland früh kapituliert, die USA haben die Kontrolle über Europa übernommen und drohen dem Widerstand, angeführt von Russland, mit einem Atomschlag. Will das Team überleben, müssen sie diesen Wahnsinn stoppen – um jeden Preis!

DOORS ! - Blutfeld
...bringt Sie ins frühe Mittelalter des 9. Jahrhunderts. Doch anders als in den Geschichtsbüchern wird hier die Herrschaft nicht nur von Männern ausgeübt. Während sich machtbewusste Kaiserinnen bekriegen, planen männliche Verschwörer das Ende des Matriarchats. Auf der Suche nach Anna-Lena ist das Team mittendrin, als Europa auf eine gigantische Schlacht zusteuert …

DOORS X - Dämmerung
... lässt das Team unerwartet in die eigenen Albträume blicken, ohne dass es ein Entkommen gibt. Wissen Sie, wie man die eigenen Dämonen besiegt? In dem unterirdischen Reich des Höhlensystems existiert zudem noch viel mehr, das nicht von dieser Welt ist. Und der einzige Fluchtweg führt in eine bedrohliche Zukunftsvision ...

Autor:
Format:Kindle Edition
Seiten:97
Verlag: Knaur eBook
EAN:
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Rezensionen zu "DOORS - Der Beginn"

  1. Spannung pur

    Das ist ja mal ein Einstieg, in eine Bücherreihe....

    6 Leute, mit verschiedenen Fähigkeiten und Geheimnissen um ihrer selbst, werden ausgeschickt, die verschwundene Tochter des schwer reichen Walter van Dam zu suchen und zurück zu bringen. Anna-Lena, die Tochter, ist in einem Höhlensystem verschwunden. Mysteriöse Dinge sind dort unten, in den Höhlen, zu sehen. Und wohin die Tochter verschwunden ist, das bleibt offen.

    Als die 6, die Höhlen erforschen, stehen sie selber vor der Frage, durch welche Tür sollen wir gehen um die junge Frau wiederzufinden. Jede Tür sieht etwas anders aus und dahinter verbergen sich Geschichten, die Markus Heitz geschrieben hat. Der Autor, der schon mehrfach mit dem Phantasik Preis ausgezeichnet wurde.

    Ich finde es schrecklich, warten zu müssen, bis die Bücher heraus kommen. Die 74 Seiten machen schon solch einen Spaß zu lesen, dass ich es kaum abwarten kann. Durch welche Tür würde ich mit der Truppe gehen? Ins frühe Mittelalter, die Vierziger Jahre in Deutschland (das anders ist, als das was wir aus der Geschichte kennen) oder in eine mysteriöse, unheimliche Welt, in der man gegen seine eigenen Dämonen kämpfen muss? Egal wie ich mich entscheiden werde, die 6 Leute werden mich dann begleiten. Und spannend wird es bestimmt. Denn Markus Heitz kann richtig gut schreiben...

    Eine wirklich spannende Aufmachung für eine besondere Buchserie

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Unterm Birnbaum: Erzählung (Fischer Klassik)

Buchseite und Rezensionen zu 'Unterm Birnbaum: Erzählung (Fischer Klassik)' von Theodor Fontane
4
4 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Unterm Birnbaum: Erzählung (Fischer Klassik)"

Mit dem Werkbeitrag aus Kindlers Literatur Lexikon.
Mit dem Autorenporträt aus dem Metzler Lexikon Weltliteratur.
Mit Daten zu Leben und Werk, exklusiv verfasst von der Redaktion der Zeitschrift für Literatur TEXT + KRITIK.

Wie verändert sich ein Mensch, nachdem er ein Verbrechen begangen hat? Abel Hradscheck ist dem finanziellen Ruin durch einen raffiniert vorbereiteten Mord erfolgreich entgangen. Während seine Komplizin an ihren Schuldgefühlen zerbricht, genießt er Theaterabende in Berlin und denkt an eine neue Ehe. Aber unter der glatten Oberfläche ist er alles andere als ruhig: Bei dem Versuch, endgültig jeden Verdacht zu zerstreuen, führt er unbewusst seine Selbstbestrafung herbei …

Format:Kindle Edition
Seiten:240
Verlag:
EAN:
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Rezensionen zu "Unterm Birnbaum: Erzählung (Fischer Klassik)"

  1. 4
    19. Aug 2018 

    Schuld und Sühne...

    Wer ist der Tote, der unter dem vielberedeten Birnbaum liegt, und was hat das in der Oder treibende Fuhrwerk mit dem verschwundenen Reisenden einer Krakauer Weinfirma zu tun? Einmal in Gang gesetzt, wird der Kreislauf von Irreführung und Selbsttäuschung zur tödlichen Falle.

    Abel Hradschek, Gastwirt eines Oderbruchdorfes, ist ins Gerede gekommen, seit der Reisende einer Krakauer Weinfirma verschwunden ist. Doch nichts ist schwankender als die öffentliche Meinung, und während die einen schon von einer Hinrichtung träumen, schmähen die anderen das Gericht, das ohne Not einen Ehrenmann belangt. Alles wird beredet und beklatscht, jede Andeutung kann eine Entlarvung und jedes Phantasiegebilde der Racheengel sein. Über den plötzlichen Tod seiner Frau hilft sich Abel durch gelegentliche Besuche im amüsablen Berlin hinweg. Die von dort mitgebrachten neuesten Witze und zweideutigen Liedchen gibt er unter dem Jubel der Stammtischrunde zum besten. Doch die da jauchzen und toben und den Wirt hochleben lassen, müssen bald schon erfahren, daß das Spiel einen doppelten Boden hat und die Leiche im Keller nicht nur eine Redensart ist.

    Mit seinem feinsinnig komponierten Roman "Unterm Birnbaum" (1885) gelang Fontane eine kunstvolle Verbindung von fesselnder Kriminalgeschichte und psychologisch genauer Milieustudie.

    Während meiner Schulzeit bin ich tatsächlich um Theodor Fontane herumgekommen, so dass dieses Büchlein mein erstes Werk des Schriftstellers ist. Trotz des altertümlichen Schreibstils (1885!) lässt sich das Buch angenehm lesen und rasch eintauchen in die enge dörfliche Welt mit all seinen Facetten. Fontane gelingt es oft mit wenigen Pinselstrichen, die Charaktere authentisch zu zeichnen, und oft genug sah ich die Figuren fast bildlich vor mir. Spannend ist die Erzählung tatsächlich auch, und so fand ich wirklich Vergnügen an dieser Kriminalgeschichte, die auch die verschiedenen Arten aufzeigt, mit Schuld umzugehen.

    Eine vielschichtige Erzählung, die trotz ihres Alters in jedem Fall immer noch empfehlenswert ist...

    © Parden

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NSA - Nationales Sicherheits-Amt

Buchseite und Rezensionen zu 'NSA - Nationales Sicherheits-Amt' von Andreas Eschbach
5
5 von 5 (2 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "NSA - Nationales Sicherheits-Amt"

Weimar 1942: Die Programmiererin Helene arbeitet im NSA, dem Nationalen-Sicherheitsamt, und entwickelt dort Komputer-Programme, mit deren Hilfe alle Bürger überwacht werden. Erst als die Liebe ihres Lebens Fahnenflucht begeht und untertauchen muss, widersetzt Helene sich. Dabei muss sie nicht nur gegen das Regime kämpfen, sondern auch gegen ihren Vorgesetzten Lettke, der die perfekte Überwachungstechnik des Staates für ganz eigene Zwecke benutzt und dabei zunehmend jede Grenze überschreitet ...

Format:Kindle Edition
Seiten:0
EAN:
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Rezensionen zu "NSA - Nationales Sicherheits-Amt"

  1. NSA im Dritten Reich

    Nein, unbekannt war mir Andreas Eschbach natürlich nicht. Die Romane über die Erbschaft einer BILLION DOLLAR oder wie es einen KÖNIG VON DEUTSCHLAND geben sollte, hatte ich vor Jahren gelesen. Unterdessen aber wurde ich, fast zwanghaft, auf einen Titel aufmerksam, der verschiedene Dinge zu verbinden schien. Die National Security Agency in einem knallroten Einband mit schwarzem Rand, irgendwie verbunden mit dem Dritten Reich. Ja: „nsa“ heißt bei Andreas Eschbach plötzlich Nationales Sicherheitsamt und die Ähnlichkeiten scheinen auf der Hand zu liegen.

    Man stelle sich vor, die Entwicklung der „Computerbranche“ wäre nach Charles Babbage und seiner Difference Engine (1822) und der folgenden Analytic Engine sowie der von Ada Lovelace entwickelten ersten „Computersprache“ schneller und anders verlaufen. Das ist der Ansatz des Autors und so gibt es seit dem ersten Weltkrieg ein sogenanntes NSA in Deutschland mit Sitz in Weimar. Der Autor erzählt von dieser Entwicklung, schon das ist sehr interessant. Inzwischen, wir schreiben das Jahr 1942, ist die „Rechenwelt“ aufgeteilt: Männer stellen die Fragen, entwickeln Probleme und suchen nach Lösungen – Frauen programmieren die entsprechenden Abfragen mittels der SAS, der „Strukturierten Abfragesprache“, heute bekannt in Gestalt der SQL. Im übrigen gibt es das Weltnetz, die nationalen Foren, Mobiltelefone, Elektropost, bargeldlose Zahlungen per Geldkarte oder Telefon. Nichts bleibt mehr geheim oder privat. Eine schiere Unmenge an Daten wird in riesigen Datensilos aufbewahrt.

    Die programmierenden Damen nennt man "Programmstrickerinnen" und die Abfragen zwangsläufig Strickmuster, die Herren sind sich dazu zu fein. Besonders gut im „Stricken“ ist Helene, die einst einen Wettbewerb gewann und dann ein Angebot des NSA erhielt. Ihre erstellten Abfragen sind hervorragend und so trägt sie zur zukünftigen totalen Überwachung der Reichsbürger bei.

    Eines Tages entdeckt sie die „Weiße Rose“. Doch kommen Hans und Sophie Scholl nicht unter das Fallbeil, sie werden „gerettet“, denn sie werden kurz nach dem ersten Flugblatt aufgespürt, was "nur" Gefängnis bedeutet. Doch eines Tages sagt sich Reichsleiter SS Himmler an. Das Programm, welches ihn interessiert, „entdeckt“, beruhend auf der Abfrage nach verbrauchten Kalorien durch Lebensmitteleinkauf zusätzliches Esser: In Amsterdam, eine Familie Frank. Die Abfragen stammen von Helene.

    So wird das Buch immer ernster, die Geschichte immer gnadenloser, die Überwachung perfekter. Helenes erste große Liebe, ein Deserteur, versteckt im Hof einer Freundin, wäre schnell entdeckt, wenn Helene nicht anfangen würde, Fragen und Tabellen zu manipulieren. Sie „besorgt“ sich Zugangsberechtigungen für die höheren SS-Daten und das Unheil nimmt seinen Lauf...

    * * *

    Einerseits passiert letztlich alles folgerichtig, auch wenn das Ende absurd erscheint. Es erscheint aber auch deshalb absurd, weil die unermesslichen Datenmengen, die verarbeitet werden müssten, mit Tabellenabfagen (SQL / SAS) kaum zu bewältigen sein sollten. Eschbach spricht dies sogar an, wenn er Helene darüber sinnieren lässt, dass manche Tabellen für gleiche Daten unterschiedliche Spaltennamen verwenden. Wer sich ein klein wenig damit auskennt, weiß um das Problem der entstehenden Redundanzen; allumfassende Abfragen sind schwierig und irgendwo müsste es eine Zentralstelle zur Bereinigung geben. Als die SS das NSA übernimmt, scheint sich dies (unerwähnt) zu bestätigen. Etwas naiv erscheint einem dann unsere sympathische „Programmstrickerin“, wenn sie nicht begreift, dass trotz ständiger Löschung ihrer verbotenen Abfragen alles an irgendeinem Ort eine Spur hinterlässt.

    Womit wir wieder bei der Gegenwart wären...

    * * *

    Das erschütternde Ende habe ich so nicht erwartet. Es ist in vielerlei Hinsicht extrem und unvorstellbar. Oder eben auch nicht, denn die Konsequenzen unseres Handelns im Netz sind uns letztlich kaum bewusst. Ober der (nervende) Datenschutz da hilft?

    Nehmen wir die spannende Geschichte von Andreas Eschbach als Warnung an. Nicht mehr unvorstellbar, was das Dritte Reich aus dieser Datenfülle gemacht hätte, möge es auch heute (noch) utopisch erscheinen.

    © KaratekaDD

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  1. Er sieht alles...

    Von Andreas Eschbach habe ich bisher ausschließlich Jugendbücher gelesen, die mir richtig gut gefielen. Bei dem vorliegenden Buch war es einfach das Thema, was mich aufmerksam werden ließ. Meine Erwartungen waren groß, wurden jedoch um Längen übertroffen.

    Ehrlich gesagt bin ich nach der Lektüre immer noch sprachlos und völlig geflasht, daher fällt es mir fast schon schwer hier die richtigen Worte zu finden.

    In der Geschichte geht es um die Programmiererin Helene, die im Amt für Nationale Sicherheit arbeitet. Dieses Amt überwacht jeden Bürger. Doch dann verliebt sich Helene in den Falschen, einen Deserteur, dessen Leben in Gefahr ist. Für welchen Weg wird sie sich entscheiden? Für die Liebe oder dafür eine treue Deutsche zu sein?

    Das Besondere an dem Setting des Buches ist wohl, dass wir hier in eine reale Vergangenheit eintauchen, die mit Fiktion verwoben ist, denn hier gibt es bereits Smartphones und Computer.

    Richtig gut gefallen hat mir, dass sich der Autor auch sprachlich in dieser Zeit anders bewegt, denn aus Büro wird Bureau, aus Telefon wird Telephon, aus Computer wird Komputer usw.

    Im Mittelpunkt der Handlung stehen die Protagonisten Eugen Lettke und Helene Bodenkamp. Beide arbeiten sie im Nationalen Sicherheitsamt, sie als Programmierin, er als Analyst und Computerspezialist. Wir lernen beide Figuren als Kinder und Jugendliche kennen und erleben erst später wie sie in die Arbeitswelt eintreten.

    Besonders Eugen hat mir immer wieder eine Gänsehaut verschafft, denn er ist eine dunkle Persönlichkeit wie sie im Buche steht. Er ist der Sohn eines Kriegshelden und begibt sich nach einem Ereignis aus seiner Jugend auf einen persönlichen Rachefeldzug, wodurch uns als Leser erst bewusst wird, was für Auswirkungen es hat mittels Smartphone unter Dauerüberwachung zu stehen. Lettke war mir von der ersten Seite an unsympathisch und ich habe ihm so manches Mal die Pest an den Hals gewünscht. Er ist einfach die perfekte Figur, an der man sich aufreiben, sprich darüber aufregen kann. Seine Entwicklung war schlichtweg dem Bösen entgegen.

    Helene hingegen mochte ich direkt gern, einfach weil ich mich sofort mit ihr identifizieren konnte, weil wir so unglaublich viel gemeinsam haben. Ihre ständigen Selbstzweifel mögen den ein oder anderen Leser lästig sein, ich hingegen empfand es als absolut realistisch. Zudem macht Helene im Verlauf der Geschichte eine unglaubliche Verwandlung durch von der naiven Programmstrickerin, die schlicht nur Befehle ausführt bis hin zur kleinen Rebellin. Alle Höhen und Tiefen, die Helene nehmen muss, lassen einem als Leser das Herz höher schlagen. Auch ihre kleine Liebelei zu einem Fahnenflüchtigen hat mein Herz tief berührt.

    Alle Nebenfiguren sind ebenfalls gut gezeichnet und bieten für jeden Leser Persönlichkeiten, denen man sich nahe fühlt. Mein Highlight hier war ganz klar Cäcilia Schmettenberg.

    Richtig gut fand ich, dass auch zahlreiche real existierende Persönlichkeiten wie die Geschwister Scholl und ähnliche ihre Auftritte im Buch haben.

    Zum Ende des Romans hin zieht die Spannung nochmal richtig an und man kann einfach nicht mehr aufhören mit der Lektüre eh dann am Ende der ganz große Knall kommt und man als Leser nur denkt: Bitte was? Ich habe das Buch abends um 22 Uhr beendet und konnte danach nicht mehr schlafen, weil mir danach so viele Fragen durch den Kopf gingen.

    Selten hat es eine Geschichte geschafft mich so sehr zu fesseln und dass ich auch wenn ich mal nicht gelesen habe dauernd an die Handlung und die Figuren denken musste. Auch passiert es mir eher selten, dass ich dauernd über meine aktuelle Lektüre reden muss. Als Leser bekommt man Liebe, Intrigen, jede Menge Gänsehautmomente und vor allem ordentlich Stoff zum Nachdenken.

    Fazit: Ein Buch das seinesgleichen sucht und sehr deutlisch macht, was das digitale Zeitalter für einen parat hält. Ich kann nur eine klare Leseempfehlung aussprechen, da es mich restlos begeistert hat. Für mich ein Must- Read im Lesejahr 2018 und mein neues Lieblingsbuch. Absolute Spitzenklasse!

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Annas Geheimnis (Jonahs Versprechen 2)

Buchseite und Rezensionen zu 'Annas Geheimnis (Jonahs Versprechen 2)' von Iris Krumbiegel

Inhaltsangabe zu "Annas Geheimnis (Jonahs Versprechen 2)"

Zwei Jahre waren vergangen, seit Eli an Jonahs Krankenbett saß und sein Bruder die Augen für immer schloss, als Marie, die nach wie vor auf der Wachkomastation arbeitet, Zeugin eines Unfalls wird.
Als die junge Frau kurze Zeit darauf ihre Patientin wird, erfährt Marie, dass es sich bei ihr um die erfolgreiche Autorin Claudia Mehring handelt, die den Gerüchten zufolge vergeblich versucht, schwanger zu werden und bereits einige Fehlgeburten erlitten hat.
Plötzlich spricht alles dafür, dass es kein Unfall, sondern ein Suizidversuch gewesen sein könnte. Doch Marie, die ihr Nacht für Nacht aus ihrem Manuskript vorliest, weiß, dass nur Claudia Mehring selbst die Antwort darauf geben kann. Aber noch ist unwahrscheinlich, ob die Patientin aufwacht.
Marie bleibt nur das Manuskript und die Frage, was es mit dieser ungewöhnlichen Geschichte auf sich hat.



Nachdem Anna Seidler ihre Mutter bei der Niederkunft des jüngsten Kindes verliert, nimmt ihr der ortsansässige Priester als Entlohnung für das letzte Geleit ihren geliebten Bruder Gabriel. Der Junge wird von nun an zum Ministranten ausgebildet und unterliegt völlig der Willkür des Geistlichen.
Als er es nach unzähligen nächtlichen Übergriffen des wollüstigen Gottesdieners nicht länger erträgt und den Freitod wählt, schwört seine Schwester Rache. Dabei richtet sich ihr Hass nicht nur gegen den Priester, sondern auch gegen den Gutsherrn Eberhardt von Lingen, der Gabriel als seinen Bastard verleugnete.
Nachdem sie jedoch Gefahr läuft, als Hexe verbrannt zu werden, flieht sie vom Gut, nicht ohne vorher eine Nacht mit Matthias, dem jungen Gutsherrensohn, zu verbringen. Sie findet Unterschlupf in einem Kloster, wo sie ihren Sohn zur Welt bringt. Sie glaubt, dass er der rechtmäßige Erbe von Gut Lingen ist.
Siglinde, Matthias angetraute Gattin, sieht das jedoch völlig anders. Sie hat nach Annas Rückkehr auf den Hof nur eines im Sinn.
Anna Seidler und der Junge sollen brennen!

Format:Kindle Edition
Seiten:387
Verlag:
EAN:
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Feuer in Berlin

Buchseite und Rezensionen zu 'Feuer in Berlin' von Philip Kerr
4
4 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Feuer in Berlin"

Feuer in Berlin: Die Berlin-Trilogie

Autor:
Format:Taschenbuch
Seiten:336
EAN:9783499228278
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Rezensionen zu "Feuer in Berlin"

  1. 4
    15. Apr 2018 

    Immer ein Berliner

    Der Berliner Privatdetektiv Bernhard Gunther hat lange bei der Polizei gearbeitet. Doch vor drei Jahren (1933) hat er den Dienst verlassen. Im Berlin des Jahres 1936 bearbeitet er meist Vermisstenfälle, was in einer Ära, in der ein Nachbar, der Sozi, Kommunist oder Jude ist, schnell mal verschwinden kann, nicht verwunderlich ist. Ein reicher Industrieller, dessen Tochter und Schwiegersohn bei einem Brand umgekommen sind, bittet Gunther, nach dem Inhalt des Safes zu suchen, der bei der tödlichen Attacke offensichtlich entwendet wurde. Auch wenn sein Auftraggeber nicht unbedingt sympathisch wirkt, nur Bares ist Wahres. Bernie Gunther beginnt mit den Nachforschungen.

    Zur Zeit der Olympiade herrscht in Berlin eine zwiegespaltene Stimmung, zwar werden unerwünschte Menschen weiterhin verfolgt und drangsaliert, doch um der Weltöffentlichkeit eine gewisse freiheitliche Ordnung vorzugaukeln verschwinden die äußeren Anzeichen der Unterdrückung des Volkes. Allerdings dauert es nicht lange bis Gunther es während seiner Suche mit der Gestapo und sogar einigen höheren Chargen zu tun bekommt. Die Sache stellt sich schwieriger dar als angenommen. Nichts scheint richtig zusammenzupassen und immer wieder wird Gunther handfest klargemacht, an welchen Stellen er nicht allzu genau nachforschen sollte.

    Leider ist der Autor im März diesen Jahres verstorben. Ein trauriger Anlass diese Serie sehr spät kennenzulernen. Der erste Band erschien im Original bereits 1989 und in diesem Jahr erscheint auf Deutsch der vorletzte dreizehnte Band, einen weiteren Band konnte der Autor vor seinem Tod noch fertigstellen. Als deutschsprachiger Leser fragt man sich bei der Lektüre des englischsprachigen Romans, ob der Autor deutsche Wendungen wörtlich ins Englische übersetzt hat oder ob einem Ausdrücke, die einem auf Deutsch wohlbekannt sind, tatsächlich im Englischen so verwendet werden. Spannend ist auch zu lesen, wie der Autor die Stimmung im Vorkriegsdeutschland beschreibt. Man kommt auf den Gedanken, die leichte Lockerung der Überwachung durch den Staat anlässlich der Olympiade, sei eine letzte Gelegenheit gewesen, abzuhauen. Doch die Meisten fliehen nicht. Auch Bernie Gunther lebt sein Leben, zwar hält er mit seiner Meinung nicht hinter dem Berg, aber dennoch sind unter seinen Kunden auch hohe Beamte, die sicher eine andere Meinung vertreten als der Detektiv. Wo das Geld herkommt, ist schließlich doch egal. Mit seiner Berliner Schnauze eckt Bernie Gunther häufig an, mit ihr kommt er aber auch häufig durch. Grundsätzlich versucht er den Dingen auf den Grund zu gehen, was er nicht ändern kann, nimmt er jedoch manchmal zu klaglos hin. In dieser für viele Menschen lebensbedrohlichen Zeit geht Bernie Gunther seinen Weg, löst seinen Fall und findet immer wieder Möglichkeiten der alltäglichen Bedrohung zu entgehen.

    Ein fesselnder Kriminalroman vor einem dramatischen politischen Hintergrund mit einem Ermittler, der auf seine eckige Art überzeugt, dass man mehr über ihn erfahren möchte.

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Als die Worte tanzen wollten

Buchseite und Rezensionen zu 'Als die Worte tanzen wollten' von Felicitas Brandt

Inhaltsangabe zu "Als die Worte tanzen wollten"

Band 2 der romantisch-verträumten Reihe über Buchwelten und das Lesen
**Wenn die Welt der Bücher verlockender ist als die Wirklichkeit…**

Bei Sam hat Hope endlich das Zuhause gefunden, nachdem sie sich so lange gesehnt hat. Doch ein »normales« Leben zu führen, stellt sich als weitaus schwieriger heraus als erwartet. Nicht nur die vielen neuen Regeln, die nun zu ihrem Leben gehören, setzen ihr zu und treiben sie immer wieder zwischen die Seiten ihrer geliebten Bücher. Während Hopes Sehnsucht nach der Welt hinter den Worten immer größer wird, fürchtet Sam mehr und mehr, dass sie sich in den Geschichten verlieren könnte. Besonders, da sich im Reich der Feen ein Krieg zusammenbraut…

//Alle Bände der magisch-verträumten Reihe über Buchwelten:
-- Als die Bücher flüstern lernten (Die Geschichtenspringer 1)
-- Als die Worte tanzen wollten (Die Geschichtenspringer 2)
-- Band 3 der Geschichtenspringer erscheint im Mai 2018//

Format:Kindle Edition
Seiten:323
Verlag: Impress
EAN:
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