The Women Behind the Door

Buchseite und Rezensionen zu 'The Women Behind the Door' von Roddy Doyle

Inhaltsangabe zu "The Women Behind the Door"

Diskussionen zu "The Women Behind the Door"

Autor:
Format:Taschenbuch
Seiten:272
Verlag: Jonathan Cape
EAN:9781787334915
read more
 

Siebenmeilenherz: Roman

Buchseite und Rezensionen zu 'Siebenmeilenherz: Roman' von Katharina Winkler

Inhaltsangabe zu "Siebenmeilenherz: Roman"

Diskussionen zu "The Women Behind the Door"

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:240
EAN:9783751809610
read more
 

Furchen und Dellen

Buchseite und Rezensionen zu 'Furchen und Dellen' von Ela Meyer
4
4 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Furchen und Dellen"

Diskussionen zu "The Women Behind the Door"

Autor:
Format:Taschenbuch
Seiten:224
Verlag: GOYA
EAN:9783833748134
read more

Rezensionen zu "Furchen und Dellen"

  1. Der Platz für Kinder in unserem Leben - über verschiedene Wege

    Furchen und Dellen" ist das zweite Buch von Ela Meyer. Es geht darin um alternative Familienmodelle und um das Glück, aber auch die Herausforderungen, die Elternschaft und Kinder bringen können. Darum, dazu ja zu sagen oder nein... oder auch die Entscheidung stückweise wieder zu revidieren.

    Chris hatte eine schöne WG mit Doro und Antonia, und eine gute Freundschaft mit Rafa, der in der Wohnung darunter lebt. Alle leben in ihren späten 30ern bis frühen 40ern so fröhlich relativ frei und ungebunden vor sich hin, speziell die lesbische Doro sowie Antonia (nicht Doros Partnerin und nicht lesbisch) tragen sich mit einem unerfüllten Kinderwunsch.

    Als Doro vorschlägt, gemeinsam mit Rafa, Antonia und Chris in Co-Elternschaft ein Kind zu bekommen und zu begleiten, sind alle begeistert dabei - außer Chris, die sich nicht vorstellen kann, ein Kind zu haben und sich darum zu kümmern. Und sich auch nicht vorstellen kann, unter diesen Umständen länger in der gemeinsamen WG zu leben. Hals über Kopf flieht Chris aus der WG und aus den Freundschaften, in ein unstetes Leben an verschiedenen Orten, sechs Jahre lang. Erst der Tod ihres Großvaters bringt sie in ihre Heimatstadt zurück und zu einer Annäherung an ihren alten Freundeskreis, mittlerweile mit einem kleinen Mädchen, Vivien, das von drei Verbliebenen gemeinsam erzogen wird.

    Im Roman geht es um die Herausforderungen und das Glück, das damit einhergehen, sowie um verschiedene Lebenswege und die Möglichkeit oder Unmöglichkeit, einmal getroffene Entscheidungen zu revidieren. Kann Chris nun noch einen bedeutenden Platz im Leben der kleinen Vivien einnehmen? Ist das nötig, um ihr Glück zu finden? Und was hat ihre Familiengeschichte mit Chris' Leben und Einstellung zu tun?

    Wir lernen auch weitere Personen kennen, etwa Chris' Bruder, der unter ähnlichen Umständen wie sie aufgewachsen ist, aber sich ein ganz anderes, sehr bodenständiges, Leben mit Frau und Kindern aufgebaut hat. Aber auch weitere Personen in Chris' Umkreis, die etwa trans sind.

    Generell ist es ein sehr modernes Buch, das viele Themen und Debatten der aktuellen Zeit behandelt, in dem mit Sternchen gegendert wird, junge Menschen auf Klimademos gehen, das bei der Geburt zugeschriebene Geschlecht geändert werden kann und insgesamt einiges an alternativen Lebensstilen und Queerness vorkommt. Das macht es für mich sehr spannend und für mich fängt das Buch den aktuellen Zeitgeist damit sehr gut ein. Es braucht beim Lesen aber natürlich Offenheit für diese Themen.

    Wer sich als Botschaft aufgrund des Klappentextes erwartet, dass es ein Buch ist, das darin bestärken würde, kinderfrei zu leben, dem kann ich sagen: so ist es nicht. Als klare Botschaft kommt heraus, wie sehr Kinder, ob nun leibliche oder nicht, das eigene Leben und die eigene Entwicklung bereichern. Wer gerade in einer Lebensphase ist, in der man sich nicht offen für so eine Botschaft fühlt, sollte das Buch eher nicht lesen. Allen anderen, die sich für verschiedene Familienmodelle und für die Aushandlung der uralten Themen Freiheit und Selbstverwirklichung vs. Familie, Freundschaft und Zugehörigkeit in einem modernen Rahmen interessieren, kann ich das Buch sehr empfehlen.

 

Four Secrets to Share

Buchseite und Rezensionen zu 'Four Secrets to Share' von Kristina Moninger
5
5 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Four Secrets to Share"

Diskussionen zu "The Women Behind the Door"

Format:Broschiert
Seiten:448
Verlag: Forever
EAN:9783958187542
read more

Rezensionen zu "Four Secrets to Share"

  1. guter Abschluss

    Nachdem es in der Reihe zwischendurch ein paar Längen gab, hat mich der Abschließende Band wieder komplett abgeholt. Die Cover sind einfach wundervoll. Ich mag die Farbgebung und, dass sie zusammen ein ganzes Cover ergeben, sehr sehr gern. Auch die Farbschnitte sind einfach wundervoll. Also optisch ist die Reihe ein Augenschmaus.
    Dieser Band handelt nun von Lee und ihrem Loverinterest Parker. Ich finde, dass die Liebesgeschichte im Gegensatz zur Josie- Geschichte einen perfekten Anteil hatte. Es war nicht zu viel und nicht zu wenig. Ich finde, dass die verschiedenen Zeiten auch gut erzählt waren. Also die Vergangenheit wo es darum ging, was mit Josie passiert aber auch was in den Vergangenen zehn Jahren so passiert ist, wurde gut beleuchtet und von Lee selbst erzählt. Auch der ganze rote Faden von Josie ist zu einem guten Abschluss gekommen, da möchte ich jedoch nichts weiter verraten um nicht zu Spoilern.
    Alles in allem ist da Buch ein toller Abschluss der Reihe. Ich kann sie auf jeden Fall nur empfehlen.

 

American Dirt: A Novel

Buchseite und Rezensionen zu 'American Dirt: A Novel' von Jeanine Cummins
4
4 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "American Dirt: A Novel"

Diskussionen zu "The Women Behind the Door"

Format:Taschenbuch
Seiten:481
Verlag: Macmillan USA
EAN:9781250805461
read more

Rezensionen zu "American Dirt: A Novel"

  1. Mexikanisches Abenteuer

    Kurzmeinung: Ich hab mich amüsiert - ob es das ist, was Cummins wollte, bezweifle ich.

    Als der mexikanische Journalist Sebastian Perez Delgado in einer Zeitung Acapulcos ein authentisches Porträt über den hiesigen Drogenboss Javier Crespo Fuento schreibt und veröffentlicht, welches sowohl dessen humane und zarte Seiten beleuchtet wie auch seine grausamen, ahnt der Journalist nicht, dass er dafür teuer wird bezahlen müssen. Denn seine Frau Julia besitzt eine kleine Buchhandlung und hat sich in dieser mit dem Drogenboss angefreundet, ohne zunächst zu wissen, wen sie vor sich hat. Sebastian und Julia sind sich einig, dass der Artikel so fair ist, dass Javier ihn nicht übelnehmen wird und deshalb auch nicht seine Todesschwadronen ausschwärmen lassen wird. Und damit haben sie einerseits recht, Javiel fühlt sich zunächst sogar geschmeichelt: freilich haben Julia und Sebastian nicht bedacht, was dieser Artikel für Javiers Frau und seine heranwachsende Tochter bedeuten wird. Javier ist deshalb ausser sich.
    Und plötzlich ist Julia mit ihrem kleinen achtjährigen Sohn Luca auf der Flucht. Wenn sie es in die USA schaffen, sind sie gerettet, aber wenn Javier sie vorher in die Finger bekommt, werden sie beide sterben.Und Javiers Männer sind überall; ganz Mexiko ist in den Händen diverser Kartelle. Ihnen versuchen auch die anderen mexikanischen Migranten zu entkommen. Aber Javiers Motive, Julia zu finden, sind persönlich, er wird deshalb nicht so schnell aufgeben, er wird nichts unversucht lassen. Ein atemloses Abenteuer hat begonnen, an dessen Ende entweder Leben oder Tod steht.

    Der Kommentar und das Leseerlebnis:
    Jeanine Cummins schreibt aus personaler Sicht, abwechselnd aus Luca und aus Julias Perspektive. Demgemäß haben Cummins Schilderungen immer wieder etwas Kindliches an sich oder auch etwas unfreiwillig Komisches. Das macht den Charme des Romans aus, kann aber auch als seine Schwäche ausgelegt werden, je nach Lesart. Der Roman kann als Abenteuerroman durchgehen. Früher abenteuerte man mit Winnetou und Old Shatterhand oder fuhr mit Huckleyberry Flüsse hinunter, heute abenteuert man mit den Migranten. Warum nicht? So ganz ernst nehmen kann ich Cummins Roman jedoch nicht. Dazu läuft es trotz aller Unbill zu glatt, die Protas sind unverletzlich und der Stil ist zu gefällig. Authentisch? Nicht so richtig.

    Die Grausamkeiten und Unmenschlichkeiten, denen die Flüchtlinge begegnen, nicht nur Julia und Luca, sondern alle die vielen Hunderte von Menschen ... die Korruption der Polizei, die regelrecht Menschenjagden auf die Migranten veranstaltet, die Migranten, die illegal auf Güterzüge aufspringen und nach „el norte“ reisen, der Verrat der Einheimischen, die Rechtlosigkeit der Menschen, die sich nirgendwo beschweren können, die Entführungen und Erpressungen durch die Kartelle und Gangs, die Vergewaltigungen, der Hunger, der Durst, die Wanderungen durch die Wüste, die Unfälle – alles wird gemildert durch die kindliche Sicht. Und doch bleibt etwas Ernstes übrig und lässt die Leserschaft Empathie mit den Menschen empfinden, die aus unterschiedlichsten Gründen ihre Heimat verlassen mussten. Auf der Reise sind böse und gute Menschen zusammengewürfelt. Luca und Julia scheitern und stehen wieder auf. Ja, das ist ein wenig naiv. Man kann die Helden nicht wirklich umbringen, das geht nicht, das ist wie im Heldenfilm. Dann wäre der Film zu Ende. Nein, das Happyend ist programmiert. Vielleicht ist es da, was man dem Roman vorwerfen muss. Der Roman wirkt naiv. Da beisst die Maus keinen Faden ab, dennoch mag ich ihn.
    Cummins zeigt uns dennoch diverse Migrantenschicksale. Dass sie dabei ein wenig auf die Tränendrüse drückt und gelegentlich pathetisch-sentimental bis kitschig rüberkommt, verzeihe ich für diesmal. Der Autorin gelingt es nämlich die Spannungskurve immer wieder hochzuhalten, eben, weil "American Dirt" eben eigenlich "nur" ein Abenteuerroman ist und nur bedingt, sagen wir mal so, erst auf zweiter Schiene die Migrantenschiene bedient - und uns die Autorin durch den süßen und tapferen Luca bezaubert. Die Sprache ist schlicht, aber immer angemessen.

    Fazit: Sicher ein in gewisser Weise überzeichneter Abenteuer-Roman, dem die Gefahr droht ins Kitschige abzugleiten, der aber gut unterhält und Empathie weckt. Vielleicht ist das Thema zu ernst für Cummins eher naiv-süffige Schreibweise, andererseits ist der Roman auf diese Weise auch ganz hervorragend für Kinder ab 12 oder 13 geeignet, um sie mit leichterer Hand an die Thematik heranzuführen und sie nicht gleich mit der ganzen wuchtigen Dramatik der Migration zu erschlagen.

    Kategorie: Abenteuerroman. Geeignet ab 13 Jahren
    Hachette USA Company, 2019

 

American Dirt

Buchseite und Rezensionen zu 'American Dirt' von Jeanine Cummins
5
5 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "American Dirt"

Diskussionen zu "The Women Behind the Door"

Format:Kindle Ausgabe
Seiten:402
Verlag: Tinder Press
EAN:
read more

Rezensionen zu "American Dirt"

  1. Ein packender, eindringlicher Roman, sehr gut recherchiert

    „Was auch immer geschieht, niemand anders in ihrem Leben wird je die Qualen dieser Pilgerreise verstehen, die Menschen, die sie kennengelernt haben, die Angst, die immer mit ihnen reist, die Trauer und die Müdigkeit, die an ihnen nagen.“ (Pos. 3828)

    Inhalt
    Sebastián Pérez Delgado ist Journalist und seit zehn Jahren mit der Buchhändlerin Lydia verheiratet. Mit ihrem achtjährigen Sohn Luca führen sie ein glückliches Leben in Acapulco. Bis Sebastián in einem Artikel umfassend über Javier Crespo Fuentes berichtet, einem charmanten, belesenen Mann, der gleichzeitig als Boss des mächtigen Drogenkartells Los Jardineros für unzählige, grausame Morde verantwortlich ist. Was folgt, ist ein Blutbad bei einem großen Fest von Sebastiáns Familie, nur Lydia und Luca können entkommen. Lydia weiß, dass sie so rasch wie möglich so viele Tausende Kilometer wie möglich zwischen sich und Javier bringen muss. Ihre einzige Chance ist der Norden, die US-Mexikanische Grenze.

    Thema und Genre
    Ausgehend von der Schilderung des mexikanischen Alltags im Schatten der mächtigen Drogenkartelle, ist das Hauptthema dieser Mischung aus Roman und Thriller mit realem Hintergrund die Situation der Migranten aus Zentralamerika. Beschrieben werden die Ursachen und die extrem gefährliche Reise durch Mexiko auf dem berüchtigten Güterzug La Bestia bis zur beinahe unmöglichen illegalen Überschreitung der amerikanischen Grenze. Doch gleichzeitig geht es auch um Menschlichkeit, Hoffnung, Freundschaft und Liebe.

    Charaktere
    Lydia war glücklich mit ihrem Leben und ihrer gemütlichen Buchhandlung, doch als sie sich der neuen Situation stellen muss, ist sie mutig, erfinderisch, selbstlos und bereit, das Leben ihres Sohnes um jeden Preis zu schützen. Die Flucht lässt dem kleinen Luce keine Zeit, das Erlebte irgendwie zu verarbeiten, dennoch bleibt er auch Kind, lebhaft, hilfsbereit, neugierig, andererseits fühlt er sich als tapferer Beschützer seiner Mutter. Alle Personen der Handlung sind, obwohl fiktiv, glaubwürdig und realistisch beschrieben. In einzelnen Erlebnissen zeigen sich beide Seiten, Menschen in den Dörfern und Städten auf der Route die helfen, und Menschen, die auch auf diesem Weg nicht vor Verbrechen zurückschrecken.

    Handlung und Schreibstil
    Das Buch ist ein spannender Roman und Thriller, eine authentische Schilderung der gefährlichen, oft tödlichen Reise der Migranten, die hoffen, auf den Waggondächern von Güterzügen nach el Norte zu kommen, um von dort aus auf ebenso lebensgefährlichen Schleichwegen nach Amerika zu gelangen. Die Geschichte wird in einer personalen Erzählform geschildert, aus der Sicht von Lydia oder auch aus der Sicht von Luca. Die Zeit drängt, dieser straffe Zeitrahmen der Flucht macht die Handlung intensiv, dicht und packend. Die Sprache ist auch in der Übersetzung beeindruckend zu lesen.

    Fazit
    Die Flucht von Lydia und Luca ist das Kernstück für eine weit größere Geschichte, die verzweifelte, beinahe aussichtslose Reise von Menschen, die aus unterschiedlichen Gründen ihre Heimat verlassen und auf ein besseres, sicheres Leben in Amerika hoffen, ein Land, das gerade Menschen wie sie nicht haben will. Ein intensiv recherchierter, packender, eindrücklicher und einfühlsamer Roman zwischen Angst, Brutalität, Willkür und Freundschaft, Menschlichkeit, Liebe.

 

The Mars Room

Buchseite und Rezensionen zu 'The Mars Room' von Rachel Kushner
5
5 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "The Mars Room"

Diskussionen zu "The Women Behind the Door"

Format:Kindle Ausgabe
Seiten:354
EAN:
read more

Rezensionen zu "The Mars Room"

  1. Die Büchse der Pandora

    Kurzmeinung: Es gibt viele Gründe, nicht in den USA leben zu wollen, einer davon ist ihr Strafvollzug.

    Im deutschen Fernsehen gibt es eine ganze Reihe von Sendungen über das Leben in einer Justizvollzugsanstalt, zum Beispiel lief am 11.9.2024 /zdf.info „Knast in Deutschland, Schuld. Reue. Heimweh.“ Es ist nicht schön im Gefängnis. Aber weit weniger schön scheint das Vollzugsystem in den Vereinigten Staaten von Amerika zu sein. Fernsehen? No way. Zugang zu aktuellen Informationen? No way. Einkaufen im „Knastshop“? No way. Freilich sind meine Informationen lückenhaft, es mag sein, dass es nicht überall so streng und menschenunwürdig zugeht, wie es Rachel Kushner in „The Mars Room“, zu Deutsch „Ich bin ein Schicksal“ schildert.
    Romy L. Hall ist eine junge Frau, die gleich bei der Ankunft in ihrem Zielort in ad seg kommt, mindestens ein Vierteljahr lang. Ad seg = administrative segregation gleich Einzelhaft. Sie ist eine Schwerststraftäterin. Was sie genau getan hat und warum, erfährt man erst ganz zum Schluss.

    Der Kommentar und das Leseerlebnis:
    Relativ emotionsfrei schildert die Autorin die Biografien einiger der Personen im Frauenknast sowie deren trostlosen Alltag. Die Frauen sind in der Mehrheit gewaltbereit, es gibt sofort Cliquen, die das Sagen haben. Man muss sich wehren und Allianzen bilden. Es ist eine doppelte Bestrafung, die die Frauen erleiden, einerseits den Freiheitsentzug, andererseits aber auch die Entmenschlichung durch den Staat und vor allem durch die harte Hierarchie, die im Knast herrscht. Romy gehört zu den Lebenslänglichen. Die Büchse der Pandora ist über ihr ausgeschüttet, alles Übel der Welt und das quasi von Anfang an, was zurückgehalten wurde, und das ist am Entsetzlichsten, ist die Hoffnung.

    Romy geht zugrunde, weil ihr einziger Außenkontakt, ihre Mutter wegbricht und ihr abgesprochen wird, länger die Mutter für ihren jetzt 12jährigen Sohn zu sein. Er war fünf Jahre alt als sie ihn zuletzt sah. Nun kommt keiner mehr, um ihn zu Besuch zu bringen, damit sie ihn wenigstens von Zeit zu Zeit sehen kann. Sie erinnert sich oft daran, was sie alles gesehen hat in ihrem Leben, die Berge, die Schönheit San Franciscos und wie wenig sie das alles zu schätzen wusste. Da sie weder Geld noch Unterstützung von außen hat, ist sie ein vergessener Mensch, der keine Chance auf ein wie auch immer geartetes Leben mehr hat. Das ist grauenhaft!

    Fazit: Die Autorin zeigt, wie Hoffnungslosigkeit aussieht und wie dankbar wir für ein anders Justizvollzugsystem sein können in Deutschland; freilich ganz ohne Strafe und Vollzugsystem geht es einfach nicht. Reformen sind auch in unserem Land hart erstritten und erkämpft worden. Freiheitsstrafe oder Freiheitsstrafe mit Sicherungsverwahrung ist ein äußerst schwieriges Thema und sehr umstritten. Freilich lief es mir bei der oben genannten TV-Doku, als es um „Ausführung“ von Menschen geht, die einen Mord begangen haben oder mehrere schwere Körperverletzungen, doch kalt über den Rücken. Trotzdem: Die USA muss mehr tun. Auch Guantanamo ist eine Schande für dieses Land.

    Kategorie: Anspruchsvolle Literatur
    Auf der Shortlist Man Booker Prize, 2018
    Verlag für den dt. Titel: Ich bin ein Schicksal: Rowohlt, 2019
    The Mars Room: Vintage 2018

 

Ich komme nicht zurück: Roman

Buchseite und Rezensionen zu 'Ich komme nicht zurück: Roman' von Rasha Khayat
3.5
3.5 von 5 (2 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Ich komme nicht zurück: Roman"

Diskussionen zu "The Women Behind the Door"

Autor:
Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:176
EAN:9783832168124
read more

Rezensionen zu "Ich komme nicht zurück: Roman"

  1. 3
    13. Aug 2024 

    Wirkt leider kaum nach

    In ihrem aktuellen Roman "Ich komme nicht zurück" entwirft Rasha Khayat eine Geschichte, die sich um die Freundschaft von drei Personen dreht, die so manche Ähnlichkeit aber auch so manches Trennendes ausmacht. Die Ich-Erzählerin Hanna sowie ihre beiden Freund:innen Zeyna und Cem wachsen im äußersten Westen des Ruhrgebiets auf. Einem Hinweis im Buch folgend sollte es sich um Bochum handeln. Das verbindet alle drei. Was sie trennt ist der Umstand, dass Hanna und Zeyna beide ihre Mutter auf tragische Weise verloren haben, Hanna sogar nie ihren Vater kannte, Cems Eltern aber noch leben und ihn unterstützen können. Hanna passt allerdings dahingehend nicht zu Zeyna und Cem, da diese Muslime sind und deren Eltern bzw. bei Zeyna auch sie selbst nicht in Deutschland geboren sind. Der Anschlag in Mölln macht schon deutlich, dass sie mit unterschiedlichen Ängsten zu kämpfen haben. Die Terroranschläge vom 11. September 2001 und die folgende Islamophobie macht den Unterschied zwischen den mittlerweile Jugendlichen noch deutlicher.

    Nun setzt die Handlung mit Hanna ein, die nach dem Tod ihrer Großmutter in ihre Heimatstadt zurückgekehrt ist und wieder intensiveren Kontakt zu Cem sucht und versucht nach einigen Jahren überhaupt wieder Kontakt zu Zeyna aufzubauen. Diese ist nicht auffindbar, zumindest möchte sie von Hanna nicht gefunden werden. Was der Auslöser für diesen massiven Bruch trotz intensiver Freundschaft war, werden wir bis kurz vor Ende des Romans nicht erfahren. Darauf läuft die Entwicklung einer sich immer wieder verändernden Freundschaft zu.

    Grundsätzlich reizt mich die Thematik des Romans sehr, leider muss ich festhalten, dass mich das Buch im Gesamten nicht überzeugen konnte. Das liegt zum einen an der Geschichte, die sich entwickelt, an sich. In den letzten Jahren habe ich sehr viele Roman ähnlichen Inhalts gelesen und das vorliegende Buch konnte mich leider nicht so mitreißen, wie das anderen gelungen ist. Zum anderen hat mir der Spannungsbogen nicht gefallen. Durch Rückblenden erfahren wir bröckchenweise mehr über die Freundschaft der drei sowie über Hannas aktuelle Lebensumstände. Immer wieder wird "der Grund für den Bruch" angeteasert und man fragt sich, welches großes Geheimnis, welcher Vorfall wohl diese innige Freundschaft hat zerbrechen lassen können. Man denkt sich wer weiß was und dann wird die Geschichte aufgelöst und verpufft irgendwie auf den letzten Seiten. Das hat mich einfach nicht mitgenommen bzw. erreichen können, auch wenn ich einige Einzelszenen im Buch durchaus als intensiv empfand.

    Zuletzt und das stört mich am meisten am Roman: der Schreibstil. Hatte ich während der Lektüre der Leseprobe noch gedacht, die Art von Hannas Gedankengängen hänge mit der Einstiegsszene zusammen, musste ich genervt feststellen, dass es sich doch durch den gesamten Roman zieht. Die Autorin lässt ihre Ich-Erzählerin sehr häufig in stichpunktartigen Sätzen denken, denen einfach nur das "Ich" zu Beginn des Satzes fehlt. Zunächst dachte ich noch, es handle sich um ein gezieltes Vorgehen. Dass vielleicht über den gesamten Text hinweg das "Ich" der Erzählerin fehlt. Oder dass erst zum Ende hin das "Ich" wieder zurückkehrt in die Gedanken der Protagonistin und damit auch eine inhaltliche Aussage mit der Form zusammenhängt. Dem ist leider nicht so. Die Autorin wechselt wild zwischen langen Passagen, in denen abgehakte Stichpunkte in Satzform stehen und dann aber doch immer wieder ganz normale Sätze auftauchen. Sodass ich hier keine Strategie dahinter vermuten kann. Zumindest keine, die für mich stimmig ist. So ging mir der gesamte Roman sprachlich wirklich unglaublich auf die Nerven. Zur Verdeutlichung habe ich mal eine beliebige Textstelle von Seite 31 aufgegriffen:

    "Presse meine Lippen aufeinander, schnaufe durch die Nase. Hatte wohl doch gehofft. Stecke das Telefon wieder ein und den Handbesen zurück in die Friedhofstasche, streiche noch einmal über den Stein. 'Bis morgen', flüstere ich, deute ein Winken an und drehe mich um."

    Dadurch, dass dann zwischendurch immer wieder ganz normale Sätze auftauchen, konnte sich bei mir nie ein richtiger Lesefluss einstellen. Erst stolperte ich über die Stichpunktsätze, hatte ich mich daran gewöhnt, taucht ein normaler Satz auf, der mich aus dem Rhythmus brachte, nur um dann beim nächsten Stichpunktsatz wieder zu stolpern. Vor allem zu stolpern, wenn durch die Deklination der Verben und die Anwesenheit anderer Personen nicht gleich deutlich wurde, welche Person jetzt eigentlich gemeint ist. Denn im Verlauf des Romans fehlen auch andere Personalpronomen. Aber nur ganz selten. Auch wieder so, dass man sich nicht darauf einstellen kann. Das mag alles Kalkül der Autorin sein. Mich hat es aber eben sehr gestört.

    Letztlich läge ich rein inhaltlich bei einer Bewertung von 3,5 Sternen für das Buch. Aufgrund des Schreibstils lande ich dann aber doch nur bei 3 Sternen.

    3/5 Sterne

  1. Was eine Freundschaft ausmacht

    Deutschland, im Jahre 2020: Hanna befindet sich in einer Midlife-Crisis. Neben ihrer alltäglichen Einsamkeit drückt ihr vor allem die Corona-Krise aufs Gemüt. Seit einigen Tagen spielt nun auch noch der Verstand verrückt. Bei jeder Gelegenheit sieht sie eine Frau mit dunklen, kurzen Haaren, die ihrer Kindheitsfreundin Zeyna wie aus dem Gesicht geschnitten scheint. Doch zu Zeyna hat sie seit vielen Jahren keinen Kontakt mehr. Was ist damals eigentlich vorgefallen, das die jahrelange unerschütterliche Freundschaft zwischen den beiden Mädchen und Cem ins Wanken gebracht hat? Hanna erinnert sich und taucht tief ein in die Bochumer Kindheit der 1980er-Jahre...

    "Ich komme nicht zurück" ist der zweite Roman von Rasha Khayat, der bei Dumont erschienen ist. Ein Corona-Roman im Jahre 2024? Möchte man über das Thema eigentlich noch etwas lesen? Ja, denn das Buch behandelt neben Corona auch noch andere gesellschaftlich zentrale Ereignisse, wie beispielsweise den 11. September und die Kindheit von Migrant:innen in den 1980er-Jahren. Zudem ist die Sprache ohnehin ein Ereignis. Auf jeden Fall ist es ein Wagnis, das Khayat eingeht, denn für einige Leser:innen mag die - dringend benötigte - kulturelle Aufarbeitung der Krise noch ein wenig zu früh kommen.

    Wobei Khayat ohnehin von Beginn an ihr Selbstbewusstsein deutlich macht, das sich auf den Roman und dessen Sprache unmittelbar überträgt. Wo andere Autor:innen in der Widmung weit ausholen, begnügt sich Rasha Khayat mit einem koketten "Für: Mich." Sympathisch und ehrlich!

    Das große Plus von "Ich komme nicht zurück" sind in jedem Fall Sprache und Atmosphäre. Khayat wirft die Leser:innen unmittelbar hinein in Hannas Einsamkeit. Der gesamte Text verströmt eine fast schmerzhafte Melancholie, die sich nicht nur aus dem Lockdown speist, sondern auch aus der 80er-Jahre-Kindheit. Der Soundtrack der Jugend, zeitgemäß als Playlist angefügt als "Mixtape für Hanna, Zeyna und Cem", lässt einen selbst zurückblicken auf die 80er-Kindheit, als das Leben noch überwiegend unbeschwert schien. Brillant eingesetzt sind außerdem die Zitate der libanesisch-amerikanischen Schriftstellerin Etel Adnan und des palästinensischen Dichters Mahmoud Darwisch, die dem Roman eine poetische Tiefe geben.

    Das Zentrum der Erzählung ist Zeyna, was Khayat durch einen gelungenen Perspektivwechsel deutlich macht. Immer, wenn es um die verlorene Freundin geht, wechselt Ich-Erzählerin Hanna ins unmittelbare Du. Problematisch daran ist, dass über weite Strecken des Buches die Tiefe der Freundschaft nur behauptet wird. Im Gegenteil hat man eher das Gefühl, als bestünde eine dauerhafte Konkurrenz im Buhlen der beiden Mädchen um die Gunst von Hannas geliebter Großmutter Felizia.

    Ohnehin weist "Ich komme nicht zurück" Schwächen in der Figurenkonzeption auf. Die Großeltern Felizia und Theo sind ausschließlich herzensgut und zu süß gezeichnet. Zeyna ist die vergötterte Freundin, die erst im Rahmen der Attentate vom 11. September ein wenig an Profil gewinnt. Und Cem ist im Grunde nur eine Art Puffer zwischen den Mädchen, ein liebenswerter Junge bzw. Kerl, der niemandem weh tut.

    Khayat setzt sprachlich nach einiger Zeit manchmal zu sehr auf Wiederholungen. So stellt sich Hanna in einigen Szenen beispielsweise selbst Fragen, ehe sie diese nahezu wortgleich an ihr Gegenüber richtet. Falls das für Intensität sorgen soll, erreicht es in Wahrheit eher das Gegenteil. Die Sprache von "Ich komme nicht zurück" ist stark genug, um auf solche Spielereien verzichten zu können.

    Insgesamt ist "Ich komme nicht zurück" aber ein lesenswerter, melancholischer kleiner Roman, der auf seinen 170 Seiten zentrale Themen wie Freundschaft, Einsamkeit, Rassismus und Liebe auf poetische Weise zu einem gelungenen Potpourri vermischt und am Ende inhaltlich mit einer echten Überraschung aufwartet.

 

Reif für die Insel

Buchseite und Rezensionen zu 'Reif für die Insel' von Ilka Jentsch

Inhaltsangabe zu "Reif für die Insel"

Diskussionen zu "The Women Behind the Door"

Autor:
Format:Kindle Ausgabe
Seiten:179
Verlag:
EAN:
read more
 

In den Wäldern der Biber: Roman

Buchseite und Rezensionen zu 'In den Wäldern der Biber: Roman' von Franziska Fischer
4
4 von 5 (2 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "In den Wäldern der Biber: Roman"

Diskussionen zu "The Women Behind the Door"

Format:Taschenbuch
Seiten:320
EAN:9783832166731
read more

Rezensionen zu "In den Wäldern der Biber: Roman"

  1. Wohltuend entschleunigend wie ein Waldspaziergang

    Gestaltung:
    ---------------------
    Das Buch sieht wunderschön aus. Die Bäume in verschiedenen Grüntönen als Titelbild sind leicht haptisch hervorgehoben. Es wirkt beruhigend. Das Hardcover ist hochwertig verarbeitet, die Seiten stabil und das dunkelgrüne Lesebändchen passt perfekt.

    Inhalt:
    ---------------------
    Alina hat sich gerade frisch von ihrem Freund getrennt, Job und Wohnung in Frankfurt verloren und fährt mangels einer Alternative und ohne weiter Nachzudenken zu ihrem Großvater. Dieser wohnt in einem kleinen Dorf namens Spechthausen. Ihr Vater starb, als sie ein Kind war und kurz danach brach der Kontakt zwischen ihrer Mutter und den Großeltern väterlicherseits ab. Nun, nach gut 20 Jahren, steht sie vor seiner Tür. Er nimmt sie auf und gemeinsam arbeiten sie die Vergangenheit auf und Alina kommt endlich an - bei sich und generell.

    Mein Eindruck:
    ---------------------

    "Joggen auf Waldwegen ist wie Schweben, ein Dahingleiten durch eine Welt, die voller Geheimnisse ist." (S. 164)

    Mich konnte die Autorin von Anfang an fesseln. Das liegt weniger an einer spannenden Handlung, sondern vielmehr an der poetischen Sprachgewalt, die dem Roman innewohnt. Frau Fischer versteht es wunderbar, Gefühle zu beschreiben und einen zum Nachdenken zu bringen. Ich konnte mich gut in Alina und ihre Selbstzweifel hineinversetzen, konnte die Annäherungen zwischen ihr und den Personen im Dorf nachspüren, besonders die zwischen ihr und Ihrem Großvater, aber auch die Gefühle zu Elias. Es waren langsame Annäherungen, so dass die Handlung authentisch wirkte und nie ins Kitschige driftete. Bei den Naturbeschreibungen und der Schilderung der Waldspaziergänge fühlte ich mich direkt an den Ort versetzt. Es wirkte entschleunigend und erholsam.

    "Als Kind ist man jeden Tag eine andere Person, jemand, der mehr weiß als das Ich, das man am Vortag war, der mehr kann und mehr versteht und gleichzeitig mehr strauchelt." (S. 182)

    Alina muss vieles in ihrem Leben überdenken und neu ordnen. Dabei helfen ihr die sehr offenen Gespräche mit ihrem Großvater, aber auch mit dem Geschwisterpaar Isabel und Elias, die sie noch aus ihren Ferien in Kindheitstagen kannte. So mischen sich immer wieder Kindheitserinnerungen mit philosophischen Zukunftsüberlegungen in die Handlung ein. Die Autorin hat für mich sehr treffend die Emotionen beschrieben und ich habe mir viele Passagen als Zitate aufgeschrieben.
    Das Ende betreffend ist vielleicht in großen Teilen vorhersehbar, aber letztendlich gefiel mir, dass die Autorin hier nicht vollends in ein kitschiges Happy End abgedriftet ist, sondern ein Plädoyer für eine andere Art von Partnerschaft und Familie gesetzt hat. Anders wäre es für mich nicht glaubwürdig gewesen.
    Ein Buch über Verlust, Vergebung, Kindheit und Erwachsenwerden, aber auch über Liebe und Familie, die nicht den klassisch-gesellschaftlichen Erwartungen entsprechen muss.
    Die Biber spielen eigentlich nur eine Nebenrolle, dennoch sind sie und der Wald der Ort, der Alina entschleunigt und so schließlich die Änderungen ins Rollen bringen. Und nebenher erfährt man dann auch noch ein wenig über das Verhalten und den Schutz der Biber, was mir gut gefallen hat.

    Fazit:
    ---------------------
    Wunderbar geschriebener Roman über den Wald als Ort der Entschleunigung und für Neubeginn - regt zum Innehalten und Nachdenken an

  1. 2,5 Sterne

    Klappentext:

    „Alina ist an einem Punkt in ihrem Leben angekommen, an dem sie nicht mehr weiterweiß: Ihren Job konnte sie nie leiden, in Frankfurt am Main, der Stadt, in der sie lebt, fühlt sie sich schon lange nicht mehr wohl, und dann geht nach einem heftigen Streit auch noch ihre Beziehung in die Brüche, sodass sie plötzlich ohne Wohnung dasteht. Wohin jetzt? Der einzige Ort, der ihr einfällt, ist Spechthausen, ein kleines Dorf in Brandenburg. Hier lebt ihr Großvater, zu dem sie seit Jahren keinen Kontakt mehr hat. In seinem viel zu großen, renovierungsbedürftigen Haus am Waldrand nimmt er sie auf, ohne viele Fragen zu stellen.

    Langsam nähern Alina und er sich wieder an. Sie hilft ihm mit den Hühnern und dem Garten; gemeinsam beobachten sie Biber in freier Wildbahn. Dunkel und fast ein wenig unwirklich sind Alinas Kindheitserinnerungen an die Ferien in Spechthausen. Nun, inmitten der Natur, kehren sie nach und nach zurück. Ehe sie sichs versieht, fühlt sie sich heimisch in dem Ort und den umliegenden Wäldern. Endlich hat sie Zeit, darüber nachzudenken, was ist, was war und was sein soll. Außerdem ist da noch ihr Kindheitsfreund Elias, mit dem sie viel verbindet. Doch bevor sie sich ein neues Leben aufbauen kann, gibt es einiges, wovon Alina sich befreien muss.“

    Der Buchtitel sowie der Klappentext lassen eine Geschichte vermuten, die in der Natur spielt, wo die Natur ein gewisser wichtiger Nebendarsteller zu sein scheint, aber leider trifft das nicht ganz zu. Sobald man in der Geschichte rund um Alina feststeckt, bemerkt man, man sucht die Natur, man sucht die Biber und will selbstredend hinter die Gedankengänge von Alina streifen um zu erfahren was sie so, nennen wir es „verwirrt“, verwirrt hat. Schnell stellte sich aber mir die Frage beim lesen, warum um Himmels Willen nimmt denn ihr Großvater sie so ohne weiteres bei sich auf? Gibt es denn da nicht erstmal einen gewissen Klärungsbedarf? Hat er etwas gutzumachen? Warum führt sie diese Flucht aus ihrem Leben zurück in ihre Vergangenheit nach Spechthausen? Warum lässt ihr Großvater alle Veränderungen, die Alina anstrebt, so ohne murren zu? Mir war hier vieles einfach zu verworren, zu undurchsichtig und vor allem zu unglaubwürdig. Wer lässt denn einfach mal so nach langer Zeit der Abstinenz jemanden so mir-nichts-dir-nichts in sein Leben? Man könnte es als Großherzigkeit oder gar Verständnis für das Enkelkind abtun, aber wie gesagt, ich finde es sehr fragwürdig. Und was ist noch fragwürdig an diesem Roman? Man sucht die Natur doch vergebens. Wird erst dem Leser der Mund so wässrig gemacht und dann „sehen“ wir die sowieso schon seltenen Biber nur für einen winzigen Moment.

    Die Geschichte soll wohl eine Art Selbstfindung sein, mit den Erinnerungen der Kindheit aufräumen, mit den aktuellen Problemen lernen umzugehen, Sinnsuche, Achtsamkeitstraining für die geschundene Seele oder so ähnlich. Ich hatte mir etwas anderes davon versprochen und kann einfach nicht mehr als 2,5 Sterne dafür vergeben. Da reißt auch der der Schreibstil oder der Ausdruck nichts heraus.

 

Seiten