Dalee

Inhalt:
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München 1912: Die 19-jährige Anna Zech hat als Jahrgangsbeste ihre Ausbildung als Krankenschwester absolviert. Auf der Suche nach einer besser bezahlten Arbeit beginnt sie als Assistentin in der Gerichtsmedizin. Gleich am ersten Tag wird die Schauspielerin Adele Röckl auf den Seziertisch gelegt. Sie wurde aus der Isar gezogen und alles deutet zunächst auf Selbstmord hin. Nach der Obduktion begegnet ihr der Journalist Fritz Nachtwey, der sich für ihre Arbeit interessiert und ihr als Dank für ihre Information eine Wohnung in der teuren Stadt verschafft. Schon bald erkennt Anna, dass es sich in Wirklichkeit um den Adeligen Friedrich von Weynand handelt, der unglücklich verheiratet ist und zu seinem Vergnügen eine Skandalzeitung betreibt. Obwohl sie anfangs eine gewisse Abneigung gegen ihn und seinen Lebensstil empfindet, so entdecken sie doch einige Gemeinsamkeiten und ihr Interesse an der Todesursache der Schauspielerin führt zu einer Freundschaft der beiden und bringt Anna schließlich leider auch in Gefahr.
Mein Eindruck:
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"Als Friedrich anschließend in einem anderen Wagen nach Hause in die Villa Senftl fuhr, grübelte er unwillkürlich nach über die verschiedenen Welten, die in dieser Stadt nebeneinander existierten, scheinbar, ohne sich zu berühren: die alte Welt des Adels mit ihrer Etikette, ihren Hofämtern und den Lakaien in Seidenstrümpfen und Schnallenschuhen. Und die Welt, die sich in Schwabing ein Stelldichein gab, mit ihren regellosen Festen, den Homosexuellen, die ihre Neigung kaum verbargen, den Anhängern von Freikörperkultur und fleischloser Ernährung, ihren Romantikern, Sozialisten und Anarchisten … Wie konnten diese widersprüchlichen Lebensweisen alle unter den Dächern derselben Stadt Platz finden, und wie lange würde es gut gehen?"
Dieser historische Kriminalroman hat mich von Anfang an in seinen Sog gezogen. Der Fall fängt zwar recht beschaulich an mit der Obduktion, die einen Suizid nahelegt. Doch allmählich nehmen die Ermittlungen Fahrt auf und die Lebensumstände des Opfers werden immer mehr beleuchtet. Wer hier jedoch einen klassischen Krimi erwartet, der wird sicherlich enttäuscht sein, da der Fall zwischendurch etwas in den Hintergrund gerät. Das hat die Sogwirkung auf mich jedoch keinesfalls beeinträchtigt. Denn der Roman lebt von der tollen Atmosphäre, man spürt die Stimmung im Volk, die kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs in München herrschte. Zudem habe ich mich von Beginn an in die beiden Protagonisten Anna und Fritz verliebt.
Beide sind so unterschiedlich auf der einen Seite und ergänzen sich auf der anderen so gut. Anna ist eine starke Persönlichkeit. Sie ist klug, lässt sich von ihren männlichen Vorgesetzten und überhaupt von Männern nicht einschüchtern und möchte auch beruflich auf eigenen Beinen stehen, was für eine Frau zur damaligen Zeit sehr ungewöhnlich ist. Sie hält sich an die Anstandsregeln, aber genießt auch ihre Freiheiten. So macht sie von vorneherein klar, dass sie Fritz als verheirateten Mann nur als Freund, nicht aber als Liebhaber dulden wird. Dies führt zu einigen amüsanten Dialogen zwischen den beiden, die ich sehr genossen habe. Ich mochte auch Fritz.Obwohl seine Frau ihn nur wegen des Adelstitels geheiratet hat und er zu Hause nichts zu sagen hat, bemüht er sich dennoch immer wieder, zumindest zu seinen Kindern ein besseres Verhältnis zu bekommen. Seine Frau stellt sich leider permanent dazwischen, sodass ich oft Mitleid mit ihm hatte. Auch mochte ich seine Art, die Gesellschaft der damaligen Zeit zu hinterfragen und zu kritisieren. Häufig verwendet er dabei einen ziemlich sarkastischen Tonfall, den ich genossen habe beim Lesen. Am Ende erfuhr der Kriminalfall noch mal eine rasante Wende, mit der ich zuvor nicht gerechnet hatte.
Der Titel ist etwas irreführend, denn der Fall selbst dreht sich nicht um die Aufklärung der Prinzregentenmorde. Er spielt eher auf die Historie an, da der Roman zu der Zeit spielt, in dem diese geschahen und die den Auftakt zum Beginn des Ersten Weltkriegs bildeten. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen und fiebere nun der Fortsetzung entgegen!
Fazit:
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Atmosphärischer historischer Krimi mit starken Protagonisten und amüsanten Dialogen - fesselnd geschrieben
Klappentext:
„JEDER TAG BIRGT EIN GANZES LEBEN
Ein allzu frühes Erwachen im dörflichen Zuhause, der kleine Sohn des Ich-Erzählers liegt quer im Bett zwischen den Eltern – die tägliche Routine setzt ein, aber eine Spannung liegt in der Luft, das Paar mit seinen drei kleinen Kindern schweigt sich an, im Laufe des Tages baut sich immer mehr Druck auf, der sich einfach entladen muss. Doch wohin wird das führen?
André Hilles Roman "Jahreszeit der Steine" erzählt einen einzigen Tag von morgens bis Mitternacht, ein Tag voller Arbeit, Erledigungen, Kontakten, Auseinandersetzungen, Gedanken, Gefühlen und Erinnerungen. Ein Tag voller Anspannung. Jeder Tag birgt ein ganzes Leben. Mit seinen Höhen und Tiefen, Ereignissen und Begegnungen, den Bildern und Überlegungen, die hervorgerufen werden. Konfrontiert mit den Wünschen und Eigenheiten der Kinder, die zärtlich und liebevoll beschrieben werden, erinnert sich der Erzähler an seine eigene, schwierige Kindheit im Osten, fragt sich, was es heißt, ein guter Vater zu sein und woher die Konflikte mit seiner Frau Levje rühren. Gedankenreich und berührend, entwaffnend ehrlich, gelegentlich zornig, dann wieder komisch, aber immer von einer geradezu magischen Präzision – "Jahreszeit der Steine" ist ein Gegenwartsroman, der einen noch lange beschäftigt.
Ein unerschrockener Blick auf die Wahrheit des Familienlebens
Die Geschichte eines einzigen Tages von Frühmorgens bis Mitternacht
Ein präzise, gedankenreich, entwaffnend, ehrlich und liebevoll erzählter Gegenwartsroman“
Autor Andrè Hille beschreibt auf 336 Seiten knapp 24h Stunden Familienalltag aus Sicht eines Familienvaters. Er beschreibt akribisch und genau seinen Verlauf, seine Erkenntnisse, seine Lust etwas zu sagen und schlussendlich fällt es dann doch hinten über weil etwas anderes dazwischen kommt. Als Leser ist man hier kein Voyeur sondern stiller Mitwisser der Geschichte. Hille geht bei den meisten Gegebenheiten auch immer wieder gedanklich in seine Ost-Kindheit. Ich muss gestehen, die gesamte Geschichte liest sich ähnlich eines Tagebuchauszuges aber gleichzeitig auch wie ein Gesprächsprotokoll eines Psychologen der seinem Klienten aufmerksam zuhört. Es liegt dann an uns das Gelesene in gewisser Weise zu beurteilen. Steht uns das zu? In meinen Augen nicht. Hille trägt hier den Inhalt seines Seelenrucksacks vor und wir Leser haben die Möglichkeit eine ehrliche Einschätzung zu seinem selbst zu erhalten aber auch was es heißt eine Familie mit 3 Kindern zu managen. Jeder wird hier für sich Themen anders sehen als der Autor selbst und ganz ehrlich, wer so offen ein Buch schreiben kann, sollte es doch auch schaffen offen mit seinem Partner über Probleme zu sprechen. Familie ist nicht immer einfach. Egal ob mit dem Partner oder mit 1 oder mehr Kindern. Es liegt aber an uns selbst etwas Positives daraus zu machen, etwas wo wir uns aufgehoben fühlen und auf Augenhöhe mit dem eigenen Partner stehen.
2,5 neutrale Sterne für diese Geschichte.
Die 14jährige Mila hat seit kurzem ein ganz besonderes Geheimnis: Es scheint, als würde der Duft von Schokolade bei ihr bewirken, dass sie einen Blick in die Zukunft werfen kann. Viel Zeit, um dieser Fähigkeit auf den Grund zu gehen, bleibt ihr aber nicht, denn kurz darauf steckt sie schon mitten in einem Schüleraustausch in Paris – und ihr Austauschschüler ist kein Geringerer als der Sohn des französischen Präsidenten.
Die Idee zum Buch ist einfach wunderbar und bringt unheimlich viele tolle Zutaten mit, um den Leser:innen das Leben zu versüßen: Ein sommerlicher Schüleraustausch vor der wunderschönen Kulisse in Paris, eine zarte erste Liebe zwischen zwei sympathischen Figuren und eine ordentliche Portion außergewöhnliche Magie.
Entsprechend gerne habe ich dieses Buch aufgeschlagen und hatte es innerhalb kürzester Zeit fertiggelesen. Mila und Louis waren zwei wirklich süße Figuren und es hat Spaß gemacht, den Schüleraustausch an ihrer Seite zu erleben. Als etwas schwach entwickelt empfand ich allerdings den fantastischen Teil der Geschichte: Da lief es manchmal etwas unrund bzw. ich fand die Magie einfach nicht ganz durchdacht, was sehr schade war, weil die Geschichte sehr viel Potenzial hat.
Alles in allem hat es mir durchaus Spaß gemacht, das Buch zu lesen, und ich kann es insbesondere jüngeren Lesern ab 10 Jahren empfehlen.
Ein Elefant und ein Junge
Ein Buch von einem Jungen, und seiner Freundschaft zu einem Elefanten.
Die Familie von Bellini ist mit dem Arbeitselefanten Dalee an Board eines Frachters - sie wollen neu anfangen. Angekommen bei den Inseln, werden Bellini und Dalee eine Einheit - gemeinsam reiten sie durchs Wasser. Das Cover passt daher auch hervorragend zum Buch - ein wirklich tolles Gesamtpaket mit einer berührenden Geschichte.
Ein wirklich tolles Buch - man lernt sehr viel über die Elefantenwelt, und Dalee ist wahrlich ein besonderer Elefant. Die Erzählung basiert auf einer wahren Geschichte, das macht es gleich noch besonderer für mich. Das Buch wird aus der Sicht von Bellini erzählt. Das Cover passt daher auch hervorragend zum Buch - ein wirklich tolles Gesamtpaket mit einer berührenden Geschichte.
Ich habe immer noch Gänsehaut, ich bin absolut überzeugt von diesem Buch, es hat mich zutiefst berührt. Das Cover passt daher auch hervorragend zum Buch - ein wirklich tolles Gesamtpaket mit einer berührenden Geschichte.
Schön fand ich auch, dass man viel neues über indische Bräuche und auch über indische Götter erfahren hat.
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