Die Akte

Buchseite und Rezensionen zu 'Die Akte' von John Grisham

Inhaltsangabe zu "Die Akte"

Heyne Verlag; 1994; Taschenbuch; Gebraucht - Gut; ; Deutsch; 480Seiten;

Autor:
Format:Taschenbuch
Seiten:478
Verlag: Heyne
EAN:9783453075658
read more
 

Die Firma: Roman

Buchseite und Rezensionen zu 'Die Firma: Roman' von John Grisham

Inhaltsangabe zu "Die Firma: Roman"

Heyne Verlag; 1994; Taschenbuch; Gebraucht - Gut; Viele Fotos vom Film; Deutsch; 560Seiten;

Autor:
Format:Taschenbuch
Seiten:560
Verlag: Heyne Verlag
EAN:9783453071179
read more
 

Tödliches Campen. Ostfrieslandkrimi

Buchseite und Rezensionen zu 'Tödliches Campen. Ostfrieslandkrimi' von Elke Nansen
4
4 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Tödliches Campen. Ostfrieslandkrimi"

Autor:
Format:Taschenbuch
Seiten:200
Verlag: Klarant
EAN:9783965860162
read more

Rezensionen zu "Tödliches Campen. Ostfrieslandkrimi"

  1. Schüsse aus dem Nichts

    Schon im Prolog wird es geheimnisvoll. Ein Schütze probiert eine ganz spezielle Schusstechnik und ist erst zufrieden, als jeder Schuss perfekt trifft.

    Es wird endlich Frühling in Ostfriesland und KHK Faber ist ganz froh, dass es mal ruhiger auf der Dienststelle ist. Das Kommissariat ist unterbesetzt und ständiger Ermittlungsdruck ist auch nicht angenehm. So kann er sich Zeit für Bewerbungsgespräche nehmen und seine Lebensgefährtin und gleichzeitig Mitarbeiterin, KK Waatstedt, bemüht sich um eine Witwe, die nicht an einen Unfalltod ihres Mannes glaubt.

    Aber das bleibt nicht lange so ruhig. Ein Lokalpolitiker wird mit pikanten Fotos erpresst und fürchtet um sein Ansehen und dann wird ein Mann in einer Tennishalle erschossen. Das Doppel sollte der entspannte Auftakt eines Geschäftstermins sein. Der Schusswinkel von oben bringt die Beamten zum Verzweifeln, es gibt keinerlei Spuren und Hinweise, die Mitspieler können sich den Anschlag nicht erklären. Das Opfer war kein beliebter Mann, seine Frau und sein Sohn litten unter seinen Gewaltausbrüchen, auch die Geschäftspartner gehen eher auf Distanz und seine Mitgliedschaft in einem Heimatschutzverein hat auch eher einen radikalen Hintergrund.

    Wieder ein neuer Fall in der Reihe von Elke Nansen um ihren Ermittler Faber, der sich gut in die Reihe einfügt. Die Protagonisten sind wie gute, alte Bekannte und die Neuzugänge passen sehr gut in die fast familiär agierende Truppe. Von den beiden neuen Kommissarinnen Heiligenstedt und Witthus möchte man gern auch in Zukunft lesen.

    Die Autorin hat sich einen rätselhaften Plot ausgedacht, den technikaffine Leser wahrscheinlich schneller entschlüsseln als ihre Ermittler. Sehr gut gefiel mir, wie aktuelle gesellschaftspolitische Bezüge in die Handlung einfließen und den Krimi sehr realistisch erscheinen lassen. Ob es nun die Vorurteile im Polizeiapparat sind oder die Rechtstendenzen in Teilen der Bevölkerung, Faber hat da eine ganz eindeutige Haltung. Dass er mit seinen Ermittlungen dem BKA in die Quere kommt, bringt nochmal richtig Turbulenzen in die Handlung.

    Ein Regionalkrimi lebt auch von der Landschaft und ihren Menschen und Ostfriesland darf deshalb auch eine wichtige Rolle übernehmen. Da passen kauzige Nebenfiguren und immer wieder plattdeutsche Einsprengsel. So ist wahrscheinlich die Nebenfigur „Opa Knut“ nicht nur eine meiner liebsten Figuren. Seine plattdeutschen Sprüche machen mir Spaß und oft bringt er als Außenstehender mit viel Lebenserfahrung die verkopften Beamten mit einem Tipp auf die richtige Fährte. Am liebsten würde man selbst gern auf Fabers Spuren durch die Gegend fahren. Trotzdem müsste ich aber nicht alle Straßen aufgeführt haben und auch bei anderen Beschreibungen wirken die vielen ausführlichen Details eher als Füllsel und bremsen manchmal die Handlung.

    „Tödliches Campen“ ist ein empfehlenswerter und solide aufgebauter Krimi, genau richtig für Ostfriesland- und Regionalkrimi Fans und eine gelungene Fortführung der Reihe.

    Teilen
 

Nullsummenspiel: Roman

Buchseite und Rezensionen zu 'Nullsummenspiel: Roman' von S.L. Huang
4
4 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Nullsummenspiel: Roman"

Autor:
Format:Taschenbuch
Seiten:432
Verlag: Heyne Verlag
EAN:9783453320000
read more

Rezensionen zu "Nullsummenspiel: Roman"

  1. 4
    20. Jul 2019 

    Rechenkunst

    In Mathe war sie schon immer einfach gut. Diese Fähigkeit kann ich in ihrem Job als Wiederbeschafferin gut gebrauchen. Wenn es einmal brenzlig wird, berechnet sie einfach die Wahrscheinlichkeit oder eine Kurve und ist in aller Regel aus der Klemme befreit. Sie ist Cas Russell, sie findet Freundschaft überbewertet und sie vertraut nur Rio. Als sie gebeten wird die kleine Schwester Courtney Polk wiederzubeschaffen, hält sie das für einen leichten Auftrag. Überrascht muss Cas feststellen, dass dem nicht so ist und auch als sie Courtney in ihrer Obhut hat, geraten die beiden Frauen in eine Gefahrensituation nach der anderen.

    Wenn man selbst der Vektor-Rechnung sofort nach der Schulzeit für immer abgeschworen hat, könnte man Cas gegenüber zunächst einige Vorbehalte haben. Denn zu Beginn metzelt sie mit ihren Berechnungen die Menschen, auch wenn sie nicht so besonders gut sind, schneller hin als man piep oder papp sagen kann. Doch wenn man sieht, mit welcher Sorgfalt und großem Mut sie auch Leben rettet, verzeiht man ihr doch das Meiste. Cas muss erstmal nicht nur auf Courtney aufpassen, sondern nebenbei auch Arthur das Leben retten. Sie ist also ganz schön beschäftigt und das, obwohl Rio gesagt hat, sie soll sich aus der Sache raushalten.

    Man merkt diesem Roman schon an, dass es sich um den Beginn einer Reihe handelt, da doch etliche Andeutungen gemacht werden, die der weiteren Klärung bedürfen. Dennoch ist die Einführung von Cas Russell und ihren Freunden (sie hat ja eigentlich keine) gelungen. Zum Glück muss man kein Mathegenie sein, um der Handlung folgen zu können. Im Gegenteil Cas’ außergewöhnliche Fähigkeiten geben der Geschichte eine besondere Note. Cool wie sie sich aus Gefahren befreit und dabei auch das Wohlergehen ihrer Freund im Blick behält. Da ist es beinahe schon überraschend, dass sie bei dieser Wiederbeschaffung an einen Gegner geraten soll, der ihr überlegen zu sein scheint. Auf jeden Fall versteht Cas es, den Leser zu fesseln und mit ihrer urigen und ungewöhnlichen Art zu erfreuen. Man darf gespannt sein, was die geheimnisumwitterte junge Frau, noch wiederbeschaffen wird.

    Teilen
 

Enigma: Roman

Buchseite und Rezensionen zu 'Enigma: Roman' von Robert Harris

Inhaltsangabe zu "Enigma: Roman"

März 1943. ENIGMA ist die Wunder-Chiffriermaschine, die den Funkverkehr der deutschen U-Boote so genial verschlüsselt, dass er scheinbar nicht zu knacken ist ... Eine nahezu unlösbare Aufgabe für den Secret Intelligence Service.

Format:Taschenbuch
Seiten:379
Verlag: Heyne Verlag
EAN:9783453115934
read more
 

Der Schrei des toten Vogels

Buchseite und Rezensionen zu 'Der Schrei des toten Vogels' von Barry Eisler
3.5
3.5 von 5 (2 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Der Schrei des toten Vogels"

Die unnahbare Livia Lone ist Detective bei der Polizei von Seattle. Und sie ist gut. Richtig gut. Spezialisiert auf Sexualdelikte, mit einem unbestechlichen Blick für die schrecklichen Begierden der Täter. Was niemand von ihren Kollegen weiß: Als Kind wurde sie mit ihrer kleinen Schwester Nason von den Eltern verkauft und strandete in Amerika, missbraucht von den Menschenhändlern, die sie ins Land schmuggelten. Seit die Schwestern getrennt wurden, ist es Livias Mission, Nason zu finden. Nie, nie, nie vergisst sie dieses eine höchste Ziel, während sie als Polizistin Täter hinter Gitter bringt. Oder direkt unter die Erde …

Als sie endlich eine Spur hat, die sie zu den Männern führen könnte, die Nason und sie in ihrer Gewalt hatten, muss sie feststellen, dass sie es mit einem mächtigen Gegner zu tun hat. Sie hat keine andere Wahl: Wenn sie es mit ihm aufnehmen will, muss sie sich den Schrecken ihrer eigenen Vergangenheit stellen.

Autor:
Format:Kindle Ausgabe
Seiten:420
Verlag: Edition M
EAN:
read more

Rezensionen zu "Der Schrei des toten Vogels"

  1. 4
    18. Feb 2023 

    Spannende Geschichte, schlechte Action-Darstellung

    Die beiden jungen Schwestern Labee und Nason, die Angehörige eines thailändischen Bergstammes, den Lahu, sind, werden von ihren Eltern an eine Bande von Menschenhändlern verkauft und in die USA verschleppt. Sie verbringen die Fahrt zusammen mit anderen Kindern in einem Container. In den Staaten angekommen, wird Labee von einem reichen Ehepaar aufgenommen und fortan Livia genannt. Nason hingegen verschwindet spurlos. Fest entschlossen, ihre Schwester zu finden, richtet Livia ihr gesamtes Leben auf dieses eine Ziel aus, auch wenn sie dafür zu fragwürdigen Mitteln greifen muss.

    Die Geschichte von Livia Lone wird auf zwei Zeitebenen erzählt: Kapitel, die mit "Damals" überschrieben sind, stellen ihren bisherigen Lebensweg von dem Moment an dar, in dem Labee und Nason entführt werden. Die übrigen Kapitel, die die Überschrift "Heute" tragen, erzählen unterdessen von Livias Suche nach Nason. Dieser erzählerische Aufbau gelingt sehr gut, auch weil die Gegenwart zum richtigen Zeitpunkt von der Vergangenheits-Erzähllinie eingeholt wird. Dadurch wird nachvollziehbarer, wie Livia auf ihr Ziel hinarbeitet, ohne sich in überflüssigen Details aus ihrer Jugend zu verlieren und die Geschichte wird schnell zu einem Page-Turner.

    Gleich zu Beginn des Buches werden zwei Kritikpunkte deutlich: Livias durchaus fragwürdige Methoden und die misslungene Darstellung physischer Gewalt.

    Denn wie das erste Kapitel zeigt, schreckt Livia nicht vor der Tötung von Menschen zurück, die sie als Gefährdung für andere Menschen ansieht. Diese Tatsache steht in krassem Widerspruch zu ihrem Beruf, denn Livia ist Polizistin. Sie lebt jedoch ihre Unzufriedenheit mit dem Umgang des Justizsystems mit Sexualstraftätern dadurch aus, dass sie Selbstjustiz übt. Dieser Ansatz wird aufgrund der Tatsache, dass die Geschichte ausschließlich aus ihrer Perspektive erzählt wird, jedoch zu keinem Zeitpunkt kritisch betrachtet. Auch Livia reflektiert höchstens in Ansätzen, tut jeden Zweifel aber gleich mit dem Argument ab, sie müsse alles für Nason tun. Zugutehalten muss man dem Buch jedoch, dass dieser charakterliche Makel Livias konsistent ist mit den Ereignissen, die in ihrer Vergangenheit stattgefunden haben. Dennoch wäre mehr kritische Auseinandersetzung wünschenswert gewesen und hätte die Figur der Livia noch glaubwürdiger gemacht.

    Vollkommen misslungen ist leider die Darstellung der Nahkampfszenen. Die Erzählung verrennt sich zu oft in viel zu langen und komplizierten Beschreibungen verschiedener Kampftechniken und verwendet dabei Namen bestimmter Positionen aus Kampfsportarten, die einem durchschnittlichen Leser nicht bekannt sein dürften, ohne sie jedoch in wirklich bildlicher Weise zu erklären. Glücklicherweise nimmt die Häufigkeit dieser Szenen jedoch im Verlauf des Buches deutlich ab.

    Hingewiesen sei auch darauf, dass die Gewaltdarstellungen in diesem Buch recht explizit ausfallen. Auch sexualisierte Gewalt wird teilweise in Einzelheiten beschrieben. Dies ist zwar erforderlich, um die Motive der handelnden Personen aufzuzeigen, dürfte für einige Leser jedoch verstörend sein.

    Insgesamt kann eine Empfehlung für dieses Buch ausgesprochen werden, wenn man bereit ist, über die misslungene Darstellung der Kampfszenen hinwegzusehen und keine Probleme mit expliziter Gewalt hat. Barry Eisler hat eine zwar nicht perfekte, aber doch in weiten Teilen sympathische, tiefgründige und nachvollziehbare Hauptfigur erschaffen, die Lust darauf macht, auch die übrigen Bände der Livia Lone-Reihe zu lesen.

    Teilen
  1. 3
    15. Mai 2019 

    Kleiner Vogel

    Die Eltern von Labee und Nason sind arm. Sie leben in den Bergregionen Thailands. Trotz der Armut hält Labee immer zu ihrer kleinen Schwester. Als die beiden Mädchen irgendwann von Fremden abgeholt werden, können sie nicht sofort ahnen, was ihnen blüht. Eine lange Schiffsreise in einem Container führt Labee schließlich nach Amerika. Von einem offensichtlich wohlhabenden Paar wird sie adoptiert und wird nun Livia genannt. Ihre Schwester Nason jedoch bleibt verschwunden. Auch noch während sie heranwächst, muss Livia einiges ertragen. Doch nie verlässt sie der Gedanke an ihre Schwester. Nach dem Schulabschluss beginnt Livia eine Laufbahn bei der Polizei.

    Menschenhandel und Sexualdelikte sind die Verbrechen, die Livia mit allem Einsatz versucht, aufzuklären. Die, welche solche üblen Taten begehen, sind in ihren Augen die übelsten Verbrecher. Kaum noch haben sie eine Daseinsberechtigung. Geprägt von ihrer Herkunft, versucht Livia alles, um die Monster vor Gericht zu bringen und den Opfern zu einem besseren Leben zu verhelfen. Viele der Opfer stehen für Livia anstelle der Schwester, deren Schicksal unbekannt ist. Gerade darin verbirgt sich doch die vage Hoffnung, ihr kleiner Vogel, ihre kleine Schwester könnte noch am Leben sein. Livia wird die Suche nie aufgeben und so muss sie den Kampf gegen die Dämonen der Vergangenheit aufnehmen.

    Einige Schilderungen in diesem ersten Roman um Livia Lone Thriller können für manche Leser schwer zu ertragen sein. Auch muss dahingestellt bleiben, ob man es gutheißen möchte, wie weit Livia geht, um die Monster auszuschalten. Ausgesprochen spannend ist dagegen ihre Suche nach ihrer Schwester und ihr eigenes tragisches Schicksal berührt. Wie verwerflich Menschenhandel in jeder Form und besonders wenn Kinder betroffen sind, wird eindeutig klar. In Rückblenden erfährt man von dem Weg nach Amerika und Livias Jugend bei den Adoptiveltern. Dies und der in der Gegenwart angesiedelte Teil der Handlung bildet einen ergreifenden Spannungsbogen. Livia Lones komplexe Persönlichkeit weckt trotz der Beschädigungen, die sie in früher Jugend erfahren musste, große Sympathie.

    3,5 Sterne

    Teilen
 

Das Totenschiff: Roman

Buchseite und Rezensionen zu 'Das Totenschiff: Roman' von Christopher Golden
3
3 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Das Totenschiff: Roman"

Format:Taschenbuch
Seiten:416
EAN:9783734104916
read more

Rezensionen zu "Das Totenschiff: Roman"

  1. 3
    15. Okt 2018 

    Nettes Abenteuer-Horror-Buch.

    Inhalt: Ein Erdbeben legt auf dem Berg Ararat im Osten der Türkei den Eingang zu einem riesigen Höhlensystem frei. Dort macht das Expeditionsteam um die Forscher Meryam und Adam eine spektakuläre Entdeckung: ein uraltes Schiff, und das 4000 Meter über dem Meeresspiegel! Handelt es sich tatsächlich um die Arche Noah, wie Legenden besagen? An Bord wird ein Sarg gefunden, darin ein menschenähnliches Wesen mit Hörnern. Während die Forscher noch versuchen, dessen Herkunft zu ermitteln, tobt um den Berg ein mächtiger Schneesturm, der die Forscher von der Außenwelt abschneidet – und es kommt zum ersten Todesfall.
    Für dieses Genre ist das ein durchaus gelungenes Werk. Der Stil ist flüssig, der Plot spannend und bietet Überraschungen. Das Rad wurde hier keinesfalls neu erfunden, aber altbewährtes gut und frisch aufbereitet. Was mich aber stört, und das ist mein persönlicher Geschmack, sind all die persönlichen Dramen, die zwischen den Charakteren bestehen. Ich verstehe durchaus das Bedürfnis, den Charakteren Tiefe zu verleihen, aber es fühlt sich hier, wie oft in Büchern und Filmen, sehr konstruiert an und hat mich teilweise einfach nur genervt. Davon aber abgesehen war es ein nettes Buch, welches Fans des Genres sicher gefallen wird.
    Fazit: Kann gelesen werden.

    Teilen
 

Macbeth

Buchseite und Rezensionen zu 'Macbeth' von Jo Nesbø
5
5 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Macbeth"

Jo Nesbøs packender Thriller über die Gier nach Macht

Er kennt seine Feinde nur allzu gut. Inspector Macbeth ist der taffste Cop in einer maroden Industriestadt im Norden. Einen Deal nach dem anderen lässt er hochgehen, die Drogenbosse beißen sich an ihm die Zähne aus. Doch irgendwann wird die Verlockung zu groß: Geld, Respekt, Macht. Schnell aber wird ihm klar, dass einer wie er, der schon in der Gosse war, niemals ganz nach oben kommen wird. Außer – er tötet. Angestachelt von seiner Geliebten, schafft er sich einen Konkurrenten nach dem anderen vom Hals. In seinem Blutrausch merkt er nicht, dass er längst jenen dunklen Kräften verfallen ist, denen er einst den Kampf angesagt hat.

Autor:
Format:Kindle Edition
Seiten:624
EAN:
read more

Rezensionen zu "Macbeth"

  1. "Ich hab mich vollgeschluckt mit so viel Grauen ..."

    "Er duckte sich zwischen den Laken auf der Wäscheleine hindurch. (...)
    Kleine Punkte aus Sonnenlicht durchbrachen die Schatten, die von den Laken geworfen wurden. Er stand da und sah sie an. Dann schaute er an sich selbst hinab. Betrachtete seinen Pullover und die Hose, die ebenfalls von kleinen Punkten aus Licht übersät waren. Er spürte, wie sein Herz aussetzte. Fuhr mit dem Finger über ein Laken. Sofort fand er ein Loch. Und noch eins."

    Dies ist kein besonderer Wendepunkt des Romans. Es ist ein Drama unter vielen, ein Nebenschauplatz - eine Stelle, an der geschossen wurde und die aufgehängten Laken von Kugeln durchlöchert sind. Ich zitiere die Stelle nur, um eine besondere Eigenart von Jo Nesbø aufzuzeigen, die ihn für mich in der Thrillerlandschaft einzigartig macht: Er nimmt sich für jede Szene, jedes kleine Drama die Zeit, eine besondere Atmosphäre zu schaffen; einen Moment der Sinnlichkeit, der die Leserin innehalten lässt. Die in Rezensionen anderer Thriller oft als Lob geäußerte Behauptung, dass man "durch die Seiten fliegt", passt auf Nesbø nirgends. Seine Bücher kann und soll man als Belletristik lesen. Seine zweite, für mich besonders wichtige Besonderheit ist, dass er auch den kompliziertesten Plot klar und einfach darbieten kann. Ich kann solche Thriller über Politik und vielfach verflochtene Korruption normal gar nicht lesen, weil es meine Hirnkapazität übersteigt. Selbst Harry Potter war mir zu kompliziert. Aber bei Nesbø kann ich folgen!

    Der Plot ist eine getreue Adaptation des Macbeth-Stoffs. Wer das Shakespeare-Drama kennt, weiß, wie es kommen wird. Es ist vorhersehbar, aber doch äußerst bewundernswert, wie Nesbø jede wichtige Einzelheit, jede Person mit ihren Eigenarten in seine Romanhandlung transportiert hat. Schauplatz ist eine namentlich nicht genannte Stadt, die wir in Schottland vermuten müssen, und zwar gegen Ende einer starken industriellen Rezession mit hoher Arbeitslosigkeit und verarmter Bevölkerung*. Polizei und Behördenapparat sind durchsetzt mit skrupellosen Machtpolitikern, so dass man sich zuweilen in einer Art Bananenrepublik wähnt - ich hoffe stark, dass es in Schottland nicht wirklich so zugeht. Macbeth ist ein anfangs integer erscheinender, dann zunehmend korrupter Polizist, der - vorgeblich im Zuge der Bekämpfung des Drogenhandels - in die höchsten Ränge der Polizeihierarchie aufsteigt, am Ende sogar das Bürgermeisteramt ins Auge fasst. Der norwegische "König Sweno", den Shakespeares Macbeth am Anfang besiegt, ist bei Nesbø der Chef der "Norse Riders", einer Motorradgang, die mit Drogen dealt. Und so geht es weiter: all die markanten Wendepunkte und Personen, die man aus Shakespeares Drama kennt - die von inneren Dämonen getriebene "Lady", die drei Hexen, ihre Prophezeiungen, Banquos Geist beim Bankett, der marschierende Wald von Birnam und so weiter - haben ihre Auftritte, und nichts wirkt aufgesetzt oder implantiert, sondern findet seinen Platz als funktionierendes Rädchen in dem Getriebe, das Macbeth in den Abgrund reißt. Was die Menschen antreibt und bewegt, hat sich seit Shakespeares Zeiten nicht geändert.
    Dicke Leseempfehlung für ein sehr besonderes Buch!

    *) Ich habe ein Interview gefunden, in dem es heißt, dass Nesbø die Stadt Newcastle im Sinn hatte.

    Teilen
 

Die sieben Kreise der Hölle

Buchseite und Rezensionen zu 'Die sieben Kreise der Hölle' von Uwe Wilhelm

Inhaltsangabe zu "Die sieben Kreise der Hölle"

Autor:
Format:Taschenbuch
Seiten:448
EAN:9783734103452
read more
 

Die Tränen der Kinder (Paula Tennant, Band 1)

Buchseite und Rezensionen zu 'Die Tränen der Kinder (Paula Tennant, Band 1)' von Alex Thomas

Inhaltsangabe zu "Die Tränen der Kinder (Paula Tennant, Band 1)"

Autor:
Format:Taschenbuch
Seiten:364
Verlag: Edition M
EAN:9781503954212
read more
 

Seiten