Die seltsamsten Tiere der Welt – Skurrile Schöpfungen der Evolution. Tierporträts, die Darwin und Humboldt sicher nicht kannten.

Buchseite und Rezensionen zu 'Die seltsamsten Tiere der Welt – Skurrile Schöpfungen der Evolution. Tierporträts, die Darwin und Humboldt sicher nicht kannten.' von Lisa Signorile
NAN
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Inhaltsangabe zu "Die seltsamsten Tiere der Welt – Skurrile Schöpfungen der Evolution. Tierporträts, die Darwin und Humboldt sicher nicht kannten."

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:384
EAN:9783809441564
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Raben

Buchseite und Rezensionen zu 'Raben' von Thomas Bugnyar
4
4 von 5 (4 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Raben"

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:224
EAN:9783710606373
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Rezensionen zu "Raben"

  1. 3
    04. Feb 2023 

    Interessante Einblicke in wissenschaftliches Arbeiten...

    Sie sind bekannt für ihre verblüffende Intelligenz, für das clevere Benutzen von Werkzeugen und für ihr außergewöhnlich soziales Miteinander: Raben und Krähen faszinieren und begleiten Menschen seit jeher. Leben Kolkraben wirklich so streng in Zweierbeziehungen wie Ehepaare im Einfamilienhaus? Warum verlassen sie ein Gebiet, in dem es genug Nahrung gibt? Wie gelingt es ihnen, sich in andere hineinzuversetzen? Und welche Regeln prägen ihr komplexes Sozialsystem? Der international renommierte Rabenforscher Thomas Bugnyar räumt mit vielen Mythen und Schwarz-Weiß-Bildern auf. Als Verhaltens- und Kognitionsbiologe nimmt er uns mit auf eine Entdeckungsreise in das Leben, Denken und Fühlen der Raben. Wir lernen die Verhaltensweisen der Rabenvögel zu verstehen, aber auch: dass sie uns verstehen. (Klappentext)

    Als ich die Leserunde zu diesem Buch entdeckte, war ich gleich Feuer und Flamme. Denn Rabenvögel sind wirklich interessante Tiere, selbst wenn man sie ohne wissenschaftlichen Hintergrund beobachtet. Von diesem Sachbuch erwartete ich mir daher zahlreiche neue Erkenntnisse und eine informative Unterhaltung. Die erhofften Fotos bekam ich, sogar zahlreich in den einzelnen Kapiteln verteilt, und sie lockerten die schriftliche Darstellung in jedem Fall auf.

    In zehn Kapitel (meist zwischen 20 und 30 Seiten) gliedert sich das Buch, und die Überschriften sind dazu geeignet, die Neugierde zu wecken, denn sie verraten nicht zu viel:

    - "Raben sind auch nichts anderes als fliegende Affen"
    - Raben verstehen mehr, als wir denken
    - Allesfresser mit gewissen Vorlieben
    - Tarnen und Täuschen
    - Der schwierige Blick in den Rabenkopf
    - Von Vielfliegern und Dableibern
    - Komplexe Beziehungen
    - Danke für die Information!
    - Eine Frage der Persönlichkeit
    - Was wir von den Raben lernen können

    Tatsächlich gab es hier einiges, was ich zuvor nicht wusste. Dass Rabenvögel besser sind als ihr Ruf und zudem sehr intelligent, das wusste ich bereits. Aber die Auflistung aller Rabenvögel (Kolkrabe, Rabenkrähe, Nebelkrähe, Saatkrähe, Dohle, Elster und Eichelhäher) wäre bei mir zuvor inkomplett gewesen, und auch das Ausmaß ihrer Kommunikationsfähigkeit und -bandbreite konnte mich durchaus verblüffen.

    "Zu hören bekommen haben wir schon eine Art Quaken von einem Raben neben einem Froschteich, Raben, die "wieherten" und bei einer Pferdekoppel untergebracht waren, und "plop" - von Raben, die neben einem Tennisplatz nisteten. (...) Das "Do kim her" von Jakob im Alpenzoo dürfte ebenso zustande gekommen sein." (S. 167)

    Thomas Gugnyar arbeitet an einer Forschungsstation mit handaufgezogenen Raben und Krähen, erforscht jedoch auch wildlebende Rabenvögel in der näheren Umgebung des Haidhofs in Bad Vöslau (Niederösterreich). Die wissenschaftlichen Erkenntnisse dieser jahrelangen Forschungsarbeit präsentiert der Verhaltens- und Kognitionsbiologe hier - und zieht dabei auch Rückschlüsse auf den Menschen.

    Leider ist die Präsentation der kognitiven und sozialen Fähigkeiten der Rabenvögel bei aller Verständlichkeit doch oftmals sehr wissenschaftlich gehalten. Der Autor beschränkt sich nicht auf die Ergebnisse seiner Forschungen, sondern erläutert auch fachgerecht die theoretischen Hintergründe der Erforschung von Intelligenz und Sozialverhalten, sowie mit welcher Fragestellung und welcher Versuchsanordnung man letztlich zu den einzelnen Ergebnissen kam, was teilweise sehr detailliert geriet. Zudem werden immer wieder zahllose Namen genannt von Miterabeiter:innen, die seine Untersuchungen unterstützt haben oder eigene Forschungsergebnisse beitragen konnten (man hätte sich stattdessen im Anhang auf einer Seite bei den Beteiligten bedanken können). Immer wieder erinnerte mich diese Form der Präsentation an Publikationen in Fachzeitschriften.

    Alles was mit den Raben selbst zu tun hatte, fand ich hochinteressant. Wenn es um die wissenschaftlichen Fragestellungen und Versuchsanordnungen ging, damit relevante und repräsentative Ergebnisse erzielt werden konnten, ließ meine Begeisterung jedoch zunehmend nach. Ich empfand die Lektüre streckenweise doch als langatmig und dadurch auch als anstrengend. Dabei ist mein Interesse an den Rabenvögeln ungebrochen! Ja, der wissenschaftliche Prozess ist umständlich und langwierig - aber erstaunlich ist, wie wenig konkrete Aussagen das Buch insgesamt bietet im Verhältnis zum Seitenumfang. Davon hatte ich mir tatsächlich mehr versprochen - eben ähnlich wie bei einer TV-Dokumentation.

    Einerseits bietet das Buch durchaus interessante Einblicke in die Welt der Raben - andererseits aber auch v.a. in die Arbeit eines Wissenschaftlers. Für angehende Verhaltens- oder Kognitionsbiologen oder sonstige einschlägig Interessierte mag dieses Buch genau richtig sein. Für Menschen, die wie ich v.a. an neuen Erkenntnissen über die Rabenvögel interessiert sind, m.E. nur bedingt. Ich habe das Buch nicht ungern gelesen, habe jedoch etwas anderes erwartet.

    © Parden

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  1. (Alle) Tiere verdienen unseren Respekt

    Kurzmeinung: Rabenvögel werden völlig verkannt!

    Thomas Bugnyar (geb. 1971) ist ein österreichischer Verhaltensbiologe mit Schwerpunkt Kognitionsstudien an Raben. Seit vielen Jahren beobachtet er diese wunderbaren, intelligenten Tiere und arbeitet mit ihnen, um sie besser zu verstehen und um zu erreichen, dass die Menschen die Tiere besser verstehen. 

    Deshalb schreibt er auch dieses Buch über die Rabentiere und seine Forschungen beziehungsweise seine Ergebnisse. Dabei kommt er zu verblüffenden Resultaten, die im Einzelfall natürlich im vorliegenden Buch nachzulesen sind, aber verraten möchte ich, dass Rabenvögel besser sind als ihr Ruf, dass sie entschieden intelligent sind und ein Leben lang hinzulernen, anders als mancher Mensch. Und dass sie am liebsten in einer monogamen Langzeitbeziehung leben. „Das Lernen ist bei ihnen eine unendliche Geschichte“, schreibt der Autor, dem es ein Herzensanliegen ist, zwischen Mensch und Tier zu vermitteln. So schreibt er, die „Vermittlung von Informationen an die interessierte Öffentlichkeit“, sei ihm äußerst wichtig. „Diese Aufgabe wird in der universitären Wissenschaft als „Third Mission“ … neben den beiden Säulen der Forschung und der Lehre bezeichnet.“

    Der Kommentar: 
    Das Buch ist sehr verständlich geschrieben. Thomas Bugnyar weiß so zu schreiben, dass man Wissenschaft begreift, Fachbegriffe werden vorgestellt und erklärt! Die Versuche, die er mit Hilfe vieler Doktoranten und Assistenten und anderen Wissenschaftlern unternommen hat, sind richtig spannend. Man merkt, dass alle Beteiligten mit Leib und Seele bei der Sache sind, denn Grundlagenforschung erfordert viele Stunden akribischen Arbeitens! 

    Was ich an dem Buch nicht besonders mag ist die Art der Präsentation. Menschen arbeiten in der Wissenschaft, um sich einen Ruf zu erarbeiten. Dazu veröffentlicht man in Fachzeitschriften, in sogenannten Papers. In diesen Papers wird akribisch aufgelistet, wer welche Versuche durchgeführt hat, etc. Keiner darf unterschlagen werden, denn sonst würde man sich ja mit fremden Federn schmücken. Das ist wissenschaftlich korrekt und wichtig. 

    In einem populärwissenschaftlichen Buch dagegen interessiert es niemanden, wer es war, der gerade diese Versuchsanordnung aufgestellt hat, wer mit welchem Raben gearbeitet hat, wer welche Idee hatte, wessen Verdienst es ist, dies und jenes herausgefunden zu haben; nur das Resultat interessiert. In „Raben“ haben wir leider ein gefühlt tausendfaches Namedropping von Hiwis, Doktoranten, Assistenten, etc. etc. Ein allgemeiner Dank an alle Mitarbeiter am Ende wäre angenehmer gewesen. 

     Es kann auch sein, dass für dieses Buch, zwar nach Kapiteln strukturiert, aber danach einfach nur noch der Inhalt bereits veröffentlichter Paper eins nach dem anderen abgearbeitet wurde. Das ist durchaus organisch, aber kein Lesevergnügen. 

    Fazit: In die Gesellschaft hinaustragen, was Tiere für tolle Wesen sind, ist immer gut, egal, in welcher Form. Ethische Fragen werden in „Raben“ jedoch leider ziemlich stiefmütterlich behandelt.

    In der Wissensvermittlung auch noch verständlich zu sein, ist ein Wert an sich. Aber wir haben hier auch Literatur und Literatur braucht etwas anderes als ein wissenschaftliches Paper. Bei der abstrakten Darstellung, Zusammenfassung und Struktur und der sprachlichen Schönheit des Textes ist noch Luft nach oben. Auch das Gendersternchen und weiteres künstliches Gegendere, das nicht einmal konsequent durchgehalten wurde, stört. Im Hardcover werten die Fotos den Band auf. Im ebook eher nicht.

    Kategorie: Sachbuch. Grundlagenforschung an Tieren.
    Verlag: Brandstätter Verlag/Österreich

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  1. 5
    03. Nov 2022 

    Vom schwierigen Blick in den Rabenkopf

    Einer der weltweit bedeutendsten Rabenforschern und Leiter des Departments für Verhaltens- und Kognitionsbiologie der Uni Wien, Thomas Bugnyar, hat ein populärwissenschaftliches Sachbuch mit dem wohl eingängigsten aller möglichen Titeln „Raben“ zu ebendiesen intelligenten und sozialen Vögeln vorgelegt.

    Natürlich dreht sich in diesem Buch fast alles um die Raben, aber es ist wichtig zu betonen, dass Bugnyar ebenso viel Wert darauf legt, die Vorgehensweise von verhaltens- und kognitionsbiologischer Forschung den Lesenden nahe zu bringen. So beschreibt er ausführlich und verständlich Studiendesigns, die wissenschaftlich valide und reliabel aber gleichermaßen tierfreundlich angelegt sein müssen. Wir erfahren in diesem Buch nicht nur einiges zu den Fähigkeiten der Rabenvögel, sondern eben auch ganz Konkretes aus den Forschungsstationen Haidlhof und Grünau, die größten weltweit.

    Somit kann Bugnyar auch aus einem großen Fundus an eigenen Fotos von genau den Raben schöpfen, über die er in seinem Buch berichtet. So wird das soeben im Text Beschriebene durch wunderbare Farbfotos unterstrichen. Viele davon erscheinen eher wie Schnappschüsse aus den Forschungsstationen, inklusive wissenschaftliche Mitarbeiter, wirken dadurch aber umso authentischer.

    Eine Eigenart dieses Sachbuches, welche mich zunächst verwunderte, ist die Angewohnheit Bugnyars all seine aktuellen und ehemaligen (Promotions-)Student:innen, Post-Docs usw. namentlich im Fließtext zu benennen. Ich habe es letztlich als eine Hommage für diese wechselnden Teams, ohne die die wissenschaftliche Arbeit in diesem Ausmaß nicht möglich wäre, verstanden. Nur selten erwähnen angesehene Professoren all ihre wissenschaftlichen Mitarbeiter:innen, viele lassen sie in Monografien gänzlich unter den Tisch fallen und heimsen das Lob dann ganz für sich allein ein. Dass der Autor hier nicht nur alle Helfer:innen nennt, sondern auch Fotos der Teams im Laufe der vergangenen fast 30 Jahre präsentiert, halte ich schlussendlich für äußerst sympathisch.

    Der Autor scheint also ähnlich sozial veranlagt zu sein, wie die Raben, die lautstark „Haa!“ schreien, wenn sie eine Futterquelle entdecken und weitere Raben damit zu sich rufen. Viele interessante Anekdoten aber auch knallharte Forschungsergebnisse nimmt man aus der Lektüre von „Raben“ mit. Dass diese Forschung wichtig ist, um den Menschen zu verdeutlichen, dass sie keineswegs die einzigen Lebewesen mit kognitiven und sozialen Fähigkeiten sind, unterstreicht der Autor. Er verdeutlicht, wie wichtig ein respektvoller Umgang mit allen Tieren, nicht nur seinen Favoriten, den Raben, ist.

    Das Buch kann ich allen Interessierten ans Herz legen, egal ob sie Vorwissen im Bereich des wissenschaftlichen Arbeitens haben oder nicht. Und gerade die, die nicht nur fertige Ergebnisse vorgesetzt bekommen, sondern auch einen Blick hinter die Kulissen werfen wollen, können hier nur gewinnen. Für alle, die sich dann weiter belesen wollen hält Bugnyar am Ende des Textes noch Literaturhinweise im Fließtext bereit. Das ist zwar auch etwas ungewöhnlich, da sonst gesondert im Anhang genannt, aber es passt zum „integrativen“ Stil des Buches. „Raben“ ist ein gutes, einfach verständliches „Einstiegsbuch“, so betont der Autor, dass er nicht nur die beiden Säulen der universitären Wissenschaft Forschung und Lehre ernst nimmt, sondern auch die dritte, nämlich die Vermittlung von Information an die interessierte Öffentlichkeit. Ich wünsche ihm eine große Öffentlichkeit für sein Buch und sein Anliegen.

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  1. Interessant und faszinierend

    „Es ist übrigens auch eine Geschichte des Staunens: Denn sosehr ich in all den Jahren versucht habe, Raben zu verstehen – am verblüffendsten fand ich stets die Situationen, in denen ich bemerkte: Sie verstehen mich.“ (Zitat Seite 9)

    Thema und Inhalt
    Seine Diplomarbeit hatte der weltweit bekannte Rabenforscher und Kognitionsbiologe Thomas Bugnyar, Professor an der Universität Wien, noch über Primaten geschrieben, seine Dissertation jedoch galt bereits den Raben und seither stehen Raben und Krähen im Mittelpunkt seiner Forschung. Über sein Studium der Biologie und Zoologie kam er zur Verhaltensbiologie. Sein Forschungsansatz ist ganzheitlich, Verhaltens- und Kognitionsbiologie, also die Frage nach der Wahrnehmung der Tiere, Lernfähigkeit, Aufnahme von Informationen, Erinnerungsvermögen. Denn durch die Beobachtungen, was ein Rabe in welcher Situation warum tut, können sich auch Erklärungen für das menschliche Verhalten ergeben. Um seine Arbeiten, Erkenntnisse und Erlebnisse mit Rabenvögeln, sowohl mit handaufgezogenen, als auch mit wildlebenden Kolkraben und Krähen, geht es in diesem Buch.

    Gestaltung
    In zehn Kapiteln, die in Abschnitte unterteilt sind, schildert der Autor zu Beginn in Kapitel 1 seinen persönlichen Werdegang und Weg in dieses besondere Forschungsgebiet und endet im Kapitel 10 mit neuen Erkenntnissen darüber, was wir von den Raben lernen können. Die Forschungserkenntnisse in der niederösterreichischen Forschungsstation Haidlhof in Bad Vöslau und auch in der von Konrad Lorenz gegründeten Forschungsstelle Naturtierpark Grünau im oberösterreichischen Almtal ergeben sich einerseits durch genaue Beobachtungen der einzelnen Tiere und vor allem durch Experimente. Da die Rabentiere durchaus unterschiedliche Eigenheiten haben und immer je nach Situation kognitiv flexibel reagieren, muss das jeweilige Experiment zuvor genau ausgetüftelt und exakt geplant werden, um aussagekräftige Resultate zu erhalten. Diese Beobachtungen und Experimente zu den unterschiedlichsten Themen von der Ernährung bis zu den Bewegungsmustern und zurückgelegten Entfernungen, ihre Tricks, Beziehungen, soziale Rollen und die vielfältigen Arten der Kommunikation untereinander werden in den einzelnen Kapiteln vom Entwurf der Idee bis zu den Resultaten und Erkenntnissen geschildert. Dabei gibt es immer wieder Überraschungen und erstaunliche Beobachtungen. Diese und die Geschichten über die besonderen Eigenheiten der einzelnen Tiere machen dieses Buch, das von Thomas Bugnyar bewusst populärwissenschaftlich verfasst wurde, nicht nur interessant und informativ, sondern auch sehr unterhaltsam zu lesen.

    Fazit
    Mit diesem Buch gelingt dem Rabenforscher und Kognitionsbiologen Thomas Bugnyar eine perfekte Mischung zwischen einem wissenschaftlichen Fachbuch und einem mit Staunen, Interesse und Vergnügen zu lesenden Sachbuch. Ab sofort werde ich Rabenvögel, in meinem Fall besonders Nebelkrähen, noch genauer beobachten und auf ihre unterschiedlichen Rufe und Verhalten achten.

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Alltag im Mittelalter.

Buchseite und Rezensionen zu 'Alltag im Mittelalter. ' von Ernst Schubert
5
5 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Alltag im Mittelalter. "

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:600
EAN:9783806244380
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Rezensionen zu "Alltag im Mittelalter. "

  1. Höchst interessant

    Klappentext:

    „Von Wäldern und (Ab)Wässern, vom Fluchen und von der Liebe, vom Unrat auf den Straßen und von Gotteslästerung im Mittelalter handelt dieses Buch. Diese scheinbar weit auseinander liegenden Themen werden von der Frage geleitet, wie der mittelalterliche Mensch mit seinem Lebensumfeld, mit der Natur, mit seinen Mitmenschen umging. Wie konnte er in seiner Welt bestehen?

    Ernst Schubert gelingt es glänzend, die Alltagsgeschichte der mittelalterlichen Männer Frau aus dem Volke zu schreiben, indem er die spezialisierten Zweige der Geschichtsforschung – historische Geographie und literaturwissenschaftliche Mediävistik, Mentalitätsgeschichte und Umweltgeschichte – zusammenführt. Anschaulich und quellennah, derb und amüsant, kommt dem Leser nach der Lektüre manches weit fremder vor, als er es sich vorgestellt hatte, manches aber auch weit ›unmittelalterlicher‹.“

    Wer sich mit dem Mittelalter befasst, fragt sich das oft: Wie war wohl der Alltag? Wer Burgen und Schlösser aus der Zeit besucht, erhält zumindest einen kleinen Einblick aber dieses Buch hier geht noch weiter. Autor Ernst Schubert erzählt hier auf besondere Weise den Alltag dieser Zeit und entführt den Leser in diese. Durch seine Forschung kam er zu diesen Erkenntnissen und liefert damit einerseits neues Wissen und eben auch ein Stück Geschichte. Einige Parts lasen sich wirklich witzig und amüsant, andere waren hart und derb und andere wieder lieblich - das Mittelalter war vielseitig, das stellt der Leser schnell fest. Die andere Erkenntnis ist, die Menschen damals waren gescheiter als wir bislang dachten und angenommen hatten. Hier tun sich kleine Welten auf und erstaunen die Leserschaft. Schubert erzählt verständlich und bildhaft, oft hat man das Gefühl mittendrin und dabei zu sein - alles wirkt fast wie ein historischer Roman. Aber es gab auch die Gegenseite und eben das Bild was wir Begeisterte dieser Zeit wohl alle dachten: an Grausamkeiten mangelte es ebenfalls nicht.

    Fazit: sehr lesenswert und bedeutend und für alle Fan‘s dieser Zeit ein Muss! 5 von 5 Sterne!

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Wie viel Luxus braucht der Mensch?

Buchseite und Rezensionen zu 'Wie viel Luxus braucht der Mensch?' von Marion Giebel
NAN
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Inhaltsangabe zu "Wie viel Luxus braucht der Mensch?"

Format:Taschenbuch
Seiten:83
EAN:9783150196656
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Weltgeschichte der Flüsse

Buchseite und Rezensionen zu 'Weltgeschichte der Flüsse' von Laurence C. Smith
2
2 von 5 (2 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Weltgeschichte der Flüsse"

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:448
EAN:9783827501554
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Rezensionen zu "Weltgeschichte der Flüsse"

  1. Wohl etwas zu viel erwartet

    Klappentext:

    „Flüsse haben, mehr als jede Straße oder Technologie, den Lauf unserer Zivilisation geprägt. Sie haben Entdeckern neue Wege eröffnet, sie bilden und überwinden Grenzen, ermöglichen Handel, stellen Energie bereit und ernähren Millionen. Die meisten Großstädte wurden an Ufern von Flüssen gegründet. Auch wenn ihr Lauf heute meist eingehegt ist, bleiben die Ströme in Zeiten von Klimawandel und Wasserknappheit eine machtvolle globale Kraft: Ihre weitverzweigten Arterien spenden Leben, können aber ebenso alles zerstören, was ihnen im Weg ist. In seiner glänzend geschriebenen Weltgeschichte der großen Flüsse seit der Antike lenkt der Umwelt- und Geowissenschaftler Laurence Smith erstmals unseren Blick auf eine gemeinhin unterschätzte kulturbildende Naturkraft.

    Ausstattung: mit zahlreichen Abbildungen und Farbbildteil“

    Meine Erwartungen an das Buch waren wohl scheinbar zu groß. Nach dem Hochwasser-Unglück an der Ahr im Sommer 2021, immer wiederkehrende Erdrutsche und Hochwasser beispielsweise in Indien oder Staudamm-Unglücke wie in Brasilien - man wird wieder sensibler was das Thema „Flüsse“ angeht. So wollte ich hier gern in die Geschichte und Entstehung dieser einfach gern mehr erfahren. Leider verzettelt sich Autor Laurence Smith zu sehr in Nebensächlichkeiten und seiner eigenen, persönlichen Geschichte. Das Wie und Warum werden leider nur schwach beantwortet, man sucht ständig nach dem „Wann kommt denn endlich mal was zum Thema!“ und findet es leider nicht. Smith‘ Ausführungen sind einfach manches Mal zu verschachtelt, zu oberflächlich. Hier und da erklärt er genauer aber das ist leider nicht die Mehrheit des Buches. Wie andere kritische Lesestimmen ebenfalls schon erkannt haben, entdeckt hier ein weltoffener und neugieriger Leser nichts Neues. Das kann ich nur so unterschreiben. Wer ein wenig in der Schule aufgepasst hat, hat hier nur Wiederholung zu erwarten. In vielen Punkten kratz er nur an der Oberfläche oder fokussiert sich zu sehr auf die USA und weniger auf den Rest der Welt. Zum Schluss gibt es ein paar interessante Fakten aber das befriedigte definitiv nicht meine Erwartungen an das Buch.

    2 von 5 Sterne von mir.

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  1. 2
    16. Mai 2022 

    Nicht das, was es verspricht.

    Der Untertitel dieses Buches lautet: „Wie mächtige Ströme Reiche schufen, Kulturen zerstörten und unsere Zivilisation prägen.“ Entsprechend habe ich mir eben ein historisches Sachbuch vorgestellt, mit dem Thema Flüsse als verbindendes Element. Nachdem ich aber die ersten paar Kapitel gelesen hatte, wurde ich stutzig und klappte zum Umschlag, um die Informationen über den Autor anzuschauen. Siehe da, der Herr ist Professor für Geowissenschaften und Umweltstudien. Das erklärt, warum das so oberflächlich geschrieben wurde. Es klingt brutal, wenn ich das schreibe, aber jeder, der sich ein bisschen für Geschichte interessiert und ein bisschen das aktuelle Weltgeschehen verfolgt, weiß bereits alles, was in diesem Buch steht. Denn das ist der nächste Punkt: Der historische Teil ist nur sehr kurz, sehr viel mehr schreibt er über die aktuelle Situation der Flüsse und dabei hat er einen sehr starken Fokus auf seine Heimat, die USA. Politik, Geologie, Umweltschutz – alles wird ein bisschen erwähnt, viele Orte aufgelistet, aber nichts richtig aufgeführt, nirgends geht er tiefer darauf ein. Das Buch selbst ist wie ein Fluss, der auf der Oberfläche in viele Bereiche mäandert, aber nirgends länger stehen bleibt.
    Erst dann Kapitel 7 und 8, als es konkret um sein Fachgebiet geht, erreicht das Buch jenes Niveau, das ich mir erwartet hätte. Da merkt man halt, dass der Autor sich wirklich damit auskennt und mit Leidenschaft darüber schreibt. Das waren dann auch die mit Abstand interessantesten Kapitel, die eben auch neue Informationen und spannende Zusammenhänge lieferten.
    Kapitel 9 liefert zum Abschluss noch einen kurzen Ausblick auf die Zukunft der Urbanisierung von Flüssen, was auch ein sehr interessantes Thema wäre, aber wiederum sehr knapp behandelt wird.
    Ein weiterer Kritikpunkt, der wohl nur meinen persönlichen Geschmack trifft, ist, dass der Autor sich selbst sehr oft einbaut. Es fühlt sich mehr so an, als würde der Autor uns nur zeigen wollen, wo er überall war und wen er alles getroffen hat. Denn das sind immer kurze Absätze, die regelmäßig eingefügt werden, aber gar nichts zum Buch beitragen. Voher ein nüchternes Sachbuch, dann ein Absatz nach dem Muster „Ich war dort und haben diese Person getroffen“ und anschließend weiter als nüchternes Sachbuch, ohne dass die autobiografische Information auch nur irgendeinen Nutzen hätte.
    Lobenswert möchte ich hingegen die schönen Fototafeln hervorheben. Ich habe mittlerweile schon einige Sachbücher gesehen, in denen die Fotos wirklich schlecht sind und nach einem seltsamen System ausgewählt wurden. Hier jedoch blättert man gerne durch diese.
    Das äußere des Buches verspricht also ein historisches Sachbuch, was es aber nicht ist. Deshalb bin ich persönlich schon mal enttäuscht. Ich hätte mich dann ja damit abgefunden, weil mich auch andere Fachgebiete durchaus interessieren, aber leider ist das Buch halt überhaupt nicht spannend. Insgesamt hätte ich mir einfach gewünscht, dass es weniger Themen gibt, etwa nur Geschichte, aber dafür tiefer und ausführlicher.
    Fazit: Als Überblickswerk für interessierte Leser sicher spannend, aber nicht geeignet für Leser mit Vorwissen, die sicher tiefer mit dem Thema auseinandersetzen wollen.

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Erebus

Buchseite und Rezensionen zu 'Erebus' von Michael Palin
NAN
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Inhaltsangabe zu "Erebus"

19. Mai 1845, Greenhithe, England: Sir John Franklin macht sich mit 134 Männern und zwei Schiffen, der Terror und der Erebus, auf den Weg ins arktische Eis, um den letzten weißen Fleck der Nordwestpassage zu kartieren. Drei Jahre später verschwinden die Schiffe, ihr Schicksal und das ihrer Crews bleibt mehr als anderthalb Jahrhunderte lang ein Rätsel – bis 2014 vor der Nordküste Kanadas ein wahrhaftiger Schatz gefunden wird: das Wrack der HMS Erebus. Michael Palin – Monty-Python-Star, Weltenbummler und begnadeter Erzähler – entfaltet in seinem lebendigen und atmosphärischen Bestseller die so glanzvolle wie tragische Geschichte der Erebus; von ihrem Stapellauf über zahlreiche Fahrten auf allen Weltmeeren, die ihr und den vom Forschungsgeist getriebenen Entdeckern Ruhm brachte, bis hin zu der verhängnisvollen Expedition in die Arktis, die in einer Katastrophe endete.

Format:Taschenbuch
Seiten:464
EAN:9783442142675
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