101 Dinge

Buchseite und Rezensionen zu '101 Dinge' von Sally Norton
4
4 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "101 Dinge"

Autor:
Format:Broschiert
Seiten:144
Verlag: Verlag Herder
EAN:9783451071782
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Rezensionen zu "101 Dinge"

  1. 101 Dinge, die du unbedingt getan haben solltest (Gut)

    Sally Norton
    101 Dinge, die du unbedingt getan haben solltest, bevor du 5 Jahre alt bist
    Herder

    Autor: Sally Norton, Autorin der Bestsellerbücher »The Girls' Book of Glamour« und »The Girls' Book 2«, Journalistin, Werbetexterin, Drehbuchautorin und Mutter einer sechs Jahre alten Tochter. (Quelle: Amazon)

    Anmerkung: Aufgrund der Tatsache, dass es sich bei dem Buch um eines aus dem Bereich “Fachbuch” handelt, gibt es an dieser Stelle nicht wie üblich, eine Inhaltsangabe. Das Buch folgt keiner Story, welche zusammengefasst werden könnte.

    101 Dinge, die du unbedingt getan haben solltest, bevor du 5 Jahre alt bist, ist in, wie der Titel schon vermuten lässt, 101 Kapitel unterteilt. Diese Kapitel sind in fünf Altersabschnitte unterteilt, wobei jeder Teil, für ein neues Jahr steht (z. B. Im Alter von 1-2). Zu Beginn eines neuen Altersabschnitts gibt es eine kleine Einleitung, bevor es dann mit den 101 Dingen weitergeht. Abgerundet werden die verschiedenen Kapitel, durch liebevolle Zeichnungen, die den Inhalt humorvoll verbildlichen.
    Beim Lesen fällt auf, dass einige der 101 Dinge, die in dem Buch behandelt werden, ein normales, kindliches Verhalten zeigen. Hier wird also deutlich, dass sich das Buch an (werdende) Eltern richtet (auch wenn das Buch sich die ganze Zeit über ans Kind richtet und man mit “Du” angesprochen wird) und als Ratgeber zu betrachten ist. Dabei fällt positiv auf, dass es sich hierbei nicht um einen trockenen Ratgeber handelt, sondern das Buch, humorvoll an die Kinderjahre herangeht. Allerdings kann das Buch beim Lesen, recht schnell eintönig werden. Es eignet sich also eher als Buch, welches man zwischendurch mal liest. Auch jene, welche schon länger Eltern sind, können mit dem Buch ihren Spaß haben. Schließlich kennen sie die ein oder andere Situation (oder sogar alle) und können diese aus einer Sicht betrachten, die sie zuvor nicht kannten.

    Cover: Das Hardcover von “101 Dinge, die du unbedingt getan haben solltest, bevor du 5 Jahre alt bist”, ist in einem Babyblau gehalten. Schon hier passt das Cover also zum Inhalt des Buches. In einem etwas dunkleren Blau steht der, recht lange Titel des Buches geschrieben und hebt sich gut ab. Unter dem Titel ist eine kleine Abbildung zu sehen, welche ein Kind zeigt, dass aus dem Hundenapf isst. Hier zeigt das Cover eine Szene, welche man im Buch nachlesen kann.
    Das Cover ist wirklich gut gestaltet und passt zum Inhalt des Buches.

    Fazit: 101 Dinge, die du unbedingt getan haben solltest, bevor du 5 Jahre alt bist, zeigt auf humorvolle Art und Weise, auf was sich (werdende) Eltern einstellen müssen. Aus Sicht des Kindes zeigt es auf, wie genau das Kind, in der ein oder anderen Situation zu handeln hat. Dabei sollte allerdings recht schnell klar werden, dass es sich hierbei um einen Ratgeber handelt. Von mir bekommt das Buch von Autorin Sally Norton 4/5 Sterne.

    Klappentext: Die ersten Jahre im Leben eines Kindes sind großartig. Noch ist das Kleine so niedlich, dass es sich quasi alles erlauben kann: An Papis Brusthaaren ziehen, bis er schreit, Waschpulverberge machen, nackte Erwachsene auslachen, in einer fremden Unterhose nach Hause gehen ... und das sind nur einige der 101 Dinge, die jedes Kind vor seinem fünften Geburtstag unbedingt getan haben sollte. Eltern hingehen sollten wissen, worauf sie sich einzustellen haben, und auch dafür ist dieses Buch unverzichtbar. Dann können Mami und Papi so manch eine Katastrophe vorhersehen, sich mental darauf vorbereiten und selbst das größte Chaos mit einem Lächeln meistern.

    Autor: Sally Norton
    Titel: 101 Dinge, die du unbedingt getan haben solltest, bevor du 5 Jahre alt bist
    Verlag: Herder
    Genre: Fachbuch
    Seiten: 144
    Preis: Variiert
    Erstveröffentlichung: 2011
    ISBN: 978-3451071782

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Die Schneeschwester: Eine Weihnachtsgeschichte

Buchseite und Rezensionen zu 'Die Schneeschwester: Eine Weihnachtsgeschichte' von Maja Lunde
5
5 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Die Schneeschwester: Eine Weihnachtsgeschichte"

Autor:
Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:200
Verlag: btb Verlag
EAN:9783442758272
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Rezensionen zu "Die Schneeschwester: Eine Weihnachtsgeschichte"

  1. Eine zärtliche Erinnerung ans Liebhaben

    Julian liebt Weihnachten schon immer. Für ihn ist es nämlich ein ganz besonderer Tag. Denn er hat am Heiligen Abend auch Geburtstag. Zehn Jahre soll er heuer werden. Doch diesmal wird es kein fröhliches Weihnachtsfest für ihn und sein Familie geben. Seit seine große Schwester im Sommer starb, sind die Eltern von Traurigkeit umgeben. „Weihnachten ist abgesagt“, denkt Julian. Doch dann trifft der Junge auf Hedvig, ein Mädchen wie ein Wirbelwind mit wilden roten Locken und einem unwiderstehlichen Lächeln. Hedvig lässt ihn seinen Glauben an den Zauber von Weihnachten bewahren. Und er teilt mit ihr ein ganz besonderes Geheimnis.
    Die Schneeschwester von der norwegischen Schriftstellerin Maja Lunde ist ein liebenswertes, zu Herzen gehendes Buch. Auch wenn die Geschichte wirklich zu Tränen rühren kann, hinterlässt sie einen mit einem tröstlichen wohltuenden Gefühl. Die bunten und warmen Illustrationen von Lisa Aisato runden den Leseeindruck großartig ab. Für Kinder und alle Kind gebliebenen und sogar für solche Weihnachtsmuffeln wie mich ist es vor allem eine zärtliche Erinnerung ans Liebhaben. Nicht nur zur Weihnachtszeit.

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Herbstvergessene: Roman

Buchseite und Rezensionen zu 'Herbstvergessene: Roman' von Anja Jonuleit
3
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Inhaltsangabe zu "Herbstvergessene: Roman"

Format:Taschenbuch
Seiten:432
EAN:9783423215404
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Rezensionen zu "Herbstvergessene: Roman"

  1. Interessanter Frauenroman mit kleinen Schwächen

    „Noch bevor ich näher darüber nachdenken konnte, sagte ich: ‚Meine Mutter hätte sich niemals umgebracht.‘“ (Zitat Seite 27)

    Inhalt:
    Seit zehn Jahren besteht der Kontakt zwischen Lilli Sternberg und ihrer Tochter Maja nur mehr aus Grußkarten zum Geburtstag und zu Weihnachten. Nun bittet Lilli ihre Tochter, zu ihr nach Wien zu kommen, sie müsse ihr etwas Wichtiges mitteilen. Als Maja eine Woche später in Wien vor dem Wohnhaus ihrer Mutter steht, ist diese tot, am selben Morgen von der Terrasse gesprungen. Für Maja passt das absolut nicht zum Charakter ihrer Mutter. Für das Begräbnis benötigt sie die Geburtsurkunde und das Geburtsdatum stimmt nicht mit der bisher bekannten Familiengeschichte überein. Dazu ein Foto, das die Großmutter Charlotte mit einem Baby zeigt, das nicht Lilli sein kann, und Maja beschließt, den Spuren nachzugehen, vorerst ohne genau zu wissen, wonach sie sucht.

    Thema und Genre:
    In diesem Familienroman geht es um den Umgang mit der Vergangenheit, um die Lebensborn-Kinderheime des Nationalsozialismus, vor allem aber um schwierige Mutter-Töchter-Beziehungen.

    Charaktere:
    Es ist ein Frauenroman, der von zwei Protagonistinnen erzählt wird. Charlotte, die Großmutter von Maja, muss sich den Gegebenheiten in der Lebensborn-Einrichtung fügen, bleibt jedoch aufmerksam und als sie eine gefährliche Entscheidung treffen muss, tut sie dies mit allen Konsequenzen. Maja dagegen wird durch Selbstvorwürfe, ihr Verhältnis zu ihrer Mutter betreffend, oft blockiert und ihre Recherchen und Erfahrungen machen sie nicht stärker, was logisch wäre, sondern eher unsicher und für eine Vierzigjährige erstaunlich hilflos.

    Handlung und Schreibstil:
    Die Geschichte wird in zwei Erzählsträngen erzählt: die Vergangenheit wird durch Charlottes Aufzeichnungen von ihrer Zeit in Hohehorst geschildert, wodurch sich auch die „Ich“-Form ergibt, während die Gegenwart aus der Sicht von Maja, somit ebenfalls in der ersten Person, wiedergegeben wird. Beide Erzählstränge wechseln einander ab. Die aktuelle Geschichte spielt vorwiegend in Wien und an der ligurischen Küste.
    Beide Handlungen sind packend aufgebaut, doch wird die Geschichte in der Jetztzeit zu oft mit vorausdeutenden Hinweisen abgebrochen, was die Spannung erhöht, aber leider den Lesefluss hemmt.

    Fazit:
    Die Handlungen der Protagonistin Maja sind nicht immer nachvollziehbar und ihre teilweise Hilflosigkeit nervt. Unterbrüche und Hinweise sollen die Spannung erhöhen, unterbrechen aber den Lesefluss. Sehr gut und stimmig ist dagegen der Erzählteil, der in der Vergangenheit spielt. Das macht das Buch insgesamt zu einem interessanten, lesenswerten Frauenroman.

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Der Klang der Farben

Buchseite und Rezensionen zu 'Der Klang der Farben' von Jimmy Liao
5
5 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Der Klang der Farben"

Broschiertes Buch
"In dem Jahr, als der Engel
am Eingang zur U-Bahn von mir Abschied nahm,
erblindete ich allmählich.
An meinem fünfzehnten Geburtstag, einem Morgen im Herbst,
nieselte es draußen.
Ich fütterte meine Katze,
und um fünf nach sechs
betrat ich die U-Bahn."

Ein blindes Mädchen entschliesst sich an seinem 15. Geburtstag dazu, die Stadt auf eigene Faust zu erkunden. Mit Furcht und Zittern steigt sie in die U-Bahn und fährt von einer unbekannten Station zu einer anderen. Auf ihrer Reise schwelgt sie in Erinnerungen, tastet sich in ihrer in Dunkelheit gehüllten Welt voran, gleichzeitig findet sie aber auch neue Hoffnung und Orientierung. Als sie sich in den unterirdischen Gewölben verirrt, entdeckt sie neue Ausgänge. Sie bedient sich ihrer Vorstellungskraft, um sich eine bunte, imaginäre Welt um sie herum auszumalen, und findet dadurch Trost in ihrer Einsamkeit zu finden. Auf ihrer Reise sucht sie nacht und findet Antworten für ihr Leben.
Eine Reise in die Imagination.

Autor:
Format:Taschenbuch
Seiten:128
EAN:9783905816846
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Rezensionen zu "Der Klang der Farben"

  1. 5
    27. Apr 2019 

    Der Zug des Lebens...

    Ein blindes Mädchen entschliesst sich an seinem 15. Geburtstag dazu, die Stadt auf eigene Faust zu erkunden. Mit Furcht und Zittern steigt sie in die U-Bahn und fährt von einer unbekannten Station zu einer anderen. Auf ihrer Reise schwelgt sie in Erinnerungen, tastet sich in ihrer in Dunkelheit gehüllten Welt voran, gleichzeitig findet sie aber auch neue Hoffnung und Orientierung. Als sie sich in den unterirdischen Gewölben verirrt, entdeckt sie neue Ausgänge. Sie bedient sich ihrer Vorstellungskraft, um sich eine bunte, imaginäre Welt um sie herum auszumalen, und findet dadurch Trost in ihrer Einsamkeit...

    Bilderbücher für Erwachsene? Comics, Graphic Novels - auf diese Art sprechen schon lange Bilder auch zu älteren Lesern. Aber als Bilderbuch?

    Tatsächlich hat Jimmy Liao hier einen neuen Trend geschaffen. Der preisgekrönte taiwanesische Autor schrieb im Alter von 40 Jahren sein erstes Bilderbuch für Erwachsene - gedacht als Abschiedsgeschenk für seine Familie, da er seinen Kampf gegen Leukämie zu verlieren drohte. Seither sind viele Bilderbücher dazu gekommen, die nicht nur in Taiwan erscheinen, sondern in viele Sprache übersetzt und so auch im Ausland immer bekannter werden. Aus seinen Büchern entstanden bereits Musicals, Fernsehspiele und (Zeichentrick-) Filme - der Phantasie sind offenbar keine Grenzen gesetzt.

    " 'Der Klang der Farben' ist sehr vielgestaltig und farbenfroh, aber dabei (zugleich) von einer tiefen Traurigkeit durchzogen. Es war während einer Zeit, in der ich mich hilflos und orientierungslos fühlte und keinen Halt fand, als ich dieses Buch als Trost für mich selbst malte und schrieb, es gleicht einem Lied. Ich hoffte, dass in seinen wiederholt fallenden und wieder ansteigenden Melodien Menschen, die wie (einst) ich sich am Scheideweg befinden, weder ein noch aus wissen, Trost finden können."

    Diese Zeilen stammen aus einem Interview Jimmy Liaos mit dem Chinabooks Verlag, bei dem er schilderte, wie er dazu kam, 'Der Klang der Farben' zu zeichnen und zu schreiben. Die angesprochene Traurigkeit ist in diesem Buch tatsächlich nahezu greifbar. An eine Melodie habe ich bei den Bildern weniger gedacht, aber der Ein- und Ausgang der U-Bahn symbolisierte für mich das Auf und Ab im Leben, die Bahn selbst den Zug des Lebens. Auch in diesem Buch von Jimmy Liao gibt es viel Interpretationsspielraum, so dass jeder Leser / Betrachter seine ganz eigene Botschaft aus der Erzählung herauslesen kann...

    Im Vordergrund stehen auch in diesem Buch des Künstlers die Bilder, die manchmal trist und dunkel erscheinen, dann wieder farbenfroh und voller Hoffnung. Auf vielen Bildern lassen sich surreale Elemente entdecken, die für Jimmy Liao die Gefühle / Gedanken / Träume symbolisieren - im Gegensatz zu der äußeren, realen Welt, die sich hier in realitätsgetreuen Bildern spiegelt. Es lohnt sich tatsächlich, die Bilder mehrfach und intensiv zu betrachten, da so viele liebevolle Details zu entdecken sind, manchmal auch witzige kleine Szenen.

    Die Bilder werden von kurzen Textpassagen begleitet und bilden gemeinsam mit vereinzelt eingefügten Gedichten ein poetisches Ganzes. Mich konnte dieses Werk wieder sehr beeindrucken, und in jedem Fall steht fest, dass dies ein Buch ist, das mehrfach gelesen werden muss und wird.

    Und ganz sicher halte ich auch weiterhin Ausschau nach Büchern des taiwanesischen Autors!

    © Parden

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Katze küsst Kater: Mein Hörbuch über die Liebe.

Buchseite und Rezensionen zu 'Katze küsst Kater: Mein Hörbuch über die Liebe.' von Daniela Katzenberger
2
2 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Katze küsst Kater: Mein Hörbuch über die Liebe."

Nach dem Kauf bitte eine email an mich direkt. allesbilliger@web.de ( Artikel nummer ) Eine Tussi wird Mama Neun Monate auf dem Weg zum Katzenbaby (ungekürzte Lesung) >HÖRBUCH< Deutschlands bekannteste Blondine in einer völlig neuen Rolle: Mutter. Was ihr auf dem Weg dahin so alles passiert ist, beschreibt sie gewohnt trocken, geradlinig und ehrlich in diesem Buch. "Die Katze" steht für Blondinenwitz und Trinkgeldausschnitt, für Kodderschnauze und viel Schalk im Nacken. Was passiert mit der personifizierten Tussi, wenn sich auf einmal Nachwuchs ankündigt? Wie geht sie um mit Ungewissheit und Übelkeit, mit dem Abschied von der Traumfigur und der heraufziehenden Ahnung von Verantwortung, Schlaflosigkeit und vielem mehr? Gewohnt direkt und knallhart ehrlich legt Daniela Katzenberger ein Protokoll ihrer Schwangerschaft vor. Was hat mich glücklich gemacht? Was fand ich zum Kotzen? Und: Welche Tipps und Tricks haben mir geholfen? Fragen wie diese beantwortet Deutschlands Tussi Nummer 1 in ihrem neuen Werk.

Format:Audio CD
Seiten:0
Verlag: Lübbe Audio
EAN:9783785748695
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Rezensionen zu "Katze küsst Kater: Mein Hörbuch über die Liebe."

  1. 2
    27. Apr 2019 

    Diese Frau erfüllt Klischees - und zwar alle...

    Daniela Katzenberger macht sich auf die Suche nach dem richtigen Kater fürs Leben. Doch wo lernt man den kennen, wie stellt man fest, ob es auch der Richtige ist, und wie übersteht man den ersten Streit? Daniela plaudert aus dem Nähkästchen und erzählt, wie sie sich aufs erste Date vorbereitet, was zu einer glücklichen Beziehung dazugehört und was passiert, wenn sie ihren neuen Freund ihren Eltern vorstellt. Die Kultblondine spart nicht mit persönlichen Anekdoten und gibt viele Tipps. Ein Hörbuch über die Katze in allen Liebeslagen.

    "Für mich sind One-Night-Stands wie Cornflakes ohne Milch: Es geht zwar, aber schmecken tut’s nicht"

    Ach herrje. Selten komme ich zu dem Schluss, dass ein (Hör-)Buch reine Zeitverschwendung ist - aber hier ist es leider wieder einmal so weit. 1 Stunde und 55 Minuten lang parliert Daniela Katzenberger herself über die Liebe - oder so. Der Dialekt der blonden Tussi (so bezeichnet sie sich selbst ja auch) ist zwar ganz unterhaltsam, aber das ist auch schon so ziemlich alles, was hier positiv benannt werden kann. Amüsant ist, wie die Katzenberger sich während der Lesung an manchen Stellen gerade noch das Lachen verkneifen kann - die Stellen selbst fand ich jedoch nicht sonderlich komsich. Naja, Humor ist ja für jeden etwas anderes.

    Erschreckend fand ich, wie engstirnig die Autorin sich bei der Männerwahl zeigt, welches Aussehen, welche Kleidung, welche Wohnungseinrichtung, welche Frisur, welches Verhalten sie als gerade noch tolerierbar bezeichnet und was eben nicht. Häufig fallen in diesem Ratgeber Worte wie 'Pupsen' und 'Rülpsen', was vermutlich amüsant sein soll. Auf mich wirkte das ganze lediglich recht pubertär.

    Die 'hilfreichen' Ratschläge entsprechen oft den reinsten Tussi-Klischees - und Daniela Katzenberger selbst entspricht wohl jedem einzelnen dieser Klischees. Für jedes normale Mädchen lässt sich hier - bis auf die Warnungen vor ungeschütztem Sex oder auch vor mangelnder Vorsicht beim ersten Date - nichts mit den Ratschlägen anfangen. Emanzipation? Wird schön unter den Teppich gekehrt. Nur alleine shoppen gehen sollte die Frau schon dürfen.

    Für mich ist dieses Hörbuch eine reine Selbstdarstellung einer schrillen Kunstfigur - geeignet für absolute und nichtkritische Fans der Katzenberger oder aber für all diejenigen Teenager, die zu Weibchen und Tussies mutieren wollen.

    Ansonsten wie gesagt: Zeitverschwendung...

    © Parden

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Die grüne Ente: Roman

Buchseite und Rezensionen zu 'Die grüne Ente: Roman' von Manu Causse
2
2 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Die grüne Ente: Roman"

Eine zauberhaft verspielte Geschichte voller französischem Charme erzählt Autor Manu Causse in seinem Roman "Die grüne Ente". Ein poetisch erzählter und humorvoller Roman über einen Aufbruch aus dem Alltag, eine Reise durch Frankreich mit einem 2 CV, Vergangenheits-Bewältigung und die Kunst, dem Leben einen neuen Dreh zu geben.

Was wirklich zählt im Leben hat Eric längst vergessen. Jeden Mittwoch besucht er seinen autistischen Sohn Isaac in der französischen Kinderklinik, um mit dem immerzu schweigenden Jungen Karpfen zu beobachten - bis ihm die Besuche verboten werden.
Der Zufall will es, dass Eric just zu diesem Zeitpunkt von seinem Onkel einen grünen 2CV erbt. Auf der Rückbank der Ente namens Titine sitzt neben dem Geist des toten Onkels auch dessen Katze, und beide halten sich mit Kommentaren nicht zurück. Zu kommentieren gibt es bald so einiges, denn Eric macht sich mit Autist Isaac, den er kurzerhand aus dem Krankenhaus entführt, und 2 CV Titine auf die Reise:
quer durch Frankreich, in die Vergangenheit und zurück ins Leben. Eine fabelhafte Reise, auf der ihnen ein Pilze sammelnder Gendarme begegnet, sie eine junge Frau und deren vorwitzigen Schmetterling kennen lernen und der immerzu schweigende Autist Isaac anfängt zu lachen.

Autor:
Format:Kindle Edition
Seiten:306
Verlag: Droemer eBook
EAN:
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Rezensionen zu "Die grüne Ente: Roman"

  1. Eine originelle Idee, enttäuschend umgesetzt

    "Ehrlich, alter Mann, ein Vater und sein verrückter Sohn, eine Geister-Ente voller Schatten und Geheimnisse, was meinst du, wohin das führt?" (Zitat Seite 196)

    Inhalt:
    Der zur Zeit nicht sehr erfolgreiche Comic-Zeichner Éric erbt von seinem Onkel ein kleines, altes Haus und Titine, einen grünen 2CV Baujahr 1973. Spontan beschließt er, einen Ausflug mit dem Auto zu machen und seinen autistischen Sohn Isaac, zehn Jahre alt, mitzunehmen. Die Klinik, in der sein Sohn lebt, hat er allerdings nicht informiert. Isaacs Mutter spricht von Entführung und fordert die Gendarmarie auf, eine Suchaktion zu starten. Kann das gut gehen? Die Geister auf dem Rücksitz, seine bei einem Unfall mit diesem Auto verstorbenen Eltern, sein verstorbener Onkel und die rätselhafte Katze Sphinx, sind unterschiedlicher Meinung.

    Thema und Genre:
    In diesem Roadtrip in Buchform geht es um die Situation von Eltern mit einem autistischen Kind, um Liebe, Überforderung, Hoffnung und Selbstzweifel. Ein Thema sind auch Kindheitstraumata.

    Charaktere:
    Isaac, der schweigsame, in sich selbst lebende Sohn, Éric, der liebende Vater, der irgendwie etwas verloren und überfordert wirkt, der Gendarm, der sich nicht immer an die Vorschriften hält und Marion mit ihrem Schmetterling, deren Kindheit ihr Misstrauen gegenüber allen Menschen erklärt - sie alle sind so sehr mit sich selbst beschäftigt, dass sie für den Leser auf Distanz bleiben.

    Handlung und Schreibstil:
    Die personale Erzählform in Multiperspektive zerpflückt die Handlung, die Charaktere bleiben trotzdem, oder gerade deswegen, Figuren, die man zwar interessiert betrachtet, aber nicht wirklich kennenlernen möchte. Man verfolgt ihre Geschichte gespannt, aber unbeteiligt.
    Der Klappentext spricht von poetisch und märchenhaft, beides konnte ich in dieser Erzählung nicht finden. Die Idee ist originell und vielversprechend, die Umsetzung enttäuscht.

    Fazit:
    Was hätte man aus diesem phantasievollen Plot machen können! Entstanden ist eine trotz der offensichtlichen Bemühungen eher humorlose Geschichte, deren "kleines Wunder", das der Klappentext verspricht, nicht märchenhaft, sondern konstruiert wirkt.

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Der inoffizielle Harry Potter Adventskalender

Buchseite und Rezensionen zu 'Der inoffizielle Harry Potter Adventskalender' von Pemerity Eagle
2
2 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Der inoffizielle Harry Potter Adventskalender"

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:64
Verlag: Riva
EAN:9783742308139
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Rezensionen zu "Der inoffizielle Harry Potter Adventskalender"

  1. 2
    02. Jan 2019 

    Für wen ist dieser Adventskalender eigentlich?!

    Hauselfen, Kamin-Netzwerke und warmes Butterbier – die zauberhafte Welt von Harry Potter ist wie gemacht für die Weihnachtszeit! Und damit das Warten auf die Bescherung nicht zu lang wird, hilft dir dieser magische Adventskalender durch die dunklen Tage vor dem frohen Fest.

    Auch als Erwachsene mag ich Adventskalender, und meistens fällt dabei die Wahl auf ein Buch. Als Fan der Reihe um Harry Potter fiel die Wahl in diesem Jahr leicht, denn hey, ein Harry Potter Adventskalender - vielleicht würde man da noch einmal nach Hogwarts versetzt?

    Klein ist dieses Büchlein - in etwa die Größe eines Oktavsheftes (DIN A6) -, dabei hat es einen stabilen Hardcovereinband. Die Farben weinrot und beige ziehen sich konsequent durch das Büchlein, passend mit weihnachtlichen Illustrationen geschmückt. Die Aufmachung empfand ich insgesamt als recht hübsch.

    Vorne auf einer Buchseite ist jeweils eine Zahl abgedruckt, auf der Rückseite gibt es dann Basteltipps, Geschenkideen, Rezepte oder Wissenswertes und Fragen zu den Büchern oder Filmen. Klingt nach einer insgesamt interessanten Mischung - aaaber...

    Ich muss die Rezepte nicht ausprobieren, um zu wissen, dass sie - naja - größtenteils eklig schmecken. Butterbier beispielsweise: Karamelsirup in Mineralwasser einrühren und mit Sahne verfeinern? Uäh. Und Veritaserum serviert man nicht, sondern verabreicht es heimlich - und wenn ich für die Herstellung dann auch noch frische Erdbeeren brauche, passt das auch nicht direkt zur Adventszeit...

    Für die Basteleien benötigt man definitiv Materialien, die ich jedenfalls nicht vorrätig habe - und die ich auch nicht durchführen wollte, selbst wenn ich noch ein kleines Kind hätte. Von den goldenen Kugeln einer bekannten Pralinenmarke das Etikett abkratzen und Flügel aufkleben = ein goldener Schnatz? Zudem gibt es hier nur die Bastel-Ideen, aber beispielsweisen keine Vorlagen: "...die bekommst du am besten im Internet..."

    Spätestens wenn man auf die Hauswappen zum Selbstgestalten und Ausmalen stößt, ist eigentlich klar: ein Advenstkalender für Kinder. Allerdings dürften selbst die sich an den Kopf fassen, wenn sie mit 'Lumos' und 'Nox' zu Herrschern über Licht und Dunkel werden sollen - indem sie Klebebuchstaben zu Wörtern zusammensetzen und: auf den Lichtschalter kleben...

    Aber halt, dann kommen Tipps für zauberhafte Geschenkideen, wo selbstgemachte Liköre zu Zaubertränken und Marmeladen zu Drachenblut werden. Für Kinder? Ähm. Und mit den Fragen für Experten dürften sich selbst die eingefleischtesten Fans schwertun - Kinder sind da ganz außen vor.

    Für wen also soll dieser Adventskalender sein?!

    Nun ja, nun steht jedenfalls fest: für mich jedenfalls nicht. Die 8 (!) Seiten Wunschlisten im Anhang zum Ausfüllen und Heraustrennen sind für mich auch klar ein Mittel zum 'Füllen', damit die Illusion von 'Buch' aufrechterhalten werden kann.

    Dieser Adventskalender ist kein offizielles Lizenzprodukt, also weder von J.K. Rowling, ihrem Verlag oder von Warner Bros. Entertainment INc. autorisiert, genehmigt oder lizensiert. Ich nehme mal an, dass die sich auch etwas Besseres hätten einfallen lassen. Eigentlich eine schöne Idee, hat mich die Umsetzung doch größtenteils enttäuscht. Schade.

    Für mich selbst als Geschenkidee nicht empfehlenswert, es sei denn, man kann den Beschenkten nicht sonderlich leiden.

    © Parden

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Die verlorenen Töchter: Roman

Buchseite und Rezensionen zu 'Die verlorenen Töchter: Roman' von Hannelore Hippe
NAN
(0 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Die verlorenen Töchter: Roman"

Format:Broschiert
Seiten:224
EAN:9783423262057
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Sie finden dich nie: Kriminalroman

Buchseite und Rezensionen zu 'Sie finden dich nie: Kriminalroman' von Cara Hunter
5
5 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Sie finden dich nie: Kriminalroman"

Autor:
Format:Taschenbuch
Seiten:362
EAN:9783746633589
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Rezensionen zu "Sie finden dich nie: Kriminalroman"

  1. 5
    18. Nov 2018 

    Ein Reihenauftakt nach Maß...

    Bei einer Kostümparty verschwindet die achtjährige Daisy spurlos aus dem Garten der Familie. Detective Inspector Adam Fawley soll die Ermittlungen übernehmen und nach dem Mädchen suchen. Schnell merkt er, dass die Eltern sich in immer neue Widersprüche verstricken und verwirrende Schuldzuweisungen von sich geben. Was ist in den Tagen vor dem Verschwinden geschehen? Warum verhält sich Daisys Bruder so, als würde er etwas verbergen? Für Adam Fawley beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit, der ihn auch persönlich betrifft, denn er weiß, dass nicht jedes Kind gerettet werden kann.

    Eine ganz normale Familie in Oxford - Vater, Mutter, Sohn und Tochter. Doch plötzlich ist nichts mehr normal, denn die 8jährige Daisy verschwindet plötzlich bei einer Kostümparty im eigenen Garten. Wie kann das geschehen? Und weshalb hat niemand etwas bemerkt? Diesen und immer mehr Fragen gehen Detectiv Inspector Adam Fawley und sein Team nach, und je tiefer sie graben, desto mehr Fragezeichen tun sich auf.

    Geschickt konzipiert ist dieser Krimi - der erste Band einer geplanten Reihe um Adam Fawley. In der Gegenwart gibt es immer wieder Wechsel von der Ich-Perspektive des Detectiv Inspectors zu der Sichtweise eines anderen Charakters, dazwischen wechselt die Handlung auch in die Vergangenheit zu Geschehnissen, die vor dem Verschwinden der kleinen Daisy lagen. Obwohl auf diese Art immer mehr Puzzleteilchen ins Spiel kommen, wird das Bild nur vermeintlich klarer - neue Erkenntnisse führen immer wieder zu überraschenden Wendungen.

    So schwanken die Ermittler und mit ihm der Leser ständig bezüglich der Vermutungen des Geschehens und der Hintergründe des Verschwindens der Achtjährigen, später auch hinsichtlich einer möglichen Täterschaft und des wahrscheinlichsten Täters. Und trotz der Anhäufung von Verdachtsmomenten und Indizien sollte man sich lieber nicht zu früh festlegen. Und am Ende? Da wartet doch tatsächlich die größte Überraschung.

    Flüssig geschrieben ist dieser Reihenauftakt, und oftmals rasch aufeinanderfolgende Perspektivwechsel sowie die überraschenden Wendungen halten die Spannung und den Lesefluss gleichermaßen aufrecht. Eine besondere Würze erhält der Krimi durch Einschübe von Medienberichten einerseits und Auszügen aus den Social Media wie Twitter und Facebook andererseits, die die öffentliche Meinungsbildung gehörig beeinflussen und zeitweise in regelrechten Hetzaufrufen münden. Aus dem Leben gegriffen, könnte man sagen, und solcherlei trägt dazu bei, dass die Schilderung des Falls sehr authentisch wirkt.

    Die Zeichnung der Charaktere geht nicht allzusehr in die Tiefe, aber gerade im Hinblick auf die Personen des Ermittlerteams erscheint dies nachvollziehbar, da noch weitere Bände folgen sollen. Detectiv Inspector Adam Fawley jedenfalls erscheint im Fall der verschwundenen Daisy als etwas tragische Figur, da er vor kurzem selbst ein Kind verloren hat. Die Andeutungen hierzu und das deutliche Bild gegen Ende haben mir einige Male eine Gänsehaut über den Rücken gejagt.

    Alles in allem ein wirklich gelungener Reihenauftakt! Spannend, verwirrend, unterhaltsam - das schreit nach mehr!

    © Parden

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Loyalitäten: Roman

Buchseite und Rezensionen zu 'Loyalitäten: Roman' von Delphine de Vigan
4.85
4.9 von 5 (6 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Loyalitäten: Roman"

Der 12-jährige Théo ist ein stiller, aber guter Schüler. Dennoch glaubt seine Lehrerin Hélène besorgniserregende Veränderungen an ihm festzustellen. Doch keiner will das hören. Théos Eltern sind geschieden und mit sich selbst beschäftigt. Der Junge funktioniert und kümmert sich um die unglückliche Mutter und den vereinsamten Vater. Um ihren Sohn müssen sie sich keine Sorgen machen. Doch Théo trinkt heimlich, und nur sein Freund Mathis weiß davon. Der Alkohol wärmt und schützt ihn vor der Welt. Eines Tages wird ihn der Alkohol ganz aufsaugen, das weiß Théo. Doch wer sollte ihm helfen? Hélène, seine Lehrerin, würde es tun, wie aber soll das gehen, ohne dass er die Eltern verrät? Mathis beobachtet das alles voller Angst. Zu gerne würde er sich seiner Mutter anvertrauen, allerdings ist Théo sein einziger Freund. Und einen Freund verrät man nicht. Außerdem würde er damit auch demjenigen in den Rücken fallen, der den Minderjährigen den Alkohol besorgt. Und der ist es, der das gefährliche Spiel in dem schneebedeckten Park vorschlägt, bei dem Théo bewusst den eigenen Tod in Kauf nimmt. Wer möchte nicht denen gegenüber loyal sein, die er liebt? In ihrem neuen Roman erzählt Delphine de Vigan von der manchmal gefährlichen Komplexität unserer Beziehungen. Dabei erweist sie sich einmal mehr als unbestechliche Chronistin zwischenmenschlicher Missstände.

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:176
EAN:9783832183592
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Rezensionen zu "Loyalitäten: Roman"

  1. LeseHighLight

    Théo ist 12 Jahre alt und ein vorbildlicher Sohn, der gut zu funktionieren scheint. Doch seine aufmerksame Lehrerin bemerkt zuerst die beginnende Veränderung an Théo wahrzunehmen und schlägt daher Alarm. Die Eltern des Jungen sind geschieden und nur mit sich selbst beschäftigt. Théo lebt die eine Woche bei seiner Mutter und die andere Woche bei seinem Vater, der komplett mit dem Leben überfordert ist. Was keiner weiß, Théo verdrängt seine Sorgen mit Alkohol. Sein Wunsch ist es den Kummer und Schmerz mit Hochprozentigem zu ertränken.

    Der Roman ist aus dem Französischen von Doris Heinemann, der sich sehr angenehm liest. Das Geschriebene hat mich aufgewühlt und zum Nachdenken animiert. Ein so wichtiges Buch mit einer aktuellen Thematik. Die Perspektiven der einzelnen Personen werden gut und vor allem realistisch dargestellt. Die Entwicklung der Geschichte mit dem Ende haben mir sehr gut gefallen.

    Ein Buch, das ich noch lange in Erinnerung haben werde. Ich werde definitiv noch weitere Bücher der Autorin lesen, denn für mich persönlich war "Loyalitäten" mein erstes Buch von Delphine de Vigan.

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  1. 5
    20. Mai 2022 

    Flucht

    Und wieder gelingt Delphine de Vigan ein absolut berührendes, ein richtig intensives und ein psychologisch dichtes Buch! Ein trauriges und erschütterndes Buch! Denn Delphine de Vigan gelingt es wie kaum einer anderen Autorin in ihren wunderbaren Büchern Menschen so authentisch, so lebendig und auch so intensiv zu zeichnen. Und auch ihr besonderes Augenmerk auf menschliche Dramen und ihre sehr eindringliche Zeichnung von menschlichen Höllen ist einzigartig. Delphine de Vigan ist eine Autorin, die sich in mein Herz schreibt, deren Bücher die wichtigsten Plätze in meinen heiligen Bücherhallen erhalten und Delphine de Vigan ist eine Lieblingsautorin geworden. Schon mit "Das Lächeln meiner Mutter" hat sich die französische Autorin in mein Herz geschrieben und auch die weiteren Romane von ihr treffen mich tief. 5 Bücher kenne ich bisher von ihr und alle 5 Bücher sind 5-Sterne-Bücher für mich. Was eine deutliche Ansage ist!

    Hier in diesem Buch widmet sich Delphine de Vigan dem 12-jährigen Théo, einem Scheidungskind. Durch die Trennung der Eltern und dem folgenden Verhalten der beiden Elternteile, dem kalten und herzlosen Verhalten der traumatisierten und verletzten Mutter und dem Verfall des Vaters ist das dazwischenstehende Kind ebenso schwer traumatisiert. Das Kind sieht in seinem hoffnungslosen Leben keinen Anker, keine Liebe und möchte am liebsten verschwinden, nichts mehr spüren, sucht Hilfe beim Tröster Alkohol. Nach außen versucht der Junge den Schein zu wahren und das gelingt ihm gut. Nur sein Freund Mathis weiß von dem Alkohol und bemerkt teilweise den familiären Hintergrund. Nur ist Mathis ein Kind und schlägt auch aus einer Kameradschaft zu Théo keinen Alarm, ist loyal. Wie auch Théo loyal zu seinem Vater und seiner Mutter ist. Eine zerstörerische Loyalität! Nur die Lehrerin Hélène schöpft Verdacht, irgendetwas stimmt in ihren Augen hier nicht, sie fühlt sich an eigenen Traumata erinnert und sie ruht trotz Misserfolgen nicht, sie versucht zu helfen.

    In diesem doch recht kurzen Buch eröffnet sich der Leserschaft ein immenses Grauen, von dem man hofft, dass es unreal ist! Aber wer mit offenen Augen durch seine Umgebung geht, wird bemerken, dass es überall unglückliche Familienkonstellationen gibt und oft zufriedenstellende Hilfestellungen aus den verschiedensten Gründen fehlen. Ein Buch mit einer schwerwiegenden Gesellschaftskritik! Ob dieses Buch etwas ändert? Wer weiß!

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  1. 5
    21. Nov 2019 

    Lesetipp

    Schon der Beginn des Romans ist wunderbar: Eine äußerst differenzierte, bewegende und zum Nachdenken anregende Definition des Begriffs Loyalitäten. Sie war es wert, mehrmals gelesen und sogar vorgelesen zu werden. Sie regte zum Gedankenaustausch an, noch bevor das Buch überhaupt richtig begonnen hat.

    Zum Inhalt möchte ich nicht allzu viel verraten. Es geht um den Jungen Théo, der zu einer letztendlich lebensbedrohlichen Strategie greift, um die ihn überfordernden und unter extremen Druck setzenden familiäre Probleme zu ertragen und es geht um eine Ehefrau und Mutter, die mit dem Doppelleben ihres Mannes konfrontiert wird. Beide Stränge sind raffiniert miteinander verknüpft, wobei die aufgrund eigener schmerzlicher Erfahrungen besonders aufmerksame Lehrerin von Théo eine wichtige Rolle spielt.

    Delphine de Vigan verwendet eine einfache, leicht verständliche und gleichzeitig schöne Sprache, sowie Bilder und Metaphern, die ein lebendiges und buntes Szenario vor dem geistigen Auge entstehen lassen. Den allfreitäglichen Pflicht-Umzug Théos von der Mutter zum Vater beschreibt sie z. B. als Umzug von einer Welt in die andere, als Reise vom einen Ufer zum anderen - ohne Brücke und ohne Fährmann.

    Durch die kurzen Kapitel, in denen jeweils die Sicht einer anderen Person im Mittelpunkt steht und die jeweils aus einer anderen Erzählperspektive geschrieben sind, wird der kurze Roman sehr abwechslungsreich und kurzweilig. Das schmale Buch ist ein packender Page Turner, der gegen Ende noch einmal mächtig an Fahrt aufnimmt. Die Spannung steigert sich. Ich fragte mich bis zuletzt: wie endet das bloß?!

    Delphin de Vigan zeigt anschaulich, wie sehr Loyalitäts- und Solidaritätsgefühle hemmen können und wie unerträglich und gefährlich innere Konflikte sein können, die sich daraus ergeben.

    Einen Kritikpunkt sehe ich darin, dass die Autorin diese kurze Geschichte mit dramatischen Themen überfrachtet. Sie packt sämtliche aktuelle und brisante Themen hinein, angefangen von der problematischen Seite des Hausfrauendaseins und der Schwierigkeit kinderloser Frauen über Schwierigkeiten von Kindern von getrennten Eltern bishin zu Gewalt, Alkohol und Rassismus.
    Die Geschichte ist gespickt mit schweren Themen und trotzdem gelang es der Autorin, mich zu fesseln, so dass ich kaum so schnell blättern konnte, wie ich lesen wollte.

    Man sollte sich in einer emotional stabilen und ausgeglichenen Lage befinden, um die ernste und schwere Thematik zu ertragen und man sollte Lust haben und Interesse verspüren, sich mit eben diesen Themen zu eben diesem Zeitpunkt zu beschäftigen.
    Wenn beides gegeben ist, dann ist es eine, meines Erachtens, interessante, fesselnde und zum nachdenken anregende, wichtige Lektüre.
    Ich empfehle sie gern weiter.

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  1. 5
    21. Nov 2019 

    Lesetipp

    Schon der Beginn des Romans ist wunderbar: Eine äußerst differenzierte, bewegende und zum Nachdenken anregende Definition des Begriffs Loyalitäten. Sie war es wert, mehrmals gelesen und sogar vorgelesen zu werden. Sie regte zum Gedankenaustausch an, noch bevor das Buch überhaupt richtig begonnen hat.

    Zum Inhalt möchte ich nicht allzu viel verraten. Es geht um den Jungen Théo, der zu einer letztendlich lebensbedrohlichen Strategie greift, um die ihn überfordernden und unter extremen Druck setzenden familiäre Probleme zu ertragen und es geht um eine Ehefrau und Mutter, die mit dem Doppelleben ihres Mannes konfrontiert wird. Beide Stränge sind raffiniert miteinander verknüpft, wobei die aufgrund eigener schmerzlicher Erfahrungen besonders aufmerksame Lehrerin von Théo eine wichtige Rolle spielt.

    Delphine de Vigan verwendet eine einfache, leicht verständliche und gleichzeitig schöne Sprache, sowie Bilder und Metaphern, die ein lebendiges und buntes Szenario vor dem geistigen Auge entstehen lassen. Den allfreitäglichen Pflicht-Umzug Théos von der Mutter zum Vater beschreibt sie z. B. als Umzug von einer Welt in die andere, als Reise vom einen Ufer zum anderen - ohne Brücke und ohne Fährmann.

    Durch die kurzen Kapitel, in denen jeweils die Sicht einer anderen Person im Mittelpunkt steht und die jeweils aus einer anderen Erzählperspektive geschrieben sind, wird der kurze Roman sehr abwechslungsreich und kurzweilig. Das schmale Buch ist ein packender Page Turner, der gegen Ende noch einmal mächtig an Fahrt aufnimmt. Die Spannung steigert sich. Ich fragte mich bis zuletzt: wie endet das bloß?!

    Delphin de Vigan zeigt anschaulich, wie sehr Loyalitäts- und Solidaritätsgefühle hemmen können und wie unerträglich und gefährlich innere Konflikte sein können, die sich daraus ergeben.

    Einen Kritikpunkt sehe ich darin, dass die Autorin diese kurze Geschichte mit dramatischen Themen überfrachtet. Sie packt sämtliche aktuelle und brisante Themen hinein, angefangen von der problematischen Seite des Hausfrauendaseins und der Schwierigkeit kinderloser Frauen über Schwierigkeiten von Kindern von getrennten Eltern bishin zu Gewalt, Alkohol und Rassismus.
    Die Geschichte ist gespickt mit schweren Themen und trotzdem gelang es der Autorin, mich zu fesseln, so dass ich kaum so schnell blättern konnte, wie ich lesen wollte.

    Man sollte sich in einer emotional stabilen und ausgeglichenen Lage befinden, um die ernste und schwere Thematik zu ertragen und man sollte Lust haben und Interesse verspüren, sich mit eben diesen Themen zu eben diesem Zeitpunkt zu beschäftigen.
    Wenn beides gegeben ist, dann ist es eine, meines Erachtens, interessante, fesselnde und zum nachdenken anregende, wichtige Lektüre.
    Ich empfehle sie gern weiter.

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  1. Kindheitsdrama

    Inhalt:
    Der 12-jährige Théo ist ein stiller, aber guter Schüler. Dennoch glaubt seine Lehrerin Hélène besorgniserregende Veränderungen an ihm festzustellen. Doch keiner will das hören. Théos Eltern sind geschieden und mit sich selbst beschäftigt. Der Junge funktioniert und kümmert sich um die unglückliche Mutter und den vereinsamten Vater. In ihren Augen ist also so weit alles gut. Doch Théo trinkt heimlich, und nur sein Freund Mathis weiß davon. Der Alkohol wärmt und schützt ihn vor der Welt. Eines Tages wird ihn der Alkohol ganz aufsaugen, das weiß Théo. Doch wer sollte ihm helfen? Hélène, seine Lehrerin, würde es tun, doch wie soll das gehen, ohne dass er die Eltern verrät? Mathis beobachtet das alles voller Angst. Zu gerne würde er sich seiner Mutter anvertrauen, aber Théo ist sein einziger Freund. Und einen Freund verrät man nicht. Außerdem würde er damit auch seinem großen Bruder in den Rücken fallen, denn der besorgt den Alkohol für die Minderjährigen. Und er ist es auch, der das gefährliche Spiel in dem schneebedeckten Park vorschlägt, bei dem Théo bewusst den eigenen Tod in Kauf nimmt.

    Fazit:
    Es wird die Gesellschaft mit ihren Abgründen präsentiert - was definitiv zum Nachdenken anregt - somit kein Buch für Zwischendurch, sondern ein Buch mit einer Botschaft. Es sind alltägliche Menschen, denen wir selber begegnen könnten, denen wir zuhören könnten, bei denen wir nicht wegschauen sollten. Wie prägen Erfahrungen die eigene Wahrnehmung? Ist man loyal?

    Mit den Worten und der Botschaft dieses Buches wird man als Leser direkt berührt - der Schreibstil ist flüssig und geht sehr Nahe.

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  1. Drama einer Kindheit

    Theo ist 12 Jahre alt, er ist der Junge, der Alkohol trinkt, als ob er daran sterben möchte. Einsam ist er, aufgerieben zwischen den geschiedenen Eltern, die es nicht mehr schaffen den anderen auch nur beim Namen zu nennen. Sein einziger Freund ist sein Schulkamerad Mathis. In den Schulpausen oder auch nach der Schule trinken sie gemeinsam. Mathis will, kann mit niemanden darüber reden. Er will den Freund nicht verraten. Helene, die Klassenlehrerin erkennt, dass mit Theo etwas ganz und gar nicht stimmt, dringt aber weder zu dem Jungen noch zu dessen Mutter durch.
    Ich liebe Delphine de Vigans Bücher, auch wenn sie stets traurig und schonungslos sind. Gerade, weil sie stets traurig und schonungslos sind. Mit ganz sensiblen Antennen spürt sie der Einsamkeit, der Verletzlichkeit ihrer Figuren nach. Behutsam führt sie uns in dieses Drama einer Kindheit. Die Loyalitäten, die die Beteiligten, gleich ob Kind oder Erwachsener, miteinander verbinden, sind falsch verstandenen Befehle, die sie befolgen, ohne den Befehl jemals gehört zu haben. Die Autorin beschreibt einfühlsam desillusionierte Menschen in ihrer Ausweglosigkeit. Die Kinder, die Mütter, die Lehrerin erhalten eine Stimme, die aber keiner hört oder verstehen will.
    Es sind alltägliche Menschen, denen wir selber begegnen könnten, denen wir zuhören könnten, bei denen wir nicht wegschauen sollten.
    Delphine de Vigan berührt mit wenigen aber dafür eindeutigen und präzise platzierten Worten. Es ist hohe literarische Kunst, auf wenigen Seiten ganz viele Emotionen zu transportieren.

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  1. Unsichtbare Verbindungen

    Théo Lubin ist erst zwölfeinhalb Jahre alt und hat bereits ein Alkoholproblem. Seine Eltern haben sich scheiden lassen. Nun kümmert sich der Junge um die unglückliche Mutter und den vereinsamten Vater. Théos Lehrerin Hélène bekommt mit, dass etwas mit dem stillen Schüler nicht stimmt. Doch ihre Beobachtungen nimmt niemand so richtig ernst. Auch Thèos Freund Mathis Guillaume weiß nicht, was er tun soll, denn sein eigener älterer Bruder besorgt den Alkohol und plant ein gefährliches Spiel, das Théo das Leben kosten könnte…

    „Loyalitäten“ ist ein berührender Roman von Delphine de Vigan.

    Meine Meinung:
    Der Roman besteht aus einigen kurzen Abschnitten. Im Wechsel werden die Kapitel aus unterschiedlichen Sichtweisen erzählt: Lehrerin Hélène (Ich-Perspektive), Théo, Mathis und Cécile (ebenfalls Ich-Perspektive). Dieser Aufbau ist gut durchdacht.

    Der besondere Schreibstil ist eindringlich, einfühlsam und gleichzeitig intensiv. In sprachlicher Hinsicht tritt das ganze Können der Autorin zutage. Schnell entfaltet die Geschichte eine Sogwirkung, der ich mich nur schwer entziehen konnte, sodass ich das Buch nur ungern zur Seite gelegt habe.

    Die Charaktere wirken sehr lebensnah, haben sie doch alle ihre Ecken und Kanten. Durch den Perspektivwechsel kann man sich gut in sie hineindenken und ihr Verhalten nachvollziehen.

    Auch inhaltlich konnte mich der Roman überzeugen, denn trotz der eher wenigen Seiten mangelt es ihm nicht an Tiefgang. Eine Stärke ist es, dass gesellschaftskritische Komponenten nicht fehlen. Dabei geht es nicht nur um die Alkoholkonsum von Minderjährigen. Auch wichtige zwischenmenschliche Aspekte wie Liebe, Treue, Vertrauen, Schuld und andere Verflechtungen werden beleuchtet. Dabei dreht es sich um die Folgen der Loyalitäten, jene unsichtbare Verbindungen, die alle Personen betreffen. Dadurch regt die Geschichte zum Nachdenken an.

    Trotz der ernsten Themen wird die Handlung nicht langweilig, sondern bleibt bis zum Ende spannend und fesselnd. Zudem gelingt es der Autorin, mit der Geschichte zu bewegen und betroffen zu machen.

    Das schlichte, aber ansprechende Cover und der kurze, prägnante Titel, der sich stark am französischen Original („Les loyautés“) orientiert, passen nach meiner Ansicht dazu hervorragend.

    Mein Fazit:
    „Loyalitäten“ von Delphine de Vigan ist ein gelungener Roman über Themen, die uns alle angehen. Eine empfehlenswerte Lektüre, die nachdenklich macht und noch eine Weile bei mir nachklingen wird.

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