Hügelland

Buchseite und Rezensionen zu 'Hügelland' von Thomas Kunadt
5
5 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Hügelland"

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:136
EAN:9783961942213
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Rezensionen zu "Hügelland"

  1. 5 Sterne!

    Klappentext:

    „Eine Rückkehr an den Strand der Eiszeit. Nach 30 Jahren Abwesenheit ist Thomas Kunadt in seine Heimat östlich von Dresden zurückgekehrt. In immer neuen Tagestouren auf alle Erhebungen in Sichtweite hat er sie neu erfahren. In sanften Wellen breitet sich eine unterschätzte Landschaft aus. Der Autor und Fotograf erzählt von seinen Wanderungen und der Einladung zu paradiesischer Wahrnehmung. Jeder Hügel ist ein Geschenk. Und Teil der begehbaren ewigen Welle am alten Saum des letzten Eismeeres.

    Mit Fotografien und Karten.“

    Im Buch „Hügelland“ geht es um eben jenes. Nur müssen wir erstmal definieren was genau Hügel sind. Wo liegen die Unterschiede zwischen Berg und Hügel? Ist das nicht vielleicht egal? Nicht ganz aber einen hügeligen Blick gibt uns hier Autor Thomas Kunadt. Wir reisen mit ihm in seine lausitzer Heimat. Ja, dort gibt es Hügel die erkundet werden wollen und eben nicht riesig hoch sind aber dennoch einen besonderen Blick auf das da unten freigeben. Auf seinen Erkundungstouren und Wanderungen hat er viel erlebt, hat viel gesehen und Erkenntnisse getroffen. Der Unterschied zwischen Berg und Hügel liegt im Detail und wenn man nach Kunadt geht, auch in der Wahrnehmung. Hier und da wird es dann ein wenig poetisch wenn man so über das Geschriebene philosophiert und Unrecht hat er dabei nicht. Was für Andere unbezwingbare Berge sind, sind für andere nur kleine Hügel. Er nimmt uns mit an den Rand des letzten Eismeeres welches diese Natur geformt hat. Der Blick schärft dabei nicht nur die Sinne sondern auch den Blick auf die Heimat. Einfach mal von oben sehen bringt manchmal mehr wie gar nicht mehr beachten. Fazit: Ein schönes Buch mit interessanten Fakten und einem Einblick in die Sichtweise des Autors. 5 Sterne hierfür

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The World: A Family History

Buchseite und Rezensionen zu 'The World: A Family History' von Simon Sebag Montefiore
3
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Inhaltsangabe zu "The World: A Family History"

Format:Taschenbuch
Seiten:1302
EAN:9781780225616
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Rezensionen zu "The World: A Family History"

  1. Geschichte ist blutig und chaotisch

    Kurzmeinung: Ich habe mir unter "Familiengeschichte der Menschheit" etwas anderes vorgestellt.

    Wie eine Chronologie der Menschheit mutet das Mammutwerk von Simon Montefiore an, wobei: so etwas ist einfach nicht zu leisten. Denn wenn man eine Chronologie der Menschheit schreiben wollte, müsste man ein Werk über alles schreiben, über ihre sämtlichen Errungenschaften. Da dies unmöglich ist, beschränkt sich „Die Welt“ auf die Themen Politik und Macht, Kampf und Kriege.
    Der Autor schreitet in der Menschheitsgeschichte voran mithilfe des Markers der Weltbevölkerung und gibt jeweils einen Überblick über die Weltlage. Jedem Kapitel stellt er eine Liste der Weltagitatoren des betreffenden Zeitabschnitts voran. Doch wäre ein allgemeines Personenregister am Ende mit Seitenzahlen und entsprechend anzuspringender Position für die Ebook-Ausgabe noch hilfreicher gewesen, da man das Werk schon allein seins Umfangs wegen selten von Anfang bis Ende lesen wird; und ohne Personenregister ist „Die Welt“ als Nachschlagewerk schwer händelbar.

    Das Leseerlebnis und der Kommentar:
    Ausgehend von der Aussage des Autors „ich habe mich dazu entschieden, dieses Buch aus der Perspektive von Familien zu schreiben“ komme ich auf eine falsche Spur. Es gibt keine Familiengeschichten am Anfang und auch keine Geschichte von Dynastien. Allerdings … wir reisen zusammen weit weit zurück, der Autor und ich, zu den Pharaonen und Arkadiern, zu den Hethitern, den Nubiern und Assyrern, zu den Persern und den Babyloniern, zu den Barkiden und den Scipionen, zu den ganzen arabischen Dynastien … wie hätte der Autor trotz intensiven Studiums der Quellen hier in einzelne Familien blicken können, so wie ich es mir vorstellte.
    Auch später mit besserer Quellenlage ausgestattet, ist der Familienblick nicht dergestalt, wie ich es mir ausmalte, sondern bleibt an der Oberfläche, tiefer zu schürfen ist prinzipiell wahrscheinlich wieder zu viel verlangt, nur sollte man dann damit auch nicht werben, der Autor kann allenfalls einige Schlaglichter werfen. Namedropping gibts auch.
    Was bekommt man denn dann? Durchaus eine chronologisch aufgebaute Rundumsicht. Allerdings ist es geraten, sich immer wieder nur einzelne Kapitel herauszugreifen, sonst wird man von dem ungefilterten Wust an Informationen erschlagen.
    Der Autor legt zu meinem Missvergnügen sichtlich Wert auf allerlei voyeuristische grausame und blutrünstige Details, alle verbürgt, ohne Zweifel, doch fragt man sich, ob man eine derartige reißerische Aufmachung der Weltgeschichte braucht. Nun ja, was braucht man schon wirklich. Die Bildzeitung auch nicht und doch wird sie gekauft. Reißerisch scheibt Montefiore und auf Effekt. Manche mögen das ja. Und außerdem: so wars. Geschichte ist ist ist blutig und chaotisch, da beißt die Maus keinen Faden ab.
    Eines aber muss man dem Werk bei aller Kritik zugutehalten: den vielen Leuten, denen Geschichte normalerweise am Hinterreifen vorbeigeht weil sie aus deren Sicht dröge, langweilig und bieder daherkommt und nur aus Jahreszahlen bestehe, diese Menschen kann Montefiori mit seiner speziellen Art der Darstellung vielleicht doch an die Materie heranführen und wer weiß möglicherweise sogar begeistern. Insofern ... .

    Fazit: Für mich zu detailwulstig mit Fokus auf all dem, was besonders verabscheuungswürdig war in der Geschichte der Menschheit, andererseits durch eine sehr gute Gliederung, eine Möglichkeit, sich ziemlich rasch einen umfassenden Überblick über einen bestimmten Zeitabschnitt zu verschaffen.

    Kategorie: Sachbuch
    Verlag. Klett Cotta, 2023

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Der Friedhof lebt!

Buchseite und Rezensionen zu 'Der Friedhof lebt!' von Sigrid Tinz
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Inhaltsangabe zu "Der Friedhof lebt!"

Autor:
Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:160
Verlag: pala
EAN:9783895664137
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Rezensionen zu "Der Friedhof lebt!"

  1. Der Friedhof als Naturoase

    Dieses Sachbuch beinhaltet fünf Kapitel davon ist das vierte Kapitel noch zusätzlich unterteilt. Die vielen und unterschiedlich großen Bilder sind meiner Meinung nach sehr schön anzuschauen und haben zum Teil auch einen romantischen Flair an sich. In diesem Buch geht es nicht um den Tod oder den Religionen sondern um die Natur, den Tieren und Pflanzen auf dem Friedhof. Man glaubt gar nicht wie artenreich und vielfältig ein Friedhof sein kann. Die Autorin listet unter anderem aus ihrer Sicht die paradiesischen Friedhöfe und Bestattungswälder in den unterschiedlichen Regionen auf zudem Friedhöfe mit wilden Tieren. In diesem Buch ist ein Friedhofsvokabular vorhanden bei dem ich viel wissenswertes und interessantes lesen konnte z. B. über die verschiedenen Bestattungsarten über Ruhefristen bis hin zur Urne. Aber das Hauptthema ist die Natur und so konnte ich mir ein sehr gutes Bild davon machen was so alles auf einem Friedhof wächst und gedeiht. Dabei ist der Schreibstil sehr ruhig. Ich nahm mir immer ein Kapitel vor denn der Leser muss nicht unbedingt dieses Buch Kapitel für Kapitel lesen. Die Autorin erläutert wie man naturnahe Grabstätten erschaffen oder den Naturschutz auch auf dem Friedhof anwenden kann. Für Naturliebhaber ist dieses außergewöhnliche Buch sehr aufschlussreich und inspirierend zugleich. Die Autorin erklärt wie Ökologie und Pietät zusammenpassen und hinterfragt auch schon mal die gängigen Ordnungsvorschriften. Dieses Buch ist meiner Ansicht nach ideen - und abwechslungsreich zudem ist es sehr detailliert und aufschlussreich geschrieben. Ich persönlich war positiv überrascht und sogar erstaunt über die Ruheoasen mitten in unseren Städten. Ich vergebe für diesen Naturführer der viel wissenswertes beinhaltet sehr gerne fünf Sterne.

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42: Roman

Buchseite und Rezensionen zu '42: Roman' von Thomas Lehr

Inhaltsangabe zu "42: Roman"

Autor:
Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:368
EAN:9783446243361
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Keeper of the Lost Cities – Sternenmond

Buchseite und Rezensionen zu 'Keeper of the Lost Cities – Sternenmond' von Shannon Messenger
5
5 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Keeper of the Lost Cities – Sternenmond"

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:688
Verlag: arsEdition
EAN:9783845851495
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Rezensionen zu "Keeper of the Lost Cities – Sternenmond"

  1. Endlich und gerade noch rechtzeitig

    Endlich und gerade noch rechtzeitig. Auf den neunten Band der beliebten Keeper Of The Lost Cities Serie wartete meine Tochter gefühlt eine Ewigkeit. Sie ist noch zu jung, um das Original auf Englisch zu lesen und inzwischen fast schon zu alt für die Zielgruppe der Leser. Vielleicht ist der Hype des neunten Bandes auch der langen Wartezeit geschuldet. Zumindest bei ihr. Auf einen zehnten Band möchte meine Tochter nicht mehr warten, obwohl die Serie ja kein richtiges Ende hat. Während der Wartezeit auf das Buch hat sie sich ja weiterentwickelt. Die Protagonisten im Buch ja auch, aber ein furioses Finale wäre gerade recht gekommen.
    Das Buch steht zwar jetzt neben den anderen und bildet auch ein hübsches Dekoelement mit den gleichen Covern, aber ich bezweifle, dass mehr als maximal ein Band dazukommt. Da gibt es altersgemäss neue Lesewelten zu erkunden. Das finde ich schade, eine Serie sollte mit den Kindern wachsen, aber auch nicht ausufern.

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Kater Chaos – Au Backe, ein Hamster!

Buchseite und Rezensionen zu 'Kater Chaos – Au Backe, ein Hamster!' von Katja Reider
4
4 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Kater Chaos – Au Backe, ein Hamster!"

Autor:
Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:128
Verlag: arsEdition
EAN:9783845852256
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Rezensionen zu "Kater Chaos – Au Backe, ein Hamster!"

  1. Die Abenteuer des Katers Pommes

    Kater Pommes liebt es im Mittelpunkt seiner Menschenfamilie zu stehen. Er war bis jetzt mit seinem Leben sehr zufrieden. Aber nun droht ihm Konkurrenz da nämlich Herr Mimi, ein Hamster, bei ihnen einzieht. Kater Pommes möchte Herr Mimi vergraulen aber er merkt bald dass auch Hamster sehr gute Freunde sind.

    Fazit: Diese Geschichte die aus zehn Kapiteln besteht wird aus Sicht des Katers Pommes erzählt. Zu Beginn stellt er sein Menschenrudel vor - Jonah, Pauline, Mama und Papa. In dieser Geschichte gibt es bunte Illustrationen die das gelesene hierbei unterstützen. Kater Pommes ist meiner Meinung nach süß, sehr entspannt (bis Herr Mimi ins Haus kommt) und hält sich für das Familienoberhaupt - also wie ein ganz normaler Kater halt so ist. Die Familie selbst ist traditionell und sehr sympathisch dargestellt. Die Geschichte wird sehr leicht und kindgerecht erzählt ohne allzu schweren Wörtern. Das Buch handelt von Freundschaft und Zusammenhalt - auch wenn man verschieden ist. Aber da gibt es ja noch die Eifersucht und Konkurrenz und somit wird das Buch meiner Ansicht nach auch spannend zu lesen. Aber nicht nur Kater Pommes macht dadurch seine Erfahrungen sondern auch seine Zweibeiner, seine Familie. Und da sind es Dinge die durchaus auch bei einem ganz normalen Haushalt vorkommen. Ich fand es sehr süß wie sich die zwei unterschiedlichen Tiere anfreunden und zu richtigen Freunden werden. Ich durfte während des lesens lächeln und schmunzeln und zwischendurch auch mal lachen. Dabei ist mir Herr Mimi ans Herz gewachsen. Im ganzen gesehen ist dieses Buch meiner Meinung nach eine große Geschichte aber jedes der einzelnen Kapitel ist in sich abgeschlossen, so dass es zehn kürzere Geschichten sind die man auch schon mal unabhängig voneinander lesen oder vorlesen kann. Dieses Kinderbuch wird zum selbst lesen ab acht Jahren empfohlen und zum vorlesen ab fünf Jahren. Die Geschichte hat mich persönlich überzeugt, sie war unterhaltsam, abenteuerlich, kurzweilig und vergnüglich zu lesen. Ich vergebe daher gerne vier Sterne.

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The Atlas Paradox: Schicksal ist eine Entscheidung

Buchseite und Rezensionen zu 'The Atlas Paradox: Schicksal ist eine Entscheidung' von Olivie Blake
3
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Inhaltsangabe zu "The Atlas Paradox: Schicksal ist eine Entscheidung"

Autor:
Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:560
Verlag: FISCHER Tor
EAN:9783596707652
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Rezensionen zu "The Atlas Paradox: Schicksal ist eine Entscheidung"

  1. Rezension zu The Atlas Paradox

    Nur fünf Ausnahmemagier haben es in die Alexandrinische Gesellschaft geschafft. Callum, Tristan, Parisa, Reina und Nico können sich ihrem zweiten Studienjahr widmen, aber Libbys Verlust lässt die Gemeinschaft nur teilweise los. Sie versuchen zu ergründen was mit Libby passiert ist. Dazu bekommen sie es auch noch mit dem „Forum“ zu tun, die die Gesellschaft vernichten wollen.

    The Atlas Parodox – Schicksal ist eine Entscheidung ist der zweite Teil der Atlas Six Reihe aus der Feder von Olivie Blake.

    Nachdem mir der erste Teil so gut gefallen hat und viele Fragen offen blieben, habe ich mich sehr auf den zweiten Teil gefreut. Leider konnte dieser aber bei weitem nicht mit dem ersten Teil mithalten.

    Vor allem der Anfang konnte mich so gar nicht abholen, ich empfand ihn als zäh und langatmig und hat die Geschichte auch nicht wirklich vorwärtsgebracht. Es hat lange gedauert bis endlich wieder Schwung in das ganze kam, was ich wirklich schade fand. Hier nahmen mir teilweise die persönlichen Befindlichkeiten einfach zu viel Platz ein, um wirklich mein Interesse aufrecht zu halten.

    Zum Ende hin, nimmt die Geschichte dann langsam Fahrt auf und konnte mich dann auch wieder abholen und einfangen. Wie schon im Vorgängerband endet es hier mit einem Cliffhanger, der mich trotz meiner Kritik an diesem Teil sehr neugierig auf den nächsten Teil zurück gelassen hat.

    Mein Fazit:

    Leider konnte mich der zweite Teil nicht so überzeugen wie der erste, ich bin gespannt was mich im dritten Teil erwartet.

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Morgenluft: Roman

Buchseite und Rezensionen zu 'Morgenluft: Roman' von Ulla Mothes
4
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Inhaltsangabe zu "Morgenluft: Roman"

Autor:
Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:400
EAN:9783810530882
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Rezensionen zu "Morgenluft: Roman"

  1. Kleingartenidyll

    Eine Kleingartenanlage, ganz idyllisch in einer Flussschleife gelegen, soll einem anonymen Wohnblock weichen. Doch die betroffenen Hobbygärtner lassen sich nicht so einfach enteignen und sagen gemeinsam der Stadtverwaltung den Kampf an. Bis kurz vor der Entscheidung eine unbekannte, junge Frau in der Kolonie auftaucht. Sie nistet sich eigenständig in die, auf Grund eines Todesfalls, leerstehende Laube ein. Ihren neuen Nachbarn erklärt sie, dass sie gerade ihre Beziehung und somit auch die Wohnung verloren habe. Da sie Architektin sei und von dem freien Garten wusste, möchte sie nun hier bleiben. Als Gegenleistung will sie den Gartenbesitzern bei ihrer Wiederstandsaktion helfen. Die anfängliche Begeisterung ihrer neuen Nachbarn schlägt allerdings schnell in Misstrauen um. Was hat das plötzliche Auftauchen der jungen Architektin wirklich zu bedeuten? Will Sie das Enteignungsverfahren der Stadt etwa in Wirklichkeit noch vorantreiben? Doch es gilt nicht nur gegenüber der Fremden vorsichtig zu sein, auch die anderen Anwohner haben so ihre Geheimnisse, die sie lieber für sich behalten möchten.

    Ulla Mothes stellt in ihrem Buch eine Kleinartenidylle dar, die es in sich hat. Zunächst ist man ja der Meinung, dass sich dort lauter freundliche und friedliche Kleingärtner= kleinbürgerlich aufhalten. Doch dem ist nicht so. Jeder der Protagonisten ist von der Autorin mit einer ziemlich vielschichtigen Persönlichkeit ausgestattet worden. Erst im Laufe des Romans erfährt man dazu mehr.
    Die Geschichte hat mich ein bisschen an Juli Zehs Roman „UnterLeuten“ erinnert. Eine bestehende Gemeinschaft, mit unterschiedlichen Charakteren, die man eine gewisse Zeit lang begleitet.
    Ich finde in der Geschichte entwickelt sich eine ganz eigene Dynamik, der ich mich nicht entziehen konnte. Ich wollte einfach wissen, wie es weiter bzw. wie es dem jeweiligen Protagonisten noch so ergeht. Man begleitet die Figuren bei der Entwicklung ihrer individuellen Zukunftsperspektive und kann sehen, wie sie sich dadurch persönlich weiter entwickeln.
    Nachdem allerdings klar ist, welche Strategie Lu so verfolgt, plätschert der Roman einige Seiten so dahin. Das hat mir nicht gefallen. Auch endet die Geschichte etwas zu locker flockig. Aber gut, es ist ja auch Sommer und es muss nicht immer alles hoch dramatisch sein.

    Fazit:
    Nicht alle Kleingartenbewohner sind „kleinbürgerlich“. Eine Gemeinschaft die so einiges in Bewegung versetzt.

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Taxi Curaçao: Roman

Buchseite und Rezensionen zu 'Taxi Curaçao: Roman' von Stefan Brijs
4
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Inhaltsangabe zu "Taxi Curaçao: Roman"

Autor:
Format:Kindle Ausgabe
Seiten:289
Verlag: btb Verlag
EAN:
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Rezensionen zu "Taxi Curaçao: Roman"

  1. 4
    29. Aug 2023 

    Melancholisch und eindringlich...

    Curaçao, 1961. An einem Septembermorgen bringt der Taxifahrer Roy Tromp seinen zwölfjährigen Sohn Max zum ersten Mal in die weiterführende Schule zu Bruder Daniel. Max ist der erste in seiner Familie, der sie besuchen kann, und erweist sich als talentierter Junge, der davon träumt, Lehrer zu werden und den gesellschaftlichen Aufstieg aus der Armut zu schaffen. Bruder Daniel, der selbst von der Insel stammt, will ihm dabei helfen. Denn so prächtig der azurblaue Dodge Matador ist, mit dem Roy seinen Sohn zur Schule bringt, so bettelarm ist die Familie des Trinkers und Spielers. Vierzig Jahre später ist der Traum geplatzt und Max, der längst selbst Vater eines erwachsenen Sohnes ist, verschwindet aus heiterem Himmel in die Niederlande, womöglich für immer. (Verlagsbeschreibung)

    Die Spanne der hier erzählten Jahre umfasst vier Dekaden, beginnend von 1961 an. Der schwarze Ordensbruder Daniel, der auf Curaçao als Lehrer arbeitet, fungiert hier als beobachtender Ich-Erzähler, wobei er sich gelegentlich auch leise Emotionen gestattet. Im Fokus des Romans steht die Familie Tromp - zunächst der Taxifahrer Roy, dann sein anfangs 12jähriger Sohn Max und schließlich später auch dessen Sohn Sunny, der jedoch vergleichsweise wenig Raum einnimmt.

    "Die Armut interessierte die Regierung schließlich wenig,denn sie hatte größtenteils eine dunkle Hautfarbe und blieb im Verborgenen in den Wohngebieten weit weg von der Macht..." (S. 52)

    Roy ist ein grobschlächtiger Macho, der Treue nicht einmal buchstabieren kann, dem es aber immer wieder gelingt, bei den Frauen zum Zug zu kommen. Elf Kinder habe er auf ganz Curaçao, so wird er nicht müde zu behaupten, an eine einzelne Frau binden lasse er sich jedenfalls nicht. Immerhin besorgt er für Max und seine Mutter eine Bleibe, schäbig zwar und ohne jeden Komfort, aber doch ein kleines Häuschen. Und er fährt Max mit seinem Taxi an dessen erstem Schultag in Barber zur Schule, stolz in Uniform mit Mütze und Handschuhen und sehr darauf bedacht, dass keine dreckigen Kinderhände den glänzenden Lack seines nagelneuen Dodge Matador betatschen. Auffallen ist Roys Devise, an seinem Macho-Ruf arbeiten und alle Tricks auf Lager haben, um nie um Fargäste verlegen zu sein. Roy hat sehr eigene Vorstellungen und wird auch nicht müde, diese jedem zu verkünden

    Max dagegen ist ein eher schüchternes, sensibles Kind, dem das Auftreten seines Vaters eher unangenehm ist. Ihm fällt das Lernen leicht, und mit Unterstützung seiner Mutter sowie vor allem von Bruder Daniel, der nicht müde wird, den Jungen zu ermuntern, nimmt bald schon ein Zukunftsplan im Kopf von Max Gestalt an. Er will auch Lehrer werden und damit der Armutsschlaufe entrinnen. Doch sein Vater hat andere Pläne für seinen Sohn...

    Während Bruder Daniel im Jahr 2001 auf den Anruf von Max wartet, dass er gut angekommen ist in den Niederlanden, springt er in seinen Erinnerungen an die letzten vierzig Jahre von Episode zu Episode und gewährt so einen intensiven Einblick in das Familiengefüge der Tromps. Stolz und Armut, Hoffnungen und Niederschläge sind die Widersprüchlichkeiten, in denen sie sich bewegen. Kurze Augenblicke des Glücks weichen nur zu bald schon den Widrigkeiten des Alltags, denen man kaum entkommen kann.

    "Curaçao ist zu einem Patienten geworden, der sich wundgelegen hat, weil er sich schon seit Jahren selbst vernachlässigt und jede Pflege verweigert." (S. 187)

    Eingebettet in die Familiengeschichte sind auch die Gegebenheiten der niederländischen Insel in diesen vier Dekaden - der Maiaufstand von 1969, in dem Schwarze für gleiche Rechte und Entlohnung kämpften und dabei schnell in eine Gewaltschleife gerieten; die große Armut, die oft die Schwarzen betraf; der wirtschaftliche Niedergang, als Shell sich in den 1980er Jahren aus Curaçao zurückzog und die Erdölraffinerie (samt Altlasten) für einen symbolischen Gulden an die Inselregierung verkaufte, weiter verpachtet an eine staatliche venezolanische Ölgesellschaft, die jedoch keine Investitionen tätigte; die steigende Arbeitlosigkeit auf der Insel, v.a. auch der Jugendlichen; und die steigende Kriminalität, als die Drogenbosse z.B. aus Kolumbien und Venezuela entdeckten, dass Curaçao ein guter Umschlagplatz und Transitmarkt für ihre Drogen ist - allein diese Gegebenheiten verschaffen dem Ganzen schon einen pessimistischen Anstrich.

    Gerade an diesen äußeren Bedingungen scheitern viele Hoffnungen v.a. von Max immer wieder. Er, der so klare Pläne für sein Leben hat, muss stets aufs Neue der Tatsache ins Auge sehen, dass diese nicht zu verwirklichen sind. Wenn er einmal zu dieser Erkenntnis gelangt, hadert er jedoch nur kurz mit dem "Schicksal" und beugt sich dem, was eben nicht zu ändern ist. Hinfallen und aufstehen, immer wieder. Aber Stefan Brijs lässt trotzdem eine Beklemmung aufkommen, der man sich beim Lesen nicht entziehen kann. Und wie weit diese reicht, zeigt sich erst ganz am Schluss - mit einem letzten Hammerschlag. Ich war ehrlich gesagt richtig geplättet.

    Ein häufig leise melancholischer Roman, der sich beim Lesen irgendwie im Hirn festfrisst und einen kaum wieder loslässt. Ein eindringlicher Blick hinter die Kulissen des karibischen Traums...

    © Parden

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Frau des Himmels und der Stürme

Buchseite und Rezensionen zu 'Frau des Himmels und der Stürme' von Wilfried N’Sondé
3
3 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Frau des Himmels und der Stürme"

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:256
EAN:9783949729102
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Rezensionen zu "Frau des Himmels und der Stürme"

  1. 3
    17. Aug 2023 

    Starke Prämisse, schwacher Roman

    Dass die Wiege der Menschheit in Afrika liegt, ist wissenschaftlich hinreichend nachgewiesen. Der vorliegende Roman des 1968 geborenen, kongolesischen Autors Wilfried N‘Sondé in der Übersetzung aus dem Französischem von Brigitte Große setzt nun eine hochinteressante Prämisse: Was wäre, wenn vor 10.000 Jahren die Königin eines afrikanischen Nomadenstammes ihr Volk sogar bis nach Sibirien auf die Jamal-Halbinsel ans Nordpolarmeer geführt hätte?

    Num, ein Schamane der nordischen indigenen Volkgruppe der Nenzen, findet während einem seiner Meditationsausflüge die im Permafrost erhaltenen, aber durch den Rückgang eben jenes Permafrostes freigelegten, sterblichen Überreste genau dieser afrikanischen Königin. Er hat Kontakte zu einem Professor aus Frankreich, Laurent, welchen er daraufhin kontaktiert, um sich wissenschaftliche Hilfe nach seinem Fund zu verschaffen. Die Zeit drängt, denn in wenigen Wochen soll in der Gegend ein Gasvorkommen durch russische Unternehmen ausgebeutet werden. Der archäologische Fund könnte das Vorhaben kippen, so der Gedanke Nums, und die sowieso schon angeschlagene Natur der Tundra vor diesem Eingriff bewahren. Laurent trommelt noch einen jungen kongolesischen Archäologen sowie eine deutsch-japanische Rechtsmedizinerin zusammen, um eine Expedition nach Sibirien zu starten und Num zu helfen. Gleichzeitig möchte aber ein Unternehmer und Mitglied der russischen Mafia sein Gasförderungsvorhaben durchdrücken und ist zu allem bereit, um seinen Reichtum zu mehren.

    Der Roman hätte unter dieser Prämisse ein hoch spannender Wissenschaftsroman werden können, der mithilfe starker Figuren und den magischen Anklängen durch mystische Bilder die Geschichte von der Zerstörung der Erde durch den Menschen erzählt. Leider ist er das nicht geworden.

    Auf der Rückseite des Buches ist ein Zitat von Jeune Afrique abgedruckt, welches besagt: „Ein vielstimmiger Roman, in dem starke Frauen zu Wort kommen.“ und NDR Kultur meint: „Wilfried N’Sondé trifft mit seiner Geschichte ins Herz“. Vielstimmig ist der Roman eventuell dahingehend, dass es viele Charakter- bzw. Figurenvorstellungen gibt. Leider erstrecken sich diese Figureneinführungen mindestens über das erste Drittel des Romans. „Vielstimmig“ im eigentlichen Sinne sind sie aber kaum, da die Gruppe um Num alle relativ dasselbe denken, nämlich das moralisch „Richtige“, dass kulturelle Funde von indigenen Völkern ebenso wie die Natur bewahrt werden müssen (ganz kurz und einfach zusammengefasst). Dem entgegen steht „der böse Russe“, nämlich Sergej, der ohne jede psychologische Schattierung als der Proto-Bösewicht angelegt ist. Ich gehe hier nicht ins Detail, würde mich auch langweilen das zu tun, aber er entspricht eher einem Holzschnitt, als einem echten Menschen. Kommen wir zum Thema „starke Frauen“. Die deutsch-japanische Cosima hat sich in ihrer Vergangenheit klar gegen eine Grenzüberschreitung von Laurent gewehrt und setzt sich nun im Expeditionsvorhaben scheinbar gestärkt und selbstbewusst gegen ihn durch. Leider verkommt die Figur im Laufe des Romans wieder zu einem reinen Lustobjekt, welches aus der Gefahr gerettet wird. Natürlich von einem Mann. Stark sind tatsächlich die Geister von vorkommenden, verstorbenen Königinnen, die scheinbar die Geschehnisse hintergründig lenken können. „Ins Herz“ hat zumindest mich Wilfried N‘Sondé mit seiner Geschichte nicht treffen können. Viel zu sehr regte mich der zu Beginn schleppende Verlauf und zum Schluss die wahrlich unglaubwürdige (außerhalb der mystischen Vorgänge) Handlung auf. Das letzte Viertel des Romans ist wirklich hanebüchen in den Handlungen der Figuren als auch deren Gedanken und Gefühle.

    So wurde der Roman, dessen Plot eigentlich fast vollständig im Klappentext zusammengefasst wird, für mich zuletzt eher quälend in der Lektüre. Psalmodierend werden Predigten über den allumfassenden Zusammenhang von Mensch und Natur eingebaut und die Haltung des Autors wenig subtil im Text verarbeitet. So kommt es immer wieder zu solchen oder ähnlichen Textpassagen (S. 85):

    „Was auch geschehe, die Natur handle in sehr langen Zeiträumen und würde am Ende triumphieren, die anmaßenden Menschen, die sich in der Illusion wiegten, sie zu besitzen, oder geblendet sehen von dem Willen, sie sich untertan zu machen, liefen in ihr Verderben. Die allmächtige Natur mit ihrem herrlichen Chaos und ihren unbegreiflichen Gesetzen würde recht behalten. Er wisse doch selbst, dass für die Völker des Nordens die Erde seit unvordenklichen Zeiten weiblich war; nur sie als Nährerin und Beschützerin könne den allem Seienden innewohnenden Geist gebären, beseelen und bewahren. Nur sie könne das Mosaik des Lebendigen zu jenem einzigartigen Bild Anordnen, in dem jedes Teilchen, so unwichtig es auch erscheine, seinen Platz und seine Daseinsberechtigung habe.“

    So wird bezogen auf die Lehren aus der Natur schwülstig ein Sermon vorgetragen, während andererseits bezogen auf die Figuren und die Handlung die allseits bekannte literarische Prämisse „Show, don‘t tell!“ leider kaum Beachtung findet. Jedweder Gedankengang und Vorgehensweise der Figuren wird bis aufs Kleinste ausformuliert, kaum etwas wird dem Denkvermögen der Leserschaft zugemutet.

    So lässt mich der Roman enttäuscht zurück. Während ich ihn über weite Strecken als "gut, solide" (also bei mir 3 Sterne) empfand und noch auf ein interessantes Ende gehofft hatte, fiel meine innere Bewertung mit dem letzten Drittel noch einmal ab, sodass ich bei 2,5 Sternen lande. Da wir ja hier und auf anderen Plattformen nur runde Bewertungen abgeben können, würde ich mich aber allein aufgrund der liebevollen und hochwertigen Gestaltung des physischen Buches aus dem noch jungen, unabhängigen Verlag Kopf & Kragen (was für ein cooler Name!) für das Aufrunden auf 3 Sterne entscheiden. Den Verlag werde ich aufgrund der bibliophilen Gestaltung ihrer Veröffentlichungen und des Verlagsprogramms weiterhin im Blick behalten.

    2,5/5 Sterne

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