Die Stunde der Frauen

Buchseite und Rezensionen zu 'Die Stunde der Frauen' von Antonia Meiners

Inhaltsangabe zu "Die Stunde der Frauen"

137 Seiten mit zahlreichen Abbildungen, 4° Kart.mS. *neuwertig*, Klappentext: 1913 schien die Welt noch in Ordnung. Es gab Kaiserreiche und Monarchien, die Frauen trugen lange Kleider, Bildung war nicht vorgesehen und Selbstständigkeit schon gar nicht. Als 1914 der Krieg ausbrach, jubelten fast alle, auch jene Frauen, die eigentlich allem Militärischen kritisch gegenüberstanden. Die Männer zogen in einen Krieg, der verlustreich war und in dessen Verlauf die Frauen immer mehr Verantwortung in Fabriken, Lazaretten, Betrieben oder in der Landwirtschaft übernahmen. Mit dem Ende des Krieges 1918 gab es kein Kaiser- und kein Zarenreich mehr, die Kleider wurden kürzer, und das Selbstbewusstsein der Frauen war gestiegen. Antonia Meiners führt anhand von Porträts bekannter und unbekannter Frauen, privaten Fotografien und vielen unveröffentlichten Dokumenten durch eine Zeit, an. deren Ende unsere Großmütter und deren Mütter das Wahlrecht in Deutschland und Österreich durchsetzten und auf das selbst verdiente Geld nur ungern wieder verzichten wollten. Mit Porträts von Käthe Kollwitz, Rosa Luxemburg, Tilla Durieux, Else Lasker-Schüler, Mata Hari, Coco Chanel u. v. a.

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:144
EAN:9783938045817
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Weil es Liebe ist: Roman

Buchseite und Rezensionen zu 'Weil es Liebe ist: Roman' von Christina Lauren
3
3 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Weil es Liebe ist: Roman"

Format:Taschenbuch
Seiten:352
Verlag: Forever
EAN:9783958183629
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Rezensionen zu "Weil es Liebe ist: Roman"

  1. Beschwingt

    Holland Bakker möchte gerne Schriftstellerin werden, aber solange die Inspiration ausbleibt jobbt sie T-Shirt-Verkäuferin in einem Musicaltheater. Doch eines Tages hört sie in der U Bahn Station einen Straßenmusikanten, der sie mit seiner Gitarre verzaubert. Er sieht auch noch unverschämt gut aus und so macht Holland sehr oft einen Umweg um ihn spielen zu hören. Sie träumt sich in eine romantische Liebesgeschichte ohne je ein Wort mit ihm gesprochen zu habe.
    Hollands Onkel Robert ist der Chef des Musicaltheaters und als ein Solist ausfällt, bitte sie ihren Onkel sich diesen Mann mal anzuhören und Robert ist begeistert. Einem Engagement steht nur die fehlende Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis von Calvin entgegen. Aber wie bekommt man schnell eine Green Card? Man heiratet und Holland sieht sich wenige Tage danach am Ziel ihrer romantischen Träumereien. Aber kann das wirklich gutgehen?

    Manchmal darf es für mich auch eine Portion Kitsch sein, vor allem wenn es mit einer Prise Humor gewürzt ist. Holland ist eine liebenswerte, aber auch etwas konfuse Person und so ist der Weg zum Glück mit viel Irrungen und Wirrungen gepflastert. Das ist eine leichte, aber auch ziemlich vorhersehbare Geschichte. Es ist flott geschrieben und ich habe mich einige Stunden auch gut unterhalten, wenn ich auch manchmal das Gefühl hatte, ein Stereotyp wird ans andere gereiht. Schön ist die Atmosphäre eines Off-Broadways Theaters und das Lebensgefühl Manhattans eingefangen. Die beschwingte Komödie um Holland und Calvin ist liebenswert und sexy und dabei auch noch komisch. Das liegt an den pointierten Dialogen, die Witz und Tempo in die Liebesgeschichte bringen.

    Amüsante Unterhaltung für einige entspannte Lesestunden.

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Glückskatz

Buchseite und Rezensionen zu 'Glückskatz' von Kaspar Panizza
4
4 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Glückskatz"

Das Ableben des zwielichtigen Abmahnanwaltes Hasso von Käskopf gleicht zwar einer Hinrichtung, löst in München aber Genugtuung aus. Ein weiterer mysteriöser Mord - und schon spricht man in der Stadt von einem Serienmörder, der Recht und Gesetz in die eigenen Hände nimmt. Viele Verdächtige erschweren Steinböck und seinem Team die Arbeit. Dann taucht plötzlich, zu Frau Merkels Missfallen, eine winkende Porzellankatze aus Japan mit einer geheimnisvollen Botschaft auf. Jetzt ist Steinböck wirklich gefordert.

Format:Kindle Edition
Seiten:281
Verlag: GMEINER
EAN:
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Rezensionen zu "Glückskatz"

  1. Frau Merkel ermittelt wieder

    Kommissar Steinböck und sein eingespieltes Team mit Emil Meyer jr. ein urbayerischer, dunkelhäutiger Rollstuhlfahrer und Ilona Hasleitner, leicht übergewichtig und nicht auf den Mund gefallen und nicht zuletzt Frau Merkel, die legendäre Katze, haben einen neuen Fall.

    Hanno von Käskopp, ein zwielichtiger Anwalt der mit Abmahnungen Geld scheffelt, wurde in seiner Kanzlei getötet. Der Mund wurde ihm mit gut 2000,--€ gestopft und überall finden sich Zettel mit der Aufschrift „Letzte Mahnung“ . Als kurz darauf ein zweiter Toter, ein recht dubioser Schrotthändler, gefunden wird, der auf gleiche Weise starb, ist in der Münchner Presse schon von einem Serienmörder die Rede. Eine Art Rächer, der das Gesetz in die eigene Hand nimmt. Keine leichten Ermittlungen für Steinböck, der auch noch von einer reizenden Dozentin der Filmhochschule abgelenkt wird. Gut, dass Frau Merkel Prioritäten setzen kann!

    Das ist der dritte Fall für dieses ausgefallende Polizeiteam und wieder ist es ein großes Lesevergnügen. Die nonverbalen Dialoge von Frau Merkel mit ihrem Dosenöffner sind dabei jedes Mal ein besonderes Highlight. Die Katze ist eine rechte Diva und hält mit Kritik und bösen Bemerkungen nicht hinterm Berg, vor allem, wenn sie weibliche Konkurrenz befürchtet. Dann bekommt es Steinböck noch mit einem besonderen Geschenk zu tun, eine Winkekatze mit einer geheimnisvollen Botschaft zu tun.

    Wenn der Roman auch nicht mit Humor geizt, so hat er doch ein ganz ernstes Thema. Abmahnungen und die Auswirkungen auf die oft unbedarften Beklagten, die sich kaum dagegen wehren können, dubiose kriminelle Strukturen bei Elektromüll-Entsorgung, Steinböck muss gar nicht so tief bohren.

    Fans von Frau Merkel kommen wieder auf ihre Kosten und auch der dritte Band ist wieder gelungen. Aber wer die Vorgänger nicht kennt, braucht keine Angst zu haben. Schnell ist man im Kosmos von Steinböck, seinen Kollegen und seiner Hausgemeinschaft angekommen. Wobei die Hausgemeinschaft auch etwas ganz Besonderes ist. Mitten im überteuerten München ist hier ein Hausbesitzer, der seine Wohnungen nach Sympathie vergibt und daraus resultiert diese ganz besondere Mischung, auch Emil Meyer ist seit kurzem nicht nur Kollege, sondern Nachbar.
    Neben den gelungenen und überaus treffsicheren Bemerkungen von Frau Merkel, gefallen mir die gemütlichen Münchner Dialekteinsprengsel.

    Frau Merkel, bitte ermitteln Sie weiter.

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Becoming

Buchseite und Rezensionen zu 'Becoming' von Michelle Obama

Inhaltsangabe zu "Becoming"

An intimate, powerful, and inspiring memoir by the former First Lady of the United States.

In a life filled with meaning and accomplishment, Michelle Obama has emerged as one of the most iconic and compelling women of our era. As First Lady of the United States of America - the first African American to serve in that role - she helped create the most welcoming and inclusive White House in history while also establishing herself as a powerful advocate for women and girls in the United States and around the world, dramatically changing the ways that families pursue healthier and more active lives and standing with her husband as he led America through some of its most harrowing moments. Along the way, she showed us a few dance moves, crushed Carpool Karaoke, and raised two down-to-earth daughters under an unforgiving media glare. 

In her memoir, a work of deep reflection and mesmerizing storytelling, Michelle Obama invites listeners into her world, chronicling the experiences that have shaped her - from her childhood on the South Side of Chicago to her years as an executive balancing the demands of motherhood and work to her time spent at the world's most famous address. With unerring honesty and lively wit, she describes her triumphs and her disappointments, both public and private, telling her full story as she has lived it - in her own words and on her own terms. Warm, wise, and revelatory, Becoming is the deeply personal reckoning of a woman of soul and substance who has steadily defied expectations - and whose story inspires us to do the same. 

Format:Hörbuch-Download
Seiten:0
EAN:
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Sechs Jahre: Der Abschied von meiner Schwester

Buchseite und Rezensionen zu 'Sechs Jahre: Der Abschied von meiner Schwester' von Charlotte Link
5
5 von 5 (2 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Sechs Jahre: Der Abschied von meiner Schwester"

Das persönlichste Buch von Charlotte Link


Auf eindringliche Weise berichtet Bestsellerautorin Charlotte Link von der Krankheit und dem Sterben ihrer Schwester Franziska. Es ist nicht nur das persönlichste Werk der Schriftstellerin, voller Einblicke in ihr eigenes Leben, sondern auch die berührende Schilderung der jahrelang ständig präsenten Angst, einen über alles geliebten Menschen verlieren zu müssen. Charlotte Link beschreibt den Klinikalltag in Deutschland, dem sich Krebspatienten und mit ihnen ihre Angehörigen ausgesetzt sehen, das Zusammentreffen mit großartigen, engagierten Ärzten, aber auch mit solchen, deren Verhalten schaudern lässt und Angst macht. Und sie plädiert dafür, die Hoffnung nie aufzugeben – denn nur sie verleiht die Kraft zu kämpfen.


Ein subtiles, anrührendes Plädoyer für mehr Menschlichkeit. Ein Buch, das Kraft gibt, nicht aufzugeben und um das Leben zu kämpfen.


Format:Taschenbuch
Seiten:320
EAN:9783734102554
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Rezensionen zu "Sechs Jahre: Der Abschied von meiner Schwester"

  1. Ein Buch über den Abschied, die Liebe und eine unendliche Geduld

    Die für ihre Kriminalromane bekannte Schriftstellerin Charlotte Link hat sich mit dem Buch Sechs Jahre auf ein ihr bislang völlig fremdes Terrain gewagt - vor allem, weil sie es ihrer Schwester versprochen hatte.

    Anfang 2006 wird bei Charlotte Links Schwester Franziska im Alter von 41 Jahren Darmkrebs diagnostiziert. Die Situation wird von den Ärzten als kritisch eingeschätzt: Sie befürchten, dass bereits die Lymphknoten und das Bauchfell befallen sein könnten. Die Behandlung mit Chemotherapie, Bestrahlung und anschließender Operation beginnt praktisch sofort. Was jetzt so wirken mag, als hätte Charlotte Link das Wechselspiel der unterschiedlichen Therapieformen auf ein ganzes Buch ausgedehnt, ist falsch. Das Schreiben ist ihr Weg, sich mit dem langsamen Sterben ihrer ihr sehr nahestehenden Schwester auseinanderzusetzen und den Verlust zu verarbeiten.

    Bereits als junge Frau war Franziska zum ersten Mal an Krebs erkrankt: Sie litt unter Morbus Hodgkin, einer sehr seltenen Erkrankung des lympathischen Systems, die mithilfe von Chemo- und Strahlentherapie gut heilbar ist, wenn sie früh erkannt wird. So war es auch bei Franziska: 17 Jahre lang galt sie als krebsfrei, doch der dann auftretende Darmkrebs soll nicht zu ihrem Hauptproblem werden. Was ihr in den nächsten Jahren zu schaffen machen wird, sind die Vernarbungen auf der Lunge, die Jahrzehnte zuvor im Zuge der Morbus-Hodgkin-Therapie entstanden sind: Sie beginnen, sich auszubreiten und die Lungenkapazitäten allmählich dramatisch zu reduzieren. Franziska wird sechs Jahre mit allen nur erdenklichen Höhen und Tiefen, mit Hoffnungen und Enttäuschungen erleben. Sie klammert sich an ihr Leben und will sehen können, wie ihre Kinder aufwachsen.

    nnerhalb des ersten dieser sechs schweren Jahre stellen drei Ärzte unabhängig vomeinander Diagnosen, die alle mit Prognosen über Franziskas noch zu erwartende Lebenszeit einhergehen und sich später als falsch erweisen. Diese Diagnosen werden mit Attributen wie "Sie leben Ende des Jahres nicht mehr" oder "Nichts zu machen!" versehen und zum Teil so gefühlskalt und gnadenlos vorgetragen, dass sie in der Patientin schwere seelische Erschütterungen hervorrufen. Für psychisch labilere Menschen als es Charlotte Links Schwester war, können solche Situationen der Anlass für einen Suizid sein. Doch auch das Verhalten des Pflegepersonals in einer der beschriebenen Kliniken eignet sich nicht dazu, Menschen die Angst vor dem Klinikaufenthalt zu nehmen.

    Die Familie trifft jedoch bei ihrer Suche nach geeigneten Behandlungsmethoden auch auf sehr gute Mediziner, die so sind, wie sie sich jeder Patient wünscht: kompetent, geduldig und einfühlsam. In den Krankenhäusern, in denen sie tätig sind, geht auch das Pflegepersonal sehr fürsorglich mit den Patienten um. Möglicherweise gibt es hier einen Zusammenhang.

    Ich habe vereinzelte Rezensionen gelesen, in denen Charlotte Link vorgeworfen wurde, das Schicksal der Schwester und damit der ganzen Familie für ihr Buch auszuschlachten. Auch, dass es noch viele andere Menschen gibt, die genauso leiden wie Franziska, aber deren Schicksal nicht öffentlich wird, weil sie nicht prominent sind, wurde kritisiert. Prominenz hat jedoch hier einen großen Voteil: Die Stimme einer bekannten Person wird gehört, sie kann ihren Einfluss in der Öffentlichkeit und auf Entscheidungsträger nutzen. So war es auch hier: Noch während sie ihr Buch schrieb, wurde Charlotte Link bereits von zwei Kliniken um Lesungen gebeten. Den beiden Krankenhäusern ging es um den Umgang mit Schwerstkranken bzw. die Spätfolgen der Strahlentherapie. Die Medizin hat in den letzten Jahren das Dilemma einer klassischen Krebstherapie erkannt: Auch wenn die Erkrankung bei einem Patienten besiegt werden kann, kann er sich auch nach vielen Jahren seines Lebens nicht sicher sein.

    Sechs Jahre ist ein - naturgemäß - sehr emotionales Buch, das die Hilflosigkeit, in der unzählige Schwerstkranke und ihre Angehörigen stecken, zeigt. Es ist aber auch ein Buch voller Hoffnung und der Botschaft, in einer schweren Situation erst dann aufzugeben, wenn alle Möglichkeiten erschöpft sind. Es ist kein Buch, bei dem man nach dem Lesen der letzten Zeile nahtlos zum Tagesgeschehen zurückkehren kann.

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  1. 5
    25. Jun 2016 

    Charlotte Link: Sechs Jahre -

    Charlotte Link: Sechs Jahre - Der Abschied von meiner Schwester

    Von Charlotte Link habe ich "Das Haus der Schwestern" und "Die Rosenzüchterin" gelesen. Das ist schon sehr lange her. Und da ich damals noch kein Lesetagebuch führte, wollte ich die Bücher irgendwann noch einmal lesen. Bis heute bin ich nicht dazu gekommen, obwohl ich "Das Haus der Schwestern" zwischenzeitlich auch schon gehört habe.

    Nun bin ich über ein sehr privates Buch der Autorin gestolpert: "Sechs Jahre - Der Abschied von meiner Schwester".
    Schon im Vorwort lese ich, was mich in diesem Buch erwartet und dass es keine leichte Kost ist. Sechs Jahre lang kämpfen Charlotte Link und ihre Familie an der Seite ihrer Schwester Franziska gegen den Krebs, um am Ende doch zu verlieren. Franziska stirbt am 7. Februar 2012 mit sechsundvierzig Jahren nach sechsjährigem Kampf an dieser Krankheit. Sie nahm Charlotte vorher das Versprechen ab, darüber zu schreiben.

    Zwischen den Schwestern bestand seit ihrer Kindheit eine unheimlich enge Verbindung. Charlotte verlor mit dem Tod ihrer Schwester den wichtigsten Menschen ihres Lebens. Dieses Buch zu schreiben, war wohl auch ein Stück Trauerbewältigung.

    Doch nicht nur das. Sie war der Meinung, dass das, was sie in diesen sechs Jahren in Krankenhäusern erlebt haben, öffentlich gemacht werden sollte. Auf die Missstände sollte so lange hingewiesen werden, bis sich etwas Entscheidendes ändert.

    Als man im Februar 2006 bei Franziska Metastasen findet und auf die Suche nach dem Tumor gehen will, ist sie noch ganz ruhig. Sie war von den beiden Schwestern immer die sachlich und rational Agierende. Noch dazu war ihr die Situation vertraut. Achtzehn Jahre zuvor hat sie das schon einmal erlebt.
    An einem Vormittag hatte sie einen Termin bei einer Onkologin, zu dem sie noch ganz zuversichtlich ging. Innerhalb einer halben Stunde hat diese Onkologin dafür gesorgt, dass ein Psychologe Franziska wenig später eine tiefe Traumatisierung bescheinigt.
    Diese Onkologin sagte Franziska auf den Kopf zu, dass es für sie absolut keine Hoffnung gibt. Mit einer Chemo-/Strahlentherapie und der Entfernung des Tumors wird sie höchstens noch bis zum Ende des Jahres zu leben haben. Sie solle doch über den Verlauf ihres Sterbens ein Fotoalbum anlegen, damit ihre Kinder etwas hätten, das sie sich dann immer wieder anschauen können.

    Fehldiagnosen wird Franziska noch so einige bekommen. Zumeist negative, die sich dann doch nicht einstellen. Aber diese Erfahrungen macht es unmöglich an positive Diagnosen zu glauben.
    Noch eine Erfahrung, die die Familie in diversen Krankenhäusern gemacht hat: Sobald der Patient mit zwei Dingen zu kämpfen hat, die es nötig machen würden, stationsübergreifend zu arbeiten, ist er aufgeschmissen. Dazu scheinen die meisten Krankenhäuser nicht in der Lage zu sein. In einer Lungenklinik zum Beispiel wird überhaupt nicht darauf reagiert, dass Franziska nichts essen kann. Man stellt ihr das Tablett hin und holt es abends wieder ab. Ohne darauf zu reagieren, dass sie gar nichts zu sich nimmt. Wenn die Familie nicht Essen mitgebracht hätte, wäre sie dort einfach verhungert.

    Das Verhalten vieler Ärzte machte Charlotte Link sprachlos und mich als Leserin wütend. Sie fragte sich, warum ein Arzt einen helfenden Beruf ergreift,

    "wenn er gleichzeitig so menschenverachtend, rücksichtslos und fast feindselig mit Menschen umgeht, die sich in einer wehrlosen Situation befinden".

    Und wie kann es sein, dass solche Ärzte für ihr Tun nicht bestraft werden. Dass sie sich für Fehldiagnosen in rauen Mengen nicht entschuldigen und schon gar nicht verantworten müssen.

    Es hat sicherlich rechtliche Gründe, aber ich finde es äußerst schade, dass diese "Ärzte" hier nicht mit Namen genannt wurden.

    Glücklicherweise haben sie aber auch andere Ärzte und Klinikpersonal kennengelernt. Sie haben erlebt, dass man sich auch in einem Krankenhaus geborgen fühlen kann, wenn Ärzte und Schwestern mit den todkranken Patienten respektvoll und freundlich umgehen.

    Das Buch ist nicht leicht zu lesen. Wie schon am Titel zu erkennen, gibt es kein Happy end. Trotzdem macht es ein bisschen Mut, die Hoffnung nicht zu schnell aufzugeben.
    Zwei Jahre wurden Franziska anfangs noch gegeben. Sechs Jahre hat sie noch geschafft. Sechs Jahre, die sicher nicht leicht waren, die sich die Familie aber noch gehabt hat.

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BECOMING: Meine Geschichte

Buchseite und Rezensionen zu 'BECOMING: Meine Geschichte' von Michelle Obama
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Inhaltsangabe zu "BECOMING: Meine Geschichte"

Meine Geschichte
Gebundenes Buch
Die kraftvolle und inspirierende Autobiografie der ehemaligen First Lady der USA

Michelle Obama ist eine der überzeugendsten und beeindruckendsten Frauen der Gegenwart. Als erste afro-amerikanische First Lady der USA trug sie maßgeblich dazu bei, das gastfreundlichste und offenste Weiße Haus zu schaffen, das es je gab. Sie wurde zu einer energischen Fürsprecherin für die Rechte von Frauen und Mädchen in der ganzen Welt, setzte sich für einen dringend notwendigen gesellschaftlichen Wandel hin zu einem gesünderen und aktiveren Leben ein und stärkte außerdem ihrem Ehemann den Rücken, während dieser die USA durch einige der schmerzlichsten Momente des Landes führte. Ganz nebenbei zeigte sie uns noch ein paar lässige Dance-Moves, glänzte beim "Carpool Karaoke" und schaffte es obendrein auch, zwei bodenständige Töchter zu erziehen - mitten im gnadenlosen Blitzlichtgewitter der Medien.

In diesem Buch erzählt sie nun erstmals ihre Geschichte - in ihren eigenen Worten und auf ihre ganz eigene Art. Sie nimmt uns mit in ihre Welt und berichtet von all den Erfahrungen, die sie zu der starken Frau gemacht haben, die sie heute ist. Warmherzig, weise und unverblümt erzählt sie von ihrer Kindheit an der Chicagoer South Side, von den Jahren als Anwältin und leitende Angestellte, von der nicht immer einfachen Zeit als berufstätige Mutter sowie von ihrem Leben an Baracks Seite und dem Leben ihrer Familie im Weißen Haus. Gnadenlos ehrlich und voller Esprit schreibt sie sowohl über große Erfolge als auch über bittere Enttäuschungen, den privaten wie den öffentlichen. Dieses Buch ist mehr als eine Autobiografie. Es enthält die ungewöhnlich intimen Erinnerungen einer Frau mit Herz und Substanz, deren Geschichte uns zeigt, wie wichtig es ist, seiner eigenen Stimme zu folgen.

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:544
EAN:9783442314874
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Rezensionen zu "BECOMING: Meine Geschichte"

  1. Werden, eine ewige Reise

    Michelle Obama war von 2009 bis 2017 First Lady der Vereinigten Staaten von Amerika. Man kann sich jetzt natürlich fragen, muss jeder, der einmal eine gewisse Prominenz erlangt hat, gleich eine Biografie schreiben. Müssen? Nein. Können ja. MAN muss sie ja auch nicht lesen, können ja. Und ich habe dieses Buch sehr gerne gelesen.
    In ihrer Biografie schreibt Michelle Obama von ihrer Kindheit und Jugend in der Southside von Chicago. Aufgewachsen in einer Arbeiterfamilie war Bildung und Ausbildung ihren Eltern sehr wichtig. Ehrgeizig und zielstrebig schafft es die junge Frau nach Princeton, studiert Rechtswissenschaften, wird Anwältin.
    Immer wieder fragt sie sich: „Bin ich gut genug?“, unbeirrbar auf Leistung fokussiert. In einer renommierten Kanzlei in Chicago tätig wird sie Mentorin für einen jungen Studenten, wird dessen Mentorin, verliebt sich in ihn. Auch heute noch ist die durch und durch organisierte Frau mit dem Typen zusammen, der seine Klamotten einfach gerne in Häufchen auf dem Boden liegen lässt. Dieser Typ - Barack Obama - wurde 2009 als erster Schwarzer Präsident der vereinigten Staaten. Auf dem weg dorthin erleidet Michelle Obama ein Schicksal, das sie mit vielen Frauen (auch weniger erfolgreicher, engagierter Männer)teilt: „Alleinerzieherin mit Mann“, Beruf, Kinder, Haushalt bringt sie unter einen Hut, während Barack Obama politisch erfolgreich zunächst für den Senat von Illinois, später für den Senat der Vereinigten Staaten kandidiert.
    Michelle Obama hinterfragt ständig ihr Leben: „Was für ein Mensch möchte ich sein? Auf welche Weise kann ich auf der Welt etwas beitragen?“ Auch ihre eigene berufliche Veränderung stellt sie unter diese Prämisse. Der Beruf als Anwältin befriedigt sie nicht, wechselt ins Büro des Bürgermeisters von Chicago, gründet später die Chicagoer Sektion von „Public Allies“, einer Organisation, die jungen Menschen auf den Eintritt ins Berufsleben im öffentlichen Dienst vorbereitet.
    Als First Lady kann sie sich nur vielen Themen widmen, die ihr wichtig sind, Bildung, Gesundheit, Ernährung, Bewegung. Dabei tritt sie vor allem für Mädchen ein, die gegen die Unsichtbarkeit anzukämpfen haben, die mit den Merkmalen „arm“, „weiblich“, „andere Hautfarbe“ einhergehen.
    Sie selbst steht dabei unter strenger Beobachtung, von der Presse, der politischen Gegenseite. Kleidung, Mimik, Gestik, ein falsches Wort, ein Lächeln zu viel oder zu wenig, wird interpretiert. Ständig unter Bewachung durch den Secret Service versucht sie ihren Kindern weitestgehend ein normales Aufwachsen zu ermöglichen. Keine leichte Aufgabe, wenn bei jeder Einladung der Background der Schulfreunde durchleuchtet werden muss.
    Michelle Obamas Botschaft, vor allem an junge Menschen ist: Nutze die Schule, nutze Bildung, seid solidarisch! Wenn Sie selbst auf die Berufsberaterin gehört hätte, sie sei kein „Material für Princeton“, wer weiß wie anders ihr bisheriges Leben verlaufen wäre. Auf die Frage „Bin ich gut genug?“ kann die Antwort immer nur lauten: „Ja, das bin ich!“
    Becoming: Was willst du werden, wenn du groß bist?“. Diese Frage hat wohl jedes Kind schon einmal gehört. „Als ob das Werden ein Ende hätte.“
    „Werden“ ist kein Ziel das es zu erreichen gilt, es ist eine Reise, die nicht endet. Man darf gespannt sein, wohin die Reise Michelle Obama noch hinführen wird.

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Kinder der Freiheit (Jahrhundert-Trilogie, Band 3)

Buchseite und Rezensionen zu 'Kinder der Freiheit (Jahrhundert-Trilogie, Band 3)' von Ken Follett

Inhaltsangabe zu "Kinder der Freiheit (Jahrhundert-Trilogie, Band 3)"

900 Min.
Audio CD
Der fulminante Abschluss der Jahrhundertsaga

Rebecca Hoffmanns Welt in Ostberlin scheint in Ordnung zu sein - bis sie durch Zufall erfährt, dass der eigene Mann sie seit Jahren im Auftrag der Stasi bespitzelt. Als sie ihn zur Rede stellt, begeht sie einen verhängnisvollen Fehler, den sie und ihre Familie ihr Leben lang bereuen sollen ...

In den USA bekommt George Jakes am eigenen Leib zu spüren, was es bedeutet, ein Farbiger zu sein. Als Vertrauter von Justizminister Robert Kennedy erlebt er hautnah den Kampf der Bürgerrechtsbewegung gegen Rassismus, Intoleranz und Ungerechtigkeit ...
Vom Bau der Mauer bis zu ihrem Fall: Die Schicksale dreier Familien vereint in einer aufwühlenden Geschichte über Freiheit, Gleichberechtigung und den Mut die Welt zu verändern.

Autor:
Format:Audio CD
Seiten:0
Verlag: Lübbe Audio
EAN:9783785750049
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Frauen dürfen hier nicht träumen

Buchseite und Rezensionen zu 'Frauen dürfen hier nicht träumen' von Rana Ahmad
5
5 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Frauen dürfen hier nicht träumen"

Mein Ausbruch aus Saudi-Arabien, mein Weg in die Freiheit
Gebundenes Buch
"Ich verließ meine Familie und meine Heimat, weil ich nicht mehr an Gott glaube, aber an ein Leben als selbstbestimmte Frau."

Rana Ahmad

Flirrende Hitze, in der Sonne glitzernde Wolkenkratzer: Saudi-Arabien ist eines der reichsten Länder der Welt. Beherrscht von Scharia und der Religionspolizei. Als Zehnjährige muss Rana sich zum ersten Mal verschleiern. Sie soll die Sonne auf der Haut nicht mehr spüren, darf ohne männliche Begleitung nicht mehr auf die Straße. Rana fehlt die Luft zum Atmen, sie beginnt zu zweifeln: an Gott. Darauf steht in Saudi-Arabien die Todesstrafe. Auch deshalb beschließt sie auszubrechen.

Autor:
Format:Broschiert
Seiten:320
Verlag: btb Verlag
EAN:9783442757480
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Rezensionen zu "Frauen dürfen hier nicht träumen"

  1. 5
    18. Feb 2019 

    Ein Frauenschicksal sehr authentisch geschrieben

    Das Buch hat mich sehr nachdenklich gestimmt. Was für ein trauriges Frauenschicksal. Welchen Mut hat Rana Ahmad aufbringen müssen, um sich durch die Flucht aus ihrer Heimat gegen den Frauenrassismus zu stellen. Zwei Mal wurde sie durch die Männer aus der eigenen Verwandtschaft fast zu Tode geprügelt, ohne dass sie sich etwas hat zuschulden kommen lassen. Ihre Freude am Leben wurde ihr zum Verhängnis.

    Ich fand diese Geschichte dermaßen grausam, dass ich viele Fakten wieder verdrängt habe …

    Die Handlung
    Rana Ahmad wurde 1985 geboren und lebte mit ihrer Familie in Riad, in Saudi-Arabien. Ursprünglich kam die Familie aus Syrien. Rana ist das zweite Kind von vier Geschwistern. Eigentlich schien es, als habe sie eine unbeschwerte Kindheit gehabt. Der Vater liebt seine Tochter über alles, die Mutter, eine einfach gestrickte Frau, die strenggläubig ist, hat immer ein Auge auf Rana, denn Rana ist anders als ihre Geschwister, da sie sich nicht so leicht in die strengen patriarchalischen Gesetze einfügen kann, obwohl sie alles gibt, um sich dem vorgegebenen gesellschaftlichen und dem religiösem Verhaltenskodex anzupassen. Einmal wurde sie zwangsverheiratet, da war sie eine ganz junge Frau. Zwist mit der Schwiegermutter und andere familiäre Komplikationen brachte sie fast um ihr Leben, wenn ihr Vater nicht gewesen wäre, der sie aus der Ehe wieder herausholte. Der Vater forderte die Scheidung ein. Rana zog wieder zurück zu ihren Eltern. Sie hatte die Haare blond gefärbt, das stempelte sie in der hineingeheirateten Familie zu einer Hure ab, und wurde seitdem gemobbt.

    Mit zehn Jahren wurde sie schon gezwungen, ein Kopftuch zu tragen. Mit dem Kopftuch hörte die unbeschwerte Kindheit auf. Mit Argusaugen beobachtet die Mutter weiterhin Ranas Tun.

    In der Öffentlichkeit gibt es eine Religionspolizei, die darüber wacht, wie Frauen unterwegs sind. Sie dürfen kein Fahrradfahren, kein Auto, überallhin müssen sie vollverschleiert von einer männlichen Person begleitet werden. Wenn Rana zur Arbeit musste, dann hatte entweder der Vater oder der Bruder sie hingefahren und sie später wieder abgeholt.

    Da das Leben selbst in ihrer eigenen Familie immer unerträglicher wird, beschließt Rana zu fliehen. Selbst ihr jüngerer Bruder, den sie einst so sehr geliebt hat, belauscht sie, setzt in den Möbeln ihres Zimmers Wanzen … Die Mutter stürzt sich immer wieder, ohne anzuklopfen, in Ranas Zimmer, wegen des Verdachtes auf sittenwidriges Verhalten in der Familie, um sie auf frischer Tat zu ertappen. Lediglich der Vater hält zu ihr, er schafft es aber nicht, sie gegen die gesamte Sippschaft zu schützen.

    Ranas Familie zelebriert ein streng religiöses Leben, während sie sich selbst heimlich immer mehr vom Glauben distanziert und sie sich innerlich zu einer Existenz als Atheistin entscheidet. Hilfe erhält sie aus dem Internet, als sie sich anonym einen Twitter Account zulegt. Hier findet sie Gleichgesinnte. Glücklicherweise hat die Regierung nicht alle Internetseiten zensiert, da das Land in der Welt wettbewerbsfähig bleiben möchte.

    Eine familiäre Reise nach Mekka führte Rana dazu, aus ihrem Land zu flüchten. Hier war sie 29 Jahre alt. Ein Alter, in dem man sich als Frau nach einem autonomen Leben sehnt.

    Weitere Details sind dem Buch zu entnehmen.

    Welche Szene hat mir gar nicht gefallen?
    Es waren jede Menge Szenen. Szenen aus der Kindheit und später aus Ranas jungem, erwachsenem Alter, als sie wegen Nichtigkeiten vom Onkel und vom Bruder fast zu Tode geprügelt wurde.

    Eine Szene aus der Kindheit möchte ich festhalten. Ranas Vater kauft ihr ein Kinderfahrrad, als sie zehn Jahre alt war. Die Kleine war so überglücklich über das Fahrrad, dass sie es kaum abwarten konnte, darauf zu fahren. Da in Saudi-Arabien das Fahrradfahren für Mädchen verboten ist, musste Rana sich auf die Sommerferien gedulden, da die Familie erst dann wieder nach Syrien reist, wo ursprünglich die Eltern herkommen. In Syrien, Damaskus, ist es den Mädchen erlaubt, in der Öffentlichkeit Fahrrad zu fahren. Die Familie lebte in den Sommerferien bei den Großeltern väterlicherseits ...

    Rana war so überglücklich, als die Großmutter ihr erlaubte, Einkäufe mit dem Fahrrad zu tätigen. Rana liebte ihr Fahrrad, bis schließlich der Großvater ihr das Rad weggenommen hatte, um es ihrem Onkel zu schenken, der ein paar Jahre älter als Rana war. Der Großvater verbot der Enkelin das Fahrrad. Das war der erste Schock, den das Kind erleiden musste.

    Warum? Fragte ich mich. Dieser Großvater hat gesehen, wie glücklich seine Enkelin mit ihrem Fahrrad war, und er schien diese Freude an einem Mädchen nicht ertragen zu haben, wo doch Fahrradfahren in Syrien nicht verboten ist. Ich fand diese Szene sehr grausam.

    Welche Szene hat mir besonders gut gefallen?
    Dass der Vater zu Rana gehalten hat, dass er sie bedingungslos geliebt hat, auch wenn er selbst nicht die Kraft hatte, sein Kind dauerhaft zu schützen, weil der Familienverband zu mächtig war, aber innerlich hat er immer zu Rana gehalten, wobei er zwei Mal verhindern konnte, dass seine geliebte Tochter nicht totgeschlagen wurde.

    Welche Figur war für mich ein Sympathieträger?
    Rana, Ranas Vater, und die Englischlehrerin.

    Welche Figur war mir antipathisch?
    Die gesamte Sippschaft, davon den Vater ausgenommen.

    Meine Identifikationsfigur
    Auch wenn ich das Mädchen- und Frauenschicksal mit Rana nicht teilen kann, habe ich mich trotzdem in Rana wiedergefunden. Auch ich habe sehr früh gesellschaftliche Konventionen und meinen christlichen Glauben schon im Alter von zwölf Jahren hinterfragt und wurde dadurch den Erwachsenen unbequem. Meine letzte Glaubenssuche durchlief ich mit 32 Jahren.

    Cover und Buchtitel
    Rana Ahmad hat ihr Buch unter einem Pseydonym herausgerbacht. Immer wieder die Angst ausstehen zu müssen, ihr Bruder würde sie verfolgen und sie töten ... Cover und Buchtitel haben mich angesprochen. Aber richtig viel kann ich jetzt zu dem Cover nicht sagen. Ich sehe darauf eine Wüste und viel Gedrucktes, auch im inneren Buchumschlag gibt es jede Menge Zitate aus dem Buch zu lesen.

    Zum Schreibkonzept
    Die Autorin schreibt recht flüssig und authentisch über ihr Schicksal. Auf der ersten Seite ist ein kleiner Vers abgedruckt, der sich an ihren geliebten Vater wendet. Anschließend beginnt das Buch mit einem Prolog und endet auch mit einem Epilog. Zum Schluss richtet sich das Buch mit Dank an all die Menschen, die Rana in dieser schwierigen Zeit unterstützt hatten. Darunter befinden sich auch Menschen aus Griechenland und viele aus Deutschland, was mich sehr gefreut hat. Es macht mir Hoffnung, dass nicht alle Deutschen sich ablehnend Menschen anderer Länder verhalten. Trotzdem schockierte es Rana, als sie mitbekam, dass selbst in Deutschland Männer sich an Frauen körperlich und/oder sexuell vergreifen.

    Meine Meinung
    Wenn ich solche Bücher wie dieses lese, dann freue ich mich, in einem freien Land geboren worden zu sein. Aber was habe ich selbst dafür getan? Die Geburt eines Menschen ist wie ein Lotteriespiel, gepaart aus Glück und Zufall, deshalb sehe ich keinen Grund, mich als eine westliche Frau als etwas Besseres zu betrachten. Und deshalb habe ich das Bedürfnis, mich mit allen Frauen dieser Erde zu verbünden ... Wie würde ich mich verhalten, wenn ich in einem anderen Land geboren wäre, wo man strikte Verhaltensregeln aufoktroyiert bekommt? Wäre ich eine Rana? Oder eine Mutter wie Rana sie hatte, die ihr Kind nur lieben konnte, wenn sie die vielen gesellschaftlichen und religiösen Erwartungen erfüllte?

    Deshalb weiß ich mein selbstbestimmtes Leben als Frau hier in Europa zu schätzen. Ich bin dankbar für die Freiheit, die ich genießen darf. Wem habe ich diese Freiheit zu verdanken? Allen meinen feministischen Vorreiterinnen. Dadurch habe ich es leicht gehabt. Mit Anfang zwanzig bin ich aus dem Elternhaus ausgezogen, ich war alt genug, und meine Eltern haben mich ziehen lassen. Rana war deutlich älter, als sie von zu Hause wegging. Ihr Weggang ist allerdings ein viel größerer als meiner, denn sie hat Elternhaus, Land und Heimat verlassen müssen, um in Europa so wie ich ein autonomes und selbstbestimmtes Leben führen zu können.

    Und deshalb möchte ich nicht alle Menschen verurteilen, die aus einer islamisch geprägten Gesellschaft kommen. Frauen und Männer gleichermaßen lernen ihre Rollen, die man ihnen aufdrückt, schon recht früh in der Kindheit, je nachdem, wo sie geboren werden. Außerdem gibt es auch andere islamische Gläubige, die mit viel Weisheit, mit viel Wissen und ohne Repressalien ihren Glauben vertreten.

    Nicht alle Moslems und Muslime sind gleich
    Weil ich nicht denke, dass alle Menschen aus dem Islam ihren Glauben fundamentalistisch ausleben, möchte ich meinen Blogbeitrag mit einem anderen Blog verlinken, der aufzeigt, dass Moslems und Muslime ihre Religion in Freiheit und Menschenliebe nachgehen, und sie sich hier in Deutschland gegen Rassismus einsetzen und sie sich damit an die AfD wenden. Das ist mir ganz wichtig, um in unserem Land durch dieses Buch nicht noch mehr Hass und Vorurteile schüren zu müssen. Hier geht es zum Blog gegen den religiösen Rassismus innerhalb des Islams und gegen den deutschen Rassismus gegenüber Menschen anderer Herkunft.

    Mein Fazit
    Mein Mitgefühl gilt allen Frauen dieser Welt, die in ihrer Freiheit eingeschränkt werden. Frauen, die in ihrem Familienkreis oder vom Regime ihres Landes brutalste Gewalt erfahren, Frauen, die von der Familie im eigenen Heim eingesperrt werden, und andere, die wegen Nichtigkeiten ins Zuchthaus eingebuchtet werden ...

    Ich hoffe, dass Ranas Buch und die Bücher anderer Autorinnen dieser Thematik die Welt ein wenig besser machen können.

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Die zehn Lieben des Nishino: Roman

Buchseite und Rezensionen zu 'Die zehn Lieben des Nishino: Roman' von Hiromi Kawakami
4.65
4.7 von 5 (3 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Die zehn Lieben des Nishino: Roman"

Nishino ist der perfekte Liebhaber, der die geheimen Wünsche jeder Frau errät. Warum hat keine seiner Lieben Bestand? Es beginnt schon in der Schule. Warum ist die Welt so unendlich? fragt Nishino seine Freundin, um sie gleich mit der nächsten zu betrügen. Ein Mädchen spricht ihn auf der Straße an und will sofort Sex mit ihm. Seine Chefin hat sich geschworen, nichts mit ihm anzufangen, bis er sie aus heiterem Himmel verführt. In seinen Fünfzigern möchte er zusammen mit einer jungen Geliebten sterben, doch so weit will sie nicht mit ihm gehen. "Die zehn Lieben des Nishino" erzählt nicht nur von diesen zehn Beziehungen, sondern - poetisch und genau - vom Verhältnis zwischen Mann und Frau.

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:192
EAN:9783446261693
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Rezensionen zu "Die zehn Lieben des Nishino: Roman"

  1. Die Geliebte - andere Sichtweise

    Inhalt:
    Nishino Yukihiko hat viele Beziehungen, oft auch mehr als eine auf einmal. Warum hat keine seiner Lieben Bestand? Es beginnt schon in der Schule. Warum ist die Welt so unendlich? fragt Nishino seine Freundin, um sie gleich mit der nächsten zu betrügen. Ein Mädchen spricht ihn auf der Straße an und will sofort Sex mit ihm. Seine Chefin hat sich geschworen, nichts mit ihm anzufangen, bis er sie aus heiterem Himmel verführt. In seinen Fünfzigern möchte er zusammen mit einer jungen Geliebten sterben, doch so weit will sie nicht mit ihm gehen. "Die zehn Lieben von Nishino" erzählt nicht nur von diesen zehn Beziehungen, sondern – poetisch und genau – vom Verhältnis zwischen Mann und Frau.

    Fazit:
    Die Erzähltechnik, die in diesem Buch gewählt wurde, ist ungewöhnlich, hat mir aber dann recht gut gefallen: Man lernt Nishino nicht aus seiner Sicht kennen, sondern aus der Sicht seiner Frauen/Geliebten. Es handelt sich um einen episodenhaften Roman - eine Aneinanderreihung von Liebesgeschichten. In Summe ergeben diese kleinen Erzählungen, einen sehr poetischen Roman, der schön zu Lesen ist.
    Von einer Seite kommt eine klare Leseempfehlung, da es einfach einmal etwas anderes ist.

    Inhalt:
    Nishino Yukihiko hat viele Beziehungen, oft auch mehr als eine auf einmal. Warum hat keine seiner Lieben Bestand? Es beginnt schon in der Schule. Warum ist die Welt so unendlich? fragt Nishino seine Freundin, um sie gleich mit der nächsten zu betrügen. Ein Mädchen spricht ihn auf der Straße an und will sofort Sex mit ihm. Seine Chefin hat sich geschworen, nichts mit ihm anzufangen, bis er sie aus heiterem Himmel verführt. In seinen Fünfzigern möchte er zusammen mit einer jungen Geliebten sterben, doch so weit will sie nicht mit ihm gehen. "Die zehn Lieben von Nishino" erzählt nicht nur von diesen zehn Beziehungen, sondern – poetisch und genau – vom Verhältnis zwischen Mann und Frau.

    Fazit:
    Die Erzähltechnik, die in diesem Buch gewählt wurde, ist ungewöhnlich, hat mir aber dann recht gut gefallen: Man lernt Nishino nicht aus seiner Sicht kennen, sondern aus der Sicht seiner Frauen/Geliebten. Es handelt sich um einen episodenhaften Roman - eine Aneinanderreihung von Liebesgeschichten. In Summe ergeben diese kleinen Erzählungen, einen sehr poetischen Roman, der schön zu Lesen ist.
    Von einer Seite kommt eine klare Leseempfehlung, da es einfach einmal etwas anderes ist.

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  1. Er liebt sie, er liebt sie nicht

    Nishino Yukihiko fällt es nicht schwer, Frauen kennenzulernen. Fremde, Kolleginnen und andere diverse Bekanntschaften: Immer wieder gelingt es ihm, eine Bettgefährtin zu finden. Nicht selten läuft sogar mit mehreren gleichzeitig etwas. Er ist ein scheinbar guter Liebhaber, doch keine Beziehung kann er lange aufrechterhalten. Obwohl er durchaus an einer ernsthaften Liebe interessiert ist, will sich keine längere Zeit mit ihm binden. Doch woran liegt das?

    „Die zehn Lieben des Nishino“ ist ein gelungener Roman von Hiromi Kawakami.

    Meine Meinung:
    Der Roman besteht aus zehn Kapiteln – jedes ist einer Frau zugeordnet. Erzählt wird jeweils in der Ich-Perspektive aus der Sicht der früheren Liebschaften Nishinos – allerdings nicht in chronologischer Reihenfolge. Dieser Aufbau gefällt mir sehr gut.

    Auch in sprachlicher Hinsicht hat mich der Roman beeindruckt. Der Schreibstil ist klar und schnörkellos, aber doch poetisch, bildhaft und eindringlich. Mit nur wenigen Sätzen gelingt es der Autorin viel auszudrücken. Der Einstieg in die Geschichte fiel mir leicht.

    Nishino steht klar im Mittelpunkt der Geschichte. Seine etwas unterkühlte Art und sein häufiges Fremdgehen haben mir ihn nicht gleich sympathisch gemacht. Allerdings ist er ein absolut reizvoller Charakter, der bis zum Schluss etwas geheimnisvoll und unnahbar bleibt. Stück für Stück wird seine Lebensgeschichte enthüllt. Darüber hinaus führt die Autorin zehn recht unterschiedliche Frauen ein. Die Personen wirken durchweg authentisch.

    Obwohl der Leser quasi zehn verschiedene Geschichten in der Geschichte präsentiert bekommt, gibt es durchaus einige Parallelen zwischen den Kapiteln, was sicherlich größtenteils dem Protagonisten geschuldet ist. Auch der Grundton der einzelnen Geschichten, eine gewisse Melancholie, ist allen gemein. Dennoch kommt beim Lesen keine Langeweile auf, was nicht nur an der eher geringen Seitenzahl liegt.

    Inhaltlich steht natürlich die Liebe im Vordergrund, die jedoch nicht auf kitschige Weise dargestellt wird. Dabei gelingt es der Autorin, ein Bild der modernen japanischen Gesellschaft zu zeichnen und zum Nachdenken über die Bedeutung von Liebesbeziehungen anzuregen.

    Das Cover und die hochwertige Aufmachung der gebundenen Ausgabe gefallen mir optisch sehr gut, wobei ich den thematischen Bezug nicht erkennen kann, weil im Buch nur Goldfische, aber keine Kois auftauchen. Den Titel finde ich allerdings ziemlich passend.

    Mein Fazit:
    „Die zehn Lieben des Nishino“ von Hiromi Kawakami ist ein ungewöhnlicher Roman der leisen Töne, der mich begeistern konnte. Ich werde mir nun auch die anderen Bücher der Autorin einmal genauer ansehen.

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  1. Zehn Frauen, zehn Lieben

    Nishino und die Frauen – welch unglaubliche Wechselwirkung, die sich hier entfaltet. Unzählige Frauen hatte Nishino in seinem Leben, die Chefin, das Mädchen, das in einfach auf der Straße anspricht. Junge Frauen, ältere Frauen, verheiratet oder nicht, auf alle übt Nishino seinen unwiderstehlichen Charme aus. Treu kann er nicht sein. Während er die eine Frau noch fragt, warum diese Welt so unendlich ist, betrügt er sie gleich darauf mit der nächsten.

    Immer wenn ich Goldfische sehe muss ich an die Zeile aus Wish you were here von Pink Floyd denken. „We're just two lost souls swimming in a fish bowl. Year after year.“

    Die japanische Autorin Hiromi Kawakami lässt zehn Frauen in diesem Buch über ihre Begegnungen mit Nishino erzählen. Wie die Fische auf dem übrigens ganz besonders ansprechendem Cover, treiben die Erzählerinnen an Nishino heran und vorbei. Die Frauen blicken zurück in die Vergangenheit, ihre Lebenswege haben sich schon von Nishino getrennt. Er ist für sie jemand, der kurze Zeit an ihrem Leben teilgenommen hat und sich dann wieder entfernt hat. Was bleibt ist gelegentlich wehmütige Erinnerung mit einen weinenden und lachenden Auge zu gleich.

    Die Geschichten ähneln einander alle ein wenig. Nach der großen Leidenschaft, kommt sehr bald das ernüchternde Ende. Interessant ist, wie unterschiedlich die Frauen Nishino wahrnehmen, verspielt, charmant, gelassen, grausam.

    Dabei wirkt das Erzählte oft sehr pragmatisch, distanziert, wie mit Teflon beschichtet. Aber wenn man ein bisschen an der Oberfläche kratzt, liegt darunter sehr viel Tiefgang. Nishino ist ein sehr zerrissener Charakter, er will lieben, kann es aber nicht, versucht nicht, eine Beziehung zu halten. Sehnsucht nach Vertrautheit wechselt mit kurzlebigem Vergnügen.

    „Wir waren einander nicht fern, aber auch nicht nah. Ich war hier, und er war auch hier, aber das war auch alles. Mehr war da nicht. Zeit war vergangen, hier und anderswo, und wir hatten uns getrennt, in Hier und Dort.“

    Nishino und die Frauen erfahren wieder und wieder, dass lieben und geliebt werden zeitlich nicht immer zugleich stattfindet. „Was ist Liebe? Ein Mensch hat das Recht, einen anderen zu lieben, aber keinen Anspruch, von diesem wiedergeliebt zu werden.“

    Stück für Stück setzt sich mit den Erzählungen das Bild Nishinos zusammen. Als Jugendlicher durch einen Verlust geprägt, verweigert er, Verantwortung für eine Beziehung zu übernehmen. Lieber laviert er von Frau zu Frau, ein ewiger Reigen.

    „Hat er erfahren, was sich außerhalb des Universums befindet? Konnte er jemanden lieben? Hat er auf dieser sich ins Unendliche ausdehnenden Welt seinen Platz gefunden?“, fragt sich eine seiner Geliebten. Wir alle wollen doch unseren Platz in der Welt finden. Auf die eine oder andere Weise.

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Silber - Das zweite Buch der Träume

Buchseite und Rezensionen zu 'Silber - Das zweite Buch der Träume' von Kerstin Gier
3
3 von 5 (2 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Silber - Das zweite Buch der Träume"

Liv ist erschüttert: Secrecy kennt ihre intimsten Geheimnisse. Woher nur? Und was verbirgt Henry vor ihr? Welche düstere Gestalt treibt nachts in den endlosen Korridoren der Traumwelt ihr Unwesen? Und warum fängt ihre Schwester Mia plötzlich mit dem Schlafwandeln an?



Albträume, mysteriöse Begegnungen und wilde Verfolgungsjagden tragen nicht gerade zu einem erholsamen Schlaf bei, dabei muss Liv sich doch auch schon tagsüber mit der geballten Problematik einer frischgebackenen Patchwork-Familie samt intriganter Großmutter herumschlagen. Und der Tatsache, dass es einige Menschen gibt, die noch eine Rechnung mit ihr offen haben – sowohl tagsüber als auch nachts …

Lesern von "Silber - Das zweite Buch der Träume" gefiel auch

Autor:
Format:Taschenbuch
Seiten:432
EAN:9783596198665
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Rezensionen zu "Silber - Das zweite Buch der Träume"

  1. Die Spannung fehlte!!

    „Silber – Das zweite Buch der Träume“ von Kerstin Gier ist das zweite Buch einer Fantasy-Trilogie.

    In London hat sich Liv soweit eingelebt. Doch gibt es Probleme mit Henry und Secrecy schreibt Dinge, die sonst keiner Wissen kann. Aber auch in den Träumen stimmt etwas nicht. Liv wird in den Korridoren verfolgt.

    Livs Leben wird richtig durch gewirbelt. Da sind ihre Probleme mit Henry, Secrecy verbreitet Sachen über sie und das Biest in Ocker (Boker) macht ihr das Leben auch nicht gerade leicht. Sie schlägt sich super und es gibt immer etwas zu lachen mit ihr.

    Von den Charakteren kann man teilweise viel neues erfahren und das macht sie interessant. Natürlich gibt es auch ein paar „Mitspieler“, die das Feld aufwirbeln und sich gut in die Geschichte einfügen. Wer Secrecy ist bleibt aber noch sehr geheimnisumwoben.

    Die Geschichte spielt nach wie vor in London bzw. in der Traumwelt. Die ersten Reisen in die Traumwelt sind bis auf den mysteriösen Verfolger nicht ganz so spannend. Liv versucht Lottie zu helfen und spioniert ihren möglichen Freund nachts in seinen Träumen aus. Das mag sich zwar spannend anhören ist es aber nicht so.

    Im ersten Teil des Buches muss sich Liv viel mit alltäglichen Problemen rund um Boker, Henry und Schule rum schlagen. Das ist zwar irgendwo interessant, zieht sich aber doch ein Stückchen. Die interessanten Ausflüge in die Traumwelt fehlen einfach.
    Erst mit der Zeit wird das besser und es kommt mehr Spannung auf. Und man wird an das Buch gefesselt.

    Natürlich gibt es auch wieder viel zu lachen. Die Komik aus Band 1 setzt sich hier fort und lockert die Geschichte einfach auf. Das hat Kerstin Gier großartig gemacht.
    Auch die Blog-Beiträge von Secrecy sind wieder ein Highlight.

    Was noch schon ist, dass die Autorin nicht viel vom ersten Teil wiederholt. Es gibt ein paar kurze und prägnante Einwürfe. Ansonsten ist man mitten drin. Diese reichen auch um wieder gut in die Geschichte rein zu kommen.

    Das Cover ist ein einem Eisblau galten um im Fokus steht eine Tür. Das Ganze ist wieder sehr detailreich. Man sieht fliegende Feen mit Schlüssel, Libellen, … Es passt super zu seinem Vorgänger und ist wieder ein richtiger Eye-Catcher.

    Band 1 hat mich ja richtig gefesselt. Deswegen stand für mich fest, dass ich diesen Teil unbedingt lesen musste. Es hat dann auch schnell in meinen eReader gefunden, blieb da aber erst eine Weile. Und das irgendwie zu recht. Die Geschichte ist zwar toll und hat Witz, aber sie zieht sich. Hätte ich nicht schon einiges von Kerstin Gier gelesen, hätte ich sich ein paar Mal das Handtuch geworfen. Das Ende konnte es dann doch etwas raus reisen.

    Es gibt 3 ½ von 5 Wölfen.

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  1. 3
    29. Jun 2014 

    nicht so fulminant wie gedacht

    Liv hat ihre Fähigkeit, sich im Schlaf in der Traumwelt aufzuhalten, perfektioniert und genießt jede Minute, die sie mit Henry verbringen kann. Doch in den Korridoren der Traumwelt treiben sich auch dunkle Gestalten herum. Auch Liv's Schwester Mia fängt an, sich während dem Schlafen nicht normal zu verhalten und schlafwandelt durchs Haus. Liv und Henry versuchen, die Ursache dafür zu finden, doch wird es ihnen nicht leicht gemacht. Ihr Verdacht fällt immer wieder auf Anabel, die jedoch mit Medikamenten ruhiggestellt in einer psychiatrischen Klinik behandelt wird. Aber nicht nur die Aktivitäten in der Traumwelt machen Liv zu schaffen. Auch im realen Leben hat sie mit Widrigkeiten zu kämpfen. Vor allem Secrecy sorgt mit ihren Blogbeiträgen für Wirbel, denn Secrecy weiß Dinge, die eigentlich keiner wissen kann. Und auch Henry wird für Liv immer mehr zu einem Rätsel.

    War ich noch begeistert vom ersten Teil, hat mich der zweite jetzt etwas ernüchternd zurückgelassen. Die Spannung, die Abenteuer, die Vielfältigkeit in der Traumwelt habe ich jetzt im zweiten Band sehr vermisst.

    Einzig der Sarkasmus, der den Geschwistern Liv und Mia wie auf den Leib geschneidert ist, hat mich mehrmals zum Schmunzeln gebracht. Genauso auch die Aktionen, die sich die beiden ausdenken. Auch wenn diese nicht gerade zum Vorteil für ihr gesellschaftliches Ansehen sind.

    Auch das Cover ist wieder der Hingucker. Ganz in auffallendem Türkis gehalten, vermittelt es gleich den Eindruck einer Reise in die Fantasiewelt. Die abgebildeten Dinge passen auch wieder hervorragend zu der Geschichte.

    Trotzdem hat mich die Geschichte dann doch etwas unausgefüllt zurückgelassen. Ob es daran liegt, dass es sich um den zweiten Teil einer Trilogie handelt und ja noch eine dritte Geschichte kommt, kann ich allerdings nicht sagen. Normalerweise würde ich jetzt nach dem dritten Teil lechzen und mich ärgern, dass ich wieder so schnell mit dem Lesen war und nun ewig auf den Abschluss warten muss. Doch diesmal ist es nicht so. Und das ärgert mich persönlich schon ein bisschen. Nicht, weil die Autorin es nicht geschafft hat, sondern dass ich wieder mit viel zu hohen Erwartungen an ein Buch gegangen bin.

    Liv ist – wie auch im ersten Teil – sehr sympathisch, hat immer einen passenden Spruch auf den Lippen und kümmert sich rührend um ihre Schwester. Ihre Beziehung zu Henry ist noch frisch und auch hier bemüht sie sich, diese Beziehung reibungslos zu gestalten. Leider ist hier Henry derjenige, der es nicht recht schafft, die Beziehung am Laufen zu halten. Und ich bin immer noch nicht sicher, was ich von ihm halten soll. Sein Verhalten bietet Platz für Spekulationen, die ich ihm eigentlich gar nicht andichten möchte.

    Bei anderen Charakteren wünschte ich mir mehr Aktivität. Und bei denen, denen ich eine zweite Chance eingeräumt hatte, wurde ich dann doch überrascht und meist nicht im positiven Sinne.

    Die gute Seele der Geschichte heißt Lottie, der ich nichts sehnlicher wünsche als Glück. Ob dies so kommt, bleibt abzuwarten.

    Im dritten Band erwartet uns auf alle Fälle sehr viel. Wie dieses „sehr viel“ dann letztendlich aussieht, bleibt abzuwarten. Ich hoffe jedoch, dass der dritte Teil wieder genauso packend ist, wie Band 01.

    Fazit:
    Nicht so fulminant, wie der Klappentext einem weismachen will.

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