Das deutsch-russische Jahrhundert

Liebe Community,
ursprünglich hatte ich von Paul Pantero ein anderes Buch gelesen, dass ich ebenfalls hier im Forum geteilt habe. Über die Bücher des Autors bin ich dann auf das Thema "Tastaturschreiben" aufmerksam geworden. Auf den ersten Blick erscheint dieses Thema als vollkommen "unsexy" und schnöde. Ich hatte mir allerdings mal eine Woche mitgetrackt, wie viel Zeit ich beim Schreiben an der Tastatur vergeudet hatte. Unglaubliche 13,4 Stunden habe ich in der Woche bei der Arbeit geschrieben. Als mir das bewusst wurde, habe ich mich dazu entschieden, das ebook "Tastaturschreiben, schneller Schreiben, mehr erreichen mit dem 10 Finger System" von Paul Pantero zu lesen.
Inhalt:
Der Autor lädt das Thema sehr motivierend auf, da er auf die Zeitersparnis und weitere Benfits aus dem Erlernen des Schnellschreibens eingeht. Der Ratgeber lässt sich gut runterlesen und stellt die Rahmenbedingungen für ein erfolgreiches Erlernen des 10 Finger Schreibens am Computer dar. Wichtig: Es handelt sich hierbei nicht um ein Übungsbuch, sondern der Autor legt dar, welche Meilensteine auf dem Lernweg genommen werden müssen.
Sprache und Darstellung:
Der Ratgeber ist besticht durch eine erfrischende Sprache und schafft es tatsächlich, Interesse und Motivation für das Thema zu wecken. Die Rechtschreibung ist nicht an allen Stellen perfekt, was mich allerdings beim Durchlesen wenig gestört hat.
Transfer:
Bei vielen Ratgebern ist das Durchlesen des Buches die einzige Erfolgsgeschichte auf dem Gebiet. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass es häufig am Transfer fehlt. Aus meiner Sicht stellt der Ratgeber die Lernabläufe allerdings so klar dar, dass ein Erlernen wirklich erleichtert wird und das ebook für den Leser einen echten Mehrwert bringt. Auch im Bekanntenkreis habe ich Beispiele, die basierend auf diesem Buch das 10 Finger Schreiben gelernt haben.
Abschließende Bewertung:
Für mich kam der absolute Augenöffner schon am Anfang des Buches. Dort schildert der Autor, wie viel Zeit man durch das Erlernen des 10 Finger Schreibens sparen kann. Als ich durch eigene Beobachtung das Potential erkannt hatte, war ich motivational so gut aufgegleist, dass ich das schnelle Schreiben innerhalb von kürzester Zeit erlernt habe. Rückwirkend kann ich nur sagen, dass das Schnellschreiben am Computer eine der hilfreichsten und wertschaffensten Fähigkeiten war, die ich mir in meiner Karriere angeeignet habe. Ich bin sehr froh, dass ich über diesen Autor auf das Thema gekommen bin und empfehle seitdem dieses ebook fleißig weiter- von daher auch der Post in dieser Community. BG Juli:)
Hallo liebe Community,
ich möchte euch heute ein sehr spannendes ebook vorstellen, über das ich kürzlich bei Amazon gestolpert bin.
Inhalt:
Ich habe bei Amazon das ebook "luzides Träumen, träume dein Leben, lebe deinen Traum von Paul Pantero" zufällig gefunden und bin nun begeistert von dem Thema Klartraum. Im Klartraum wird während des Traumes ein Bewusstsein darüber entwickelt, dass man gerade träumt. Eine Fähigkeit, die mir neu und für mich jetzt eine starke persönliche Bereicherung geworden ist.
Das Buch:
Das Buch ist grundsätzlich ein Ratgeber, besticht allerdings durch eine kreativ erquickende Darstellungsart. Bevor ich das Buch gelesen hatte, war mir das Thema Klartraum fremd und somit kann ich bestätigen, dass sich das Buch definitiv für einen Einstieg in das Thema eignet. Der Autor des Buches bleibt im Hintergrund und berichtet in dem Buch teilweise von eigenen Erfahrungen, die allerdings immer auf das Thema Klartraum zentriert sind. Außerdem werden in dem ebook die Gedanken dargestellt, die später als Rüstzeug zum Erlernen der Klartraum-Fähigkeit dienen. Am Anfang hört sich das Thema Klartraum ziemlich esoterisch angehaucht an, wird allerdings im Verlauf des Buches auch auf belastbare biologische Beine gestellt.
Form und Schreibweise:
Das Buch hat definitiv Ecken und Kanten. Ich habe das ein oder andere fehlende Satzzeichen gefunden, beim Durchlesen stören diese kleinen Makel allerdings nicht. Der Autor hat einen sehr eigenen Schreibstil und die Darstellung gleicht nicht der, eines klassischen Ratgebers.
Länge:
Es handelt sich hier um einen knappen Ratgeber, der das Klartraum-Thema kurz, dafür aber umfassend umreißt.
Abschließende Bewertung:
Der große Mehrwert von dem Ratgeber war für mich, dass ich das Thema luzides Träumen kennenlernen durfte. Davor habe ich noch keine Berührungspunkte mit dem Thema gehabt und habe es ca. 2-3 Wochen nachdem ich den Ratgeber final gelesen hatte gelernt. Seitdem nutze und probiere ich mit dieser spannenden neuen Fähigkeit viel rum. Da mich das Thema seitdem so sehr begeistert, teile ich es hier in der Community.
Liebe Grüße und bei Fragen gerne PN an mich. Juli:)
Historisch fundiert. Detailliert. Ein Nachschlagewerk.
Kurzmeinung: Alles, was du wissen willst ... und mehr.
Das deutsch-russische Jahrhundert beginnt mit freundlichen Beziehungen zwischen den beiden Kaiserreichen, deren Grundlage eine ideolgische ist (Gottesgnadentum) und auf wirtschaftlichem und kulturellem Austauch fußt. Doch rasch, im Zuge politischer Veränderungen, entstehen tiefgreifende Ressentiments. Die beiden Weltkriege hinterlassen tiefe Wunden, so tief, dass manche davon heute noch nicht bewältigt sind. Die Zukunft ist ungewiss.
Die politischen Veränderungen, der Übergang vom Zarenreich, das absolutistisch, menschenverachtend und grausam gewesen ist, zur nicht weniger grausamen und tyrannischen Herrschaft des Kommunismus ist mit deutscher Beteiligung über die Bühne gegangen. „1917 wurde das kaiserliche Deutschland zum Geburtshelfer der Oktoberrevolution.“
Ein nicht unbeträchtlicher Teil des Buches widmet sich dem Vergleich zwischen dem bolschewistischen Kommunismus Rußlands unter Lenin/Stalin „wir führen Krieg nicht gegen Einzelne. Wir vernichten die Bourgeoisie als Klasse“ (Otto Lacis, Führungskraft der sow. Geheimpolizei) und auf der anderen Seite dem nationalsozialistischen Faschismus mit seiner Vernichtungsideologie, samt aller sich daraus ergebenden politischen und militärischen Folgen. „Dem von links postulierten Gleichheitsgedanken begegnete Adolf Hitler deshalb hasserfüllt mit einer „naturgegebenen Ungleichheit der Völker“. Die Diktatoren führen einen weltanschaulichen Vernichtungskrieg. Man hat als Leser den Eindruck, dass die beiden Staaten und ihre Staatsbürger (Soldaten) sich gegenseitig in allen nur denkbaren Gräueln und Folterungen zu überbieten suchten.
Die Nachkriegszeit ist schwierig, Versöhnung scheint unmöglich. Schließlich entspannt sich die Lage, die brandtsche Ostpolitik trägt Früchte.
In West- und Ostdeutschland herrscht eine verschiedenartige Erinnerungskultur. In Ostdeutschland ist es politisch unmöglich, die millionenfachen Vergewaltigungen der Frauen und Mädchen in der SBZ (1,9 Millionen) aufzuarbeiten. In Westdeutschland „hatten sich nationalsozialistische Täter über Nacht in Luft aufgelöst“, übrig bleiben Mitläufer und bloße Sympathisanten. Viele Aspekte der nationalsozialistischen Untaten sind bis heute nicht im gesamtdeutschen Bewusstsein angekommen, geschweige denn verankert
Der Kommentar:
Creuzberger legt kein gefälliges Werk vor, sondern ein fundiertes. Das Werk liest sich bis weit über die Mitte hinaus recht sperrig, es quillt über vor Informationen, zeitweilig ist es schon Infodumping. Interessiert es wirklich, wer wann an welchem Ort unter welchen Umständen diesen oder jenen Vertrag unterzeichnet hat? Warum, fragt sich die geneigte Leserin, keine, detailausparende Zusammenfassung samt Interpretation?
Dies wäre sicherlich leichter zu konsumieren gewesen, aber das Werk spricht ja gerade den Historiker an und für den Historiker kann es nicht genau genug sein.
Einprägsam sind diejenigen Passagen, die sich mit der unterschiedlichen Erinnerungskultur beschäftigen, so war mir tatsächlich nicht bewusst, dass die „Leningrader Blockade“, das systematische Aushungern einer Metropole, auf die deutsche Armee zurückgeht, „Die Leningrader Blockade mit über einer Million Toten war lange ein Nebenaspekt deutschen Erinnerns“, schreibt Creuzberger.
Zur Information - Wikipedia sagt:
„Als Leningrader Blockade bezeichnet man die Belagerung Leningrads durch die deutsche Heeresgruppe Nord und spanische Truppen (Blaue Division) während des Zweiten Weltkriegs. Im Norden riegelten finnische Truppen die Stadt ab. Sie dauerte vom 8.September 1941 bis zum 27. Januar 1944, also etwa 28 Monate.“
Wieder Creuzberger: „„Die Leningrader Blockade mit über 1 Millionen Toten war lange (nur) ein Nebenaspekt deutschen Erinnerns“ und weiter „im kollektiven Gedächtnis der Deutschen sind die sowjetischen Opfer des nationalsozialistischen Weltanschauungsterrors noch lange nicht fest verankert.“
Dank der momentanen Weltlage dürfte dies künftig weiterhin durchaus schwierig zu bewerkstellingen sein!
Natürlich machen die (vor)genannten Aspekte nur einen Bruchteil dessen aus, was alles zwischen der Sowjetunion/Russland und Deutschand gelaufen ist und was Creuzberger beschreibt. Das muss man selber lesen.
Im Nachschlag, dem Überspann ins 21. Jahrhundert hinein, macht Creuzberger dann ausführlich das, was ich die ganze Zeit gerne gelesen hätte: er lässt an seinen Überlegungen teilhaben und interpretiert politisches Verhalten.
„Die Bewertung der deutsch-russischen Beziehungen nach 2014 war in der deutschen Öffentlichkeit gespalten, eine Situation, die bis heute andauert“ …
„Wie erklärt sich das prorussische Stimmungbild im östlichen Teil Deutschlands?“
Auch Nordstream II ist Thema.
Alles in allem ist „Das deutsch-russische Jahrhundert“ ein Mammutwerk. Zu empfehlen für den Historiker und denjenigen Leser, der die Geduld aufbringt, sich auch durch sehr viele für ihn wahrscheinlich unwesentliche Details zu quälen. Nun gut, ein bisschen Quälerei ist immer dabei.
Für das Ebook gibt es heftige Schelte! Trotz des umfassenden Anhangs, bestehend aus gefühlt Millionen von Fußnoten und einem umfangreichen Personenregister, das geradezu zum Nachschlagen verführt, kann man weder Fußnoten anspringen noch das Pesonenregister nutzen, noch – und das wiegt am schwersten – einzelne Kapitel oder Abschnitte anklicken.
Fazit: Als Nachschlagewerk nicht konzipiert, aber benutzbar ist das akribisch angelegte Sachbuch in erster Linie für den Historiker gedacht; der Laie muss sich recht anstrengen, weiß aber hinterher natürlich mehr als vorher und kann für ihn Uninteressantes, zu Detailiertes, überblättern oder einfach nur nachschlagen, was ihm sinnvoll erscheint und nur einzelne Abschnitte auf einmal konsumieren. Der Anhang ist nämlich spitzenklassse. Allerdings geht das nur im Papierbuch, beim ebook funktioniert es (bisher) nicht.
Sachbuch: Geschichte. Politik.
Verlag: Rowohlt, 2022
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