The Underground Railroad

Buchseite und Rezensionen zu 'The Underground Railroad' von Colson Whitehead
4
4 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "The Underground Railroad"

A Novel
Broschiertes Buch

Format:Taschenbuch
Seiten:320
Verlag: Anchor
EAN:9780525435709
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Rezensionen zu "The Underground Railroad"

  1. 4
    07. Sep 2017 

    Weg in die Freiheit

    Schon ihre Mutter Mabel hat die Flucht ergriffen als Cora noch ein Kind war. Sie hat Cora einfach zurückgelassen. Doch Cora hat sich einen Platz unter den anderen Sklaven erkämpft. Und als Ceasar sie zum ersten Mal fragt, ob sie sich mit ihm auf den Weg in die Freiheit machen will, sagt sie: Nein!. Schließlich ist er neu auf der Plantage und was kann er ihr schon versprechen. Doch nur kurze Zeit später kommt es zu einem Zwischenfall, der für Cora in einer üblen und ungerechtfertigten Bestrafung endet. Ceasars zweiter Anlauf wird daher positiv beschieden und eines Abends verlassen die beiden Sklaven die Plantage.

    Amerika in den Jahren vor dem Bürgerkrieg, die Südstaaten mit ihren großen Baumwollplantagen halten an der Sklaverei fest, während die mehr industrialisierten Nordstaaten bereits zu dem Ergebnis gekommen sind, dass die Beschäftigung von schlecht bezahlten aber freien Arbeitern wirtschaftlicher ist. Das Wohl der Menschen hat vermutlich keiner im Sinn, dennoch zieht es Sklaven in die Freiheit und nach Norden. Auf ihrem beschwerlichen Weg, der keinesfalls immer mit einer glücklichen Ankunft im gelobten Land endet, benutzen sie die sogenannte „Underground Railroad“ - ein System von Helfern und Treffpunkten, deren Begrifflichkeiten an die der aufkommenden Eisenbahn angelehnt sind. Wenn man sich die Berichte im Internet betrachtet gab es tatsächliche Bahnlinien wohl nicht, aber die Fluchtrouten und deren Organisation kann durchaus Ähnlichkeiten mit dem System der Eisenbahn aufgewiesen haben.

    Vor diesem Hintergrund entspinnt sich Coras spannende und schreckliche Geschichte. Misshandelt und verletzt, aber ungebrochen, will Cora mehr. Die Farm ist nicht ihr Platz, sie will frei sein, sie will eine Familie, sie will lesen und schreiben können, für ihr Ziel will sie hart arbeiten. Auf der Farm erlebt sie Unbeschreibliches. Doch auch während ihrer Flucht gerät sie in Situationen, in denen sie verächtlich behandelt wird. Immer wieder gibt es Rückschläge und Schicksalsschläge. Kaum ein Fünkchen Hoffnung verbleibt. Jedoch, Cora gibt nicht auf.

    Was kann ein Mensch an Verlusten, Misshandlungen, Gewalt und Verachtung ertragen? Was riskieren Menschen um Flüchtlingen wie Cora zu helfen? Wie konnten Menschen dazu kommen andere Menschen als Sache anzusehen? Aufs Eindringlichste schildert Colson Whitehead die zwar fiktiven, aber doch auf viel Wahrheit beruhenden Ereignisse um Coras Flucht. Manchmal scheint es fast unglaublich wie hier Menschen mit Menschen umgehen. Doch leider gibt es auch in jüngerer Vergangenheit Beispiele ähnlich menschenverachteten Verhaltens, so dass man zwangsläufig zu dem Ergebnis kommen muss, dass nichts in diesem Roman allzu weit hergeholt ist. Ein wenig Hoffnung gibt die Underground Railroad, auf deren Linien wenigstens ein kleiner Silberstreif am Horizont aufglimmt. Dennoch wirkt dieser Roman wie eine Tour de Force, von der man allerdings keine Sekunde, kein Wort und keinen Satz missen möchte.
    4,5 Sterne

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Homegoing

Buchseite und Rezensionen zu 'Homegoing' von Yaa Gyasi

Inhaltsangabe zu "Homegoing"

Penguin presents the unabridged downloadable audiobook edition of Homegoing by Yaa Gyasi, narrated by Dominic Hoffman.

Effia and Esi: two sisters with two very different destinies. One sold into slavery, one a slave trader's wife. The consequences of their fate reverberate through the generations that follow.

Taking us from the Gold Coast of Africa to the cotton-picking plantations of Mississippi, from the missionary schools of Ghana to the dive bars of Harlem, spanning three continents and seven generations, Yaa Gyasi has written a miraculous novel - the intimate, gripping story of a brilliantly vivid cast of characters and, through their lives, the very story of America itself. Epic in its canvas and intimate in its portraits, Homegoing is a searing and profound debut from a masterly new writer.

Autor:
Format:Hörbuch-Download
Seiten:0
EAN:
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The Queen's Accomplice: A Maggie Hope Mystery

Buchseite und Rezensionen zu 'The Queen's Accomplice: A Maggie Hope Mystery' von Susan Elia Macneal
3
3 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "The Queen's Accomplice: A Maggie Hope Mystery"

Spy and code-breaker extraordinaire Maggie Hope returns to war-weary London, where she is thrust into the dangerous hunt for a monster, as the New York Times bestselling mystery series for fans of Jacqueline Winspear, Charles Todd, and Anne Perry continues.

England, 1942. The Nazis’ relentless Blitz may have paused, but London’s nightly blackouts continue. Now, under the cover of darkness, a madman is brutally killing and mutilating young women in eerie and exact re-creations of Jack the Ripper’s crimes. What’s more, he’s targeting women who are reporting for duty to be Winston Churchill’s spies and saboteurs abroad. The officers at MI-5 quickly realize they need the help of special agent Maggie Hope to find the killer dubbed “the Blackout Beast.” A trap is set. But once the murderer has his sights on Maggie, not even Buckingham Palace can protect the resourceful spy from her fate.

Praise for The Queen’s Accomplice

Maggie is a thoughtful spy whose dangerous escapades never disappoint.”Kirkus Reviews

“A fine historical mystery given a feminist slant.”Booklist

“Plausible and elegant . . . Like all MacNeal’s novels, this one ends on a cliffhanger that will leave readers eagerly awaiting Maggie’s next adventure.”Shelf Awareness

“Works as a suspenseful stand-alone . . . interesting and informative . . . wartime London is vividly portrayed . . . recommended for those who like their historical mysteries with a large dose of suspense.”Historical Novel Society

“For those who are Maggie Hope diehards, this latest in the series is sure to satisfy.”Reviewing the Evidence

“MacNeal’s meticulous research shines through on every page, and pays off with a wartime atmosphere that feels real.”Crimespree Magazine

Format:Kindle Edition
Seiten:370
Verlag: Bantam
EAN:
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Königskind: Satyri Teil 2

Buchseite und Rezensionen zu 'Königskind: Satyri Teil 2' von Tina Tannwald

Inhaltsangabe zu "Königskind: Satyri Teil 2"

In Abdera, der alten Stadt der Odrysii, muss Johanna in die Rolle der den Göttern geopferten Königstochter schlüpfen. In der Stadt brodeln die Vorboten einer Rebellion und Keron verstrickt sich in einen Machtkampf mit Gavril, der in Johanna seine geopferte Gefährtin sieht.

Die Rivalität der beiden Männer endet mit der Aufdeckung Kerons wahrer Identität und seiner drohenden Hinrichtung als Dämon.

Doch Zeus, der jugendliche Gott der Minoii, bietet Johanna seine Hilfe an. Ihm ist allerdings jedes Mittel recht, um die alten Götter herauszufordern …

 

Format:Kindle Edition
Seiten:608
Verlag: BookRix
EAN:
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Gefangen - Die Zeitenwanderer-Chroniken

Buchseite und Rezensionen zu 'Gefangen - Die Zeitenwanderer-Chroniken' von Karolyn Ciseau
3
3 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Gefangen - Die Zeitenwanderer-Chroniken"

Aus dem Jahr 2062 ins mittelalterliche Irland – für Zeitreise-Studentin Alison sind solche Zeitsprünge nichts Ungewöhnliches. Ungewöhnlich ist jedoch, dass sie von der unbeteiligten Beobachterin zur Beobachteten wird. Gregor ist der Name jenes Mannes, der sie auf ihrem Streifzug durch die Zeit erspäht und kurzerhand gefangen nimmt. Er sieht in ihr die Chance, mehr über seine Zukunft und eine Prophezeiung zu erfahren, die er vor vielen Jahren in einem alten Buch entdeckt hat. Gefangen in einer düsteren Zeit voller Gefahren muss Alison entscheiden, ob sie ihrem Entführer vertrauen kann. Ist er am Ende doch viel mehr für sie, als sie zunächst ahnt? Und was hat es mit der geheimnisvollen Prophezeiung auf sich?

Format:Kindle Edition
Seiten:248
Verlag:
EAN:
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Rezensionen zu "Gefangen - Die Zeitenwanderer-Chroniken"

  1. Stilistisch nicht ganz rund, Idee fantastisch mit Potenzial!

    Selten, dass ich bei einem Buch so hin und her gerissen bin. Geschichten über Zeitenwanderer oder Zeitspringer sind immer sehr interessant und ermöglichen auch gerade die Unterschiede verschiedener Zeitepochen hervorzuheben. Keiner weiß, wie es in der Zukunft aussieht. Und trotz vieler Forschung weiß man ja nicht wirklich, wie es damals im Mittelalter war, da wir es selber ja nicht miterlebt haben. Das macht den besonderen Reiz einer Geschichte zwischen den Zeiten auch aus.

    Das Cover:
    Das Cover ist schön schlicht und aufgeräumt. Keine wilden Ornamente mit mehrfarbigen Überblendungen - es gefällt mir seht gut. Der ornamentale Rahmen mit der Sanduhr passt gut zur gewählten Schriftart. Es vermittelt vor allem Sehnsucht, wie das Mädchen so in die Ferne blickt. Vögel sind ja immer Boten des Jenseits oder einer anderen Welt.

    Die Handlung:
    Die Geschichts- und Linguistikstudentin Alison möchte für eine Hausarbeit über Hexenverbrennungen einen Zeitsprung vom Jahr 2062 nach Irland in das mittelalterliche 14. Jahrhundert machen. Doch leider geht bei diesem Sprung etwas schief. Normalerweise bleiben die Zeitspringer unsichtbare Beobachter. Aber diesmal entdeckt ein burschikoser Mann das Mädchen, während es sich im Gerichtssaal die Teilnehmer einer Verhandlung genau studiert. Nicht nur, dass er sie am Arm packt und durch den Wald in seine Hütte verschleppt, sondern es funktioniert auch ihr Notfallknopf nicht mehr und sie kann nicht mehr in ihre eigene Zeit zurück. Sie ist gefangen im 14. Jahrhundert und ihr Entführer Gregor zwingt sie bei ihr zu bleiben, damit sie eine geheimnisvolle Prophezeiung für ihn entschlüsselt.

    Der Sprachstil:
    Der Einstig ist erst mal richtig holprig. Der Prolog ist zwar noch recht flüssig, doch dann gibt es immer mehr Satzaneinanderreihungen durch Komma getrennt. Ich stolperte immer wieder über ungünstige Satzkonstruktionen, die mich im Lesefluss störten und mich von der eigentlichen Geschichte ablenkten. Es wirkte eher wie ein Tatsachenbericht und die Ich-Perspektive im Präsenz machte den Bericht-Stil leider nicht besser. Ab Kapitel 7 wurde der Stil dann aber von Kapitel zu Kapitel immer flüssiger und die Satzkonstruktionen wieder einfacher, so dass ich zwar hin und wieder noch über ein paar wenige Stellen stolperte, mich aber nicht mehr so von der Erzählung ablenkte.

    Der Spannungsbogen/Handlungsbogen:
    Es gefällt mir sehr gut, dass gleich zu Beginn der Leser mit auf eine Zeitreise genommen wird, bei der auch noch was schief geht. Die Autorin hält sich nicht lange mit einer Einführung auf, sondern nimmt gleich den Spannungsfaden in die Hand. Nach dem Zeitsprung und der Entführung plänkelt aber die Handlung etwas dahin. Es gibt zwar die ein oder andere aufregende Stelle, kann aber die Handlung nicht wirklich vorantreiben. Ab 2. Drittel des Buches steigt der Bogen dann aber rasant an, es wird aufregend und wirklich spannend! Da kann ich wirklich mit Alison mitfühlen und selber miterleben, was ihr gerade passiert! Ganz toll! Da passt dann ach der abgehackte Sprachstil perfekt! Nach den rasanten Kapiteln wird es wieder ruhiger und zum Ende gibt es dann noch mal einen richtig prickelnden Schluss.

    Die Protagonisten:
    Durch den holprigen und abgehackten Schreibstil habe ich auch meine Probleme mich in die Personen richtig hineinzuversetzen. Alisons Gedanken drehen sich vor allem um das, was gerade passiert. Es gibt wenig (nur vereinzelt mal) reflektierende Momente. Es ist mir leider zu wenig Tiefe. Ab und zu denkt sie über ihre Familie und Freunde im 21. Jahrhundert nach, aber ich schaffe es nicht wirklich eine Beziehung zu ihr aufzubauen.

    Gregor ist am Anfang sehr undurchdringlich und sehr kurz angebunden. Erst sehr viel später erhält der Leser durch ein paar sehr schöne persönliche Momente zwischen Gregor und Alison die Möglichkeit etwas mehr in sein Herz blicken zu können. Das hat mir sehr gut gefallen.

    Die Szenerie:
    Mir hat auch sehr gut gefallen, wie die Umgebung und die Szenen beschrieben sind. Hier hat die Autorin schön wortreich und anschaulich auch die weiteren beteiligten Personen und das Umfeld ausgearbeitet. Vieles konnte ich mir sehr gut vorstellen, und das fand ich richtig toll!

    Dennoch fehlt mir der "Konflikt" zwischen den verschiedenen Zeitepochen. Alison ist im 21. Jahrhundert geboren und ich schätze, dass die Gepflogenheiten in 50 Jahren sich vielleicht nur geringfügig von unseren heutigen abweichen werden (wer weiß das schon?). Ich vermisse das "Aufprallen" im 14. Jahrhundert der Zeitreisenden (bisher ja nur unsichtbare Beobachterin), die plötzlich in dieser rauen mittelalterlichen Zeit mit den Personen interagieren muss. Ich hätte erwartet, dass ihr dabei viel mehr sprachliche "Ausrutscher" passieren. Oder ihr Sprachtransmitter (ein kleiner Knopf im Ohr) doch vielleicht mal entdeckt wird? Hat sie keine Angst, dass sie den Knopf vielleicht verliert oder die Batterie zu Ende geht?

    Fazit:
    Trotz Kritik und stilistischen Schwierigkeiten hat mich die Geschichte dann doch gepackt. Die Idee ist wirklich toll aber die Ausführung hat noch viel Luft nach oben! Insgesamt hätte ich mir die Geschichte sogar ausführlicher gewünscht! Sie war mir tatsächlich zu kurz. Einzelne Szenen hätten noch mehr ausformuliert und ausgeschmückt werden können. Trotzdem war vieles sehr schön beschrieben und bildlich dargestellt. Ja, mich interessiert auf jeden Fall, wie es weitergeht. Einige Fragen sind noch nicht geklärt, aber die Autorin hat noch weitere 6 Bände angekündigt, in denen sich diese Fragen dann auch beantwortet werden sollen.

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Hengist und Horsa. Die Britannien-Saga

Buchseite und Rezensionen zu 'Hengist und Horsa. Die Britannien-Saga' von Sven R. Kantelhardt
5
5 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Hengist und Horsa. Die Britannien-Saga"

Dort wo die Geschichtsschreibung der römischen Antike vom heraufziehenden Dunkel des Mittelalters überschattet wird, leuchten die Namen zweier Helden noch schwach bis in unsere Zeit: Hengist und Horsa.

Britannien, 5. Jahrhundert n. Chr.
Die Pikten fallen in Hochkönig Vortigerns Reich ein. Um der drohenden Gefahr aus dem Norden Herr zu werden, entsendet Vortigern seinen Untertan Ceretic nach Nordgermanien: Er soll den berühmten sächsischen Söldnerfürsten Hengist für den Kampf gegen die Pikten anwerben. Begierig auf das versprochene Silber und reiche Beute willigt Hengist ein und führt sein Heer an die schottische Küste. Ceretics Auftrag ist erfüllt, bedeutet dies auch die Trennung von Rowena, Hengists Tochter, doch der Untergang Britanniens ist nicht mehr aufzuhalten … Wieviel Silber ist Treue wert? Welche Gefahr birgt der Verrat für die Liebe?

Eines der größten Abenteuer Europas - voller Kampf, Liebe, Hass, Heldenmut, Hinterlist und Glaubenseifer, welche die Protagonisten bis ans Ende der bekannten Welt führt.

Format:Kindle Edition
Seiten:425
Verlag: Acabus Verlag
EAN:
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Rezensionen zu "Hengist und Horsa. Die Britannien-Saga"

  1. 5
    03. Mär 2017 

    Hengist und Horsa

    Sven R. Kantelhardt
    Hengist und Horsa
    Acabus

    Autor: Sven R. Kantelhardt, Jahrgang ’76, wurde in Gießen geboren und studierte Medizin und Ökotrophologie. Derzeit arbeitet er in der Neurochirurgischen Universitätsklinik in Mainz.
    Obwohl ihn eine ausgeprägte Reiselust in inzwischen mehr als 50 Länder auf den meisten Kontinenten trieb, kehrt er auch mit seinem neuen Roman in die Heimat der eigenen Vorfahren zurück. Die Recherchen für „Hengist und Horsa“ führten ihn aber nicht nur an die heimische Nordseeküste, sondern auch rund um die britischen Inseln, oft mit dem Segelboot oder zu Pferde, und schließlich bis hinauf zu den winterlichen Shetlandinseln. Nach „Mönchsblut“ und „Hengist und Horsa“ ist „Brand und Mord“ sein dritter Roman. (Quelle: Acabus)

    Ceretic macht sich auf den Weg von Britannien zu den Sachsen. Nach einer abenteuerlichen Reise trifft er dort ein und kann beginnen Hengist für den Kampf gegen die Pikten zu überzeugen. Neben Hengist lernt Ceretic auf senier Reise auch noch Rowena kennen, die es ihm sehr angetan hat.

    Das Buch besteht aus insgesamt 23 Kapiteln, die alle eine Kapitelziffer sowie einen Titel tragen. Die Kapitelziffer wird mit einer römischen Ziffer angegeben und passt somit auch recht gut in die Zeit, in der das Buch spielt. Jedes der Kapitel ist dabei aber auch noch in Unterkapitel aufgeteilt. Die Überschriften dieser Unterkapitel bestehen aus einem Datum, dem Handlungsort sowie dem Charakter der in diesem Kapitel eine Rolle spielt. Durch diese Angaben kann der Leser dem Verlauf des Buches sehr gut folgen. Da die Handlung sehr komplex ist und auch sehr viele Charaktere auftauchen, mit teils schwer auszusprechenden Namen, sind diese kleinen Hilfen sehr praktisch. Neben den Angaben in den Kapitelüberschriften gibt es am Ende außerdem noch ein Personenverzeichnis, ein Wörterbuch und einen kleinen Text zum historischen Hintergrund. Dies fällt wirklich positiv ins Auge, da man auf einige Worte stößt, die man eventuell nicht kennt.
    Anfangs hatte ich meine Probleme in das Buch zu finden (was auch an den vielen Charakteren und schwer auszusprechenden Wörtern lag), nach einiger Zeit jedoch, habe ich immer besser in die Story gefunden und kam recht zügig durchs Buch. Aufgrund der recht kurzen Kapitel könnte man meinen das es ein Buch für zwischendurch ist, jedoch ist die Story recht Komplex, sodass man sich Zeit nehmen sollte beim Lesen. Das Ende hält der Autor dann auch recht offen, was perfekt für eine Fortsetzung geeignet ist.

    Cover: Das Cover ist recht dunkel gehalten und zeigt eine recht düstere Szene. Allein der Titel hebt sich mit seiner weißen Farbe perfekt vom Rest ab (leider lässt sich der Untertitel nicht sonderlich gut lesen, da dieser in Grauschwarz geschrieben ist). Außerdem passt der Titel perfekt zum Inhalt, da dieser aus Zwei der Hauptcharaktere besteht. Wir sehen ein Ruderboot, welches auf dem Wasser, im Nebel treibt. Rechts und links am Boot erkennt man etwas in gelbgoldener Farbe, was aussieht wie dir Ruderhalterung (Genaues lässt sich jedoch nicht erkennen). Das Boot ist leider recht schlecht ins Bild geschnitten worden und wirkt daher sehr aufgesetzt (man könnte glatt meinen, es würde über dem Wasser schweben), hier hätte man etwa genauer arbeiten können. Auch der Klappentext hat ein wenig das gleiche Problem wie der Untertitel, man kann ihn recht schlecht lesen wegen seiner schwarzen Farbe.

    Fazit: Anfangs etwas schwer gewesen aber am Ende dann doch ein tolles Buch, so könnte ich es am besten auf den Punkt bringen. Besonders Fans von historischen Romanen sollten bei diesem Buch auf Ihre Kosten kommen. Von mir gibt es klare 5/5 Sterne.

    Klappentext: Britannien, 5. Jahrhundert n. Chr. Die Pikten fallen in Hochkönig Vortigerns Reich ein. Um der drohenden Gefahr aus dem Norden Herr zu werden, entsendet Vortigern seinen Untertan Ceretic nach Nordgermanien: Er soll den berühmten sächsischen Söldnerfürsten Hengist für den Kampf gegen die Pikten anwerben. Begierig auf das versprochene Silber und reiche Beute willigt Hengist ein und führt sein Heer an die schottische Küste. Ceretics Auftrag ist erfüllt – was auch die schmerzvolle Trennung von Rowena, Hengists Tochter, bedeutet –, doch der Untergang Britanniens ist nicht mehr aufzuhalten … Wieviel Silber ist Treue wert? Ist Verrat der Preis der Liebe? (Quelle: Acabus)

    Autor: Sven R. Kantelhardt
    Titel: Hengist und Horsa
    Verlag: Acabus
    Genre: Historischer Roman
    Seiten: 424
    Preis: 14,90
    ISBN: 9783862823222

    http://wurm200.blogspot.de/

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Die Tochter des Uhrmachers

Buchseite und Rezensionen zu 'Die Tochter des Uhrmachers' von Kirsten Weiss
4
4 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Die Tochter des Uhrmachers"

Mit Volldampf voraus.
Kalifornisches Territorium, 1848. Gold wurde entdeckt, und ein Dorf namens San Franzisco ist wie leergefegt, weil alle Männer dem Rausch verfallen den Ort verlassen haben. Dampfbetriebene Technologie steckt noch in den Kinderschuhen.
Die neunzehnjährige Engländerin Sensibility Grey hat ihre Kindheit und Jugend damit verbracht, im Labor ihres Vaters zu spielen und dabei die feine englische Lebensart verpasst. Aber als ihr Vater völlig verarmt stirbt, wird sie nach San Franzisco in die Obhut eines Onkels geschickt, den sie noch nie im Leben gesehen hat.
Das kalifornische Territorium hält so viele Gefahren bereit, dass selbst die unbezähmbare Miss Grey an ihre Grenzen stößt. Verfolgt von Regierungsagenten, einem Geheimbund und dem rätselhaften Mr. Night muss Sensibility die seltsamen Aufzeichnungen ihres Vaters entziffern, nicht ahnend, dass sie damit die Welt für immer verändern wird.
Zauber, Zorn und Zerstörung. DIE TOCHTER DES ERFINDERS ist ein Pre-Steampunk-Roman voller Spannung, der im kalifornischen wilden Westen zur Zeit des Goldrausches spielt.


Über die Autorin:
Kirsten Weiss war fast zwanzig Jahre im Ausland tätig, darunter in der ehemaligen Sowjetunion, in Afrika und in Südostasien. Ihre dortigen Erfahrungen weckten ihr Interesse für die Wirkung von Mystizismus und Mythologie auf unser Alltagsleben.
Heute lebt sie in San Mateo, Kalifornien und mischt in ihren genre-übergreifenden Romanen Steampunk-Spannung und Urban Fantasy mit ihren eigenen Erlebnissen und Fantasien. Heraus kommt eine lebendige Welt des Zaubers und der Zerstörung.
Kirsten Weiss ist noch nie einem Dessert begegnet, das ihr nicht geschmeckt hat, und ihr heimliches Laster ist es, sich bei einem Glas Rotwein Wiederholungen der Fernsehserie Stimmen aus dem Jenseits anzusehen.

Format:Kindle Edition
Seiten:309
EAN:
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Rezensionen zu "Die Tochter des Uhrmachers"

  1. 4
    12. Feb 2017 

    Das Geheimnis des Journals

    Klappentext:
    Mit Volldampf voraus.
    Kalifornisches Territorium, 1848. Gold wurde entdeckt, und ein Dorf namens San Franzisco ist wie leergefegt, weil alle Männer dem Rausch verfallen den Ort verlassen haben. Dampfbetriebene Technologie steckt noch in den Kinderschuhen.
    Die neunzehnjährige Engländerin Sensibility Grey hat ihre Kindheit und Jugend damit verbracht, im Labor ihres Vaters zu spielen und dabei die feine englische Lebensart verpasst. Aber als ihr Vater völlig verarmt stirbt, wird sie nach San Franzisco in die Obhut eines Onkels geschickt, den sie noch nie im Leben gesehen hat.
    Das kalifornische Territorium hält so viele Gefahren bereit, dass selbst die unbezähmbare Miss Grey an ihre Grenzen stößt. Verfolgt von Regierungsagenten, einem Geheimbund und dem rätselhaften Mr. Night muss Sensibility die seltsamen Aufzeichnungen ihres Vaters entziffern, nicht ahnend, dass sie damit die Welt für immer verändern wird.
    Zauber, Zorn und Zerstörung. DIE TOCHTER DES ERFINDERS ist ein Pre-Steampunk-Roman voller Spannung, der im kalifornischen wilden Westen zur Zeit des Goldrausches spielt.

    Rezension:
    Nach dem Tod ihres Vaters reist Sensibility zu ihrem ihr unbekannten Onkel nach California. Ohne Mutter ist sie nie als feine Dame erzogen worden, sondern hat viel von der Arbeit ihres Vaters als Uhrmacher und Erfinder gelernt. Doch als das Schiff in San Franzisko (diese Schreibweise wird im kompletten Buch verwendet) ankommt, ist die Stadt beinahe männerlos, denn in den Bergen wurde kürzlich Gold gefunden. Fast ausschließlich Frauen, Kinder und verlassene Schiffe gibt es hier noch. Von Sensiblilitys Onkel ist keine Spur zu finden. Dafür scheinen auffallend viele andere Leute zu wissen, wer sie ist, und sie schon zu erwarten. Alle diese machen ihr mehr oder weniger offen klar, dass sie die Aufzeichnungen ihres Vaters – eine der wenigen Dinge, die sie vor seinen Gläubigern Retten konnte – wollen. Schon bald weiß Sensibility nicht mehr, wem sie vertrauen kann, gehen die verschiedenen ‚Interessenten‘ doch nicht gerade auf die ‚vornehme englische Art‘ vor. Und ihr Onkel ist deren Geisel.
    Worum handelt es sich bei „Die Tochter des Uhrmachers“? Am besten könnte man dieses Buch wohl als ein Steampunk-Western-Abenteuer mit Fantasy-Elementen bezeichnen, wobei Steampunk und Western abwechselnd in den Vordergrund treten, während die Fantasy eher eine Nebenrolle spielt. Gerade dieser Genre-Mix, der in keine Schublade so richtig hineinpasst, macht den Reiz dieses Buches aus. Wird die junge Frau in dem Land, das nicht mehr spanisch/mexikanisch, aber auch noch nicht so richtig US-amerikanisch ist, die richtigen Entscheidungen treffen? Wird sie den richtigen Leuten vertrauen? Und was steckt eigentlich wirklich hinter den Aufzeichnungen ihres Vaters? All diese Fragen garantieren viel Spannung. Zusammen mit dem gelungenen Handlungsaufbau und einem gut lesbaren Schreibstil entsteht so eine gelungene Story für alle Leser, die auch mal die Grenzen ihres Lieblingsgenres überschreiten können. Hinzugefügt sei, dass die Autorin viel Wert auf historische Genauigkeit (abgesehen natürlich von den Steampunk- und Fantasy-Elementen) legt und auf bewusste Abweichungen im Nachwort ausdrücklich hinweist.
    Im englischen Original, wo der Titel „Steam and Sensibility“ lautet, gibt es bereits 2 weitere Teile um Sensibility Greys Abenteuer. Somit bleibt nur zu hoffen, dass diese demnächst auch auf Deutsch erscheinen.

    Fazit:
    Steampunk, Western, Adventure und Fantasy – und das alles im selben Buch. Wer eine solche Mixtur mag, sollte diesem Buch einen Blick gönnen.

    Alle meine Rezensionen auch zentral im Eisenacher Rezi-Center: www.rezicenter.blog

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Klaftertief: I Marienburg

Buchseite und Rezensionen zu 'Klaftertief: I Marienburg' von Marcus Schütz
3
3 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Klaftertief: I Marienburg"

In den Ferien entdecken die Teenager Sophia, Lukas und Marek in Marienburg (Polen) ein geheimnisvolles Pergament. Ein gefährliches Abenteuer beginnt. Baphomet führt die Teens in ein unterirdisches Verlies. Die in der Geisterstunde gefangenen Tempelritter stellen Sophia vor eine große Aufgabe...
Ein spannender Krimi und Abenteuerroman, der Mittelalter und 21. Jahrhundert verbindet.

Format:Kindle Edition
Seiten:70
Verlag: neobooks
EAN:
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Rezensionen zu "Klaftertief: I Marienburg"

  1. 3
    04. Feb 2017 

    Baphomets Brunnen

    Klappentext:
    In den Ferien entdecken die Teenager Sophia, Lukas und Marek in Marienburg (Polen) ein geheimnisvolles Pergament. Ein gefährliches Abenteuer beginnt. Baphomet führt die Teens in ein unterirdisches Verlies. Die in der Geisterstunde gefangenen Tempelritter stellen Sophia vor eine große Aufgabe...
    Ein spannender Krimi und Abenteuerroman, der Mittelalter und 21. Jahrhundert verbindet.

    Rezension:
    Die 12-jährigr Sophia und ihr 2 Jahre älterer Bruder aus Berlin verbringen zusammen mit ihren Eltern den Urlaub in Polen nahe der Marienburg, wo sie den polnischen Jungen Marek kennenlernen. Nachdem sie ein altes Pergament mit mystischen Hinweisen entziffert haben, steigen sie in einen alten Brunnen, in dem sie den Schatz der Tempelritter vermuten.
    Die Erzählstruktur dieses Buches richtet sich offenbar vordergründig auf Leser in Sophias Alter, was man dem Autor natürlich nicht vorwerfen kann. Doch obwohl der Schreibstil flüssig lesbar daherkommt, wirkt die Geschichte irgendwie nicht ‚rund‘. Speziell bei den Fantasy-Elementen ist oft nicht erkennbar, was Tatsache und was Phantasie der Protagonisten ist. Auch wenn zu diesem Zeitpunkt schon klar ist, dass es eine Fortsetzung gibt, und sowohl den Beteiligten als auch dem Leser bekannt ist, dass das Abenteuer weitergeht, sobald Sophia 18 ist, kommt das Ende dann doch sehr abrupt. Wie diese Fortsetzung ohne große Änderungen der Erzählstruktur mit dann erwachsenen Protagonisten funktioniert, muss sich zeigen, denn die grundlegende Handlung um den Deutschen Orden und die Tempelritter ist trotz der genannten Schwächen durchaus interessant.

    Fazit:
    Dieses Abenteuer, dass die Zeit der Kreuzzüge mit dem Heute verknüpft, hat leider mit ein paar erzählerischen Schwächen zu kämpfen.

    Alle meine Rezensionen auch zentral im Eisenacher Rezi-Center: www.rezicenter.blog

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All the Light We Cannot See

Buchseite und Rezensionen zu 'All the Light We Cannot See' von Anthony Doerr

Inhaltsangabe zu "All the Light We Cannot See"

WINNER OF THE 2015 PULITZER PRIZE FOR FICTION
NATIONAL BOOK AWARD FINALIST
NEW YORK TIMES BESTSELLER
WINNER OF THE CARNEGIE MEDAL FOR FICTION

A beautiful, stunningly ambitious novel about a blind French girl and a German boy whose paths collide in occupied France as both try to survive the devastation of World War II

Marie-Laure has been blind since the age of six. Her father builds a perfect miniature of their Paris neighbourhood so she can memorize it by touch and navigate her way home. But when the Nazis invade, father and daughter flee with a dangerous secret.

Werner is a German orphan, destined to labour in the same mine that claimed his father’s life, until he discovers a knack for engineering. His talent wins him a place at a brutal military academy, but his way out of obscurity is built on suffering.

At the same time, far away in a walled city by the sea, an old man discovers new worlds without ever setting foot outside his home. But all around him, impending danger closes in.

Doerr’s combination of soaring imagination and meticulous observation is electric. As Europe is engulfed by war and lives collide unpredictably, ‘All The Light We Cannot See’ is a captivating and devastating elegy for innocence.

Format:Kindle Edition
Seiten:545
Verlag: Fourth Estate
EAN:
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Das Amulett des Trebeta

Buchseite und Rezensionen zu 'Das Amulett des Trebeta' von Marie Gräff
4
4 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Das Amulett des Trebeta"

Von einem Mädchen, das keine Lust hatte, tot zu sein.
Einer Wette mit Gott.
Und dem, was geschieht, wenn Gott dem Schicksal ein Schnippchen schlägt.

Die Eifel im Februar 1817: Dorftrottel Willy bekommt unerwarteten Besuch. Sie heißt Helene, ist tot – und sie hat einen Plan. Mit Willys Hilfe will sie in ihre Heimatstadt Trier zurückkehren, um dort eine Wette mit Gott zu gewinnen.
Für den jungen Willy beginnt das Abenteuer seines Lebens. Hin- und hergerissen zwischen aufdringlichen Geistern, finsteren Prophezeiungen und dem Versuch, die Wette zu gewinnen, muss er seine ganz eigenen Kämpfe bestehen. Und sich immer wieder einer Frage stellen: Hat er die Macht, das Schicksal zu verändern, oder ist alles bereits seit Urzeiten vorbestimmt?

Historische Phantastik mal ganz anders: Frech, unkonventionell, packend. Und mit einem originellen Erzähler: Gott selbst.

Längere Beschreibung:

An einem kalten Februarmorgen mitten im Hungerwinter 1816/17 erwartet den jungen Willy beim Eichelnsammeln im Wald eine Überraschung: Er begegnet einem Geist.
Das herrische Geistermädchen Helene bringt ihn im Handumdrehen in Schwierigkeiten. Besessen von der Idee, wieder lebendig zu werden, hat sie sich auf eine haarsträubende Wette mit Gott eingelassen und zwingt Willy dazu, ihr zu helfen. Der jedoch verfolgt – von Hunger und Armut getrieben – seine ganz eigenen Pläne.
Gemeinsam machen sie sich auf die gefährliche Reise durch die magische Winterwelt der Eifel. In ihrer Heimatstadt Trier glaubt Helene, ihre Wette gewinnen zu können.
Doch Willy und Helene sind nicht die Einzigen, die sich auf den Weg machen...
Vor der Kulisse der verfallenen Märchenstadt Trier geraten die Ereignisse außer Kontrolle. Willy und Helene stoßen auf eine gewaltige Intrige und das gefährlichste Geheimnis der Stadt.

Leseprobe aus Kapitel 1

Die Dunkelheit umfing ihn mit bleiernem Unbehagen. Es roch nach kalter Erde und verfaulten Wurzeln.
Nachdem er einige Momente mit angehaltenem Atem in die vollkommene Finsternis vor ihm gestarrt hatte, atmete Willy ein wenig auf. Hoffte, dass die beständige Stille ein Zeichen dafür war, dass niemand sonst sich in der Höhle befand.
»Ist da wer?«, sagte er, weniger um eine Antwort zu bekommen, als um die Tiefe des Raumes auszuloten.
»Natürlich ist da wer!«
Die Antwort durchfuhr ihn wie ein Dolch aus Eis in seinem Bauch. Sein Herz begann zu rasen, als sich das Dunkel vor ihm mit der Gefahr eines lebenden Wesens füllte.
Er war nicht allein. Jemand war da, direkt vor ihm.
Ein Mensch.
Keine Krallen und Reißzähne also. Dafür möglicherweise Waffen.
Er musste ein perfektes Ziel abgeben, wie er da direkt vor dem Eingang stand. Hektisch versuchte er, sich seitlich in die Schatten zu bewegen und stieß sich schmerzhaft den Kopf.
Die weibliche Stimme hatte in einem hochnäsigen Tonfall gesprochen, der ihn an den Dorfpfarrer erinnerte. Und sie klang irgendwie – entfernt. So als spräche sie durch eine Wand zu ihm.
In einem lichtlosen Kerker gefangen, zusammen mit einer Person mit Predigerstimme – das war nicht gut.
Eilig tastete Willy mit den Füßen nach den Steinen, die hinauf zum Ausgang führten, während er weiterhin die Dunkelheit vor sich im Auge behielt. Es gab nur zwei Arten von Frauen, die sich in Höhlen versteckten. Die einen waren wunderschöne Höhlenfrauen und zu denen wollte die Stimme wirklich nicht passen. Übrig blieben Hexen und sonstige Kreaturen der Finsternis. Was bedeutete, dass er höchstwahrscheinlich einer Frau gegenüberstand, die nichts Gutes im Schilde führte.
Jetzt verfluchte Willy seine Abenteuerlust. Er biss die Zähne zusammen und wandte sich dem Ausgang zu. Hoffte, dass sie ihn einfach gehen ließ.
»He, du da!«, erklang es hinter ihm, jetzt sehr aufgeregt. »Du kannst mich hören? Du kannst mich wirklich hören?«

Autor:
Format:Kindle Edition
Seiten:312
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Rezensionen zu "Das Amulett des Trebeta"

  1. 4
    31. Jan 2017 

    Allein unter Geistern

    Allein unter Geistern

    Klappentext:
    Von einem Mädchen, das keine Lust hatte, tot zu sein.
    Einer Wette mit Gott.
    Und dem, was geschieht, wenn Gott dem Schicksal ein Schnippchen schlägt.
    Die Eifel im Februar 1817: Dorftrottel Willy bekommt unerwarteten Besuch. Sie heißt Helene, ist tot – und sie hat einen Plan. Mit Willys Hilfe will sie in ihre Heimatstadt Trier zurückkehren, um dort eine Wette mit Gott zu gewinnen.
    Für den jungen Willy beginnt das Abenteuer seines Lebens. Hin- und hergerissen zwischen aufdringlichen Geistern, finsteren Prophezeiungen und dem Versuch, die Wette zu gewinnen, muss er seine ganz eigenen Kämpfe bestehen. Und sich immer wieder einer Frage stellen: Hat er die Macht, das Schicksal zu verändern, oder ist alles bereits seit Urzeiten vorbestimmt?
    Historische Phantastik mal ganz anders: Frech, unkonventionell, packend. Und mit einem originellen Erzähler: Gott selbst.

    Rezension:
    Ein verregnetes Jahr und ein strenger Winter führen zu einer Hungersnot in der Eifel des frühen 19. Jahrhunderts. Als der Bauernjunge Willy im Wald nach Eicheln sucht, damit er und seine Familie nicht verhungern, trifft er unerwartet auf den Geist eines Mädchens namens Helene. Dieser ist überzeugt, wieder ins Leben zurückkehren zu können, wenn er eine Wette mit Gott höchstpersönlich gewinnt. Da es aber nur sehr wenige Menschen mit der Gabe, Geister sehen und hören zu können, gibt, überredet Helene Willy, sie nach Trier zu begleiten, denn genau dort müssten sie gemeinsam das Schicksal ändern, um die Wette zu gewinnen. Nach anfänglichem zögern stimmt Willy zu, denn aus Trier kam auch das letzte Lebenszeichen seines vor Jahren verschwundenen Vaters.
    Alles in allem erscheint dies als ein recht ungewöhnliches Setting für einen Fantasy-Roman. Um es aber gleich vorwegzunehmen: Es funktioniert. Willy und Helene, die zunächst nur eine Zweckpartnerschaft eingehen, respektieren sich im Laufe des gemeinsamen Abenteuers immer mehr. Natürlich läuft sowohl Helenes Versuch, das Schicksal zu verändern, als auch Willys Suche nach dem Grab seines Vaters völlig anders als erwartet. Auf den Leser wartet so manche überraschende Wendung, kommt doch auch noch ein alter Wächter, der ein gefährliches Geheimnis zu hüten hat, ins Spiel. Marie Gräffs Geschichte kann den Leser nicht zuletzt durch diese Überraschungen fesseln. Lediglich die eingestreuten Zwischenkapitel, in denen Gott persönlich die Geschehnisse ironisch kommentiert, tragen zur Handlung, die sich grob an einer alten Trierer Sage orientiert, nicht viel bei und unterbrechen diese eher unnötig.

    Fazit:
    „Das Amulett des Trebeta“ ist ein eher ungewöhnliches Fantasy-Abenteuer, das seinen eigenen Reiz abseits des Mainstreams besitzt.

    Alle meine Rezensionen auch zentral im Eisenacher Rezi-Center: www.rezicenter.blog

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