Amon: Mein Großvater hätte mich erschossen
Malen ist ein großartiges Hobby: es entspannt, regt die Fantasie an und macht einfach Spaß. Es gibt inzwischen viele Ressourcen für Künstler oder werdende Künstler, in denen jeder etwas für seinen Level an Übung finden kann. Dieses Buch ist so eine Ressource!⠀
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Es enthält in jedem Kapitel eine Menge Motive und Fingerübungen für verschiedene Schwierigkeits- bzw. Erfahrungsstufen. Man braucht erstmal auch nichts außer einem Stift und Papier, und wenn es bunt werden soll, reichen einfache Buntstifte oder Schulwasserfarben. ⠀
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Hier ist Einiges dabei für absolute Neulinge: mit (1) Buntstift markierte Bilder, die wirklich jeder ganz einfach und schnell nachzeichnen kann. Wer noch gar keine Erfahrung hat, kann erstmal zur Eingewöhnung mit diesen Bildern üben.⠀
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Die mit (2) Buntstiften sind dann schon etwas detaillierter oder ein klein wenig schwieriger, aber meines Erachtens sollten auch die für niemanden ein Problem darstellen, der schon ein paar Motive mit (1) Buntstift gemeistert hat oder sich zutraut.⠀
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Die Motive mit (3) Buntstiften sind für Anfänger vielleicht schon eine kleine Herausforderung. Manche sind einfach schon recht detailliert, andere gehen von der Schattierung her mehr in Richtung Realismus. Für jemanden, der schon ein bisschen malt oder zeichnet, sind sie aber sicher nicht allzu schwierig.⠀
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Ist das Buch nicht zu langweilig für Leute, die KEINE Anfänger sind?⠀
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Ich zeichne und male sehr viel, um nicht zu sagen: IMMER. Fand ich das Buch langweilig? NEIN! Erstens ist es manchmal einfach schön, zur Entspannung was Einfaches zu zeichnen bzw. zu malen, und zweitens kann man die Motive ja auch abwandeln oder nur als Inspiration nehmen und was Eigenes draus machen.⠀
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Das Buch hat in meinen Augen für Künstler und angehende Künstler aller Erfahrungsstufen etwa zu bieten und macht einfach gute Laune!
Dieses Malbuch präsentiert eine bunte Mischung an Motiven und Schwierigkeitsstufen, so dass es für die ganze Familie geeignet sein sollte. Manche Bilder lassen sich sicher auch von kleinen Malern mit dicken Filzstiften ausmalen, während andere detaillierter und filigraner daherkommen und damit selbst geübten Ausmalkünstlern eine Herausforderung bieten. Auch der Zeichenstil variiert: es gibt unter anderem ein Hexchen im Comicstil, Kürbisse mit Mandalamotiven, mehrere Schönheiten mit filigranem "Dios de la Muerte"-Makeup oder ein Spukhaus mit Kinderbuch-Feeling...
Jedes Motiv ist nur einmal enthalten, das Buch enthält 30 davon auf einseitig bedruckten Blättern.
Die Papierdicke entspricht meines Erachtens etwas hochwertigerem Druckerpapier, Filzstifte drücken da noch relativ stark durch – was aber durch den einseitigen Druck in meinen Augen keinen großen Makel darstellt. Allerdings sollte man beim Ausmalen immer ein Blatt Papier zwischen die Seiten legen, damit die Farbe nicht bis zum nächsten Bild durchsickert!
Ich habe in meinem Testbild sowohl Filzstifte als auch Künstlerbuntstifte verwendet. Mein Eindruck war, dass man mit beiden nicht zu stark aufdrücken oder zu oft über die gleiche Stelle malen sollte. Bei den Filzstiften raut das Papier sonst auf , wird 'filzig' und wellt etwas, bei den Buntstiften nimmt das Papier dann relativ schnell keine Farbe mehr an.
Natürlich muss man da auch den günstigen Preis bedenken: ein großer Cappuccino kostet in manchen Kaffeehäusern genauso viel oder mehr, und für das Geld bekommt man hier ein Malbuch mit vielen wirklich schönen Motiven. Es lassen sich auch gute Ergebnisse erzielen – wenn eben nur nicht ganz so gute wie auf dickem Künstlerpapier.
Ich habe das Bild aus dem Buch herausgeschnitten, um es besser ausmalen zu können, ohne mir um der nächste Bild Gedanken machen zu müssen, und natürlich besteht auch die Möglichkeit, sich die Motive auf dickeres Papier zu kopieren. Aber ich denke, für die meisten Ausmalfans ist die Qualität durchaus ausreichend! Ich war mit meinem Ergebnis auch auf diesem Papier zufrieden.
Dieses Buch verbindet auf wunderbare Art und Weise zwei Dinge, die für mich Entspannung pur bedeuten: Ausmalen und Yoga. Beides kann ich nur empfehlen, wenn man sich ein Stück Ruhe, Achtsamkeit und Meditation in den Alltag holen möchte!
Petra Zipfel stellt die Verbindung dieser auf den ersten Blick eigentlich vollkommen verschiedenen Aktivitäten einfallsreich dar: jedes Bild zeigt eine Yoga-Position, mit liebevollen Details vor passendem Hintergrund in Szene gesetzt. Kleidung, Schmuck, Landschaften, Tiere und Mandalas laden zum Ausmalen ein, wobei der Schwierigkeitsgrad variiert. Mal sind die Details sehr filigran, so dass man den Stift sorgfältig führen muss, um nicht aus Versehen über die Linien hinaus zu malen, dann wiederum werden diese Details in manchen Bildern eher reduziert – so hat die Kleidung dann zum Beispiel weniger aufwendige Muster oder Falten, oder Finger und Zehen werden nur angedeutet.
So oder so haben die Bilder jedoch immer etwas sehr Charmantes, mit einer großartigen Atmosphäre.
Aber Achtung: so einladend die Bilder auch aussehen, wird doch direkt am Anfang des Buches darauf hingewiesen, dass es sich hier nicht um ein Anleitungsbuch handelt und man nicht versuchen sollte, die Positionen ohne Hilfe eines Lehrers oder erfahrenen Yogis nachzumachen!
Die Seiten sind doppelseitig bedruckt. Jeder der 44 Yoga-Positionen steht eine Seite mit einer kurzen Erklärung gegenüber, so dass auf der Rückseite eines Bildes immer nur Text abgedruckt ist, niemals ein anderes Bild. Insofern muss man sich keine großen Gedanken machen, ob die verwendeten Stifte und Farben durch das Papier durchdrücken!
Das Papier hat aber ohnehin eine hohe Qualität und ist dick genug, dass Farben nicht so leicht durchbluten. Ich habe das Papier wirklich bis aufs Äußerste strapaziert: ich habe Filzstifte, Buntstifte, Textmarker, Glitter-Gelstifte und 'wink of stella' (einen Pinselstift mit einer schimmernden Flüssigkeit) benutzt, und auf der Rückseite sieht man allenfalls einen ganz leichen Schatten.
Allenfalls wurde das Papier nach mehrmaligem Drübermalen etwas rauh, aber auch das hielt sich in Grenzen – bei schlechterem Papier hätte ich mir wahrscheinlich längst Löcher ins Papier gerubbelt!
Alles in allem ist "Meine wunderbare Yoga-Welt" für mich ein sehr gelungenes Ausmalbuch, das ich weiterempfehlen würde.
Der bekannte Zeichenlehrer Barrington Barber bringt dem Leser in diesem ausführlichen, leicht verständlichen und reich bebilderten Buch die Kunst des achtsamen Zeichnens näher: Zeichnen als meditative Auszeit vom alltäglichen Stress, sozusagen Entschleunigung für den überaktiven Geist! Der Kurs richtet sich nicht nur an bereits geübte Zeichner, sondern beginnt leicht verständlich und für jeden nachvollziehbar bei den Grundlagen. Die Methoden und Techniken, die der Autor vorstellt, lassen sich jedoch beliebig einfach oder komplex gestalten und erweitern, so dass auch die geübten Zeichner einen Gewinn aus dem Buch ziehen können.
Besonders interessant dürfte das Buch für Liebhaber von Malbüchern für Erwachsene sein, die daran interessiert sind, selber Zeichnungen zum Ausmalen zu gestalten!
Für die meisten Übungen braucht man nichts weiter als Bleistift, Radiergummi und Papier, nur für das Kapitel über die Gestaltung von Mandalas wird natürlich ein Zirkel benötigt. Wie in meinen Beispielfotos zu sehen ist, habe ich die Übungen nur so zum Spaß teilweise mit bunten Stiften gemacht, das ist aber nicht nötig!
Das Kapitel "Achtsames Zeichnen lernen" beginnt mit simplen Zeichenübungen: Linien, Dreiecke, Vierecke,Sterne, Kreise, Spiralen... Außerdem gibt es Übungen zu Schattierung und Schraffur, sowie Vorschläge für einfache Muster.
Als nächstes folgt das Kapitel "Inspiration aus der Natur", in dem es darum geht, Muster und Formen aus der Natur als Grundlage für eigene Zeichnungen zu benutzen. Blumen, Bäume, Tiere, Muscheln oder Wellen sind da nur einige der möglichen Inspirationsquellen!
Das Kapitel fängt mit einfachen Blumenformen an, die sich sehr leicht nachzeichnen lassen, dann wird es komplexer: in mehreren Übungen zeigt der Autor, wie man eine detaillierte Zeichnung Schritt für Schritt stilisiert, bis man eine deutlich vereinfachte, aber aussagekräftige Version dieser Zeichnung erhält. Der ungeübte Künstler ist im ersten Moment vielleicht entmutigt, wenn er die realistischen Zeichnungen von Barrington Barber mit den eigenen vergleicht, aber wie der Autor betont: "Es geht vor allem darum, dass Sie sich mit der Blume und ihrer Form vertraut machen, nicht um eine perfekte Wiedergabe."
Das Kapitel "Mandalas: Blick auf den Kosmos" erfordert Konzentration und Geduld, ist aber hochinteressant – und ich war am Schluss sehr stolz auf meine ersten Versuche, ein eigenes Mandala zu zeichnen! Es gibt Anleitungen für verschiedene Arten von Mandalas, von eher einfachen bis sehr komplexen, detaillierten, die sich gut abwandeln lassen, um eigene Mandalas zu erstellen.
Ging es im Letzten Kapitel um die Natur als Quelle der Inspiration, sind es in "Künstlerische Inspiration" Gemälde, ikonische Bilder, alte Handschriften oder schöne Bauwerke, die es zu zeichnen gilt. Dieses Kapitel ist sicher das anspruchsvollste im Buch, aber auch hier sollte man sich in Erinnerung rufen, dass die eigene Zeichnung nicht unbedingt so fehlerlos und detailliert sein muss wie die von Barrington Barber!
Abschließend möchte ich sagen, dass das Buch großartig ist, wenn man den Schritt vom reinen Ausmalen zum selber Zeichnen machen möchte. Die Übungen sind nicht immer einfach, und man muss sicher auch Zeit und Mühe investieren, aber es lohnt sich. Ich habe auf jeden Fall viel gelernt!
Wie man Liebe in bunte Bilder packt
Wenn Clarissa Hagenmeyer einen neuen Band ihrer kunterbunten “Happy Painting”-Reihe herausbringt, muss der auf jeden Fall hier einziehen. Da muss ich gar nicht mehr drüber nachdenken, denn diese Methode, nach Lust und Laune und ganz ohne Erwartungsdruck supersüße bunte Bilder zu malen, macht einfach Spaß und gute Laune. Man malt drauflos und schmeißt den Perfektionismus hochkant raus, das ist gut für die Seele.⠀
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Das Schöne an dieser Methode ist, dass niemand Schwellenangst haben muss – auch komplette Malanfänger können anhand einer grundlegenden Einleitung in die vier Schritte der “Happy Painting”-Methode sofort loslegen. Clarissas Anweisungen sind leicht verständlich, so kann man jedes der Motive ganz einfach nachmalen. Das macht richtig süchtig! Die Motive in “Happy Love” sind wieder superniedlich und natürlich romantisch, sie eignen sich wunderbar für selbst gestaltete Grußkarten.⠀
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Aber auch geübte Künstler:innen können mit dem Buch ihren Spaß haben, denn man muss die Bilder ja nicht unbedingt 1:1 nachmalen! An meinen Bildern kann man sehen, dass sie einerseits ganz mein Stil sind und andererseits unverkennbar “Happy Painting”. Mir hat diese Methode geholfen, beim Malen lockerer zu werden und mich mehr zu trauen – ich male einfach drauflos, und der innere Kritiker muss die Klappe halten.⠀
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Was braucht man denn alles, um loszulegen?⠀
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Gar nicht so viel! Bleistift und Radierer haben die meisten eh zu Hause, und zum Ausprobieren tun es auch günstige Schulwasserfarben und -malblöcke, ein guter Pinsel, ein kleiner Pack Buntstifte und ein schwarzer und weißer Fineliner.⠀
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Wer doch direkt ein bisschen Geld investieren will, dem würde ich empfehlen, als erstes gutes Aquarellpapier mit einer Papierstärke von 250 g oder 300 g anzuschaffen, und dann vielleicht ein kleines Set Aquarellfarben von Talens Van Gogh – die haben ein sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis.⠀
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Fazit⠀
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“Happy Love” ist für komplette Anfänger:innen genauso geeignet wie für geübte Künstler:innen, die Spaß haben am lockeren Spiel mit Pinsel und Farben. Es enthält Anleitungen für 14 Motive, die alle etwas mit Liebe zu tun haben, ob das nun verliebte Seepferchen sind oder ein Selbstfürsorge-Mandala.⠀
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Ich besitze alle bisher erschienen Bücher von Clarissa: “Happy Painting”, “Happy Spring”, “Happy Herbst”, “Happy Christmas”… Ich hoffe noch auf ein “Happy Summer”, denn das entspannte Malen nach dieser Methode gehört einfach zu meinem persönlichen Selbstfürsorge-Programm!⠀