Die Geisha

Buchseite und Rezensionen zu 'Die Geisha' von Arthur Golden

Inhaltsangabe zu "Die Geisha"

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Diskussionen zu "Die Geisha"

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Format:Taschenbuch
Seiten:576
Verlag: btb Verlag
EAN:9783442726325
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Autor:
Format:Taschenbuch
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EAN:9783492229708
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Wolkentöchter

Buchseite und Rezensionen zu 'Wolkentöchter' von Xinran
5
5 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Wolkentöchter"

Diskussionen zu "Die Geisha"

Autor:
Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:320
Verlag: Droemer HC
EAN:9783426199015
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Rezensionen zu "Wolkentöchter"

  1. 5
    31. Aug 2015 

    Warum hat meine Mutter mich nicht gewollt?

    Warum hat meine Mutter mich nicht gewollt? Diese Frage stellen in China vor allem Mädchen, denn sie werden häufig von ihren Müttern verlassen. Nicht freiwillig, wie die zehn bewegenden Geschichten, die Xinran zusammengetragen hat, beweisen: Alle erzählen von dem schmerzlichen Verlust der eigenen Tochter. Keiner, der diese Geschichten liest, wird sie je vergessen.

    Chinesische Frauen wünschten sich nur zwei Dinge: in diesem Leben keine Töchter zu gebären und im nächsten Leben nicht als Frau wiedergeboren zu werden.

    Einen atemberaubenden Aufschwung hat die Volksrepublik China hinter sich. Das Land gehört mittlerweile zu den wirtschaftlich einflussreichsten der Welt. Doch wie sieht es hinter der Fassade aus? Da verbergen sich nach wie vor alte Werte... Besonders auf dem Land ist das Familienleben noch von diesen alten Vorstellungen geprägt.
    Dieses Buch vermittelt eine Ahnung vom schier grenzenlosen Leid, das die 1979/80 verordnete Ein-Kind-Politik, aber auch uralte Denkmuster und sexuelle Unaufgeklärtheit über chinesische Kinder und ihre Eltern gebracht haben.

    "Ihr Leute in der Stadt, ihr bekommt Essen vom Staat. Hier bei uns richten sich die Getreiderationen danach, wie viele Köpfe eine Familie hat. Mädchen zählen nicht. Die zuständigen Beamten geben uns kein zusätzliches Land, wenn ein Mädchen geboren wird und so knapp, wie das Ackerland ist, würden die Mädchen sowieso verhungern."

    Dies ist kein Buch, das man mal einfach so runterliest. Nicht nur weil es eher eine Dokumentation ist und damit nicht unter die übliche Belletristik fällt. Sondern vor allem, weil der Inhalt erst einmal verkraftet sein will - und zwar Stück für Stück. So manches Mal musste ich beim Lesen nicht nur kräftig schlucken, sondern konnte dann einfach nicht mehr weiterlesen - trotz des eher sachlichen Stils, den die Autorin hier gewählt hat. Un-vor-stell-bar, was man hier zu lesen bekommt - und doch millionenfacher Alltag chinesischer Mädchen und Frauen, auch heute noch.

    Jede Frau, die ein Kind geboren hat, musste Schmerzen erleiden, aber die Mütter von Mädchen haben alle ein gebrochenes Herz.

    Xinran, 1958 in Beijing geboren, arbeitete jahrelang als Radiojournalistin. Ihre Sendung "Words on the Night Breeze" war in ganz China bekannt und berühmt. In dieser riefen Mütter an, die ihre traurigen und ergreifenden Schicksale schilderten. Xinran interviewte außerdem auf ihren Reisen durch China viele Frauen und Mädchen und erzählt uns in ihrem Buch von deren Geschichten.

    Schon in ihrer Kindheit hatte sie die Erwachsenen sagen hören, dass das erste Enkelkind, so es ein Mädchen war, nicht überleben durfte. Falls doch, zerstöre es die Wurzeln der Familie. Das erste überlebende Baby musste ein Junge sein.

    Zehn Geschichten präsentiert Xinan in diesem Buch, schildert wie es zu den Begegnungen kam und wie bewegt und fassungslos sie selbst oftmals war bei dem, was sie da zu hören bekam. Als ihr immer deutlicher wurde, dass ein rigides politisches System, erlernte Traditionen und Werte die Menschlichkeit und den natürlichen Mutterinstinkt offensichtlich zu unterdrücken vermögen - aber um welchen Preis? China war laut einem Bericht der Vereinten Nationen aus dem Jahr 2002 war das Land mit der höchsten Selbstmordrate bei Frauen. Der gemeinsame Tenor der Geschichten: Mädchen und Frauen sind nichts wert...

    "Machen sie sich keine Sorgen darüber, was den Mädchen alles passieren könnte?" - "Was nützt es, sich Sorgen zu machen? Wenn sie Glück haben, überleben sie. Wenn nicht... Mädchen sind dazu geboren zu leiden. Es ist furchtbar, dass sie keine Jungen sind."

    Und die Bevölkerung Chinas hat viele Wege gefunden, um mit dem Problem umzugehen, wenn ein Mädchen geboren wird. Vielerorts, gerade im ländlichen Bereich, überleben die Kleinen die Geburt nur um Minuten - werden mit der Nabelschnur erdrosselt, unter Wasser getaucht oder lebendig in den Toiletteneimer gesteckt, sich selbst überlassen.

    ...und bis dahin hatte ich nicht gewusst, dass ein zweitausend Jahre altes Landverteilungssystem in chinesischen Dörfern noch im ausgehenden 20. Jhd. angewendet wurde. Und ich wusste erst recht nicht, dass so viele neugeborene Mädchen aufgrund dieses Systems ihr Recht auf Leben verloren hatten.

    Andere setzen die weiblichen Säuglinge einfach aus, hoffen, dass sie gefunden und gut versorgt werden. Tausendfach trifft man quer durch China auf 'Zusatzkind-Partisanen' - Paare, die auf dem Land das Weite suchen und oftmals mit dem Zug, falls sie es sich leisten können, durch China fahren oder gar ins Ausland reisen, damit die Frau fernab von ihrem eingetragenen Wohnsitz schwanger werden und gebären kann. Xinran traf auf einer Zugfahrt auf eine kleine Familie mit einem kleinen Mädchen, die Mutter erneut hochschwanger. Während der Fahrt setzten sie das Mädchen neben dem Stand eines Imbissverkäufers aus und hofften, dass der es zukünftig gut versorgen würde. Xinran erfuhr, dass die Familie bereits seit 7 1/2 Jahren mit dem Zug durch China reiste, dabei bereits vier Töchter geboren und ausgesetzt hat und erst wieder nach Hause zurückkehren würde, wenn endlich der ersehnte Sohn geboren wurde.

    Unterwegs trifft man viele Leute wie unsereins. Da lernt man schnell alle Kniffe und Tricks. Und an den Strommasten neben den Gleisen hängen Listen mit Leuten, die bereit sind, Babys auf die Welt zu holen und Abtreibungen zu machen.

    Zu Beginn des 19. Jahrhunderts etablierten westliche Missionare die ersten Waisenhäuser - doch waren diese bis in die 90er Jahre von der Gesellschaft vergessene Einrichtungen. Für die Offiziellen galten Waisenhäuser als nationale Schande, für die Bevölkerung waren sie Müllhalden. Erst mit der Änderung des Adoptionsgesetzes und der zunehmenden Anzahl ausländischer Adoptionen änderte sich dieser Zustand ein wenig. Allerdings nur hinsichtlich der materiellen Ausstattung, keineswegs hinsichtlich eines adäquaten Umgangs mit den Kindern - fast ausschließlich Mädchen. Hier steht allein der wirtschaftliche Faktor im Vordergrund.

    Unser Krankenhaus ist verpflichtet, in Übereinstimmung mit der staatlichen Ein-Kind-Politik zu arbeiten... Letztlich mussten wir dafür sorgen, dass hier keine Babys mehr ausgesetzt werden.

    Xinran legt plausibel dar, dass die staatliche Ein-Kind-Politik sicher noch einmal zu einer Verschärfung der Situation für Mädchen und Frauen geführt hat - dass aber die alten Traditionen und Werte gerade in der ländlichen Bevölkerung noch einen viel größeren Anteil daran hat, wie mit Mädchen umgegangen wird. Für diese Menschen ist es unabdingbar, dass das Erstgeborene ein Junge ist - mag es auch noch so viele Mädchenleben kosten. Gerade auf dem Land wird die Ein-Kind-Vorgabe oftmals nicht eingehalten - nach dem Jungen darf also auch ein Mädchen überleben. Die Kontrollmöglichkeiten der Umsetzung der staatlichen Vorgabe sind in der Stadt viel eher gegeben.

    Ich möchte sie in die Arme schließen. Ich möchte, dass die kleine Xinxin, die ich in Erinnerung habe, zu einer erwachsenen Tochter wird...

    Viele der ungewollten Mädchen sind in den vergangenen Jahren von ausländischen Familien adoptiert worden. Und doch bleibt da die Suche, die Sehnsucht nach den Wurzeln. Die von Xinran gegründete Stiftung 'The Mothers' Bridge of Love' hat sich zum Ziel gesetzt, Adoptivfamilien zu hlefen, mehr über das Leben der leiblichen Mütter, über chinesische Geschichte und Kultur zu erfahren. Aber es ist kaum möglich, etwas über die leiblichen Mütter zu erfahren: zu viel geschieht heimlich, im Verborgenen, anonym. Und doch hat Xinran von den Müttern, die bereit waren, über ihre Geschichte zu reden, erfahren, wie sehr sie dauerhaft unter der Trennung leiden, die Ungewissheit über das Schicksal ihres Kindes kaum ertragend.

    Für mich ein überaus interessantes Buch, das mir einen kleinen Einblick in die Traditionen und Denkmuster der chinesischen Bevölkerung gab, etwas das wohl nur einem Menschen gelingen kann, der selbst aus diesem Land stammt. Es war berührend und bewegend, hat wütend gemacht, aber auch Verständnis geweckt. Ein Buch, das nachhallt und nicht mit dem Zuschlagen der letzten Seite aus den Gedanken verschwindet.
    Gerade wenn man einmal über den Tellerrand hinausschaut, wird deutlich, wieviel Glück man als Frau letztlich hatte, in dieser westlichen Kultur aufzuwachsen.

    © Parden

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Der Clan der Otori, Band 0: Die Weite des Himmels

Buchseite und Rezensionen zu 'Der Clan der Otori, Band 0: Die Weite des Himmels' von Lian Hearn

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Autor:
Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:752
Verlag: Carlsen
EAN:9783551581716
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Die Geisha: Roman

Buchseite und Rezensionen zu 'Die Geisha: Roman' von Arthur Golden

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Zu Beginn der 30er Jahre wird das einfache Fischermädchen Chiyo in die alte Kaiserstadt Kyoto gebracht. Nach einer qualvollen Ausbildung steigt sie zu einer der begehrtesten Geishas in ganz Japan auf. Doch ihr Traum vom privaten Glück erfüllt sich erst nach dem Untergang der alten Geisha-Kultur.

Diskussionen zu "Die Geisha"

Format:Taschenbuch
Seiten:572
Verlag: btb Verlag
EAN:9783442735228
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Tausendundein Schmerz

Buchseite und Rezensionen zu 'Tausendundein Schmerz' von Aiyleen Dardan

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Sparte:Romane / Erzählungen: Biographische Erzählungen

Diskussionen zu "Die Geisha"

Format:Broschiert
Seiten:365
Verlag: Bastei Lübbe
EAN:9783404612840
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Tausendundein Schmerz

Buchseite und Rezensionen zu 'Tausendundein Schmerz' von Aiyleen Dardan

Inhaltsangabe zu "Tausendundein Schmerz"

Diskussionen zu "Die Geisha"

Format:Broschiert
Seiten:331
Verlag: Bastei Lübbe
EAN:9783404252800
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Malala: Meine Geschichte (MP3)

Buchseite und Rezensionen zu 'Malala: Meine Geschichte (MP3)' von Malala  Yousafzai
5
5 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Malala: Meine Geschichte (MP3)"

Diskussionen zu "Die Geisha"

Format:Audio CD
Seiten:1
EAN:9783833734472
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Rezensionen zu "Malala: Meine Geschichte (MP3)"

  1. Eine jugendliche Stimme gegen den Terror

    Wer nicht gänzlich die Augen und Ohren vor der Welt verschlossen hat, weiß, wer sie ist, diese intelligente, tapfere junge Frau: Malala Yousafzai, die jüngste Friedensnobelpreisträgerin der Geschichte.

    Schon als Kind aktivierte sie sich für die Bildungsrechte der Frauen. Im zarten Alter von 11 Jahren führte sie für den BBC ein Internettagebuch, in dem sie über das Terror-Regime der Taliban im SWAT-Tal berichtete.

    Im Oktober 2011 richteten sich dann endgültig die Augen der Welt auf die damals 15-jährige, als sie auf dem Weg zur Schule von Taliban-Kämpfern in den Kopf geschossen wurde. Es sollte eine öffentliche Exekution sein, eine gnadenlose Bestrafung, eine abschreckende Demonstration der Macht des Terrors. Malalas "Verbrechen" bestand alleine darin, dass sie als Mädchen auf ihrem Recht auf Bildung bestand und dieses Recht öffentlich für alle Mädchen einforderte, und diese Hinrichtung sollte der Welt zeigen, dass der Taliban das niemals dulden würde.

    Doch Malala überlebte, und mehr noch, sie versteckte sich nicht verängstigt, sondern führte ihren Kampf für Bildung weiter. Was der Taliban als Vernichtungsschlag geplant hatte, führte nur dazu, dass Malalas Stimme umso lauter auf der ganzen Welt gehört wurde.

    Nun aber zum Hörbuch:

    Die Sprecherin ist sehr gut gewählt - ihre Stimme ist eindringlich, vermittelt wunderbar Malalas jugendlichen Elan, ihren Humor und ihre für ein junges Mädchen so beeindruckende Weisheit.

    Und Malalas Geschichte verdient es, gehört zu werden, in ihren eigenen Worten. Man hört in den Nachrichten so viel über den Terror, das Schreckensregime des Taliban... Das hat mich schon immer betroffen, wütend und ratlos gemacht, aber erst durch Malalas Erzählungen habe ich wirklich einen lebendigen Eindruck vom tagtäglichen Leben der Menschen gewonnen, die unter dem Schatten dieses Terrors leben müssen.

    Denn trotz allem ist Malala doch auch einfach nur ein Mädchen, das ein Recht hatte auf eine unbeschwerte Kindheit - das mit seinen Freundinnen lieber über Bella und Edward geplaudert hätte als über den Terror. Ihre Worte haben sie mir sehr nahe gebracht, gerade weil sie so deutlich zeigen, dass Malala keine politische Gallionsfigur ist, sondern eine echte junge Frau aus Fleisch und Blut, die die gleichen Träume und Hoffnungen hat wie Mädchen auf der ganzen Welt.

    Ihre Geschichte bringt dem Zuhörer eindringlich nahe, dass sie es nicht verdient hat, diese Träume und Hoffnungen nicht ausleben zu dürfen - und dass kein Mädchen das verdient hat, egal welcher Kultur, welcher Religion, welcher Hautfarbe, welcher Staatsangehörigkeit.

    Fazit:
    Malalas Geschichte ist es mehr als wert, gehört zu werden, und der Verlag hat sie auch wunderbar als Hörbuch umgesetzt. Das ist mehr als nur Politik oder Geschichte, das ist ein Stück Leben, erzählt von einer mutigen, intelligenten jungen Frau.

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Ich bin Malala

Buchseite und Rezensionen zu 'Ich bin Malala' von Malala Yousafzai
4
4 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Ich bin Malala"

Diskussionen zu "Die Geisha"

Format:Taschenbuch
Seiten:432
Verlag: Knaur TB
EAN:9783426786895
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Rezensionen zu "Ich bin Malala"

  1. 4
    22. Feb 2015 

    Recht auf Bildung...

    Am 9. Oktober 2012 wird die junge Pakistanerin Malala Yousafzai auf ihrem Schulweg überfallen und niedergeschossen. Die Fünfzehnjährige hatte sich den Taliban widersetzt, die Mädchen verbieten, zur Schule zu gehen. Wie durch ein Wunder kommt Malala mit dem Leben davon.
    Als im Herbst 2013 ihr Buch "Ich bin Malala" erscheint, ist die Resonanz enorm: Weltweit wird über ihr Schicksal berichtet. Im Juli 2013 hält sie eine beeindruckende Rede vor den Vereinten Nationen. Barack Obama empfängt sie im Weißen Haus, und im Dezember erhält sie den Sacharow-Preis für geistige Freiheit, verliehen vom Europäischen Parlament. Malala Yousafzai lebt heute mit ihrer Familie in England, wo sie wieder zur Schule geht. 2014 erhält sie den Friedensnobelpreis.

    Das überlebte Attentat ist es, das Malala weltbekannt machte. Auch ohne dieses Buch gelesen zu haben, wusste ich, dass dieses junge Mädchen sich den Taliban entgegengestellt hatte und weiter zur Schule ging, obwohl dies nur Jungen gestattet war. Doch erst die Lektüre des Buches ließ mich die Zusammenhänge erkennen und die Zustände Pakistans, wie sie Malala in ihrer Kindheit erlebt hat.

    Meine Träume können sie nicht erschießen. Meine Überzeugungen können sie nicht töten.

    Kein Mensch wird als Widerstandskämpfer geboren. Doch der Wunsch nach Lernen und Begreifen ist dem Menschen immanent. Malala hatte das Glück, einen sehr engagierten Vater zu haben. Einen Vater, der selbst eine Schule leitete, eine Mädchenschule. Und der sich selbst stets dafür einsetzte, dass wie alle Mädchen auch seine Tochter in den Genuss von Bildung kam.

    Ich habe das große Glück, Tochter eines Vaters zu sein, der meine Freiheit im Denken und Reden respektiert und mich an seiner Friedensinitiative teilhaben ließ, und einer Mutter, die nicht nur mich, sondern auch meinen Vater in unserer Kampagne für Frieden und Bildung unterstützte.

    Bereits im Alter von zehn Jahren begann das engagierte Mädchen damit, sich für das Recht auf Bildung einzusetzen. Seit Januar 2009, als sie elf Jahre alt war, berichtete Malala auf einer Webseite der BBC in einem Blog-Tagebuch unter dem Pseudonym Gul Makai über Gewalttaten der pakistanischen Taliban im Swat-Tal.
    Ihr Blog wurde schnell in Pakistan bekannt und schließlich ins Englische übersetzt. Im Jahr 2011 wurde ihr Pseudonym aufgedeckt, als sie für den Internationalen Kinder-Friedenspreis nominiert wurde. Sie bekam den Preis damals nicht, worauf die Regierung Pakistans einen jährlichen Nationalen Friedenspreis der Jugend stiftete, der ihr verliehen und im Dezember 2011 nach ihr benannt wurde.

    Ein Kind, ein Lehrer, ein Stift und ein Buch können die Welt verändern...

    Malala schildert in einfacher aber deutlicher Sprache ihr Leben im Swat-Tal und die Einschränkungen, die sie und andere durch die Taliban erfuhren. Ihre Gedanken dazu, ihre Gefühle, ihre Entscheidungen, ihre Erkenntnisse, ihre Entwicklung.
    Was hierzulande selbstverständlich scheint, ist an anderen Orten der Welt beschnitten und muss hart erkämpft werden, oftmals in einem aussichtslos scheinenden Kampf. Dies ist es, was das Buch deutlich macht. Aber auch die Botschaft: der Kampf um Bildung ist notwendig und lohnenswert.

    Lasst uns zu unseren Büchern und Stiften greifen. Das sind unsere mächtigsten Waffen.

    Das Leben vor dem Attentat nimmt einen Großteil des Buches ein. Aber auch die Geschehnisse danach werden geschildert, in einem Anhang spezifische Begriffe erläutert, die Geschichte Pakistans aufgezeigt, und es findet sich die Rede vor den Vereinten Nationen 2013 abgedruckt.
    Insgesamt ein stimmiges Konzept, das mich denken lässt, dass sich vor allem auch Schülerinnen und Schüler weltweit mit dem Buch befassen sollten, damit das Recht auf Bildung immer mehr in seiner großen Bedeutung für alle Menschen erkannt und anerkannt wird.

    In Pakistan gilt Malala seit dem Erscheinen ihres Buches als 'Verräterin', als Teil einer ausländischen Verschwörung gegen das Land. Ob sie je in ihre Heimat zurückkehren können wird, erscheint in diesem Zusammenhang mehr als fraglich...

    Das Sprichwort 'Der Stift ist mächtiger als das Schwert' hat recht. Die Extremisten hatten und haben Angst vor Büchern und Stiften. Sie fürchten sich vor der Macht der Bildung.

    Malala jedenfalls möchte nicht als das Mädchen in Erinnerung bleiben, dem die Taliban in den Kopf geschossen haben, sondern als das Mädchen, das für das Recht auf Bildung kämpft. Wer dieses Buch gelesen hat, der wird sie so sehen.

    © Parden

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