Die Wand

Inhaltsangabe zu "Die Wand"


Marlen Haushofer thematisiert in diesem Roman ihre eigene Einsamkeit. Die Unfähigkeit in vorgegebenen Bahnen zu funktionieren, obgleich sie genau dies anstrebt. So entsteht eine unüberbrückbare Barriere - eine Wand. Die Wand?
Ich finde, diesen Roman liest man mit großem Gewinn für das eigene Dasein. Er ist und bleibt etwas ganz Besonderes!
"Liebe zur Natur ist die einzige Liebe, die menschliche Hoffnungen nicht enttäuscht." (Honoré de Balzac)
Alinas Welt stürzt zusammen, als ihre Mutter sie verlässt, als sie 4 Jahre alt ist. Damals wusste sie nicht, warum ihre Mutter sie und ihren Vater von einem Tag auf den anderen verlassen hat. Zum Glück hat sie noch ihre Tiere auf dem Bauernhof, die ihr ein wenig Trost spenden, doch die Sehnsucht ist auch zwanzig Jahre später noch da. Jedoch an ihren vierundzwanzigsten Geburtstag beschließt Alina endlich ihr Leben alleine in die Hand zunehmen. Zu lange hat sie zugesehen, wie ihr Vater bei allem wegsieht, was Olga und ihre Tochter Katharina ihr angetan haben. Deshalb beschließt die angehende Tierärztin neben ihrem Studium im Wellnesshotel Bacher zu arbeiten. Verwundert ist sie allerdings, als ausgerechnet ihr Schulfreund Mike über den Weg läuft, der sie früher so schrecklich als Bauernliesel gehänselt hat. Dass er nun zudem ihr Chef ist und sie sich heimlich in ihn verliebt hat, macht das Ganze noch komplizierter. Besonders, wenn diese Beziehung dem Vater Bacher ein Dorn im Auge ist.
Meine Meinung:
Das Cover stellt schon ein wenig die Konflikte dar, um die es in diesem Buch geht. Nämlich einfaches Bauernmädchen verliebt sich in den Sohn des reichen Hotelbesitzers. Der Schreibstil ist locker, emotional, unterhaltsam und in verschiedene Kapitel und Handlungsstränge eingeteilt. Dabei geht es im großen Ganzen um das bekannte Märchen Aschenputtel, das jedem bekannt sein dürfte. Allerdings treffen wir hier nicht auf die böse Stiefmutter mit ihren zwei garstigen Töchtern. Sondern auf die Lebensgefährtin mit verwöhnter Tochter, die sich von der Tochter des Lebensgefährten bedienen lässt. Zum Glück hat Alina mit Nelly, ihrer jüngsten Halbschwester, nicht so viel Probleme. Die Autorin Mia Sole lässt dieses Märchen der Gebrüder Grimm wundervoll in eine Bergregion einfließen. Dabei trifft dann allerdings nicht die mutterlose Tochter aus reichem Hause auf ihren Prinzen, sondern die Bauerntochter auf den Sohn des Hotelbesitzers. Natürlich gibt es noch viele Komplikationen, Konflikte und Hindernisse, bis sich die beiden in die Arme schließen können. Da kommt es zum Streit, es geschieht ein Diebstahl, ungewöhnliche Hotelgäste reisen an und viele mehr. Natürlich darf auch ein Ball beziehungsweise ein Fest nicht fehlen. Zudem ist hier mit der sympathischen, mitfühlenden, ehrgeizigen und zuverlässigen Alina eine wirklich bezaubernde Protagonistin gelungen. Ich bin sofort von ihr begeistert, besonders wie sie ein Herz für die Tiere und ihre Mitmenschen hat, fand ich hinreißend. Mir ist allerdings sofort klar, dass dies von einigen schonungslos ausgenutzt wird. Mike dagegen ist mir nicht sofort sympathisch, besonders da er Alina als Kind so verletzt hat. Doch mit der Zeit entpuppt er sich wirklich zum netten, vertrauenswürdigen Mann. Dagegen bleiben Olga und Katharina die verwöhnten Miesepeter, die sie von Anfang an sind. Unbegreiflich, das man sich auf einem Bauernhof so auf die faule Haut legen und verwöhnen lassen kann wie die beiden. So wie sie sich bei Alinas Geburtstag benommen haben, wundert es mich, das sie nicht schon längst von zu Hause ausgezogen ist. Irgendwie scheint ja Alinas Vater wirklich blind zu sein, dass er es nicht mitbekommt wie seine leibliche Tochter behandelt wird. Doch zum Glück endet diese Geschichte wie im Märchen mit einem Happy End. Dass sie vor allem den ungewöhnlichen Gästen zu verdanken hat, die auch mich überrascht haben. Zudem kann man aus dieser Geschichte einige Redewendungen mitnehmen. Ein paar davon sind: "Jeder ist seines Glückes Schmied.", "Am Ende wird alles gut! Und wenn es noch nicht gut ist, ist es noch nicht das Ende" und "Gegensätze ziehen sich an". Ein unterhaltsames modernes Märchen, das von mir gerne 5 von 5 Sterne bekommt für seine Umsetzung.
Seien wir doch mal ehrlich. Wem von uns, die wir in den frühen siebziger Jahren gebannt vor den Sendungen der Augsburge Puppenkiste, seien es Jim Knopf oder wie mein damaliger Favorit Don Blech, gesessen haben, hat es gestört, dass es sich bei den Akteuren um Holzpuppen handelte. Sie nahmen uns mit in die Welt der Phantasie und Abenteuer, und das völlig zu recht. Neben den Weihnachtsvierteilern im ZDF gehörten die Aufführungen der Augsburger Puppenkiste zu den Highlights des (zum Teil sogar noch schwarz-weißen) Fernsehjahres.
Genau in diese Welt entführt uns Thomas Hettche mit "Herzfaden. Roman der Augsburger Puppenkiste"zurück. Es ist schon viel Gutes über diesen Roman geschrieben worden, so dass ich mich hier nur auf ein paar lose Gedankenfäden konzentrieren möchte. Die Handlung spielt auf zwei Ebenen. Ein (zu früh) erwachsen gewordenens Kind verirrt sich auf dem Dachboden des Theaters der Augsburger Puppenkiste. Dort begegnen ihm zahlreiche alte Bekannte (die Marionetten früherer Aufführungen, vor allem aber mit Hannelore Oemichen, genannt Hatü; eines der Gründungsmitglieder des Ensembles. Diese erzählt dann im zweiten Handlungsstrang die Ursprünge des Marionettentheaters. Noch im Zweiten Weltkrieg begann ihr Vater Walter damit, die Menschen mit Märchen, die von den Marionetten vorgeführt wurden, die Menschen aus der harten Realität des Alltags zu entführen, was nach Rückschlägen (so der Verlust des ersten Puppenkastens bei einem Bombenangriff) auch in der unmittelbaren Nachkriegszeit von Nöten war. Erzählt wird die Geschichte bis in die frühen sechziger Jahre, als die Verträge mit den diversen Fernsehsendern, insbesondere dem HR, der Augsburger Puppenkiste zum bundesweiten Durchbruch verhalfen. Insofern ist der Roman ein Plädoyer für die Macht der Phantsie und die Notwendigkeit, sich die kindliche Naivität und Unbefangenheit zu bewahren.
Leider wurde mein Lesegnuss deutlich dadurch getrübt, dass am Weihnachtsmorgen der Herzfaden meines Hundes zeriss, aber dafür kann der Roman nichts.
Ein zwölfjähriges Mädchen entdeckt nach einer Vorstellung der Augsburger Puppenkiste im Foyer des Theaters eine kleine Holztür, öffnet sie und gerät wie Alice im Wunderland in eine Märchenwelt, in der viele Freunde warten: die Prinzessin Li Si, Kater Mikesch, Lukas, der Lokomotivführer und viele andere. Vor allem aber trifft es dort Hatü, die Frau, die einst mit ihrem Vater all diese Marionettenfiguren geschnitzt und gebaut hatte und die eine große Geschichte zu erzählen hat: die Geschichte dieses einmaligen Theaters und der Familie, die es erfunden, gegründet und berühmt gemacht hat. Es ist die Geschichte eines deutschen Kultur-Mythos, die weit zurückreicht in die ersten Jahre des Zweiten Weltkriegs, als Walter Oehmichen, ein Schauspieler des Augsburger Theaters, im Lazarett einen Puppenschnitzer kennenlernt . . .
Das 12jährige Mädchen ist sauer, als es mit dem Vater eine Vorstellung der Augsburger Puppenkiste besuchen muss. Sie ist doch kein kleines Kind mehr! Sie versteckt sich trotzig in einer Ecke im Foyer und entdeckt dort zufällig eine winzige Tür. Neugierig geworden, erforscht das Mädchen, was hinter der Tür liegt. Und sieht sich unverhofft auf einem Dachboden wieder, wo sie im Licht des Mondes auf 'alte Bekannte' tifft. Jim Knopf taucht plötzlich auf, ebenso wie die Prinzessin Li Si und Kater Mikesch. Die berühmten Marionetten der Augsburger Puppenkiste führen hier ein Eigenleben - und mitten unter ihnen ist Hatü, die Frau, die mit ihrem Vater Walter Oehmichen einst die Marionetten schnitzte und das Puppentheater zu einer landesweit bekannten Institution machte.
"Der wichtigste Faden einer Marionette. Nicht sie wird mit ihm geführt, sondern mit ihm führt sie uns. Der Herzfaden einer Marionette macht uns glauben, sie sei lebendig, denn er ist am Herzen der Zuschauer festgemacht."
Der Handlungsstrang mit dem 12jährigen Mädchen bildet den Rahmen der Gegenwart für die eigentliche Erzählung. Hatü erinnert sich an ihre Kindheit und Jugend, an die Zeit des Zweiten Weltkriegs und das Nachkriegsdeutschland, an die Anfänge der Augsburger Puppenkiste und ihren nie erwarteten Ruhm durch die Auftritte im TV. Das Marionettentheater mit 'Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer', 'Urmel aus dem Eis', 'Kleiner König Kalle Wirsch' oder auch 'Eine Woche voller Samstage' sind aus vielen Kindheiten nicht wegzudenken. So gehören diese Aufführungen auch zu meinen nostalgischen Erinnerungen.
Ein eindringliches Zeitportrait stellt Thomas Hettche hier vor, lässt Hatü aus dem Dunkel treten, mit ihrer ewigen Zigarette, und erzählen. Der Dachboden, nur ein kleiner Kreis beleuchtet durch den durchs Fenster scheinenden Mond, wirkt dabei wie eine Bühne. Das Mädchen und mit ihm der Hörer tauchen tief ein in die Geschichte des berühmten Marionettentheaters. Die Marionetten selbst agieren auf dem Dachboden eher zurückhaltend, oftmals ebenfalls nur als Zuhörer.
Was den Handlungsstrang der Gegenwart mit dem der Vergangenheit verbindet, ist die Figur des 'Kasper'. Entstanden ist diese Marionette in einem Ferienlager der Hitlerjugend - Hatüs erste selbst geschnitzte Marionette -, und stets ging für Hatü von ihr etwas Bedrohliches aus. Und tatsächlich verkörpert der Kasper auch auf dem Dachboden 'das Böse', was auch das Mädchen zu spüren bekommt. Es gilt schließlich, seinem Geheimnis auf die Spur zu kommen - doch wird das gelingen?
Eine leise Erzählung ist dieses Buch, Biografisches verwebt mit märchenhaften Elementen, mit der Betonung der Kraft der Fantasie in dunklen Zeiten. Düster oft die Stimmung, dann aber auch wieder bezaubernd. Traurig irgendwie das Bild der Marionetten und ihrer Erschafferin auf dem Dachboden - aber so ist es ja: die Augsburger Puppenkiste gehört nicht mehr zum sonntäglichen Nachmittagsprogramm der TV-Sender, sie ist wieder 'nur' ein Theater in Augsburg und damit ein Relikt, das man, wie es antiquarischen und ausgemusterten Dingen nun einmal geht, auf dem Dachboden wiederfindet, wo man ab und an herumstöbert. Weißt du noch?
Das Buch ist auf der diesjährigen Shortliste des Deutschen Buchpreises gelandet. Dazu der Kommentar der Jury:
"Leichthändig und elegant verwebt dieser Roman große Themen der Gegenwart und der deutschen Vergangenheit. Von einem verzauberten Dachboden aus führt er uns in die Welt der Holzmarionetten, in den Zweiten Weltkrieg, in die westdeutsche Nachkriegszeit, zum Verlust von Unschuld und dem Ende der Kindheit. Er handelt von der Fantasie und ihrer Rückeroberung – und Thomas Hettche gelingt dabei ein Stück Illusionskunst, die so spielerisch und melancholisch ist, wie jene, von der dieser Roman selbst so beeindruckend erzählt."
Dem ist nichts hinzuzufügen...
Die ungekürzte Hörbuchausgabe (7 Stunden und 54 Minuten) wird den beiden Handlungssträngen entsprechend abwechselnd gelesen von Valery Tscheplanowa und Christian Brückner, die die leise und eindringlich-düstere Atmosphäre der Erzählung gekonnt transportieren.
Eine eindrucksvolle und interessante Wiederbegegnung mit der Augsburger Puppenksite...
© Parden
Wie habe ich mich doch gefreut, als ich erfuhr, dass es einen Roman über die Augsburger Puppenkiste geben sollte. Ich bin mit ihr aufgewachsen und während andere Bären, oder Barbies gesammelt haben, zogen bei mir die ersten Marionetten ein.
Und was für ein schönes Buch hielt ich dann in den Händen, in Leinen gebunden, mit Lesebändchen und Emma (die Lokomotive aus Jim Knopf) lacht mir nicht nur silbern auf dem Schutzumschlag entgegen, sondern prägt auch gülden den roten Buchdeckel. Überrascht hat mich dann der zweifarbige Druck des Textes in blau und rot.
Meine Erwartungen waren hoch und voller Enthusiasmus legte ich los. Doch was war das? Ein Mädchen flieht nach einer Puppenkistenvorstellung vor ihrem Vater eine Treppe hoch und findet sich auf dem Dachboden des historischen Heilig-Geist-Spitals wieder. Dort hängen all die Marionetten, die plötzlich lebendig werden und sich um dieses Mädchen, welches übrigens bis zum Schluss namenlos bleibt, versammeln. In diese illustre Gesellschaft platzt dann Hatü, Hannelore Marschall (1931- 2003), Tochter des Mitgründers des berühmten Puppenthaeters Walter Oehmichen und die Geschichte wechselt von rot zu blau, zu Hatüs Leben, ihrer Kindheit und Jugend, dem Krieg, vom Verschwinden der jüdischen Mitbewohner, von der Zerstörung Augsburgs durch die Brandbomben, vom Wiederaufbau und von ihrer Arbeit mit den Marionetten.
Die vielen süßen Bleistiftzeichnungen von Szenen und Puppen aus dem Theater täuschen nicht darüber hinweg, dass die ziemlich abstruse Rahmenhandlung auf dem Dachboden mit einem bösen Kasper und der sehr stringend erzählten Biografie Hatüs, sich zusammenfügen, wie ein eckiger Klotz im runden Loch. Die Geschichte der Augsburger Puppenkiste ist gespickt mit Daten und endlos vielen Namen von Mitspielern, Helfern, Kritikern und Gönnern. Hatüs Seelenleben aber bleibt mit zunehmendem Alter auf ein emotionsloses Beziehungskistengeplänkel beschränkt. Der Seitensprung ihres Vaters bleibt ein abgehakter Punkt auf der Faktenliste. Es gibt vereinzelte Szenen, die ein wenig mehr Potential für eine eindringliche Story gehabt hätten, werden aber nicht weiter verfolgt und wirken verloren.
Was sich derweil auf dem Dachboden abspielte, blieb mir leider ein Rätsel, gleichsam verschwommen im unerwähnten Zigarettennebel, den es aber zweilfellos gegeben haben musste, weil Hatü eine Fluppe nach der anderen rauchte. Das Geheimnis des Kaspers schließlich, spiegelt die tiefe Scham Hatüs wieder (worüber, werde ich an dieser Stelle nicht verraten), verpufft aber in einer sinnlosen Verfolgungsjagd nach einem Smartphone.
Das ganze Buch mutet eher nach einer eiligen Auftragsarbeit an, die keiner Seite, weder den Puppen, noch dem Mädchen, geschweige denn Hatü gerecht wird. Ein wenig konnte ich mit den Gedanken abschweifen und an meine Stunden mit der Puppenkiste denken, dazu war mir der Roman eine Stütze und die Zeichnungen eine Freude, aber der Gesamteindruck hat mich dann doch eher enttäuscht. Der Herzfaden, der die Marionetten lebendig werden lässt, diesen Herzfaden vermisse ich im Roman. Schade!
"„Der Herzfaden?“ fragt Hatü.
„Der wichtigste Faden einer Marionette. Nicht sie wird mit ihm geführt, sondern mit ihm führt sie uns. Der Herzfaden einer Marionette macht uns glauben, sie sei lebendig, denn er ist am Herzen der Zuschauer festgemacht.“" (S. 64)
Ein für mich unwiderstehliches Thema hat Thomas Hettche für seinen neuen Roman "Herzfaden" gewählt: die Augsburger Puppenkiste. Ich selbst bin mit deren zauberhaften Marionetten und Geschichten aufgewachsen und sehe mit Freude, wie die Geschichten Jung und Alt bis heute begeistern. Urmel, Kater Mikesch, Jim Knopf und die Katze mit Hut sind aus dem Leben meiner Familie jedenfalls nicht wegzudenken. Und wenn die Holzköpfe der Figuren uns zuzublinzeln, zu erröten oder kokett zu lächeln scheinen, weiß ich nun, dass der "Herzfaden" dafür verantwortlich ist.
Allerdings beschränkt sich Thomas Hettche bei weitem nicht auf die bewegte Geschichte dieses Marionettentheaters. Dass der von Matthias Beckmann wunderschön illustrierte Roman über zwei Handlungsstränge verfügt, wird bereits an den beiden Druckfarben blau und rot deutlich. Während die blauen Abschnitte im Präsens die Geschichte der Puppenschnitzerin und Marionettenspielerin Hannelore Marschall-Oehmichen, genannt Hatü (1931 – 2003), Tochter des Gründers Walter Oehmichen, erzählen, spielen die roten, fantastischen Teile im Jetzt, erzählt in der Vergangenheitsform:
"Die Vergangenheit ist die Gegenwart und die Gegenwart die Vergangenheit. Die Zeit löst sich in der Dunkelheit auf. In einer Geschichte setzt sie sich wieder zusammen." (S. 193)
Das Mädchen mit dem iPhone bleibt namenlos. Sie leidet unter der Scheidung der Eltern und der Besuch mit dem Vater im Puppentheater kratzt am Selbstbewusstsein der Zwölfjährigen. Weinend läuft sie davon und landet in dem sehr alten Haus voller geheimer Türen und Treppen auf dem Dachboden bei den Marionetten. Nicht nur, dass die Puppen plötzlich ihre Fäden abstreifen und sie selbst auf deren Größe schrumpft, es taucht auch noch eine riesenhafte Frau auf, die sich als Hatü, Mitbegründerin der Puppenbühne, vorstellt. Während Hatü ihr ihre und die Geschichte der Augsburger Puppenkiste erzählt, begreift die wieder lebendig gewordene Puppenschnitzerin gleichzeitig nach und nach, warum dieses Mädchen zu ihr gefunden hat. Alles hängt zusammen mit der ersten Puppe, die sie während der Kinderlandverschickung geschnitzt hat, dem Kasperl mit dem bösen Gesicht, vor dem sie sich immer gefürchtet hat. Das Mädchen wiederum kann den Dachboden nicht verlassen, bevor es nicht den Kasperl vertrieben und dessen geheimnisvolle Geschichte erfahren hat.
Kunstvoll bettet Thomas Hettche in diese magische Erzählung Hatüs Erinnerungen ein. Von den ersten Puppen, die der Vater, ein Schauspieler und Landesleiter der Reichstheaterkammer, aus dem Krieg mitbringt, über das erste Wohnzimmer-Theater, den Puppenschrein, mit der selbstgebauten Spielbrücke und allen Puppen, die allesamt beim Luftangriff auf Augsburg am 25.02.1944 verbrennen. Nach dem Krieg nimmt die Familie einen neuen Anlauf und am 26.02.1948 lädt die Augsburger Puppenkiste mit „Der gestiefelte Kater“ zur Premiere ein. Allerdings ist dieser Teil des Romans weit mehr als die Chronik von Deutschlands berühmtestem Puppentheater, sondern Kindheit im Krieg und Jugend im Nachkriegsdeutschland, Grauen, aber auch Wiederauferstehung, zu der Walter Oehmichen beitrug:
"Wir müssen die Herzen der Jugend erreichen, die von den Nazis verdorben wurden. Und die Fäden, mit denen wir sie wieder an Kultur anknüpfen, das sind die Fäden meiner Marionetten." (S. 128)
"Herzfaden" ist ein Roman für Jugendliche wie Erwachsene, den man auf verschiedenen Ebenen lesen und verstehen kann. Wie schön, dass er auf der Shortlist zum Deutschen Buchpreis 2020 steht. Ich drücke die Daumen!
Thomas Hettche: Herzfaden. Mit siebenundzwanzig Zeichnungen von Matthias Beckmann. Kiepenheuer & Witsch 2020
www.kiwi-verlag.de
Im Haus der Augsburger Puppenkiste tritt ein 12jähriges Mädchen neugierig durch ein geheime Tür. Sie landet auf einem dunklen Dachboden und findet den Weg zurück nicht. Doch plötzlich hört sie Geräusche und überrascht trifft sie auf Marionetten und sie selbst ist auf einmal so groß wie Urmel, Jim Knopf, Prinzessin Li Si und wie sie alle heißen. Ihre Geschichte und die des Theaters wird erzählt von Hatü, der Tochter des Gründers. Das Mädchen erfährt vom zweiten Weltkrieg und von Walter Oehmichen, der aus der Kriegsgefangenschaft mit der Idee des Puppentheaters heimkehrt.
Die Nazizeit und der Krieg haben Spuren hinterlassen, bei Walter Oehmichen, aber auch bei seiner Frau und den beiden Töchtern. Die Menschen brauchen etwas, das ihre kindliche Seele erreicht. Der Krieg und die Nazi-Gräuel können nicht ungeschehen gemacht werden und sie dürfen nicht vergessen werden. Doch vielleicht können die Menschen etwas wie Kultur wiederfinden. Hier möchte Oehmichen ein Angebot machen, zunächst um die Kinder zu erreichen. Doch bald gibt es auch Inszenierungen für Erwachsene. Seine Tochter Hannelore, die Hatü genannt wird, ist schon früh dabei. Noch als Jugendliche schnitzt sie ihre erste Marionette, einen Kasperl, der sie irgendwie ängstigt, so dass der Vater ihm freundlichere Züge geben will.
In der Nachkriegszeit als alles darniederlag, war es eine ungewöhnliche Idee, ein Marionetten-Theater zu gründen. Doch vielleicht brauchten die Menschen einfach etwas Positives und durch den Mund der Puppen kann man manchmal mehr sagen als man es als Mensch wagen würde. Die Zeiten waren schwer, aber mit den Jahren machte sich auch eine Aufbruchstimmung breit. Hatü erzählt von einer Zeit, wie sie das Mädchen nie erlebte. Die Entbehrungen, aber auch der Mut des Neubeginns. Die Geschichte der Puppen und einiger großartiger Inszenierungen, die die Augsburger Puppenkiste weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt gemacht haben. Aber auch die Geschichte des Kasperls, die die damalige Zeit so deutlich widerspiegelt. Man glaubt, beinahe selbst auf diesem fensterlosen Dachboden zu sitzen und Hatü zu lauschen. Man fühlt sich ein wenig am eigenen Herzfaden gezupft und ist froh, dass man sich von den Ereignissen auf diesem Dachboden berühren lassen durfte.
Kurzmeinung: Hat mich nicht so geflasht wie "Die Pfaueninsel", aber ihr werdet dem Urmel wiederbegegnen! Tas ist tsicher.
Der Roman „Herzfaden“ von Thomas Hettche, zur Zeit (10.9.2020) sich auf der Longlist des Deutschen Buchpreises befindend und somit bereits als einer der besten deutschen Romane dieses Jahres ausgezeichnet, beschäftigt sich mit den Erfindern der Augsburger Puppenkiste.
Die Familie von Walter Oehmichen, wobei Walter in leiternder Position am Stadttheater Augsburg beschäftigt war, wurde wie die meisten deutschen Familien in den Zweiten Weltkrieg hineingezogen. Es ist nicht ganz klar, wie weit Walter Oehmichen oder die Familie selbst die Nazi-Ideologie mittrugen und verinnerlicherten, ob sie einfache Mitläufer waren oder mehr dahinter stand, die Kinder waren jedenfalls in der Hitlerjugend und wurden dort und auch im Schulunterricht entsprechend gehirngewaschen. Andererseits setzte der Vater auch verbotene Stücke auf den Spielplan, ein wenig getarnt, unter falscher Flagge, aber durchaus erkennbar. Widerstandskämpfer aber waren sie alle nicht.
Die jüngere Tochter Hannelore erbt vom Vater die Liebe zur Schnitzkunst und zum Puppentheater und hilft ihm in der Nachkriegszeit tatkräftig, das kleine Theater aufzubauen. Als das Fernsehen in seinen Kinderschuhen noch, auf die Marionettenspieler und seine Geschichten aufmerksam werden, stehen die Zeichen auf Grün: die Augsburger Puppenkiste wird berühmt und ist aus keinem Kinderzimmer mehr wegzudenken.
Kommentar: Thomas Hettche schreibt wie gewohnt in anmutiger Sprache und in einer zweifachen Erzählung diese Entwicklung auf. Dabei werden die Toten groß und die Lebenden klein. Warum ist das so? fragt sich der Leser. Und warum hat Hatü denn Angst gehabt vor dem Kasperl mit der großen Nase?
Wie auch immer: man entdeckt im Roman „Herzfaden“ den Herzfaden, das ist der Faden, den die Puppen gar nicht haben, denn er ist unsichtbar. Und man entdeckt die Freunde der Kindheit wieder und ihren ernsten Hintergrund. Einen Schuss Surrealismus, wie es gerade modern ist, hat der Autor mit den Szenen auf dem Dachboden mit eingegossen. Hat dieser Schluck Surrealismus einen tieferen Sinn?
Die Metaebene des Romans ist mehr angedeutet als ausgeführt, aber sie ist da. Ausgburger Puppenkiste und Zweiter Weltkrieg sind zeitgleich, das hat Auswirkungen auf den Roman und auf das Leben. Die Augsburger Puppenkiste ist gleichzeitig Märchen, Hoffnung und Auseinandersetzung. Gleichzeitig Vergangenheit und Gegenwart, wie der Autor schreibt.
Fazit: Die Augsburger Puppenkiste, wiederauferstanden nach einer Bombennacht in Augsburg, hat eine Geschichte, weil sie Teil der Geschichte ist.
Auf der Longlist des Deutschen Buchpreises 2020
Kategorie: Anspruchsvoller Roman
Verlag: Kiwi, 2020
Dies ist eins von den Büchern, die man eigentlich gleich nach dem Beenden noch einmal lesen möchte. Ich weiß nicht, ob ich alles verstanden habe, aber was ich verstanden habe ist weise, zauberhaft, bittersüß und ich glaube, ich könnte noch sehr viel mehr verstehen.
Natürlich erfährt man hier die Geschichte der Augsburger Puppenkiste: Wer war Walter Oehmichen, wie kam er zum Puppenspiel und was faszinierte seine Tochter Hannelore, die Hatü genannt wurde, daran? Es liest sich ein bisschen wie der amerikanische Traum in Deutschland: Vom einfachen Schauspieler, quer durch den Krieg zu einer Institution im frisch erfundenen deutschen Fernsehen.
Zu dieser Familiengeschichte gehört auch ein gutes Stück Zweiter Weltkrieg, den man hier aber eher fühlt als dass man Fakten geliefert bekäme. Wie kommt man durch den Krieg mit einer Künstlerseele? Wie fühlt es sich an, wenn plötzlich Nachbarn, Freunde und Kollegen zu Geächteten werden, man mitten im Wahnsinn steckt und überleben will. Und wie sieht wohl ein Kind den Krieg, das nicht versteht, was passiert und sich wundert, dass seine Welt kopfsteht. Da kann ein Puppenspiel die Tür in eine andere Welt öffnen, wenn man den Herzfaden sieht, der eine Marionette lebendig macht, dieser Herzfaden, der bewirkt, dass Generationen dahinschmelzen wenn das Urmel sagt: „Ich tomme mit!“
„Der Herzfaden, hat sie die Stimme ihres Vaters im Ohr, ist der wichtigste Faden einer Marionette. Er macht uns glauben, sie sei lebendig, denn er ist am Herzen der Zuschauer festgemacht.“
Das ist der eine wundervolle Teil dieses Buches.
Zusätzlich begleiten wir in der heutigen Zeit ein Mädchen, das sich verlaufen hat und in einer zauberhaften, aber beklemmenden Zwischenwelt gelandet ist. Auf dem Dachboden eines Puppentheaters trifft es auf eine riesige Hatü und hat selbst Marionettengröße. Wie kann das sein? Dieser Aspekt des Buches gibt Rätsel auf.
„Die Vergangenheit ist die Gegenwart und die Gegenwart die Vergangenheit. Die Zeit löst sich in der Dunkelheit auf. In einer Geschichte setzt sie sich wieder zusammen.“
Was ist ein Märchen und was geben uns Geschichten? Sind Märchen für Kinder gemacht? Von Geschichten wie Jim Knopf kann jeder etwas mitnehmen, egal wie alt er ist. Und vielleicht sollte man Märchen viel näher an sich heranlassen, statt es als Kinderkram abzutun…
Das ist einer von unzähligen Interpretationsansätzen, die dieses Buch bietet. Wirklich festmachen kann man nicht so viel, stattdessen liefert es unendliche Möglichkeiten und eine Geschichte, die zaubrisch, morbide und nicht einzuordnen ist. Aber muss man denn immer alles einordnen?
Man kann sich auch einfach fallen lassen, in dieses Buch voller Klugheit und Atmosphäre, nimmt dabei ein Stückchen Historie mit und hat das Staunen gelernt. Dieses Buch hat auch einen Herzfaden. Es packt den Leser auf der Gefühlsebene, in einer Zwischenwelt, die nicht jeder sieht. Das ist deutlich mehr, als man von einem guten Buch verlangen kann, so etwas machen die sehr guten Bücher.
Dieses Buch wurde mir von einer ehemaligen Kommilitonin empfohlen, die neuerdings schamanische Seminare leitet und mir es ebenfalls mit solchen wundervollen Büchern versucht schmackhaft zu machen.
Der Autor nimmt uns in diesem Buch auf eine äußerst inspirierende und spannende Reise mit, die dem Leser einen Blick in eine außergewöhnliche Welt ermöglicht und den Eindruck vermittelt, dass es neben der alltäglichen Wirklichkeit eine andere Wirklichkeit gibt, die man für sich nutzen kann. Es ist eine magische Wirklichkeit, eine Welt der Schamanin und sie ist im Besitz einer unerklärlichen Selbstverständlich- und Leichtigkeit, was wiederum dem Erzähler Argwohn verursacht.
Darüberhinaus nutzt der Autor geschickt die Erkenntnisse und Weisheiten der Schamanin, um grundlegende existenzielle und spirituelle Thematiken zu behandeln. Auf diese Weise regt der Autor immer wieder den Leser dazu für einen Moment über das eigene Leben nachzusinnen. Mich hat die Geschichte von Anfang an in den Bann gezogen und muss zugeben, dass ich nach dem Beenden des Buches traurig war und gern weitergelesen hätte.
Neben dem Schamanismus beeinhaltet die Geschichte Ansätze aus der Psychologie, Philosophie und Soziologie, das an der einen oder anderen Stelle zur Reflektion anregt und somit zu Erkenntnissen beiträgt, und trotz der Schwere und Tiefsinnigkeit der Themen immer wieder mit leichten und bisweilen sogar lustigen Momenten überrascht. Wissenschaftliche Korrektheit mancher Ansätze und Aussagen, kann ich natürlich nicht kommentieren, dennoch ist das Buch intellektuell Anspruchsvoll und wer diesem nicht gerecht wird, wird schwierigkeiten haben das Buch vollends zu verstehen.
Auch in Anbetracht der Tatsache, dass solche Erzählungen mit ihren Figuren stehen und fallen, kann man diesem Roman nur 5 Sterne geben. Das Buch ist voll mit sinnvollen Weisheiten und Reflexionen und sehr poetisch gechrieben. Zwar wird er für meinen Empfinden gegen Ende hin etwas esoterisch, eine solche subjektive Empfindung zieht ihm aber bestimmt keinen Stern ab.
Vielen Dank an den Autoren, das ich das Buch rezensieren sollte. Der Klappentext sagte mir rein gar nichts und ich wusste ehrlich gesagt nicht, was mich erwartete. Nur wusste ich, das es was spirituelles zu tun hatte und dieser Gedanke gefällt mir. Das Buchcover sieht sehr nett aus und ist meiner Meinung nach sehr schön gestaltet. Die Farben und das drum rum ist sehr hübsch gemacht.
Ich hatte Schwierigkeiten in das Buch hineinzukommen. Vielleicht lag es an der Schrift oder am Schreibstil, aber ich kam mit der Geschichte nicht warm. Als Leserin wusste ich nicht genau, wer die Protagonistin ist. Die Schamanin spielte eine zentrale Rolle in der Geschichte. Als Leserin erfährt man nicht viel von der Protagonisten/ in, außer das diese Person einen Onkel hat und zu Anaqam, die Schamanin musste um Hilfe zu bitten, weil sie nur ihr helfen kann. Die Person, kann nachts nicht schlafen und hat totale Probleme mit ihrem Leben. Irgend wie läuft es nicht so wie es laufen sollte.
Anaqam, ist eine Schamanin, eine alte Frau, die viel Weisheit und Erfahrungen gesammelt hat um der Person zu helfen. Und Anfangs hat die Person probleme und will es nicht, doch wenn sie das Problem weg haben will, braucht sie anaqam. Nur anaqam kann ihr helfen. Und sie lernt pber die spirituellen Themen. . Auch lernt sie was über „Manifestierung“ Ich kam nicht in die Geschichte rein und hatte Schwierigkeiten diese Geschichte zu lesen. Ich wollte gerne, das mir die Geschichte gefällt. Aber es ging immer um die Schamanin und um ihre Weisheiten. Auch wenn es spirituell ist und die Weisheiten auch tatsächlich stimmen und ich auch teilweise, das Gefühl hatte, man spricht über mich, so hatte ich nicht das Gefühl, dass da ein roter Faden ist. Mir hat was gefehlt, etwas spannendes, etwas was mich überraschen sollte und irgend wie war das nicht drin. mir hat da was gefehlt. Etwas plötzliches, pberraschendes . Denn es ging immer nur Anaqam und die ging mir so was von auf die Nerven mit ihrer Art „Denk mal nach und nein das sag ich dir nicht“ Diese Schamanin hat mich übelst aufgeregt. .
**Die Macht der Elemente**
Seit sie denken kann, weiß Nyxa: Sie ist einzigartig. In ihr sind nicht nur alle existierenden Unterarten der Drachen vereint, sie ist auch die Erbin des Königreichs Avalon. Aber was nützt ihr dieses Wissen, wenn sie sich dafür ein Leben lang verstecken muss, schließlich wollen dunkle Mächte jemand ganz anderen auf dem Thron sehen. Als Nyxa dann verheiratet werden soll, um ihre Bestimmung zu erfüllen, trifft sie eine schwerwiegende Entscheidung. In einer Nacht-und-Nebel-Aktion verlässt sie ihre Heimatstadt Acaris und heuert bei dem verschwiegenen Piraten Captain Black Night an. Für die nächsten zwei Monate wird sie Teil seiner Crew. Doch niemand darf herausfinden, wer sie wirklich ist. Weder die Crew noch der furchtlose Captain, der Nyxas Herz in Aufruhr bringt…
//Alle Bände der überwältigenden Nyxa-Trilogie:
-- Nyxa 1: Das Erbe von Avalon
-- Nyxa 2: Die Macht von Atlantis
-- Nyxa 3 (erscheint im September 2019)//
//Weitere Romane aus der Drachenwelt von Dana Müller-Braun:
-- Elya 1: Der weiße Drache
-- Elya 2: Das Bündnis der Welten
-- Elya 3: Das Licht der Finsternis//
Die »Elya«-Trilogie ist abgeschlossen.
Inhalt: "Nyxa - Das Erbe von Avalon" ist Band eins der Trilogie von Dana Müller Braun. Nyxa ist besonders und das weiß sei auch. Nicht nur, dass sie das Königreich Avalon erben wird, sondern auch, dass alle Drachenunterarten in ihr vereint sind. Das Ganze hat zur Folge, dass sie seitdem sie klein ist vor der Außenwelt versteckt wird. Da draußen gibt es dunkle Mächte, die sie nicht als Erbin anerkennen und jemand anderes auf dem Thron sehen möchten. Kurz bevor Nyxa heiraten soll, um ihr Erbe zu schützen, haut sie ab. Sie möchte nicht von dem einen Gefängnis ins andere gehen, sondern endlich Freiheit spüren und genießen. Sie schließ sich dem geheimnisvollen Piraten Captain Black Night an. Sie leisten ein Blutversprechen. Sie wird für zwei Monate Teil seiner Crew, dafür bringt er sie nach Ablauf der zwei Monate dahin wo sie hin möchte. Ein gefährliches Abenteuer beginnt für Nyxa. Niemand darf herausfinden wer sie wirklich ist und erst recht dürfen keine Gefühle mit ins Spiel kommen...
Meinung: Auch wenn ich eigentlich keine Personen auf dem Cover mag, passt es hier doch ganz gut. Man sieht Nyxa. Die Schrift finde ich ganz schön. Der Titel passt sehr gut zur Geschichte. Es bringt es auf den Punkt und verrät nicht zu viel. Der Schreibstil ist flüssig und leicht zu lesen. Zwar gibt der Verlag an, dass man die "Elya"-Reihe vorher nicht gelesen haben muss, um diese Geschichte zu verstehen, aber ich hatte das Gefühl, dass mir einige Erklärungen fehlten. Oft wurden auch Andeutungen gemacht oder Dinge nur kurz erklärt. Ich kann mir gut vorstellen, dass in der "Elya"-Reihe viel mehr über die Welten und alles was dazu gehört erklärt wird. Gerade bei den ersten 10% hatte ich Probleme mich in der Welt zurecht zu finden. Man war direkt im geschehen drin. Es tauchten direkt ziemlich viele Namen auf mit denen ich entweder nichts anfangen konnte oder es mir schwer viel mir direkt die Verbindungen zu merken. Auch wusste ich am Anfang nicht wirklich wie genau ich mir die Welt und die Drachen vorzustellen habe. Nach den ersten 10% war das Ganze dann aber kein Problem mehr. Ich habe mich in Nyxas Welt sehr wohlgefühlt. Von Anfang an war Nyxa mir als Hauptprotagonisten sehr sympathisch. Obwohl sie von der Außenwelt abgeschottet aufgewachsen ist, hat sie einen tollen und selbstbewussten Charakter. Sie hat Träume, aber weiß auch was ihre Pflicht ist. Sie weiß sich zu wehren, aber ist in der normalen Welt auch oft unsicher und weiß nicht wirklich mit bestimmten Leuten und Situationen umzugehen. Sie wirkt während der ganzen Geschichte authentisch und realistisch. Man kann sich besonders gut in sie reinfühlen, da die Geschichte bis auf den Prolog und Epilog aus ihrer Perspektive erzählt wird. Die Geschichte ist wirklich toll. Man leidet und fiebert mit Nyxa mit. Immer wieder ist unklar wer denn jetzt gut oder böse ist und man versucht mit ihr gemeinsam hinter all die Geheimnisse zu kommen. Die Wendungen haben mich immer wieder positiv überrascht und miträtseln lassen.
Fazit: Ich kann diese Geschichte nur empfehlen. Allerdings würde ich dazu raten zuerst die "Elya"-Reihe zu lesen, damit man sich dort ein gewisses Vorwissen für diese Geschichte aneignet. Es geht auch ohne, aber ich hatte anfangs das Gefühl, als würde ich zu sehr in die Welt reingerissen werden und nicht die Grundlagen kennen. Die Geschichte konnte mich begeistern. Alle Charaktere sind toll ausgearbeitet und ich habe mich ein kleines bisschen in den Captain verliebt. Ich bin gespannt auf die letzten beiden Teile und möchte unbedingt wissen wie es mit Nyxa weitergeht und was sie noch alles erleben wird.
Was ist dieses Jahr eigentlich mit mir und meinen Lesegewohnheiten los? Oberflächlich betrachtet eigentlich nichts Ungewöhnliches, da ich mich noch nie wirklich auf eine „Sparte“ festgelegt habe. Genauer betrachtet hat sich aber doch etwas verändert: ich lese viel mehr Bücher, die sich mit den (großen) Fragen des Lebens befassen, habe einiges an All Age-Literatur gelesen und entdecke aber auch mehr und mehr eine mehr mystische, esoterische und ja, hört sich komisch an, glaubensorientiertere Seite in bzw. an mir. Ob an den Veränderungen in der „Mitte des Lebens“ wirklich etwas dran ist? Tatsache ist, dass dieses Jahr einige ungewöhnliche Dinge passiert sind, die mir (teilweise) eine neue Perspektive auf die Dinge und auf mich gegeben haben.
Genug der Vorrede. Passenderweise habe ich mit dem Buch „7 Portale zum Ursprung der Liebe – Die Spur des Tamgas“ von Ian A. Mondrac mehrere der oben genannten Seiten „entdeckt“. Selten habe ich ein Buch gelesen, das so viele Facetten, Gedanken usw. in einem bietet. Manch einer ist oder wird wahrscheinlich auch ob der Fülle an Informationen über astrophysische, alchimistische, magische und religiöse Zusammenhänge „erschlagen“. Und tatsächlich eignet sich das Buch nicht zum schnellen „herunterlesen“. Man muss immer wieder kleine Pausen machen um das zuvor gelesene verarbeiten bzw. hinterfragen zu können. Basierend auf den Recherchen gibt es unter https://www.arthouse39.de/wprojekte/buch/7-portale-signaturen/ eine vom Autor eingerichtete Homepage, die sich mit den im Buch genannten Dingen beschäftigt und auf welcher der geneigte Leser weitere Informationen über Hintergründe, Fakten usw. erhält. Ian A. Mondrac hat mit der Recherche zu diesem „Sachbuch in Romanform“ ganze Arbeit geleistet und mein Respekt dafür geht an dieser Stelle auch an Ian!!!
Die eigentliche „Story“ um Khymrou und Alya und ihrem „Platz“ in einer uralten Prophezeiung spielt in der Gegenwart; man durchläuft mit den Protagonisten aber innerhalb des Buches einen Zeitraum bis zum Ursprung der Menschheit. Man liest von Signaturen, Sternenkonstellationen, Mythen, Sagen, Märchen – das ein oder andere hat man schon mal gehört, die meisten Dinge sind bzw. waren mir aber neu. Die besten Momente hat das Buch immer dann, wenn wunderschöne Märchen und Sagen erzählt werden, aus denen der geneigte Leser viel für sich und sein Leben „rausziehen“ kann. Gleiches gilt für die religiösen Zusammenhänge – auch hier kann, soll und wird das ein oder andere Vorurteil abgebaut und man erkennt, dass der sog. „Kampf der Kulturen“ und die ganze unsinnige Hetzpropaganda von einem von einflussreichen und machtgeilen Menschen aufgebauten Netzwerk ausgeht. Dieses Netzwerk zu untergraben und zu „zerstören“ ist eine demokratische Pflichtaufgabe, die jeder verinnerlichen sollte, der sich für Frieden in der Welt einsetzt!
Fazit: Trotz einer überbordenden Fülle an Informationen, die pedantisch und über einen langen Zeitraum akribisch vom Autor recherchiert wurden und dem meiner Meinung nach etwas zu oft im Text verwendeten Wort „respektive“ *blinzel* hat Ian A. Mondrac ein sagenhaft spannendes, lehrreiches und wichtiges Buch veröffentlicht, dessen Kernaussage am Ende zu wünschen wäre, dass sie tatsächlich eintritt!!! Verdiente 5*!
Das atemberaubende Finale der magisch-romantischen High-Fantasy-Trilogie
**Finde den letzten Schlüssel und banne die Drachenmacht**
Vor vielen Jahrzehnten zog sich der Drachenwandler Heliarkos in einen todesähnlichen Schlaf zurück, in der Hoffnung, Menschen und Elfen vor seiner zerstörerischen Kraft zu bewahren. Doch nun, da die drei gehüteten Schlüssel zu seinem Verlies trickreich gestohlen wurden, bleibt ihm nichts anderes übrig, als sich seinem eigenen Fluch zu stellen. Ihm auf der Spur sind nicht mehr nur der Elfenprinz Tyric und die Junghexe Faye sowie die Elfenkrieger Sullivan und Audra, sondern auch der Sohn des Mannes, der den gesamten Krieg heraufbeschworen hat. Aber Rupard ist ganz anders als sein machtbesessener Vater. Er will die drei Schlüssel zum Verlies des Drachen für den Frieden einsetzen. Dabei merkt er zu spät, dass ihm ein entscheidender Schlüssel fehlt…
Jess A. Loup erschafft mit ihrer zauberhaften Trilogie »Enchanted« eine Welt, der man sich von der ersten Seite an nicht entziehen kann, und erweckt darin eine der schönsten Liebesgeschichten der Fantasy zum Leben.
//Dies ist ein Roman aus dem Carlsen-Imprint Dark Diamonds. Jeder Roman ein Juwel.//
//Alle Bände der magischen Fantasy-Trilogie:
-- Enchanted 1: Elfenspiel
-- Enchanted 2: Prinzenfluch
-- Enchanted 3: Drachenwut//
Diese Reihe ist abgeschlossen.
**Monster zum Verlieben**
Ein Monster mit magischen Fähigkeiten adoptieren? In der Welt der 19-jährigen Leah gar kein Problem. Als Inhaberin von »Monsters & Glue« sucht sie für verlassene oder abgegebene Monster eine neue Familie. Aber mit dem friedlichen Alltag ist es vorbei, als zwei seltsame Fremde auftauchen, die sich nach Monstern mit besonderer Magie erkundigen. Allein der mysteriöse Blake, der sich plötzlich ungefragt in Leahs Leben einmischt, scheint mehr über die beiden zu wissen. Doch auch seine Geheimnisse könnten für Leah und ihre Monster gefährlich werden…
Dies ist ein in sich abgeschlossener Einzelband.
**Auch eine Fairy muss wachgeküsst werden…**
Die Welt ist eine andere geworden, als Sophie aus ihrem Todesschlaf erwacht. Ein undurchdringliches, dunkles Eis hat sich auf die Erde gelegt und die Menschen in unterirdische Städte vertrieben. Die Fairies gibt es nicht mehr, sie sind Gefangene eines traumlosen Schlafs. Sich in ihrem plötzlich menschlich gewordenen Körper zurechtzufinden, verlangt eine enorme Willenskraft, aber Sophie hält eisern an ihrem Plan fest, den verlorenen Prinzen zu finden und die Vergangenheit wiederherzustellen. Doch wer ist der wahre Prinz in dieser veränderten Welt? Und kann ein Kuss sie diesmal retten?
//Alle Bände der zauberhaften Feen-Reihe:
-- Fairies 1: Kristallblau
-- Fairies 2: Amethystviolett
-- Fairies 3: Diamantweiß
-- Fairies 4: Opalschwarz
-- Fairies: Alle vier magischen Feen-Bände in einer E-Box!//
Diese Reihe ist abgeschlossen.
Kammerspiel mit großer Wirkung
Eigentlich passiert kaum etwas in diesem Buch, trotzdem erlebt man viel. Dieses Buch nimmt mit.
Da ist eine Frau in einer Ausnahmesituation, allein in einer Berghütte, für immer? Sie weiß nicht, wie es passieren konnte, aber es ist nun mal so, sie kommt dort nicht weg und muss sich mit der Situation arrangieren, für ihre Verpflegung sorgen, Holz hacken, jagen, überleben und darüber nachdenken.
Sie schlägt sich gut, kommt aber körperlich und emotional deutlich an ihre Grenzen und nimmt den Leser dabei mit. Etwas Verhängnisvolles liegt in der Luft.
Mit diesem Buch schreibt sie quasi ums Überleben. Es ist ein Bericht über ihre Erlebnisse und Erfahrungen aber auch ein Halt, ein Zeitvertreib, der ihre Gedanken in Bahnen lenkt und sie beschäftigt. Das Papier wird nicht ewig reichen und es gibt dann nichts mehr. Was dann? Wie lange reichen die Streichhölzer? Was dann?
Marlen Haushofer ist hier ein Kunststück gelungen. Eigentlich findet hier ein Kammerspiel statt, das sich liest wie ganz großes Kino, das fesselt ohne Action und das wirklich sehr berührt.
Ein Buch, das uns vor Augen führt, was wirklich wichtig ist.
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