Die Totenbändiger - Band 24

Nach der schockierenden Erkenntnis darüber, was beim vierten Ritual passieren wird, setzen die Hunts alles daran, einen Ausweg zu finden. Doch wird es ihnen gelingen, das Schlimmste zu verhindern? (Klappentext)
In diesem vorletzten Band der Reihe um die Totenbändiger läuft alles auf das Finale zu, werden die Weichen gestellt. Beide Parteien sind dabei, ihre Fallen aufzustellen, es wird sich noch erweisen, wer darin geschickter ist. Und was sich letztlich als entscheidend herausstellen wird: die intrigante und nach Macht strebende Ader des über Leichen gehenden Carlton oder aber der Zusammenhalt der Hunts und ihrer Freunde, wo jeder für den anderen einsteht und notfalls sein Leben einsetzen würde. Was natürlich niemand hofft.
In dieser Folge versuchen Cam und die anderen, den Zwilling auf Herz und Nieren zu überprüfen, um mögliche Schwachstellen zu finden - jedoch möglichst ohne dass der Zwilling dies mitbekommt. Doch Cam stellt schließlich fest, dass auch der Zwilling nicht mit offenen Karten spielt. Was hat er von ihm zu erwarten? Seit dem letzten Band ist klar: die Schonzeit ist vorbei, jetzt muss jeder den harten Tatsachen ins Auge sehen. Das mögliche Schicksal von Cam ist eine harte Vorstellung, das wird im anstehenden Finale definitiv noch krass spannend.
Doch Nadine Erdmann setzt auch diesmal nicht nur auf Spannung und Action, sondern wie gewohnt auch auf Emotionen. Es gibt sie, die herzerwärmenden Momente, auch wenn die Zeichen auf Sorge und Abschied stehen. Einige Mitglieder der Familie sowie einige der Freunde der Hunts werden die Unheilige Nacht in Schottland verbringen - weit weg von Carlton und dessen Machenschaften. Diejenigen jedoch, die in den finalen Kampf gegen den machtbesessenen Fiesling ziehen werden, treffen Vorkehrungen, die mich haben schlucken lassen.
Hoffen wir mal, dass diese Vorkehrungen sich als überflüssig erweisen und dass die üblen Andeutungen der Autorin sich als Bluff herausstellen werden. Wehe, wenn nicht!
Wie immer hilft nur abwarten. Ich bin nun mega gespannt, wie sich die vielen immer noch vorhandenen Fragezeichen auflösen werden und was sich im finalen Band entpuppen wird. Bitte kein Taschentuchalarm!
© Parden
Nach dem Nebellockdown schmieden die Hunts verschiedene Pläne, um Carlton endlich das Handwerk zu legen. Doch wird ihnen das wirklich gelingen? Welche Trümpfe hält ihr Gegner vor ihnen verborgen? (Klappentext)
Band 22 ist fast schon das Ende - nur noch zwei Bände wird es geben in dieser Reihe, und es ist zu merken, dass nicht mehr viel Zeit bleibt. Gleich zu Beginn gibt es eine actionreiche Szene, die für beide Seiten Klarheit bringt: es gibt nicht nur einen Geminus Obscurus, sondern zwei. Camron Hunt und Blaine Carlton tragen jeweils einen Zwilling in sich, der in der vierten Unheiligen Nacht der Vollendung zustrebt. Doch was wird dann geschehen?
Diese Frage treibt alle um seit dem Auftauchen des dunklen Zwillings, der sich mit jeder Unheiligen Nacht konstant weiterentwickelt hat. Während der Schulleiter Carlton durch das Manifest schon lange weiß, was nach dem letzten Ritual zu erwarten ist, fallen diese Informationen nun zufällig auch Gabriel und Matt zu. Und schockieren sie zutiefst. Alle Pläne zur Vorbereitung des finalen Kampfs gegen den skrupellosen Carlton scheinen hinfällig - und es gibt keine weitere Lösung. Oder doch?
In diesem Band dominiert eindeutig die Spannung. Etliche Puzzleteile fallen endlich an den richtigen Platz - nur um gleich wieder neue Fragezeichen aufploppen zu lassen. Die Wohlfühlmomente, die diese Reihe um die Totenbändiger ebenso charakterisieren wie die spannenden Szenen, kommen hier eindeutig nur eingeschränkt zum Zug. Die beiden Kleinen, Toby und Leo, sorgen immerhin für ein wenig Heartwarming, da sie durch ihre Art alle Herzen im Nu erobern.
Ist es nicht gekonnt, wenn ein:e Autor:in alle die Luft anhalten lässt, weil es nun keine Lösung mehr zu geben scheint, wie alles gut ausgehen kann? Ich hoffe natürlich auf die große Trickkiste am Ende, habe allerdings die große Sorge, dass das nicht ohne Opfer abgehen wird. Ich hoffe, ich täusche mich!
Nur noch zwei Bände! Schniiiiief...
© Parden
Eine bunt zusammengewürfelte Gruppe von Menschen mit den unterschiedlichsten Vergangenheiten, Charakteren und Fähigkeiten macht sich auf den Weg, um den drohenden Untergang der Menschen in Yur aufzuhalten. Ein bekanntes Strickmuster, scheint man da zu denken.
Aber es ist viel mehr. Dem Autor gelingt es, seine Protagonisten zutiefst menschlich darzustellen, obwohl sie alle auf einem gebiet herausragend sind. Er lässt den Leser teilhaben an ihren Problemen, sich zusammenzuraufen, um gemeinsam das große Ziel zu verfolgen.
Anfangs habe ich mich schwer getan, die beiden parallel verlaufenden Erzählstränge mit der gleichen Aufmerksamkeit zu verfolgen. Doch sehr bald kristallisiert sich heraus, dass der zweite die Zeit vor Beginn der großen Bedrohung beschreibt und ich will als Leser natürlich wissen, wie es dazu gekommen ist. In diesem Strang haben wir auch den Negativcharakter, für den sich der Autor ebenso viel Zeit genommen hat, so dass der Leser mitunter nicht umhin kann, Mitgefühl für ihn zu entwickeln.
Nach den ersten Band habe ich mir umgehend den zweiten besorgt, um sofort weiterlesen zu können. Ein Buch, das dies bei mir schafft, bekommt fünf Sterne.
London steht ein weiterer Nebellockdown bevor, doch der ist die geringste Sorge der Rifkins und Hunts, als sie erfahren, dass Evan verschwunden ist. Wohin hat Carlton ihn verschleppt und was hat er ihm angetan? (Klappentext)
Band 21 bietet nach dem doch sehr actionlastigen Vorgänger eher ruhige Momente. Hier muss einiges aufgeklärt, verarbeitet und besprochen werden, was wie gewohnt auf sehr warmherzige, wohlwollende Art geschieht - jedenfalls wenn es um die Hunts geht. Da gibt es doch so einige sehr berührende Momente, so dass diese Folge auch als emotionales Schwergewicht gesehen werden kann.
Der fiese Cliffhanger, mit dem Band 20 endete, wird glücklicherweise rasch aufgelöst, was jedoch auch wieder einige Momente bietet, in denen man schlucken muss. Der lange Nebellockdown zwingt diesmal selbst die Tatkräftigsten unter den Hunts und ihren Freunden zur Untätigkeit – jedenfalls wenn kein Sondereinsatz ansteht. Da bleibt viel Zeit für ausgedehnte Gespräche und auch für Wohlfühlmomente, was ich sehr genießen konnte. Hier werden einige elementare Entscheidungen getroffen, die auf meine unbedingte Zustimmung trafen – berührend, herzerwärmend, einfach schön.
Ganz auf Action oder Aufregung muss man jedoch auch diesmal nicht verzichten. Ein Sondereinsatz der Spuk-Squad ließ mich mit dem Kopf schütteln angesichts der preisverdächtigen Dummheit einiger Exemplare der menschlichen Spezies, und als Phil Hunt als Arzt zu einer Hausgeburt gerufen wird, kochte mir aufgrund der Haltung einiger Anwesender doch so ziemlich die Galle hoch. Aber die Konsequenz aus alledem gefiel mir dann doch wieder außerordentlich. Der wohlwollende Zusammenhalt der Hunts und ihrer Freunde ist ein ums andere Mal immer wieder bewundernswert und dabei glaubhaft geschildert.
Carlton und sein Sohn Blaine erscheinen diesmal nur als Randfigur, was jedoch ausreicht, um den Puls beim Lesen hochzutreiben. Da ist noch einiges an Fiesheiten zu erwarten, und da nun in der Buchreihe nur noch 3 Bände verbleiben, wird das sicher nicht mehr lange auf sich warten lassen. Das ist natürlich auch den Hunts klar, und sie treffen Vorkehrungen, um die Gefahr für alle möglichst gering zu halten. Das wirkt logisch aber beängstigend – und mit Sicherheit nachvollziehbar.
Alles in allem ein ziemlich ruhiger Band, der emotional gesehen allerdings ein Schwergewicht ist... Und natürlich warte ich nun sehnsüchtig auf die Fortsetzung, auch wenn ich schon ein wenig Sorge habe vor dem, was Nadine Erdmann da womöglich wieder an Gemeinheiten parat hält. Ich bin gespannt!
© Parden
Nach der kurzen Auszeit in Cornwall hat der Alltag die Hunts viel zu schnell wieder. Während Cam den Ghost Reapers bei ihren Aufträgen hilft und dabei weiter mit seinem Zwilling trainiert, steht für die Spuk Squads der Metropolitan Police die erste der geplanten Säuberungsaktionen an, mit denen man nach und nach alle Verlorenen Orte Londons zurückerobern will. Doch was wird die Geisterjäger im Scarlet Theater erwarten? (Klappentext)
Cam kommuniziert immer besser mit seinem dunklen Zwilling, was sehr interessant zu verfolgen ist. Ein leises Gefühl der Unruhe bleibt jedoch, weil immer noch nicht klar ist, wozu der Zwilling noch imstande ist und was in der Unheiligen Nacht nach dem letzten Ritual letztendlich geschehen wird. Ist das wirklich alles positiv zu sehen?!
Die Säuberung des Scarlet Theaters ist sehr gut geplant, und gerade die Kooperation zwischen den Spuk Squads und der Feuerwehr fand ich hervorragend ausgearbeitet. Tolle Ideen sind dabei! Letztlich zeigt sich jedoch, dass bei aller Planung doch auch Unvorhergesehenes passieren kann, und da fühlte ich mich stellenweise durchaus in einen Horrorfilm versetzt. Brrrr....
Doch gerade als ich mich darüber beschweren wollte, präsentierte Nadine Erdmann den wahren Schocker. Dazu kann und will ich hier nicht mehr verraten (Spoiler-Gefahr), aber übelste Machenschaften und der fieseste Cliffhanger ever sorgten jedenfalls dafür, dass ich eigentlich sofort und unbedingt weiterlesen wollte. Tja, Pech gehabt. Das dauert jetzt wieder einige Wochen...
In diesem 20. Band der Reihe steht die Action eindeutig im Vordergrund. Der Ton wird definitiv schärfer - aber kein Wunder, bis zum 24. und finalen Band gibt es jetzt nicht mehr viele Folgen. Trotzdem streut die Autorin zwischendurch unterhaltsame Momente mit frotzelnden Dialogen ein, was zumindest kurz für Entspannung sorgt. Richtige Wohlfühlmomente dagegen sucht man in diesem Band vergeblich. Aber das passte für mich.
Nadine Erdmann "drohte" an, dass der folgende Band ein emotionales Schwergewicht werden wird. Das macht mir ein wenig Angst, aber natürlich lese ich nun bis zum Ende durch. Wäre ja auch noch schöner, wenn nicht... Einfach eine Reihe mit Suchtpotenzial!
© Parden
Ferien in Cornwall! Sonne, Meer und Lagerfeuer am Strand. Die Seele baumeln lassen und all den Stress einfach mal für ein paar Tage vergessen. Genau das haben die Hunts vor, doch ist ihnen das wirklich vergönnt? Welche Pläne schmiedet Carlton, während die Familie London den Rücken zukehrt? Was führt Blaine im Schilde? Und wie wird das erste Zusammentreffen zwischen Vater und Sohn laufen?
Nach den Geschehnissen der letzten 18 Bände haben die Hunts sich den Urlaub mehr als verdient. Zumindest einige Tage am Meer wollen sie gemeinsam verbringen, auch wenn in London noch so viel Unerledigtes auf sie wartet. Selbst im November gibt es am Strand einige Sonnenstunden, und das Lagerfeuer sorgt für Wärme, wenn die Temperaturen sinken. Eine herrliche Auszeit also.
Doch natürlich sorgt Nadine Erdmann dafür, dass den Hunts auch im Urlaub keineswegs langweilig werden kann. Cams mysteriöser Zwilling kommt hier jedenfalls voll auf seine Kosten und zeigt einiges von dem, was in ihm steckt. Überraschend, bewundernswert und zum Fürchten. Was wird dieser Zwilling nach der vierten Unheiligen Nacht noch an Kräften entwickeln? Und erst recht der Geminus Obscurus von Blaine, dem soziopathischen Bösewicht?
Ich habe im Verlauf der Reiihe die Hunts und ihre engen Freunde ins Herz geschlossen. Der bedingungslose Zusammenhalt gefällt mir ebenso wie der große Mut der Totenbändiger. Spannende und unterhaltsame Action wechselt sich auch im 19. Band wieder gelungen ab mit Wohlfühlmomenten, humorvollen und emotionalen Szenen.
Eine Reihe, die man bis zum Ende durchsuchten muss. Leider ist bei Band 24 Schluss. Aber bis dahin erwartet uns wohl noch so einiges... Ich freue mich darauf!
© Parden
Ein würdiges Finale...
Die Wintersonnenwende steht kurz bevor und mit ihr die alles entscheidende vierte Unheilige Nacht. Werden die Hunts Carltons Pläne vereiteln und Cams Leben retten können? (Klappentext)
Ich hasse Abschiede. Und doch war es das jetzt. 24 Bände einer fantastischen Reihe münden hier in "Wintersonnenwende" in das Finale. In ein würdiges Finale, so viel gleich vorweg. Spannung, Action, Nägelkauen, Lachen und Weinen, alles dabei...
Hier läuft alles auf die Vollendung des vierten Rituals hinaus und was dann geschieht. Carlton, der alles daran setzt, Herr über die dunklen Zwillinge zu werden, legt für seine Verfolger falsche Finten und sorgt für eine engmaschige Bewachung des Geschehens - da scheint es kein Durchkommen zu geben. Und die Hunts mit ihren Freunden wollen nichts sehnlicher als Cam zu retten und Carlton endgültig das Handwerk zu legen.
Mehr vom Inhalt zu erzählen würde nur spoilern, aber nach einem eher ruhigen Beginn (alle warten darauf, dass es dunkel wird und das Ritual beginnt) kann man sich über einen Mangel an Spannung definitiv nicht beklagen. Perspektivwechsel sorgen dafür, dass man als Leser:in auf verschiedenen Ebenen auf dem Laufenden bleibt, schüren jedoch durch die Platzierung des ein oder anderen Cliffhangers auch den Drang, unbedingt schnell weiterlesen zu wollen.
Anfangs läuft hier manches erstaunlich reibungslos, damit hatte ich so gar nicht gerechnet. Aber dass der finale Kampf nicht verlustfrei bleiben kann, versteht sich eben auch von selbst. Es wäre auch blauäugig zu denken, dass die Verluste nur auf Carltons Seite liegen - und davor hatte ich vor und während des Lesens am meisten Sorge. Wen würde es erwischen? Nun, ich habe jetzt die Antwort(en) darauf, und ja, es war traurig. Wie traurig, muss nun aber jede:r selbst herausfinden, mehr verrate ich hier nicht.
Der Trauer wird ebenso wie der Erleichterung, dass nun endlich alles vorüber ist, im Anschluss an den Kampf auch Raum gegeben. Tatsächlich sind dem Danach fast noch 100 Seiten gewidmet. Und das ist auch gut so. Zeit für Emotionen - Taschentücher an die Front. Und das beileibe nicht nur wegen trauriger Stellen - hier gibt es viele herzerwärmende, rührende, berührende Momente, fast schon ein wenig viel, aber glücklicherweise nicht kitschig und unbedingt passend für das Grande Finale.
Und ganz am Ende: ein Ausblick auf ein halbes Jahr später. Dort webt die Autorin auch noch die letzten losen Enden zusammen, für mich bleiben keine Fragen mehr offen. Eindeutig ist das Ende auf die Zukunft ausgerichtet, eine lebendige, frohe Zukunft mit Blick auf die nächste Generation. Mit einem weinenden Auge aber doch zustimmend kann ich die Hunts und ihre Freunde nun gehen lassen, die Erzählung ist rund.
Fast drei Jahre lang hat mich diese Reihe begleitet - und nun ist es vorbei. Bleibt die Spannung auf das, was Nadine Erdmann sich noch für Welten ausdenken wird. Ich freue mich definitiv darauf!
© Parden
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