Hundert: Was du im Leben lernen wirst

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Was du im Leben lernen wirstGebundenes Buch
Hundert ist ein Buch für Kinder und Erwachsene gleichermaßen, ein Buch zum Vorblättern und Zurückblättern, zum Fantasieren und miteinander ins Gespräch kommen. Es geht um alles, was man im Leben lernt: Der erste Purzelbaum, die erste Liebe, das erste Mal Kaffee trinken und die Erkenntnis, wie riesengroß die Welt ist. Später begreift man, dass man sich immer noch nicht erwachsen fühlt, auch wenn die mittleren Jahre längst erreicht sind. Und im hohen Alter lernt man nicht nur, wie kostbar die Zeit ist, sondern auch, Dinge zu verlernen. Und die Angst vor dem Tod zu verlieren. Das ist der natürliche Prozess des Lebens. Heike Faller serviert uns keine Lebensweisheiten, sie hat mit jungen und alten Menschen gesprochen und deren Erfahrungen in kurze Sätze gefasst, die sich zusammenhängend lesen wie ein schönes, anrührendes Gedicht über das Leben.
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Das kleine Buch vom Alltagsglück

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Auf die Sichtweise kommt es an!
Der Alltag muss nicht grau sein! Titus Müllers Erlebnisse und Plaudereien sind der Beweis. Sie verleiten zum Schmunzeln, weil man sich wiedererkennt. Und sie regen zum Nachdenken an: … über sich selbst und die Menschen, die einem viel bedeuten … über Arbeit und Freizeit … über das Leben … über die Liebe … über den Glauben.
Titus Müller erinnert daran, dass man das Leben immer von zwei Seiten betrachten kann. Und er gibt Tipps, wie und wo man im Alltag kleine, bunte, glückliche Entdeckungen macht.
Die Macht der Gedanken - man erlebt Dinge so, wie man darüber denkt. Und hat es in der Hand, seine Sichtweise zu verändern, indem man sich darüber bewusst wird. Liegt der Fokus auf den Punkten im Leben, die weniger schön sind oder aber geht man mit offenen Augen durch die Welt und entdeckt die kleinen und großen Schönheiten?
Das ist eine der Aussagen des Buches, und so wenig falsch wie sie ist, so wenig neu ist sie für mich. Es ist aber durchaus hilfreich, sich derlei immer wieder einmal ins Bewusstsein zu rufen, damit sich falsche Denk- und Erlebnismuster möglichst nicht wieder einschleifen können.
Dabei lassen sich die kleinen Episoden schnell und angenehm lesen, zumal hier der erhobene Zeigefinger des Besserwissers meist fehlt und oft genug auch persönliche Erlebnisse des Autors Einzug gefunden haben. Nobody is perfect - Titus Müller eben auch nicht, und das macht er hier sehr deutlich. Auch er kennt Zweifel, Unzufriedenheit, schlechte Zeiten. Aber er zeigt eben auch, wie man da wieder herausfinden kann.
Ein kleines Büchlein, das zum Stöbern einlädt und sicher auch eine nette Geschenkidee für liebe Menschen ist.
© Parden
Der Duft des Lebens: Roman

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Die Schönheit und Abgründe der menschlichen Seele
Obwohl seine Mutter Helene direkt nach der Geburt gestorben ist, wächst Aviv in einem fernen Land sehr behütet und geliebt auf. Nun arbeitet der junge Mann als Glasbläser, als er von dem zwielichtigen, aber renommierten Arzt Arthur Benjamin Kaminski einen Auftrag erhält: Er soll 50 Glasfläschchen produzieren. Der 50-Jährige verfolgt den bösen Plan, die Seelen der Sterbenden zu rauben. Daraus will er sich eine eigene, eine vollkommene schaffen. Er hat herausgefunden, warum er zu keiner Art von Liebe fähig ist, und ihn beschleicht die Ahnung, die anderen seien mehr Mensch. Kaminski leidet darunter, von den anderen zwar gefürchtet und geachtet, aber nicht geliebt zu werden. Aviv deckt die perfiden Machenschaften des Arztes auf. Ein Wettlauf um Leben und Tod beginnt. Kann er die in den Fläschchen gefangenen Seelen befreien?
„Der Duft des Lebens“ von Clara Maria Bagus ist ein märchenhaft anmutender Roman.
Meine Meinung:
Nach dem Vorspann ist das Buch in vier Teile untergliedert, die nach den Jahreszeiten Frühling, Sommer, Herbst und Winter benannt sind. Ein Prolog und ein Epilog umschließen die Geschichte auf gelungene Weise. Darüber hinaus ist der Roman in 73 kurze Kapitel unterteilt. Solche, die die Sicht Avivs beleuchten, wechseln sich mit denen über Kaminski ab. Dieser Aufbau funktioniert prima und gefällt mir sehr gut.Auch die bildhaft, teilweise poetische Sprache konnte mich begeistern. Der Schreibstil ist nicht nur flüssig und angenehm zu lesen, sondern auch dank vieler Vergleiche und Metaphern sehr anschaulich. Daher fiel es mir leicht, in die Geschichte einzutauchen.
Mit Aviv und Kaminski gibt es zwei sehr unterschiedliche und interessante Hauptprotagonisten, die sich als Widersacher begegnen. Die Entwicklung, die Aviv in dem Roman erlebt, finde ich positiv. Der starke Kontrast Gut/Böse führt allerdings dazu, dass beide etwas überzeichnet werden und nicht immer als sehr realitätsnahe Charaktere empfunden werden können.
Obwohl der Klappentext eine spannende Handlung verspricht, ist die Geschichte doch eher ruhig, was mich jedoch keineswegs gestört hat. Langeweile kommt beim Lesen nämlich trotzdem nicht auf. Das hängt auch damit zusammen, dass der Roman über ganz andere Stärken verfügt, zum Beispiel seine Tiefgründigkeit. Er bietet viele philosophische Denkimpulse: Was macht jemanden zu einem Menschen? Was macht die Seele aus? Wird man mit seinen Anlagen geboren? Oder haben die äußeren Umstände einen großen Einfluss? Diese und andere Fragen regen zum Nachdenken an. Ein Pluspunkt ist für mich auch, dass immer wieder positive Botschaften und Lebensweisheiten in die Geschichte eingewebt werden. Allerdings geschieht dies bisweilen etwas plakativ und ausschweifend. Dabei bewegt sich der Roman stellenweise nahe an der Grenze zum Kitsch.
Das reduzierte Cover ist ansprechend gestaltet und passt gut zur Geschichte. Auch der poetische Titel ist treffend gewählt.
Mein Fazit:
„Der Duft des Lebens“ von Clara Maria Bagus ist ein besonderer Roman, der interessante Denkimpulse liefert. Eine Lektüre, die zwar an einigen Stellen ein wenig übers Ziel hinausschießt, mir aber trotzdem schöne, unterhaltsame Lesestunden bereitet hat.
Das Glück wohnt überall

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Eine inspirierende Reise um die WeltGebundenes Buch
Das perfekte Geschenk für Glücksuchende in allen Lebenslagen! Mit diesem liebevoll gestalteten Buch begibt sich der Leser auf die Spuren eines Gefühls, das von allen Menschen angestrebt wird: Glück. Seite für Seite taucht er in andere Kulturen ein und entdeckt dadurch die unterschiedlichsten Gesichter des Glücks. Mit wunderschön illustrierten Texten, Anekdoten und Zitaten zum Thema.
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Nimm dir Zeit für die Freude
Im englischen Sprachraum nennt man Bücher wie dieses "coffee table books", also "Kaffeetisch-Bücher". Dabei handelt es sich meist, wie auch hier, um großformatige Bücher mit zahlreichen Bildern, die sich wunderbar dazu eigenen, immer mal wieder zwischendurch reinzublättern und ein Kapitel hier, ein Kapitel da zu lesen – und genau so habe ich dieses Buch gelesen, es also quasi häppchenweise genossen. Und ja, da war auch oft eine Tasse Kaffee mit im Spiel.
"Wie nehmen die Menschen Glücksmomente und ein bleibendes Glück wahr in unterschiedlichen Kulturen? Wie versuchen sie, ihrem Glück auf die Sprünge zu helfen oder Unglück abzuwenden mit kleinen und großen Glücksbringern und Bräuchen?"
(Zitat)Autorin Katharina Teimer, wunderbar unterstützt durch Illustratorin Inka Vigh, führt den Leser Kapitel für Kapitel durch 14 Länder und deren Vorstellung vom Glück. Sie stellt Traditionen und Bräuche vor, Aberglauben, bekannte Geschichten, Sprichwörter, sogar das ein oder andere Rezept. Im Kapitel, das sich mit China beschäftigt, darf zum Beispiel das Rezept für Glückskekse nicht fehlen!
Die enthaltenen Bilder und Fotos sind wirklich wunderschön; mir haben sie schon beim Durchblättern und Betrachten ein gewisses Glücksgefühl beschert.
Manches wird man als Leser vielleicht schon wissen, von anderem hat man zumindest schon mal gehört, aber dennoch enthält das Buch meines Erachtens zahlreiche Informationen und Geschichten, die überraschen und verzaubern können. So lernt man im Kapitel über Russland zum Beispiel, warum Studenten in einem Flur der Moskauer Metra Schlange stehen, um die Nase eines Bronzehundes zu streicheln, in dem über China erfährt man, warum ein Haus mit ausgewiesenen 70 Stockwerken in Wirklichkeit oft nur 53 Stockwerke hat... Dänemark ist selbstverständlich vertreten mit dem dänischen Lebensgefühl Hygge (und einem Glühwein-Rezept für gløgg).
"Glück ist wie ein kleiner lebhafter Hund, der mit dem Schwanz wedelt. Glück kann aber auch sein, einen kleinen traurigen zu streicheln, so dass er anfängt, mit dem Schwanz zu wedeln."
(Zitat: Willy Breinholst, dän. Humorist und Autor)Im Kapitel über Deutschland habe ich ebenfalls Dinge gelernt, wie zum Beispiel, warum der Marienkäfer bei uns als Glücksbringer angesehen wird und warum er überhaupt Marienkäfer heißt. Das Kapitel über Japan verrät uns unter anderem, was es mit der winkenden Glückskatze auf sich hat, während das Kapitel über Indien und Tibet etwas kurz ausgefallen ist mit einer kleinen Abhandlung zum Buddhismus.
Um den Karneval in Rio geht es im Kapitel über Brasilien genauso wie um die Fitinhas, die beliebten bunten Armbänder, die man tragen muss, bis sie von selber vom Handgelenk fallen, damit ein Wunsch in Erfüllung geht. In Irland begegnen wir dem Leprechaun, einem Kobold, der weiß, wo am Ende des Regenbogens der Goldschatz versteckt ist – und wusstet ihr, dass es in Island eine Elfenbeauftragte gibt, die sogar vom Bauministerium konsultiert wird?
In Algerien gibt es das Glücksymbol Hamsa, auch bekannt als die fünf Finger der Fatima, der jüngsten Tochter Mohammeds, und das Kapitel über Großbritannien erklärt unter anderem, was es eigentlich mit dem Mistelzweig auf sich hat. In vielen Gegenden in Lateinamerika wird die Gottheit Ekeko verehrt, deren Statue in vielen Haushalten steht – und besonders Glück bringt es, der Statue eine angezündete Zigarette in den Mund zu stecken.
Das Kapitel über Thailand ist wieder ein kurzes: hier geht es darum, warum Glücksforscherin Sauwalak Kittiprapas eine staatliche Glückspolitik für sinnvoll hält. Abschließend macht die Reise halt in den USA, wo das Streben nach Glück im Grundrecht verankert ist.
Fazit:
Das Buch nimmt dem Leser mit auf eine lange, glückliche Weltreise. 14 Länder, 14 Kapitel über Glücksbringer, Symbole, Bräuche, Traditionen, Aberglauben, Rezepte... Ein bisschen glücklich macht es allein schon, immer mal wieder, in aller Ruhe und achtsam, ein Kapitel über das Glück zu lesen – am besten gemütlich auf dem Sofa, mit Kuscheldecke und einem warmen Getränk.Auch als Geschenkbuch eignet sich das Buch in meinen Augen hervorragend, besonders, wenn man jemanden beschenken will, der ein bisschen Glück gerade sehr gut gebrauchen könnte.
Der kleine Buddha (HERDER spektrum)
read moreDer Elefant, der das Glück vergaß

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Liebe, Weisheit, Erkenntnis – ein Geschenk, das Herz und Seele berührtNiemand versteht es so gut, tiefe buddhistische Weisheit auf humorvolle und unterhaltsame Art zu präsentieren, wie Ajahn Brahm. Neun Jahre nach seinem SPIEGEL-Bestseller Die Kuh, die weinte präsentiert er neue Geschichten, die alltagspraktisches Lebenswissen bieten, ohne jemals belehrend zu wirken. Dabei schöpft der weltberühmte Mönch aus eigenen Erfahrungen, Erzählungen seiner Schüler, bekannten Anekdoten und alten Märchen, denen er eine überraschende neue Wendung verleiht. Mit großer Leichtigkeit und unnachahmlichem Charme vermittelt er zeitlos gültige Weisheit, die im Innersten berührt und einen ganz neuen Blick auf das eigene Dasein schenkt. Ein Buch, das lauthals zum Lachen bringt und auch zu Tränen rührt – für alle Menschen, die auf der Suche nach einem glücklichen Leben sind.
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Zum Nachdenken
Schöne Lebensweisheiten und so viel Humor. Es liest sich einfach und die Kurzgeschichten lassen uns über uns, die andern und das Leben nachdenken.
Es ist kein religiöses Buch, sondern eine Mischung aus interessanten Geschichten und Lebensweisheiten, die sogar meine Kinder genießen.
Man kann Ajahn Brahm auf Youtube folgen. Auf einem Channel des budhitsischen Klosters unter der Leitung von Ajahn Brahm. Ajahn Brahms Reden sind live zu erleben und sind wirklich besonders. Er zaubert mir mit seiner positiven Art immer ein Lächeln ins Gesicht.
"Die Kuh, die weinte" hat er auch geschrieben. Auch das ist einer meiner Lieblingsbücher. Beim ersten Lesen konnte ich es kaum wieder aus der Hand legen, und die Geschichten haben mich tief berührt.
Dieses Buch ist etwas anders. Aber ich finde es fast genau so schön. Ich habe es durchgelesen, und trotzdem liegt es seit Wochen auf meinem Nachttisch, weil ich es wahrscheinlich noch einmal lesen möchte. Diese neuen Geschichten bringen mich oft zum Schmunzeln.
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Ein Buch, das aus der Reihe tanzt
Das Buch habe ich sehr gerne gelesen, aber man darf nicht zu viel erwarten. Es hat kaum literarischen Anspruch, aber darum geht es dem Autor auch gar nicht. Ihm ist es wichtig, so scheint mir, gut verständliche Lebenshilfe zu geben, angelehnt an buddhistischer Weisheit. Oftmals recht humorvoll. Ein Buch, das zur Psychohygiene einlädt, muss aber nicht. Menschen, die zu faul sind, an sich zu arbeiten, können die Geschichten auch einfach nur lesen und sie auch wieder vergessen … Mir ist es nicht gelungen, sie einfach nur zu lesen. Die Geschichten haben innerlich etwas mit mir gemacht, denn ich habe recht interessante und differenzierte Erfahrungen mit dem Buch gemacht. Meine Vernunft ist sehr zensierend mit den vielen kurzen Geschichten umgegangen, was den Inhalt betraf. Meine Seele dagegen hat sich in den Geschichten gesuhlt. Ich hatte nachts wohltuende Träume. Deshalb habe ich beschlossen, mir noch weitere Bände von dem Autor anzuschaffen.
Nicht jede Geschichte fand ich gut. Einige fand ich recht unglaubwürdig und für schwere Probleme wurden, so schien mir, zu schnelle Lösungen geboten, was mich doch recht kritisch gestimmt hat.
Aber ich weiß, dass für jeden Menschentyp die richtige Geschichte in dem Buch geschrieben steht. Man muss sich nur öffnen, denn wer sich verschließt, schließt nicht nur schlechte, sondern auch gute Erlebnisse aus …
Ich habe in dem Buch sieben Geschichten gefunden, die mich angesprochen haben. Besonders die Geschichte über den Umgang mit Haustieren, die bei schwerster Krankheit im Endstadium häufig eingeschläfert werden und ich mich damit als Katzenbesitzerin sehr schwer tue. Ich liebe Tiere über alles. Ich wünsche mir, dass die Tiere einen natürlichen Tod sterben. Ich bin gegen das Einschläfern und habe in einer Geschichte dazu eine sehr hilfreiche Antwort auf meine Frage gefunden …
Eine weitere Geschichte beinhaltet das Thema Nichtstun, mit dem sich Menschen aus einer Leistungsgesellschaft recht schwertun ...
Witzige, gut umsetzbare Methoden sind allen Geschichten angeschlossen.
Mein Fazit?
Die Quintessenz des Buchs ist, nehme nichts und niemanden persönlich, der dir mit seinen miesen Launen in die Quere kommt ...
Auch wenn das Buch nur einen kleinen literarischen Anspruch hegt, ist es doch durch den Humor und der vielen Weisheit, die, als ich die Geschichten gelesen habe, mir das Gefühl gegeben haben, mit den Geschichten zu schweben. Mir kam alles so leicht vor. Deshalb ist es für mich ein sehr wertvolles Buch, weshalb es von mir die volle Punktzahl erhält.
Ich werde das Buch in meiner Arbeit mit psychisch kranken Menschen einbringen, und mit ihnen gewisse Geschichten durchgehen.
Ein Buch für Klein und Groß...
Hundert ist ein Buch für Kinder und Erwachsene gleichermaßen, ein Buch zum Vorblättern und Zurückblättern, zum Fantasieren und miteinander ins Gespräch kommen. Es geht um alles, was man im Leben lernt: Der erste Purzelbaum, die erste Liebe, das erste Mal Kaffee trinken und die Erkenntnis, wie riesengroß die Welt ist. Später begreift man, dass man sich immer noch nicht erwachsen fühlt, auch wenn die mittleren Jahre längst erreicht sind. Und im hohen Alter lernt man nicht nur, wie kostbar die Zeit ist, sondern auch, Dinge zu verlernen. Und die Angst vor dem Tod zu verlieren. Das ist der natürliche Prozess des Lebens. Heike Faller serviert uns keine Lebensweisheiten, sie hat mit jungen und alten Menschen gesprochen und deren Erfahrungen in kurze Sätze gefasst, die sich zusammenhängend lesen wie ein schönes, anrührendes Gedicht über das Leben.
Dieses Buch lebt von der Idee an sich und dem gelungenen Zusammenspiel von Text und Bild. Mit jeder Seite gelangt man von der Geburt an zu einem immer weiteren Lebensjahr und erfährt, wie es einem da ergehen kann. Natürlich vergleicht man die Sätze mit der eigenen Lebenssituation und -erfahrung und nickt zustimmend oder wiegt den Kopf, wenn es einmal nicht übereinstimmen will.
Wenn ich das Buch mit einem Attribut beschreiben müsste, so wäre das wohl: 'schlicht'. Aber hier passt es irgendwie, weil sowohl die Bilder als auch der Text viel Raum für eigene Gedanken lassen und dabei trotzdem eine ganz eigene Atmosphäre erzeugen. Der Wunsch der Autorin ist es, dass jemand mit noch wenig Lebensjahren das Buch gemeinsam mit jemandem liest, der bereits über deutlich mehr Lebenserfahrung verfügt, und dass man darüber zum gemeinsamen Austausch kommt. Eine schöne Idee, wie ich finde, und damit nicht nur ansprechend, sondern auch anregend.
Valerio Vidalo ist für die Illustrationen verantwortlich, die in diesem Buch eine große Rolle spielen. Die meisten Bilder haben mich auch tatsächlich angesprochen, allerdings stieß mich die zunehmende Dunkelheit bei den höheren Lebensjahren doch etwas ab. Natürlich ist Altsein nicht immer schön, man hat schon viele Verluste erlebt, vergisst das ein oder andere und muss der Endlichkeit des eigenen Lebens immer mehr ins Auge blicken - aber die immer düstereren Bilder depremierten mich auch irgendwie. Glücklicherweise ging der Text damit nicht immer d'accord, sondern bot immer wieder einmal auch positive Aspekte.
Ein schönes Buch auch zum Verschenken - für dich und mich und Klein und Groß...
© Parden
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