Die Eherne Garde 3: Die Ebenen der Ewigkeit

In den Überresten eines verlassenen Dorfes leben zwei Kinder wie eine Familie zusammen – vollkommen unbehelligt – bis ein Fremder in ihre friedliche Welt eindringt. Aus dem anfangs harmlosen Spiel wird bald bitterer Ernst…
1857 leben der 12jährige Culann und das Mädchen Muirgheal (Mur) in einem verlassenen Dorf in Irland. Eine Hungersnot hat die Dorfbewohner vertrieben, die beiden Kinder wollten jedoch nicht mitziehen und haben sich versteckt bis alle Bewohner fort waren. Nun sorgt Culann für Nahrung und Torf für das Feuer, Mur bereitet das Essen zu, und beide fühlen sich von den Steinwächtern vor dem Dorf beschützt.
Doch eines Tages taucht ein Fremder auf. Er ist auf der Suche nach brauchbaren Überbleibseln der ehemaligen Bewohner und stößt dabei auf die Kinder. Der Fremde beschließt, bei den Kindern zu bleiben, doch das ist ganz und gar nicht im Sinne von Culann und Mur. Doch wie sollen sie sich gegen den Erwachsenen zur Wehr setzen?
Der Einstiieg in die Geschichte hat mich positiv überrascht. In wenigen Sätzen skizziert die Autorin das Dorf, die beiden kindlichen Charaktere und das Zusammenleben von Culann und Mur. Diese Schilderungen empfand ich als sehr bildhaft und atmosphärisch. Doch nachdem der Fremde auftauchte, wurde die Erzählung für mich zunehmend schwächer, unklarer, ausgefranster. Und mit dem Ende konnte ich leider gar nichts anfangen.
Anfangs stark, dann zunehmend nachlassend - schade, da hatte ich mehr erhofft...
© Parden
Klappentext:
Unwegsame Landschaften und seltsame Wesen. Rätselhafte Aufgaben und geheimnisvolle Begegnungen. Magie und Mutproben.
Ob die griechischen Versepen, die isländischen Sagas oder das Nibelungenlied – seit jeher beschäftigt sich Literatur mit abenteuerlichen und fantastischen Stoffen. Als im 20. Jahrhundert das Genre Fantasy entstand, erhielten diese alten Motive und Erzählstrukturen ein neues Gewand. Auch heute ist die Faszination für fantastische Geschichten ungebrochen und die Vielfalt der Fantasy-Stories beeindruckend, wie die vorliegende Anthologie beweist: Die hier veröffentlichten Texte haben es auf die Shortlist eines Kurzgeschichten-Wettbewerbs geschafft und zeugen von der Originalität und der Qualität zeitgenössischer Fantasy-Autoren.
„Schattenfeuer“ – die besten Fantasy-Kurzgeschichten von heute! In einer Anthologie zusammengefasst von Petra Mattfeldt und Burkhard P. Bierschenck.
Rezension:
Enthaltene Geschichten:
„Wenn der Mond im Blut erwacht“ – Wilfried Abels
„Auf die Größe kommt es an“ – Ulrich Borchers
„Die Auslöschung des Ghouls“ – Jens-Philipp Gründler
„Schwarzfeuer“ – Anke Höhl-Kayser
„Die Geburt des neuen Zeitalters“ – Jasper John
„Die Smooths“ – Simon Käßheimer
„Hoppla, eine Seele“ – Dana Lione
„Ignis“ – Valerie Loe
„Der Tempel auf der Teufelsley“ – Lyakon
„Böser Zwilling“ – Dörte Müller
„Nebelflammen“ – Patricia Rieger
„Das ewige Bernsteinfeuer“ – Barbara A. Roperts (Siegertitel des Wettbewerbs)
„Bauernopfer“ – Markus Sapel
„Warum Magier keine Familie haben“ – Boris Schneider
„Das Weibsstück“ – Angela Stoll
„Magie der alten Zeit“ – Claudia Timpen
„Merlin“ – Markus Veith
„Planet der Schmetterlinge“ – Alexander Weiz
Bereits 2015 lobte der DrachenStern Verlag den DrachenStern-Fantastik-Preis in den Kategorien Fantasy uns SciFi aus. Diese Anthologie beinhaltet alle 18 Beiträge, die es auf die Shortlist der Fantasy-Kategorie geschafft haben. Wie zu erwarten fällt die Bandbreite dabei natürlich enorm aus und reicht von märchenhaften Geschichten wie „Planet der Schmetterlinge“ über Urban Fantasy wie „Der Tempel auf der Teufelsley“ oder „Böser Zwilling“, humoristisch angelegte Geschichten wie „Warum Magier keine Familie haben“ und Jugend-Fantasy klassischen Stils wie „Auf die Größe kommt es an“ bis hin zu eher ‚abgehobenen‘ Beiträgen wie „Merlin“.
Was einem davon mehr oder weniger gefällt, hängt natürlich nicht zuletzt vom persönlichen Geschmack ab. Mir war „Merlin“ über eine Person, die rückwärts durch die Zeit lebt, beispielsweise zu surreal und „Bauernopfer“ schlichtweg unverständlich. Da fehlt jede für mich erkennbare Auflösung. Sehr gut gefiel mir dagegen „Der Tempel auf der Teufelsley“, wo der Autor eine lokale Sage als Grundlage seiner Geschichte nutzt. Mein Favorit ist zweifelslos „Auf die Größe kommt es an“. Hier leben die Menschen in Wolkenstätten, in denen jeweils entweder nur Jungen oder nur Mädchen geboren werden. Im Alter von 15 Jahren werden per Losentscheid diejenigen ausgewählt, die sich auf die lebensgefährliche Reise zu einer der anderen Städte machen müssen, um so den Erhalt der Menschheit zu sichern. Doch in der riesigen Ebene zwischen den Städten leben kaum besiegbare Drachen, die die jungen Menschen als willkommene Zwischenmahlzeit ansehen. So schaffen es jeweils nur wenige der Ausgesandten, eine der anderen Städte zu erreichen. Der Held dieser Kurzgeschichte wählt für seine Reise jedoch keine der klassischen Waffen. Stattdessen nimmt er seinen Kuscheldrachen mit.
In dieser Auswahl dürfte wohl für jeden Fantasy-Fan etwas dabei sein.
Fazit:
In dieser Anthologie wird wohl jeder Fan von Fantasy-Kurzgeschichten etwas für ihn passendes finden.
Alle meine Rezensionen auch zentral im Eisenacher Rezi-Center: www.rezicenter.blog
Über booksnacks
Kennst du das auch? Die Straßenbahn kommt mal wieder nicht, du stehst gerade an oder sitzt im Wartezimmer und langweilst dich? Wie toll wäre es, da etwas Kurzweiliges lesen zu können. booksnacks liefert dir die Lösung: Knackige Kurzgeschichten für unterwegs und zuhause!
Jede Woche eine neue Story: www.booksnacks.de
Klappentext:
Mit gebrochenem Herzen gefangen im Moor, erglimmt ein einzelnes Licht in der Finsternis. Wie viel vermag es zu halten – von dem, was es verheißt?
Über booksnacks
Kennst du das auch? Die Straßenbahn kommt mal wieder nicht, du stehst gerade an oder sitzt im Wartezimmer und langweilst dich? Wie toll wäre es, da etwas Kurzweiliges lesen zu können. booksnacks liefert dir die Lösung: Knackige Kurzgeschichten für unterwegs und zuhause!
Rezension:
Eine junge Frau soll nach dem Willen ihrer Eltern einen jungen Mann aus ihrem Dorf heiraten. Doch sie ist fest entschlossen, auf die Rückkehr ihres Verlobten zu warten, der vor Jahren in den Krieg zog. Verbittert läuft sie ins Moor, wo sie als Kinder zusammen ein Versteck errichtet hatten.
Die Geschichten der „booksnacks“-Serie sind dafür bekannt, wirklich kurz zu sein. In dieser Hinsicht fällt Julia Lalena Stöckens „Narrenfeuer“ schon fast aus dem üblichen Rahmen, denn es ist doch etwas länger als die anderen „booksnacks“, die ich bisher kannte. Dies tut der Kurzgeschichte durchaus gut, denn so bleibt Raum, eine etwas komplexere Handlung aufzubauen.
Die in einem ländlichen Mittelalter-Setting beheimatete Fantasy-Story kann in ihrer Kürze durchaus überzeugen. Dabei gelingt es der Autorin, die Handlung nicht vorhersagbar zu gestalten. Das Ende kommt recht überraschend daher, wobei es nicht jedermanns Geschmack treffen dürfte. Auf Details soll hier verzichtet werden, um nicht zu viel zu verraten.
Fazit:
Diese Fantasy-Geschichte kann in ihrer Kürze durchaus gefallen.
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Klappentext:
Cassandra ist Nachtjägerin.
Für Geld jagt sie Vampire, Werwölfe und andere Monster. An Halloween erhält sie jedoch einen ganz besonderen Auftrag: Ein Werwolf-Welpe ist von seinem Rudel ausgerissen und hat sich unter die verkleideten Menschen gemischt. Zusammen mit dem Dämon Lester, ihrem ehemaligen Lehrmeister und Geliebten, macht Cassandra sich kurzerhand auf die Suche nach dem Welpen. Mit den Werwölfen hat sie nämlich noch eine ganz besondere Rechnung offen.
Doch die Nacht verläuft ganz anders, als sie erwartet hätte.
Dieses Ebook ist bereits 2012 unter dem Namen "Peter und der Werwolf- Eine Halloweengeschichte" erschienen.
Rezension:
Seit sich seine Eltern getrennt haben, lebt der 12-jährige Peter bei seinem Vater und dessen neuer Frau. Doch alle paar Wochen muss er für ein paar Tage zu seiner Mutter, was er überhaupt nicht mag, da er dort über Nacht immer in seinem Zimmer bleiben muss. Und diesmal ist der Besuch auch noch über Halloween. Statt mit seiner extra gebastelten Maske durch die Straßen zu ziehen, ist er wieder im Zimmer eingesperrt. Aber heute entschließt sich Peter, doch heimlich loszuziehen. Noch im Haus entdeckt er jedoch ungeheuerliches. In Panik flieht er und verläuft sich im Halloween-Getümmel.
Diese Kurzgeschichte führt den Leser in die Welt der Nachtjägerin Cassandra ein, die sich ihr Geld mit der Jagd auf die Wesen der Nacht verdient. Während sie mit Vampiren und Dämonen jedoch durchaus auskommen kann, hasst sie Werwölfe inbrünstig. Anscheinend war diese Geschichte ursprünglich als One Shot konzipiert und wurde erst nachträglich durch andere Abenteuer Cassandras im Rahmen der „Die Nachtjägerin“-Reihe ergänzt.
Die Autorin erzählt die Geschichte wechselweise aus Peters und aus Cassnadras Sicht. Obwohl die Story gut erzählt ist und durchaus unerwartete Wendungen bietet, fehlt ihr leider irgendwie der letzte Pep, um den Leser wirklich mitzureißen.
Fazit:
„Werwolfsjagd“ ist eine Halloween-Geschichte, der leider das letzte Etwas fehlt um wirklich spannende oder gar gruselig zu sein.
Alle meine Rezensionen auch zentral im Eisenacher Rezi-Center: rezicenter.wordpress.com
Klappentext:
Da, wo sich die Grenzen von Fantasie und Realität überschneiden, wo das Magische mit dem Alltäglichen sich vereint, da ist unsere Anthologie angesiedelt. Eine Sammlung von 23 bisher unveröffentlichten phantastischen Kurzgeschichten nimmt Sie mit auf die Reise zu den Welten, die im Geheimen und Verborgenen liegen, voller Rätsel und Mystik. Wir präsentieren 17 Autoren, die sich in diesen unheimlichen Bereich vorgewagt haben: Matthias Falke, Jacqueline Montemurri, Peggy Weber, Dr. Olaf Lahayne, Vertigo Stray Cat, Christoph Steven, Laura Mench, Kevin Cegla, Regine Bott, Tobias Reckermann, Susanne Ulrike Maria Albrecht, Christian Künne, Julia Annina Jorges, Regina Schleheck, Sebastian Görlitzer, Senta Kuharsky, Rico Gehrke
Rezension:
Enthaltene Geschichten:
Julia Annina Jorges: Das Abflussphänomen
Matthias Falke: Atropos oder Das Holzhaus am Alten See
Peggy Weber: Katzenwolken
Dr. Olaf Lahayne: Die letzte Jagd
Vertigo Stray Cat: Frauenmuseum
Christoph Steven: Das seltsame Schweigen der Reichen
Laura Mench: Diagnose
Kevin Cegla: Das Cellospiel
Vertigo Stray Cat: Krähenflug
Regine Bott: Die verkannte Gabe des Mr. Plummer
Tobias Reckermann: Schattenschürer
Jacqueline Montemurri: Die Galerie des Herrn Mevis Tofeles
Susanne Ulrike Maria Albrecht: Lass mich hinübergehen!
Christian Künne: Die graue Hütte
Jacqueline Montemurri: Begegnung
Christoph Steven: Der Abtrünnige
Regina Schleheck: Jim Herrenlos
Sebastian Görlitzer: Die Insel
Vertigo Stray Cat: Hoffnungsvoll verloren
Senta Kuharsky: Wenn der Kreis sich schließt
Senta Kuharsky: Parallelen
Senta Kuharsky: In der Stille
Rico Gehrke: Wo bist du?
Peggy Weber: Nichts
Rico Gehrke: Die eiserne Schere
Rico Gehrke: Kriech um dein Leben
Hier findet der Leser thematisch fast alles. Der Bogen dieser Anthologie reicht von den einzigartigen Erlebnissen einer Schülerin über die Probleme eines Arztes und unheimliche Abenteuer im ländlichen Amerika bis hin zum Kennenlernen einer Regenwörmin. Eine Inhaltsangabe aller enthaltenen Geschichten würde den Rahmen dieser Rezension sprengen.
Die (incl. Bonus) 26 Kurzgeschichten dieser Anthologie unterscheiden sich gleich in mehrfacher Hinsicht ausgesprochen stark voneinander.
Zuerst wäre da das Genre zu nennen. Obwohl Titel und Klappentext auf Magie und damit Fantasy deuten, spielen magische Elemente (zumindest im wörtlichen Sinn) in kaum einer der Geschichten eine Rolle. Auch sonst kann man nur die wenigsten der enthaltenen Kurzgeschichten der Fantasy zuordnen. Einen erheblich größeren Anteil nehmen SciFi- und Horror-Themen ein. Und dann wäre da noch ein nicht gerade kleiner Anteil, der eigentlich in kein Genre passt. Diese Stories kann man eigentlich nur als skurril bezeichnen.
Auch die Erzählformen der einzelnen Geschichten sind sehr unterschiedlich, und leider muss man das auch von der schriftstellerischen Qualität sagen. Während es hier durchaus ein paar Highlights gibt („Die letzte Jagd“, „Krähenflug“, „Die Galerie des Herrn Mevis Tofeles“, „Jim Herrenlos“), kann man einen Großteil der Stories leider nur als mittelmäßig bezeichnen. Einzelne gehören sogar in die Kategorie „Müll“.
Wie soll man ein solches Sammelsurium nun bewerten? Das ist natürlich alles andere als einfach. Während durchaus einzelne Kurzgeschichten enthalten sind, die für sich alleine überzeugen können und denen eine Veröffentlichung in einer Sammlung gleichwertiger Werke zu gönnen wäre, hinterlässt ein anderer – leider deutlich größerer – Teil einen eher gemischten Eindruck. Und dann die Beiträge, die einfach nur schlecht sind …
Fazit:
Eine Anthologie, die alle Bereiche der Phantastik abdeckt, aber leider nur wenige Höhepunkte bietet.
Alle meine Rezensionen jetzt auch zentral im Eisenacher Rezi-Center: rezicenter.wordpress.com
Spannend und süchtigmachend
Eine bunt zusammengewürfelte Gruppe von Menschen mit den unterschiedlichsten Vergangenheiten, Charakteren und Fähigkeiten macht sich auf den Weg, um den drohenden Untergang der Menschen in Yur aufzuhalten. Ein bekanntes Strickmuster, scheint man da zu denken.
Aber es ist viel mehr. Dem Autor gelingt es, seine Protagonisten zutiefst menschlich darzustellen, obwohl sie alle auf einem gebiet herausragend sind. Er lässt den Leser teilhaben an ihren Problemen, sich zusammenzuraufen, um gemeinsam das große Ziel zu verfolgen.
Anfangs habe ich mich schwer getan, die beiden parallel verlaufenden Erzählstränge mit der gleichen Aufmerksamkeit zu verfolgen. Doch sehr bald kristallisiert sich heraus, dass der zweite die Zeit vor Beginn der großen Bedrohung beschreibt und ich will als Leser natürlich wissen, wie es dazu gekommen ist. In diesem Strang haben wir auch den Negativcharakter, für den sich der Autor ebenso viel Zeit genommen hat, so dass der Leser mitunter nicht umhin kann, Mitgefühl für ihn zu entwickeln.
Nach den ersten Band habe ich mir umgehend den zweiten besorgt, um sofort weiterlesen zu können. Ein Buch, das dies bei mir schafft, bekommt fünf Sterne.
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