Mein Gang durch die Hölle

Buchseite und Rezensionen zu 'Mein Gang durch die Hölle' von Renée Wum
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2 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Mein Gang durch die Hölle"

Koby erträgt viele Jahre lang, zuerst in Schule und Internat, dann in seinem Sportclub, Mobbing, Schläge, Misshandlungen, Missbrauch durch Mitschüler und einen Erzieher. Eines Tages bricht er unter seiner ständigen Angst, vor allem der immer wiederkehrenden Todesangst vor dem Ertrinken und dem Eingesperrtsein, zusammen. Im Krankenhaus findet er endlich Mut, einen Teil seiner Leidensgeschichte zu erzählen. Als er feststellt, dass seine Eltern und die Ärzte ihm Glauben schenken, bricht er ein weiteres Mal zusammen. Übergroß ist seine Scham, und er stellt sich immer wieder die Frage, warum er das alles mit sich machen ließ.

Diskussionen zu "Mein Gang durch die Hölle"

Autor:
Format:Broschiert
Seiten:246
EAN:9783899508116
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Rezensionen zu "Mein Gang durch die Hölle"

  1. Koby´s Hölle auf Erden

    Koby ein einfacher, sensibler, fröhlicher Junge verbringt seine letzten Jahre in einem Internat. Dort bekommt er es mit einer Bande von 5 Jungs zu tun, die ihn mobben,schlagen,misshandeln und drangsalieren. Jeden wird Koby mehr von diesen 5 angefeindet und auf das schrecklichste missbraucht, kein Lehrer sieht etwas oder möchte etwas sehen und die anderen Schüler haben selbst Angst. Sei es im Schwimmbad wo man ihn untertaucht, das er Angst hat zu ertrinken. Oder in der Toilette wo sie ihn mit dem Kopf in die Toilette stecken und teilweise noch missbrauchen dazu. Nach viele Jahren des Schweigens weil er Angst hat die 5 tun auch seinen Eltern etwas an, bricht Koby sein Schweigen, aber keiner will ihm glauben.
    Viel zu lange hat er gewartet, das sieht er jetzt ein. Schwerstens psychisch angeschlagen geht er nicht mehr zur Schule, aber die Anfeindungen,Misshandlungen und Mobbing gehen weiter, im Sportverein und auch in der Ausbildungsstelle.

    Meine Meinung:
    Leider kann ich diesem Buch nur 2 Sterne geben. Für mich ist dieses Buch ein aneinanderreihen von negativen Erlebnissen.Mich hat dieses Buch einerseits erschüttert, anderseits auch sehr stutzig gemacht und es lässt den Leser dann auch mit vielen Fragen stehen.
    Dieser Tatsachenbericht, wurde nur nach Erzählungen von Koby geschrieben. Durch die psychischen Probleme Kobys und die Zeit , weiß man im Enddefekt nicht was alles bis ins Detail passiert ist.(Er sagt ab und an in dem Buch ob er wohl geträumt hat). Ich habe keinen Psychologischen Bericht entdeckt in diesem Buch, geschweige den irgendetwas positives entnommen, das es nach einer Behandlung aufwärts geht, sehr schade das man da nichts mehr am Ende erfahren aht.. Und so endet das Buch dann auch mit vielen offenen Fragen. Ich hatte dann für mich beschlossen auf Seite 157 mit dem Buch abzubrechen und den Rest des Buches nur noch überflogen.
    Zu schlecht war die sprachliche Umsetzung dieses Buches, Fehler,
    mehrfach dieselben Sätze und Ereignisse. Meiner Meinung nach hätte dieses Buch so gar nicht verlegt gehört, sondern sollte nochmals gründlich korrigiert werden, ein großer Fehler des Verlags und nicht der Autorin.
    Ich bin mir leider nicht sicher ob man sich diese Buch an tun muss, weil es für manche zu heftig ist.

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Ich, Nojoud, zehn Jahre, geschieden

Buchseite und Rezensionen zu 'Ich, Nojoud, zehn Jahre, geschieden' von Nojoud Ali
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4 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Ich, Nojoud, zehn Jahre, geschieden"

Diskussionen zu "Mein Gang durch die Hölle"

Autor:
Format:Taschenbuch
Seiten:208
Verlag: Knaur TB
EAN:9783426783153
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Rezensionen zu "Ich, Nojoud, zehn Jahre, geschieden"

  1. 4
    12. Nov 2015 

    Ein wichtiges Buch...

    Als ich zehn Jahre alt war - was habe ich da gemacht? Ich war gerade mit meinen Eltern und meinem Bruder in ein neues Haus gezogen, ich ging in die vierte Klasse der Grundschule, hatte Musikunterricht, war im Sportverein und spielte mit meinen Freundinnen, fuhr Rollschuhe, baute Baumhäuser, ging im Sommer schwimmen und liebte die Ferien auf dem Bauernhof meiner Großeltern.

    Nojouds Kindheit sieht anders aus. Als Kind einfacher Eltern in Jemen, die meist keine Arbeit und nur sehr wenig Geld haben, lebt sie inmitten von zahlreichen Geschwistern. Es gibt kaum Spielsachen, manchmal so wenig zu essen, dass es kaum für alle reicht, Fernsehgeräte oder Radios sind nur vom Hörensagen bekannt. Und doch ist Noujoud eine ganz normale Zehnjährige mit ganz normalen Vorlieben, Träumen und einem großen Zugehörigkeitsgefühl zu ihrer Familie. Doch dann verwandelt sich ihr Leben in einen Albtraum.

    Nojoud wird gezwungen, die Schule im zweiten Schuljahr abzubrechen, kurz bevor ihr Vater sie einem dreimal so alten Mann zur Ehefrau gibt. In einem abgelegenen Dorf fern ihrer Familie ist sie seinem Willen und dem seiner Schwiegermutter schutzlos ausgeliefert. Geschlagen, gedemütigt - und vergewaltigt.

    Trotzdem würde ich mir so sehr wünschen, dass mich jemand an der Hand nimmt, mich mitfühlend ansieht. Dass man mir zuhört, nur das eine Mal! Aber es ist, als sei ich unsichtbar. Keiner sieht mich. Ich bin zu klein für sie. Ich reiche ihnen gerade bis zur Hüfte. Ich bin erst zehn Jahre alt, vielleicht noch nicht mal, wer weiß?

    Was bleibt Nojoud? Weglaufen ist sinnlos - so abgelegen, wie das Dorf ist, würde man sie rasch wieder einfangen, sie käme nie bis zum Haus ihrer Eltern. Und selbst wenn: schließlich war es ihr Vater, der sie diesem Mann zur Frau gegeben hat. Sicher würde er sie schnellstmöglich wieder zu diesem zurückschicken. Sich umbringen, weil sie es nicht mehr aushält? Nojoud beschließt in ihrer Verzweiflung einen besonderen Weg. Während eines Besuches bei ihren Eltern rennt sie weg, fährt erstmals allein mit einem Bus, schließlich sogar mit einem Taxi, denn plötzlich hat sie ein Ziel: das Gericht.

    Ich bin ein Mädchen vom Land, das in der Hauptstadt lebt. Ich habe mich immer den Befehlen der Männer aus der Familie gebeugt. Seit jeher habe ich gelernt, zu allem 'Ja' zu sagen. Heute habe ich beschlossen, 'nein' zu sagen.

    Bei Gericht begegnet Nojoud schließlich der Anwältin Chadha Nasser. Und das Mädchen kann hier nicht nur endich ihre Geschichte erzählen, sondern erfährt tatsächlich Hilfe. Was niemand zu hoffen gewagt hat: Sie erwirkt nach Wochen des Bangens die Scheidung ihrer Zwangsehe und darf endlich das Haus ihres Ehemanns verlassen. Über die Landesgrenzen hinaus wurde ihr Schicksal bekannt, und so wurde durch den Mut der Zehnjährigen vieles in Bewegung gebracht.

    In Jemen gilt die Zwangsverheiratung kleiner Mädchen als unumstößliche Tradition. Ein jemenitisches Sprichwort besagt: 'Heirate ein Mädchen mit neun, und deine Ehe wird glücklich sein.' Nach Nojouds Scheidung haben sich nicht nur andere Mädchen getraut, sich gegen ihre Ehemänner zu erheben, sondern es ist ein Tabuthema ans Licht der Öffentlichkeit gebracht worden, das auch viele andere Länder betrifft: Ägypten, Indien, Iran, Mali, Pakistan... In Jemen wurde inzwischen die Gesetzgebung geändert: das Mindestalter für die Eheschließung wurde auf 17 Jahre angehoben. Auch wenn sich die Tradition sicher nicht von heute auf morgen ändern wird, kann dies für die Mädchen als Zeichen der Hoffnung gesehen werden...

    Vor kurzem starb ein neunjähriges jemenetisches Mädchen, das mit einem Saudi verheiratet war, drei Tage nach der Hochzeit. Die Eltern hätten entsetzt sein müssen! Stattdessen haben sie sich eiligst bei dem Ehemann entschuldigt und ihm als Ersatz die siebenjährige Schwester des Mädchens angeboten, so als hätten sie ihm schlecht Ware geliefert.

    Dieses Buch erzählt von einer Geschichte, die weltweit für Aufsehen sorgte und Wellen schlug, die bis heute nicht abgeklungen sind. Insofern ist es ein wichtiges Buch. Es ist immer schwer, solche Bücher zu 'bewerten', denn schließlich wird hier ein Schicksal beschrieben. Meist aus der kindlichen Sichtweise Nojouds erzählt, erfährt der Text Ergänzungen durch Delphine Minoui, die als Journalistin als Nah-Ost-Expertin gilt. Sie schlägt den Bogen von der Schilderung des Einzelschicksals hin zu den gesellschaftlich-politischen Auswirkungen von Nojouds Geschichte, wodurch der Leser einen guten Einblick erhält in die Gegebenheiten Jemens. Dies hat das Buch in meinen Augen rund gemacht.

    Ein sehr eindrückliches Buch über ein Tabuthema, berührend und informativ zugleich.

    © Parden

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