Die Wasserfälle von Slunj: Roman

Landogar , ein Ritter der Burg Falkeneck dient dem Prinzen von Kordorien . Er ist vom Erfolg verwöhnt . Die Schlachten dir er mit seiner Truppe auskämpft sind von Sieg gekrönt . Aber dann wird er leichtsinnig ...
Der Schreibstil ist sehr bildhaft , flüssig und leicht zu lesen . Ich konnte die Geschehnisse praktisch vor Augen sehen . Die Charaktere passen hervorragend in die Geschichte. Da ist mir sofort Landogar aufgefallen . Er hat sozusagen das Herz am richtigen Fleck . Obwohl er als Ritter so manche Schlacht beiwohnt . Die Spannung erhöht sich während der Handlung , gerade auch was den Schluss betrifft .
Fazit : Dieses Fantasybuch ist mal etwas ganz anderes . Es ist , als ob die Geschichte im Mittelalter spielt . Auf Drachen , Gestaltenwandler usw . trifft man in diesem Fantasy nicht . In dieser Geschichte gibt es viele Kampfszenen , aber auch die Liebe spielt eine Rolle . Es sind vier Kapitel in diesem Buch die genau die richtige Länge haben . Dies ist der zweite Teil einer Reihe , den ersten habe ich nicht gelesen und bin trotzdem sehr gut in das Buch hinein gekommen . Es ist in sich abgeschlossen , aber das Ende ist doch offen . Wie geht es mit Landogar weiter ?
Interpol-Ermittler Malleus Bourreau ist Atheist geblieben in einer Welt, in der es vor Göttern nur so wimmelt. Und er ist gut in seinem Job, denn er hat keinen Respekt. Nicht vor Menschen und nicht vor Göttern. Sein aktueller Fall fordert ihn allerdings: Wertvolle Artefakte aus den verschiedensten Kulturen sind verschwunden und die Diebe gehen dabei buchstäblich über Leichen. Wie hängen die Gegenstände zusammen?
»Gnosis« ist der letzte Teil des zehnteiligen eSerials »AERA, die Rückkehr der Götter« von Markus Heitz: Sein letzter Fall der Staffel fordert ihn heraus: Alle Fäden beim Diebstahl der Artefakte in Treva laufen auf einen Punkt zu, und dorthin verschlägt es Malleus. Er muss ein Experiment verhindern, dass die Entitäten herausfordert. Sämtliche Entitäten der Welt – mit verheerenden Folgen für die Menschheit. Allerdings gibt es ein kleines Problem: Die Zeit ist viel zu knapp.
Die gesunkenen Artefakte wurden geborgen, und Dank eines zuvor heimlich angebrachten Peilsenders kann Malleus Bourreau ihnen folgen. Die Spur führt nach Dänemark - ausgerechnet in den überlaufenen Kopenhagener Tivoli. Dort will der Sammler offensichtlich die Artefakte in Empfang nehmen - die Chance für den Interpol-Ermittler, endlich zu erfahren, wer hinter dem Raub der Artefakte steht, weswegen bereits so viele Menschen ihr Leben lassen mussten...
Auch Bourreaus Sekretärin Lagrande macht sich auf den Weg nach Dänemark, nachdem sie zuvor wegen der Vorfälle im vorherigen Band die Befragungen durch die Polizei hinter sich gebracht hat. Doch sie fliegt nicht alleine. Der geheimnisvolle Schatten, der alle Folgen hindurch Malleus gefolgt ist und immer wieder sowohl sein Leben als auch das seiner Sekretärin rettete, hat sich ihr angeschlossen.
Der Tivoli als weltberühmter Vergnügungspark wird durch die Aktionen, die sich nun in Gang setzen, jedenfalls im Zentrum des weltweiten Aufsehens stehen. Jeder beschleicht jeden, einige überraschende Wendungen inbegriffen, bis es zum erwarteten Showdown kommt, bei dem nicht nur die Wände wackeln. Dabei fährt Markus Heitz noch einmal alle Geschütze auf - und ob ein Toter, zehn oder zehntausend, spielt dabei keine Rolle...
Ein unterhaltsames Finale der Staffel, das für meinen Geschmack jedoch noch zu viele Fragen offen lässt. Die Person des Schattens ist zwar nun ans Licht getreten, doch wer oder was dahinter steckt oder was die Motivation ist, Malleus ständig folgen zu wollen, ist im Dunkel geblieben. Auch Malleus selbst erschließt sich nicht wirklich - ist er ein Mensch, ein Superheld, ein Gott, ein was? Und was in seiner Vergangenheit hat er so verdrängt, das die Rachegelüste so vieler Wesen nach sich zieht? Was hat es mit den merkwürdigen Zigarren auf sich und weshalb trägt Malleus die verbergenden Kontaktlinsen?
Im Hinblick darauf, dass angedeutet wurde, es könnte womögilch eine zweite Staffel geben, kann ich nachvollziehen, dass hier noch nicht alles aufgelöst wurde. Dennoch kann ich nicht verhehlen, dass ich ein wenig enttäsucht bin - zumal ich aufgrund des Titels: Gnosis (= Erkenntnis) gehofft hatte, hier mehr zu erfahren.
Aber seis drum - alles in allem war dies ein passendes Finale zu einer überaus schrägen Reihe. Einer zweiten Staffel wäre ich daher nicht abgeneigt...
© Parden
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Bisher gelesen in der Reihe AERA - Die Rückkehr der Götter:
Prolog - Wie alles begann
AERA 1: Opfergaben
AERA 2: Das Vatikanrätsel
AERA 3: Preta
AERA 4: Sternenkind
AERA 5: Turbulenzen
AERA 6: Gottesbeweis
AERA 7: Tödliches Vergnügen
AERA 8: Die Finte
AERA 9: Nach dem Sturm
AERA 10: Gnosis
Interpol-Ermittler Malleus Bourreau ist Atheist geblieben in einer Welt, in der es vor Göttern nur so wimmelt. Und er ist gut in seinem Job, denn er hat keinen Respekt. Nicht vor Menschen und nicht vor Göttern. Sein aktueller Fall fordert ihn allerdings: Wertvolle Artefakte aus den verschiedensten Kulturen sind verschwunden und die Diebe gehen dabei buchstäblich über Leichen. Wie hängen die Gegenstände zusammen?
»Nach dem Sturm« ist der neunte Teil des zehnteiligen eSerials »AERA, die Rückkehr der Götter« von Markus Heitz: Sein aktueller Fall fordert ihn auf ungewohntem Terrain: Menschen verschwinden an der Küste, und oftmals bringen die Wogen Leichenteile an den Strand. Handelt es sich um das Tun eines Gottes oder ist es ein Monstrum? Dann erkennt Malleus, dass die Leichenteile viel zu alt sind, um zu den Verschwundenen zu passen. Etwas passt ganz und gar nicht.
Ob es dem Einzelgänger Malleus nun gefällt oder nicht - sein Chef bei Interpol ordnet an, dass seine pfiffige Sekretärin Lagrande ihn bei seinen Ermittlungen im neuesten Fall in Cornwall begleitet. Dies ist das erste Mal, dass die beiden so eng zusammenarbeiten - und mich hat es gefreut. Endlich einmal keine parallelen Handlungsstränge, sondern gemeinsame Anstrengungen zum selben Fall: sehr erfrischend.
Die verschwundenen Artefakte sind ein weiteres Mal verschwunden - am Grund des Ärmelkanals. Malleus wartet auf Nachrichten, dass diese Artefakte im Auftrag des mysteriösen Sammlers geborgen werden, doch vorher soll er den geheimnisvollen Fall an der Küste Cornwalls klären. Leichenteile werden immer wieder an den Strand gespült, sauber abgetrennt, die Schnittstellen wie versiegelt. Kein bekanntes Werkzeug vermag solche Schnitte zu vollbringen, und manche Leichenteile sind weit über 100 Jahre alt.
Wie immer soll Malleus klären, ob hinter den Vorfällen eine der wiederauferstandenen Entitäten steckt oder aber doch ein grausamer Serienkiller. Überraschend forsch steht ihm seine Sekretärin Lagrande zur Seite, die sich durch die Nähe zu ihrem Chef vielleicht auch noch eine ganz andere Entwicklung erhofft.
In der 136 Seiten starken neunten Folge des eSerials tauchen viele bereits bekannte Figuren auf, und örtlich rücken die Charaktere allmählich enger zusammen - größtenteils ohne voneinander zu wissen. Auch der Schatten hat die Spur des Interpol-Ermittlers wieder aufgenommen, lässt diesen aber im Glauben, dass er sich vollkommen andernorts befindet. Alles deutet auf den großen Showdown hin, auf den ich nun sehr gespannt bin.
Wirklich spannend war diese Folge für mich zwar auch nicht, doch die Zeichen deuten nun eindeutig aufs Finale...
© Parden
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Bisher gelesen in der Reihe AERA - Die Rückkehr der Götter:
Prolog - Wie alles begann
AERA 1: Opfergaben
AERA 2: Das Vatikanrätsel
AERA 3: Preta
AERA 4: Sternenkind
AERA 5: Turbulenzen
AERA 6: Gottesbeweis
AERA 7: Tödliches Vergnügen
AERA 8: Die Finte
AERA 9: Nach dem Sturm
Interpol-Ermittler Malleus Bourreau ist Atheist geblieben in einer Welt, in der es vor Göttern nur so wimmelt. Und er ist gut in seinem Job, denn er hat keinen Respekt. Nicht vor Menschen und nicht vor Göttern. Sein aktueller Fall fordert ihn allerdings: Wertvolle Artefakte aus den verschiedensten Kulturen sind verschwunden und die Diebe gehen dabei buchstäblich über Leichen. Wie hängen die Gegenstände zusammen?
»Die Finte« ist der achte Teil des zehnteiligen eSerials »AERA, die Rückkehr der Götter« von Markus Heitz: Sein aktueller Fall fordert ihn extrem: Ein privater Wiederbeschaffungsauftrag artet sehr schnell aus. Noch ehe Malleus begreift, was geschieht, befindet er sich im Mittelpunkt eines Drei-Fronten-Kriegs. Das könnte rascher tödlich enden als geplant. Und dabei bemerkt er jedoch etwas höchst Aufschlussreiches.
Nach Bolivien verschlägt es Malleus Bourreau diesmal, wo er für seine Auftraggeberin etwas über einen brisanten Diebstahl herausfinden soll. Von Anfang an hat der Interpol-Ermittler dabei das Gefühl, dass es hier nicht mit rechten Dingen zugeht. Und tatsächlich entdeckt Malleus rasch einige Ungereimtheiten. Doch soll der Diebstahl bald schon sein kleinstes Problem sein - steigende Unruhen unter den Bürgern fordern zunehmend seine Aufmerksamkeit...
Götter tauchen in dieser Folge nicht wirklich auf, allerdings gehen die Verwirrspiele an allen Fronten weiter. Malleus sowie seine pfiffige Sekretärin Lagrande bleiben auf der Spur der verschwundenen Artefakte. Bei aller Unterschiedlichkeit dieser Artefakte hat Lagrande eine Gemeinsamkeit herausgefunden, weiß allerdings noch nicht, was dies zu bedeuten hat. Bevor sie noch weiter darüber nachdenken kann, wird der nächste Anschlag auf sie verübt.
Auch der mysteriöse Schatten und anfangs oft heimliche Beschützer von Malleus Boureeau bekommt in dieser Folge wieder einiges zu tun. Er hat den Interpol-Ermittler zwar aus den Augen verloren, heftet sich dafür aber an die Fersen der Sektretärin - in der Hoffnung, dass diese ihn irgendwann wieder zu Bourreau führen wird. Dcoh wider Erwarten muss er nun auch noch Lagrande beschützen. Irgendwie läuft alles anders als geplant...
Leider kam in dieser Folge die Handlung nicht so richtig in Fahrt. Es gab durchaus einige actionlastige Episoden, doch wurde ich das Gefühl nicht los, dass sich hier alles fürs große Finale sammelt. Sozusagen die Ruhe vor dem Sturm - vielleicht auch aufgrund der gerade einmal 139 Seiten. Mir fehlte dadurch eine wirkliche Entwicklung, und die Erkenntnisse hinsichtlich der Artefakte sind auch kaum weiter gediehen.
Natürlich lese ich die Reihe nun auch zu Ende, hoffe aber, dass die Spannung im nächsten Band wieder deutlich anzieht.
© Parden
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Bisher gelesen in der Reihe AERA - Die Rückkehr der Götter:
Prolog - Wie alles begann
AERA 1: Opfergaben
AERA 2: Das Vatikanrätsel
AERA 3: Preta
AERA 4: Sternenkind
AERA 5: Turbulenzen
AERA 6: Gottesbeweis
AERA 7: Tödliches Vergnügen
AERA 8: Die Finte
Was wäre, wenn der Mensch von seinem Schatten und somit seinen schlechten Eigenschaften getrennt wäre? Wäre er wirklich so glücklich, wie der Staat es befielt oder würde ihm etwas fehlen. Antworten auf die Fragen gibt es in diesem lesenswerten Science-Fiction Roman.
Inhalt:
Die sechzehnjährige Lonka lebt in White York. Wie alle anderen hat sie keinen Schatten und die NOEMA, bei der sie ihre Ausbildung beginnt, sorgt dafür, dass alle Bewohner der Stadt glücklich sind. Doch ihr Traumberuf zeigt ihr schon bald Seiten der Gesellschaft, die sie sich vorher nicht vorstellen konnte.
Parallel dazu lebt in Black York eine Schattin mit gleichem Namen, die dank eines besonderen Tattoos anders als die übrigen Schatten ist und so die Möglichkeit erhält, ihre Umgebung anders zu sehen. Mit Hilfe der Schattenwandler versucht sie, beide Welten wieder zusammenzubringen und den Menschen endlich ihre Schatten wiederzugeben. Dafür könnte es allerdings zu spät sein, denn eine Katastrophe droht, die die Menschheit auslöschen könnte.
Cover:
Das farblose Cover zeigt einen Kopf umrahmt von zwei aufgeschlagenen Büchern. Der Titel tritt dank der Farbgebung gut hervor. Trotzdem ein Cover, dessen Bedeutung und Genrezugehörigkeit nicht so schnell klar wird.
Setting und Stil:
Das Buch spielt im Jahr 2265, die Menschheit scheint durch die Trennung von ihren Schatten ihr Ziel der Glückseligkeit erreicht zu haben. Doch hinter der Fassade ist eher das Gegenteil der Fall und so bleibt wohl nichts anderes übrig, als den Urzustand wieder herzustellen. White York und Black York werden toll beschrieben und stellen eine glaubhafte Zukunftsvision dar.
Die Handlung ist in 50 Kapitel aufgeteilt, in denen der Leser hauptsächlich den beiden Lonkas zur Seite steht. Der sehr angenehme Schreibstil lädt dazu ein, immer weiter zu lesen und noch ein paar Seiten mit der jeweiligen Lonka zu verbringen.
Charaktere:
Lonka ist dank ihrer Tätowierung etwas Besonderes und so dreht sich die Wiedervereinigung der Welten auch um sie, ihre Entscheidungen und ihre Wandlung vom guten Mitglied der Gesellschaft hin zur Rebellin. Man freundet sich leicht mit ihr an, folgt ihr gerne durch jede Gefahr und ist froh, wenn das Ziel in greifbare Nähe kommt. Besonders spannend dabei sind die Entwicklungen auf der Schattenseite, die eine völlig andere Welt zeigt, in der Lonkas Schatten ganz andere Möglichkeiten hat.
Das Regime mit seiner Happiness-Doktrin ist dagegen schon fast ein normales Szenarios des Grauens, das einem nur gefallen kann, wenn man genau auf deren Linie ist.
Lonka kann das alles natürlich nicht alleine bestreiten, sondern findet tolle Mitstreiter, die schon länger an der Veränderung gearbeitet haben, nun aber durch sie den richtigen Schlüssel zum Erfolg entdeckt haben.
Geschichte:
Die Möglichkeit den Menschen von seinem Schatten zu trennen, ohne dass dieser vernichtet wird, sondern stattdessen in Silos gefangen gehalten wird, wird logisch erklärt und bietet somit eine nachvollziehbare Grundlage für die Handlung. Dass so etwas nicht gut gehen kann, erklärt sich auch von selber und somit ist man sofort auf Lonkas Seite, die als einzige die Menschheit retten kann. Wenn man glückselig ist hat man ja keine Grund daran zu glauben, dass etwas Negatives passieren kann, und wenn dies doch der Fall ist, dann glaubt man einfach nicht daran. Eine gefährliche Haltung, wie sich zum Ende des Buches zeigt.
Eine tolle Geschichte, die die Möglichkeiten der Schattenabtrennung hervorragend durchspielt.
Fazit:
SchattenWeiss hat mir sehr gut gefallen. Mir gefällt die Geschichte, die Charaktere, das Setting, also eigentlich alles. Die Autorin zeigt ein Zukunftsbild, mit dem ich mich gerne beschäftigt und dessen Möglichkeiten auch in den Lesepausen durchgespielt habe. Ein toller Science-Fiction Roman, den ich Fans des Genres uneingeschränkt empfehlen kann. Ebenfalls etwas für Leser, die starke Charaktere lieben und herausfinden wollen, wie die Menschheit mal wieder ihrem Ende zustrebt.
Tödliche Wahl – der neue Roman der New-York-Times-Bestsellerautorin Marisha Pessl!
Ein packender Genre-Mix aus Psycho-Thriller, Coming-of-Age und Mystery.
Seit Jims ungeklärtem Tod hat Bee keinen ihrer Freunde mehr gesprochen. Als sich die fünf ein Jahr später in einem noblen Wochenendhaus an der Küste wiedertreffen, entgehen sie nachts nur knapp einem Autounfall. Unter Schock und vom Regen durchnässt kehren sie ins Haus zurück. Doch dann klopft ein geheimnisvoller Unbekannter an die Tür und eröffnet ihnen das Unfassbare: Der Unfall ist wirklich passiert und es gibt nur einen Überlebenden. Die Freunde sind in einer Zeitschleife zwischen Tod und Leben gefangen, in der sie dieselben elf Stunden immer wieder durchlaufen – bis sie sich geeinigt haben, wer von ihnen überlebt. Der Schlüssel zur Entscheidung scheint Jims Tod zu sein – in ihrer Verzweiflung beginnen die Freunde nachzuforschen, was wirklich mit ihm passiert ist, in jener Nacht, in der er in den Steinbruch stürzte. Und langsam wird klar, dass sie alle etwas zu verbergen haben …
Ein echter Page-Turner, der einen nicht mehr loslässt!
Eine atmosphärische, düstere Variante des altbekannten Zeitschlaufen-Romans:
Fünf Freund:innen verunglücken mit dem Auto, aber was für ein Glück: niemand scheint ernsthaft verletzt. Aber. Natürlich kommt da ein Aber. Hier grüßt nicht etwa das Murmeltier, sondern der Wächter, der ihnen am nächsten Tag eröffnet, sie seien bei dem Unfall gestorben und befänden sich jetzt solange in einer Zwischendimension, bis sie per Abstimmung entschieden haben, wer von ihnen eine Chance bekommen soll, ins Leben zurückzukehren.
Aber da somit ja vier der Freund:innen für ihren eigenen Tod stimmen müssten, ist das erstmal eine Pattsituation. Sie können sich frei bewegen und tun, was immer sie wollen, aber etwa alle elf Stunden werden sie zurückversetzt an Zeit und Ort des Unfalls, und immer sagt der Wächter bedauernd, es sei keine einstimmige Entscheidung erreicht worden.
Zehnmal. Hundertmal. Tausendmal?
Die Fünf reagieren sehr unterschiedlich auf die Ewigkeit, für die der Mensch einfach nicht gemacht ist. Der eine versucht, sich umzubringen, doch wacht nur wieder am Treffpunkt auf. Die andere betreibt Recherche. Wieder andere nutzen gnadenlos aus, dass nichts Konsequenzen hat. Und im Endeffekt beschließen alle zusammen, dass sie die Zeitschlaufe nutzen werden, um den Tod ihres Freundes James aufzuklären, der sich vor ein paar Jahren angeblich umbrachte.
Nein, Zeitschleife-Geschichten sind nun wirklich nichts Neues, aber meist werden sie humorvoll und/oder romantisch erzählt. Durch »Niemalswelt« schwebt indes ein Hauch von albtraumhafter Verzweiflung, der auf mich viel glaubhafter wirkt. Ja, im Grunde sind die Fünf nun solange unsterblich, bis eine Entscheidung getroffen wird, aber sie sind an dieses enge Zeitfenster gebunden, das sich immer und immer wieder wiederholt.
Marisha Pessl zeigt sehr überzeugend, was es mit der Psyche eines Menschen anstellen könnte, wenn sich nie etwas ändert und nichts Konsequenzen hat – und wie vermeintliche Freundschaften allzu leicht toxisch werden können, wenn es um die eigene Haut geht. Und das macht die Geschichte dann doch originell.
Zwischendurch wird das Tempo durch die ständigen Wiederholungen des Zeitfensters mehrfach stark ausgebremst, doch das störte mich nicht, weil es im Rahmen der Geschichte Sinn macht. Das Leben dieser jungen Menschen steht nun mal still, so sehr sie auch dagegen wüten und daran verzweifeln mögen. Marisha Pessl erschafft gekonnt eine klaustrophobische Atmosphäre, der man sich nur schwer entziehen kann.
Spannend blieb es für mich durchweg – aber es ist eher eine psychologische Spannung als eine, die von Action oder Gewalt erzeugt wird. Nach und nach bekommt man ein besseres Bild von den verschiedenen Persönlichkeiten, ihren Geheimnissen, und natürlich von dem, was mit James passiert ist. Die Geschichte nimmt dann auch ein paar unerwartete Wendungen, die ich sehr gelungen fand, und die Charaktere werden immer einfallsreicher darin, die Bedingungen der Niemalswelt auszureizen.
Eine Geschichte wie diese ohne Brüche in der Glaubhaftigkeit zu erzählen, ohne Lücken und Logikfehler, ist sicher nicht einfach. In meinen Augen ist es Marisha Pessl hier jedoch gelungen.
Die Auflösung ist überraschend und macht im Rahmen dessen, was bisher über die Niemalswelt erfahren haben, Sinn. Jetzt kommen auch die letzten Geheimnisse ans Licht, die der ein oder die andere noch versteckt hielt, und da ist es schon ein Kunststück, dass alle Puzzleteile ins Bild passen.
Alle Charaktere, auch die liebe und kluge Protagonistin Bee, haben ihre Geheimnisse. Alle kämpfen mit ihren eigenen Dämonen: Erinnerungen und Gedanken, die sie Tag für Tag für Tag immer wieder in Endlosschleife durchleben müssen, und das ist im Grunde nichts Weniger als das Fegefeuer. Die Autorin beschreibt dies meines Erachtens glaubhaft und mit erstaunlicher Authentizität, was eine ungeheure Sogwirkung erzeugt.
Mochte ich alle Charaktere? Auf keinen Fall, aber das ist sicher durchaus gewollt.
Aber irgendwie fehlte mir dann doch etwas – vielleicht mehr emotionale Nahbarkeit, vielleicht mehr Tiefgang. Da wir die Geschichte immer nur durch Brees Augen sehen, bleiben die anderen Charaktere den Lesenden letztlich immer etwas fern.
REZENSION: Niemalswelt
Prämisse:
Seit der feste Freund von Beatrice, genannt Bee, vor einem Jahr unter rätselhaften Umständen ums Leben kam, hat sie mit keinem ihrer ehemaligen Freunde Kontakt, bis die fünf sich in Wincroft – einem noblen Wochenendhaus treffen wollen. In der ersten Nacht ihres Aufenthalts bauen sie beinahe einen Autounfall. Doch kaum zuhause angekommen, steht ein seltsamer Fremder auf ihrer Matte, der sich als „Der Wächter“ vorstellt und ihnen eröffnet, dass der Unfall tatsächlich geschehen ist welchen auch nur eine/r von ihnen überlebt hat. Wer ins Leben zurückkommen darf, soll per Abstimmung entschieden werden. Bis eine Einigung erzielt wird, sind die Freunde in der Niemalswelt gefangen, einer Zeitschleife zwischen Leben und Tod. Nachdem sie auch nach einer langen Zeit in der Niemalswelt nicht zu einer Entscheidung gekommen sind, beschließen sie, die Hintergründe von Jims Tod aufzuklären, was jedoch so manches Geheimnis ans Tageslicht zerrt.
Positives:
Zuerst einmal muss ich das Konzept von „Niemalswelt“, genauer der Niemalswelt ansich, loben. Die Vorstellung einer Zeitschleife zwischen Leben und Tod ist hochinteressant, und wird auch gut umgesetzt. Gerade psychologisch wirken die Reaktionen auf mich sehr nahbar, auch wenn ich natürlich keine Möglichkeiten habe dies in der Praxis zu überprüfen. Jede der Figuren geht auf ihre eigene Weise mit dieser Situation um, bevor sie sich fassen und ihre Nachforschungen beginnen. Des Weiteren ist auch die Niemalswelt an sich sehr interessant. Sie ähnelt der echten Welt, weist jedoch einige ungewöhnliche Anomalien auf.
Zu den Charakteren selbst, - auch sie empfand ich als sehr gelungen. Obzwar „Niemalswelt“ nicht länger als 380 Seiten ist gelingt es Marisha Pessl, Fünf – gewissermaßen sogar sechs - Charaktere zum Leben zu erwecken, von denen jeder gut ausgearbeitet und auf ihre eigene Art etwas exzentrisch sind und die sich von einander unterscheiden. Das mag zwar Trivial klingen, ist es jedoch nicht. Ein häufiges Problem von Büchern mit mehreren Charakteren, die ähnlich oder gleich stark im Fokus stehen ist, dass sie in Ermangelung von markanten Eigenschaften kaum auseinanderzuhalten sind, wodurch sie miteinander verschwimmen. Dieses Problem hat „Niemalswelt“ nicht.
Aber auch die Geschichte selber gefiel mir sehr. Marisha Pessl nimmt sich Zeit ihre Figuren, ihre Beziehungen untereinander und natürlich die Niemalswelt zu etablieren, verliert sich jedoch nicht darin sondern kommt angemessen schnell zum Hauptteil der Geschichte. Auch die Ermittlungen der Hauptcharaktere werden meiner Ansicht nach hervorragend in Szene gesetzt, wobei sie sich die Umstände der Niemalswelt zunutze machen.
Ich möchte an dieser Stelle auf etwas wichtiges hinweisen: Der Hauptfokus von „Niemalswelt“ liegt NICHT auf der Frage welcher der Freunde dem Tod von der Schippe springt, sondern auf dem offenlegen der Umstände von Jims Tod. Wer mit der Erwartungshaltung an dieses Buch herangeht, eine Art komplexes, psychologisches Todesspielszenario zu erleben, in welchem die Figuren sich unentwegt gegenseitig manipulieren und untereinander intrigieren, der wird von „Niemalswelt“ enttäuscht sein. Dies nur am Rande.
Ohne näher darauf einzugehen, - das Ende des Buches habe ich ebenfalls als sehr positiv wahrgenommen. Es ist stimmig, emotional und auch tiefgründig. Bevor ich zu dem meiner Auffassung nach stärksten Aspekt von „Niemalswelt“ komme, möchte ich noch eine kleine aber feine Nebensächlichkeit loben. Marisha Pessl kreiert in „Niemalswelt“ ein fiktives Buch namens „Das dunkle Haus an der Anderswokurve“ Dieses Buch spielt eine wichtige Rolle in der Geschichte und die Lore darum ist überaus faszinierend.
Aber der stärkste, der mit Abstand stärkste Aspekt von Niemalswelt, ist der Schreibstil. Ich habe schon viele Bücher von vielen Autoren gelesen, aber keines von ihnen besaß eine derart kreative Weise mit Worten umzugehen. Marisha Pessl verwendet sehr häufig ungewöhnliche Vergleiche um Figuren, Schauplätze und Emotionen zu beschreiben, findet aber auch andere kreative Wege. Hier eine kleine Kostprobe:
„Die Psyche ist fragil. Sie ist wie die Sandburg eines Kindes bei auflaufenden Wasser.“
„ Meine Gedanken verflüssigten sich und schwappten von innen gegen meine Schädeldecke.“
„Ich konnte sie stundenlang einfach so stehen lassen wie eine Schale mit Obst.“
Zudem gelingt es Marisha Pessl mithilfe ihres Stils – vor allem in der ersten Hälfte – eine ungewöhnliche aber gute Situationskomik zu erzeugen. Die beste Stelle des Buches ist meiner Ansicht nach jene, in welcher Beatrice, einen Monolog über das Wesen der Niemalswelt und ihre Auswirkungen auf die menschliche Psyche beschreibt. Diese Szene ist eine pure Demonstration der Möglichkeiten des geschriebenen Wortes. Sollte „Niemalswelt“ jemals verfilmt werden, wird es äußerst schwierig werden das Wegfallen dieses Schreibstils zu kompensieren.
Negatives:
Trotz aller soeben genannten positiven Punkte ist „Niemalswelt“ nicht perfekt. Mein erster Kritikpunkt ist, dass, die Rolle eines bestimmten Charakters ab einem bestimmten Zeitpunkt völlig offensichtlich ist, obwohl sich das Buch sehr darum bemüht diese Tatsache zu verschleiern. Des Weiteren muss ich auch über einen Aspekt des von mir eigentlich so hochgelobten Schreibstils sprechen. Dieser da ist: Manche Szenen wirken zusammengefasst oder heruntergebrochen, darunter auch das Finale des Buches. Und das finde ich wirklich zutiefst bedauerlich, da Marisha Pessl auf diese Weise viel Potential bezüglich Spannung und Intensität verschwendet. Dazu – am Rande erwähnt – hätte es meiner Ansicht nach eine bessere Möglichkeit gegeben, dass Verstreichen der Zeit und die subjektive Zeitwahrnehmung darzustellen, als es in „Niemalswelt“ getan wird. Nämlich folgende: In der „The Loop“ Trilogie wird ein zeitschleifenähnliches Szenario dergestalt dargestellt, dass der Protagonist den Ablauf der Ereignisse beschreibt und diese von Tag zu Tag mehr simplifiziert, bis sich seine Beschreibungen der letzten drei Tage auf folgendes beschränken:
„Das Gleiche von vorn.“ „Und noch einmal“. „Es nimmt einfach kein Ende.“
Es ist schade, dass „Niemalswelt“ etwas derartiges nicht getan hat.
Und zuletzt: „Niemalswelt“ tut etwas, dass auch viele andere aktuelle Jugendkrimis („Night of Lies. A Good Girls Guide to Murder, Dark and Shallow Lies, Nothing more to Tell“) tun, und dass mir in den wenigsten Fällen zusagt. Anstatt, dass einfach nur das Verbrechen aufgeklärt wird, stellt sich noch zusätzlich heraus, dass praktisch das gesamte Umfeld des Protagonisten irgendwelche „dunklen“ Geheimnisse hütet. Ich werde jetzt nicht näher darauf eingehen, was mich so sehr daran stört und ich finde auch nicht, dass es das gesamte Buch zerstört (von den oben genannten Büchern, würde ich jedem mindestens 3,5 von 5 Sternen geben und „Dark and Shallow Lies“ gefiel mir sogar überaus gut) des Weiteren ist es in diesem Buch noch akzeptabel, ich wollte es jedoch einmal erwähnt haben.
Fazit:
„Niemalswelt“ ist meiner Ansicht nach ein ausgezeichnetes Buch, welches trotz einiger kleinerer Schwächen mit seinem Schreibstil und seinem Setting zu überzeugen weiß. Und dafür vergebe ich 4,5 von 5 Sternen, welche ich auf 5 Sterne aufrunde.
Nun ist es schon ein Jahr her, dass ihr Freund Jim verschwand und zwei Tage später tot aufgefunden wurde. Beatrice hat seinen Tod noch immer nicht überwunden, aber sie will wissen, was in der Nacht wirklich geschehen ist. Noch einmal will sie die Freunde von damals treffen, in Wincroft, wo sie so viel Zeit verbracht haben. Doch je näher das Ziel kommt, desto unsicherer wird Beatrice, ist Wissen wirklich essentiell? Mit den Freunden ist es nicht wie früher, Jim war ihr Zentrum und ihr Zusammenhalt. Ohne ihn sind sie nur eine Gruppe von jungen Leuten, die nach einer Party einen Unfall hatte.
Ein Unfall, mit dem der Wächter auf den Plan gerufen wird, der den jungen Leuten mitteilt, dass sie die selbe Zeit immer wieder erleben müssen, bis sie entschieden haben, wer überleben wird, denn nur einer kann überleben. Wie Beatrice im Buch selbst erwähnt, der Groundhog Day lässt grüßen. Und dieser Tag mutet Beatrice und ihren Freunden einiges zu. Auch wenn es Momente gibt, in denen sie ihre quasi Unsterblichkeit beinahe genießen, kommen die Fünf doch zu dem Schluss, dass sie zusammenwirken wollen, um der ewigen Wiederholung zu entfliehen. Nur so können sie es schaffen, aufzuklären, was vor Jims Tod geschehen ist.
Man fragt sich anfänglich schon, ob die Autorin einer bekannten Idee eine neue Facette abgewinnen kann. Zum Glück muss man nicht lange lesen, um von der Handlung des Buches gefangen genommen zu werden. Beatrice lernt ihre Freunde auf eine ganz neue Art kennen. Gemeinsam und auch getrennt durchlaufen sie Phasen, in denen ihr Aufenthalt in der Niemalswelt mehr oder weniger erträglich ist. Doch je mehr ihnen klar wird, dass sie letztlich nur zusammen stark sind, desto mehr können sie die Zeit vor Jims Tod rekonstruieren und ihre Empfindungen unter einander, seien sie positiv oder negativ, entschlüsseln. Es überrascht nicht, dass dabei einige Überraschungen ans Licht kommen. Hat man erstmal mit der Lektüre begonnen, findet man hier eines der seltenen Bücher, die einen eintauchen lassen in eine fremde Welt, die man erst wieder verlassen möchte, wenn das letzte Rätsel gelöst ist.
Vor einem Jahr starb Jim Mason unter ungeklärten Umständen. Seine Freundin Bee trauerte lang um ihn. Jeglichen Kontakt zu ihrer früheren Clique hat sie abgebrochen. Doch nun trifft sie wieder auf ihre damaligen Freunde, Whitley, Hannah, Kip und Cannon, und will einen Neuanfang starten, mit verheerenden Folgen. Nach einem Autounfall, glücklich darüber glimpflich davon gekommen zu sein, kehren sie in Whitleys Haus zurück. Da klopft ein Fremder an die Tür.
„Ihr seid alle tot!“, sind seine Worte. Die fünf Jugendlichen befinden sich von nun in der Niemalswelt, zwischen Leben und Tod. Sie erleben ihren letzten Tag wieder und wieder, bis sie sich einigen können, wer tatsächlich überlebt.
Vielleicht lag es am Genre - Niemalswelt ist als Jugendbuch konzipiert - aber auch zum Gutteil an der Handlung, dass ich mich mit diesem Buch nicht anfreunden wollte. Immerhin, die Idee der immer wiederkehrenden Zeitschleife ist nicht neu. Damit konnte uns schon vor einem Vierteljahrhundert Bill Murray und der Murmeltiertag erheitern. In der Niemalswelt ist nun gar nichts lustig, die Protagonisten erleben viele seltsame Dinge. Es schien mir das Gute an einem derart absurd konstruierten Plot, dass die Vorgänge nicht nachvollziehbar sein müssen. In einer Welt, die es nicht gibt, muss nichts Gesetzen der Logik oder Physik entsprechen. Und sollten nicht Jugendbücher eine für junge Menschen positive Identifikationsfigur enthalten? Bee, in ihrer betulichen Art, ihre Freunde nennen sie „Schwester Bee“, war mir dafür zu langweilig. Stil und Sprache sind eher simpel und lebt von Wiederholungen. Einmal, viermal, 10 Mal, wie oft habe ich das nun schon gelesen?
Den Ausflug ins Jugendbuchgenre werde ich wohl so bald nicht wiederholen.
Interpol-Ermittler Malleus Bourreau ist Atheist geblieben in einer Welt, in der es vor Göttern nur so wimmelt. Und er ist gut in seinem Job, denn er hat keinen Respekt. Nicht vor Menschen und nicht vor Göttern. Sein aktueller Fall fordert ihn allerdings: Wertvolle Artefakte aus den verschiedensten Kulturen sind verschwunden und die Diebe gehen dabei buchstäblich über Leichen. Wie hängen die Gegenstände zusammen?
"Turbulenzen" ist der fünfte Teil des zehnteiligen eSerials" AERA, die Rückkehr der Götter" von Markus Heitz: Sein aktueller Fall fordert ihn wie selten: Malleus befindet sich an Bord eines Flugzeugs, das ein unbekannter Gegenspieler entführte, um Informationen zu den gestohlenen Artefakten von ihm zu erpressen. Was Malleus nicht weiß: Er hat einen geheimen Verbündeten an Bord. Und den hat er dringend nötig!
Sie sind überall! hätte ich ebenfalls als Überschrift dieser Rezension wählen können, denn der Eindruck drängt sich hier zwangsläufig auf. Wer - sie? Die Götter? Keine Ahnung, die vermutlich auch, hier meine ich aber vor allem die Jäger der gestohlenen Artefakte.
Lagrande, die Sekretärin des Interpol-Ermittlers Malleus Bourreau, kann davon ein Lied singen. Gerade hat sie kleine goldene Figuren in einem Museum in Deutschland ausfindig gemacht und unterhält sich mit dem Museumsdirektor über die verschlungenen Pfade, auf denen diese Figuren dorthin gelangt sind, als auch schon skrupellose maskierte Männer auftauchen, um sich schießen und die goldenen Figuren mit sich nehmen. Da diese zu den gestohlenen Artefakten gehören, ist Lagrande nicht willens, die gewaltbereiten Männer einfach ziehen zu lassen. Doch hat sie überhaupt eine Chance?
Gleichzeitig befindet sich Malleus Bourreau auf dem Rückflug von seinem letzten Auftrag. Gleich beim Einstieg wurde er mit einem Teaser bewusstlos in den Sitz verfrachtet und gefesselt, was die Situation recht dramatisch erscheinen lässt. Auch den anderen Mitreisenden ergeht es nicht besser. Doch worum geht es hier eigentlich? Um einen der anderen Gefangenen? Oder wieder einmal um die Artefakte? Zu seinem Leidwesen kann der Interpol-Ermittler mit den gefesselten Händen noch nicht einmal eine seiner geliebten Zigarren rauchen. Das Denken fällt ihm so deutlich schwerer...
An Action mangelt es in dieser Folge nicht, da nicht nur Lagrande und Bourreau mit von der Partie sind, sondern auch ihre jeweiligen Beschützer. Vor allem der unbekannte Schutzengel des Interpol-Ermittlers hat hier einiges zu leisten, während Malleus selbst wenig ausrichten kann. Doch trotz aller Action, der unerwarteten Wendungen und den zahllosen Geheimnissen, die immer noch nicht gelüftet sind und sich eher noch vermehren zu scheinen, erschien mir diese Folge wie ein Intermezzo.
Bourreau hat keinen aktuellen Auftrag zu erledigen, kann zudem bei der Flugzeugentführung selbst nur wenig brillieren. Er muss die Ereignisse über sich ergehen lassen, kann aber zumindest sagen: dies ist kein langweiliger Flug. Und er kommt seinem anonymen Schutzengel näher als je zuvor. Einige Hinweise sammelt er auch, die jedoch frühestens in den kommenden Folgen zum Tragen kommen werden. Ich wünsche mir für die noch fehlenden Teile des eSerials, dass Bourreau dort wieder eine aktivere Rolle spielt.
© Parden
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Bisher gelesen in der Reihe AERA - Die Rückkehr der Götter:
Prolog - Wie alles begann
AERA 1: Opfergaben
AERA 2: Das Vatikanrätsel
AERA 3: Preta
AERA 4: Sternenkind
AERA 5: Turbulenzen
Interpol-Ermittler Malleus Bourreau ist Atheist geblieben in einer Welt, in der es vor Göttern nur so wimmelt. Und er ist gut in seinem Job, denn er hat keinen Respekt. Nicht vor Menschen und nicht vor Göttern. Sein aktueller Fall fordert ihn allerdings: Wertvolle Artefakte aus den verschiedensten Kulturen sind verschwunden und die Diebe gehen dabei buchstäblich über Leichen. Wie hängen die Gegenstände zusammen?
»Gottesbeweis« ist der sechste Teil des zehnteiligen eSerials »AERA – Die Rückkehr der Götter« von Markus Heitz: Sein aktueller Fall fordert ihn auf besondere Weise: Eine Statue wurde gestohlen, die angeblich eine Gottheit darstellt. Das Problem ist, dass das Abbild zu keiner bekannten Entität passte. Als dann mehrere Morde geschehen, ahnt Malleus: Es geht um mehr als nur eine Statue. Welches Geheimnis verbirgt sich in ihr?
Nach der Flugzeugentführung wacht Malleus Bourreau in der Dunkelheit eines verlassenen und verfallenen Flughafens auf - doch bevor er noch abgeholt werden kann, wird er gleich wieder in unvorhergesehene Turbulenzen verwickelt. Nach dem blutigen Kampf gegen zahlreiche unerwartete Gegner kann sich der Interpol-Ermittler an nichts erinnern. Er hat jedoch große Sorge, dass die mit Macht verdrängten traumatischen Ereignisse aus dem Unabhängigkeitskrieg sich wieder an die Oberfläche kämpfen und sein Hier und Jetzt massiv beeinflussen könnten. Malleus versucht alles, um dies zu verhindern.
Als er sich kurz darauf mit seiner Sekretärin Lagrande trifft, um das weitere Vorgehen bezüglich der verschwundenen Artefakte zu besprechen, erhält er eine Nachricht, die ihn kurzerhand nach Japan beordert. Dort ist eine geheimnisvolle Statue gestohlen worden, die eine unbekantne Gottheit darstellt. Womöglich gibt es auch diesmal einen Zusammenhang mit den gestohlenen Artefakten, und so verliert Bourreau keine Zeit.
Diese sechste Folge des eSerials ist sehr actionlastig und verliert keine unnötige Zeit mit ausschweifenden Erklärungen. Dabei tauchen eher neue Fragen als weitere Erkenntnisse auf. Was hat es mit dieser unbekannten Gottheit auf sich? Welche Mächte stecken tatsächlich dahinter? Wer oder was ist Malleus selbst eigentlich? Und was hat es mit seinen mysteriösen Zigarren auf sich? Je nach Situation benötigt er eine mit einer Banderole in einer bestimmten Farbe, die anscheinend jeweils mit gewissen Funktionen gleichzusetzen ist.
Diesmal ist Malleus anonymer Schutzengel nicht mit von der Partie, da der Interpol-Ermittler ihn abgehängt hat. So bleibt der reichlich verärgerte Schutzengel in Europa und folgt stattdessen der Sekretärin Bourreaus - doch kommt er dabei deren heimlichem Beschützer in die Quere. Unruhe und Chaos sind da vorprogrammiert... Lagrande selbst bekommt davon nichts mit und versucht mit allen Mitteln, hinter weitere Geheimnisse um die verschwundenen Artefakte zu kommen...
Auch wenn Malleus wie von mir gewünscht hier wieder eine (deutlich) aktivere Rolle einnimmt als in dem Band zuvor, konnte mich diese Folge dennoch nicht ganz überzeugen. Alles blieb mir zu sehr an der Oberfläche, und in der Summe war es mir persönlich doch zu viel an Action. Dennoch bin ich nach wie vor gespannt, worauf das alles letztlich hinausläuft - und werde deshalb weiterlesen. Hoffentlich erhalte ich alle Antworten, die ich mir erwarte...
© Parden
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Bisher gelesen in der Reihe AERA - Die Rückkehr der Götter:
Prolog - Wie alles begann
AERA 1: Opfergaben
AERA 2: Das Vatikanrätsel
AERA 3: Preta
AERA 4: Sternenkind
AERA 5: Turbulenzen
AERA 6: Gottesbeweis
Wien um 1900
Rastoke im gebirgigen Mittelteil von Mittelkroatien mit seinen gut erhaltenen Mühlen und den malerischen kleinen Wasserfällen (‚von Slunj‘) war eines der Ziele der Hochzeitsreise des englischen Hochzeitspaars Robert und Harriet Clayton. (Aber auch für das tragische Ende bildet dieses landschaftlich reizvolle Eck den Handlungsort.) Bei ihrer Rückkehr nach ‚Brindley Hall' im südwestlichen England erfahren sie, dass Vater Clayton inzwischen in Wien ein Werk für landwirtschaftliche Maschinen errichten lässt.
Und so kann der Leser nicht nur die Geschichte der Familie Clayton über 3 Generationen verfolgen, sondern auch die des Maschinen-Werks ‚Clayton und Powers‘. Nebenbei erfahren wir auch vom beruflichen Aufstieg von Josef Chwostik: von seiner Stellung in der Devotionalien-Erzeugung (+ seiner beengten und seltsamen Wohnverhältnissen) zum Kanzlei-Chef. Auch von einer Gruppe Gymnasiasten, dem Metternich-Club, und von Mann und Frau, denen es nicht gelingt, ‚einen wirklichen Kontakt zu bekommen‘ lesen wir.
‚Es kommt halt immer was vor‘ hat einmal ein Wiener Beisl-Kellner in Ottakring es so schön zusammengefasst.
Dieses Buch gewährt uns einen Einblick in die ‚dritte Gesellschaftsschicht‘ – das Unternehmertum – des Wiens um 1900 mit Droschken, mit Dienstmädchen und allem, was dazugehört. Überrascht hat mich, dass zu der damaligen Zeit im Hotel ‚Britannia‘ schon geduscht werden konnte (S 343), schwappte doch die Erfindung der Dusche erst 1879 von den französischen Gefängnissen in den deutschsprachigen Raum des damaligen Europas.
Begeistert hat mich der Aufbau der Geschichte: Wie bei einer filigranen Klöppel-Handarbeit wurden manche Fäden (Personen) dazwischen unbeachtet gelassen, später wieder aufgenommen und ich staunte immer wieder über die faszinierenden Zusammenhänge! Viele Ausdrücke waren für mich ungewohnt, da nicht mehr gebräuchlich, und ich musste auch durch die Länge der Sätze höllisch aufpassen, dass ich nichts überlas. Zum Schnelllesen ist dieses Buch völlig ungeeignet!
Was mich jedoch sehr abstieß und zusehends nervte: die überhebliche, abwertende Art, mit der der Autor manche Personen beschrieb: ‚das Knollengewächs‘, ‚die alte Runzel‘, ‚das Dickerchen‘ mit ‚seinem fetten Lachen‘ usw. (die Wirkung wurde auch nicht durch x Wiederholungen besser)! Das schmälerte meinen Genuss erheblich, so dass ich in meiner Bewertung nicht über 3,5 Sterne hinauskomme, aufgerundet auf 4!
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