Liebten wir

Buchseite und Rezensionen zu 'Liebten wir' von Nina Blazon
5
5 von 5 (2 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Liebten wir"

Verstohlene Blicke, versteckte Gesten, die Abgründe hinter lächelnden Mündern: Fotografin Mo sieht durch ihre Linse alles. Wenn sie der Welt ohne den Filter ihrer Kamera begegnen soll, wird es kompliziert. Mit ihrer Schwester hat sie sich zerstritten, von ihrem Vater entfremdet. Umso mehr freut sich Mo auf das Familienfest ihres Freundes Leon. Doch das endet in einer Katastrophe. Mo reicht es. Gemeinsam mit Aino, Leons eigensinniger Großmutter, flieht sie nach Finnland. Eine Reise mit vielen Umwegen für die beiden grundverschiedenen Frauen. Als Mo in Helsinki Ainos geheime Lebensgeschichte entdeckt, ist sie selbst ein anderer Mensch.

Autor:
Format:Kindle Edition
Seiten:560
EAN:
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Rezensionen zu "Liebten wir"

  1. 5
    19. Jul 2016 

    Ein Buch das mich überrascht und begeistert hat

    Mo ist auf der Suche nach einer Familie. Mit Leon, den sie vor drei Monaten kennengelernt hat, denkt sie, kann sie Teil einer glücklichen Familie werden. Alles spricht dafür. Sie hat sich die Fotos in seiner Wohnung angesehen und ist sich sicher.

    Mo ist Fotografin und schaut gern hinter die Bilder. Beim genaueren Betrachten der Bilder fallen ihr Einzelheiten ins Auge, die andere Menschen nie bemerken würden. Sie kann ihre Schlüsse daraus ziehen. Und „…Kameras lügen nicht…“.

    Und Mo hat scheinbar ein Geheimnis. Sie ist nicht nur auf der Suche nach einer glücklichen Familie, die sie quasi adoptiert, auch scheint mit ihrer eigenen Familie so gar nichts zu stimmen. Sie hat zwei Handys in ihrer Tasche, wovon in dem roten Handy nur 2 Nummern gespeichert sind und es klingelt auch nicht, sondern vibriert nur. Eine der beiden Nummern ist die ihrer Schwester, sie sie seit 5 Jahren nicht gesprochen hat.
    Was ist da los? Wie geht es weiter? Warum sucht Mo so unbedingt eine glückliche Familie, die sie auch noch aufnimmt?

    Auch die Art und Weise, wie Mo ihre eigenen Fotos betrachtet und quasi hinter die Kulissen schaut, gefällt mir.
    Das waren meine ersten Leseeindrücke. Ich ahnte nicht, was alles noch passierte und da war so Einiges. Nicht nur, dass Mo plötzlich auf der Flucht vor Leons Familie ist, nein sie hat quasi scheinbar auch noch seine Oma Aino entführt und beide sind auf dem Weg nach Finnland. Was es mit der Entführung auf sich hat und warum der Weg nach Finnland führt und überhaupt, wie alles endet - das empfehle ich jedem unbedingt zu lesen.

    Dieses Buch war für mich eine riesige Überraschung. Ich habe nicht geahnt, worauf ich mich einlasse und war fasziniert. Fasziniert von der Geschichte, den Protagonisten und überhaupt die Art und Weise, wie alles geschrieben und passiert ist.

    Es geht um zwischenmenschliche Beziehungen, um den Umgang in der Familie miteinander und auch um die Auf- und Verarbeitung von Geschehnissen in der Vergangenheit. Auch werden hier Situationen - z. B. der Umgang von Geschwistern untereinander - so treffend beschrieben, dass ich die Emotionen von Mo gut nachvollziehen konnte.

    Für mich war auch die Autorin eine Überraschung. Ich habe bisher noch kein Buch von ihr gelesen. Sie hat bisher mehr Kinder- und Jugendbücher geschrieben. Der Wechsel in ein anderes Genre ist ihr überaus grandios gelungen. Ich hoffe, es gibt noch mehr davon.

    Für mich ist "Liebten wir" ein Buch, was mich tief beeindruckt hat. Ich werde es irgendwie noch lange in mir tragen und immer wieder drüber nachdenken. Eine unbedingte Leseempfehlung an alle!

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  1. 5
    15. Aug 2015 

    Nicht schauen, nur tanzen...

    Mo ist Fotografin mit dem ganz besonderen Blick. Sie fotografiert das, was unter der Oberfläche steckt. Die Zwischentöne und kleinen Gesten. Nur die eigenen Zwischentöne machen ihr Probleme. Sie hofft, dass ihr neuer Freund Leon ihr helfen kann, endlich Teil einer glücklichen Familie zu werden. Als sie seine Familie zum ersten Mal trifft, kommt es allerdings zum Eklat. Und plötzlich ist Mo auf der Flucht - vor Leon, vor der Vergangenheit, vor allem aber vor sich selbst.
    Doch sie ist dabei nicht allein. Nicht ganz freiwillig nimmt sie Aino mit, Leons Großmutter. Anfangs ist Mo genervt von der Gesellschaft. Dann dirigiert die kauzige Alte sie auch noch Richtung Norden und verlangt von ihr, die Fähre nach Finnland zu nehmen. Was soll Mo in diesem eigenartigen Land, von dessen Sprache sie kein einziges Wort versteht? Erst auf dem Meer gelingt es Mo langsam, sich auf das ihr so fremde Land einzulassen. Sie entdeckt die Schönheit und Melancholie des finnischen Tangos, der ihr beibringt, loszulassen und sich ihrer Vergangenheit zu stellen. Auch Aino öffnet sich ihr allmählich. Beide Frauen erkennen: Manchmal muss man auf eine Reise gehen, um anzukommen...

    "Fotos verraten alles. Sie zeigen das, was gezeigt werden soll - aber darüber hinaus zeigen sie die Lücken in den Familien, die schadhaften Stellen am Haus. Den Schimmel, halb versteckt hinter Girlanden von lächelnden Mündern."

    Hui, wo fange ich nur an zu schildern, wie es mir mit diesem Buch ging? Vielleicht einfach mit der Erkenntnis, dass dieses Buch ganz und gar nicht meinen Erwartungen entsprach? Eklat beim Familientreffen, eine kauzige Alte, eine spontane Flucht in eines der letzten Länder, die mir so einfallen würden - ein turbulenter Roadtrip scheint da vorprogrammiert, vielleicht gewürzt mit einer kleinen Romanze. Doch weit gefehlt. Dieses Buch hat mich überrascht, überrollt - und nicht zuletzt auch überzeugt.

    Die Charaktere haben alle ihre Macken und Kanten und scheinen anfangs als Sympathieträger so gar nicht geeignet. Mo, eigentlich Moira, ist eine rastlose, suchende, auch unglückliche junge Frau, die ihren Platz im Leben noch nicht gefunden hat, diesen aber schon seit ihrer Kindheit sucht. Mit ihrer Schwester Danae versteht sie sich im Grunde gar nicht - am ehesten, wenn sie jahrelang keinen Kontakt zueinander haben. Wenn er sich dennoch nicht vermeiden lässt, kommt es rasch wieder zu Streitigkeiten und Unfreundlichkeiten - zu viele Themen müssen umschifft werden, zu vieles bleibt ungesagt und ungeklärt und macht eine Annäherung unmöglich. Die Mutter der beiden verstarb, als Mo noch ein Kind war, zum Vater haben die Schwestern den Kontakt gänzlich abgebrochen. Und doch kennt Mo keine schönere Vorstellung als die, endlich in einer intakten Familie leben zu können.
    Aino dagegen hat im Grunde keine Erwartungen mehr an das Leben. Sie lebt seit Jahren in einem Altersheim, kann sich nur noch im Rollstuhl fortbewegen und wird nun - aus Kostengründen - noch einmal umziehen: in das Haus ihres Sohnes und seiner Familie. Dieses Haus wird sie dann wohl nie mehr verlassen, es ist für alles gesorgt, hier kann in Ruhe auf den Tod hingelebt werden. Doch Aino hat andere Pläne. Als Mo fluchtartig das Familientreffen verlässt, schließt sich die Alte kurzerhand der Flucht an - und lässt Mo gar keine andere Wahl, als sie tatsächlich mitzunehmen. Und nicht nur das: schließlich bestimmt sie auch noch das Ziel der Reise. Ausgerechnet nach Finnland soll es gehen, dem Land in dem Aino geboren wurde und in dem sie aufwuchs. Nostalgie? Mitnichten. Die kratzbürstige alte Frau hat ganz klar ein Ziel vor Augen, das sie mit allen Mitteln noch verwirklichen will, und Mo kommt ihr da gerade recht...

    "Wenn du jung bist, lebst du in einem vollen Haus und machst dir keine Gedanken darüber, ob du Zeit verschwendest. Das ganze Haus ist ja noch hell erleuchtet. In jedem Raum tanzen und feiern Menschen die du kennst, und dein Lieblingswort ist 'morgen'. Aber mit den Jahren gehen in den Räumen die Lichter aus, eines nach dem anderen. Man rückt zusammen, immer mehr Zimmer bleiben leer. Dann sind noch drei Räume bewohnt, schließlich zwei. Die Musik verklingt, die Gespräche werden leiser. Und plötzlich sitzt du ganz allein in dem leeren Haus, im letzten Zimmer, in dem nur noch eine Kerze brennt." (S. 382)

    Und der Leser fährt mit den beiden nach Finnland, taucht ein in das Helsinki der Gegenwart und der Vergangenheit - denn immer wieder gibt es Rückblenden in die Zeit von Ainos Jugend. Die Person Ainos wird zunehmend vielschichtig, die Vergangenheit ist noch nicht abgeschlossen, hat in ihrem Wesen Wunden geschlagen, Spuren hinterlassen - ebenso wie vergangene Geschehnisse Mo verletzt und spröde gemacht haben. Beide Frauen nähern sich ganz allmählich einander an, erkennen in der anderen, was sie an sich selbst nicht gänzlich wahrnehmen können, bauen schrittweise die stacheldrahtbewehrten Mauern ab, jedoch jederzeit bereit, den Schutzwall sofort wieder hochzuziehen - böse Sprüche und harte Worte inbegriffen.
    Doch trotz des wenig freundlichen Umgangs miteinander, dem gegenseitigen Versteckspiel, den Lügen, begann ich zunehmend, beide Frauen tatsächlich zu mögen. Denn das Liebenswerte, das Verletztliche, das Zarte, das beide ebenso ausmacht, lugte immer wieder vorsichtig hervor. Vor allem Mo, aus deren Perspektive die Geschichte erzählt wird, zeigt zunehmend ihre weichen Seiten. Und wenn Aino durch eine unerwartete Geste auch ihre liebenswerte Art offenbart, vermag dies tatsächlich zu berühren.

    "In Momenten wie diesen ahne ich nur, wie froh ich sein kann, nicht Ainos Ziel zu sein und auch nicht ihr Feind." (S. 262)

    Doch Aino weiß, was sie will und Mo nutzt Ainos Streben als Mittel, einmal mehr in das Leben einer anderen einzutauchen - ebenso wie es ihr so oft mit ihren Fotos gelingt. So vermeidet sie letztlich, sich ihren eigenen Problemen zu stellen und sich aus ihrer Vergangenheit zu lösen. Doch Aino wäre nicht die, die sie ist, wenn sie da tatenlos zusähe. Oftmals unbemerkt, steuert sie die junge Frau aufs Leben zu - auf ihr eigenes Leben.

    Neben der eigentlichen Geschichte, die in oft poetischen Bildern erzählt wird, die mir oft ausgesprochen gut gefallen haben, gibt es hier auch einen tiefen Einblick in das Leben und die Seele Finnlands, sowie über die Geschichte und Kultur des Landes, ohne dass es überladen wirkt. Selbst die 'Mumins' finden hier netterweise Einzug und lockern das Geschehen immer wieder auf.
    Informationen gibt es auch immer wieder einmal zum Thema des Fotografierens - was der eigentlichen Geschichte oftmals eine tiefe Symbolhaftigkeit verschafft und dadurch wirklich bereichernd ist. Und ebenso taucht hier auch immer wieder der Tango auf. Tango? In Finnland? Aber ja! Kleines Beispiel? https://www.youtube.com/watch?v=BRQIHOEtsZA

    "Tänzer treiben auf weichen Mollakkorden an uns vorbei, gestreichelt von Lichtflecken. Das hier hat nichts mit dem gemeinsam, was ich bisher unter Tango verstand. Keine dramatisch geworfenen Beine, kein Duell der Geschlechter. Dieser Tanz hier ist wie das träge, sinnliche Ineinanderfließen von Öl, ein katzenhaftes Schleichen, Wiegen und Schieben, Körper an Körper, mit genau gesetzten Schritten, weich und verzögert. Die getanzte Erlaubnis, einander zu spüren. Niemand lacht. Nähe ist eine ernste Angelegenheit." (S. 417)

    Der Titel trägt neben dem Klappentext sicher dazu bei, falsche Erwartungen zu schüren. Aber dies ist von der Autorin offenbar genauso beabsichtigt. Im Rahmen einer Leserunde schrieb sie hierzu:
    'Der Titel sollte einfach ein kleines Irritationsmoment haben. Ich persönlich mag Titel, bei denen man zweimal hinschaut und sich denkt: Huch, Moment mal? Und im Roman geht es ja um Liebe – wenn auch nicht um die klassische romantische Liebesgeschichte, sondern um viele Arten davon, um Elternliebe, die Liebe, die man für Freunde empfindet. Oder eben eine ganz spröde, hinter einem Schutzpanzer und harschen Worten gut verborgene Zuneigung (wie sie zwischen Mo und Aino stattfindet). Also Liebe zwischen den Zeilen – und so fand ich den Titel, bei dem man sich fragt: „Fehlt da vielleicht ein Fragezeichen?“ einfach passend.'

    Mit ihrem ersten Buch für Erwachsene hat Nina Blazon für mich voll ins Schwarze getroffen. Die bildhafte und poetische Sprache, der durchaus auch schwarze Humor, der da immer wieder durchblitzt, die unharmonischen und letztlich doch liebenswerten Charaktere, die Geheimnisse, die sich zunehmend offenbaren - und dazu der Tango, der einen insgeheim mit übers Parkett tänzeln lässt, all dies stellt für mich ein stimmiges Gesamtpaket dar.

    Von mir gibt es daher eine ganz klare Leseempfehlung!

    © Parden

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Follower

Buchseite und Rezensionen zu 'Follower' von Eugen Ruge
3.5
3.5 von 5 (4 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Follower"

Fünf Jahre nach dem internationalen Erfolg von «In Zeiten des abnehmenden Lichts» entwirft Eugen Ruge eine Geschichte, die in Ton und Tempo kaum unterschiedlicher sein könnte und sich doch als überraschende Fortschreibung erweist. Ein Buch über die Zukunft, in der wir schon heute leben.
Unter dem künstlichen Himmelsblau von HTUA-China ist ein Mann unterwegs, um die neueste Geschäftsidee seiner Firma zu vermarkten: «true barefoot running» heißt das erstaunliche Produkt. Nio Schulz lebt mit Big Data, in einer Welt der Genderkameras, der technischen Selbstoptimierung. Er schwimmt im Strom unaufhörlicher Information: In Australien wird die Klimabombe gezündet, seine Freundin in Minneapolis verhandelt mit ihm über Leihmutterkosten, und @dpa meldet den Tod des einschlägigen Eigenbrötlers und Fortschrittsfeinds Alexander Umnitzer – seines Großvaters.
Nio ist fortschrittlich. Schon neununddreißig, kämpft er darum, auf der Höhe der Zeit zu bleiben. Aber auf dem Weg zum Geschäftstermin verschwindet er vom Radar der Überwachungsbehörden.
Voller überraschender Einfälle und Echos, mit sarkastischem Humor und auf distanzierte Weise mitfühlend, erzählt «Follower» die Geschichte der nächsten Generation und zugleich, in einer aberwitzigen Ausholbewegung, die Vorgeschichte – von allem.


«Eugen Ruge ist ein Erzähler von einer Virtuosität, von einer sprachlichen Finesse, von einer erzähltechnischen Genauigkeit wie man sie nicht alle Tage antrifft.» (3SAT-Kulturzeit)

«Außergewöhnlich mitfühlend und vor allem von scharfem und erhellendem Witz.» (The New York Times)

«Überragend.» (Frankfurter Allgemeine Zeitung)

Autor:
Format:Kindle Edition
Seiten:320
EAN:
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Rezensionen zu "Follower"

  1. Gott möchte dein Leben ändern, lässt du es zu?

    "Und ich hörte die Stimme des Herrn, der sprach: Wen soll ich senden, und wer wird für uns gehen? Da sprach ich: Hier bin ich, sende mich!" (Jes. 6, 8)
    Der Lebensbericht von Pastor Gunnar Engel zeigt auf, wie wir Gottes Stimme hören, auf sein Rufen antworten und reagieren sollten. Können wir einen neuen Lebensweg für uns finden, wenn wir zu Gott rufen "Hier bin ich, sende mich"? Anhand einiger biblischer Persönlichkeiten zeigt der Autor auf, wie diese auf Gottes Rufen reagiert und wie sehr es ihr Leben verändert hat. Mose, Abraham und Samuel drei große biblische Vorbilder, dessen Leben mit dem Ruf Gottes sich extrem veränderte hat. Doch wir können ebenso zu Gott rufen "Hier bin ich, sende mich". Jedoch sind wir dann auch bereit, das zu tun, was Gott von uns möchte?

    Meine Meinung:
    Gunnar Engel ist Influencer, Pastor und nun noch Buchautor. Er betreibt einen erfolgreichen Youtube-Kanal zu Fragen des christlichen Glaubens. Er erzählt von seinen eigenen Erfahrungen und berührt damit die Hörer. Er glaube, dass Gott mit jedem Menschen eine Geschichte hat und dass es an uns liegt, im Glauben und im Leben zu wachsen. In diesem Buch geht es um unsere ganz persönliche Nachfolge Gottes. Viele sind in ihrem Glauben zwar verwurzelt, sie beten, doch sie empfangen oft nichts mehr. Sie versuchen, Gottes Stimme zu hören, doch in der Hektik des Alltags verstehen sie seine Stimme schon lange nicht mehr. Ebenso erging es eines Tages dem Autor. Eigentlich hätte er glücklich sein sollen, er hatte eine wundervolle Ehefrau, wurde bald Vater, diente als Pastor in einer wachsenden Kirchengemeinde. Doch in seinem Innersten waren Depressionen, Hoffnungslosigkeit, Angst und Leere, die bei ihm bis zu Schlafmangel, Appetitlosigkeit und Atemnot führten. Das ging so weit, bis man ihn als Notfall einwies und einen heftigen Erreger feststellte. Da sein Immunsystem inzwischen extrem gelitten hatte, musste er mehrere Wochen in Isolation. Doch gerade dieses allein sein und die Ruhe hat geholfen, dass er wieder Gottes Stimme hören konnte. Eine anschließende Bergtour sollte sein Leben weiter verändern. Den der Satz "Hier bin ich, sende mich" wird zum Leitsatz für diese Wanderung mit Gott. Auf nachdenkliche, teils humorvolle Art zeigt Gunnar Engel, was wirkliche Nachfolge bedeutet und wie wir sie erleben können. Die vier größere Kapitel sind eingeteilt in: 1. Hier 2. Bin 3. Ich 4. Sende mich. Dort geht es unter anderem um die Nachfolge Gottes von Abraham, Mose, Samuel und Jesaja. Um ihre inneren Kämpfe, den Gehorsam jedoch ebenso um denn Wachstum unseres Glaubens, das Fallen lassen unserer Masken im Alltag, Gebet und natürlich um die Zukunft unseres Glaubens. Nur wenn wir unsere Kontrolle ganz an Gott abgeben, kann er in unserem Leben wirken und unsere Zukunft bestimmen. Doch sind wir auch bereit dafür unser Leben ganz abzugeben, auf Gottes Stimme zu hören und das zu tun, was er von uns möchte? Abraham hätte dafür sogar fast seinen Sohn geopfert. Doch Gott möchte keine spektakulären Opfer von uns, er möchte nur eine persönliche Beziehung zu uns. Genau dies zeigt der Autor hier auf, anhand vieler Beispiele und eigenen Erfahrungen. An einigen Stellen hätte es deutlich mehr Humor sein können und noch ein wenig mehr von seinen eigenen Erfahrungen. Zudem fand ich es mitunter etwas verworren und unstrukturiert und ich bin mir nicht ganz klar, für wenn er dieses Buch geschrieben hat. Ansonsten ist es ein Buch, das man sicher immer wieder zur Hand nehmen kann. Lassen wir uns durch dieses Buch auf eine neue Zukunft ein und geben die Kontrolle unseres Lebens ganz an Gott ab oder vertrauen wir Gott erst, wenn es zu spät ist? Von mir gibt es für dieses Buch 4 von 5 Sterne für dieses Buch.

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  1. 4
    21. Feb 2017 

    Zielperson

    Als Freiberufler reist Nio Schulz nach China, um einen Auftrag für seine Chefin zu ergattern. Am Ankunftstag wacht er seltsam desorientiert auf. Nach mehreren Ungeschicklichkeiten schafft er es wenigstens ordentlich gekleidet in den Frühstücksraum. Es ist sein Geburtstag und wie in jedem Jahr versucht seine Mutter, die erste zu sein, die ihm gratuliert. Leicht zeitversetzt, ist aus Berichten des BKA und einer europäischen Anti-Terroreinheit zu entnehmen, dass Nio Schulz verschwunden ist.

    In der nicht mehr ganz so fernen Zukunft des Jahres 2055 wirkt Nio Schulz wie ein von sozialen Medien und den Informationen seiner Glass-Brille abhängiger Mitläufer. Zwar ist er im Auftrag seines Arbeitgebers unterwegs, aber allzu leicht scheint er sich ablenken zu lassen. Seine Gedanken flirren unsicher umher. Kleinste Reize lösen ein Gedankengewitter aus, das durch die Einspielungen der Brille und der nur halbrealen Umwelt beeinflussbar scheint. Hat Nio Schulz ein Ziel, hat er überhaupt eine Persönlichkeit? Die Gedanken seiner Freundin Sabena hinsichtlich der Gründung einer Familie erschrecken ihn eher. Seine Mutter geht ihm auf die Nerven und seinen Vater hat er nie richtig kennengelernt. Nio Schulz erweckt zwar den Eindruck, er sei kurz vor der Explosion, als stehe er vor einer großen Veränderung. Doch wieso sollte er seine Aggression überhaupt gegen andere richten? Vermutlich ist es sein ausgesprochen unerwartetes Verschwinden, das die Ermittlungen auslöst.

    Inwieweit werden wir heute und mehr noch in der Zukunft durch unsere Spuren in sozialen Medien überwach- und kontrollierbar. Durch welche Filter laufen die Informationen und wie werden sie gedeutet? In der Gegenwart, wo wir hoffentlich noch am Anfang dieser Möglichkeiten stehen, ist das durchaus eine Frage, mit der man sich beschäftigen kann. Auch fragt man sich, wer kontrolliert den Kontrolleur? Nach wie vor: das Internet ist eine Postkarte und man sollte sich immer selbst überlegen, was man äußert. Nio Schulz wirkt diesbezüglich etwas gedankenlos, er lässt sich treiben bis er an den Punkt kommt, an dem er ausbricht. Man wünscht sich, er möge sein Ziel finden, sofern er eines hat. Unheimlich ist es, von den Ermittlungen zu lesen, verwirrend Nios Gedanken zu folgen. Man sucht den Zusammenhang, das Ziel, eine Auflösung. Fraglich, ob die Suche von Erfolg gekrönt sein kann, doch zum Nachdenken ist man angeregt, zum Überdenken des eigenen Verhaltens und man empfindet eine Besorgnis ob der schönen neuen Welt, die einem möglicherweise entgegen wächst.

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  1. 3
    26. Dez 2016 

    Eine sehr abstrakte Gedankenwelt

    Nach 270 Seiten musste ich passen. Ich bin mit dem Buch nicht wirklich klar gekommen. Viel zu verkopft und recht handlungsarm habe ich das Buch erlebt. Als ich bei dem Kapitel Genesis angekommen bin, ging es bei mir nicht weiter, ich konnte nicht mehr folgen. Bei den dazugehörigen Kapiteln über die Generationen habe ich dann schließlich aufgehört weiter zu lesen. Ich konnte gar nichts damit anfangen. Einige andere Themen fand ich recht ansprechend. Dem Autor ist es recht gut gelungen, über diese virtuelle Welt zu sprechen, und welches Persönlichkeitsprofil die Follower abgeben. Das Meiste sei recht unsinnig, was andere über sich preisgeben, wie z.B. den verbrannten Kuchen einer Hausfrau zu posten. Auch dies konnte ich sehr gut nachspüren, wie belanglos viele Beiträge doch sind. Dabei stellt der Protagonist Schulz sich die Frage, weshalb man gewisse Kontakte nicht wieder entfreunden tut?

    Desweiteren habe ich es schon als recht gruselig erlebt, dass jede Spur, die die UserInnen im Internet hinterlassen, erfasst wird. Es gibt kein privates Profil mehr. Und alle sind gläsern. Von jedem wird eine Persönlichkeitsanalyse erstellt, in der festgehalten wird, mit welchen Themen sich die Person beschäftigt hat. Diese Persönlichkeitsanalyse gibt alles preis. Mit der ID-Nummer fängt sie an und es wird ein Aktivitätsprotokoll erstellt. Wie politisch jemand ist, mit welchen Themen sich dieser Jemand passiv und aktiv beschäftigt hat. Und nicht nur das. Es wird eine Statistik erstellt, zu wie viel Prozent die oder der User kriminell gefährdet ist. Auch über die Gesundheit und über die Anfälligkeit gewisser Erkrankungen gibt es Daten. Wie intelligent oder nicht intelligent jemand ist ... Das fand ich alles wirklich spannend, so dass ich mich selbst bei der Frage ertappt habe, welches Ergebnis mein PP aufwerfen würde? Es lief mir wirklich eiskalt den Rücken runter.

    Der Rest? Ich muss auch dazu sagen, dass ich mit Dystopien kaum Erfahrungen habe. Aber das ist nicht die Entschuldigung. Mir ist der Autor definitiv zu verkopft. Seine ganze assoziative Gedanken- und Ideenwelt war mir mit obiger Ausnahme dermaßen fremd, dass ich tatsächlich nicht mehr folgen wollte. Ruge ist Mathematiker und dieses Naturwissenschaftliche spiegelt sich in seinem Buch wider.

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  1. Ich folge dem Weg

    Fünf Jahre nach seinem Erfolg "In Zeiten des abnehmenden Lichts", das die Geschichte der Familie Umnitzer parallel zum Untergang der DDR erzählt, hat Eugen Ruge nun einen Roman vorgelegt, der in der Zukunft spielt - im September 2055.
    In 14 Kapiteln, die jeweils nur aus einem langen Satz bestehen, erzählt Ruge aus der personalen Perspektive Nio Schulz von dessem Verschwinden in einer medial überwachten Welt, was die Leser/innen mittels Ermittlungsprotokollen erfahren.

    Nio ist der Enkel Alexander Umnitzers, der im Mittelpunkt des vorherigen Romans steht und der im Verlauf dieses Romans als bekannter Schriftsteller stirbt, wobei er sich dieser neuen vernetzten, kommerzialisierten Welt verweigert - ähnlich wie sein Vater Kurt den veränderten politischen Verhältnissen im wiedervereinigten Deutschland kritisch gegenübergestanden hat.

    Inhalt

    Nio Schulz weilt in HTUA-China, das wie der Rest der Welt in kommerzielle Sektoren eingeteilt ist, um die neueste Geschäftsidee seines Konzern anzupreisen: true barefoot running. Er wacht in seinem Hotelzimmer auf und stellt sich die Frage, ob er sich tatsächlich in der Realität befinde,

    "besonders die unfarbenen Gardinen kamen Schulz auf einmal unecht vor, als gäbe es gar kein Fenster dahinter, schlimmer noch: als wären sie in Wirklichkeit gar nicht zu öffnen, Nachbildungen aus einem unbeweglichen Material, und dieser Eindruck wurde ihm so unangenehm, dass er das Licht gleich wieder ausschaltete, (...)" (S.8)

    Nio greift nach seiner Glass, eine Art Brille, die das Smartphone ersetzt und vielfältige Informationen liefert: Gesundheitsdaten, Posts, Nachrichten, Anrufe, Informationen zur Umgebung.
    Sie muss über den persönlichen Fingerprint aktiviert werden. Als die Aktivierung misslingt, spielt sich in Nios Kopf

    "das komplette Horrorszenario der Totalsperrung seines Accounts ab(...), und dabei ging es nicht nur, ja nicht einmal in erster Linie um die konkreten Konsequenzen, (...) sondern um den Account selbst, um alles was verlorenginge, und das waren nicht nur ein paar tausend E-Mails und Fotos und Seminarmitschnitte, nicht nur sein Kalender und seine Kontakte sondern es war ein hochkomplexes und persönliches System, alle Apps und Settings, vom Begrüßungsjingle bis zur Nachrichtenübersicht, alle Playlists, Profile, Filter, Favoriten, seine Links zu Lieblingsseiten oder zu Lieblingsclips oder zu Lieblingsirgendwas (...) (S.39)

    Die Glass entspricht seiner Identität - ohne diese hat er keine Ich. Nio selbst fällt auf, dass er, wenn er an vergangene Ereignisse wie einen Schulausflug oder einen Urlaub denkt, sich nur an die Fotos erinnern kann, aber nicht mehr an das Erlebte selbst.
    Erinnert er sich jedoch an die Zeit, die er aus seiner offiziellen Biographie gelöscht hat - er hat eine Zeitlang die Band "Anderdok" gehört, die angeblich "Hate-Texte" produzierten, kann er sich plötzlich wieder an die Liedtexte erinnern:

    "Ich bin jemand, der ich nicht bin
    ich gehe, aber ich weiß nicht, wohin,
    ich fühle, aber ich weiß nicht, was
    ich will lieber tot sein als DAS" (S.45)

    Nach dieser Vorausdeutung erfahren die Leser/innen, dass nach Nio gefahndet wird, da er verschwunden ist- Ruge streut "offizielle" Dokumente und Persönlichkeitsprofile von Nio und seinen sozialen Kontakten ein. Diese ermitteln aufgrund vielfältiger gesammelter Daten, wie Mobilität und Vernetzung einen Personen-Typus. Die totale Überwachung - selbst die Teile seiner Biographie, die Nio glaubt, gelöscht zu haben, sind den Behörden bekannt.

    Auch die aktuelle Flüchtlingskrise findet Einzug in den Roman, denn die europäischen Grünen stimmen der Erweiterung des Transit-Schutzwalls zu, worüber Schulz erleichtert ist,

    "denn seit irgendwelche Restwelt-Migranten, pardon, exzonale Asylbegehrende begonnen hatten, den Wall mit schwerem militärischem Gerät zu durchbrechen, war auch er insgeheim für die sogenannte technische Erweiterung gewesen" (S.55).

    Nio selbst scheint in einer Krise zu sein. Seine Chefin hält ihn für "negertief", so spricht sie "negativ" aus und hat offenkundig ein Verhältnis mit seinem Geschäftspartner "Jeff", der über jenen Killerinstinkt und das positive Denken verfügt, das Nio abgeht, der von ständigen Zweifeln geplagt wird. Er ist einer Selbsthilfegruppe für besonders maskulin denkende Männer, denn die Welt wird beherrscht von politischer Korrektheit - political correct, "kurz p.c. oder, wie es in Schulz´ Kopf klang: pisi" (S.28).
    So gibt es er/sie/trans und getrennte Fahrstühle für Männer und Frauen, statt zu sagen, sie habe ein "Sinti-und-Roma-Nase" müsste es eigentlich heißen "Nase der Sinti, der Roma, der Jenischen oder anderer ursprünglich zur Daueremigration gezwungenen Bevölkerungsgruppen Europas" (S.81).

    Seine "Freundin" Sabena arbeitet für eine Dessous-Firma und sitzt in Minneapolis am Flughafen fest. Sie kann sich vorstellen - nach einem entsprechenden Gentest - mit Nio ein Kind zu bekommen, dass sie selbst austrägt, in einer Welt der Leihmütter und Männern, die Kinder gebären, eine neuer Trend. Eine Situation, die Nio offenkundig überfordert.

    Es ist eine "schöne" , neue, aber gar nicht so unrealistisch erscheinende Welt, die Ruge vor uns ausbreitet und es gelingt ihm sehr überzeugend einen Eindruck zu vermitteln, wie sich ein Mensch unter der mulitmedialen Dauerberieselung fühlen muss:

    "jetzt klingelt ihm eine Werbung für rezeptfreie Male-Power-Pillen in den Ohren, wieso wird das nicht als Spam identifiziert, fragt sich Schulz, @g-24 meldet, dass die Präsidentin der Weltbank Maxi Merkel-Shapiro jetzt wieder Max heißt, und @Fem Fatal sendet eine ihrer typischen Botschaften an @dpa Aboriginies = Ureinwohner = rassistisch, intoniert der Sprachassistent ein bisschen zu heiter, vergeblich um eine Satzmelodie bemüht, während Schul den riesigen Bildschirm betrachtet, der offenbar zu einem SB-Restaurant namens McBaker gehört (...) (S.158)

    Sehr interessant ist das Genesis-Kapitel, in dem Ruge den Weg von der Entstehung des Universums bis hin zu Nio Schulz- mit detaillierten Angaben zu seinen Vorfahren, u.a. zu seinem Urgroßvater Kurt - schildert. In Kurzfassung, aber mit naturwissenschaftlichen und geschichtlichen Fakten, die untermauern sollen, wie erstaunlich es ist, dass Nio überhaupt existiert.

    Schulz versucht sich zunächst unbewusst dieser Welt zu entziehen, das 13.Kapitel gleicht einem apokalyptischen Szenario, wobei offen bleibt, ob das alles eben nicht nur ein (Alp-)Traum ist - ist Schulz nur ein fiktiver Enkel, wie es im Untertitel heißt - oder ob es ihm gelingen wird, in dieser total vernetzten, überwachten Welt einen eigenen Weg zu finden.

    Bewertung
    Der Roman ist eine echte Herausforderung beim Lesen, da man der Informationsflut, mit der Schulz konfrontiert wird, ausgeliefert ist. Hinzu kommen der innere Monolog Nios mit seinen teilweise sehr negativen Gedanken und Selbstzweifeln und die Tatsache, dass jedes Kapitel (mehrere Seiten) tatsächlich nur aus einem Satz besteht. Die Persönlichkeitsprotokolle sind mit Tabellen und Grafiken versehen, was den Lesefluss zusätzlich behindert.
    Gleichzeitig vermittelt die Sprache diese neue Welt perfekt und offenbart Ruges genaue Beobachtungsgabe und seine Fähigkeit exakt zu beschreiben - schließlich ist er diplomierter Mathematiker.
    Die Handlung ist bis auf die Protokolle und das Genesis-Kapitel vollständig auf Nio konzentriert, so dass zwischenmenschliche Interaktionen eher dürftig sind, wir ganz in die Gedankenwelt Nios und seiner "Glass" eintauchen - was auch teilweise eine Herausforderung ist.
    Andererseits scheint er teilweise aus dieser Zeit zu fallen, so trainiert er seinen Körper, statt Muskelimplantate zu verwenden. Er hat noch etwas Echtes. Sonst könnte er die Realität dieser Welt auch nicht anzweifeln. Aber ist er eine innerhalb des Romans reale Figur?
    Interessanterweise erfährt Nio im Zusammenhang mit der Meldung über den Tod seines Großvaters, dass dieser einen Roman mit dem Titel "Follower" geschrieben habe. Und heißt es nicht im Untertitel - fiktiver Enkel? Der Roman - nur ein Gedankenspiel Alexander Umnitzers, seine Dystopie?

    Für die dargestellte Welt spielt das jedoch keine Rolle - Ruge führt uns eine Realität vor Augen, wie sie in naher Zukunft möglich ist. Eine von Firmen beherrschte Welt, mit zerstörter Umwelt, so dass Klimabomben über dem entvölkerten Australien gezündet werden müssen. Einer Vernetzung und Informationsflut, die uns keinen Raum mehr lässt, zur Ruhe zu kommen. Selbst der Schlaf wird medikamentös eingeleitet, keine Natur nirgends. Ganz am Ende erinnert sich Nio an die vergangene Idylle zurück:

    "er kann schlafen, schlafen,
    Ferien,
    die Tauben schweigen,
    unten in der Küche klappert jemand mit dem Geschirr,
    jetzt riecht es nach frisch gemähtem Gras,
    und wenn man ganz still ist,
    wenn man die Luft anhält
    dann hört man das leise Zing-Zing von Großvaters Sense." (S.320)

    Ein Roman, der herausfordert, aber nachdenklich stimmt und eine mögliche Zukunft aufzeigt.

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Nachts ist es leise in Teheran: Roman

Buchseite und Rezensionen zu 'Nachts ist es leise in Teheran: Roman' von Shida Bazyar

Inhaltsangabe zu "Nachts ist es leise in Teheran: Roman"

Eine aufrüttelnde Familiengeschichte zwischen Revolution, Flucht und deutscher Gegenwart
Vier Familienmitglieder, vier Jahrzehnte, vier unvergessliche Stimmen. Aufwühlend und anrührend erzählt Shida Bazyar eine Geschichte, die ihren Anfang 1979 in Teheran nimmt und den Bogen spannt bis in die deutsche Gegenwart.
1979. Behsad, ein junger kommunistischer Revolutionär, kämpft nach der Vertreibung des Schahs für eine neue Ordnung. Er erzählt von klandestinen Aktionen, funkenschlagender Hoffnung und davon, wie er in der literaturbesessenen Nahid die Liebe seines Lebens findet.
Zehn Jahre später in der deutschen Provinz: Behsad und Nahid sind nach der Machtübernahme der Mullahs mit ihren Kindern geflohen. Stunde um Stunde verbringen sie vor dem Radio und hoffen auf Neuigkeiten von den Freunden, die untertauchen mussten. Sie wollen zurückkehren, unbedingt, und suchen zugleich eine Heimat in der Fremde.
1999 reist deren Tochter Laleh gemeinsam mit ihrer Mutter nach Teheran. Zwischen »Kafishaps«, Schönheitsritualen und geflüsterten Geheimnissen lernt sie ein Land kennen, das sich nur schwer mit den Erinnerungen aus der Kindheit deckt. Ihr Bruder Mo beobachtet ein Jahrzehnt später belustigt die pseudoengagierten Demos der deutschen Studenten. Doch dann bricht die Grüne Revolution in Teheran aus und stellt seine Welt auf den Kopf.
Shida Bazyar gelingt ein dichtes, zartes und mitreißendes Familienmosaik. Und ein hochaktueller, bewegender Roman über Revolution, Unterdrückung, Widerstand und den unbedingten Wunsch nach Freiheit.

Autor:
Format:Kindle Edition
Seiten:288
EAN:
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Für alle Tage, die noch kommen: Roman

Buchseite und Rezensionen zu 'Für alle Tage, die noch kommen: Roman' von Teresa Driscoll
4.35
4.4 von 5 (3 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Für alle Tage, die noch kommen: Roman"

Mit ihrem berührenden Debüt-Roman hat die erfolgreiche englische Journalistin und TV-Moderatorin Teresa Driscoll eine zu Herzen gehende Mutter-Tochter-Geschichte vorgelegt. Ihr hoch emotionales Buch verbindet ernste Themen wie Trauer-Bewältigung und Krankheit mit einer bezaubernden Liebes- und Selbstfindungs-Geschichte, in der ein liebevoll gemachtes Erinnerungsbuch mit Rezepten und Lebensweisheiten eine zentrale Rolle spielt.

Wie fühlt es sich an, wenn die Mutter ohne Abschied geht?
Auch 17 Jahre nach deren Tod ist Melissa zutiefst verunsichert. Gerade hat sie den Heiratsantrag ihres Freundes Sam abgelehnt, obwohl sie ihn innig liebt. Da bekommt sie ein Buch zugestellt. Von ihrer Mutter. Ein Buch, das Melissa lehren kann, sich selbst zu vertrauen und den Menschen, die sie liebt.

"Unterhaltung, wie es sie sonst nur noch einer Cecilia Ahern gelingen würde - seit 'P.S. ich liebe Dich' hat es kein so herzzerreißend schönes Debüt mehr gegeben. [...] Zwischen den Buchdeckeln findet man Emotionen pur, und außerdem Erzählkunst in Perfektion. Die britische Autorin schreibt Geschichten, in die man sich einfach verlieben muss." Literaturmarkt.info

Format:Kindle Edition
Seiten:368
Verlag: Knaur eBook
EAN:
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Rezensionen zu "Für alle Tage, die noch kommen: Roman"

  1. Ein Rezeptbuch für Melissas Leben

    17 Jahre nach dem Tod ihrer Mutter an Brustkrebs, ist in Melissas Leben immer noch nicht alles in Ordnung. Ihr Freund Sam macht ihr einen Heiratsantrag und trotzdem sie ihn über alles liebt, lehnt sie diesen ab. Die Ereignisse des frühen Todes ihrer Mutter hat sie zu sehr verunsichert und dann bekommt Melissa auch noch Nachricht von einem Anwalt. Im Namen ihrer Mutter übergibt er ihr ein Buch das sie bewusst erst zu ihrem 25 Geburtstag erhalten sollte. In diesem Buch hat ihre Mutter Eleonore ihre letzten Tage und all die Erinnerungen aufgeschrieben, die sie Melissa mitteilen wollte. Doch dieses Buch das unter anderem Rezepte, Bilder und auch Geschichten enthält, lässt Melissa wieder emotional in die Vergangenheit reisen. Sie möchte es vor ihrem Freund Sam erst mal verbergen, da sie von diesem Buch aber sehr aufgewühlt wird lässt es sich nicht allzu lange geheim halten. Doch dieses Buch soll sie noch an die Grenzen ihrer Kräfte bringen und sie wird sich danach irgendwann entscheiden müssen wie ihr Leben weiter geht.

    Meine Meinung:
    Teresa Driscoll hat hier einen sehr emotionalen Debütroman geschrieben. Die Geschichte ist zwar frei erfunden, jedoch hat die Autorin selbst ihre Mutter sehr jung an Krebs verloren, dadurch konnte sie viel von ihrer Vergangenheit verarbeiten. Das Buch hat mir sehr gut gefallen, auch wenn es mitunter einem sehr zusetzt, vor allem die Tagebucheinträge. Sehr schön sind auch die Rezepte der Mutter, die man durchaus nach kochen und backen kann. Ein Roman mit Tiefgang über Krankheit und Sterben, der einen nicht unberührt lässt. Dieser Roman lässt einen nachdenken wie schnell oft das Leben zu Ende gehen kann und wie man sich am besten von seinem Kind verabschiedet. Was hinterlasse ich mal wenn ich von dieser Erde gehen werde, das wird sich mancher Leser fragen, nach dem er diesen Roman gelesen hat. Danke das ich dieses Buch bei jellybooks kostenlos aussuchen konnte und von mir bekommt es 4 von 5 Sterne.

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  1. Mir fehlte ein wenig die Nähe zu den Figuren

    Inhalt:
    Nach 17 Jahren, an ihrem 25. Geburtstag bekommt Melissa von einem Anwalt ein Buch überreicht. Es ist ein Buch voller Erinnerungen, das ihre Mutter ihr vor ihrem Tod geschrieben hat. Es soll Melissa die Mutter-Tochter-Gespräche ersetzen und sorgt dafür das sie sich wieder ganz Nah sind.

    Meine Meinung:
    Für alle Tage die noch kommen ist wiedermal ein Buch in dem der Krebs eine Rolle spielt. Er ist nicht Allgegenwärtig, denn es ist der Grund für dieses Erinnerungsbuch und wird nur wenig thematisiert. Er bietet die Grundlage.

    Es geht jedoch darum das eine Mutter ihr damals acht Jahre altes Kind verlassen musste. Sie starb als Melissa so jung war und hätte natürlich noch gerne viel Zeit mit ihr verbracht. Hier in der Geschichte wird, wie ich finde, ein ungewöhnlicher Weg gewählt. Die Mutter schreibt dieses Erinnerungsbuch voller Fotos, Rezepte und Geschichten. Voll mit ihren Gefühlen und lässt es Melissa erst mit 25 Jahren unter bestimmten Bedingungen überreichen. Bis dahin hat sich in Melissa schon ein Bild verfestigt und man merkt recht schnell, dass das Buch vielleicht eine Gute Idee war. Der Umgang mit dem Tod allerdings nicht.

    Dieses Buch ließ sich von Beginn an gut und flüssig lesen. Allerdings fehlte mir ein wenig die Nähe um mich wirklich drauf einzulassen. Diese stellte sich erst mit der Zeit ein, so dass es dann auch recht emotional wurde.
    Es sind kurze Kapitel die aus der Sicht von Melissa, Max, ihrem Vater und Eleanor, ihrer Mutter geschrieben wurden und so alle Familienmitglieder mit einbezieht. Man kann lesen wie jeder mit der Krankheit und später auch mit dem Tod klar kam. Während von Eleanor natürlich nur aus dem Jahr 1994 erzählt wird. Gibt es bei Max und Melissa verschiedene Jahrgänge.

    Die Figuren sind wirklich überschaubar. Max, Eleanor und Melissa. Dazu Sam, der Freund von Melissa und Anna eine Kollegin von Max. Mehr Figuren muss man sich nicht merken und mit mehr hat man auch nicht zu tun.
    An Hauptpersonen sind es drei. Mit Melissa möchte ich anfangen, da sie den größten Part in dieser Geschichte hat. Zu Beginn fand ich sie recht kalt. Man erfährt auch nur wenig über sie und kann auch im Laufe der Geschichte eher an ihren Reaktionen ablesen wie es ihr gerade geht. Sie kam mir im Laufe der Geschichte schon näher und doch blieb sie mir ein wenig fremd.
    Max hat auf ganz andere Art mit dem Tod seiner Frau zu kämpfen. Er wirkt Einsam und unnahbar. Seine Gefühle konnte ich verstehen, doch wünschte ich mir manches Mal das alles nicht so sehr negativ war.
    Eleanor ist die Person die für mich, obwohl sie ja nicht wirklich vorhanden war, einen doch recht großen Part eingenommen hat. Sie bringt dem Leser ihre Gefühle näher und schafft das bei mir mehr als das Melissa macht. Die Gefühle von Eleanor, sind die die jede Mutter durchleben würde, die weiß das sie nicht mehr lange Leben wird.

    Insgesamt ist Für alle Tage die noch kommen schon ein sehr gefühlvolles Buch. Es ist ein Auszug aus einer Familie, die mit dem frühen Tod der Mutter und geliebten Ehefrau klar kommen muss. Teresa Driscoll konnte dieses Gefühl gut transportieren auch wenn mir die Figuren manchmal zu kalt wirkten

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  1. Die Liebe einer Mutter

    Bei Eleanor ist die Brustkrebserkrankung bereits zu sehr fortgeschritten, entkräftet beschließt sie, die Chemo abzubrechen. Die Diagnose der Ärzte nach, hätte ihr die Behandlung nur noch ein paar Wochen mehr zum Leben gegeben, doch zu welchem Preis? Sie möchte die ihr verbleibende Zeit so normal wie nur irgend möglich verbringen und ganz wichtig, sie möchte die todbringende Krankheit so lange wie möglich vor ihrer kleinen Tochter geheim halten, sie soll – wenn auch nur für ein paar Wochen – ihr unbeschwertes Leben genießen können. Aber im Umkehrschluss bedeutet es auch, dass sich Eleanor nicht von der kleinen, achtjährigen Melissa verabschieden kann. Deshalb beschließt sie, ein Buch für Melissa zu schreiben, zunächst nur mit Rezepten, die sie ihr von sich selbst und von Eleanors Mutter und Großmutter weiter geben möchte, so dass sie nicht in Vergessenheit geraten. Doch schnell kommen Tipps in allen Lebenslangen hinzu, wie sie sie der erwachsenen Tochter geben würde, aber es später nicht mehr selbst tun kann. Eleanor tut dies im Geheimen, nicht einmal ihr Mann erfährt davon. Zu Melissas 25. Geburtstag händigt ihr ein Notar dieses Buch aus, nachdem er sich vorher erst versichert hat, dass es sowohl Melissa und auch ihrem Vater gut geht, denn das war eine Bedingung von Eleanor. Melissas Gefühle als sie das Buch bekommt sind ziemlich gemischt, hatte sich ihre Mutter doch nicht einmal von ihr verabschiedet. Sie selbst ist gerade in einer schwierigen Phase, denn sie hat den Heiratsantrag ihres Freundes entrüstet abgelehnt, die Beziehung steht deshalb auf der Kippe. Kommt das Buch der Mutter zur rechten Zeit für Melissa, wird sie verstehen, warum die Mutter ohne ein Adieu ging?

    Die Autorin schreibt unglaublich gefühlvoll und in einer wunderschönen Sprache. Sie hat mich von der ersten Seite an kontinuierlich, durch die ganze Geschichte durch, mitgenommen und mein Herz zutiefst berührt. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und lässt sich herrlich lesen.

    Dem Buch vergebe ich guten Herzens seine verdienten fünf von fünf Sternen und möchte es nur zu gerne weiter empfehlen, besonders an Mütter und Töchter, deren Beziehung nicht immer reibungslos verläuft, denn in diesem Buch wird gezeigt, wie wichtig die Liebe einer Mutter gerade für die Tochter ist.

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Die langen Tage von Castellamare

Buchseite und Rezensionen zu 'Die langen Tage von Castellamare' von Catherine Banner
4.5
4.5 von 5 (2 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Die langen Tage von Castellamare"

Eine sizilianische Insel, drei Generationen, ein großes Familienepos


Castellamare ist eine winzige Insel vor der Küste Siziliens. Als der Arzt Amedeo seine Stelle antritt, wird er zunächst misstrauisch beäugt. Er jedoch liebt seine neue Heimat und beginnt, ihre alten Legenden zu sammeln und aufzuschreiben. Eines Nachts hilft er bei zwei Geburten: Das Kind seiner Frau und das Kind seiner Geliebten kommen auf die Welt. Der Skandal kostet Amedeo Ansehen und Position. Um auf Castellamare bleiben zu können, übernimmt er mit seiner Frau ein kleines Café. Es wird der Mittelpunkt der Familie und der Insel – über mehrere Generationen hinweg, durch alle Kriege und Krisen, allen Veränderungen zum Trotz.


Amedeo Esposito wächst als Waisenkind in Florenz auf. Schon immer hat er Geschichten geliebt und in seiner roten Kladde gesammelt. Als er ganz im Süden Italiens eine Stellung als Arzt antritt, fühlt er sich zum ersten Mal in seinem Leben zu Hause. Die Insel Castellamare mit ihrer verschworenen Gemeinschaft kann einem Arzt nicht viel bieten, einem Geschichtenliebhaber jedoch eine Fülle an Erzählungen und Geheimnissen. Zusammen mit seiner Frau, der schönen, klugen Pina, restauriert Amedeo ein altes Café. Direkt über dem Meer gelegen wird es ein beliebter Treffpunkt. Und für mehrere Generationen das Zuhause der Familie, die ein Jahrhundert der Veränderungen durchlebt: Freundschaften und Fehden, Kriege, Hochzeiten, Geburten und immer wieder die Liebe.


Ein großer Familienroman über eine kleine Insel, berührend und äußerst unterhaltsam erzählt.

Format:Kindle Edition
Seiten:480
EAN:
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Rezensionen zu "Die langen Tage von Castellamare"

  1. 4
    05. Mär 2017 

    100 Jahre Familiengeschichte

    1914: Für Amedeo Esposito beginnt ein neuer Lebensabschnitt, als er nach Castellamare reist, einer kleinen (fiktiven) Insel nahe Sizilien. Dort soll er seine erste richtige Stelle als Arzt antreten - es wird seine einzige bleiben. Er heiratet Pina, mit der er vier Kinder hat und übernimmt nach einem Skandal das frühere Café der Insel, das Haus am Rande der Nacht. Gemeinsam mit ihm, seiner Familie und den anderen Bewohnern Castellamares durchlebt man die Höhen und Tiefen der letzten 100 Jahre, die aufgrund der abgeschiedenen Lage der Insel diese meist etwas verzögert erreichen.
    Es ist eine wirklich schöne Familiengeschichte, in der sich all das Glück und Leid widerspiegelt, das auch dem Rest der Welt widerfährt. Amedeo wird im 1. Weltkrieg eingezogen und kehrt danach mit dem Bewusstsein zurück, diese Insel nie wieder verlassen zu wollen. Im 2. Weltkrieg werden seine und Pinas Söhne eingezogen - nicht alle kommen wieder und wenn, wird ihr weiteres Leben dadurch schwer beeinflusst. Auch der Faschismus hält Einzug auf Castellomare und zerstört den bis dahin guten Zusammenhalt der Bewohner. Nach dem Krieg erlebt nicht nur das Festland einen Aufschwung, auch den BewohnerInnen der Insel geht es zusehends besser und die bis dahin herrschenden, fast schon feudalistischen Verhältnisse beginnen sich immer mehr zu lockern. Alle bekommen Strom, der Tourismus nimmt zu, der erste Computer auf der Insel wird installiert und die nächste Generation im Haus am Rande der Nacht macht sich mit dem Café vertraut. Die Welt hält Einzug in Castellamare und in Vielen wird der Wunsch wach, auch die Welt jenseits der Insel kennenzulernen. Konflikte bahnen sich an...
    Der Schwerpunkt dieses Romans liegt klar auf dem Leben der Familie Esposito, die von Beginn an eine zentrale Stelle in diesem Mikrokosmos einnimmt. Dies liegt sicherlich auch an der ursprünglichen Funktion von Amedeo als Arzt und von Pinas als Schulmeisterin. Ebenso wie danach an ihrem Einsatz als Besitzer des einzigen Cafés und damit Treffpunkt auf der Insel. Stets sind sie miteingebunden in den Klatsch, Tratsch und die Geheimnisse die auf Castellamare kursieren und so erlebt man mit ihnen all das, was eine derart enge und kleine Gemeinschaft ausmacht. Mir persönlich hätte es gefallen, wenn die Geschehnisse im Rest der Welt etwas mehr Einfluss auf die Geschichte gehabt hätten bzw. sie deutlicher dargestellt worden wären. So bleibt es aber bei einer unterhaltsamen Familiengeschichte.

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  1. Die langen Tage von Castellamare

    Das Haus am Rande der Nacht

    Amedeo wächst als Findelkind in Florenz im Waisenhaus auf, bis ihn der Arzt Esposito unter die Fittiche nimmt, ihm Geschichten erzählt und ihn wie einen Sohn behandelt. Durch ihn kann Amedeo später Medizin studieren, findet jedoch lange keine Anstellung, bis er auf einer winzigen Insel vor Sizilien eine Stelle als Dorfarzt bekommt.
    Auf der Insel Castellamare wird er von den Einwohnern zunächst misstrauisch beäugt. Amedeo allerdings fühlt sich sehr wohl auf der kleinen Insel und beginnt, die alten Geschichten und Legenden, die ihm von den Inselbewohnern erzählt werden, aufzuschreiben.
    Er heiratet die Lehrerin Pina, doch in der Nacht, in der ihr Kind zur Welt kommen soll, bringt auch Carmela d’Isantu, die Frau des Conte, ein Baby zur Welt und sie beschuldigt Amedeo, Vater des Kindes zu sein. Dieser Skandal führt dazu, dass Amedeo seinen Beruf als Arzt auf der Insel nicht mehr ausüben darf. Mit seiner Frau Pina, die ihm nach einigen Monaten verzeiht, renoviert er das ,,Haus am Rande der Nacht“ und sie betreiben dort eine Bar, die die Familie einigermaßen über Wasser hält. Die Bar wird zum zentralen Treffpunkt der Inselbewohner, Tratsch und Klatsch, Herzensangelegenheiten, Familienkonflikte und Politik werden dort diskutiert. Das Haus ist außerdem Herz und Mittelpunkt der Familie Amedeos, seiner Söhne, die zum Teil im Krieg bleiben, seiner Tochter Maria-Grazia, die später selbst das Café übernimmt und geschickt leitet.
    Über Generationen ist das ,,Haus am Rande der Nacht“ Heim und Heimat für die Familie Esposito und der Leser liebt und leidet, lacht und trauert mit den Figuren in diesem Mikrokosmos. Geschickt wird die Familiengeschichte mit den historischen Ereignissen verwoben. Kriege, wirtschaftliche Krisen, politische Entwicklungen verändern das Familienleben ebenso wie der aufkommende Tourismus oder der gemächliche Einzug der Moderne, wie zuerst ein Radio, dann Fernsehen und später sogar ein Computer im Café.
    Schade, dass man nicht den Originaltitel (,,The House at the Edge of Night“) ins Deutsche übernommen hat.
    Ein wunderbarer und sehr poetischer Roman.

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Die Frau des Juweliers: Roman

Buchseite und Rezensionen zu 'Die Frau des Juweliers: Roman' von Judith Lennox

Inhaltsangabe zu "Die Frau des Juweliers: Roman"

Kairo, 1938: Wir werden uns lieben, denkt Juliet, als sie den reichen englischen Juwelier Henry Winterton heiratet und mit ihm nach England geht. Sofort empfindet sie das Herrenhaus Marsh Court als ihr neues Zuhause.Doch ihre Heirat soll sich als großer Fehler herausstellen. Als der Zweite Weltkrieg ausbricht, wird alles noch schlimmer. Plötzlich schwelgen die Wintertons nicht mehr in Luxus, und Juliet kämpft um das Überleben der Familie. In ihrer Verzweiflung und ihrem Hunger nach Liebe lässt sie sich auf eine Affäre mit dem charismatischen Gillis ein. Doch ihn umgibt ein Geheimnis, das ihr Leben zerstören könnte.

Format:Kindle Edition
Seiten:640
Verlag: Piper ebooks
EAN:
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Night Falls

Buchseite und Rezensionen zu 'Night Falls' von Jenny Milchman
3.65
3.7 von 5 (6 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Night Falls"


Denk nicht, du hast alles hinter dir gelassen


Sandra hat alles. Ein Traumhaus mitten in der Natur. Einen Mann, der sie auf Händen trägt. Eine 15-jährige Tochter, ihr großes Glück. Bis aus dem Traum ein Alptraum wird: Zwei Fremde dringen in ihr Haus ein, schlagen ihren Mann brutal nieder und nehmen Mutter und Tochter als Geiseln. Draußen tobt ein Sturm. Es gibt keinen Ausweg. Schon gar nicht für Sandra. Denn sie kennt einen der Männer — und wollte ihn um jeden Preis vergessen.

Format:Kindle Edition
Seiten:481
EAN:
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Rezensionen zu "Night Falls"

  1. Viel Potential, enttäuschende Umsetzung

    Die beschriebene Situation verspricht gemütliche Leseabende voller Thrillerspannung:

    1.) Ein einsam gelegenes Haus. durch einen Schneesturm noch unerbittlicher von der Außenwelt abgeschnitten. 2.) Zwei entflohene Strafgefangene, der eine ein tumber Riese, der andere ein eiskalter Psychopath. 3.) Vater, Mutter und Teenagertochter, die den beiden wehrlos ausgeliefert sind. Und die Lage spitzt sich von Minute zu Minute mehr zu....

    Das klingt vielleicht nicht nach etwas weltbewegend Neuem, aber dennoch nach den perfekten Zutaten für einen soliden psychologischen Thriller. Tatsächlich bringt die Autorin auch durchaus spannende Ideen ein und legt von Anfang an ein gutes Tempo vor! Leider ging die Rechnung für mich trotzdem nicht vollständig auf, sondern hinterließ bei mir einen zarten Beigeschmack der Enttäuschung.

    Die Geschichte spielt sich auf zwei Zeitebenen ab: einerseits die albtraumhaften Geschehnisse in der Gegenwart, andererseits die Kindheit des Psychopathen Nick in den 70er Jahren. Gerade diese Rückblicke fand ich anfangs sehr interessant, denn ich war sehr gespannt darauf, wie die Autorin das zunehmend absurde Verhalten von Mutter und Sohn begründen würde - leider konnte mich die Erklärung dann jedoch nicht komplett überzeugen.

    Was mich schon nach wenigen Kapiteln immer mehr störte (auf beiden Zeitebenen), waren vor allem die in meinen Augen maßlosen Übertreibungen. Zum Beispiel wird Harlan, der dumme, aber gutmütige Sträfling, als geradezu grotesk riesig beschrieben: so wird an einer Stelle gesagt, dass die 15-jährige Ivy ihm nur bis zum Bauchnabel reicht! Die kann sich später im Buch übrigens an einer Hauswand festhalten, in dem sie ihre Fingernägel in die Holzfassade krallt. Es gibt außerdem Charaktere, die anscheinend literweise Blut verlieren können, ohne zu sterben - und vieles mehr.

    Auch das Verhalten der Hauptfiguren erschien mir oft unglaubwürdig. Ja, es ist eine Extremsituation, und in Extremsituationen tun Menschen unlogische Dinge, aber dennoch war es mir oft einfach zu weit hergeholt. (Leider kann ich hier kein Beispiel bringen, ohne schon zu viel zu verraten.) Dadurch fiel es mir auch immer schwerer, mit ihnen mitzufühlen und mitzufiebern, und das nahm mir wiederum viel der Spannung, obwohl das Buch wirklich sehr temporeich erzählt wird und auch viel Action zu bieten hat.

    Ja, ich habe mich von dem Buch durchaus irgendwie unterhalten gefühlt, und ich hatte es trotz aller Vorbehalte auch schnell durch. Man kann es meines Erachtens ganz gut lesen, aber es ist einfach kein Muss und ich vermute, dass es mir auch nicht lange im Gedächtnis bleiben wird. Das ist natürlich alles Geschmacksache, aber auf mich wirkte die Geschichte wie ein Actionfilm, bei dem man besser nicht zu genau darauf achten sollte, ob auch alles realistisch ist - und darauf lege ich bei einem Thriller einfach Wert.

    Die Charaktere fand ich von ihren Anlagen her an sich alle interessant. Sie haben viel Potential, bleiben aber meiner Meinung nach in ihrem Verhalten doch oft zu flach, um wirklich authentisch, lebendig und glaubhaft zu wirken. Das ist aber wirklich nur eine Gratwanderung: ich hatte oft das Gefühl, dass nur ein winzig kleiner Schritt fehlte, um aus einem interessanten Klischee einen echten Menschen zu machen.

    Auch der Schreibstil war für mich so eine Gratwanderung: er liest sich flüssig, er vermittelt gekonnt Atmosphäre und ein Gefühl der Dringlichkeit und Gefahr, aber die Metaphern und Bilder sind oft sehr weit hergeholt und rissen mich eher aus dem Lesefluss heraus. Ich habe nichts gegen detailverliebte Schreibstile, aber wenn die Details zu zahlreich werden und sich immer wieder überbieten, dann stumpft die Wirkung meines Empfindens irgendwann ab.

    Fazit:
    Von der Grundidee und den wichtigsten Charakteren her hätte "Night Falls" in meinen Augen das Potential für einen nervenzerfetzenden Thriller gehabt, wird diesem Potential aber leider nicht vollkommen gerecht. Viele Geschehnisse fand ich nicht glaubwürdig, und auch das Verhalten der Charaktere war für mich nicht immer schlüssig. Ich hatte oft das Gefühl, dass das Buch versucht, zu viel zu sein, immer noch schneller, noch grausamer, noch überraschender, und dass das gerade durch diese Übersteigerung irgendwann nicht mehr funktioniert.

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  1. Thriller ohne Spannung

    Klappentext
    Denk nicht, du hast alles hinter dir gelassen Sandra hat alles. Ein Traumhaus mitten in der Natur. Einen Mann, der sie auf Händen trägt. Eine 15-jährige Tochter, ihr großes Glück. Bis aus dem Traum ein Alptraum wird: Zwei Fremde dringen in ihr Haus ein, schlagen ihren Mann brutal nieder und nehmen Mutter und Tochter als Geiseln. Draußen tobt ein Sturm. Es gibt keinen Ausweg. Schon gar nicht für Sandra. Denn sie kennt einen der Männer — und wollte ihn um jeden Preis vergessen.

    Die Autorin
    Jenny Milchman lebt mit ihrer Familie im Staat New York. Wenn sie nicht selbst schreibt, vermittelt sie anderen Autoren die Kunst des Thrillers.

    Meine Meinung

    Story
    Zwei Männer, die aus dem Gefängnis geflüchtet sind, dringen in das Haus von Sandra ein. Sandra, die etwas abgeschieden wohnt, muss um ihr Leben und das ihres Mannes und der 15 jährigen Tochter fürchten. Als in der Nacht ein Schneesturm aufzieht und die beiden nicht wie geplant weiter können, beginnt für die kleine Familie ein Alptraum. Sandras Mann und ihre Tochter wissen dabei gar nicht das Sandra einen der Einbrecher kennt.

    Schreibstil
    Das Buch ist einfach zu lesen und wird aus unterschiedlichen Sichtweisen Erzählt. Es gibt im Wechsel Einblicke in die Vergangenheit von Sandra.

    Charaktere
    Die Hauptfigur ist Sandra. Man kann mit ihr mitfühlen und mit den andren Charakteren ist das schwer möglich, da die eigentliche Geschichte immer wieder von langen Beschreibung unterbrochen wird.

    Mein Fazit

    Nach den ersten paar Seiten stellt sich der Leser die Frage, ob es sich um ein Kinderbuch handelt. Mit kurzen abgehakten Sätzen und Beschreibung von Nebensächlichkeiten entsteht ein Schreibstil, der so seltsam ist, dass es gerade der ist, der das Buch interessant macht Auch das Vergleiche ziehen hat es in sich, da werden dann bereitgestellte Küchen Utensilien mit Düsenjäger auf ein Flugzeugträger verglichen .Im Laufe der Geschichte wird das etwas besser. Die Geschichte als solche hat man schon gefühlte 100 mal in Filmen gesehen. Dadurch das die Autorin die eigentliche Geschichte immer wieder mit langen Erklärungen unterbricht, kommt kaum Spannung auf. Von einer Autorin die kreatives Schreiben lehrt, sollte man eigentlich mehr erwarten.
    Ich kann das Buch nicht empfehlen und vergebe nur zwei von fünf Leseratten/Sterne.

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  1. Fesselnder Thriller mit starken Charakteren

    Sandra Tremont lebt mit ihrem Mann Ben, Tochter Ivy und ihrem Hund Mac in einem großen, einsam gelegenen Haus. Die 15jährige Ivy ist sich sicher, dass ihre Mutter lügt, weiß aber nicht warum. Sie beschließt, dem gemeinsamen Abendessen fern zu bleiben, nicht ahnend, dass schon bald ein Albtraum über sie hereinbrechen wird. Sandra und Ben Tremont sind gerade fertig mit dem Abendessen, als zwei fremde Männer in ihr Haus eindringen und Ben brutal niederschlagen. Sandras größte Angst ist es, dass ihre Tochter Ivy herunter kommt und den beiden Männern in die Hände fällt. Was wollen die Fremden von ihnen? Ist es wirklich ein Zufall, dass sie gerade in dieses einsam gelegene Haus mitten im Wald kommen?

    Jenny Milchman hat hier in meinen Augen einen tollen Thriller geschrieben. Keinen richtig bluten Thriller, aber einen, der aufgrund der Handlungen und den psychologisch interessanten Charakteren sehr spannend ist.

    Die Geschichte wird zunächst in drei, später noch in zwei Handlungssträngen erzählt, die nach und nach weiter zusammengeführt werden. Der Leser ahnt allerdings zwischendurch immer mehr worauf es hinauslaufen wird, bzw. wie die Teile zusammenhängen.

    Zum einen das Geschehen in der Gegenwart, die Familie Tremont in ihrem Haus, bevor die Männer ins Haus eindringen. Dann die beiden Männer, wie es kam, dass sie dorthin gehen. Der dritte Erzählstrang spielt in der Vergangenheit: 1975 gibt es eine Frau namens Barbara und ihren Mann Gordon. Sie haben einen gemeinsamen Sohn Nicholas, mit dem Barbara total überfordert ist, hat man den Eindruck. Sie überschüttet ihn mit Liebe.

    Ich hatte zwar beim Lesen schon früh eine Ahnung, wie alles zusammenhängen könnte, dennoch hatte ich nie das Gefühl, das Buch aus der Hand legen zu wollen. Die Spannung war groß genug um weiterzulesen.

    Besonders gefallen mir in diesem Buch die Figuren und Charaktere, die alle irgendeinen Hintergrund haben, selbst der Hund hat seine Erfahrungen, die man in ein oder zwei Kapiteln aus seiner Sicht erlebt. Hier wurde wirklich an alles gedacht, die Charaktere sind authentisch dargestellt, die Geschichte lebt durch ihre Handlungen und Erfahrungen. Es ist einfach toll zu lesen. Vielleicht kann die Autorin ja beim nächsten Mal noch ein bisschen mehr den Leser im Unklaren lassen, wie die Handlungsstränge miteinander zusammen hängen. Ansonsten ein unterhaltsamer und spannender Thriller, der einen packt und mitreißt!

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  1. 5
    15. Jul 2016 

    Beängstigendes Szenarium, spannend bis zum Schluss

    Sandra ist Therapeutin und lebt mit ihrem Mann Ben und ihrer Tochter Ivy in einem wunderschönen, einsamen Traumhaus mitten in der Natur. Alles ist perfekt und doch hat Ivy das Gefühl, dass ihre Mutter ihr etwas verheimlicht.
    Alles könnte so schön sein und doch stehen an diesem Tag plötzlich zwei Männer in ihrem Haus und bedrohen Sandy und ihre Familie. In der Annahme, dass beide Männer nur weitere Ausrüstung für ihre Flucht benötigen, fällt auch die Gegenwehr nur sehr spärlich aus. Auch Ivy ist keine Hilfe. Sie ist oben in ihrem Zimmer und scheint von allem gar nichts mitzubekommen. Doch die Situation eskaliert. Ben liegt schwerstverletzt im Keller, der Hund ist eingesperrt und auch Ivy kann keine Hilfe mehr holen, sie wurde entdeckt.

    Und da ist Barbara. Sie liebt ihren Nicky über alles. Die Liebe geht so weit, dass sie sich jeglichen Erziehungsmaßnahmen verweigert, in der Annahme, dass ihr Sohn hochbegabt sei und deshalb nicht immer so reagiert, wie die Umwelt es von ihm erwartet. Ihre gesamte Aufmerksamkeit konzentriert sich auf ihren Sohn. Sie wird dann doch ungewollt mit dem zweiten Kind schwanger. Ihr Tochter Cassandra hat einen schweren Stand in der Familie. Die Mutter beachtet und liebt sie nicht, der Bruder quält sie auf grausame Art und Weise. Unterstützung erhält sie nur vom Vater, doch der ist selten da.
    Was, wie und warum die beiden Erzählstränge zusammen kommen, lest es selbst.

    Jenny Milchman hat hier einen extrem spannenden Thriller geschrieben. Gekonnt wechselt sie in der Erzählperspektive von Vergangenheit und Gegenwart und bringt so die Geschichte voran. In ihrer sprachlichen Ausdrucksform schafft sie es das Psychoduell zwischen den Protagonisten immer wieder auf den Punkt zu treiben. Bereits im ersten Moment der Bedrohung wird schnell klar, dass kann nur ein Albtraum sein. Jedoch setzt sich die unterschwellige Bedrohung, trotz einiger Hoffnungsmomente, fort und mündet in einem atemberaubenden, überraschenden Finale. Letztlich kann ich sagen, das ich echt erleichtert darüber war, als es dann zu Ende war.

    Hier von mir eine klare Leseempfehlung an alle Thrillerfans und verdiente fünf Lesesterne.

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  1. Denkst du wirklich, du hast alles hinter dir gelassen?

    Denkst du wirklich du hast alles hinter dir gelassen? - Als eines Abends zwei vermeintlich unbekannte in das schöne Traumhaus in der Natur von Sandy, ihrem Mann Ben und ihrer Teenagertochter Ivy eindringen nimmt das Unheil seinen Lauf!
    Als besten Thriller des Jahres würde ich dieses Buch nicht betiteln, dennoch hat es mir gut gefallen und mich mit einigen Spannenden Phasen durchaus in seinen Bann gezogen. Besonders gut hat mir das Mädchen Ivy gefallen, da ich ungefähr in ihrem Alter bin und mich deshalb sehr gut mit ihr Identifizieren konnte. Sie reagiert auf die gewaltbereiten Eindringlinge sehr realistisch. Auch mit der Tatsache, dass ihr Vater lebensgefährlich verletzt wurde geht sie sehr natürlich um.
    Ihre Mitter, den Hauptcharakter Sandy, fand ich von Beginn an spannend, weil man durch den ausgefeilten Schreibstil schnell merkt, dass sie etwas verheimlicht, aber nicht sofort dahinter kommt, was es ist.
    Insgesamt finde ich die Story sehr ansprechend, auch wenn mich das Ende etwas enttäuscht hat und ich mir zwischendurch noch etwas rasantere Handlungsabläufe gewünscht hätte.

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  1. Ein einsames Haus, ein Drama bahnt sich an

    Night Falls- Du kannst dich nicht verstecken

    Sandy wohnt mit ihrem Mann Ben und ihrer Tochter Ivy in einem einsam gelegen Traumhaus. Die Idylle scheint perfekt. Doch als zwei geflohene Sträflinge gewaltsam bei Ihnen einbrechen, droht Sandys Welt zu zerbrechen. Bald schon muss Sandy erkennen, dass sie einen der Verbrecher kennt. Nun holt ihre eigene, verdrängte Vergangenheit sie wieder ein.

    Jenny Milchman bringt dem Leser dieses Szenario sehr detailreich näher. Beim lesen dieses Thrillers kam es mir so vor, als würde ich alles hautnah erzählt bekommen, so wie es es sich zugetragen hat.
    Zum besseren Verständnis der Vorgeschichte, die sehr wichtig für die Hauptgeschichte ist, gibt es immer wieder kurze Rückblicke in die Vergangenheit. Diese geben der Story so nach und nach die wichtigen Informationen, so dass sich das Rätsel langsam zusammenfügt.
    Interessant war für mich ganz besonders die Analyse der Personen. So erfährt man viel über die Hintergründe, wie Sandy zu dem Menschen wurde, der sie ist. Auch erklärt es viele ihrer Handlungen, wenn man der Geschichte folgt. Nick und Harlan, die Entflohenen, sind sehr unterschiedlich. Nick ist der Kopf, und Harlan führt aus Naivität blind alles ihm befohlene aus. Doch auch bei diesen beiden Charakteren darf der Leser direkt am Schicksal teilhaben. Jenny Milchman bringt ein komplexes Bild der Personen zu Stande. Das ist es auch, was diesen Thriller ausmacht. Das macht die Geschichte der Geiselnahme so interessant und spannend, und rechtfertigt somit dann auch den Umfang von knapp 500 Seiten.
    Herzzerreißend fand ich die Beschreibung des alten Hundes der Familie, Mac.Er war ein gequältes Tier, bevor er in Sandys Familie ein zu Hause fand, und von Ivy heiß und innig geliebt wurde. Doch auch ihm wird in diesem Thriller eine entscheidende Rolle zugedacht.

    Mir hat dieser Thriller sehr gut gefallen. Ich fühlte mich manchmal direkt in dieses schöne Haus versetzt, um dort mit den Insassen um ihr Leben zu bangen.

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Schlaf der Vernunft: Roman

Buchseite und Rezensionen zu 'Schlaf der Vernunft: Roman' von Tanja Kinkel

Inhaltsangabe zu "Schlaf der Vernunft: Roman"

Die 68er Jugend-Revolution eskaliert. Die RAF entsteht. "Schlaf der Vernunft" ist der große RAF-Roman von Bestsellerautorin Tanja Kinkel.
Nach fast zwei Jahrzehnten ohne Kontakt fällt es Angelika Limacher schwer, sich nach der Begnadigung ihrer Mutter Martina auf sie einzulassen. Zu sehr lastet die Vergangenheit auf ihrer Seele: Angefangen mit dem plötzlichen Verlust ihrer Mutter, als diese in den Untergrund ging, bis hin zum Kontaktabbruch, als Martina im Gefängnis sitzend von heute auf morgen ihre Tochter nie wiedersehen wollte. Brennende Fragen nagen an Angelika: Wie konnte ihre liebevolle Mutter nur zu einer kaltblütigen Terroristin werden? Und kann sie Martina wieder gefahrlos in den Kreis ihrer Familie aufnehmen? Aber auch das Leid der Opfer verjährt nie, und so suchen auch die Söhne von Martinas Opfern nach Antworten: Warum mussten ausgerechnet ihre Väter sterben? Und wer hat damals wirklich geschossen?

Autor:
Format:Kindle Edition
Seiten:448
Verlag: Droemer eBook
EAN:
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Die australischen Schwestern

Buchseite und Rezensionen zu 'Die australischen Schwestern' von Ulrike Renk
5
5 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Die australischen Schwestern"

Die Wege der Liebe.


Australien, 1891. Das Leben von Carola, Mina und Elsa verändert sich schlagartig, als ihre Mutter kurz nach der Geburt des jüngsten Kindes stirbt. Während Carola, die Älteste, ins ferne Deutschland geschickt wird, bleiben Mina und Elsa in Australien. So unterschiedlich sich die Lebenswege der drei jungen Frauen auch entwickeln, eines haben sie jedoch gemeinsam: Sie geben nicht auf, wenn es darum geht, für ihre Träume zu kämpfen.


Eine hochemotionale Saga um das Leben dreier außergewöhnlicher Schwestern – nach einer wahren Geschichte.

Autor:
Format:Kindle Edition
Seiten:512
EAN:
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Rezensionen zu "Die australischen Schwestern"

  1. Geniale Fortsetzung

    Klappentext
    Die Wege der Liebe

    Australien, 1891. Das Leben von Carola, Mina und Elsa verändert sich schlagartig, als ihre Mutter kurz nach der Geburt des jüngsten Kindes stirbt. Während Carola, die Älteste, ins ferne Deutschland geschickt wird, bleiben Mina und Elsa in Australien. So unterschiedlich sich die Lebenswege der drei jungen Frauen auch entwickeln, eines haben sie jedoch gemeinsam: Sie geben nicht auf, wenn es darum geht, für ihre Träume zu kämpfen.

    Eine hochemotionale Saga um das Leben dreier außergewöhnlicher Schwestern – nach einer wahren Geschichte.

    Die Autorin
    Ulrike Renk lebt als freie Autorin in Krefeld. Bei Aufbau Taschenbuch sind ihre Romane „Die Frau des Seidenwebers“, „Die Heilerin“, „Die Seidenmagd“ sowie der Bestseller „Die Australierin“ und „Die australischen Schwestern“ lieferbar. „Das Versprechen der australischen Schwestern“ erscheint im Sommer 2016. Mehr zur Autorin unter www.ulrikerenk.de
    »Mit jeder Seite spannender, überlegt aufgebaut und mit einem Augenmerk fürs Zwischenmenschliche.« www.schreib-lust.de über: »Lohn des Todes«

    Meine Meinung

    Story
    Bei diesem Roman handelt es sich um den zweiten Band der Australienroman Reihe aus der Feder von Ulrike Renk. Bereits den ersten Band habe ich schon total klasse gefunden. Hier setzt die Handlung etwas später an, denn es geht um die Enkeltöchter von Emilia, (Carola, Mina und Elsa,) die im ersten Teil die Hauptcharaktere war.

    Sollte man den ersten Band vorher gelesen haben?
    Es wäre auch möglich mit dem zweiten Teil zu beginnen, aber man würde einfach zu viel, was wichtig ist, verpassen.

    Die Handlung ist wieder sehr spannend und abwechslungsreich. Ulrike Renk schafft es wunderbar die Atmosphäre der damaligen Zeit in Worte zu verpacken. Besonders toll finde ich, das es sich hier um eine wahre Geschichte handelt. Die Geschichte ist zu 100% historisch und handelt nicht, wieso viel Australienromane, in zwei Zeiten. Zudem fließt auch viel Tradition der Aborigines mit in die Story ein, was ich sehr interessant fand,

    Schreibstil
    Ulrike Renk hat einen tollen Schreibstil. Das Buch lässt sich leicht und flüssig lesen. Sie kann den Leser mit ihren Worten an andere Orte und in andere Zeiten entführen. Als Leser taucht man in die damalige Zeit ein und möchte sie am liebsten nicht mehr verlassen.

    Charaktere
    Die Charaktere im Buch wachsen einem schnell ans Herz. Carola, Mina und Elsa sind völlig unterschiedlich. Während Carola als Kind nach dem Tod ihrer Mutter nach Hamburg geschickt wird und dort bei Tante und Onkel groß wird, dürfen Elsa und Mina bei den Großeltern leben, die sie über alles lieben. Ich finde sie sehr authentisch und ihre Handlungen wirken real. Ulrike Renk schafft es auch hier wieder mit tollen Charakteren eine tolle Geschichte zu erschaffen, die den Leser fesselt und mitreißt, aus der man am liebsten nicht mehr auftauchen möchte.

    Mein Fazit

    Eine geniale Fortsetzung der Australienreihe die mich sofort gefesselt hat. Eine spannende, abwechslungsreiche und mitreißende Geschichte die auf einer wahren Begebenheit beruht. Authentische und reale Charaktere die man schnell in sein Herz schließen kann, runden das Ganze noch ab. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung
    Das Versprechen der australischen Schwestern
    Ich vergebe volle fünf Sternen mit einem dicken Plus dahinter und eine absolute Leseempfehlung
    Autor: Ulrike Renk

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Töchter der Freiheit: Roman

Buchseite und Rezensionen zu 'Töchter der Freiheit: Roman' von Elfie Ligensa

Inhaltsangabe zu "Töchter der Freiheit: Roman"

Christina Graber ist eine ungewöhnliche Frau. Mutig nutzt sie nach dem Krieg ihre Chancen: Sie setzt sich durch und macht aus ihrer kleinen Konditorei bei Baden-Baden ein erfolgreiches Backimperium, in das auch Tochter und Enkeltochter einsteigen. Doch das Leben als Unternehmerin ist nicht einfach. Mehrmals steht die Firma vor dem Aus, es gibt Neider - sogar in der eigenen Familie. Der nächste große Schlag droht, als Christinas eigener Bruder intrigiert und seiner Schwester das Geschäft kaputtmachen will. Die drei Frauen müssen sich behaupten und auch zu schlimmsten Krisenzeiten halten sie zusammen, um den Fortbestand der Graber-Dynastie zu sichern.

Format:Kindle Edition
Seiten:496
EAN:
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