Asbest: Franz Kafka als Unternehmer

Dieses Buch ist ein gutes Beispiel dafür, dass auch der fantastischen Beck-Wissen-Reihe manchmal Fehlgriffe passieren. Was mich hier am meisten stört, ist, dass dieses Büchlein eigentlich nur eine Ereignisgeschichte mit Fokus auf der Abfolge von Schlachten, Kämpfen und Kriegen ist, während hingegen Militärtechnik, Strategien, Logistik und all die anderen Dinge viel zu kurz kommen. Meine persönliche Erwartungshaltung wurde somit nicht erfüllt, aber vielleicht gibt es ja Leser, die genau das wollen.
Mein zweiter Kritikpunkt betrifft die geographische Eingrenzung. Ich finde es sehr schade, dass der Fokus auf Frankreich, England, Deutschland und Italien beschränkt wurde, wobei England und Italien auch noch sehr kurz kommen. Statt einer trockenen Ereignisgeschichte hätte ich mir einen größeren geographischen Blickwinkel gewünscht mit eben der militärischen Differenzierung. So aber habe ich das alles als relativ uninteressant empfunden.
Fazit: Nicht zu empfehlen, außer man interessiert sich für genau dieses spezielle Thema.
Der Hund - so sagt man – ist der beste Freund des Menschen. Der Frage, wie es dazu kam, widmet sich der britische Humangenetiker Bryan Sykes in seinem Buch „Darwins Hund“.
Sykes outet sich gleich zu Beginn als „einziger Autor eines Hundebuches…der nicht hoffnungslos in diese Tiere vernarrt ist.“ Doch zeigt sich sein wissenschaftliches Interesse an der Domestizierung und vor allem an der Evolutionsgeschichte des Hundes sehr ausführlich in diesem Buch.
Es war einmal… nicht nur der Mensch, sondern auch der Wolf. Sykes stellt unmissverständlich fest, dass der Hund genetisch vom Wolf abstammt. Jeder Hund, vom Chihuahua bis zum Irischen Wolfshund. So beschäftigt sich der erste Teil des Buches gründlich mit dem Wolf, dessen Rudelverhalten, aber auch dem Sesshaftwerden des Menschen, davon wie Mensch und Wolf gegenseitig voneinander profitierten und der Domestizierung. Der Hund wurde zum treuen Begleiter und Gehilfen des Menschen, der Wolf jedoch in der „zivilisierten“ Welt zum Feind.
Wann genau der Wolf zum Hund wurde, lässt sich vielleicht nicht eindeutig datieren. Doch klar ist: „Alles begann vor sehr langer Zeit.“ Schon im Jungpaläolithikum, der jüngsten der drei altsteinzeitlichen Perioden gab es Hinweise auf ein Zusammenleben von Menschen und Hund.
Charles Darwins Buch „Der Ursprung der Arten durch natürliche Selektion oder Die Erhaltung begünstigter Rassen im Existenzkampf“ war für seine Zeit einzigartig. Noch befanden sich Naturwissenschaftler und Theologen in einem gefährlichen Interessenkonflikt.
Was Darwin begonnen hat, setzt der Genetiker fort: Wir erfahren wissenschaftlich sehr fundiert viel über mitochondriale DNA, über natürliche Selektion und vom Überleben des Stärkeren, aber auch über die künstliche Selektion, Zucht und Inzucht, den entstandenen unterschiedlichsten Rassen, aber auch Erbkrankheiten. Den theoretischen wissenschaftlichen Ausführungen ist nicht immer leicht zu folgen, doch Syles bemüht sich auch für den Laien immer noch verständlich zu bleiben.
Die innige Beziehung Hund – Mensch beleuchtet der Autor im letzten Abschnitt des Buchs. Weil Bryan Sykes sich anfänglich dazu bekennt, kein großer Hundefreund zu sein, erhält er hier die Unterstützung seiner Frau Ulla, die sich ins Gespräch begibt mit Hundebesitzern aller Art, vom Schoßhündchen bis zum Arbeitshund. „Warum lieben Sie Ihren Hund?“ „Wie weit würden Sie für Ihren Hund gehen?“ „Würden Sie Ihren Hund klonen?“
Darwins Hund ist, wenn auch stellenweise anstrengend, interessant und lehrreich. Und manchmal auch recht amüsant.
„Sind Hunde womöglich der ultimative Parasit, der sich die Mühe spart, Nahrung und Unterschlupf zu finden, indem er dem Menschen »bedingungslose Liebe« vorgaukelt?“
Der „Parasitentheorie“ werden Darwianer wohl eher folgen wollen als Hundeliebhaber.
Woher kommen wir, wer sind wir, wohin führt uns die Zukunft? Sehr große Fragen, die immer schon im Zentrum menschlicher wissenschaftlicher philosophischer, theologischer Betrachtung standen. Stephen Hawking widmete sich der Beantwortung dieser Fragen aus seiner naturwissenschaftlichen Perspektive.
Stephen Hawking, der britische Astrophysiker Stephen Hawking, der wahrscheinlich jedem auch aufgrund seiner Erkrankung an amyotropher Lateralsklerose (ALS) und seinem markanten Erscheinungsbild ein Begriff ist, verstarb im März 2018. Das vorliegende Buch wurde posthum herausgegeben, die Texte wurden aus Hawkings Privatarchiv zusammengetragen.
Naturwissenschaften, allen voran Physik und Chemie, waren und für mich immer ein weites unbekanntes Land. „Kurze Antworten auf große Fragen“ wurde genau für solche physikalischen IgnorantInnen wie mich geschrieben. Kurz und knackig erklärt Hawking aus seiner Sicht, ob es Gott oder anderes intelligentes (!) Leben außer unserem gibt, ob wir in die Zeit reisen oder unsere Zukunft beeinflussen können. Ich bin mir sicher, dass der brillante Wissenschaftler dabei sehr weit an der Oberfläche bleibt, denn alles habe ich trotzdem nicht verstanden. Was allerdings wirklich hängen blieb, waren die mitunter sehr eindringlichen Mahnungen, sorgsam mit den Ressourcen umzugehen. Daneben bietet das Buch immer wieder kleine Einblicke in Stephen Hawkings Lebensgeschichte, seinem akademischen Werdegang und dem Umgang mit seiner Krankheit. Gesundheitlich stark beeinträchtigt verfügte Hawking offensichtlich dennoch über einen sehr feinen spitzen Humor. Amüsiert hat mich vor allem seine Einladung zu einer Party für Zeitreisende, zu der leider niemand erschienen ist.
Aus einer fremden Welt
Klappentext:
„Kartoffeln, Tomaten, Mais und Kakao - ohne diese Produkte sähe unser Speiseplan heute völlig anders aus. Als Christoph Kolumbus 1492 Amerika entdeckte, wurden Nahrungsmittel, die uns heute selbstverständlich erscheinen, über den Atlantik in die Alte Welt verschifft. Zugleich gelangten Reis, Blumenkohl, Wein und Zucker in die Neue Welt. Kolumbus hatte einen Sturm der Veränderung entfesselt!
Als Konsequenz veränderten sich die Essgewohnheiten aller Länder und Kontinente. Speisekammern füllten sich mit exotischen Nahrungsmitteln und neue Rezepte gingen um die Welt. Der Kulturwissenschaftler und preisgekrönte Gastronomiekritiker Drew Smith erzählt die faszinierende Geschichte eines beispiellosen kulturellen Wandels....“
In diesem äußerst faszinierenden Buch von Autor Drew Smith lernen wir ein bisschen mehr als nur das Wissen wo Kartoffel und Kakao ihren Ursprung her haben. Hier geht es auch darum wie man Lebensmittel und ähnliches für lange Überfahrten auf See haltbar macht und da rede ich nicht nur vom pökeln von Fleisch oder Fisch. Wir erfahren, wie die Welt sich verändert hat durch den Austausch anderer, neuer Lebensmittel und auch wie wir mittlerweile ohne Gewürze und Co. gar nicht mehr leben wollen. Aber, und auch das war interessant, erfahren wir wie die Seemänner sich damals versorgt haben und auch beispielsweise Krankheiten versorgt oder vorgebeugt haben.
Ein umfassendes und spezielles Buch, das übersichtlich mit Texten und Bildern aufgemacht ist und viel Wissen für uns bereit hält. Drew hat einen angenehmen und auch fesselnden Schreibstil. Er sprudelt regelrecht vor Wissen und das kommt dem Leser geballt entgegen. Hierfür gibt es eine Leseempfehlung von mir und 4 von 5 Sterne!
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