Eine kurze Geschichte des Quantencomputers
5 von 5 (1 Bewertungen)
Inhaltsangabe zu "Eine kurze Geschichte des Quantencomputers"
Die NSA entwickelt einen, Google und die NASA haben sich eine erste kommerzielle Version davon gekauft. Aber was ist das eigentlich, ein Quantencomputer?Das Buch erklärt verständlich und unterhaltsam die magisch anmutenden Phänomene der Quantenphysik und wie sie für unbegreiflich schnell rechnende Computer genutzt werden können. Es zeigt, wie der Quantencomputer und seine Verwandten - gemeint sind neue Technologien, die auf der Quantenphysik basieren - den Alltag ähnlich umwälzen könnten wie einst die Dampfmaschine oder die Entdeckung der Elektronik.
Werden Quantencomputer die gängigen Verschlüsselungsverfahren aushebeln? Werden sie eine blitzschnelle Entwicklung neuer Arzneien ermöglichen? Wird es einmal ein Quanteninternet geben und wenn ja, was bringt es? Werden es hyperempfindliche Quantensensoren erlauben, die Gedanken eines Menschen zu lesen?
Neben konkreten Beispielen schon existierender Quantentechnologie (etwa Flash-Speicher oder Verschlüsselungsverfahren) gibt Wissenschaftsjournalist Christian Meier einen Überblick über die wichtigsten Laborentwicklungen und zeigt auf, wohin sie führen könnten. Schließlich erfahren Sie, warum manche Physiker glauben, das Universum sei ein einziger Quantencomputer.
Der Quantencomputer und seine Probleme
Ein Quantencomputer: Was hat man sich darunter vorzustellen? Dieses Buch erklärt es insofern, als es aufzeigt, was die Wissenschaft im Bezug auf die Nutzung der Quantenphysik bereits geleistet hat, um sie für Berechnungen nutzen zu können.
Dass weltweit operierende Geheimdienstorganisationen danach trachten per Quantencomputer jegliche Verschlüsselungstechnik auszuhebeln, ist hinreichend bekannt. Darauf bezugnehmend beschäftigt sich der Autor mit dem Thema Quantenkryptographie, die ein derartiges Unterfangen rein theoretisch unterbinden könnte, weil sie Abhörversuche unmittelbar aufdecken würde. Ein zukünftig vielleicht mögliches Quantentechnik-basiertes Internet wäre um Klassen schneller und sicherer als das heutige, berichtet der Autor. Er beschreibt recht anschaulich was Quantengatter sind, Quantensimulatoren und Qubits, und was man damit anstellen könnte, so man eines Tages die gravierendsten Probleme in den Griff bekäme. Dazu gehören die Schwierigkeiten Quantencomputer ausreichend skalieren zu können, um die gewünschte Leistung zu erhalten, sowie ihre prinzipbedingt enorm hohe Fehleranfälligkeit zu reduzieren.
Dann allerdings sei es theoretisch möglich, durch Simulation quantenphysikalischer Vorgänge Erkenntnisse zu gewinnen, die es erlauben, Materialien und Werkstoffen außergewöhnliche Eigenschaften anzuerziehen, weil man Einfluss auf ihre molekulare Struktur hätte.
Zum Ende hin schaut der Autor weit aus dem Fenster des hinlänglich Nachvollziehbaren. Er zitiert anerkannte Forscher, nach deren Aussage Materie und das ganze restliche Universum aus Information bestehe, die permanent verarbeitet wird und somit selbst als eine Art Quantencomputer betrachtet werden könnte.
Meiner Meinung nach setzen spätestens an dieser Stelle all jene Autoren an, die sich der vielfach schräg angesehenen Quantenphilosophie widmen. Den von Autor Christian J. Meier angeführten organisierten Zufall als Motor quantenbasierter Evolution würden diese nicht gelten lassen. Eben diesen aus meiner Sicht letzten entscheidenden Schritt weiterzugehen und das postulierte Universum der Informationen nicht nur aus sich heraus, sondern auf Basis eines zumindest abstrakten allumfassenden Bewusstseins agieren zu lassen, wagt der Autor nicht anzudeuten. ;)