Seelengezwitscher
„Meine innere Uhr“ von Pepe Peschel ist ein Buch für alle, die durch berufliche oder private Termine gezwungen sind, gegen ihre innere Uhr zu arbeiten, und die trotzdem leistungsfähig und gesund bleiben möchten. Mir hat das schlanke und kompakte Format des Buches sehr zugesagt. Auch die Aufmachung und die Farbwahl sind sehr modern und ansprechend.
Das Buch gliedert sich in 3 Teile. Im ersten Teil wird die biologische Uhr des Körpers erklärt und mit Studien untermauert. Ich fand das sehr interessant, teils aber auch recht langatmig geschrieben. Im zweiten Teil ging es um die Folgen der permanenten Ignoranz unserer inneren Uhr. Da habe ich mich – leider – in vielen Punkte wiedergefunden und musste schon des Öfteren mal Schlucken.
Der für mich interessanteste Part war der 3. Teil mit seinem 3 Schritte Programm. Ich möchte natürlich wissen, was ich im Alltag verbessern kann und der Leser bekommt hier wertvolle Tipps. Viele Tipps kannte ich bereits, hatte sie aber bisher nicht auf die innere Uhr bezogen. Manches was mir aber völlig neu und wird ausprobiert. Mein „UN-Tipp“ des Jahres war leider auch dabei… ich habe schon oft gelesen, dass man immer nur essen soll wenn man Hunger hat (zeitglich natürlich regelmäßig und am besten mit 4-5 h Abstand zwischen den Mahlzeiten). Wenn man als normaler Mensch aber nur isst wenn man selber Hunger hat, dann isst man ungefähr nie mit seiner Familie zusammen. Ich habe bis heute nicht verstanden wo da der Vorteil sein soll.
Alles in allem ist es aber ein wirklich gutes Buch, was ich gerne empfehle.
Ich habe ja bereits einige Bücher von Matt Haig gelesen, egal ob nun Roman oder Sachbuch, weshalb ich hier schon wieder mächtig neugierig war und es unbedingt lesen wollte.
Matt hat in diesem Buch Ideen, Gedanken, Songs, Filme und ähnliches gesammelt und aufgelistet, die ihm helfen durch den Alltag zu kommen. Dabei ist auch die ein oder andere Lebensweisheit und Erkenntnis dabei.
Dieses Sachbuch sorgt dafür, dass man in sich geht, Dinge hinterfragt und sich mehr mit sich selbst und seinem Verhalten beschäftigt, was ich vor Start der Lektüre nicht erwartet hatte.
In meinen Augen ein so lebensbejahendes Buch, welches man gelesen haben sollte, weil es einen schlichtweg emotional tief berührt.
Man kann diesen Schatz in einem Rutsch oder in kleinen Portionen lesen. Man kann vorne starten oder von hinten. Man kann durchblättern und nur Teile davon lesen und dennoch ergibt alles einen Sinn.
Fazit: Ich habe mich beim Lesen sehr geborgen und aufgehoben gefühlt, weshalb ich nur eine Leseempfehlung aussprechen kann. Klasse!
Schon der Untertitel, der passenderweise oben auf dem Cover steht, sagt schon viel über das Buch aus. Gedanken, die mir Hoffnung machen. Hier zeigt sich schon, dass das Buch kein Lebenshilfeleitfaden ist, der dem Leser übergestülpt wird, sondern ein Angebot des Autors in dem er uns zeigt, welche Gedanken oder Texte er hilfreich, interessant oder lesenswert findet.
Im Vorwort schreibt er quasi, dass es keine Gebrauchsanleitung für das Buch gibt. Keinen roten Faden oder eine Stichwortsuche zu einem Problem. Der rote Faden ist bildlich gesehen ein Verbundensein, so stellt er nachträglich fest. Diese Verbundenheit wird auch in dem Buch bildlich übernommen, in dem die geschwungenen Linien des Covers ( Lebensweg?) sporadisch im Buch wieder auftauchen. Ein schönes Detail.
Zwei grosse Fragen tauchten bei mir auf.
1.Warum eine Sammlung in Buchform, es gibt doch das Internet mit vielen ähnlichen Seiten.
2. Ein britischer Autor? Zitiert er nicht nur britische oder amerikanische Personen oder für deutsche Leser kulturell eher unbekannte Zusammenhänge, wie oft in amerikanischen Ratgebern?
Meine Gedanken zur ersten Frage:
Ein Buch per se hat für viele eine Ausstrahlung, die man nicht unterschätzen darf. Hier ist das Lesen und Stöbern eine Angelegenheit zwischen Buch und Leser, man hat die Seite in der Hand und blättert um. Meist distanziert von der Welt und ohne die Möglichkeit nebenbei abgelenkt zu werden von Mails etc. Dazu gibt das Buch eine immer gleiche Grundlage, auf die man zurückgreifen kann ohne online Lesezeichen und andere computerbedingte Speichermöglichkeiten. Direkt mit einem Stift markieren, ein Eselsohr machen, der Autor spricht sogar von Rausreissen einer Seite, wenn man es denn mag. Es ist mein Buch, das ich in der Hand habe und nicht eine Seite im Internet.
Meine Gedanken zur zweiten Frage:
Beim Stöbern fand ich mein Vorurteil hinsichtlich eher amerikanisch/britischer Zusammenhänge total platt gemacht. Mit dem Kapitel "Wahrheit und Mut und Karl Heinrich Ulrichs" wurde ich erstens eines Besseren belehrt und zweitens muss ich zu meiner Schande gestehen, dass ich noch nie von diesem deutschen Juristen gehört hatte, der schon im 19. Jahrhundert öffentlich für die rechtliche Gleichstellung von Homosexuellen eintrat.
Ein Fazit noch. Für dieses Buch eine Rezension so früh nach dem Erscheinen zu schreiben kann nur an der Oberfläche kratzen. Es wächst mit dem Lesen.
Wunderschöne Aufmachung
„Sherlock Holmes Mind Palace Geniale Gedächtnisrätsel“ ist ein Rätsel- und Gedächtnistrainings-Buch von Tim Dedopulos. In dem Buch begleitet man Sherlock Holmes und Watson bei ihren Fällen und lernt allerhand spannendes. Insbesondere die Gedächtnistechniken, die im Wesentlichen auf der Holmes’schen Kominatorik basieren.
Absolut klasse ist die Aufmachung des Buches. Es liegt super in der Hand und sieht sehr hochwertig aus. Zudem sind die Illustrationen echt spitze. Von den Rätseln selber bin ich allerdings nicht 100% überzeugt. Es sind ein paar nette Rätsel dabei (insbesondere die Mathematischen), aber auch viele reine Wissensfragen. Das ist aus meiner Sicht etwas anderes als ein Rätsel, wenn die Fragen auch durchaus interessant waren. Die Gedächtnisübungen ziehen sich durch das ganze Buch und waren ganz interessant, wenn auch etwas fordernd. Ich kam damit nicht sehr gut zurecht. Vermutlich, weil ich das Buch nicht in einem Rutsch durchgearbeitet habe. Das wäre bei über 100 Fragen auch ambitioniert. Das Buch gliedert sich in verschiedene Schwierigkeitsstufen. Zwischen den ersten Stufen habe ich keinen Unterschied gemerkt, nach hinten raus aber durchaus.
In Summe fand ich das Buch ganz gut, aber für die vielen Wissensfragen gibt es ein Sternchen Abzug.
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