Über Grenzen: Vom Untergrund in die Favela
Klappentext
Die Ladendiebstähle schnellten plötzlich nach oben. Die Zahl der Einbrüche verdoppelte sich in einigen Gegenden. Manche Bürger trauten sich nicht mehr auf die Straße, als im benachbarten Auffanglager plötzlich über 4000 statt 500 Flüchtlinge lebten. Die Kriminalpolizei von Braunschweig reagierte schneller als jede andere in Deutschland. Kripo-Chef Ulf Küch richtete bereits im Sommer 2015 die erste Sonderkommission zur Flüchtlingskriminalität ein. Er weiß deshalb genau, wovon er redet. In seinem Buch berichten er und seine Soko-Kollegen von ihrem Alltag und ihrem Kampf gegen eingeschleuste organisierte Kriminelle, Raubüberfälle und Drogenhandel. Sie gelten als die Spezialisten für Flüchtlingskriminalität. Nicht erst seit den Vorkommnissen der Silvesternacht in Köln werden sie von Kollegen deutschlandweit um Hilfe gebeten. Küch und seine Beamten benennen schonungslos Probleme, erklären, mit welchen Tricks kriminelle Asylbewerber arbeiten und offenbaren die Fehler und Versäumnisse der Politik. Sie distanzieren sich jedoch auch von falschen Gerüchten, die den Menschen in Deutschland Angst machen. Ein wichtiges Buch, um zu verstehen, was der Zustrom von Flüchtlingen wirklich für unsere Gesellschaft bedeutet und wie wir den Herausforderungen gegenübertreten können.
Der Autor
Ulf Küch hat mehr als 40 Jahre Diensterfahrung bei der Kriminalpolizei. Er begann im Jahr 1974 als Kriminalwachtmeister-Anwärter, war später beim MEK und dem Kriminaldauerdienst. Nach einem Studium an der Deutschen Hochschule der Polizei wurde er Leiter der Kripo im niedersächsischen Wolfenbüttel, übernahm dann die Leitung eines Polizeikommissariats mit dem Schwerpunkt Bundesliga. Seit 2008 leitet der heute 58-Jährige die Kripo in Braunschweig und wurde im Jahr 2012 zum stellvertretenden Bundesvorsitzenden des Bundes der Kriminalbeamten BDK gewählt.
Die Wahrheit über die Flüchtlingskriminalität.
Meine Meinung
Story
Insbesondere nach den Angriffen, auf Frauen, in der Silvesternacht in Köln und anderen Städten, waren für die meisten die Täter schnell gefunden, nämlich Flüchtlinge. Kommt es zu Kriminalitätsdelikten durch Flüchtlinge, werden die Meldungen so aufgebauscht, dass einige schon den Untergang des Abendlandes sehen. Doch was ist dran an der Flüchtlingskriminalität? Ulf Küch, Vorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft, hat in seinem Buch Stellung bezogen und liefert für viele ein überraschend, anderes Bild.
Schreistil
Das Buch ist eine Sammlung von Berichten diverser Mitarbeiter der Soko Asyl. Diese Berichte wurden zu einem Buch zusammengefasst. Dadurch wiederholen sich an manchen Stellen einige Darstellungen. Auch der Schreibstill unterscheidet sich geringfügig. Insgesamt ist das Buch aber leicht verständlich.
Mein Fazit
Ulf Küch versucht mit seinem Buch ein wenig Aufklärungsarbeit zu leisten. Dabei will er nicht nur die Bevölkerung über die tatsächliche Situation in der Flüchtlingskriminalität aufklären, er wendet sich auch an die verantwortlichen in der Politik. Zeigt an wo Fehler gemacht werden, an was es der Polizei fehlt, und er zeigt Verständnis für die Ängste der Menschen, die sich nun Fremden gegenüberstehen ohne deren Sprache und Kultur zu verstehen. Sehr bemerkenswert fand ich das Kapitel, welches von einer Ehefrau eines Soko Beamten geschrieben wurde.
Für Menschen die sich über die Lage informieren wollen ist das Buch sicher eine gute Grundlage. Lesen ist ja bekanntlich ein gutes Mittel gegen Dummheit, aber das Nachplappern von falschen Meldungen ist einfacher, als das sich informieren wollen. Denn das heißt möglicherweise Überzeugungen über Bord zu werfen und das können oder wollen einige nicht. Daran wird leider auch das Buch von Ulf Küch nichts ändern.
Ich vergebe vier von fünf Sternen und eine Leseempfehlung
Schwere Kost / Aber ziemlich gut recherchiert
Ich habe mir von der Biografie mehr versprochen. Nicht, dass der Biograf schlecht recherchiert hätte. Nein, das hat er nicht, es liegt nur etwas an der unterschiedlichen Erwartung. Das Buch ist nur politisch, man erfährt dabei kaum etwas über die menschliche Seite von Helmut Schmidt. Es gab doch noch ein Leben vor der Politik ... Wie verlief seine Kindheit? Wo kommt er her? Aus welcher Herkunftsfamilie stammt er? Welche Schulen und Bildungseinrichtungen hat er besucht? Wo und wann hat seine politische Karriere begonnen? Was hat ihn zu dem Menschen gemacht, der er war?
Deshalb bin ich wohl etwas mit diesem Buch arg überfordert gewesen. Wenn man bisher noch gar nichts über Helmut Schmidt gelesen hat, dann würde ich eher dazu raten, auf einfachere (Auto)-Biografien zu greifen. Ich habe mal etwas recherchiert im Netz, schon allein Helmut Schmidt hat recht viele Bücher über sich herausgebracht.
Allerdings sind die vielen anderen Schmidtbücher auch recht politiklastik, aber es gibt verschiedene Filme, die sich auch auf sein Leben beziehen.
Auch wenn die Biografie sich im Untertitel auf die späten Jahre bezieht, hätte ich trotzdem noch damit gerechnet, ein paar Kapitel aus seinem Leben vor der Politik zu lesen.
Karlauf hat gute Arbeit geleistet, ohne Frage … Ich empfehle allerdings Schmidt-Unkundigen, sich erstmal leichtere Literatur zu dem Thema vorzunehmen, sodass man etwas Hintergrundwissen bekommt, und dann erst Karlauf zu lesen. Für die auf diesem Gebiet besseren Gebildeten ist dieses Buch auf jeden Fall weiter zu empfehlen.
Ich selbst werde mir zu der Thematik erst noch andere Medien suchen, und im Anschluss daran werde ich mir erneut Karlaufs Buch vornehmen.
Teilen