Guter Hoffnung

Buchseite und Rezensionen zu 'Guter Hoffnung' von Kareen Dannhauer
3
3 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Guter Hoffnung"

Schwangerschaft, Geburt und die erste Zeit mit Baby - für viele Frauen sind das die intensivsten Monate ihres Lebens. Die Gefühle spielen verrückt, der Körper benimmt sich höchst eigenwillig, der Alltag steht immer wieder Kopf. In dieser Zeit ist eine gute Hebamme unersetzbar! Kareen Dannhauer beantwortet in diesem Buch die Fragen, die sie von zahllosen Hausbesuchen kennt. Ihre Antworten sind warmherzig, fundiert und mitten aus dem Leben. Sie verrät, was wirklich hilft, wenn es bei Mama oder Baby nicht rund läuft. Ob Naturheilkunde, Aromatherapie, Homöopathie oder Hausmittel – für jedes Problem in Schwangerschaft oder Wochenbett gibt es eine gute Lösung. Ein immenser Erfahrungsschatz, modern und bildschön gestaltet.


Alte und neue Hausmittel für Schwangerschaft und Babyzeit
Zeitgemäß aufbereitet - mit wunderschönen Illustrationen

Format:Kindle Edition
Seiten:449
Verlag: Kösel-Verlag
EAN:
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Rezensionen zu "Guter Hoffnung"

  1. Lass dich nicht verrückt machen!

    Ich bin zum ersten Mal schwanger und erwarte bereits in den nächsten zwei Wochen meine kleine Tochter. Im Laufe einer Schwangerschaft stellt man sich als Bald-Mami natürlich die eine oder andere Frage. In dieser Zeit wird man auch hin und wieder abwechselnd von Sorgen oder Ängsten geplagt, besonders, wenn es das erste Kind ist, man noch ziemlich am Anfang der Schwangerschaft steht und man auch sonst keine oder kaum Erfahrungen mit diesen Themen hat. Das Internet bietet zwar genügend verschiedene Antworten zu allen möglichen Fragen in diesem Bereich, allerdings ist es mir in manchen Belangen einfach lieber, etwas Festes in Händen halten zu können, das mich ebenfalls gut beraten kann. In diesem Fall ist es eben Guter Hoffnung, das ich mir anstatt eines anderen Hebammenbuches bestellt habe, weil mich dessen Rezensionen mehr überzeugt haben.

    Am Anfang meiner Schwangerschaft, als ich noch nicht viel Ahnung von all den körperlichen und seelischen Veränderungen hatte, die auf mich zukommen würden, wäre ich wahrscheinlich etwas empfänglicher für das Wissen in diesem Buch gewesen. Bei mir war es so, dass, je weiter die Schwangerschaft fortgeschritten ist und ich mich auf das bevorstehende Ereignis – körperlich, mental und organisatorisch – vorbereitet habe, auch die Angst/Unsicherheit geschwunden ist und ich mich sehr sicher und entspannt gefühlt habe, was die Schwangerschaftssymptome und die Geburt betrifft.

    Bei Guter Hoffnung fand ich vor allem auch den Untertitel-Aufdruck Naturheilkunde und ganzheitliche Begleitung sehr interessant. Ich habe ein Werk erwartet, welches mich gut berät, mir Neues näherbringt und bei dem ich das Gefühl bekomme, dass ich gut für alles vorbereitet bin.
    Die Autorin widmet sich sehr ausgiebig dem Thema: Was kann man bei diesem oder jenem Zipperlein tun? Vor allem alternative oder auch komplementärmedizinische Methoden und Mittelchen werden empfohlen (natürlich von der eigenen Naturheilmittellinie der Autorin – was einen etwas faden Beigeschmack hat!). An und für sich finde ich das sehr gut und sicher auch lohnenswert, es auszuprobieren. Da ich aber schon länger aus der Anfangszeit der Schwangerschaft hinaus war, als ich das Buch zu lesen begonnen habe und somit keine der anfangs beschriebenen Symptome mehr auf mich zutrafen, war das Ausprobieren von Dannhauers Ratschlägen und Mittelchen bei mir nicht mehr notwendig. Ich kann an dieser Stelle also auch nicht sagen, ob mir irgendetwas daraus geholfen hätte.

    Was mich in diesem Buch aber einigermaßen genervt hat, war der Ernährungsteil – besonders der über Veganismus. Ich lebe jetzt seit fast 8 Jahren vegan (Ja, ich habe überlebt! *Ironie off*) und habe das auch in meiner Schwangerschaft weiterhin getan – und keine Sekunde bereut. Mir geht es prächtig! Ich habe mich schon sehr mit dem Thema vegan in der Schwangerschaft auseinandergesetzt und weiß ganz genau, worauf ich "achten" muss – und das ist (außer dem Vitamin B12 – was sowieso ein eigenes Thema bei Veganern ist!) eben nichts im Speziellen/nichts Anderes als bei Allesessern. Ich traue mich sogar zu behaupten, dass ich vielleicht sogar noch weniger Probleme mit Mangelzuständen habe, als andere, normal essende Schwangere, da ich grundsätzlich schon eine sehr bewusste Esserin bin, weil mich das Thema Ernährung und Nährstoffe immer schon brennend interessiert hat. Dass ich irgendwas mit meiner Ernährung falsch mache, kann man mir absolut nicht vorwerfen, da es mir körperlich super geht und ich mich sehr wohl fühle, das bestätigen auch meine unauffälligen Blutwerte. Ich hab ja noch nicht mal Wadenkrämpfe, was bei Schwangeren häufig vorkommen soll. Außerdem hat mir meine Frauenärztin bei der letzten Ultraschalluntersuchung ein "optimales Baby" bestätigt: optimales Gewicht, wunderschöne Organe, ein kräftig schlagendes Herzchen. Dannhauers Kapitel über Veganismus impliziert einfach, dass ich als Veganerin eine schlechte Mutter bin und deswegen hat es mich umso mehr angegriffen, in diesem Buch lesen zu müssen, dass Veganismus "nicht per se gesund ist, sondern aus ernährungsphysiologischer Sicht sogar defizitär". Eine Hebamme ist nun mal eine Hebamme und keine Ernährungswissenschaftlerin. Kann sein, dass sie sich die eine oder andere Meinung eines ernährungskundigen Menschen eingeholt hat, aber fundiert sind ihre "Anschuldigungen" gegenüber vegan essenden Menschen ganz sicher nicht! Ich gehe auch nicht her und sage, dass Omnivoren die ungesünderen Schwangeren sind. Könnt ich aber machen, beispielsweise hemmen nämlich Milchprodukte die Eisenaufnahme stark, was in einer Schwangerschaft sehr ungünstig ist, da man einen wesentlich höheren Eisenbedarf hat. Und was ein Eisenmangel auslösen kann, das wissen wir wahrscheinlich alle (mehr oder weniger). Was tierische Fette und tierisches Eiweiß im Körper bewirken, möchte ich an dieser Stelle nicht mehr ausführen, die Rezension ist ohnehin schon sehr lang.
    (Die letzten Zeilen hier hätten jetzt vielleicht nicht mehr unbedingt sein müssen, aber mich hat das Kapitel einfach tierisch genervt, weil darin ein falsches Bild vom Veganismus vermittelt wird und deswegen wollte ich mir ein bisschen meinen Ärger von der Seele schreiben!)

    Im Grunde kann man das Buch empfehlen, keine Frage. Für mich persönlich war es aber nicht unbedingt notwendig, da ich mich sowieso bereits sehr sicher fühle und intuitiv weiß, was ich zu tun habe. Viele der Symptome und Dinge, die eventuell in der Schwangerschaft eintreten könnten und die hierin beschrieben werden, waren mir auch fremd.
    Aber um ehrlich zu sein: wenn man ein ängstlicher Mensch ist und man sich schnell verunsichert fühlt, würde ich das Buch AUF KEINEN FALL lesen, da all das Schlimme und Unangenehme, was passieren könnte, was eintreten könnte, einen verrückt machen und Angst auslösen kann. - Und Angst ist das Letzte, was man bei der Geburt braucht. Ein bisschen auf sich selbst, die Intuition und den eigenen Körper zu hören, reicht manchmal schon völlig aus, um ruhig und entspannt dem Geburtserlebnis entgegen zu blicken und Vertrauen in seinen eigenen wundervollen Frauenkörper zu haben, der ja schließlich dafür geschaffen ist, zu gebären!

 

Die Sprache der Tiere

Buchseite und Rezensionen zu 'Die Sprache der Tiere' von Karsten Brensing
5
5 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Die Sprache der Tiere"

Wie wir einander besser verstehen
Gebundenes Buch
Das neue Buch von Bestseller-Autor Karsten Brensing ("Das Mysterium der Tiere")!
Mit Tieren sprechen: Geht das? Ist es wirklich möglich, die uralte Menschheitssehnsucht, dass Mensch und Tier einander verstehen, zu verwirklichen? Karsten Brensing kennt die Antwort, und seit wir wissen, dass Meisen in Sätzen reden, Delfine eine komplizierte Grammatik sicher anwenden können und manche Tierarten 300 und mehr Vokabeln beherrschen, erscheint fast alles möglich. Jede Form der Kommunikation ist abhängig vom Kontext. Wenn ich einem Wildschwein im Wald begegne, werde ich mit ihm anders kommunizieren als mit einer Katze auf meinem Schoß, und Menschen in Indien kommunizieren mit einer heiligen Kuh anders als ein deutscher Milchbauer mit seinen Rindern im Stall. Dieses Buch entführt in das breite Spektrum des menschlichen Umgangs mit Tieren. Anhand unzähliger Beispiele erleben wir wir tierisches als auch menschliches Verhalten und Kommunizieren. Dabei wird die Vermenschlichung von Tieren zu einem wichtigen Werkzeug. Nach der Lektüre dieses Buches werden Sie Tiere besser verstehen, und wenn Sie richtig kommunizieren, werden Sie auch besser verstanden. Die Zeiten der brutalen Ausbeutung unserer tierischen Mitbewohner dieses Erdballs müssen vorbei sein, die Zeiten eines fairen Miteinanders müssen beginnen. Warum? Weil wir es heute besser wissen!

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:267
Verlag: Aufbau Verlag
EAN:9783351037291
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Rezensionen zu "Die Sprache der Tiere"

  1. 5
    20. Nov 2018 

    Neue Erkenntnisse in der Tierforschung

    Ich bin nun mit dem Buch durch. So viele verschiedene Forschungsergebnisse zur Kommunikation von Tieren liegen hier vor, die zu neuen Erkenntnissen führen. Erkenntnisse, die deutlich bejahen, dass Tiere reden, denken und fühlen können. Jahre lang hat man uns eingebläut, dass Tiere nicht denken und fühlen können. Aber stimmt das denn? Vor einem Jahr noch musste ich wegen dieser Thematik durch den Verlust meines Katers Momo auf esoterische Bücher zurückgreifen. Es war mir ein großes Bedürfnis über die Kommunikation, die sich zwischen mir und meinem Kater zu Lebzeiten zugetragen hatte, öffentlich darüber zu schreiben. Vielleicht hat mich die Eine oder Andere noch belächelt, weil ich esoterische Bücher dazu gelesen habe. Die meisten Menschen sagen ja nicht immer ehrlich, was sie in Wirklichkeit denken, wenn man sie mit beszimmten Themen wie diese konfrontiert. Doch nun bin ich mit meinem Wissen nicht mehr allein und habe mittlerweile sogar die Naturwissenschaft im Rücken, ohne die esoterische Literatur zu verteufeln. Denn auch unter dieser gibt es Juwelen. Man muss bei diesem Genre nur die Spreu vom Weizen trennen können, was tatsächlich nicht immer einfach ist.

    Weiter geht es mit einem Zitat aus Brensings Buch:
    "Eigentlich ist es ein bisschen absurd: Wir halten uns für die Krönung der Schöpfung, und doch sind wir nicht in der Lage, die Sprache der Tiere zu verstehen. Im Gegenzug verlangen wir von diesen unterentwickelten Kreaturen, dass sie unsere Sprache lernen. Der Hund soll „Sitz“, „Platz“, „Bring mir die Zeitung“ (…) verstehen, aber wir sind nicht bereit, auch nur einmal zu bellen. "(2018, 38)

    Das fühlt sich gut an. Auch Karsten Brensing tat sich erst schwer mit dieser Thematik, und geht trotzdem mutig seinen Weg und veröffentlicht sein Buch und bricht damit ein großes Tabu.

    Ich möchte gar nicht die vielen Theorien wiederkauen, die kann jeder im Buch selber nachlesen, denn es ist unmöglich, die vielen Theorien in kurzen Zeilen wiederzugeben. Ich möchte aber diverse Gedanken aus dem Buch aufgreifen, die mich in meinem Wissen und Denken weitergebracht haben. Durch dieses Buch habe ich die Art der Tierkommunikation verstanden, die in Bildern stattfinden würde. Tiere würden in Bildern denken, und das nicht nur unsere Haustiere wie z. B. Hunde, Katzen etc. Völlig unbewusst habe ich dies mit meinen tierischen Freunden praktiziert. Nun endlich gelingt es mir, diese Art von Kommunikation mithilfe dieses Buches in Worte zu fassen. Ich habe meinen tierischen Freunden, wenn ich Fragen zu ihrer Gesundheit hatte, mental Bilder geschickt und habe immer mental Antworten in Bildern zurückerhalten …

    Karsten Brensing ist Meeresbiologe und Verhaltensforscher. Anhand seiner vielen Beispielen zeigt er uns, dass Tiere und Menschen vom kognitiven und vom emotionalen Verhalten her sich sehr ähneln. Deutlich wird dies anhand von verschiedenen kognitiven Forschungsergebnissen. Dabei wurde ersichtlich, dass Tiere genauso logisch denken können wie wir Menschen. Auch die Hormone und Neurotransmitter spielen eine Rolle, die sowohl beim Tier als auch beim Menschen die gleichen Gefühle entwickeln, die für das Fühlen bedeutsam sind.

    Während viele Menschen die Tiere auf ihre Instinkte reduzieren, wird das Verhalten von Tieren sehr wohl durch Denken und Fühlen dominiert. Nur in der Auseinandersetzung mit dem Tier auf gleicher Höhe ist zwischen den beiden Lebewesen Mensch und Tier eine Kommunikation möglich. Brensing spricht von der Vermenschlichung von Tieren, allerdings nicht in der Form, indem wir Tiere auf die Standards von Menschen heben. Man kann Tieren nicht das verbale Sprechen beibringen, und man kann auch von Tieren nicht verlangen, sich moralisch an den Erwartungen und an den Maßstäben seiner Menschen anzupassen. Kommunikation zwischen Mensch und Tier findet nur auf Augenhöhe statt. Der Mensch muss lernen, die Signale seiner Tiere zu verstehen, die in der Mimik, in der Körpersprache und im Verhalten verankert sind.

    Zitat:
    "Wir dürfen nicht vermenschlichen, indem wir unsere moralischen Maßstäbe auf Tiere übertragen oder etwas in sie hineininterpretieren, das uns gerade in den Kram passt." (83)

    Manchmal reicht auch ein Blickkontakt, und schon weiß man, was das Tier einem sagen möchte

    Zitat:.
    "Ein Dialog funktioniert nur so lange, wie beide Seiten motiviert sind, ihn zu führen." (79)

    Richtig interessant fand ich auch die Rechtspraxis Tieren gegenüber. Zwischen dem 13. und dem 18. Jahrhundert war es in manchen europäischen Ländern üblich, auch Tiere vor Gericht zu bringen und Prozesse gegen sie zu führen und sie zu bestrafen, wenn ihnen ein Delikt angelastet wurde. Brensing hat auf der Seite 134 eine Zeichnung aus dem Jahre 1457 abgedruckt, als einer Sau zusammen mit ihren Ferkeln ein Prozess angehängt wurde, weil die Sau ein Kind getötet habe. Die Ferkel wurden freigesprochen, die Sau nicht. Erst im 18. Jahrhundert wurde diese Rechtspraxis wieder abgeschafft, da man erkannte, dass Tiere schuldunfähig sind. Hier hat man tatsächlich versucht, in Tieren eine Persönlichkeit zu sehen, aber leider in einer völlig falschen Form.

    Zitat:
    "Da konnte ein Schwein gehängt, eine Kuh gesteinigt, und eine Population von Mäusen des Landes verwiesen werden." (134)

    Es gibt tatsächlich Wissenschaftler, die versucht haben, Tieren das verbale Sprechen beizubringen. (Delfinen und Pferden). Schon allein durch den Körperbau ist das bei Tieren gar nicht möglich, da sie anatomisch dazu nicht ausgelegt sind.

    Vögel würden grammatikalisch ganze Sätze sprechen. Dabei fällt mir der aus dem Mittelalter lebende Mönch Franz von Assisi ein, der mit Vögeln gesprochen haben soll. Als ich das erste Mal von Assisi gelesen hatte, fragte ich mich, wie das möglich ist? Auch Brensing erwähnt in seinem Buch diesen Mönch. Nun konnte mithilfe der vorliegenden Literatur meine Fragen dazu beantwortet werden. Franz von Assisi ist es gelungen, sich in die Vögel hineinzuversetzen, und war in der Lage, die Laute der Vögel zu dechiffrieren. Tatsächlich können Vögel in komplexen Sätzen miteinander sprechen, denn die Lauterzeugung würde bei den Vögeln im Stimmkopf erfolgen. Auf der Seite 35 wird aufgezeigt, wie dies möglich ist, dass die Vögel sogar in ganzen Sätzen sprechen können. Hier sind verschiedene Grafiken dazu abgebildet, die aus einer japanischen Studie stammen … Auch wenn für unsere Ohren die Sprache der Tiere immer gleich klingt, sind die Rufe und die Laute der Tiere je nach Kontext recht unterschiedlich.

    Selbst Honigbienen kommunizieren untereinander durch verschiedene Tänze und Vibrationen, die dadurch in der Lage sind, wichtige Signale zu übermitteln.

    Auch Bakterien würden mithilfe verschiedener chemischer Prozesse mit ihren Artgenossen kommunizieren.

    Papageien haben neben der Sprache sogar noch rhythmische Gefühle und können tanzen, wenn sie Musik hören.

    Es besteht zwischen Mensch und Tier ein Universalcode, der 370 Millionen von Jahren zurückreicht.

    Zitat:
    "Die Tatsache, dass wir Menschen sowohl tierische als auch menschliche Rufe emotional einschätzen können, und wir genauso dazu in der Lage sind, Musik emotional einzuordnen, lässt den Schluss zu, dass wir ähnlich fühlen, Gefühle vergleichbar zum Ausdruck bringen und uns sogar auf einer emotionalen Ebene verstehen können. Wir alle teilen die gleichen evolutionären Wurzeln." (13)

    Die gleichen evolutionären Wurzeln, wow, das gefällt mir, das leuchtet mir ein, das habe ich schon immer gewusst.Trifft nämlich auch auf Menschen zu, die aus anderen Ländern kommen.

    Zum Schluss möchte ich kurz eine Tierkommunikatorin namens Temple Grandin vorstellen, die ich durch Karstens Bresings Buch kennenlernen durfte. Auf YouTube konnte ich den biografischen Film zu ihr, Du gehst nicht allein, der sehr sehenswert ist, hochladen und mir anschauen. Ich musste mir diesen Film zwei Mal in Folge ansehen, sosehr war ich von dem Film beeindruckt. Allerdings ist der Film in HD – Qualität. Aber man kann ihn sich auch auf Amazon gegen eine Gebühr herunterladen. Ich selbst werde mir den Film ein drittes Mal anschauen, weil es darin so viel zu beobachten und zu sehen gibt.

    Die Amerikanerin Temple Grandin, Jahrgang 1947, ist eine faszinierende Persönlichkeit. Sie ist Autistin und bringt durch ihre "Erkrankung" eine außergewöhnliche Begabung mit sich. Sie kann Dinge, die "normale" Menschen nicht können. Grandin fühlt sich stark zu Tieren hingezogen, besonders zu Rindern hat sie ein starkes Faible und setzt sich mit ihrer ganzen Kraft in der harten, rauen Männerwelt (Rancher) für eine Verbesserung der Massentierhaltung ein. Ihre Gedankenwelt besteht ausschließlich aus Bildern und schafft es dadurch, in die Gedankenwelt der Rinder einzudringen, da auch Tiere, wie ich oben schon geschrieben habe, in Bildern denken. Temple Grandin ist überzeugt davon, dass Tiere Persönlichkeiten, Individuen sind ...

    Ich zitiere aus dem Film:
    "Wir züchten Tiere in Massen, wir ziehen sie für uns auf, also müssen wir sie auch human behandeln. Daher schulden wir ihnen ein anständiges, ein lebenswertes Leben und am Ende ein schneller Tod. Die Natur ist grausam, wir müssen das aber nicht sein. Wir schulden den Tieren ein bisschen Respekt. Ich berührte die erste Kuh, bevor sie getötet wurde. In nur wenigen Sekunden würde sie nichts als ein Stück Fleisch sein aber vor diesem Moment war sie noch ein Individuum."

    Bisher dachte ich über ein humanes Töten immer kritisch nach, weil kein Tier getötet werden möchte. Auch Tiere hängen am Leben wie wir Menschen. Aber würde es kein Fleisch mehr geben, dann würde keiner mehr Tiere züchten. Das wäre für mich sowieso die bessere Alternative, weil Töten einfach grausam ist und weltweit viel zu viel Blut vergossen wird. Auch der Autor äußerte sich zu der ambivalenten und schizophrenen Haltung der Fleischkonsumenten. Die einen Tiere sind Freunde, während die anderen Feinde sind. Wieso???? Diese Frage stellte sich auch Bressing in seinem Buch. Vielen Menschen fehlt es an Bewusstsein, denn eine Kuh, ein Schwein ist nicht weniger wert als ein Haustier ...

    Gleichzeitig erfährt man in diesem Film noch Manches von Grandins Leben als Autistin und wie sie es durch den Einsatz ihrer Mutter geschafft hat, in der Gesellschaft, in der sie von klein auf nicht gerade wohlwollend aufgenommen wurde, dennoch einen Platz finden konnte. Immerhin wollten Ärzte das kleine Kind lebenslang in ein Heim sperren, wenn nicht die Mutter gewesen wäre, die sich dagegen sträubte und es zum Glück zu verhindern wusste. Welch ein Verlust für die Gesellschaft, wenn man diesen Menschen weggesperrt hätte. Niemals wären ihre Fähigkeiten und ihre Erkenntnisse ans Licht gekommen.

    Hier geht es zu dem biografischen Film.

    Ganz klar, meine nächsten Bücher zu meinem Tier-Leseprojekt werden sein:
    1. Karsten Brensing: Das Mysterium der Tiere und
    2. Persönlichkeitsrechte für Tiere
    3. Temple Grandin: Ich sehe die Welt wie ein frohes Tier: Eine Autistin entdeckt die Sprache der Tiere.
    Die Sprache der TiereDas Cover finde ich sehr interessant, dass keine Haustiere abgebildet sind, sondern Wildtiere, Erdhörnchen und Erdmännchen. In seinem Buch unterscheidet der Autor diese beiden Wesensarten, die oft zu Verwechslungen führen.

    Mein Fazit
    Nochmals kurz zusammengefasst: Tiere kommunizieren nicht nur mit uns Menschen, sondern auch mit ihren Artgenossen. Dadurch, dass es denkende und fühlende Wesen sind, haben Tiere auch eine Persönlichkeit. Sie sind wie wir Menschen Individuen.
    Kein einfaches Thema für Menschen, die die Kommunikation mit Tieren nicht kennen. Wenn es schon heutzutage zwischen Mensch und Mensch aus der Zeitnot heraus nicht möglich ist, eine gesunde Sprachkultur zu pflegen, wie soll dann diese erst in der Praxis mit Tieren gelingen? Ein Tipp: Empathischer Umgang im Miteinander, dies funktioniert nicht nur mit den Mitmenschen, sondern auch mit den Mit-Tieren.

    Wer sich für die Forschungsexperimente interessiert, der sollte unbedingt das Buch lesen. Ich freue mich auf weitere Bücher von Karsten Brensing. Obwohl dies ein Fachbuch ist, schwingt seine Liebe zu den Tieren auf jeder Buchseite mit. Und das gefällt mir sehr gut.

 

Ausgestorben, um zu bleiben

Buchseite und Rezensionen zu 'Ausgestorben, um zu bleiben' von Bernhard Kegel

Inhaltsangabe zu "Ausgestorben, um zu bleiben"

Dinosaurier und ihre Nachfahren
Gebundenes Buch
Sie beherrschten die Kontinente über 170 Millionen Jahre, mehr als tausendmal länger, als es Menschen gibt, und sie waren die gewaltigsten Wesen, die je auf irdischem Boden wandelten. Ist es zu glauben, dass über Dinosaurier zwar ganze Jugendbuchbibliotheken existieren, aber kein einziges aktuelles Buch, das sich an ein erwachsenes Publikum richtet? Kenntnisreich und amüsant zeigt Bernhard Kegel, dass das Bild, das man sich von den Vorzeitechsen machte, sich immer wieder gewandelt hat, seit der britische Anatom Richard Owen ihnen vor etwa 170 Jahren ihren Namen gab. Neue Fossilfunde, wissenschaftliche Erkenntnisse und technische Errungenschaften zeigen, dass sie mehrere zum Teil drastische Metamorphosen durchliefen, von der kriechenden Rieseneidechse zum aufrecht stehenden Drachen wurden, vom schwerfälligen Kaltblüter zum dynamischen und intelligenten Jäger und zuletzt von der beschuppten Echse zum gefiederten Riesenhuhn. Denn heute wissen wir, dass viele Dinosaurier Federn hatten und unsere Vögel allesamt ihre Nachfahren sind. Bernhard Kegels Entdeckungsreise in die Welt der Paläontologie und in die Wissenschafts-, Kultur- und Filmgeschichte ist ebenso überraschend wie spannend.

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:270
EAN:9783832198701
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Aufstieg und Fall der Dinosaurier

Buchseite und Rezensionen zu 'Aufstieg und Fall der Dinosaurier' von Steve Brusatte
4
4 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Aufstieg und Fall der Dinosaurier"

Eine neue Geschichte der Urzeitgiganten
Gebundenes Buch
"Die ultimative Dinosaurier-Biografie" SCIENTIFIC AMERICAN

Noch immer haftet den Dinosauriern das Image der schwerfälligen, primitiven Monster an, die zu groß waren, um zu überleben. Doch bevor sie von der Erdoberfläche verschwanden, beherrschten die faszinierenden Giganten über 150 Millionen Jahre lang unseren Planeten. Modernste Technologien und spektakuläre Funde erlauben nun neue Einblicke in ihre Erfolgsgeschichte.

Steve Brusatte, einer der führenden Paläontologen der Welt, führt uns anschaulich durch das untergegangene Reich der Dinosaurier. Lebendig erzählt er ihre Geschichte von den ersten Rieseneidechsen bis zum Aussterben. Dabei gibt er spannende Einblicke in seine Forschung und berichtet von spektakulären Ausgrabungen, etwa von Fleischfressern, die sogar größer waren als der Tyrannosaurus rex.

neue Erkenntnisse über eine verlorene Welt
von einem der renommiertesten Paläontologen der Welt
reich bebildert und illustriert

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:416
Verlag: Piper
EAN:9783492058100
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Rezensionen zu "Aufstieg und Fall der Dinosaurier"

  1. 4
    05. Nov 2018 

    Nicht ganz, was ich erwartet hatte, aber dennoch spannend.

    Was habe ich denn eigentlich erwartet? Ein neutrales Sachbuch mit vielen Bildern und Tafeln. Beide Erwartungen wurden nicht erfüllt. Die Abwesenheit von Bildern und Tafeln wiegt dabei aber nicht so schlimm. Ich hätte mir zwischendurch schon ein paar Stammbäume zwecks Übersicht und ein paar Abbildungen zwecks Vorstellung gewünscht, aber der Text ist selbst sehr gut, sehr klar, weshalb es nicht wirklich dramatisch ist.
    Nein, mich hat mehr gestört, dass der Autor (Jahrgang 1984) hier in diesem Buch ständig seine Memoiren hat einfließen lassen. Ich lese allgemein nicht gerne Memoiren von Menschen, die jünger als 60 sind, denn die haben meistens noch nicht viel erlebt und auch nicht die Reife, Lehren aus ihren Erlebnissen zu ziehen, da sie sie eben nicht mit genügend Abstand betrachten. Aber zusätzlich wirkt es in diesem Buch – was vermutlich einfach die amerikanische Art ist – sehr stark wie Selbstbeweihräucherung. „Schaut her, was ich für coole Sachen gemacht habe, wo ich überall war, wen ich alles kenne!“, schreit uns der Autor regelrecht entgegen. Aber diese Passagen kann man zum Glück überspringen und rasch zum wesentlichen Teil gelangen, denn eigentlich wird hier das Zeitalter der Dinosaurier, ihre Entstehung, Evolution und ihr Untergang sehr gut dargestellt.
    Ich bin diesem Buch schon dankbar, denn ich habe sehr viele neue Informationen erhalten und gelernt, dass viel von meinem Schul-Dinosaurier-Wissen einfach falsch ist. Ich habe es ein bisschen schade gefunden, dass der Fokus auf den bekannten Dinosauriern lag, zwei Kapitel etwa nur über den T. Rex, aber das Buch soll ja auch die Massen ansprechen und nicht irgendwelche Leute mit Nischen-Interesse, also passt das schon. Außerdem ist der zentrale Gedanke des Buches einen Überblick über die Ära der Dinosaurier zu geben und das gelingt super.
    Was mir auch gut gefällt, sind die eingestreuten forschungsgeschichtlichen Anekdoten, denn die helfen zu verstehen, weshalb wir heute wissen, was wir wissen.
    Fazit: Trotz einiger Mängel sehr zu empfehlen.

 

Marie und Pierre Curie: Leben in Extremen

Buchseite und Rezensionen zu 'Marie und Pierre Curie: Leben in Extremen' von Brigitte Röthlein
5
5 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Marie und Pierre Curie: Leben in Extremen"

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:320
EAN:9783771643720
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Rezensionen zu "Marie und Pierre Curie: Leben in Extremen"

  1. 5
    15. Nov 2018 

    Leben in Extremen

    Worum es geht
    Im Mai 1894 lernt der französische Physiker Pierre Curie die polnische Studentin Maria Sklodowska kennen und heiratet sie ein Jahr später.
    Im Rahmen ihrer Doktorarbeit beginnt Marie Curie 1897 mit der Erforschung der kurz zuvor entdeckten Radioaktivität. In einem höchst unzureichenden Labor leistet sie Pionierarbeit, und erhält dafür im Jahr 1903 gemeinsam mit ihrem Mann und Henri Becquerel den Nobelpreis für Physik.
    Als Pierre Curie 1906 bei einem Verkehrsunfall in Paris ums Leben kommt, setzt Marie ihre Arbeit trotz großer gesundheitlicher Probleme unbeirrt fort, und kümmert sich allein um ihre Töchter Irene und Eve. 1911 bekommt sie zum zweiten Mal den Nobelpreis zugesprochen, diesmal für Chemie.
    Großes leistet sie auch während des 1. Weltkrieges, als sie mobile Röntgenstationen für den Fronteinsatz entwickelt, und Hilfskräfte für deren Bedienung ausbildet. Marie Curie ist mit ihrer älteren Tochter aber auch selbst im Einsatz. Die beiden Frauen nehmen viele Strapazen auf sich und erleben die Grausamkeit des Krieges hautnah.
    Marie Curie ist als geniale Wissenschaftlerin längst weltweit anerkannt, als sie 1934 im Alter von 67 Jahren an perniziöser Anämie stirbt.

    Die Autorin
    Brigitte Röthlein, geboren 1949 in Neuburg a. d. Donau, ist Diplomphysikerin und promovierte Sozialwissenschaftlerin. Sie war Redakteurin beim P.M.-Magazin und Chefredakteurin von "Damals". Heute lebt sie als freie Wissenschaftsautorin für Print, Fernsehen und Rundfunk in München. Sie hat zahlreiche Bücher veröffentlicht, darunter "Schrödingers Katze - Einführung in die Quantenphysik".

    Wie es mir gefallen hat
    Der Name Marie Curie ist für mich seit eh und je mit einer genialen Wissenschaftlerin und Forscherin verbunden. Die Autorin hat mir in dieser beeindruckenden Biografie aber auch ihren früh verstorbenen Ehemann näher gebracht. Sie würdigt die Arbeit Pierre Curies in eigenen Kapiteln und zeigt auf, welche Leistungen die Brüder Curie vor allem auf dem Gebiet der Piezoelektrizität erbrachten. Pierre Curie war seiner Zeit auf seinen Forschungsgebieten bereits weit voraus, als er sich gemeinsam mit seiner Frau völlig dem Phänomen der Radioaktivität verschrieb.
    Brigitte Röthlein beschreibt den schwierigen Beginn ihrer Forschungsarbeiten sehr eindrucksvoll. Die Strahlenbelastung im Labor muss unvorstellbar hoch gewesen sein, wobei mich der sorglose Umgang immer wieder erstaunt. Sicher wusste man nichts Genaues über die Gefährlichkeit der Strahlung, aber Pierre Curie hatte in Selbstversuchen bereits Hautschädigungen festgestellt, während Marie stets über eitrige und entzündete Fingerkuppen klagte. Aber auch andere Forscher hielten nichts von Vorsichtsmaßnahmen, und trugen Phiolen mit radioaktiven Proben in ihren Jackentaschen mit sich herum.
    Für mich grenzt es nahezu an ein Wunder, dass dem Ehepaar Curie zwei gesunde Töchter geboren wurden. Die jüngere Eve, die zeitlebens kaum mit Radioaktivität in Berührung kam, wurde sogar 102 Jahre alt.
    Brigitte Röthlein berichtet in ihrer bemerkenswerten Doppelbiografie sehr detailliert und kenntnisreich vom Privatleben der Curies, ihren finanziellen Problemen, ihrer Scheu vor der Öffentlichkeit und der Presse, denen sie sich mit zunehmender Bekanntheit stellen mussten. Von der belastenden Affaire, die Marie Curie einige Jahre nach dem Tod ihres Mannes mit dem verheirateten Physiker Paul Langevin einging, hatte ich noch gar nichts gehört. Dass die geniale Forscherin dafür nur negative Schlagzeilen erntete, lässt sich aus dem Zeitgeist heraus ja noch verstehen. Sehr befremdlich fand ich hingegen, dass sie allein aufgrund ihres Geschlechts in einer von Männern dominierten Welt auch auf ihrem Fachgebiet etliche Nachteile in Kauf nehmen musste. So wurde der zweifachen Nobelpreisträgerin z. B. die Aufnahme in die französische Akademie der Wissenschaften verwehrt.
    Brigitte Röthlein ist es hoch anzurechnen, dass sie ihren Lesern die große Wissenschaftlerin nahebringt, ohne interessierte Laien mit Fachwissen zu überfordern. Es sind weder physikalische noch chemische Kenntnisse nötig, um Marie Curies unglaubliche Leistungen würdigen zu können.
    Sehr beeindruckend fand ich Madame Curies Einsatz während des 1. Weltkrieges, da sie weder Mühen noch Gefahren scheute, um den Verwundeten mit ihrem mobilen Röntgengerät Hilfe zu leisten. Besonders empfindlich dürfte die Forscherin ohnehin nicht gewesen sein, hatte sie doch ein Leben lang mit schweren gesundheitlichen Problemen zu kämpfen, ohne sich davon wesentlich beeindrucken zu lassen.
    Der im Buch integrierte Bildteil hat mir ebenfalls sehr gut gefallen. Auf den Jugendfotos hätte ich Marie Curie überhaupt nicht erkannt, und das pummelige junge Mädchen nie mit der älteren, tragisch wirkenden Erscheinung der späteren Jahre in Verbindung gebracht.
    Mir hat diese, bereits im Jahre 2008 veröffentlichte Biografie sehr gut gefallen. Die Autorin vermittelt in einer klaren, leicht verständlichen Sprache einen interessanten Einblick in das Leben und die Arbeit des außergewöhnlichen Forscherehepaares. Jeder naturwissenschaftlich interessierte Leser wird sicher sehr beeindruckt sein von diesem "Leben in Extremen".

    © Sylli

 

Das Gehirn

Buchseite und Rezensionen zu 'Das Gehirn' von Matteo Farinella
4
4 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Das Gehirn"

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:136
EAN:9783956142642
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Rezensionen zu "Das Gehirn"

  1. Nicht so leicht, aber sehr interessant

    (4,5 Sterne)

    Inhalt:

    Der namenlose Protagonist läuft über eine Wiese, sieht eine hübsche Frau, die er ansprechen möchte und *rumms landet er im Gehirn. Das einzige was ihn interessiert ist, wie er hier wieder raus kommt. Denn er will schließlich die Frau ansprechen.

    Doch so leicht kommt er nicht wieder heraus. Er begegnet Wissenschaftlern, die etwas entscheidendes zur heutigen Hirnforschung beigetragen haben. Santiago Ramón y Cajal, der als Vater der Neurowissenschaft gilt oder Luigi Galvanim der sich für die Wirkung von Elektrizität auf den menschlichen Körper interessierte.

    Sie erklären ihm, was sie erforscht haben und reichen unseren Protagonisten quasi von einer Stelle im Gehirn zur nächsten.

    Dabei ist die Graphic Novel in folgende Kapitel gegliedert:
    Morphologie
    Pharmakologie
    Elektrophysiologie
    Plastizität
    Synchronizität

    Die Morphologie beschreibt die äußere Gestalt von Organismen. Also in dem Falle: Wie sehen Neuronen und Nervenzellen aus. Was sind Dendriten, das Soma und das Axon? Und wie arbeitet das alles zusammen.

    Im Kapitel Pharmakologie wird erläutert, wie die Neurotransmitter funktionieren und wie die richtigen Elemente an die richtigen Stellen kommen. Hier wird das Dopamin vorgestellt, das Serotonin, das Glutamat und das Gaba. Ebenso die Antagonisten, die verhindern, dass Neurotransmitter dahin kommen, wo sie hin wollen/sollen.

    Die Elektrophysiologie befasst sich mit dem Strom, den der Körper selbst herstellt.

    Im Kapitel der Plastizität wird vom Hippocampus erzählt, wie Erinnerungen und Erfahrungen entstehen und auch Pawlow und seine Konditionierung fehlt nicht.

    Bei der Synchronizität werden die Gehirnwellen erklärt und wie man sie mit dem EEG messen kann. Und die Frage wird gestellt: Ist mein Geist etwas anderes als das Gehirn? Oder ist der Geist nur ein Produkt meines Gehirns?

    Meine Meinung:

    Die Graphic Novel ist keineswegs leicht zu lesen.

    Ich bin keine Fachfrau, doch lese immer mal wieder gerne etwas über Hirnforschung. So war mir die Funktion der Neuronen nicht komplett fremd. Doch gerade in dem Kapitel Morphologie musste ich die ein oder andere Stelle mehrmals lesen, weil es sich mir nicht sofort erschlossen hat.

    Das Kapitel der Pharmakologie dagegen fand ich großartig erklärt und das mit der Elektrophysiologie war mir im Großen und Ganzen neu.

    Vom Protagonisten war ich zwischen durch ziemlich genervt, da er sich so gar nicht für das Gehirn interessiert hat. Er wollte nur schnell raus. Es hätte mir mehr Spaß gemacht, wenn er Nachfragen gestellt hätte und das ein oder andere noch ein bisschen ausführlicher erklärt worden wäre.

    Leider haben mir die Zeichnungen auch nicht ganz so zugesagt. Gerade den Protagonisten selbst finde ich nicht so hübsch und seine Angebetete hat auf den meisten Bildern keine Pupillen, was ich etwas gruselig finde.

    Aber! Das Ende ist so genial, dass ich mich dadurch entschädigt fühle.

    Und auch wenn ich einiges kritisiert habe, ist das Buch doch richtig toll. Solche wissenschaftlichen Graphic Novels müsste es wirklich öfter geben.

    Und die Aufmachung vom Antje Kunstmann Verlag ist ein wahres Schmuckstück!

    Fazit:

    Auch wenn es nicht so einfach zu Lesen ist, so ist es doch ein sehr spannendes Leseerlebnis!
    4,5 Sterne

 

Unfuck your Feet

Buchseite und Rezensionen zu 'Unfuck your Feet' von Marco Montanez
5
5 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Unfuck your Feet"

Format:Taschenbuch
Seiten:192
Verlag: Meyer & Meyer
EAN:9783840375781
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Rezensionen zu "Unfuck your Feet"

  1. Wohin uns auch die Füße tragen

    Was machst du eigentlich am Morgen nach dem Wach werden als erstes, wenn du auf dem Weg zum Klo bist? Richtig, du bewegst deine Füße. Und wenn die dann auch noch Glück haben, dann gehst du ohne Schuhe ins Bad. Viele Menschen stecken ihre Füsse in viel zu enge und ungeeignete Schuhe. Unsere Füsse werde in kleinen Käfigen gehalten die ihnen die Bewegungsfreiheit nehmen und dazu führen, dass wir Haltungsschäden bekommen und unsere Füsse sich gefoltert anfühlen.

    Lerne dein Füsse lieben

    Marco Montanez schreibt in seinem Buch über die misshandelten Körperteile und was wir alles falsch machen. Wie sehr wir unsere Füsse quälen, wie sie sich bei uns bedanken, indem wir mit Fersensporn, Hallux Valgus, Fußpilz und co und platten oder gespreizten Fuß, die Quittung bekommen. Aber woher kommen die Fehlhaltungen und die Überbeine. Das wird uns auf eine recht lustige Art mal plausibel gemacht. Einiges wirkt etwas wissenschaftlich, wird aber auch einfach erklärt. Kurzerhand kam mir der Gedanke, vielleicht doch auf Barfußschuhe umzusteigen. Doch auch das widerlegte Montanez. Dafür gibt er am Ende des Buches lustige Übungen für die Füße mit. Ich habe alle Übungen durchprobiert und habe dabei sogar schallend gelacht. Wann bist du mit deinen Füßen wie eine Raupe über den Boden gerobbt, ich das letzte Mal, als ich ein Kind war. Lasst uns doch einfach wieder öfter Barfuss laufen. Das tut uns allen wirklich gut.

    Ich mochte diese Buch. Die Übungen habe ich mir herausgeschrieben und mache am Morgen nun immer einen „Morgengruß“ für die Füße

 

Wildwechsel

Buchseite und Rezensionen zu 'Wildwechsel' von Susa Bobke

Inhaltsangabe zu "Wildwechsel"

Wie ein Rehkitz eine Jägerin mitten ins Herz traf
Gebundenes Buch
Susa Bobke ist Kfz-Meisterin - und Jägerin und Falknerin aus Leidenschaft. Ihr Revier ist das Allgäu, eines der schönsten Naturgebiete Deutschlands. Als im Frühling die Wiesen gemäht werden, rettet sie ein Rehkitz, etwa eine Woche alt und wunderschön. Am nächsten Morgen ist das Kitz noch immer nicht von seiner Mutter abgeholt und in Sicherheit gebracht worden. Die Jägerin beschließt, sich um das kleine Reh zu kümmern. Eine folgenschwere Entscheidung: Das Zusammenleben mit Schneewittchen, seine Auswilderung und die Geburten weiterer Kitze im Beisein der Autorin über inzwischen acht Jahre ermöglichen der Reh-Mama einen ganz neuen Blick auf die Welt. Besonders mit einer Frage setzt sie sich immer mehr auseinander: Wie kann ein Miteinander von Mensch und Tier im Einklang mit der Natur in einer wirtschaftlich genutzten Umwelt gelingen?

Autor:
Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:320
EAN:9783442314805
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Kon-Tiki

Buchseite und Rezensionen zu 'Kon-Tiki' von Thor Heyerdahl

Inhaltsangabe zu "Kon-Tiki"

Format:Broschiert
Seiten:252
Verlag: Ullstein Tb
EAN:9783548230948
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Redmonds Dschungelbuch

Buchseite und Rezensionen zu 'Redmonds Dschungelbuch' von Redmond O'Hanlon
4
4 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Redmonds Dschungelbuch"

Format:Taschenbuch
Seiten:390
Verlag: Dtv
EAN:9783423120050
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Rezensionen zu "Redmonds Dschungelbuch"

  1. 4
    08. Mai 2017 

    Viel Flora und Fauna - und mittendrin O'Hanlon ;-)

    Um ehrlich zu sein: Ich hatte mir dieses Buch anders vorgestellt. Beeinflusst durch die ersten Seiten und den Umschlagtext erwartete ich ein durchweg zum Brüllen komisches Buch mit ein bisschen Dschungel drumrum. Stattdessen endloser Dschungel und noch mehr Vögel mit witzigen Stellen zwischendrin. Was die Qualität dieses Buches aber nicht mindert.
    Redmond, ein britischer Oxford-Gelehrter startet eine Expedition in Venezuela, um die bisher noch nicht entdeckte Flussverbindung zwischen Rio Negro und dem Orinoko zu finden. Es begleitet ihn sein Freund Simon und mehrere Einheimische, die ihm ein venezolanischer Abenteurer vermittelt hat. Nachdem das Unternehmen nach vielen Strapazen scheitert, entschließt Redmond sich auf die Suche nach den Yanomami zu machen, die größte unberührte Indianergruppe im Regenwald, die durch ihre enorme Aggessivität berühmt-berüchtigt ist.
    Für einen britischen Gelehrten, dazu noch aus Oxford, ist das Buch vermutlich recht ungewöhnlich. Keine Spur von Vornehmheit, Snobismus oder ähnlichen Eigenarten, die gemäß diverser Vorurteile die Menschen der britischen Inseln auszeichen. Statt dessen rülpst, scheisst und rotzt Redmond mit den Einheimischen um die Wette, sehr zum Entsetzen seines Freundes Simon, der sich als der wahre Snob entpuppt. Entnervt und frustriert von den Qualen der Fahrt (Myriaden von bissigen kleinen schwarzen Fliegen, Delikatessen wie Piranhas, Tapirspeck, Affenschenkel usw., ständig kreischenden und krakeelenden Vögeln und Fröschen u.v.m.) bricht dieser die Reise nach dem ersten Teil ab.
    Redmond selbst ist mit Leib und Seele dabei, für ihn erfüllt sich mit dieser Expedition ein Kindheitstraum. Er beschreibt mit unverhohlener Begeisterung alles, was ihm über den Weg kreucht und fleucht und wer etwas Interesse für Flora und Fauna aufbringt, wird dieses Buch mit Freude lesen. Die dazwischen immer wieder eingebundenen Auszüge historischer Reiseberichte geben zusätzliche Informationen.
    All dies, zusammen mit den amüsanten Schilderungen Redmonds, ergeben ein rundum gelungenes Buch aus dem man zudem noch eine Menge lernen kann. Vier Punkte gibt es deshalb 'nur', weil es für mich persönlich etwas zu viel Flora und Fauna war.

 

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