Die falsche Patientin (Ein Evelyn-Holm-Thriller)
"Das Böse lauert nicht im Dunkel der Nacht, es lauert in den Tiefen der menschlichen Seele." (Titus Lenk)
In Sacramento bittet die Polizei beim FBI um Hilfe. In den letzten Wochen hatten sie Pakete mit Leichenteilen erhalten und bisher keine Spuren gefunden. Selbst bei den Vermisstenfällen gab es bisher keine Übereinstimmung. Inzwischen gehen sie sogar von einem Serientäter aus. Selbst für Libby und Julie wird dieser Fall zu einer Herausforderung. Das Gute allerdings ist, Libby kann gleichzeitig ihre Familie besuchen. Zur Unterstützung holen sie sogar ihre Mutter Sadie mit ihrer ganzen Erfahrung ins Boot. Erste Recherchen zeigen allerdings, dass unser Täter schon viel länger mordet, als Sie vermuten. Sie scheinen es mit einem extrem psychisch angeschlagenen Täter zu tun zu haben, der jedoch gezielt seine Opfer aussucht, quält und mordet.
Meine Meinung:
In dem inzwischen neunzehnten Fall bekommen es die zwei Agenten Libby Whitman und Julie Thornton mit einem schwierigen Fall zu tun. Dieser führt sie nach Kalifornien, wo der Polizei zwei Pakete schon länger Rätsel aufgeben. Da Libbys Mutter gerade einige Tage frei hat, bietet sie ihre Hilfe an. Doch kurz davor hat erst einmal Owen seinen großen Tag. Denn er hat inzwischen endlich die FBI-Academy mit Bravour abgeschlossen. Nun will er sich einer schwierigen Aufgabe widmen, nämlich der Kinderpornografie. Seine Kollegin Amaya ist dagegen weiterhin angespannt. Noch immer gibt es keine Spur von ihrem Bruder, der sie töten will. Zur Vorsicht bekommt sie eine neue Identität, in der Hoffnung, sie so zu schützen. Jedoch bleibt es weiterhin spannend um die Pakete in Sacramento. Zuerst einmal versuchen sie, die Identität der Opfer herauszufinden, um dann ein gezieltes Profil des Täters zu erstellen. Die ersten Hinweise führen Sie dann prompt in den Kreis der Obdachlosen und Prostituierten. Allerdings hätte niemand damit gerechnet, dass dieser Fall noch größere Dimensionen annimmt. Zudem erleben sie eine Überraschung, als ein weiteres Paket ankommt. Dieser Fall erschüttert mich einerseits bis ins Mark, allein wegen seiner Brutalität des Täters. Allerdings bleibt es diesmal doch etwas ruhiger und nicht ganz so actionreich, wie man es sonst von der Autorin kennt. Sehr facettenreich dagegen sind die Ermittlungen, bei denen die beiden in ihren ganzen Kenntnissen graben. Trotzdem bin ich froh, dass nicht alles so detailreich beschrieben wird. Ich möchte mir ehrlich gar nicht vorstellen, was diese Frauen erleiden mussten. Dass es dafür sogar noch eine familiäre Komponente gibt, macht das Ganze noch unbegreiflicher. Da kommen mir sofort die Bilder von Sadies Vater hoch, der als Oregon Strangler auch vor seiner Familie nicht Halt gemacht hat. Doch dieser Täter geht noch eine Stufe weiter und quält seine Opfer monatelang. Ich möchte mir lieber nicht vorstellen, dass es solche brutalen Täter auch im realen Leben gibt. Für die gute Umsetzung und die hervorragenden Ermittlungen bekommt das Buch 4 1/2 Sterne.
Guter Mix: Spannend - Düster - Unvorhersehbar
- Dunkler Abgrund -
Veröffentlichung in Deutschland durch den Ullstein E-Books Verlag.
Ich halte den 2. Teil der Trilogie von Ruth Lillegraven in den Händen und bin total gespannt.
Der erste Teil - Tiefer Fjord - war eines meiner Lieblingsbücher in dem Jahr 2021.
Wissenswertes
Autorin: Ruth Lillegraven
Die norwegische Autorin ist in ihrer Heimat schon seit Anfang der 2000er Jahre ein Begriff in der Literaturcommunity. Sie arbeitete neben im Ministerium für Kommunikation und Verkehr. Heute gehört sie dem Vorsitz des Literaturhauses Oslo an.
Deutsche Übersetzung: Günther Frauenlob
Seitenzahl: 386
Formate: E-Book & Taschenbuch
ASIN: B0CLD11L6X
Zum Inhalt
Handlungsort: Norwegen.
Hauptprotagonistin:
Clara Lofthus, Mutter von Zwillingen, musste gerade den Tod ihres Ehemanns verkraften & wurde nun zur neuen Justizministerin ernannt.
Trotz ihres Verlusts will sie den Job zu 100 % erfüllen.
Kurz nach ihrem Amtsantritt bekommt sie Drohbriefe. Jemand kennt ihr Geheimnis und wird damit zu einer relevanten Bedrohung.
Clara möchte keinesfalls Polizeischutz.
Der neue Job ist kräftezehrend & zeitaufwendig. Ihre persönlichen Sorgen erreichen einen weiteren Höhepunkt, als ihre Söhne, wie vom Erdboden verschluckt, nicht mehr im gemeinsamen Heim anzutreffen sind.
Cover:
Wogendes Wasser und eine Frau mittendrin.
Das Titelbild gemeinsam mit dem Titel stimuliert sofort meine Fantasie.
Ich habe keinen Clou, was sich dahinter verbergen könnte. Mein Interesse ist geweckt. - Gut gemacht -
Mein persönlicher Gesamteindruck
Aufbau, Schreibstil, Spannung und Finale:
Gleich zu Beginn stellt die Schriftstellerin klar, dass die gesamte Story Fiktion ist. Auch die angesprochenen Örtlichkeiten hat sie mit stilistischer Begründung, für den Roman, verändert.
Das Buch ist in drei Hauptteile unterteilt. Die Kapitel erzählen immer über einen der Charaktere.
Deshalb empfinde ich das Buch als stringent durchgeplant und in gewisser Weise"aufgeräumt".
Schon während der ersten Zeilen werde ich in das Geschehen & Emotionen hineingesogen. Die individuellen Erzählschritte ermöglichen ein tieferes Eintauchen in die Charakteristika der Protagonisten und halten dennoch vieles im Dunkeln.
Sukzessive wird Teilchen für Teilchen dem komplexeren Gerüst des Romans hinzugefügt. Immer wenn ich dachte eine endgültige Idee zum Storyverlauf zu haben, kam die nächste Überraschung um die Ecke.
Der Spannungsbogen im gesamten Buch war konstant und stimulierte meinen Lese-Enthusiasmus.
Das Buch schließt unerwartet & hatte tatsächlich noch eine finale Überraschung parat.
Zusammenfassung:
Die Schriftstellerin hat mich durch ihre Wahl der ungewöhnlichen Protagonisten definitiv überrascht. Die Charaktere sind für mich trotz fortlaufender Weiterentwicklung nicht komplett greifbar.
Nach einigen Kapiteln erhöhte sich mein Lesefluss. Ich brauchte diese um in den Einstieg in Geschichte zu bekommen.
Mit ihrer Erzählung nimmt die Autorin ihre Leser mit auf eine ungewöhnliche Reise. Routinierte Genre-Liebhaber werden feststellen, dass die Story abseits der allgemeingültigen normgebenden Leitlinien von Gut & Böse, agiert.
Fazit:
Ich vergebe sehr gute 4*Lesesterne für diesen mit Überraschungen und ungewöhnlichen Protagonisten ausgestatteten Thriller.
Eine weitere Besonderheit ist die Charakterwahl und deren Weiterentwicklung sowie Einstreuung ungewöhnlicher Parameter von Gut & Böse.
! Um diesen Roman genießen zu können, muss der erste Teil nicht notwendigerweise vorab gelesen werden. !
Ich spreche eine Empfehlung für diesen - Black Noir Thrill an alle diejenigen aus, die das Ungewöhnliche gut gemixt mit einer Dosis Thrill lieben.
Drei lange Jahre musste ich auf die Fortsetzung der Clara-Lofthus-Trilogie der preisgekrönten norwegischen Lyrikerin und Kinderbuchautorin Ruth Lillegraven warten, nun endlich liegt der zweite Band "Dunkler Abgrund" vor. Gewechselt hat der Übersetzer: von Hinrich Schmidt-Henkel zu Günther Frauenlob. Obwohl man Band eins, "Tiefer Fjord", nicht unbedingt kennen muss, empfehle ich es trotzdem dringend, denn viele interessante Details aus Claras Vergangenheit erschließen sich nur durch den Vorgängerband.
Viele Erzählstimmen
Der Aufbau der beiden Bände ist nahezu identisch: ein kurzer Prolog, 75 Kapitel aus verschiedenen Ich-Perspektiven und in Teil zwei zusätzlich ein Epilog.
"Dunkler Abgrund" beginnt dort, wo "Tiefer Fjord" endete: kurz nach dem Tod von Clara Lofthus‘ Ehemann, dem Kinderarzt Haavard Fougner, den die trainierte Schwimmerin in die gefährliche Strömung eines Bergsees lockte. Wenig später wird sie zur Justizministerin Norwegens berufen, zeitgleich entdecken Taucher in ihrem tiefen Heimatfjord den Unfallwagen, mit dem die damals Zwölfjährige und Magne, der Partner ihrer Mutter, 1988 verunglückten.
Mehr Ministerin als Mutter
Ohne ihren Mann ist Clara, nach eigenem Bekunden „kein Naturtalent als Mutter“ (S. 102), plötzlich allein verantwortlich für die etwa zehnjährigen Zwillinge Andreas und Nikolai. Die beiden Papakinder leiden sehr unter dem Tod ihres Vaters, den die kühle, zudem meist abwesende Mutter nicht ersetzen kann:
"Papa war immer fröhlich und leicht wie ein Sommertag. Mama versucht, Sommer zu sein, ist aber eigentlich Winter." (Andreas, S. 272)
Clara sieht, wenn auch mit schlechtem Gewissen, ihre Prioritäten im Ministerium. Traumatisiert vom Tod ihres eigenen kleinen Bruders, den sie als Kind nicht verhindern konnte, hat sie sich dem Kampf gegen Kindesmisshandlung verschrieben:
"Ich habe eingewilligt, Staatssekretärin und schließlich Ministerin zu werden, um etwas zu erreichen und dafür zu sorgen, dass das, was mit Lars passiert ist, keinem anderen Kind passiert." (Clara, S. 118)
Für dieses Ziel schreckt die intelligente, kontrolliert-distanzierte Frau mit der komplizierten Persönlichkeitsstruktur, in deren früherem und jetzigem Leben es vor Todesfällen und Tragödien nur so wimmelt, vor nichts zurück.
Alles gerät aus den Fugen
Daran gewöhnt, alles selbst zu regeln, lehnt Clara Personenschutz, häusliche Überwachung und professionelle Kinderbetreuung ab. Doch dann geschehen seltsame Dinge, die Geheimnisse aus ihrer Vergangenheit drohen sie einzuholen und schließlich sind sogar ihre Kinder verschwunden. Die Spur führt nach Westnorwegen ins Dorf ihrer Kindheit. Obwohl sie nur schlecht Hilfe annehmen kann, ist sie nun auf die Unterstützung ihres neuen Chauffeurs Stian angewiesen, der sich als heimlich platzierter Leibwächter und ebenso bedingungsloser wie unkonventioneller Unterstützer entpuppt:
"Man muss tun, was richtig ist, auch wenn das Richtige nicht unbedingt den Regeln entspricht." (Stian, S. 252)
Wie "Tiefer Fjord" hat auch "Dunkler Abgrund" viel Dynamik, vor allem durch die kurzen Kapitel aus wechselnden Perspektiven. Mit seinen unvorhersehbaren Wendungen und der perfekt konstruierten Handlung, realistisch oder nicht, hat mich der zweite Teil fast ebenso gut unterhalten wie der erste. Die Einblicke in den norwegischen Verwaltungs- und Politikbetrieb, den die Autorin aus langjähriger Arbeit im Verkehrsministerium kennt, und traumhafte Beschreibungen ihrer westnorwegischen Heimat sind für mich die Besonderheiten dieser Mischung aus Psychothriller und Familiendrama, auf deren Abschlussband ich ungeduldig warte.
Egal ob der Geburtstag des britischen Königs, die Staatsbesuche von unbeliebten Politikern in Krisengebieten oder eine Rede an die Nation- immer besteht die Gefahr von Anschlägen durch das Publikum. Hier denke ich sowohl an tödliche Attentate, wie zum Beispiel Martin Luther King und John F. Kennedy, als auch an schwere Verletzungen wie zum Beispiel Wolfgang Schäuble. Auch in „Dunkler Abgrund“, den zweiten Roman um Clara, kommt es zu einem Vorfall bei einer Vereidigung.
Clara soll norwegische Justizministerin werden. Bei der Vereidigung wird die junge Witwe aus der Menge als Mörderin verschrien. Damit nimmt das Chaos seinen Lauf- es kommt zu Drohbriefen und einer augenscheinlichen Entführung von Claras Kindern…
Zunächst muss ich den Krimi einordnen. Der Vorgänger, Tiefer dunkler Fjord, endete mit den Tod von Claras Partner und ihren Aufstieg zur Justizministerin. Hier steigt Dunkler Abgrund mit einer sehr fesselnden Sprache ein. Clara wird verfolgt, es gibt Drohungen und scheinbar Kontakt zu den verstorbenen. Dadurch kann die Spannung aufgebaut werden. Zwischenzeitlich flacht die Spannung leider ab, jedoch erreicht zum Ende alles seinen Höhepunkt.
Neben der Spannung möchte ich die Charaktere hervorheben. Clara zeigt sich als Löwin, die für ihre Kinder zumindest auf den ersten Blick kämpft. Ihr eigener Vater hat den Bezug zu der Juristin verloren- stattdessen wird Clara von ihren verstorbenen Bruder und Ehemann heimgesucht. Dadurch befindet sich Clara zwischen mehreren Zeitebenen, wodurch sie zur Vermittlerin wird. Vieles aus der Vergangenheit holt Clara ein. Nicht untypisch ist ihre kalte Schulter gegenüber den Journalisten und ihren männlichen Kollegen, was durch ihre Vergangenheit verständlich wird. Ich gebe vier Sterne.
3,5 Sterne
In New York findet das Mörderpalooza Festival, eine Thriller Convention, statt. Kristin, eine der nominierten Autorinnen, wird morgens tot in ihrem Hotelzimmer aufgefunden - erstochen.
Zwei Autorinnen und zwei Autoren (die alle nicht nominiert sind) erhalten Nachrichten mit Infos, die niemand wissen kann sowie Drohungen, dass einer von ihnen der nächste sein wird; ebenso Drohnachrichten über Twitter vom Account @MPaloozaNxt2Die. Wer ist dieser Unbekannte, der so viele geheime Details weiß, und der androht, dass einer der Vier als nächstes sterben wird?
Zu Beginn passiert echt viel; und es gibt extrem viele Personen, alle aus dem Buchbusiness, die ich mir alle aufschreiben musste, weil ich sonst durcheinander gekommen wäre.
Man lernt die Thriller Autorinnen und Autoren von der Murderpalooza Convention kennen (den Namen finde ich übrigens echt super) und wie sie zueinander stehen. Das deckt sich allerdings erst kleinweise nach und nach auf , nachdem 4 von ihnen die Nachrichten von @MPaloozaNxt2Die bekommen - nachdem Kristin erstochen in ihrem Zimmer aufgefunden wurde!
Klar, dass diese Vier ein Geheimnis mit Kristin hatten. Die Frage ist nur: warum will der Mörder sie ausschalten? Und warum war Kristin die erste? Es kommen richtig viele Fragen auf, und es gibt sehr lange keine Antworten.
Mir haben die flüssige Erzählweise und die raschen Perspektivwechsel gefallen, dass man immer abwechselnd aus Sicht von Vicky Overton, Mike Brooks, Davis Walton und Suzanne Shih (die 4 Bedrohten) liest und durch die jeweilige ich-Form sehr gut in deren Gedanken- und Gefühlswelt abtauchen kann.
Durch die unterschiedlichen Charaktere polarisieren sie. (die Betrogene; der erfolglose Alt-Autor; der egoistische, zukünftige Bestseller-Autor; die Stalkerin) Man findet die einzelnen Personen sofort entweder sympathisch oder kann sie nicht ausstehen. Aus Gründen.
Zuerst hatte ich nicht verstanden, warum die 4 nach der offenen Drohung nicht zur Polizei gegangen sind - aber sie wollen nicht, dass ihre teilweise unschönen Geheimisse öffentlich werden. Untereinander zu beichten, ist schon schwer genug.
Leider waren einige Dinge sehr unrealistisch (wo ist die Polizei? Warum ermittelt ein privater Detektiv des Hotels?), das mysteriöse Verhalten von Vickys Freund und einiges mehr.
Mein Verdacht bzw. Befürchtung gleich zu Beginn des Buches über die Auflösung hat sich dann leider zum größten Teil bestätigt, und dadurch hat sich vieles so konstruiert und unglaubwürdig angefühlt. Das Ende ist ziemlich langatmig, trotzdem fühlt sich vieles nicht abgeschlossen an. Und es fehlt aus meiner Sicht ein aufklärender Epilog.
Fazit:
Eine tolle Plotidee, leider nicht optimal umgesetzt. Nach einem spannenden Katz-und-Maus spiel hat mir die Auflösung leider so gar nicht gefallen.
Der neue Fall für Harriet Foster ist sehr rasant und ausgesprochen politisch, da die ermordeten Personen alle im Stadtrat sind. Da stehen die Ermittler ganz schön unter Druck. All diese Gefühle, auch die Hilflosigkeit während der Ermittlungen werden sehr gut eingefangen und die Dynamik unter den Ermittlern sorgt auch für Spannung. In einer positiven Art und Weise, da solche Animositäten in der Arbeitswelt total normal sind. Harriet kommt auch ein wenig sympathischer und nicht mehr ganz so zerrissen daher. Ihr persönliches Befinden steht hinter dem Fall zurück, und das macht das Buch sehr ausgewogen . Wobei mir der Nebenstrang mit Glynnis dann schon wieder zu viel war. Die Haupthandlung ist komplex genug und hat für mein Empfinden diesen Nebenstrang nicht gebraucht, zumal er auch überhaupt nicht aufgelöst wird. (Man hätte wenigstens einen Cliffhanger dafür finden können, damit der Leser auf eine Weiterführung im nächsten Band hoffen kann. )
Es werden einige Verdächtige präsentiert und glaubwürdig beleuchtet, und der Leser wird schon auf die eine oder andere Fährte gelockt. Ich finde auch, man kann dieses Buch lesen, ohne den Vorgänger zu kennen, es wird alles recht gut beschrieben. Sowohl Handlung als auch Erzählstil sind solide und spannend, allerdings verliert sich die Autorin oft in Einzelheiten und gibt der Handlung nicht genügend Raum. So auch beim Ende, dass ich mir gerne ein wenig anders vorgestellt hätte. Die mordende Person gibt zwar ihr Motiv preis, aber ein wenig Epilog hätte ich mir sehr gewünscht. Zudem fand ich das Verhältnis von Anzahl der Polizeibeamten zur Anzahl der Verdächtigen ein wenig unausgewogen. Mehr Ermittler als Verdächtige. Gut für die dynamisch-psychologische Spannung, schlecht für die Tätersuche. Da kann ein geübter Krimileser trotz mehrerer falscher Fährten sehr schnell hinter die Kulissen schauen.
Fazit: Grundsolide vier Sterne mit Potenzial nach oben.
Ein weiterer Thriller von John Marrs ist auf dem deutschen Markt angekommen!
Kann mir das auch passieren?
*Der Feind in ihrem Haus* wurde Ende März 2024 in Deuschland veröffentlicht.
Da ich den Schriftsteller noch nicht kannte, war ich auf dieses Buch besonders gespannt.
Freischaffender Journalismus für unabhängige Medien, das war der Einstieg für den US-Schriftsteller John Marrs. In England schaffte er schlussendlich den Durchbruch als Autor.
Deutsche Übersetzung von Tanja Lampa
Worum geht´s:
Ein Schicksal, das viele von uns früher oder später ereilen könnte.
Die Demenz ihrer Mutter Gwen zwingt Connie nach Buckinghamshire zurückzukehren. Sie muss mit ihrem Geld sparsam umgehen und gleichzeitig den an sie gestellten Anforderungen, gerecht werden. Eines Tages kommt Paul in das Leben der Beiden. Er hilft, greift ihnen unter die Arme. Aber, Connie ist skeptisch. Sicher er verbirgt etwas.
Obgleich die Demenz ihrer Mutter schon schlimm genug ist, entwickelt sich ein wahrer Albtraum und sie kann ihn womöglich nicht stoppen.
Das Coverbild mit seiner blutroten Färbung. Ein Schlüssel- im Zusammenspiel mit dem Titel = ein sehr aufschlussreichendes Hinweisschild auf die Geschichte, die erzählt werden wird.
Mein persönlicher Eindruck
Es ergibt sich für mich realativ schnell, ein guter Überblick über die Hauptprotagonisten. Die Story kann nicht nur Interesse bei mir entfesseln sondern auch Überlegungen, wie ich mit einer so beschriebenen Situation umgehen würde?!
Durch die Brisanz der Geschichte enfaltet sich ein guter Lesefluss und ich entwickele ein züges Lesetempo.
Die eingestreuten Wendungen und Twists, sind angenehm und erhöhen das Tempo. EInige der Erzählstränge sind eher lax erzählt, wobei die Kract des Haupstrang es vermag, mich darüber hinweg zu trösten.
Das Finale hat einen wirklich guten und überraschenden Plot in der Hinterhand. All dieses fürhrt zu einem rundum angenehmen Leseerlebnis.
Zusammenfassung und Fazit:
Ein Thriller, der thematisch viele von uns berühren kann.
Kleine handwerkliche Schwächen sind vorhanden, vermögen jedoch weder Spannung noch positiven Gesamteindruck zu schwächen. Ich bin mir nicht sicher, ob kleine "holprig" erzählte Abschnitte vielleicht auch zum Teil, der deutschen Übersetzung zuzuschreiben sind.
Fazit:
Eine Story, die Spannung und Thrill für den Leser parat hält.
Ich vergebe sehr gute 4*Lesesterne verbunden mit einer Leseempfehlung für Freunde des Genres, oder welche, die es werden wollen.
ASIN : B0CJLG1HS3
Verlag: Edition M
Seitenzahl: 407
Formate: elektr. , Taschenbuch und Hörversion - Lesemodus
Vielen Dank für das Vorab-Leseexemplar.
krass, unglaublich spannend
Die Journalistin Judith Lennard erwacht in einem Albtraum. Nach einem angeblichen Selbstmordversuch wurde sie unter falschem Namen in die geschlossene Psychiatrie eingewiesen. Beharrlich unterstellt man ihr hier ein Leben, das nicht das ihre ist. Verzweifelt versucht sie ihre Schwester zu erreichen, doch deren Nummer ist nicht vergeben. Keiner will ihr glauben, und schon bald steht fest: Sie kommt hier nie wieder raus.
Kommissarin Evelyn Holm von der Mordkommission Freiburg wird zu einem Parkhaus gerufen. Eine Rechtsanwältin wurde mit vier Messerstichen brutal getötet. Evelyns Team hat es mit einem undurchsichtigen Fall zu tun, bis die Spur zu einer gewissen Judith Lennard führt. Doch diese scheint spurlos verschwunden …Dieses Buch spielt auf psychologischer Ebene famos mit den Ur-Ängsten der Leser.
Gefangen in der Psychiatrie , und niemand glaubt einem. Und man darf niemandem vertrauen. Man ist ganz alleine, mit Medikamenten vollgepumpt und entmündigt.
Die Mischung aus Action und psychologischer Spannung war für mich sehr gut austariert und gelungen. Der Schreibstil ist fesselnd und ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Die Wendungen und Wirrungen sind absolut irre ausgedacht und sehr perfide in die Handlung integriert.
Die Ermittlerin ist toll, wenn auch ein wenig ruppig und mit einigen Ecken und Kanten.
Fazit: Ein Highlight des Jahres.
Absolute Leseempfehlung im Genre psychologische Spannung