Das Moorkind

Als der Wettermoderator Maxim Fuchs abends nach Hause kommt kann er weder seine Frau Clara noch seine Tochter Nele vorfinden. Wieso waren die zwei plötzlich verschwunden? Kommissarin Sofia Nikolaidis und ihr Kollege untersuchen den Fall. Ist Maxim wirklich so unschuldig wie er sich gibt? Wird er wirklich paranoid wie er glaubt? Will ihm jemand Schaden zufügen?
Der Schreibstil ist sehr leicht, bildhaft und zügig zu lesen.Die Protagonisten passen sehr gut in diesen Thriller hinein.Der Spannungsbogen verläuft dabei genau richtig.
Fazit: Dieser Thriller umfasst 43 Kapitel und spielt sich in Berlin ab. Die Kapitel, die nicht allzu lang sind, wechseln sich zwischenden verschiedenen Charakteren ab. Ich hatte zu Beginn eine leise Vorahnung dass mit Maxim etwas nicht stimmen könnte gerade auch weil er depressive ist. Ist er an dem verschwinden von seiner Familie verantwortlich? Kann er sich nicht mehr erinnern? Oder hat jemand anderes seine Finger im Spiel? In dieser Story gibt es immer wieder Rückblenden zu einem kleinen Jungen. Wer ist dieser Junge? Es ergaben sich deshalb für mich persönlich zwei Handlungsstränge. Der Thriller kam mir mit der Zeit immer komplexer und vielschichtiger vor. Auch weil er in Sofia Nikolaidis Privatleben hineinreicht. Deshalb werden es meiner Meinung nach mit der Zeit sogar drei Handlungsstränge die sich nach und nach verbinden. Man könnte denken dass die Handlung kompliziert ist was sie aber keinesfalls ist. Ich bin sehr gut mitgekommen. Die Story wird von Kapitel zu Kapitel spannender und es kommen immer mehr Fragen auf. So musste ich quasi immer weiterlesen weil ich wissen wollte wie sich die Story weiterentwickelt. Immer wieder werden die Uhrzeiten eingeblendet deshalb wird der Thriller aufregend zu lesen - besonders nach dem ersten Drittel. Ab da wird die Story rasant zu lesen. Im letzten Drittel wurde die Story für mich persönlich vorhersehbar. Ich hatte gehofft dass sie nochmals eine Wendung nimmt. Was sie aber nicht getan hat und da ließ meiner Meinung nach auch die Spannung nach. Dafür wurde es für mich emotional und dramatisch. Da gab es dann auch für mich die eine und andere Länge. Ich vergebe für diesen Thriller vier Sterne.
Gute Grundidee, aber erschwerter Lesefluss
"Der letzte Bote" ist am 12.Januar 2023 auf dem deutschen Markt durch Digital Publishers, als Ebook veröffentlicht worden.
Die Autorin Viktoria Stöhr wurde 1997 in Niederösterreich geboren. Mit ihrer Freude am Geschichten-erzählen verbindet sie Ausflüge und Trips in alle Welt.
Zum Inhalt:
Der Journalist Noah ist auf der Suche nach seinem Bruder Ben.
Hierdurch stößt er auf eine Taschenuhr & verschlüsselte Botschaften, die für ihn keinen Sinn ergeben. Er kommt in Kontakt mit Catalina. Diese kann die Botschaften entschlüsseln und entdeckt , dass auch andere großes Interesse an den Nachrichten und ihrer Bedeutung haben.
Mein persönliche Bewertung soll jedem Interessenten einen klaren Einblick in meine Eindrücke, während der Lektüre vermitteln.
Cover, Klappentext & kreative Gestaltung:
Eine geöffnete, wertig aussehende Taschenuhr wurde hier zum Eyecatcher. Der in rot geschriebene Titel macht wirklich Lust, den Klappentext zu erforschen und sich mit dem Buch bekannt zu machen.
Der Klappentext ist Interesse anregend und das Story-Grundgerüst wird spannend vorgestellt.
Story-Aufbau, Logik, Lesefluss:
Leider ist der zu Grunde liegende Aufbau, zumindest während der ersten Buchhälfte, für den Leser*in verwirrend.
Sehr viele Erzählstränge, die in die Geschichte einfließen, sind keiner speziellen Person zuzuordnen. Somit muss der Leser*in viel gedankliche Arbeit und Spekulation leisten.
Der Lesefluss wird durch die Menge an Protagonisten,Erzählsstränge und präsentierten Zwischenergebnissen erschwert und behindert.
Erst zum Ende der Geschichte wird eine Grundlogik erkennbar.
Finale:
Der Hauptstrang der Story endet mit einem guten und spannendem Finale.
Zusammenfassung:
Eine mit gutem Potential ausgestattete Story, welche von einer klaren Gliederung und logisch nachvollziehbarem Gesamtaufbau sehr profitiert hätte.
Leider wird der Leser durch die große Anzahl unterschiedlicher Protagonisten und häufigen Einfügungen von Erzählsträngen, im Lesefluss gehemmt.
Fazit:
Dieser Thriller profitiert von den geheimnissvollen Herausforderungen an die Hauptprotagonisten.
Eine Überarbeitung in der Erzählweise und insgesamt mutigen Straffung würde diesen Roman außerordentlich bereichern.
Ich vergebe gute 3*Lesesterne, da die Idee zu diesem Roman sehr gut ist.
ISDN: B0BN6N4DFB
Seitenzahl: 364
Vielen Dank an den Verlag für das elektronische Leseexemplar.
"Das fremde Kind" ist ein Spannungsroman von der Schriftstellerin Charlotte Park.
Zu der Autorin kann ich mich genauer äußern, da es so gut wie keine weiterführenden Informationen über sie gibt.
Das Buch wird unter "beTHRILLED"als Thriller beworben.
Zum Inhalt:
Sarah ist nach einer traumatischen Beziehung mit ihrem Ex-Ehemann, emotional immer noch im Fluchtmodus. Ihr jetziger Mann hat sie und ihre Tochter fest in sein Herz geschlossen und versucht alles, um das Leben für Sarah und Leonie so friedlich und schön zu gestalten, wie möglich.
Nach dem Umzug in eine neue Wohnung trifft Sarah auf dem neuen Dachboden auf ein verwahrlost erscheinenden Kind. Das Mädchen trifft immer wieder auf Sarah. Eine unheimliche Suche nach derem Ziel wird für Sarah und ihre Familie zu einer großen Herausforderung.
Mein persönlicher Eindruck
Was darf man von meiner Bewertung erwarten?
Ich versuche meine persönlichen, unvoreingenommene Bewertung so zu formulieren, dass der Leser für sich eine Einschätzung vornahmen kann.
Aufbau:
mittels eines sehr flüssig lesbaren Schreibstil stellt mir die Autorin, ihre Protagonisten mit großer Sorgfalt und bildhaft vor.
Spannung:
Der Roman wird unter der Genre: Thriller beworben und verkauft.
Leider kann der detailorientierte Erzählstil nur begrenzt Tempo oder Spannung aufbauen.
In der gesamten Erzählung wurden sporadisch kleine spannende Szenen eingebaut. Im Gesamtverlauf konnten diese ihr Potential nicht entfalten.
Logik:
Insgesamt ist der Roman von Logik und guten Schlussfolgerungen durchwoben.
Tempo & Momentum:
Insgesamt ist ein gleichförmiger, sorgsam getakteter Schreibstil zu vermerken.
Finale & Plot:
Hier gilt es zu unterscheiden:
- der routinierte Thriller-Leser wird von dem "Endspiel" nicht sehr überrascht und wird eine gewisse überraschende Raffinesse vermissen.
- Leser*innen, die bildhafte Erzählungen ohne große Spannung bevorzugen, werden diesen "Thriller" mögen. Die Autorin berichtet ohne blutige oder schreckliche Tatdetails.
Psychologische Tiefen:
Auch hier kommt eine Bewertung sehr auf den Leser und seine Erfahrungen mit PsychoThrillern an.
Der dem Genre noch neu Hinzugekommene wird dieses Buch als gelungenes Einstiegswerk bewerten können. Für den routinierten Thriller_Konsumenten ist die finale Plot-Idee eher als nicht überraschend, einzuordnen.
Zusammenfassung:
Es handelt sich um einen mit bildhafter und detailorientierter Genauigkeit erzählten Roman, der gewisse "Psycho-Thriller"Eigenschaften in sich trägt.
Fazit:
Von mir gibt es gute 3*Lesesterne verbunden mit einer Leseempfehlung an Alle, die gerne logisch aufgebaute Spnnungsromane ohne blutige & grausame Details schätzen &/ oder den Einstieg in das Psycho-Thriller-Genre beabsichtigen.
Herzlichen Dank für das elektronische Leseexemplar!
Verkauf erfolgt durch DigitalStores GmbH
Seitenzahl: 355 Seiten
Altersempfehlung: ab 16 Jahren
ISBN: 978-3-7517-3300-7
Ersterscheinung: 01.12.2022
In der isländischen Kleinstadt Akranes ist das Leben eher unaufgeregt, bis in der Nähe des Leuchtturms eine Leiche gefunden wird.
Die Polizistin Elma ist nach dem Ende einer Beziehung wieder in ihrem Heimatort zurückgekehrt und übernimmt die Ermittlungen mit ihren neuen Kollegen Saevar und Hördur. Sie stoßen auf menschliche Abgründe und decken weitere längst vergangene Verbrechen auf.
Dies ist der Auftakt einer Krimiserie der isländischen Autorin. Ihr Schreibstil ist gut zu lesen, allerdings empfand ich die Story anfangs etwas zäh und mehrere Wiederholungen störten die Dynamik. Dadurch konnte ich auch erst spät Zugang zu den Protagonisten finden.
Durch die verschiedenen Rückblenden und den wechselnden Perspektiven gewährt die Autorin Einblicke in düstere Geheimnisse und menschliche Abgründe. Die behandelten Themen Kindesmissbrauch, Vernachlässigung und Alkoholsucht sind nicht immer leicht zu lesen, so ist die Stimmung durchweg düster und beklemmend.
Sehr gut gelungen sind die Beschreibungen der Handlungsorte, man spürte beim Lesen praktisch die kalte Nase und hatte die karge und doch faszinierende Natur Islands vor Augen.
Dieser düstere Krimi macht trotz des etwas holprigen Beginns Lust auf den nächsten Teil.
3,5 von 5 Sternen
Die Tote am Leuchtturm
"Verschwiegen“ ist der erste Band und gleichzeitig das Debüt der isländischen Schriftstellerin Eva Björg Ægisdóttir. Die Handlung spielt in dem kleinen Städtchen Akranes.
Elma möchte Reykjavík und alles was sie dort erlebt hat hinter sich lassen. Sie zieht zurück in ihre Heimatstadt, wo die Eltern und die Schwester nach wie vor leben. Sie bekommt direkt eine Anstellung bei der dortigen Polizeidienststelle und bekommt es direkt mit einem Todesfall zu tun.
Am Leuchtturm wurde eine Frauenleiche gefunden. Es stellt sich heraus, dass die tote Frau früher auch in Akranes gelebt hat. Elisabeth, so heißt die Verstorbene, wollte laut Zeugenaussagen nie wieder dorthin zurück. Doch warum? Und ist sie wirklich versehentlich angefahren worden, oder wollte jemand sie zum schweigen bringen?
Dies alles sind Fragen, denen Elma und ihre Kollegen nun auf den Grund gehen müssen. Elma hat bald den Verdacht, dass vieles mit Elisabeths Kindheit zusammenhängen könnte. Nach und nach kommen brisante Details aus dieser Zeit ans Licht.
Dieser Krimi ist spannend, kommt dabei aber ohne blutige oder reißerische Elemente aus. Er wirft viele Verdächtige ins Rennen, je weiter man kommt, desto mehr ungute Verbindungen und Möglichkeiten tun sich auf. Sicher ausschließen kann man nur wenige Personen. Heikel bei dem ganzen ist, dass sich in der kleinen Stadt jeder zu kennen scheint, und die Ermittlungen daher sehr feinfühlig stattfinden müssen. Die Ermittler möchten niemandem zu Nahe treten, möchten keine falschen Anschuldigungen aussprechen. Doch zu große Zurückhaltung gefährdet die Auflösung, ein schwieriger Spagat!
Die weitere Handlung hat mir unheimlich gut gefallen, es hat Spaß gemacht zu verfolgen wie der Fall letztendlich aufgelöst wird. Nebenbei erfährt der Leser ebenfalls viel über das Privatleben der Ermittler. Elma, aber auch ihr direkter Kollege Sævar, haben Probleme mit ihrer Beziehung. Diese Thematik läuft neben dem Kriminalfall ab, und schafft es so ganz nebenher, dass einem die Charaktere näher kommen. Vor allem Elma ist mir sehr sympathisch.
Ich persönlich freue mich auf die Fortsetzung und bin auf jeden Fall wieder dabei!
In der kleinen isländischen Stadt Akranes kennt jeder jeden. Viele sind nie weggezogen, und so manchen zieht es nach einer gewissen Zeit in Reykjavik oder anderswo wieder zurück ins Kleinstadtidyll. Hier verläuft das Leben in ruhigeren, aber auch langweiligeren Bahnen. Auch die Polizistin Elma ist in den Ort ihrer Kindheit zurückgekehrt. Die Gründe dafür erfährt der Leser erst sehr viel später.
Da es in Akranes kaum zu schweren Verbrechen kommt, gibt es einen umso größeren Wirbel, als die Leiche einer jungen Frau am Leuchtturm gefunden wird. Elma übernimmt zusammen mit ihrem Kollegen Saevar und ihrem Vorgesetzten Hördur die Ermittlungen. Bald stellt sich heraus, dass die Tote, Elisabeth, ihre frühe Kindheit in Akranes verbracht hat und ihr Tod damit in Zusammenhang steht. Elisabeth hatte kurz vor ihrem Tod Kontakt zu einigen Personen in Akranes gesucht und wollte lange Verdrängtes aus ihrer schwierigen Kindheit offenlegen. Offenbar ist sie damit für manche zu einer Gefahr geworden, die beseitigt werden musste…..
Während Elma noch mit ihrer Rückkehr nach Akranes hadert, deckt sie zusammen mit ihrem Kollegen Saevar eine Reihe lang verschwiegener Verbrechen auf. Ihr Chef Hördur hingegen versucht, möglichst wenig Staub aufzuwirbeln, um das gesellschaftliche Netz in der Kleinstadt nicht zu gefährden.
,,Verschwiegen“ ist ein sehr passender Titel. Es stellt sich heraus, dass so mancher Bewohner der Kleinstadt sehr wohl über bestimmte Vorgänge Bescheid wusste, diese aber aus Eigennutz oder zum Schutz ihrer Familie unter den Teppich gekehrt hat.
Der Krimi ist spannend, aber eher ruhig erzählt. Die Handlung ist schlüssig konstruiert, allerdings bleiben am Ende doch einige Fragen ungeklärt. Eventuell werden diese aber im 2. Band, der bald erscheinen soll, geklärt.
In der kleinen isländischen Stadt Akranes kennt jeder jeden. Viele sind nie weggezogen, und so manchen zieht es nach einer gewissen Zeit in Reykjavik oder anderswo wieder zurück ins Kleinstadtidyll. Hier verläuft das Leben in ruhigeren, aber auch langweiligeren Bahnen. Auch die Polizistin Elma ist in den Ort ihrer Kindheit zurückgekehrt. Die Gründe dafür erfährt der Leser erst sehr viel später.
Da es in Akranes kaum zu schweren Verbrechen kommt, gibt es einen umso größeren Wirbel, als die Leiche einer jungen Frau am Leuchtturm gefunden wird. Elma übernimmt zusammen mit ihrem Kollegen Saevar und ihrem Vorgesetzten Hördur die Ermittlungen. Bald stellt sich heraus, dass die Tote, Elisabeth, ihre frühe Kindheit in Akranes verbracht hat und ihr Tod damit in Zusammenhang steht. Elisabeth hatte kurz vor ihrem Tod Kontakt zu einigen Personen in Akranes gesucht und wollte lange Verdrängtes aus ihrer schwierigen Kindheit offenlegen. Offenbar ist sie damit für manche zu einer Gefahr geworden, die beseitigt werden musste…..
Während Elma noch mit ihrer Rückkehr nach Akranes hadert, deckt sie zusammen mit ihrem Kollegen Saevar eine Reihe lang verschwiegener Verbrechen auf. Ihr Chef Hördur hingegen versucht, möglichst wenig Staub aufzuwirbeln, um das gesellschaftliche Netz in der Kleinstadt nicht zu gefährden.
,,Verschwiegen“ ist ein sehr passender Titel. Es stellt sich heraus, dass so mancher Bewohner der Kleinstadt sehr wohl über bestimmte Vorgänge Bescheid wusste, diese aber aus Eigennutz oder zum Schutz ihrer Familie unter den Teppich gekehrt hat.
Der Krimi ist spannend, aber eher ruhig erzählt. Die Handlung ist schlüssig konstruiert, allerdings bleiben am Ende doch einige Fragen ungeklärt. Eventuell werden diese aber im 2. Band, der bald erscheinen soll, geklärt.
In der Kleinstadt Akranes wird beim Leuchtturm die Leiche einer unbekannten jungen Frau entdeckt. Es stellt sich heraus, dass sie keine Fremde für den Ort ist. Die Polizistin Elma und ihre Kollegen übernehmen die Ermittlungen und stoßen dabei auf lang verborgene Verbrechen.
Als ich die Beschreibung dieses Krimis gelesen habe, wollte ich das Buch unbedingt lesen. Und es hat sich absolut gelohnt.
Der Schreibstil war klar und leicht verständlich. Die Beschreibungen der Handlungsorte, der Personen und der Geschehnisse waren bildhaft, so dass ich alles sehr gut miterleben konnte. Ein wenig gewöhnungsbedürftig war die Anrede, denn jeder wurde geduzt. Da musste ich mich erstmal dran gewöhnen, was aber recht schnell ging.
Die Charaktere wurden toll gezeichnet und wirkten lebendig und authentisch. Elma mochte ich von Beginn an sehr gerne, ebenso ihren Kollegen Saevar. Die privaten Einblicke rundeten das Bild von ihnen ab und brachten sie mir näher.
Der Fall war sehr gut und undurchsichtig konstruiert. Die Geschehnisse der Gegenwart wurden durch Einschübe aus der Vergangenheit ergänzt. Nach und nach wurden die möglichen Zusammenhänge zum heutigen Mordfall klarer. Ich konnte mir sehr viele Gedanken machen, aber keiner von ihnen war klar, sondern ich schwankte immer wieder hin und her. Das Ende hat mir sehr gut gefallen, da es realistisch war, weil nicht alles bis ins Kleinste abgeschlossen wurde.
Ein rundum gelungener Krimi. Ich freue mich auf den nächsten Band dieses Ermittlerteams. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen.
Die Ermittlerin Elma geht zu Fuß zur Arbeit. Das kennzeichnet ihr Milieu recht gut: Der kleine Ort Akranes, nördlich von Rejkjavik gelegen, ist tiefste Provinz. Er ist auch Elmas Heimatort, in den sie nach zwei Semestern Psychologie und Polizeiarbeit in der Hauptstadt zurückgekehrt ist, um wieder zur Ruhe zu kommen. Denn in Elmas Vergangenheit gibt es eine private Tragödie, über die wir, die Leser, vorerst nichts Genaues erfahren; nur, dass sie kein glücklicher Mensch ist: Schon auf S.8 stellt sie sich vor, in einem Riss im Gehsteig zu verschwinden, was ihr "gar nicht mehr so schlimm" vorkommt. An ihrer neuen Arbeitsstelle erwarten sie freundliche Kollegen und Kolleginnen, und auch die Bewohner von Akranes sollten ihr vertraut sein. Zu einem wirklichen Nachhausekommen reicht es jedoch nicht - auch wenn sie sich unter Assistenz ihrer Mutter widerstrebend eine neue Couch kauft.
Noch während des Möbelkaufs gibt es eine Handynachricht, ein dringender Fall: Beim Leuchtturm in Akranes wurde, im Wasser treibend, eine Frauenleiche gefunden. Offensichtlich ermordet. Wer sie war, ist schnell festgestellt. Sie hieß Elisabet, in Akranes aufgewachsen, jetzt aber mit Mann und Kindern in Rejkjavik zu Hause. Laut Auskunft ihres Mannes gab es nichts, was sie in Akranes zu suchen gehabt hätte. Warum war sie dort?
Der Titel "Verschwiegen" kündigt bereits an, worauf wir uns bei diesem Krimi einzustellen haben. Die Ermittlung findet in einem kleinstädtischen Milieu statt, in dem beinahe jeder jeden kennt, oft schon aus der Schulzeit. Was aber nicht heißt, dass man einander wohlgesonnen ist oder auch nur über den Weg traut. Der Roman ist aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Wir beobachten nicht nur den Gang der Ermittlungen, sondern begegnen auch denjenigen Einwohnern in Akranes, die von der Ermittlung berührt werden, in ihrem Privatleben. So wissen wir zwar ein wenig mehr als die Polizei - zum Beispiel, dass der Unternehmer Hendrik, ein Patriarch von Akranes, bei seinen Hausvermietungen nicht immer zimperlich vorging und dass seine Schwiegertochter Magnea, Lehrerin im Ort, einige Geheimnisse hat. Auch der Ehemann der ermordeten Elisabet hat offenbar etwas zu verbergen. Doch eine ernsthafte Chance, das Krimirätsel schnell aufzulösen, haben wir Leser sicher nicht. Es gibt immer neue Wendungen. Nebenher läuft ein kursiv gesetzter Erzählstrang, der um die zwanzig Jahre früher spielt und Elisabets schwierige Kindheit beleuchtet. Wie wir schon aus dem Klappentext wissen, reichen die Wurzeln des Mordes bis tief in die Vergangenheit.
Das Etikett Islandkrimi weckt die Erwartung eines ruhig und schnörkellos erzählten Psychorätsels, ohne Passagen mit sich überschlagender Handlung und ohne genüsslich ausgebreitete blutige Grausamkeit. Diese Erwartung löst "Verschwiegen" voll ein. Es ist kein Buch, das man nägelkauend notfalls die Nacht hindurch liest. Das bedeutet aber keineswegs, dass es langweilig wäre. Im Gegenteil, die Erzählpassagen über Elisabets Kindheit sind überaus bewegend. Eindringlich werden die Zwänge und Ängste geschildert, deren Ursachen weit in der Vergangenheit gesetzt wurden. "Verschwiegen" ist ein Psychokrimi der sehr leisen und umso wirkungsvolleren Töne. Dazu passt die Person der sympathischen Ermittlerin Elma, die selbst mit Depressionen und Schuldgefühlen zu kämpfen hat. Fünf Punkte für einen "Nordic Noir", wie er besser kaum sein könnte.
Das ruhige Tempo und die dichte Atmosphäre, die ich inzwischen mit Islandkrimis verbinde, finde ich sehr ansprechend. Da wird nicht mit billigen Schockeffekten gearbeitet, die Spannung glimmt langsam. Die Handlung ist komplex und interessant konstruiert; manches kann man sich zwar denken, aber nur insoweit, dass es der Geschichte einen soliden Rahmen gibt.
Das Ende hat mich allerdings enttäuscht. Zum einen fand ich das Verhalten eines beteiligten Charakters nicht glaubwürdig. Zum anderen wird manches nicht bis ins Letzte aufgeklärt und der Gerechtigkeit nicht wirklich Genüge getan. Es wirkte nach dem bisherigen ruhigen Tempo übereilt.
Die Charaktere erschienen mir anfangs schlüssig und interessant gezeichnet; mit Ermittlerin Elma wird auch eine sympathische Protagonistin eingeführt. Im Laufe des Buches werden manche Charaktere indes sehr auf bestimmte Charakterzüge reduziert, da hätte ich mir mehr Tiefgang und eine differenziertere Darstellung gewünscht. Manche Dialoge vermitteln auf eine künstlich gestellte Art Informationen, die mich nicht überzeugen konnte.
Die Polizeiarbeit ist zunehmend schlampig, was allerdings nicht Elmas Schuld ist – die ermittelt so solide, wie es ihr ohne echte Unterstützung möglich ist. Man will sich wohl nicht anlegen mit den Urgesteinen des Ortes… Das passt zwar dazu, dass wir hier in einer Kleinstadt sind, wo jeder jeden kennt; ich fühlte mich beim Lesen dennoch frustriert und hätte mir eine fundiertere Ermittlungsarbeit gewünscht. In meinen Augen ist Elma als Charakter nicht stark genug, um diesen Aspekt der Geschichte im Alleingang zu tragen.
Die Sprache fand ich durchwachsen: Mal ist sie klar und schlicht, dabei jedoch ausdrucksstark, dann wiederum wirkte sie auf mich banal und oberflächlich. Vieles wird aufgelistet, ohne es die Lesenden selber erleben zu lassen.
»Hörður hatte viele gute Eigenschaften. Er war einfallsreich, aufmerksam und besaß eine angenehme Ausstrahlung.«
(Zitat)
Insgesamt ist »Verschwiegen« für mich ein Krimi mit guten Ansätzen, aber auch deutlichen Schwächen.
Zugegeben, die isländischen Namen machen es anfangs nicht leicht, in die Erzählung hineinzufinden, zumal hier eine große Anzahl an Charakteren eingeführt wird. Aber ich hatte beschlossen, darauf zu vertrauen, dass wichitige Namen wieder auftauchen und mir dann durch die Zusammenhänge erinnerlich würden. Das traf dann auch zu, so dass diese anfängliche Namensverwirrung letztlich keine wirkliche war.
Die Polizistin Elma steht - neben dem Mordopfer, das am alten Leuchtturm von Akranes gefunden wurde - im Mittelpunkt des Geschehens. Elma ist erst vor kurzem wieder in ihre Heimatstadt zurückgekehrt, nachdem ihre langjährige Beziehung in Reykjavik ein Ende fand. Die junge Frau gewöhnt sich nur langsam wieder ein, die Aufgaben als Polizistin fordern sie in dem kleinen Ort an der Küste in der Regel auch nicht sonderlich. Bis sie mit ihren Kollegen von der hiesigen Polizei zum Fundort einer Leiche gerufen wird.
Dort wird rasch klar, dass die Tote ermordet wurde, doch die Ermittlungen erweisen sich als mühsam, da es kaum Menschen zu geben scheint, die das Opfer gekannt haben. Überdies wird Elma mit der Tatsache konfrontiert, dass in dem kleinen Ort jede:r jede:n kennt und deshalb manche Personen von vornherein von jedem Verdacht erhaben zu sein scheinen. Jedenfalls verhängt ihr Vorgesetzter Hörður der jungen Polizistin und ihrem Kollegen Sævar einen Maulkorb - den die beiden nach kurzem Zögern jedoch ignorieren.
"Es machte auf Dauer keinen guten Eindruck, wenn die Polizei keine Auskünfte geben konnte. Anfangs war es noch verständlich gewesen, aber irgendwann sah es so aus, als wüssten sie gar nichts. Was ja auch stimmte. Seit dem Leichenfund waren schon drei Tage vergangen, und sie hatten immer noch keine Spur." (S. 160)
Eva Björg Ægisdóttir legt mit diesem ersten Band um die Polizistin Elma einen vielversprechenden Reihenstart vor. Trotz des eher gemächlichen Handlungsverlaufs entwickelt der Krimi rasch einen Lesesog, weil die Autorin das Spiel mit der Verwirrung einfach beherrscht. Jedem Kapitel ist ein kursiv gedruckter Abschnitt vorangestellt, in dem von der Vergangenheit eines Kindes berichtet wird, dem es nicht gut ergangen ist. Der Zusammenhang zum aktuellen Geschehen wird bald ansatzweise deutlich, doch werden die wesentlichen Details nur häppchenweise präsentiert, so dass man beim Lesen lange im Dunkeln tappt und eine Theorie nach der anderen zum Hintergrund des Mordes sowie auch zur privaten Situation der Polizistin Elma entwickelt - nur um sie gleich darauf wieder zu verwerfen. Willkommen im Land der wilden Spekulationen!
Das Verhältnis von Ermittlungsansätzen, Informationshäppchen rund um den Fall sowie von privaten Einblicken in das Leben der Polizeibeamt:innen wirkte auf mich ausgewogen und passend, der Schreibstil süffig und mit den ständigen Perspektivwechseln abwechslungsreich. Zudem gelingt es Eva Björg Ægisdóttir, eine eigentümlich raue und düstere Atmosphäre zu kreieren: das unfreundliche Wetter, die lange Dunkelheit, die oft deprimierenden Einblicke in das Leben einzelner Charaktere, die unschönen Details, die rund um den Mord bekannt werden - all das trägt dazu bei, jedoch glücklicherweise ohne die Lesenden zu erschlagen. Vor allem die bodenlose Einsamkeit des Kindes aus den kursiven Abschnitten wird hautnah transportiert. Manchmal hatte ich eine richtige Gänsehaut beim Lesen...
Gegen Ende ziehen Tempo und Spannung erwartungsgemäß an, doch bleibt am Schluss auch ein bitterer Nachgeschmack. Es bleiben Fragen offen, nicht alles wird geklärt, was aber zu dem Fall passt - und irgendwie (leider) auch realistisch wirkt. Mich konnte der Island-Krimi jedenfalls überzeugen...
An der Reihe bleibe ich gerne dran!
© Parden
Island gehört laut Statistik zu einem der sichersten Länder dieser Erde. Dennoch geschehen auch hier Morde - wenn auch weniger im echten Leben als umso mehr im literarischen. So auch in Eva Björg Ægiesdottirs Kriminalroman „Verschwiegen", dem ersten Band ihrer Krimi-Serie „Mörderisches Island".
"Verschwiegen" führt uns nach Akranes, einem beschaulichen Städtchen im Westen Islands mit etwas unter 8000 Einwohnern. In der Nähe eines der beiden Leuchttürme von Akranes wird die Leiche einer Frau entdeckt, die während ihrer Kindheit vor etwa 30 Jahren zusammen mit ihrer alleinerziehenden Mutter hier gewohnt hat. Die Beiden lebten von der Sozialhilfe und galten als Außenseiter. Insbesondere das Mädchen hatte unter der Ablehnung der Menschen in Akranes zu leiden. Irgendwann zog sie von Akranes fort und hielt sich über lange Jahre von diesem Ort, mit dem sie keine guten Erinnerungen verband, fern.
Was brachte diese Frau also dazu, nach all den Jahren wieder an den Ort ihrer unglücklichen Kindheit zurückzukehren, und warum wurde sie kurz nach ihrer Rückkehr ermordet? Mit der Aufklärung dieses Geheimnisses befasst sich die Polizistin Elma, die ebenfalls vor Kurzem wieder nach Akranes gezogen ist, nachdem sie lange Jahre in Reykjavik verbracht hat. Auch Elma hat in Akranes ihre Kindheit verbracht, ihre Eltern leben noch hier.
Die Handlung dieses Romans erstreckt sich über einen Zeitraum von ein paar Wochen und beschäftigt sich mit der Aufklärungsarbeit der Polizei vor Ort. Dabei wird der Handlungsverlauf des Romans von Zwischenkapiteln unterbrochen, die sich auf die 80er/90er-Jahre beziehen, also die Zeit, als das Mordopfer noch ein Kind war. Diese Zwischenkapitel sind aus der Sicht eines Kindes geschrieben, das sich schnell als das spätere Mordopfer herausstellt. Durch diese Perspektive bekommt der Leser nach und nach eine Ahnung davon, was damals geschehen ist. Untermalt werden diese Ahnungen durch die Erinnerungen der Zeugen, die im Rahmen der polizeilichen Ermittlung befragt werden.
"Verschwiegen" ist ein düsterer Roman, der in einer sehr ruhigen und zurückhaltenden Sprache erzählt wird. Die Autorin lässt dabei selten in das Innerste ihrer Figuren blicken sondern überlässt es dem Leser, sich einen eigenen Eindruck von den Protagonisten zu verschaffen. Dies ist ein Krimi, in dem mehr gemenschelt als gemeuchelt wird. Der Fokus liegt eindeutig auf den Charakteren und ihrem Miteinander. Dabei zeichnet sich ab, dass viele Bewohner Akranes eine dunkle Seite haben, die der Leser bei den meisten nur erahnen kann. Die Autorin liefert dem Leser viele Ansatzpunkte, um sich Spekulationen hinzugeben. Diese Spekulationen setzen bereits bei der ersten Seite ein und werden bis über das Ende hinaus anhalten. Denn „Verschwiegen“ lässt viele Fragen unbeantwortet, was mich aber nicht gestört hat. Denn die Ursache für meine Begeisterung für diesen Roman, liegt in den Gedankenspielen, zu denen mich der Mordfall und seine Aufklärung animiert haben. Dies ist daher ein Kriminalroman, der anspruchsvolle Unterhaltung bietet, wobei die Spannung vom Anfang bis zum Ende auf einem extrem hohen Niveau gehalten wird – alles Eigenschaften, die ich von einem guten Krimi erwarte. Und "Verschwiegen" ist ein ausgesprochen guter Vertreter dieses Genres.
Leseempfehlung!
©Renie
Das isländische Hafenstädtchen Akranes mit gut 7000 Einwohnern ist zwar durch den Bau eines Tunnels unter dem Hvalfjörður auf 30 Fahrminuten an Reyjavík herangerückt, hat jedoch seinen dörflichen Charakter bewahrt. Früh hat die junge Polizistin Elma die ungeliebte Enge mit der Freiheit in der Hauptstadt vertauscht und dort bis vor Kurzem mit ihrem Partner Davið gelebt. Nun ist sie nach einem privaten Desaster zurückgekehrt und tritt ihren Dienst bei der Kripo Akranes an; wieder ist es eine Flucht und Zweifel nagen ebenso an ihr wie Trauer und Wut.
Keine Schonfrist
Kaum haben die neuen Kolleginnen, Kollegen und ihr Chef Hörður sie freundlich begrüßt, wird eine Leiche am älteren der beiden Leuchttürme von Akranes gefunden: eine junge Frau, verheiratet, Mutter zweier Söhne im Grundschulalter, liegt tot auf den Klippen. Schnell wird ermittelt, dass es sich um Elísabet handelt, eine Pilotin aus Reykjavík, die früher in Akranes lebte und mit neun Jahren mit ihrer Mutter nach Reykjavík zog. Nach Aussagen ihres Mannes Eiríkur und anderer Zeugen besuchte die sehr verschlossene Frau ihr verhasstes Heimatstädtchen kaum.
Prägende Jahre
Unterbrochen wird die Schilderung der auf Hochtouren laufenden Ermittlungen durch verstörende Rückblenden in Elísabets Kindheit 1989 bis 1992 aus ihrer Sicht. Was geschah vor 30 Jahren mit ihr? Was hat ihre Persönlichkeit geprägt?
Immer wieder stoßen Elma und ihr ebenso sympathischer 35-jähriger Kollege Sævar bei den Nachforschungen auf Mitglieder derselben Familie: Vater Hendrik, Macho und angesehener Besitzer einer Immobilienfirma, seine scheue, traurige Frau Ása, den Sohn und designierten Nachfolger Bjarni, dessen selbstbewusste Frau Magnea und das schwarze Schaf, Hendriks gewalttätigen Bruder Tomás.
Nordic Noir
Während Elmas Wiedereinleben nicht immer sanft verläuft und alte Verletzungen erneut aufbrechen, wühlt sie sich immer tiefer in Elísabets Vergangenheit. Aber liegen die Gründe für ihre Ermordung wirklich in ihren frühen Jahren in Akranes oder doch im Hier und Heute? Was wollte Elísabet nachts am alten Leuchtturm und wo befindet sich ihr verschwundener Wagen?
Gerne mehr
Gemordet wird im friedlichen Island hauptsächlich in Krimis. Mit der 1988 in Akranes geborenen und aufgewachsenen Autorin Eva Björg Ægisdóttir und ihrem in Island preisgekrönten Debüt "Verschwiegen", dem Auftakt zu einer neuen Serie, gibt es nun eine weitere lesenswerte isländische Krimistimme.
Auch wenn die Vielzahl der Personen mit den ungewohnten Namen zu Beginn erschreckend wirkte, ließen sie sich doch erstaunlich schnell zuordnen. Kleinere Unstimmigkeiten, wenn das Ermittlerteam Verhören mehr Informationen entnimmt, als tatsächlich gesagt wurde, oder ein technisches Detail bei der Auflösung (Stichwort: Auto) haben mich nur kurz irritiert. Dafür hat mich die doppelte Spannung bezüglich des Mordfalls und Elmas Vergangenheit ausgezeichnet unterhalten und dem Team bin ich bei seinen Ermittlungen sehr gerne gefolgt. Die gelungenen Orts- und Charakterzeichnungen, die düstere Grundstimmung, eine zaghaft beginnende Liebesgeschichte, die Verbindungen zur Vergangenheit, die schwierige Situation des auch privat mit dem Ort und den Beteiligten verbundenen Ermittlerteams, gründliche Recherche statt oberflächlicher Rasanz, Elmas zwiespältige Haltung zur Auflösung und das in allen Handlungssträngen wiederkehrende Motiv des Wegschauens haben mir sehr gut gefallen.
Schön, dass im August 2023 mit "Verlogen" bereits der zweite Band der Reihe erscheint.
Mein Lese-Eindruck:
Der Krimi startet mit einem großen Figurenreigen. Erst im Lauf der Erzählung verbinden sich die Personen Schritt für Schritt zu einem zusammenhängenden Geschehen. Damit erreicht die Autorin, dass der Leser die Handlung aus verschiedenen Perspektiven verfolgen kann. Zusätzlich erfährt man die Vorgeschichte des Mordopfers in eingeschobenen kurzen Rückblenden. Auch die Vorgeschichte der Protagonistin, der Polizistin Elma, enthüllt sich dem Leser Stück für Stück. Der Krimi lebt davon, dass Unentdecktes langsam ans Licht geholt wird. Damit bleibt die Spannungskurve konstant.
Die Ermittlungsarbeit wird recht realistisch dargestellt: hier ist nicht ein genialischer Einzelkämpfer als Ermittler tätig, sondern hier arbeitet ein Team. Daher fand ich die Alleingänge der Protagonistin unpassend, auch wenn der Dienststellenleiter führungsschwach ist und sich das Wohlwollen der örtlichen Prominenz nicht verscherzen will. Die Handlung weist auch einige logische Brüche auf, die man ohne zu spoilern nicht nennen kann (Stichwort: Auto, Garage).
Ich hätte mir auch eine stärkere Konturierung der Protagonistin gewünscht.
Das Ende kommt sehr plötzlich und mag für einige Leser unbefriedigend sein, weil einige Erzählfäden in der Luft hängen bleiben. Zumindest in der Literatur hätte man es doch gerne, wenn alle Bösewichte ihre Strafe erhielten!
Trotzdem: ein spannender Serienauftakt, der neugierig auf den 2. Band macht.
Nach längerer Krimiabstinenz war der erste Band dieser neuen Reihe aus Island eine echte Offenbarung. Auch in der Vergangenheit schlug mein Herz immer für die skandinavischen und nordischen Krimis, daher dachte ich, als ich die Leserunde auf whatchaReadin sah, dieses Mal bin ich wieder dabei. Und ich bereue es nicht.
Mit der jungen Polizistin Elma, die nach der Trennung von ihrem Freund David aus Reykjavík in ihre kleine Heimatstadt Akranes, ein Nest, in dem sich alle kennen, zurückkehrt, hat die Autorin eine Sympathieträgerin in den Mittelpunkt gestellt, die Entwicklungspotential hat. Mir gefällt, dass die Figur keinen Stereotyp bedient, sondern sehr individuell und authentisch gestaltet ist, wie fast alle Figuren in dem Krimi. Kein Schwarz und Weiß. Es scheint fast so, als stünde nicht der Mordfall im Vordergrund, sondern die Psychologie der einzelnen Protagonist:innen, fast viel interessanter ist.
Zum Mordfall:
Eine Frau zwischen 30 und 40 Jahren wird am alten Leuchtturm am Meer bei Akranes zwischen den Felsen aufgefunden. Sie heißt Elísabet Hölludóttir und hat ihre Kindheit in Arkranes verbracht.
Gemeinsam mit ihrem Kollegen Saevar und ihrem Vorgesetzten Hödur muss Elma diesen Fall lösen, der tief in die Vergangenheit des Opfers reicht.
Diese Vergangenheit wird immer wieder in kursiv gesetzten Kapiteln erzählt. So erfahren die Leser:innen sukzessive etwas über die Kindheit Elísabets - mehr als die Ermittler:innen.
Ihr Vater ist im Jahre 1989 nicht mehr nach einem Sturm vom Meer zurückgekehrt, da ist sie sechs Jahre alt und ihre Mutter wieder schwanger. Bereits zu Beginn wird angedeutet, dass das kleine Mädchen sexuell missbraucht wird und unter schwierigen Umständen aufwächst - die Mutter trinkt, hat verschiedene Lebenspartner und bringt ihrer Tochter kaum Liebe entgegen. Nur Elísabets Freundin Sara kann ihr einen Halt geben.
Immer wieder taucht im Zuge der Ermittlungen eine einflussreiche Familie in Akranes auf: Hendrik, ein Immobilienunternehmer, seine Frau Ása sowie deren Sohn Bjarni und dessen Frau Magnea. Auch der gewalttätige Bruder Hendriks spielt eine Rolle. Interessant ist auch, dass Hödur die Ermittlungen dadurch behindert, dass er diese Familie gut kennt, wie es eben in einer kleinen Stadt üblich ist. Viel mehr will ich zur Handlung nicht verraten.
Was mich beim Lesen begeistert hat, ist, dass man permanent Hypothesen aufstellt, diese überprüft, verwirft, neue aufstellt, so dass man in einen Lesesog gerät, der bis zum Ende der Handlung trägt, die nicht alle Fragen beantwortet - so wie in der Realität.
Ich freue mich schon auf den nächsten Teil der Reihe!
„Mehr haben wir nicht in der Hand, und mir scheint relativ offensichtlich, dass wir den Fall ohne neue Beweismittel nicht lösen werden.“ (Zitat Position 3643)
Inhalt
Immer wieder verlassen junge Menschen die Enge der isländischen Kleinstadt Akranes, mit dem Wunsch, nie mehr zurückzukehren. Doch manchmal gibt es im Leben Gründe, genau dies zu tun. Die Polizistin Elma verlässt nach dem Ende ihrer langjährigen Beziehung die Kripo Reykjavík und kehrt zurück nach Akranes, die Stadt ihrer Kindheit. Oder diese junge Frau, die nur kurz zurückkommen wollte und dann tot in der Nähe des Leuchtturms aufgefunden wurde. Elma und ihr Kollege Saevar beginnen unter der Leitung von Hördur Höskuldsson mit den Ermittlungen. Sie finden zwar bald heraus, wer die unbekannte Tote ist, doch auch Tage danach gibt es keine Spuren, nicht einmal Anhaltspunkte. Auf dem Computer der Toten finden sie einen Termin mit einem Anwalt in Reykjavik. Kann dies eine Spur sein?
Thema und Genre
Dieser Nordic Noir-Kriminalroman mit starken psychologischen Elementen ist der erste Band der Serie „Mörderisches Island“. Themen sind die beklemmende Struktur einer isländischen Kleinstadt und prägende Ereignisse, die in der Vergangenheit stattgefunden haben und bis in die Gegenwart reichen.
Charaktere
Die sehr unterschiedlichen Figuren der Handlung haben eines gemeinsam: jeder und jede, seien es Ermittelnde, Befragte oder Nahestehende, hat auch ihre eigenen Geheimnisse, Konflikte und Beziehungen und Familiengefüge sind hinter den verschlossenen Türen nicht immer so, wie sie vor der Öffentlichkeit scheinen.
Handlung und Schreibstil
Die aktuelle Handlung, in diesem Fall der Verlauf der Ermittlungen, die Suche nach möglichen Zusammenhängen, wird abwechselnd mit einer Geschichte erzählt, deren Ereignisse im Jahr 1989 in Akranes stattfanden. Der Schwerpunkt dieses Kriminalromans liegt nicht bei der Tat selbst, sondern bei den Ermittlungen und Recherchen, bei den Befragungen und Gesprächen, bei der Suche nach möglichen Hintergründen und Tatpersonen und vor allem bei den psychologischen Gegebenheiten und Konflikten in diesem engen Kleinstadtgefüge, wo man einander schon seit der Kindheit kennt. Die Sprache entspricht dem Genre und bleibt auch bei den Schilderungen der Menschen und des Umfeldes düster.
Fazit
Ein psychologischer Kriminalroman des Genre Nordic Noir, beklemmend und düster, mit einem von Problemen belasteten Ermittlerteam und brisanten gesellschaftskritischen Themen.
Die Polizistin Elma die nach einer Beziehung wieder in ihren Heimatdorf Akranes zurückkehrt wird mit einem Mord in der Nähe des Leuchtturms konfrontiert. Mit ihren zwei Kollegen Saevar und Hördur übernimmt sie die Ermittlungen. Bald darauf stoßen sie auf weitere Verbrechen die die isländische Kleinstadt erschüttern. Denn die Tote hat ein Geheimnis das bis in die Gegenwart hineinreicht...
Der Schreibstil ist dichter, bildhaft und zügig zu lesen. Die Protagonisten passen hervorragend in diesen Krimi hinein. Der Spannungsbogen umfasst dabei das ganze Buch.
Fazit: Die Handlung spielt sich in einem kleinen isländischen Dorf ab wo jeder jeden kennt. Die Story geht immer wieder in die Vergangenheit zurück - da fängt der Krimi 1989 an und hört 1992 auf. So ergaben sich für mich zwei Handlungsstränge die sich zum Ende hin miteinander verbinden. Die Atmosphäre ist, trotz dass es Winter ist, eher warm und gefühlsbetont außer es geht zurück in die 90er Jahre. Da ist meiner Ansicht nach die Atmosphäre dichter und unheilvoller. So wurde dieser Handlungsstrang für mich persönlich sehr fesselnd und spannend. Die Story ist vielschichtig weil auch aus Sichtweise der einzelnen Charakteren berichtet wird. Das Buch insgesamt ist aufregend, packend geschrieben obwohl mir der Schreibstil zwischendurch auch mal ruhiger vorkam. Vor allem im ersten Drittel ist die Story meiner Ansicht nach eher unaufgeregt aber noch vor der Hälfte des Buches nimmt sie an Fahrt auf. Je mehr Elma und ihre Kollegen recherchieren und je mehr über das Umfeld der toten Frau las desto größer wurde bei mir der Kreis der Verdächtigen die alle miteinander etwas verschweigen. Was allerdings nach und nach über der toten Frau herauskommt ist dramatisch und ich musste ein paar mal durchatmen. Die Story ist erschütternd auch machte mich die damalige Gleichgültigkeit, das Nichtstun und das Wegsehen der Menschen wütend. Dieser Krimi hat mich sehr gut unterhalten und überzeugt. Zudem ist er kurzweilig zu lesen. Dieser Krimi zählt zu meinen Lesehighlights und vergebe daher gerne fünf Sterne.
Dies ist der erste Band einer zweiteiligen Reihe. Er ist in sich abgeschlossen.
Sorgfältig aufgebaut mit wachsendem Momentum
Die "Charlotte-Link"Islands...
"Verschwiegen - Ein Island Krimi" Band 1, von Eva Björg Ægisdóttir.
Die Autorin wurde 1988 geboren und lebt mit ihrem Partner & ihren Kindern in Reykjavik/Island.
Mit diesem Buch hat sie einen sehr erfolgreichen Weg eingeschlagen und schon den Blackbird-Award verliehen bekommen.
Zum Inhalt:
Island, die Kleinstadt Akranes. Die Polizistin Elma ist vor kurzem hierher gezogen und wird umgehend in eine Mordermittlung eingebunden. Eine Frau, Mutter von 2 Kindern wird ermordet beim Touristenmangnet dem Leuchtturm, tot im Meer aufgefunden.
Ein Schock für die Kleinstadt.
Verzwickte Ermittlungen nehmen ihren Lauf und lassen alle Beteiligten an ihre Grenzen kommen.
Ich halte die Taschenbuch-Ausgabe in den Händen.
Vielen Dank an den Verlag, für das Leseexemplar.
Ich wünsche mir, dass meine Rezension als gute Entscheidungshilfe ihren Weg zu interessierten Lesern, findet.
Die kreative Gestaltung: der Einband ist in seiner Haptik ähnlich einem Leineneinband
Das Titelbild: zeigt uns einen Leuchtturm, über welchem der in Rot illustrierte Titel schwebt.
Ein gelungener & guter Wegweiser zu dem örtlichen Schwerpunkt des Romans.
Bei mir wurde das Interesse schon bei erster Betrachtung geweckt & ich habe sofort die Leseprobe gelesen.
Aufbau, Schreibstil, Übersetzung:
Mit großem Geschick stellt die Autorin jeden ihrer Protagonisten vor.
Schon nach kurzer Zeit haben sich die spezifischen Eigenarten bei mir eingeprägt. DIe Personen wurden so gut beschrieben, dass ich sie förmlich vor mir sehe.
Der Schreibstil ist flüssig lesbar und mit sprachlich, bildhaften Werkzeugen ausgrüstet.
DIe Kapitel wechseln zwischen 2 erzählenden Personen und Zeitzonen.
Die deutsche Übersetzung hat mich überzeugt.
Tempo & Momentum:
Schon nach dem ersten Drittel des Buches habe ich einen Vergleich zu dem Erzählstil von Charlotte Link gezogen. Ähnlich zu ihrem Schreibstil hat
Eva Björg Ægisdóttir das gesamte erste Drittel des Buches, dem Aufbau von den agierenden Personen und derem Umfeld gewidmet.
Somit ist das Momentum zu Beginn eher etwas beschaulich.
Der Leser wird jedoch mit einer sorgfältigen bildhaften Erzählung belohnt.
Ich habe die Mentalität und die Eigenheiten der Gemeinde fast spüren können.
Logik, Finale und Plot:
Insgesamt punktet das Gesamtwerk mit seinem kreativen und logischen, sorgfältigen Aufbau. Nun macht es sich bezahlt, dass anfangs alles so detailliert & eindrücklich beschrieben wurde.Das Finale ist im Vergeich zum ersten Drittel dann durch aus temporeich und gespickt mit Überraschungen. Der Plot ist, wenn überhaupt, schwer zu erraten.
Ich habe einige Zusammenhänge nicht erraten können & wurde von dem Plot überrascht.
Das bereitete mir besondere Freude.
Zusammenfassung:
Ein sehr gut gelungenes Kriminalroman-Debut mit tollen, eigensinnigen teilweise unberechenbaren Protagonisten.
Der Roman punktet mit seinem sorgfältigem Aufbau und logischen Verbindungen aller ausgelegten Erzählstränge.
Fazit:
Ich vergebe für diesen gelungenen Kriminalroman sehr gute 4*Lesesterne, verbunden mit einer Leseempfehlung an alle, die einen sorgfältigen Story-Aufbau, logisch nachvollziehbare & psychologisch tiefgreifende Erzählungen lieben & schätzen.
ISDN: 978-3462002584
Seitenzahl: 364
Formate: elektr. & Paperback
Verlag: Kiepenheuer & Witsch/ Kiwi Paperback
Deutsche Veröffentlichung: Januar 2023
Der Mimikresonanz-Expertin Hannah Herbst reichen minimale Veränderungen in der Körpersprache eines Menschen um die Gefühle ihres Gegenübers zu sehen. Als sie nach einer Operation erwacht, leidet sie unter Amnesie, hervorgerufen durch bestimmte Medikamente. Hannah wird mit einem Video konfrontiert, in dem eine Frau den Mord an ihrer Familie gesteht, doch die Frau ist sie selbst. Jetzt ist ihr ganzes Können gefragt um sich selbst zu analysieren.
Einmal angefangen konnte ich gar nicht mehr aufhören zu lesen. Durch die gleich von Anfang an vorhandene Spannung den Cliffhangern, wird der Leser regelrecht durch die relativ kurzen Kapitel gepeitscht. Die Schreibweise von Gesprächen oder parallellaufenden Szenen steigert die Spannung noch um einiges.
Die Ausführungen und Erläuterungen zur Mimikresonanz sind sehr interessant und super in die Story integriert ohne zu raumgreifend oder langweilig zu sein.
Auch in diesem mitreißenden Thriller von Sebastian Fitzek wurde ich mehrmals auf falsche Fährten geführt und bei manchen Szenen stockte mir der Atem.
Obwohl es teilweise etwas vorhersehbar war, ist dieser Thriller für mich wieder ein Lesehighlight des Autors mit einem emotional heftigen Ende.
Patrick Dostert wird beschuldigt eine Frau misshandelt zu haben. Er kann dies schwer wiederlegen, denn plötzlich taucht ein belastendes Video auf und sein einziges Alibi löst sich in Luft auf. Die Polizei ist sich sicher, dass er der Täter ist.
Und wieder ein super fesselnder Psychothriller aus der Feder von Arno Strobel. Der Autor hat es wieder geschafft, mich mit seinem packenden Schreibstil gleich ab der ersten Seite in die Handlung hinein zu saugen.
Der Thriller hat zwar „nur“ 368 Seiten, diese sind jedoch vollgepackt mit super konstruierten Wendungen, sodass ich das Buch nicht aus der Hand legen wollte.
Der Thriller beginnt aus Patricks Perspektive im Untersuchungsgefängnis. ER schildert die Ereignisse aus seiner Sicht und beteuert immer wieder seine Unschuld. Als Leser konnte ich mich so in seine Lage versetzten und mich mehr als einmal fragen, wie er bei den immer schweren wiegenden Beweisen aus der Sache heil wieder rauskommt.
Arno Strobel manipulierte meine Vorahnungen mit geschickt gesäten Zweifeln und hat mich bis zum Schluss rätseln lassen, ist der Fall nun Fake oder Fakt.
Für Thriller Fans ein absolutes „must read“.
"FAKE oder FAKT?"
Der neue Thriller von Arno Strobel ließ mich vor Vorfreude förmlich "glühen".
Der Autor wurde 1962 in Saarlouis/ Deutschland geboren und schreibt seit 2014, einen erfolgreichen Roman nach dem Anderen.
Beruflich war er vorher in der Informations - & Versorgungsechnik - Branche tätig.
Das Cover in Knallrot, mit dem sich von Ausgabe zu Ausgabe ändernden Titel, ist ein echter "Eyecatcher".
Ich gestehe, dass ich ein Fan dieses Autoren bin. Aber gerade weil ich die meisten seiner Bücher gelesen habe, werden meine Erwartungen immer größer.
So auch hier.
Mein persönliches Leseerlebnis
Erzählstil, Aufbau, Spannung, Finale:
Der flüssige lesbare Erzählstil ist auch hier sehr gut gelungen. Ich fliege durch die Seiten.
Der logische Aufbau der Story nimmt mich mit in das Zentrum, des Geschehens.
Die Erzählung findet im ersten Teil in der "ICH"-Perspektive statt.
Später wechselt es, in die eines anderen Protagonisten.
Die Übergänge zwischen den Kapiteln, sind regelmäßig mit kleinen bis großen Cliffhangern versehen.
Schon nach etwa 10% der erzählten Geschichte, dachte ich, den Täter jetzt schon ausmachen zu können...
Oh Mann, bin ich hier dem Autoren auf "den Leim gegangen"!
Zum Finale ist dann die Auflösung aller Erzählstränge erfolgt und der Täter steht fest.
Ich war sehr überrascht und habe mich sehr über das Erlebnis "getäuscht " worden zu sein - gefreut.
Zusammenfassung:
Ein toller, ungewöhnlich erzählter Thriller, der nicht nur Nervenkitzel sondern auch ein Gefühl der Ausweglosigkeit und Triumpf, miteinander koppelt.
Fazit:
Ein weiterer, ausgezeichneter Thriller, der sicher viele Fans dieses Genre und darüber hinaus, begeistern wird. Von mir gibt es für das Gesamtpaket: ausgezeichnete 5 Lesesterne!
ISDN: 978-3596706662
Veröffentlichung: 31.08.2022
Verlag: Fischer
Format: elektr., Hörbuch & Taschenbuch
Klappentext:
„Ein Roman von absoluter Modernität. Der Ton einer neuen Stimme aus Norwegen. In der Übersetzung von Gabriele Haefs und Andreas Brunstermann. Dreierlei Ich-Stimmen sind zu lesen: die der jungen Klimaforscherin Nina und ihres Mentors Njål, die gemeinsam ein Kind haben, Lotta. Die dritte Stimme gehört Sol, die vor Nina mit Njål zusammen war und die gern ein Kind mit ihm gehabt hätte. Trotz des gemeinsamen Kindes leben Nina und Njål nicht zusammen. Irgendetwas wurde Lotta angetan. Wie ein kalter Nebel zieht sich die Ungewissheit über das Geschehen durch das Buch. Nina, Njål und ihr Kind werden nach Svalbard, Spitzbergen, reisen. Um noch einmal zu versuchen zusammenzukommen? Oder gibt es ganz andere Gründe?
In der Dunkelheit der Polarnacht drängt Njål auf ein Wochenende in einer entlegenen Hütte. Ein Retreat in der absoluten Dunkelheit, dort, wo die Eisbären auf Futtersuche sind? Was wird in der Hütte am gefrorenen Meer geschehen?“
Das war mal wirklich ein besonderer Roman mit besonderen Themen und Protagonisten! Hier werden Themen angeschnitten, die schlussendlich jeden von uns treffen können oder eben auch nicht und dadurch fällt die Beobachtung für diese Geschichte ebenfalls besonders aus. Wir dürfen hier drei Stimmen folgen, drei Geschichten und schlussendlich drei Schicksalen und deren kaputte Welt erlesen. Lotta wird ein wenig zum Mittelpunkt aber liegt dieser wirklich in Lotta selbst? Schnell kommen beim lesen Fragen auf, Gedankengänge machen sich breit und somit hat die Autorin uns schnell gefesselt. Wir reisen einerseits mit den Menschen mit aber auch in deren besondere Natur. Alles spielt hier eine gewisse Rolle aber niemals die Hauptrolle. Alles wirkt hier sehr gut zusammen gesetzt und rund. Die Geschichte hat einen besonderen Spannungsbogen und so richtig weiß man als Leser nicht wo dieser abebben wird und somit ist man im Lesesog gefangen. Die Landschaft bringt in die Geschichte ihr ganz einmaliges Flair mit ein und wir können die Kälte förmlich spüren - nicht nur die, die von den Menschen ausgeht.
Mein Fazit: die Geschichte ist, wie bereits gesagt, wirklich besonders und ja, sie ist lesenswert. Sie hat einen gewissen Anspruch an die Leserschaft und bringt ein wirklich anderes Lesevergnügen als sonst. Ich kann den Roman nicht wirklich in ein Genre einordnen - muss man aber auch nicht, denn die Geschichte zählt schließlich als solches! 4 von 5 Sterne gibt es von mir!
Gefangen im eigenen Zuhause
Als Benedikt nach Hause kommt sitzt auf seinem Sofa die neue Freundin von seiner Ehefrau Emily - Raia. Sie bleibt aber nicht nur zu Besuch sondern nistet sich gleich für ein paar Tage ein. Benedikt findet heraus dass Raia eine Bankkarte von einer anderen Frau in ihrer Tasche hat. Auch sonst benimmt Raia sich eigenartig. Aber auch Emily wirkt befremdend auf ihn.
Der Schreibstil ist sehr leicht, sehr bildhaft und zügig zu lesen.Die Protagonisten passen hervorragend in diesen Thriller hinein.Der Spannungsbogen verläuft dabei genau richtig.
Fazit: Dieser Thriller umfasst 37 Kapitel. Die Story wechselt sich mit der Vergangenheit, da geht es bis zu fünf Wochen zurück, bis in die heutige Zeit ab. Es wird abwechselnd aus Sicht von Benedikt und Emily berichtet. In dieser Story gibt es zum größten Teil nur drei Personen: Emily, Benedikt und Raia die Freundin. Zudem spielen nur sehr wenige Protagonisten mit. Schon zu Beginn wurde mir bewusst dass mit allen drei etwas nicht stimmen kann. So wurde ich immer neugieriger wie die Story wohl weitergeht. Meiner Meinung nach ist der Thriller komplex und vielschichtig angelegt wie die Charaktere selbst. Benedikt kommt mir schon vor der Hälfte des Buches immer mysteriöser vor. Ich musste mich während des lesens etwas konzentrieren damit ich der Story folgen konnte. Sie wurde mir mit der Zeit immer verwirrender aber vielleicht war es ja auch die Absicht der Autorin. Ich versuchte Puzzleteil für Puzzleteil zusammenzusetzen. Dabei kam mir Emily auch immer komplexer vor: Karrierefrau und Workaholic und der Alkohol wird unauffällig immer mehr zu ihrem Begleiter. Nach der Hälfte des Buches wird die Story rasanter und aufregender. Für mich persönlich waren es zwei Handlungsstränge die nach und nach spannender wurden. Dabei viel mir die eher ruhige Atmosphäre auf. Dann gab es einen Moment in dem ich meinen Atem angehalten hatte. Im letzten Drittel wurde der Thriller meiner Meinung nach für mich verstörend. Es ist ein sehr komplexer Thriller bei dem man meiner Ansicht nach mitdenken muss sonst verliert der Leser leicht den Überblick. So kam es mir zumindest im ersten Drittel vor. Zudem ist er nicht's für schwache Nerven. Die Story enthält Wendungen die ich so nicht gedacht hätte. Dieses Buch hat mich gut unterhalten und ist kurzweilig zu lesen. Ich vergebe daher gerne fünf Sterne.
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