Gefährliche Geheimnisse
Inhaltsangabe zu "Gefährliche Geheimnisse"
Als die junge Sozialarbeiterin Raina Hughes an die Tür eines maroden Trailers am Stadtrand von Eugene klopft, ist sie fest entschlossen, einen kleinen Jungen vor seinen gewalttätigen Eltern zu retten. Als Detective Wade Jackson wenige Stunden später dort eintrifft, ist er ebenfalls fest entschlossen, doch diesmal geht es darum, Rainas Mörder zu finden. Der brutale Mord an der jungen Frau schockiert das verschlafene Eugene im Bundesstaat Oregon – aber es kommt noch schlimmer: einer von Jacksons Kollegen vermutet dahinter die Tat eines Serienvergewaltigers, dessen Wut eskaliert. Jackson geht von einem wasserdichten Fall gegen den methabhängigen Vater aus, der Raina gedroht hatte, doch die Beweislage scheint den Verdächtigen mehr und mehr zu entlasten – und auf einen mordlustigen Triebtäter hinzudeuten. Insgeheim fürchtet Jackson, dass seine noch ganz frische Liebesbeziehung mit der Krankenschwester Kera Kollmorgan ihn zu sehr von seiner Arbeit ablenken könnte. Ganz überraschend findet er in der pfiffigen Reporterin Sophie Speranza, die möglicherweise über ein schreckliches Motiv gestolpert ist, eine Verbündete. Doch während Jackson und Sophie sich zusammentun, um die Schlinge zuzuziehen, umkreist der Täter schon sein nächstes Opfer – bereit, sein perverses Spiel weiter auf die Spitze zu treiben.
Sühne von Iris Krumbiegel
Schon viele Jahre habe ich von Autoren unterschiedlichster Herkunft mit grosser Erschütterung Bücher über den Holocaust gelesen. Der Roman von Iris Krumbiegel hat mich mehr als mancher andere mitgenommen, weil er mir bestätigte, was ich selber als Altenpflegerin erlebt habe. 70 Jahre nach Kriegsende, hadern überlebende Opfer der unsäglichen Geschehnisse immer noch mit nicht erfolgter Sühne und Täter brechen selbst kurz vor ihrem Sterben noch unter ihren Schuldgefühlen zusammen. Rebecca, Tochter einer in Auschwitz ermordeten Jüdin, spielt eine zunächst noch undurchsichtige Rolle in der immer spannender werdenden Handlung. Hat sie in ihrer Funktion als Altenpflegerin nur vor, gezielt Zeugenaussagen von überlebenden jüdischen Opfern zu sammeln, oder betätigt sie sich auch als Rächerin, wenn sie Patienten als ehemalige Täter enttarnen konnte? Überraschenderweise tut sie alles dafür, um als Mörderin in Verdacht zu geraten, verhaftet und vor Gericht gestellt zu werden. Die Auflösung, warum sie sich in diese Situation begibt, ist am Ende für alle im Gerichtssaal ebenso überraschend wie zutiefst berührend. Verraten werde ich sie an dieser Stelle nicht, aber sie beweist m. E., dass Sühne und Vergebung doch zusammengehören sollten.
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