Moorgrab: Ein Fall für Kommissar Montag

Als der Wettermoderator Maxim Fuchs abends nach Hause kommt kann er weder seine Frau Clara noch seine Tochter Nele vorfinden. Wieso waren die zwei plötzlich verschwunden? Kommissarin Sofia Nikolaidis und ihr Kollege untersuchen den Fall. Ist Maxim wirklich so unschuldig wie er sich gibt? Wird er wirklich paranoid wie er glaubt? Will ihm jemand Schaden zufügen?
Der Schreibstil ist sehr leicht, bildhaft und zügig zu lesen.Die Protagonisten passen sehr gut in diesen Thriller hinein.Der Spannungsbogen verläuft dabei genau richtig.
Fazit: Dieser Thriller umfasst 43 Kapitel und spielt sich in Berlin ab. Die Kapitel, die nicht allzu lang sind, wechseln sich zwischenden verschiedenen Charakteren ab. Ich hatte zu Beginn eine leise Vorahnung dass mit Maxim etwas nicht stimmen könnte gerade auch weil er depressive ist. Ist er an dem verschwinden von seiner Familie verantwortlich? Kann er sich nicht mehr erinnern? Oder hat jemand anderes seine Finger im Spiel? In dieser Story gibt es immer wieder Rückblenden zu einem kleinen Jungen. Wer ist dieser Junge? Es ergaben sich deshalb für mich persönlich zwei Handlungsstränge. Der Thriller kam mir mit der Zeit immer komplexer und vielschichtiger vor. Auch weil er in Sofia Nikolaidis Privatleben hineinreicht. Deshalb werden es meiner Meinung nach mit der Zeit sogar drei Handlungsstränge die sich nach und nach verbinden. Man könnte denken dass die Handlung kompliziert ist was sie aber keinesfalls ist. Ich bin sehr gut mitgekommen. Die Story wird von Kapitel zu Kapitel spannender und es kommen immer mehr Fragen auf. So musste ich quasi immer weiterlesen weil ich wissen wollte wie sich die Story weiterentwickelt. Immer wieder werden die Uhrzeiten eingeblendet deshalb wird der Thriller aufregend zu lesen - besonders nach dem ersten Drittel. Ab da wird die Story rasant zu lesen. Im letzten Drittel wurde die Story für mich persönlich vorhersehbar. Ich hatte gehofft dass sie nochmals eine Wendung nimmt. Was sie aber nicht getan hat und da ließ meiner Meinung nach auch die Spannung nach. Dafür wurde es für mich emotional und dramatisch. Da gab es dann auch für mich die eine und andere Länge. Ich vergebe für diesen Thriller vier Sterne.
Gute Grundidee, aber erschwerter Lesefluss
"Der letzte Bote" ist am 12.Januar 2023 auf dem deutschen Markt durch Digital Publishers, als Ebook veröffentlicht worden.
Die Autorin Viktoria Stöhr wurde 1997 in Niederösterreich geboren. Mit ihrer Freude am Geschichten-erzählen verbindet sie Ausflüge und Trips in alle Welt.
Zum Inhalt:
Der Journalist Noah ist auf der Suche nach seinem Bruder Ben.
Hierdurch stößt er auf eine Taschenuhr & verschlüsselte Botschaften, die für ihn keinen Sinn ergeben. Er kommt in Kontakt mit Catalina. Diese kann die Botschaften entschlüsseln und entdeckt , dass auch andere großes Interesse an den Nachrichten und ihrer Bedeutung haben.
Mein persönliche Bewertung soll jedem Interessenten einen klaren Einblick in meine Eindrücke, während der Lektüre vermitteln.
Cover, Klappentext & kreative Gestaltung:
Eine geöffnete, wertig aussehende Taschenuhr wurde hier zum Eyecatcher. Der in rot geschriebene Titel macht wirklich Lust, den Klappentext zu erforschen und sich mit dem Buch bekannt zu machen.
Der Klappentext ist Interesse anregend und das Story-Grundgerüst wird spannend vorgestellt.
Story-Aufbau, Logik, Lesefluss:
Leider ist der zu Grunde liegende Aufbau, zumindest während der ersten Buchhälfte, für den Leser*in verwirrend.
Sehr viele Erzählstränge, die in die Geschichte einfließen, sind keiner speziellen Person zuzuordnen. Somit muss der Leser*in viel gedankliche Arbeit und Spekulation leisten.
Der Lesefluss wird durch die Menge an Protagonisten,Erzählsstränge und präsentierten Zwischenergebnissen erschwert und behindert.
Erst zum Ende der Geschichte wird eine Grundlogik erkennbar.
Finale:
Der Hauptstrang der Story endet mit einem guten und spannendem Finale.
Zusammenfassung:
Eine mit gutem Potential ausgestattete Story, welche von einer klaren Gliederung und logisch nachvollziehbarem Gesamtaufbau sehr profitiert hätte.
Leider wird der Leser durch die große Anzahl unterschiedlicher Protagonisten und häufigen Einfügungen von Erzählsträngen, im Lesefluss gehemmt.
Fazit:
Dieser Thriller profitiert von den geheimnissvollen Herausforderungen an die Hauptprotagonisten.
Eine Überarbeitung in der Erzählweise und insgesamt mutigen Straffung würde diesen Roman außerordentlich bereichern.
Ich vergebe gute 3*Lesesterne, da die Idee zu diesem Roman sehr gut ist.
ISDN: B0BN6N4DFB
Seitenzahl: 364
Vielen Dank an den Verlag für das elektronische Leseexemplar.
"Verschwiegenheit ist Macht. Niemand kann dir zerstören, wovon er nichts weiß." (quotelia)
Im Bayrischen Wald wird die Leiche des 11-jährigen Benedikt Richter gefunden. Zuvor wurde von Kameraden gehänselt und ist darum als Mutprobe für die Gang in den Wald gelaufen, in den er eigentlich nicht gehen soll. Man findet seine brutal zugerichtete Leiche dann an einen Baum genagelt. Hauptkommissarin Katja Strömer vom LKA München kennt die Region gut und wird auf den Fall angesetzt. Als sie jedoch die Fotos des toten Benedikts sieht, kommen ihr die Bilder von damals wieder hoch. Den vor Jahren wurde ihre Schwester Lisa und neun weitere Kinder auf ähnliche Weise verstümmelt und getötet. Aber das kann doch unmöglich derselbe Täter sein oder haben sie es mit einem Nachahmungstäter zu tun? Erste auffällige Merkmale sind die Nähte, mit denen er Mund zugenäht wurde und die nicht so akkurat sind wie bei den damaligen Opfern. Deshalb ist für sie schnell klar, dass es nicht der Täter von damals ist. Doch warum tötet er auf ähnliche Weise, kennt er den Mörder von früher? Auf der Suche nach dem Täter wird Katja von ihrer eigenen Vergangenheit eingeholt. Die bringt immer mehr zum Vorschein und sie dadurch selbst in große Gefahr.
Meine Meinung:
Klappentext und Cover haben mich neugierig auf diesen Thriller gemacht. Der Schreibstil ist eingängig, flüssig, spannend und absolut fesselnd in mehrere Kapitel eingeteilt. Schon zu Beginn finde ich es unheimlich, Bastian auf den Weg in den Wald zu begleiten. Denn so dunkle Wälder haben immer etwas Unheimliches an sich und ich kann verstehen, das die Gang dies als Mutprobe benutzt. Sie konnten ja nicht ahnen, dass sich in diesen Wäldern schon wieder ein Mörder austobt und Kinder und Jugendliche tötet. Ähnlich wie vor vielen Jahren ist seine Vorgehensweise recht brutal. Er tötet mit mehreren Stichen, näht teils den Mund zu, entfernt die Augen und verstümmelt so seine Opfer. Dabei wird seine Brutalität von Opfer zu Opfer extremer, sodass er sich in einem regelrechten Rausch auslebt. Warum tut er das und wie sucht er seine Opfer aus, das muss Kommissarin Katja Strömer schnellstens herausfinden. Den er tötet, immer schneller und brutaler und selbst sie gerät fast in seine Falle, kann sich jedoch noch rechtzeitig befreien. Das Debüt der Autorin ist ihr wirklich großartig gelungen. Ich habe bis fast zum Schluss keine Ahnung, warum und wer der eigentliche Täter von damals war und wer es heute ist. Erst mit den Einblicken in Katjas Vergangenheit wird die Auflösung immer klarer und unfassbarer. Am Ende bin ich fassungslos, zu was Familien fähig sind und wie durch ihr Schweigen so vielen Familien geschadet wurde. Krass fand ich dabei Katjas Familie, dessen Identität man erst im Laufe des Buchs erfasst. Gut gefallen haben mir außerdem die Charaktere. Allen voran die toughe Kommissarin Katja, die selbst durch ihr Trauma von damals noch immer beeinträchtigt ist. Kommissar Matthias Wagner kennt sie von früher als pickligen, schlaksigen Aufschneider. Doch selbst wenn Katja dieses alte Bild noch von ihm hat, entwickelt er sich wirklich positiv als ebenbürdiger Partner an ihrer Seite. Das die beiden mit der Zeit mehr empfinden als nur Kollegen, fand ich passend. Von mir gibt es 5 von 5 Sterne und eine Leseempfehlung. Die Andeutungen am Ende lassen auf weitere Bücher hoffen.
Überzeugt mit Logik und guten Protagonisten.
Zum Inhalt: Der Detective Jon Avery übernimmt einen Fall seiner Kollegin. Es handelt sich um das Hochladen eines Fotos ins Internet, ohne das EInverständnis der fotographierten Person. Die Professorin Rose Taylor wurde hier zum Opfer. Avery will den Fall unbedingt aufklären und ist bereit, den Täter über kurz oder lang zur Verantwortung zu ziehen. Nicht einfach, da sich die Geschichte in der prestige-trächtigen "Preston-Uni" ereignete.
Der Erzählstil ist wirklich super flüssig lesbar. Da es sich hier um einen Short Thriller handelt hat der Autor nur begrenzte Möglichkeiten einen überzeugenden Roman zu entwickeln. Ich finde, das ist Jeffrey Deaver in diesem Fall sehr gut gelungen. Er hat mit dieser Geschichte bewiesen, dass es nicht immer hunderte von Seiten braucht, um eine gute & stimmige Geschichte zu präsentieren.
Zusammenfassung:
Gut gelungener "Thrill-Snack" der Lust auf mehr macht!
Fazit: Sehr gute 4 * Lesesterne verbunden mit einer Leseempfehlung an alle Freunde des Spannungsgenre!
ASIN: B0BDNTR378
Herausgeber: Amazon Original Stories
Deutsche Veröffentllichung: 9. November 2022
Vielen Dank für das Leseexemplar!
"An allem Unfug, der passiert, sind nicht etwa nur die schuld, die ihn tun, sondern auch die, die ihn nicht verhindern." (Erich Kästner)
Völlig unerwartet liegt für FBI Agentin Julie Thornton, ein anonymer Brief in der FBI Zentrale. Dort bittet sie jemand um Rat, wie er einen Serienmörder stoppen kann. Zusammen mit Libby muss sie nun herausfinden, wer ist der Schreiber und wie können sie ihn kontaktieren, um mehr über den Täter zu erfahren. Dass sie dabei in die Abgründe einer kranken Seele blicken, ahnen sie da noch nicht. Zur selben Zeit meldet sich bei Libby die 19-Jährige traumatisierte Sophia. Im Gespräch mit ihr versucht sie mehr zu erfahren und erzählt von ihren eigenen Erlebnissen, ohne zu ahnen, was sie damit in Sophia auslöst.
Meine Meinung:
Das grandiose Bild auf dem Cover zeigt alles, was den Inhalt dieses Thrillers ausmacht. Der vierzehnte Fall für FBI Agentin Libby Whitman ist dieses Mal ein hochemotionaler, fesselnder und vor allem informativer Psychothriller. Im Grunde geht es sogar um zwei Fälle parallel, die Libby und Julie auf Trab halten. Libby, die inzwischen das Gesicht für eine Opferorganisation ist, wird von Sophia einem Opfer kontaktiert. Eigentlich sollten die Betroffenen sich an die Organisation selbst wenden, doch beim Gespräch mit ihr erkennt Libby viele Parallelen zu ihrer eigenen Vergangenheit. In der Hoffnung, ihr helfen zu können, lädt sie die junge Frau nach Quantico ein. Nichtsahnend wie weitreichend Sophies Trauma ist und sie ihre Worte zudem noch falsch interpretiert, begeht sie dann einen fatalen Fehler. Der zweite Fall beschäftigt Julie und Libby gemeinsam. Wie soll man reagieren, wenn man von jemanden per Brief kontaktiert wird, der um Hilfe bittet, einen Serienmörder zu stoppen? Genauso ratlos sind Julie und Libby, als sie diesen anonymen Brief erhalten. Wie kann und soll man den Schreiber kontaktieren, um möglichst unauffällig an den eigentlichen Serienmörder zu kommen. Durch weiteren schriftlichen Kontakt versuchen sie nicht nur den Schreiber, sondern ebenso den Täter selbst besser zu verstehen. Allerdings bringt sie erst ein Gespräch mit Libbys Mutter Sadie zu ganz neuen Erkenntnissen und dem Durchbruch. Ich bin positiv überrascht, wie dieses Mal ein relativ gelassener Fall mich fesselt und in den Bann zieht. Was insbesondere an der hervorragenden Arbeit der Autorin liegt, die uns hier zu zwei besonderen Traumata mitnimmt, wobei eines davon hochinteressant ist. Zwar wurden beide schon in anderen Reihen der Autorin behandelt, allerdings nie so ausführlich, wie ich es in dieser Folge erleben durfte. Es ist wirklich bemerkenswert, wie gut hier psychische Verhaltensweisen und Erkrankungen beschrieben werden, dass es selbst von Laien verstanden wird. Dabei dürfen wir sogar speziell in Julies Fall in die Vergangenheit des Täters blicken, die mich emotional berührt hat. Dadurch konnte ich sein Verhalten und Handeln zwar verstehen und nachvollziehen, trotzdem ist und bleibt er ein Serienmörder. Ich bin ehrlich gesagt froh, dass nicht jedes Missbrauchsopfer danach zu einem Verbrecher wird. Außerdem ist Libby in dieser Folge recht labil, da es einfach nicht mit einer Schwangerschaft klappen will. Vielleicht begeht sie gerade deshalb einige Fehler bei Sophia? Eine Untersuchung und der Rat ihres Therapeuten geben neue Hoffnung. Selbst wenn diese Folge etwas ruhiger verläuft als die bisherigen, sind es insbesondere die Charaktere und Traumata, die diese Geschichte so einmalig machen. Großes Lob an die Autorin für die brillante Story und gute Recherchen, die von mir 5 von 5 Sterne und eine Leseempfehlung bekommen.
Der Fall mit dem Maximilian Storm und Helena Groß es dieses Mal zu tun bekommen, ist außergewöhnlich. Eine junge Frau wendet sich verzweifelt an beide und bittet sie bei der Aufklärung der Ermordung ihres Lebensgefährten vor zwei Jahren um Hilfe. Die Polizei hat damals nicht wirklich viel herausgefunden und hat die Akte mehr oder weniger beiseitegelegt. Doch die junge Frau konnte zumindest einige weitere Spuren finden, die alle im Darknet endeten.
Max und Helena sind in ihrer Firma gut aufgestellt und es gelingt ihnen erste erfolgreiche Spuren zu finden. Doch je tiefer sie graben, umso erschreckender werden die Ergebnisse. Beiden ist relativ schnell klar, dass ist auf jeden Fall noch nicht alles, da kommt noch viel mehr.
Die „Familienkonstellationen“ der Ermittler bei Roxann Hill sind immer etwas ganz Besonderes. Vielleicht sind diese Ermittler uns deshalb menschlich so nah. Und so ist man beim Lesen immer dicht dran, spürt die Bedrohung, die Sorgen und die Unruhe der Ermittler. Die Story, bei der ich beim Lesen schon überlege, ob es so etwas wirklich gibt, ist so haarsträubend, man glaubt es kaum. Trotzdem kann man beim Lesen kaum eine Pause machen. Die Spannung ist im Grunde immer gleichbleibend extrem hoch, lässt einem beim Lesen kaum Zeit für eine Pause.
Dann das Ende ist in Sicht, aber was ist das? Da kommt ja doch noch Einiges?! Dieser Schluss mit einer Überraschung, die natürlich wieder einmal nicht hervorsehbar war, mich aber am Ende sehr zufrieden zurücklässt. Schade das Buch ist jetzt schon wieder zu Ende! Aber gerade bei den Büchern von Roxann Hill weiß ich, dass ich diese irgendwann erneut mit genauso viel Spannung wie beim ersten Mal lesen werde und ich auf keinen Fall genug davon bekommen kann!
Von mir gibt es wieder eine absolute Leseempfehlung und verdiente fünf Lesesterne.
"An allem Unfug, der passiert, sind nicht etwa nur die schuld, die ihn tun, sondern auch die, die ihn nicht verhindern." (Erich Kästner)
Libby und Owen verbringen mal wieder Thanksgiving im Kreise der Familie in Kalifornien. Die Region wird gerade besonders durch schwere Waldbrände heimgesucht. Dann gerät eine Mutprobe außer Kontrolle, als Hayley beobachtet, wie ihr Schulfreund Riley den 17-jährigen Harper provoziert und von diesem erschlagen wird. Fatal ist nur, Harper Bowmen ist ausgerechnet der Sohn des Sheriffs und Hayley die einzige Zeugin, die diese Tat gesehen hat. Bowmen setzt natürlich alles daran, seinen Sohn vor dem Gefängnis zu bewahren. Alte Erinnerungen und Ängste kommen bei Sadie und Matt wieder hoch. Für Libby steht fest, sie wird ihre Familie zur Seite stehen.
Meine Meinung:
Band 13 befasst sich dieses Mal mit Jugendlichen, die außer Kontrolle geraten. Schon der Prolog zeigt, wozu diese fähig sind. Die 12-jährige Hayley, gerade mitten in der Pubertät, ist launisch, bockig und teils unausstehlich. Vor allem kann sie nicht nachvollziehen, wieso ihr Vater ihr den Umgang mit älteren Freunden verbietet. Als sie dann jedoch beobachtet, wie ein 17-Jähriger ihren Schulfreund erschlägt, bekommt sie es doch mit der Angst zu tun. Zum Glück kann sie Libby um Hilfe rufen. Als alleinige Zeugin wird ihr nicht nur vom Vater des Jungen nicht geglaubt, sondern selbst ihre Freunde zweifeln an, ob sie wirklich etwas gesehen hat. Matt und Sadie dagegen sehen sofort die Parallelen zu ihrer früheren Fälle. Dieser zog damals alle Register, um seinen Sohn vor der Haft zu retten. Doch diesmal hat sie Bowmen mit den Falschen angelegt, den jetzt ist Libby da, die alles versucht, um Schlimmeres zu verhindern. Mit dem Mord unter Jugendlichen zeigt die Autorin, wie schnell oft solche Mutproben außer Kontrolle geraten oder generell Jugendliche straffällig werden, wenn ihnen keine Grenzen gesetzt werden. Dass ein Vater zu seinem Kind steht, keine Frage, doch es sollte immer nur so weit gehen, wie es der Wahrheit entspricht. Ich hatte beim Lesen ebenfalls wieder Sadies damaligen Fall vor Augen und konnte ihre Ängste durchaus verstehen. Zu erleben, welche Macht einige Eltern benutzen, damit ihre Kinder keine Konsequenzen spüren, ist wirklich heftig. Gut war außerdem die Information über Lügendetektor und Stimmanalyse, die ich bisher nicht näher kannte. Das jedoch beides nicht gerade aussagekräftig und sogar manipuliert werden kann, damit hatte ich fast gerechnet. Diesmal muss sogar Nesthäkchen Hayley etwas einstecken, doch vergleichsweise zu dem, was die Familie bisher erleben musste, war es für mich noch in Ordnung. Im Gegenteil, ich habe sogar den Eindruck, sie wächst über sich hinaus. Überrascht haben mich dagegen eher Hayleys Freunde, die nicht zu ihr stehen und ein Sheriff, der total außer Kontrolle gerät. Ich erlebe Matt, der mich einmal mehr in seiner Vaterrolle beeindruckt und eine mutige Hayley, die nicht vor Verantwortung zurückschreckt. Von mir gibt es dafür eine Leseempfehlung und 5 von 5 Sterne.
Thanksgiving steht vor der Tür und FBI-Profilerin Libby Whitman und ihr Mann Owen nutzen die Chance die Zeit mit ihrer Familie in Kalifornien zu verbringen. Aber schnell ist die Urlaubsstimmung verloren, Libbys zwölfjährige Schwester Hayley beobachtet wie der siebzehnjährige Harper einen Freund von ihr im Wald erschlägt. Das einzige was Harper belastet ist Hayleys Aussage, aber als noch größeres Problem entwickelt sich daraus, dass Harper der Sohn des Sheriffs ist. Der nichts unversucht lässt um seinen Ruf zu schützen und seinen Sohn vor einer langen Haftstrafe. Dabei scheinen beide keine Skrupel zu kennen…
Wenn die Wahrheit leise stirbt ist der 13. Teil der Libby Whitman Reihe von Dania Dicken.
Libby und Owen möchten Thanksgiving nutzen um mal wieder ungestörte Zeit mit ihrer Familie in Kalifornien zu verbringen. Aber als Hayley, Libbys kleine Schwester einen Mord beobachtet, ist die entspannte Urlaubsatmosphäre schnell dahin. Harper, der Sohn des Sheriffs ist der Täter. Einzig Hayleys Aussage belastet ihn. Bei Libbys Eltern kommen direkt ungute Gefühle und Erinnerungen hoch, und sie sollen mit ihrer Ahnung Recht behalten. Der Sheriff lässt nichts unversucht seinen Sohn vor dem Gefängnis zu bewahren.
Libbys kleine Schwester ist mitten in der Pubertät und rebelliert natürlich gegen ihre Eltern. Aber sie ist eine kluge junge Dame, die weiß was sie will und weiß was man alles nicht tun soll. Durch ihre Eltern und vor allem durch ihre Schwester hat sie ein gutes Auge für Menschen entwickelt. Der Familienzusammenhalt wird in diesem Teil sehr schön herausgearbeitet. Die verständlichen Sorgen sind gut nachzuvollziehen und vor allem die Beziehung zwischen den beiden Geschwistern empfand ich gut eingefangen.
Die Autorin schont ihre Charaktere nicht, auch Hayley muss diesmal einiges einstecken, und man leidet mit Hayley mit, dabei schafft sie es aber gekonnt nicht den Bogen zu überspannen und Hayley und dem Leser zu viel zuzumuten. Die Spannung in diesem Teil entsteht eher unterschwellig, durch die Erfahrung und Befürchtungen die Libbys Eltern haben und den Druck den der Sheriff ausübt. Langsam aber stetig steigt sie an und gipfelt in einem spannenden Finale, das mich an den Seiten kleben ließ.
Mein Fazit:
Ein Thriller, der bei mir durch seine steigende Spannung und der Familiendynamik bei mir punkten konnte.
Die Toten aus dem Moor
"Die neue Ermittlungsgruppe, die er schon vor ihrer Gründung Cold Case Unit getauft hatte, würde er bei seiner Kriminalfachinspektion andocken." (Buchauszug)
Im Toten-Moor am Steinhuder Meer wird die Leiche des jungen Lukas Bauer gefunden. Auffällig dabei ist sein Sonar, das als Einziges noch in seiner Hand aus dem Moor herausgeragt hat. Bei seinen Aufnahmen entdecken sie dann das unglaubliche, nämlich fünf weitere Leichen, die allerdings deutlich länger schon Moor liegen. Das neu gegründete Cold Case Unit, das momentan nur aus Kommissar Montag und Effi Lu besteht, sollen die Identität der Toten und deren Hintergründe herausfinden. Allerdings müssen sie schnell feststellen, dass sie von ihren Kollegen keine Hilfe erwarten können und der Täter alles daransetzt, unerkannt zu bleiben.
Meine Meinung:
Der erste Band der neuen niedersächsischen Cold Case Gruppe befasst sich mit zwei verschiedenen Morden. In einem Moor am Steinhuder Meer werden nach der Bergung der Leiche zwei Autos mit weiteren insgesamt fünf Leichen entdeckt. Während die drei Tote erschossen wurden, hat man die zwei anderen wohl gefesselt und lebendig ertränkt. Darauf kann man deshalb schließen, da man im Kofferraum Steine zum Beschweren entdeckt hat. Kommissar Montag, angeschlagen durch seine Ehekrise, muss mit Anfängerin Effi Lu zusammen diesen Fall bearbeiten. Schwierig ist vor allem erst einmal die Identität der Toten herauszufinden, ehe man darüber spekuliert, warum man sie getötet hat. Zwar sind die Leichen durch das Moor recht gut erhalten, jedoch können sie schon jahrelang dort im Tümpel liegen und niemand kennt sie mehr. Ärgerlich sind außerdem die unkollegialen Kollegen, die den Fall Lukas Bauer bearbeiten und die sie kaum unterstützen. Was vor allem an ihrer nachtragenden Chefin Karen Austerlitz liegt, die Montag gut kennt und die er vor Jahren mal verärgert hat. Doch die beiden erkennen auch ohne ihre Hilfe recht schnell, dass alle Fälle irgendwie zusammenhängen. Der interessante, teils humorvolle Plot mit seinen vielen Wendungen und eigenwilligen Charaktere konnte mich wahrlich überzeugen. Auch wenn man mitunter etwas zu viel aus dem Privatleben der Ermittler erfährt und dadurch der Fall ein wenig zur Seite rückt, habe ich mich köstlich amüsiert. Die lockere, humorvolle Schreibweise hatte vor allem für Kommissar Montag immer wieder ein paar besondere Herausforderungen parat. Sei es, dass die Kollegen, "I Don`t Like Mondays" von den Boomtown Rats singen oder er sich über seine Frau Svetlana ärgert. Effi Lu und er sind schon recht spezielle Charaktere, die unterschiedlicher kaum sein können. Die beiden ergeben wirklich ein gutes Team, das mit der Zeit tatsächlich zusammenwächst. Vielleicht liegt es ja daran, weil Gegensätze sich bekanntlich anziehen und Montag energisch, ruppig und stur ist, während Effi eher reserviert, zurückhaltend und schüchtern daher kommt? Überraschend für mich war dann eher der Ausgang dieser Geschichte. Im Nachhinein betrachtet macht das Ganze allerdings wirklich Sinn. Ich freue mich schon auf weitere Fälle der beiden und gebe 5 von 5 Sterne.
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