Origin (2018) (Robert Langdon)

George Tesla ist gestorben und sein Sohn Joe kann wegen seiner Agoraphobie und seiner Panikattacken nicht einmal an der Bestattung teilnehmen. Mit seinem Vater hat er sich nie gut verstanden, doch die Versuche des Vaters zur Bildung eines neuen Kontakts hat er stets zurückgewiesen. Nun ist Joe sehr verunsichert, vielleicht hätte er sich anders verhalten sollen. Wenigstens den letzten Wunsch seines Vaters will er erfüllen. Er soll die letzte Erfindung Nicola Teslas finden und vernichten. Gleichzeitig muss Joe sich mit dem Problem herumschlagen, was mit seiner eigenen Erfindung, einem genialen Gesichtserkennungsprogramm, geschehen soll.
Zum zweiten Mal kann der Leser Joe Tesla in seine Welt des New Yorker Untergrunds folgen. Die Tunnel der U-Bahn und sein geheimes unterirdisches Haus sind nach wie vor die einzigen Orte, an denen er sich sicher fühlt. Je näher er dem Tageslicht kommt, desto unheimlicher werden seine Panikattacken. Sein Hund Edison, der für diese Aufgabe ausgebildet ist, hilft ihm so gut es geht. Doch echte Fortschritte scheint es nicht zu geben. Joes Geist allerdings ruht nicht und als ihm so langsam aufgeht, welche Aufgabe ihm sein Vater hinterlassen hat, erkennt er die große Gefahr. Zunächst die Gefahr, in der er sich selbst befindet, und dann die Gefahr, die die Welt bedrohen kann.
Wieder ist es der Autorin gelungen, ihrem Helden Joe Tesla ein atemberaubendes Abenteuer zu bescheren. Ausgehend von Geschichten und Informationen um den genialen Erfinder Nicola Tesla entspinnt sich um dessen Erben Joe eine neue Episode. Sein Kampf um die Wiederkehr ins normale Leben, sein Forscherdrang in Bezug auf das Gerät, sein Wille, die Welt vor Schaden zu bewahren, seine tragische Beziehung zu Celeste - all das vermischt sich zu einer ausgesprochen spannenden Story, die man förmlich inhaliert.
4,5 Sterne
Eine fantastische Fortsetzung in der Laundry Files Reihe.
Diesmal nimmt Stross die so beliebten Vampirbücher aufs Korn und liefert eine vom Lovecraft inspirierte Variante, die es tatsächlich schafft originell zu sein.
Banker die durch Mathematik zu Vampiren werden? Wer würde es wagen da Subtext zu vermuten!
PADI Dog
Joe Tesla lebt im Untergrund New Yorks, seit er bei einem Überfall eine unbekannte Droge zugeführt bekam, leidet er unter einer extremen Form von Agoraphobie. Eine Heilung scheint es bisher nicht zu geben, obwohl Tesla, ein Computer-Nerd, Programme entwickelt, die zum einem den Fehler im Gehirn suchen sollen und die zum anderen helfen sollen, die Krankheit zu besiegen. Allerdings braucht auch ein Joe Tesla mal ein wenig Entspannung. Und wenn er schon nicht ans Tageslicht kann, so kann ein Ausflug mit seinem kleinen U-Boot eine Alternative sein. Mit Vivien, die als sein Bodyguard fungiert, nimmt er an einem Wettbewerb verschiedener Taucher teil. Es scheint als zöge Tesla Gefahren an, sein kleines U-Boot wird von einem wesentlich größeren Objekt zerstört. Joe und Vivien entkommen mit knapper Not.
Das Setting ist weiterhin ungewöhnlich, Joe Tesla, der gefeierte Jungunternehmer, ist durch einen Zwischenfall in Räumen gefesselt. Und doch gibt er nicht auf, er will seine Situation verbessern. Dabei gerät er hier in seinem vierten Auftritt eher durch Zufall in eine Operation, die geheimnisvoller kaum sein könnte. Wieso sollte ein fremdes und vor allem großes U-Boot auf sein kleines Schiffchen abgesehen haben? Und wenn schon das Ereignis an sich Joes Intelligenz anregt, das Geheimnis zu entschlüsseln, so ist doch seine Sorge um die Menschen in seiner Umgebung und auch um seinen Assistenzhund Edison ein noch viel größerer Ansporn. Hier gilt es etwas unbedingt zu verhindern, um mehr Sicherheit zu gewinnen.
Dieser vierte Band der Joe Tesla Reihe bietet ausgesprochen spannende Unterhaltung. Man mag zwar ein paar Zweifel hegen, ob eine derartige Ausgangssituation in der realen Welt vorkommen kann. Doch losgelöst davon entfaltet sich ein Abenteuerroman, der mitreißt und der einen durch eine schier unglaubliche Geschichte führt, die klug konstruiert und strukturiert ist. Gerade die Begrenzung von Joes Bewegungsrahmen und dessen Versuche, trotzdem zur Rettung seiner Lieben (und dem Rest der Welt) anzutreten, machen einen besonderen Reiz aus, der zum Glück noch immer nicht ausgereizt ist. Ein wenig verwundert es schon, dass diese lesenswerte Reihe nicht übersetzt ist, obwohl die Autorin doch einen gewissen Bekanntheitsgrad hat. Joe Tesla ist ein bemerkenswerter Antiheld, dem hoffentlich noch viele Abenteuer beschieden sein werden.
4,5 Sterne