Kamala Harris: Die Biografie
Jan 25, 2021

NAN
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Inhaltsangabe zu "Kamala Harris: Die Biografie"
Kamala Harris ist die erste Frau im Amt des Vizepräsidenten der USA. Dan Morain schreibt in dieser Biografie über ihren Weg zur mächtigsten Frau im Land. Als Journalist, der sie auf diesem Weg viele Jahre lang begleitet hat, versteht er wie kaum ein anderer, welche Ereignisse Kamala Harris prägten und zu den Überzeugungen führten, für die sie entschlossen einsteht. Er zeigt, was es für sie bedeutete, als Tochter einer Inderin und eines Jamaikaners im Kalifornien der 60er- und 70er-Jahre aufzuwachsen, wie sie erst Attorney General von Kalifornien, dann US-Senatorin und schließlich Vizepräsidentin an der Seite von Joe Biden wurde. Auch dass ihr Weg dabei nicht frei von Niederlagen und Rückschlägen war, wird in Dan Morains Biografie deutlich: Kamala Harris hat loyale Unterstützer und erbitterte Gegner. Sie wollte Präsidentin werden und ist „nur“ Vizepräsidentin geworden – und doch ist sie die Hoffnung vieler, vor allem schwarzer Amerikanerinnen, denn Kamala Harris’ Weg zeigt, was sie in ihrem Land erreichen können.Autor:
Dan Morain
Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:384
Verlag:
EAN:9783453218246
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Hat auch Sam diesen Ausweg gesucht?
T.C. Boyle wird wohl an Franz Kafkas „Bericht für eine Akademie» aus dem Jahr 1917“ gedacht haben, in welchem ein aus dem heimatlichen Dschungel in die Zivilisation gezwungener Affe einen furiosen Aufstieg zum Redner und Varietékünstler in Europa berichtet.
"Sprich mit mir" erzählt von einem Experiment, bei dem ein Affe namens Sam nach der Geburt von seiner Mutter getrennt und wie ein Menschenkind aufgezogen wird. Sam lernt die Gebärdensprache, so dass er bald in der Lage ist, sich mit dem Psychologen Guy Schermerhorn zu verständigen. Der Roman ist auch eine Geschichte zwischen Affe Sam und Aimee.
Inhalt
Sam, ein Schimpanse, wird als wissenschaftliches Forschungsprojekt menschlich erzogen. Er wächst wie ein Kind auf einer Farm auf und verhält sich ebenso trotzig bis liebenswert. Er liebt Pizza, Cheesburger und Wein. Das Besondere: Er kann sich in Gebärdensprache mit den Menschen, die ihn umgeben, unterhalten und sogar lügen.
Professor Guy Schemerhorn tritt in einer Rateshow mit seinem Schimpansen auf. Als die Studentin Aimee Sam zum ersten Mal dort sieht, ist sie sogleich fasziniert. Aimee bewirbt sich als studentische Hilfskraft und hat das große Glück angenommen zu werden. Sie zieht auf die Farm, eine Art Wissenschafts-WG, und kümmert sich fortan um Sam. Zwischen Aimee und Sam entwickelt sich sofort eine ganz besondere und einzigartige Beziehung und sie spürt, dass er immer mehr von seiner animalischen Seite verliert.
Doch dann wird Sam eines Tages von Guys Projektleiter zurückgefordert und soll zukünftig für medizinische Forschungszwecke dienen. Aimee ist entsetzt und setzt alles daran, ihn aufzufinden. Sie schmiedet einen Rettungsplan bei dem sie bereit ist, über ihre Grenzen zu gehen.
Sprache und Stil
T.C. Boyle`s Geschichte erinnert an „Ein Bericht für eine Akademie“ von Franz Kafka. In beiden Fällen werden Affen gefangen genommen, um sie auf der einen Seite für den Zoo als Schauobjekt zu halten und auf der anderen Seite für wissenschaftliche Zwecke zu nutzen. Bei Franz Kafka war das Ziel des Affen Rotpeter zu überleben und nicht in einem Zoo „den dressierten Blick zu bekommen“. Er schafft es erfolgreich in einem Varieté aufzutreten.
Bei T.C. Boyle wird ein Affe ebenfalls gefangengenommen. Auch hier hat der Affe Sam keine Möglichkeit seiner Gefangenschaft zu entkommen. Er passt sich an wie es Rotpeter gemacht hat und ahmt nach.
„Er hatte kein Wort für Worte, noch nicht jedenfalls, aber trotzdem kannte er Worte. Er kannte SCHLÜSSEL. Er kannte SCHLOSS. Er kannte RAUS. Er war ein Gefangener. Auch dafür hatte er kein Wort, und wenn er es gekannt hätte, wäre es bedeutungslos gewesen.“ (T.C. Boyle, Sprich mit mir)
„Es verlockte mich nicht, die Menschen nachzuahmen; ich ahmte nach, weil ich einen Ausweg suchte, aus keinem anderen Grund,“ (Franz Kafka, Bericht für eine Akademie)
Hat auch Sam diesen Ausweg gesucht? T.C. Boyle stellt mit diesem Roman eine Menge Fragen in den Raum.
Wie weit darf Forschung gehen, Tiere für wissenschaftliche Erkenntnisse zu nutzen?
Beide Affen verlieren ihre vergangene Freiheit in der Wildnis und wie sieht es aus mit der Freiheit in der Menschenwelt?
Was unterscheidet Mensch und Tier?
Letztendlich sind es Fragen die unter Einbezug der Schlüsselbegriffe wie Gesellschaft, Freiheit, Angst, Dressur zu beantworten sind.
Die Geschichte wird abwechselnd aus den Perspektiven der Hauptfiguren erzählt. Auch die Sicht von Sam wird dargestellt. Wie wir Menschen von Zwängen und Begrenzungen abhängig sind, wird in den Gedanken von Sam gezeigt.
Wie jedes andere Lebewesen kannte er Zeit: Sonnenaufgang, Sonnenuntergang, den langsamen Wechsel der Jahreszeiten, (…) Er kannte ZEIT FÜR FRÜHSTÜCK, ZEIT FÜR GIN TONIC, ZEIT FÜR GESCHICHTE, ZEIT FÜR BETT - doch hier drinnen gab es keine Zeit. Hier drinnen war Zeit eine Leere, die plötzlich von Schreien und Gewalt zerrissen wurde. (…) Was SCHMERZ war, wusste er. Und Leid kannte er auch, obwohl er kein Wort dafür hatte. Er lag auf dem Rücken und starrte an die Decke (…). Er wollte sich nicht bewegen, wollte sich nicht aufrappeln, wollte nicht existieren.“
Der Sprachstil von T.C. Boyle zeigt, dass er Ernsthaftes, Trauriges und Schwieriges gut miteinander verbinden kann. Die Passagen aus der Sicht des Schimpansen lassen teilweise schmunzeln, sehr berühren und manchmal sogar schockieren.
Auch das wilde Tier, das in Sam steckt, wird gut gezeichnet, mit welcher Kraft und Gefährlichkeit er sich entwickeln kann, wenn er Instinkt-geleitet agiert.
Fazit
Die Begegnung mit dem halb dressierten Schimpansen könnte metaphorisch auch die Begegnung mit dem Wesen Mensch sein. Sind wir nicht auch halb dressierte Tiere?
„Der Vorhang hinter der Bühne teilte sich, und siehe da, ein Schimpanse in Windeln und einem Polohemd mit abgeschnittenen Ärmeln trat hervor, und er stützte sich nicht auf die Fingerknöchel, sondern bewegte sich in einem schwankenden Watschelgang wie ein Zweijähriger, was er, wie sich herausstellte, auch war. (…) Er stieß ein leises Grunzen aus, galoppierte, auf allen Vieren jetzt, über die Bühne, setzte über den Tisch und landete auf dem Schoß des Mannes in der Mitte.“