Die Päpstin: Roman

Ich kenne gar nicht so viele australische Krimis, deshalb hat mich der Titel von Tara Moss, „Die Jägerin“ sofort angesprochen. Die Protagonistin Billie Walker war Kriegsberichterstatterin und nach Ende des Kriegs eröffnet sie die Detektei ihres verstorbenen Vaters wieder. Anfangs erschien sie mir wie eine Schwester von Miss Phryne Fisher, aber schnell wird klar, Billie ist zwar genauso modebewusst, aber härter und professioneller. Ihr kleines Detektivbüro wirft noch nicht allzu viel ab. Im Jahr 1946 sitzt auch in Sydney das Geld nicht so locker. Die Kriegsfolgen sind überall spürbar, auch Billie hat ihren Liebsten in Europa verloren.
Als Mrs Brown den Auftrag erteilt ihren verschwundenen 17järigen Sohn zu suchen, scheinen wenigstens einige Tage die Einkünfte gesichert. Aber bald stellt Billie fest, dass hinter Adins verschwinden sehr viel mehr steckt. Zusammen mit ihrem Assistenten Sam sticht Billie in Wespennest von Kriegsgewinnlern und Gangstern, die offensichtlich von einzelnen korrupten Polizisten geschützt werden.
Ich war begeistert. Ein intensiver Fall und ein toll ausgedachter Plot, dazu der Erzählstil von Tara Moss, der mich sofort gefesselt hat. Die Autorin lässt sehr viel Geschichte in ihren Krimi einfließen und immer wieder fiel mir auf, dass sie auch die Behandlung der Aborigines durch die Regierung sehr kritisch hinterfragt. So versucht sie ihrer Informantin Shyla zu helfen, ihren Bruder zu finden. Den Aborigines wurden die Kinder weggenommen, um sie „christlich“ zu erziehen, was nur bedeutete, dass sie in Waisenhäuser gesteckt wurden und mit 13 oder 14 als billige Arbeitskräfte in die Fabriken und Bergwerke oder als Dienstmädchen vermittelt wurden. Auch das wird ein spannender Handlungsstrang, der plötzlich auch Verbindungen zu Billies aktuellem Fall zeigt.
Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen, die vielschichtige Handlung hat mich in Bann gezogen. Hier stimmt wirklich alles, Hintergrund, Spannungsbogen und Protagonisten sind perfekt gelungen.
Ich hoffe, dass es für Billie Walker noch einige Fälle zu klären gibt, denn ich möchte von der Autorin unbedingt noch weitere Krimis lesen.
Genialer Klassiker
George Orwell schildert spannend das Schicksal von Winston Smith im fiktiven totalitären Ozeanien. Winston Smith scheint sich anfangs mit dem strikten System arrangiert zu haben. Dass die Bürger Tag und Nacht überwacht werden (Teleschirm), es wird sogar rückwirkend die Geschichte umgeschrieben, denn wer die Gegenwart kontrolliert, kontrollliert gleichzeitig die Zukunft und Vergangenheit, Winston hat dies akzeptiert. Eine intensive Liebesbeziehung sorgt aber dafür das er ins zweifeln kommt.Er beginnt sich gegen dieses System aufzulehnen Die Konsequenzen seiner Auflehnung sind schliesslich brutal und endgültig. Nach monatelangen Folterungen ist Winston am Ende ein gebrochener Mann. Am ende glaub Winston sogar wieder selbst dass er den grossen Bruder Liebt.
Ich habe das Buch in der Wühlkiste in meinem Lieblingsbuchladen gefunden und gleich durchgelesen
momentan ist es aktueller den je wer auf Dystopien steht dem kann ich es sehr empfehlen.